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(Thema begonnen von: Cron am 14. Juni 2002, 16:46 Uhr)

Titel: Das Feld der Pavillons
Beitrag von Cron am 14. Juni 2002, 16:46 Uhr
Am Ufer des Ildorel südlich der Stadt, dort wo der Strand breiter und steiniger wird, und Wiese und Wald fast direkt ans Wasser heranreichen - gleich östlich der Turnierarena und direkt unterhalb der Stadtmauern - bauen Knappen und Diener der angereisten oder noch anreisenden Ritter die Zelte ihrer Herren auf. Dutzende von Feuern erfüllen die Luft mit blauem Dunst. Die Reihen der angepflockten Pferde erstrecken sich das ganze Ufer entlang und für die Fahnenstangen mochte man einen ganzen Hain abgeholzt haben. Die stählernen Spitzen von Piken und Lanzen flammen rot im Sonnenlicht, als wären sie bereits mit Blut beschmiert, während sich die Pavillons der Ritter und hohen Lords aus dem Gras erheben wie seidene Pilze. Dazwischen wimmelt Lagerleben: Pagen tragen Botschaften hin und her, Knappen wetzen Schwerter oder mühen sich mit widerspenstigen Schlachtrossen ab. Man sieht Pfeilmacher, Fuhrleute auf Wagen, fahrende Schmiede und Huren, die ihre Verführungskünste aufbieten.
Überall sind die die Wappen und Banner der Herzlande zu sehen - auf der rechten Brust von Kriegern und Dienern, auf den Seidenbannern, die Lanzen und Piken zieren, auf den Schilden, die vor den Pavillons hängen.

Titel: Re: Das Feld der Pavillons
Beitrag von Cron am 14. Juni 2002, 17:31 Uhr
"Was für ein furchterregender Haufen," murmelt ein sehr großer, breitschultriger Mann auf einem ebenso großen Streitross, während er ins Lager einreitet. Seine Augen sind blau wie Kornblumen und mustern jetzt Lagerleben, Ausgelassenheit und dargestellten Prunk mit leisem Spott.
Sommerritter, allesamt betrunkene Knaben, und wie alle Knaben glauben sie von sich, sie seien unsterblich...
Er grinst und das Lächeln gibt seinem markanten Gesicht etwas unbeschwertes. Sein langes Haar ist ebenso rabenschwarz wie das Fell seines Pferdes und der Wappenrock, den er über dem Kettenhemd trägt. An Hals und Fußsaum ist der Surcot mit dunkelroten Runen aus Seidengarn bestickt und auf der Brust brüllt das Wappen seines Hauses seine feurige Verachtung hinaus: ein roter Drachenschädel, die Augen aus Rubinsplittern.
Dutzende neugieriger Augenpaare wenden sich ihm zu, ist sein Wappen doch hier fremd und er möchte wetten mehr als einer dieser grünen Ritter fragt sich zähneknirschend, woher er kommen mag. Das macht sein Grinsen nur noch breiter und er macht sich auf die Suche nach dem Zelt, das seine Gefolgsmänner mittlerweile errichtet haben dürften - immerhin ist es Stunden her, daß er sie aus dem Wald hierher vorausgeschickt hat.

Titel: Re: Das Feld der Pavillons
Beitrag von Ceres am 14. Juni 2002, 20:44 Uhr
Ceres genießt die Blicke die sie auf sich zieht, das Cape hat sie abgelegt und trägt es über ihrem Arm. Die Sonne geht bereits in einem roten Feuerball unter und sie fühlt sich so gut wie schon lange nicht mehr. Beschwingt schreitet sie zwischen den Pavillons und den Zelten der Edelleute hindurch.

Titel: Re: Das Feld der Pavillons
Beitrag von Cron am 14. Juni 2002, 21:16 Uhr
Zwischen all den wogenden, bunten Stoffbahnen aus schimmernder Seide nimmt sich das weiße Leinenzelt beinahe schlicht aus, aber Cron kümmert das wenig. Er hat nichts übrig für südländischen Pomp und außerdem wird der helle Stoff die heiße Sommersonne wesentlich besser abhalten als all die bunten Fetzen der anderen Ritter. Sein Zelt ist geräumig, größer als der Schankraum so mancher Gasthäuser, und entsprechend eingerichtet: Kohlebecken, die die nächtliche Kühle vertreiben, Roßhaarmatratzen und Felldecken, zusammenklappbare Lederstühle, ein Zedernholztisch mit Federkiel, Pergament und Tinte, Schalen mit frischem Obst, Amphoren mit Wein und Zedernholztruhen für Kleider und Kleinzeug...und natürlich Waffen und Schilde.
Vor dem Eingang steht, wie es Sitte ist, seine Rüstung Wache. Ein tiefschwarzer Harnisch auf dessen Brustplatte das Drachenwappen Tronjes zu sehen ist, mit Rubinen überzogen, die in der Abendsonne blitzen wie Feuer.  Der Helm ist einem Drachenschädel nachempfunden und hat kein Vollvisier. Davor steht ein gewaltiges, zweihändiges Schwert.  

Titel: Re: Das Feld der Pavillons
Beitrag von Ceres am 14. Juni 2002, 21:35 Uhr
Sich ihrer Wirkung voll bewußt schreitet Ceres einige Zeit durch das Lager, immer die sehnsüchtigen Blicke der jungen Ritter spürend.
Knaben....die meisten nicht älter als 20 sommer...Aber sie haben Geld..
Ihrem prüfendem Blick entgeht keines der Zelte, allesamt bunt schillernd und protzig.
Ceres wiegt die Hüften, hebt das Kinn und legt ihr liebreizendstes Lächeln auf.

Ein großes, weißes Zelt zieht ihre Aufmerksamkeit auf sich.
Ein Tronje, weit gereist. Nur für dieses Fest?
Sie bleibt unschlüßig stehen und ist fast sofort von einigen Edelleuten umgeben. Lächelnd geht sie auf ihre Scherze ein, doch ihr Blick bleibt erstaunlich ernst.

Titel: Re: Das Feld der Pavillons
Beitrag von Ceres am 14. Juni 2002, 22:43 Uhr
Mehrere Minuten steht sie umgeben von den jungen Rittern auf dem Platz, überlegend was sie als nächstes tun soll.
Ein junger Südländer, mit blitzend weißen Zähnen und einem feurigem Leuchten in den Augen verspricht ein angenehmes Geschäft.
Lächelnd hakt sie sich bei ihm ein und der Junge, sicher zehn Jahre jünger als sie, steht mit stolzgeschwellter Brust da. Er ahnt nicht das er nach dieser Nacht mit sehr viel Geld weniger auskommen müßen wird und die beiden verschwinden lachend in seinem Zelt.

Titel: Re: Das Feld der Pavillons
Beitrag von Ceres am 15. Juni 2002, 10:37 Uhr
Es war beinahe zu einfach...
Leise lächelnd zählt Ceres das Geld und ignoriert den traurigen Blick des jungen Ritters. Ohne sich noch einmal umzudrehen geht sie über das Feld in Richtung Stadt.

Titel: Re: Das Feld der Pavillons
Beitrag von Cron am 15. Juni 2002, 13:23 Uhr

Das weiße Leinenzelt mit dem Drachenwappen Tronjes davor steht nahe am Wasser und der morgendliche Dunst vom See schmückt es mit grauen Schleiern. Cron war noch vor der Sonne aufgestanden - er hatte die Nacht mit tiefem und traumlosen Schlaf verbracht und war im Gegensatz zu den restlichen Lagerbewohnern ausgeruht und wach - und im See schwimmen.  Als er zu seinem Zelt zurückkehrt,  sieht er eben noch eine auffallend hübsche Frau mit selbstzufriedenem Lächeln eines der grünseidenen Zelte verlassen, dessen Wappen einen schwarzen Skorpion auf sandfarbenen Feld zeigt, und schüttelt grinsend den Kopf.  Dieses Lager war eine Goldgrube für eine Frau mit Verstand und dem richtigen Metier, kein Zweifel.
Ein paar Stunden später rührt sich auch das restliche Lager. Fette verder Würste brutzeln und spritzen über Feuerstellen, würzen die klare Morgenluft mit den Düften von Knoblauch und Pfeffer. Junge Knappen eilen auf Botengängen umher, während ihre Herren erwachen, gähnen und sich unter ihren Seidendecken recken, um den Tag zu begrüßen. Crons fünf Nordmänner aus Tronje tragen statt Seide und Tuch Leinen und Leder, ihre Surcots sind an den Säumen und an der rechten Schulter mit roten Drachenschädeln bestickt, und sie sind so nüchtern wie ihr Herr. Er hat ihnen nicht erlaubt in die Stadt hinaufzugehen und sich den Feiernden anzuschließen...noch nicht. Erst will er selbst sehen, wie sich die Stadt verändert hat.
Es ist lange her, daß ich soweit im Süden war...

Titel: Re: Das Feld der Pavillons
Beitrag von Calyra am 22. Juni 2002, 13:30 Uhr
Calyra macht sich mit Niniane und Raven zum Turnier des Sommers auf, in einer Sänfte mit Vorhängen von gelber Seide, so fein, daß man durch sie hindurchsehen kann, Caewlin auf dem Grauen reitet nebenher.
Die ganze Welt ist wie in Gold verwandelt. Jenseits der Stadtmauern sind über einhundert Zelte am Ufer des Ildorel errichtet, und das einfache Volk kommt in dichten Scharen, um sich die Spiele anzusehen. Der ganze Prunk raubt Calyra förmlich den Atem, die schimmernden Rüstungen, die mächtigen Schlachtrosse, herausgeputzt in Gold und Silber, der Jubel der Menge, die flatternden Banner im Wind...und die Ritter selbst, vor allen anderen die Ritter.
Aus der Kargheit und Kälte ihres bisherigen Lebens herausgerissen, kennt Calyra zwar inzwischen an Caewlins Seite auch ein ganz anderes Dasein, ja sogar Luxus, aber ein solches Spektakel hat sie noch nie erlebt.
"Es ist noch besser, als in den Liedern," flüstert sie der Waldläuferin zu, als sie die Plätze finden, die ihnen der Stadtrat reservieren hat lassen. Eine ganze mit Seidenkissen ausgelegte Bank unter einem hellgrünen Baldachin - eine kleine Aufmerksamkeit der Stadt, hinter der jedoch zahlreiche Möglichkeiten stecken: vor allem ein unausgesprochenes Angebot der Händlergilden, doch über Sturmende die feinen Perlen des Ildorel gegen nordischen Bernstein und Pelze einzutauschen. Caewlin hatte grimmig gelächelt als ein feingekleideter Page ihnen feierlich die persönliche Einladungen der Stadtväter zum Turnier des Sommers überreicht hatte. Nun sitzt er neben ihr, hält ihre  Hand in seiner. Zum zweiten Mal seit gestern sieht Calyra ihn die Farben Sturmendes tragen, doch der rostrot aufgestickte, knurrende Bluthund Sturmendes, mit Bernsteinen als Augen auf seiner Tunika und mit Silbergarn aufgestickte Runen an den Ärmelsäumen seines Hemdes sind sein einziges Zugeständnis an Verzierungen.

Titel: Re: Das Feld der Pavillons
Beitrag von Raven am 22. Juni 2002, 13:39 Uhr
Schon jetzt am frühen Mittag, als sie auf dem Turniergelände angelangen, ist es heiß und der Himmel wölbt sich wolkenlos und in tiefstem Blau über den Ildorel und die kleine Stadt aus bunten Zelten und flatternden Wimpeln.

Während das einfache Volk sich zu Fuß rund um den Turnierplatz und auf primitiv gezimmerten Holztribünen in der gnadenlos sengenden Sonne drängeln muß, sind die Ehrenplätze und die Tribünen für die gut zahlenden Gäste mit hellen Sonnensegeln und wogenden Baldachinen vor der Hitze geschützt und die Bänke mit weichen Kissen ausgelegt. Gleich in der ersten Reihe sitzt der oberste der Stadträte, flankiert von zwei Herolden, und schwitzt unter seinem mit Hermelinfell verbrämten Samthut, daß ihm der Schweiß in kleinen Bächen die feisten Wangen hinab und in den hohen Kragen seines Gewandes läuft. Mogbars eilen zwischen den Reihen hin und her und bieten Karaffen mit gekühlten Erfrischungsgetränken und Zitronenscheiben an und auch so mancher der jungen Ritter stolziert zwischen den Bänken auf und ab und lässt sich von den Damen bewundern.

Mit dunklen, hellwachen Augen blickt Raven sich staunend um und versucht all die Eindrücke, die auf sie niederprasseln, aufzunehmen. Noch niemals in ihrem Leben hat sie solch einen Pomp erblickt oder befand sich gar noch mittendrin und sie fühlt sich, als wäre sie direkt von einem anderen Stern mitten in diese fremde Welt gepurzelt.

Ihr geübter Blick begutachtet die gewaltigen Streitrösser und die Waffen der Ritter und sie fachsimpelt mit Caewlin über Schwerter, Sattelzeug und ab und zu auch grinsend über die Reitkünste der anwesenden Ritter.

Mit dem ihr so ungewohnten Festgewand hat sie sich inzwischen wenigstens so weit anfreunden können, daß sie sich darin wieder zu atmen wagt, wenngleich es ihr immer noch fremd ist, als hätte sie eine zweite Haut übergestreift, die ihr nicht gehört. Viel unangenehmer als die Kleidung selbst spürt sie jedoch die vielen Blicke und die Aufmerksamkeit, die sie auf sich zieht und die sie verbissen und mit finsterer Miene zu ignorieren versucht.

Außerdem stellt sie fest, daß sie in dem Gewand weder bummeln, noch hüpfen, noch herumtrödeln oder sich irgendwo bequem hinlümmeln kann - in diesem Kleid kann sie nur würdevoll schreiten. Und sie versucht es, mit hocherhobenem Haupt und vorgerecktem Kinn, das dunkle Haar wie einen glänzenden, dichten Schleier bis über die Hüften, und Caewlin bricht vor Lachen fast zusammen, als er sie so sieht. Sie wirft ihm einen grummeligen Blick zu. "Jaja, lach nur über mich ..."

Aber dann wird ihre Aufmerksamkeit abgelenkt, denn die ersten hell über den Platz schallenden Fanfarenstößen der Herolde verkünden den Beginn des Turniers und unter dem tobenden Applaus der Menge sprengen die ersten Streitrösser in die Turnierbahn

Titel: Re: Das Feld der Pavillons
Beitrag von Niniane am 22. Juni 2002, 13:45 Uhr
Niniane sieht sich um und versucht die Welt aus Calyras Augen zusehen...sie lächelt. Es ist tatsächlich ein wenig so, als sähen sie die Helden aus Hunderten von Liedern herbeireiten, jeder noch ruhmreicher als sein Vorgänger.

Niniane erinnert sich an Lord Ronan Ley vom Sandweg, genannt den Hölzerne Ritter, der vor drei oder vier Jahren das Sommerturnier für sich entschieden hatte. "Seine Rüstung ist aus Steinholz und Tausende von Jahren alt," flüstert sie Calyra zu. "Die Legende sagt, sie sei ein Relikt der Ersten Menschen und mit Tausenden und Abertausenden von Zauberrunen versehen, die ihn schützen. Er ist der Herr des südlichsten Lehens der Herzlande und Hüter der Großen Südstraße in die Wüsten von Azurien...dem Sandweg."

Caewlin deutet auf einen sehr großen, bärenhaften Mann in grauem Stahl, der auf seinem ebenso riesigen Schlachtroß wie eine Lawine vorbeidonnert. Auf seinem Indigofarbenen Überwurf brüllt ein silberner Greif seine Verachtung hinaus.  "Oberyn von Sûrmera, der Löwe der Schlacht,  Sieger des letzten Sommerturniers...wenn auch nur die Hälfte der Geschichten über ihn stimmt, ist er der Vater von halb Sûrmera und der Umgebung," erwidert die Waldläuferin mit wölfischem Grinsen.
Andere Reiter kennt auch sie nicht,  oder nur vom Hörensagen.  

Zahlreiche unbedeutendere Ritter haben sich eingefunden - von den Ostufern, aus dem Verdland, den Erikarbergen, aus dem Norden von den Sonnenhügeln oder gar aus dem Weinland. Die meisten von ihnen sind noch junge Männer, unbesungen oder frisch ernannte Knappen, die jüngeren Söhne hoher Herren und die Erben alter, ruhmreicher Namen und geringerer Familien gleichermaßen. Eines Tages würden sie vielleicht ebenso in aller Munde sein, wie der Greif von Surmera oder der Hölzerne Ritter. Oder auch Melayron von Brioca, ganz in Silber, die gekreuzten Lauten der berühmten Stadt der Instrumentbauer  auf Schild und Überwurf.

Die Söhne der Weinlords aus dem Osten tragen die Traubensiegel ihrer Familien - je nach Art des Weines burgunderrot oder sonnengelb.  Gleich sieben der Weyrs aus den Sonnenhügeln, unter ihnen auch Tanton Saucenschüssel, der so laut über jenen geheimnisvollen Schwarzen Ritter gesprochen hatte, Söhne und Enkel des Weisen Lord Weyr samt seinem Bastardsohn Gavain Grünhand. Die Erben des Hölzernen Ritter, deren versilberte Drachenstahlrüstungen mit denselben Zauberrunen versehen sind, die ihren Vater schützten.
Ein großer blonder Hüne mit dem Gesicht eines Engels und strahlenden, blauen Augen, einen verschlungenen Gründrachen auf Schild und Wappenrock und einem strahlend weißen Pferd sticht besonders ins Auge. "Wer das ist, weiß ich auch nicht," flüstert Niniane, aber die Menge jubelt seinen Namen laut genug: "Lorean, Lorean Rascoyne von Verd! Verd!"

Titel: Re: Das Feld der Pavillons
Beitrag von Caewlin am 22. Juni 2002, 13:59 Uhr
"Nun wissen wir das auch," knurrt Caewlin. Sosehr er Ritter auch verabscheut, nicht einmal er kann sich der allgemeinen Fröhlichkeit und Hochstimmung entziehen -und ein Turnier war immer aufregend, auch wenn solche Wettkämpfe im Norden weit weniger prunkvoll und wesentlich rauher ausfielen.

Der Reiter, der als letzter erscheint, zieht jedoch sofort alle Blicke auf sich und vergessen sind blondgelockte Hünen und Hölzerne Ritter gleichermaßen, denn der Mann, der nun in die Kampfbahn einreitet,  scheint geradewegs aus den Sieben Höllen zu kommen. Seine Rüstung ist ebenso mitternachtsschwarz wie sein riesenhaftes Schlachtroß, ein Ungeheuer von einem Pferd, dessen lange, lockige Mähne weit über Hals und Brust fällt. Der Hengst trägt keine Schabracke, dafür mit roter Bronze beschlagenes Leder und sieht aus, als wolle er alles in Grund und Boden stampfen, das in Sichtweite kommt.
Der Helm des Reiters ist einem Drachenschädel nachempfunden und hat kein Vollvisier, doch vom Gesicht darunter ist unter den langen, gebogenen Drachenzähnen allenfalls etwas zu erahnen. Auf der Brustplatte seines Harnischs und dem Schild brüllt ein blutroter Drachenschädel voller Herausforderung und Zorn. Caewlin lächelt trocken. Er hat den Fremden sofort erkannt und läßt seinen Blick nun über die Menge schweifen, die mit dem Auftauchen des schwarzen Reiters gleichsam den Atem angehalten hat. Doch dann geht ein Flüstern und Raunen über die Tribünen und das gemeine Volk, das sich darunter drängt.

Auch wenn Tronje es nicht zugibt, er mag diese Auftritte vor Publikum. Und sind wir ehrlich... wen immer wir fragen würden, jeder Zuschauer müßte zugeben, daß er beeindruckt ist.
"Darf ich vorstellen: Cron von Tronje, ein verirrter Nordmann."

Titel: Re: Das Feld der Pavillons
Beitrag von Niniane am 22. Juni 2002, 14:21 Uhr
Die Kämpfe dauern den ganzen Morgen und die Hufe der großen Streitrösser stampfen die Bahnen entlang, bis der Platz eine zerklüftete Ödnis von aufgerissener Erde ist. Ein dutzendmal schreien, zischen  wie große Katzen oder fluchen Calyra, Niniane, Raven und Caewlin gemeinsam, als Reiter zusammenprallen, die Lanzen splittern und das gemeine Volk die Favoriten bejubelt. Der Tronjer reitet hervorragend. Er besiegt Melayron von Brioca und einen Ritter aus dem Tiefen Grund derart mühelos als wäre er beim Ringreiten, und dann entscheidet er einen schweren Kampf gegen einen weißhaarigen, würdevollen Ritter mit Seeadlerwappen für sich, der seine ersten beiden Durchgänge gegen Männer gewonnen hat, die dreißig oder vierzig Jahre jünger waren als er.

Auch der Löwe von Sûrmera und jener blonde Ritter aus Verd scheinen unaufhaltsam und reiten einen Gegner nach dem anderen auf grimmige Weise nieder. Der grausigste Anblick des Tages ergibt sich, als die Lanze Oberyns von Sûrmera abrutscht und einen jungen Ritter aus dem Norden Ildoriens mit solcher Wucht unter der Halsbeuge trifft, daß sie seinen Hals durchbohrt und ihn auf der Stelle tötet. Der Junge stürzt keine 10 Schritt von dort, wo sie sitzen.
Nachdem man seine Leiche fortgeschafft hat, rennt ein Mogbar mit einem Spaten über den Platz und schaufelt Erde auf die Stelle, wo die Blutlache in den Boden sickert. Dann wird das Turnier wieder aufgenommen.

Am Ende bleiben noch vier Reiter: der Löwe von Sûrmera, der schwarze normander Ritter, dieser Tronjer, der Hölzerne Ritter und Lorean Rascoyne von Verd. Sire Lorean ist der jüngste Sohn des alten Lords von Verd und mit knapp achtzehn Lenzen der jüngste Reiter auf dem Platz - dennoch hat er am Morgen bei seinen ersten Kämpfen drei erfahrene Ritter aus den Sätteln gehoben. Nie zuvor hat Niniane einen so schönen Mann gesehen, obwohl er in ihren Augen kaum mehr als ein Kind scheint: seine Rüstung ist kunstvoll verziert und sein schneeweißer Hengst hat blutrote und weiße Rosen am weißledernen Zaumzeug und dem Sattel. Nach jedem Sieg nimmt er seinen Helm ab, reitet langsam an der Bande entlang, zupft eine einzelne, weiße Rose vom Zügel und wirft sie einer schönen Maid in der Menge zu. Seinen letzten Kampf vor dem Finale reitet er gegen Tanton Weyr, spaltet dessen Schild und stößt ihn aus dem Sattel, daß er mit schrecklichem Krachen zu Boden stürzt.

Soviel zu deinem feierlichen Gelöbnis den Normander zu besiegen, Herr der Saucenschüsseln ... Niniane lächelt süffisant.
Stöhnend liegt der Weyr am Boden, als der Sieger seine Runde  um den Platz dreht. Schließlich ruft man nach einer Trage und bringt ihn, benommen und reglos in sein  Zelt. Der blondgelockte Engel mit seinen saphirblauen Augen indes zügelt sein Pferd direkt vor Raven, pflückt eine rote Rose vom Zügel,obwohl er allen anderen weiße zugeworfen hat, und überreicht sie ihr.
"Das Rot der Rosen von Verd für das Rot Eurer Lippen, Mylady. Kein Sieg ist auch nur halb so schön wie Ihr!"

Niniane sieht Raven völlig verdutzt die Rose entgegennehmen und lächelt sanft. Sie kann den jungen Ritter sogar verstehen - Raven war unter ihrer Kratzbürstigkeit immer hübsch, aber heute ist sie wunderschön. Lorean Rascoyne  hat fließend goldblonde Locken, ein markantes, ebenmässiges Gesicht und seine Augen strahlen wie der Ildorel an einem sonnigen Tag. Ein wirklich vedammt gutaussehender Bengel...

Titel: Re: Das Feld der Pavillons
Beitrag von Ceres am 22. Juni 2002, 14:24 Uhr
Der Weg von den Zelten, in einem von ihnen hatte sie die Nacht verbracht, zum Kampfplatz ist kurz. Ceres genießt die Sonne die heiß auf sie alle niederbrennt und begibt sich zu den großen Holztribünen.
Der Page dem sie ihren Namen nennt, verbeugt sich eilig und führt sie zu ihrem Platz. Mit einem wohlwollendem Lächeln setzt sie sich und überblickt die Zuschauer die mit ihr auf der Tribüne sitzen.
Dabei fällt ihr die Gruppe auf, die sie schon an den Abenden in der Harfe gesehen hatte.
Zwei Nordmänner auf einmal hier im Süden..Dieses Fest verspricht das Beste.
Dann widmet sie sich den Rittern.

Titel: Re: Das Feld der Pavillons
Beitrag von Raven am 22. Juni 2002, 14:40 Uhr
Ein paar stahlblau blitzender Augen scheinen sie geradewegs durchbohren zu wollen und Raven merkt, wie ihr langsam die Röte ins Gesicht steigt. Doch dieser Lorean denkt gar nicht daran, den Blick von ihr abzuwenden und bald richten sich auch die Augen sämtlicher Tribünengäste auf sie. Raven hat auf einmal ganz dringend das Bedürfnis, in einem Mauseloch zu verschwinden. Sie weiß nicht genau, was sie nun tun soll und lächelt nur verlegen, doch die Menge und ebenso der Ritter scheinen noch auf irgend etwas zu warten, so daß sie noch ein gemurmeltes "Meinen Dank, Sire" zu dem blondgelockten Ritter hinabwirft. Damit gibt er sich vorerst zufrieden, nickt ihr strahlend zu und lässt den Schimmel unter dem begeisterten Applaus der Menge und sich immer wieder nach ihr umwendend aus der Turnierbahn tänzeln.

Nach außen hin völlig gefasst schaut sie ihm nach, aber in den dunklen Augen ist hochgradige Verwirrung zu lesen. Überdeutlich kann sie spüren, daß Niniane, Calyra und Caewlin sie unverwandt anstarren und sich nur mit Mühe das Grinsen verbeißen, und sie hätte darauf schwören können, daß der Krieger gerade stillvergnügt schmunzelt. Aber sie sitzt nur kerzengerade auf der Bank und richtet die Augen stur geradeaus, darauf hoffend, daß das Turnier nun endlich seinen weiteren Verlauf nimmt.

Tatsächlich erschallen auch die Fanfaren und die nächsten beiden Kontrahenten reiten vom Applaus der Zuschauer begleitet in die Arena. Inzwischen ist es Nachmittag geworden und die Sonne hat schon lange den Zenit passiert und lässt die Spitzen der Lanzen aufblitzen und die blankpolierten Rüstungen in gleißender Helle das Licht widerspiegeln. Auf einem imposanten Fuchshengst, der mit einer prächtigen, grüngoldenen Turnierdecke und einem gefiederten Kopfputz geschmückt ist, sprengt Lord Ronan Ley vom Sandweg, der Hölzerne Ritter, in die Bahn. Die Rüstung aus dem jahrtausendealtem Steinholz glänzt wie dunkle Bronze, als er die Bahn entlang galoppiert und den Fuchs an ihrem Ende herumreißt, um Aufstellung zu nehmen. Als dann sein Gegner am anderen Ende zwischen den Zelten auftaucht, verstummt die Menge in beeindrucktem Schweigen und hält wie gebannt den Atem an.

Titel: Re: Das Feld der Pavillons
Beitrag von Calyra am 22. Juni 2002, 14:48 Uhr
Calyra lacht hell auf und ihre Augen strahlen, als Raven die Rose überreicht bekommt und sichtlich verlegen dem Ritter Antwort gibt, und das heitert sie wieder auf: ihr war doch etwas mulmig vom Tod des jungen Ritters. Seine Rüstung war so neu und poliert, daß es wie Feuer auf seinem ausgestreckten Arm blitzte, als die Sonne sich im Stahl gebrochen hatte. Dann war die Sonne hinter einer Wolke verschwunden und das Feuer war erloschen. Sein Umhang war so blau wie der Sommerhimmel gewesen, besetzt mit einer Borte kleiner, weißer Sterne. Doch als sein Blut eingesickert war, hatten der Stoff sich verdunkelt und die Sterne waren rot geworden...einer nach dem anderen. Der junge Ritter bedeutet ihr nichts, irgendein Fremder aus einem Tal, dessen Name ihr entfallen war, sobald sie ihn gehört hatte. Aber dennoch stimmt sein Tod sie traurig. Und nun würde auch die Welt seinen Namen vergessen, soviel ist ihr klar, man wird keine Lieder von ihm singen. Sie blickt auf die Rose in Ravens Hand und den Ritter, wie er davonreitet, schön wie eine Götterstatue in einem Tempel. Oh Mottenfänger...gib acht auf deine Rabenmaid...  
Sie will eben etwas sagen, doch dann kehrt mit einem Mal Schweigen ein und so blickt auch sie gebannt in die Kampfbahn, um zu sehen, was die Menge dort so den Atem anhalten läßt...

Titel: Re: Das Feld der Pavillons
Beitrag von Ceres am 22. Juni 2002, 14:54 Uhr
Vollkommen ungerührt hatte Ceres ihr Stück Feuermelone gegessen während man den Jungen Mann vom Feld getragen hatte. Sie beobachtet wie der schöne Ritter einer Frau auf der Tribüne eine rote Rose reicht und diese sichtlich verlegen antwortet. Amüsiert zieht sie eine Augenbraue in die Höhe, wendet jedoch sofort den Blick ans andere Ende der Bahn als das Gelächter um sie her verstummt.

Titel: Re: Das Feld der Pavillons
Beitrag von Raven am 22. Juni 2002, 14:57 Uhr
Wie eine schwarzglänzende, lebendig gewordene Obsidianstatue tänzelt der riesige Rapphengst des Tronjers in die Bahn, den schweißnassen Hals in stolzem Bogen gewölbt und von der wallenden Mähne umwogt. Die geblähten Nüstern leuchten bei jedem Schnauben glutrot auf. Der Hengst bringt die Arena zum Zittern und unter seinem gewaltigen Hufschlag scheint der ganze Boden zu beben.

In seinem Sattel thront in eleganter Gelassenheit der schwarze Ritter, das Halbvisier des Drachenhelms grimmig geschlossen, die hünenhafte Gestalt hoch aufgerichtet. Trotz seines Temperaments und seiner gewaltigen Kraft lässt sich der Hengst von ihm mit einer einzigen Parade und unmerklichem Schenkeldruck zu seinem Platz dirigieren.

Dort steht er reglos, bewegungslos, ein fleischgewordenes Sinnbild der Kraft und wartet auf den nächsten Befehl seines Reiters. Das Fähnchen in der Hand des Stadtrats saust nach unten und eiserne Sporen bohren sich hart in die Flanken der Pferde.

Tief graben sich die donnernden Hufe in den schweren, aufgewühlten Boden, als die beiden waffenklirrend aufeinander zustürmen, und die Lanzen heben sich bedrohlich auf ihr Ziel zu. Doch kurz bevor Reiter und Pferde aufeinandertreffen, bricht der Fuchshengst des hölzernen Ritters zur Seite aus und rast hocherhobenen Schweifes und in gestrecktem Galopp auf die Absperrung zu, hinter der die Besuchermenge das Spektakel verfolgt.

Die Lanze des Tronjers sticht ins Leere, während die Gäste kreischend und schreiend auseinanderstieben und der Fuchs in die völlig aufgelöste Menge rast. Mehrere Schaulustige, die sich nicht schnell genug zur Seite retten konnten, gehen zu Boden und werden unter den stampfenden Hufen begraben, ehe der Ritter das Pferd zum Stehen bringen kann. Noch während er den Hengst wendet, werden die Verletzten schon beiseite und aus seiner Bahn gezerrt, doch die Sache scheint noch einmal glimpflich ausgegangen zu sein.

Wutentbrannt über die Blamage treibt er den schweißnassen Fuchs zurück, während der Tronjer bewegungslos auf seinem Rappen verharrt und nur ein verächtliches Lächeln um seine Lippen spielt.

Nachdem der hölzerne Ritter seine Ausgangsposition wieder erreicht hat, senkt sich erneut die Fahne und diesmal ist er wild entschlossen, den schwarzen Ritter aus dem Sattel zu heben. Doch dessen Lanze hat ihn schneller vom Pferd katapultiert, als er registrieren kann und scheppernd und mit einem hässlichen metallischen Knirschen wird er zu Boden geschleudert, wo er liegenbleibt, den rechten Arm in einem bizarren Winkel vom Körper gestreckt. Die schaulustige Menge schließt sich um ihn und die Tribünengäste können nur noch erahnen, daß er in sein Zelt gebracht wird. Triumphierend dreht der schwarze Tronjer eine Runde um die Bahn, ehrfürchtig bejubelt von der johlenden Menge.

Wieder erschallen die Fanfaren und künden von einer Pause bis zum nächsten Waffengang und die Zuschauer auf den Ehrentribünen erheben sich und flanieren im rotgoldenen Licht des späten Nachmittags zu den luftigen Zelten am Seeufer hinunter, in denen Erfrischungen gereicht werden.

Caewlin fühlt sich sichtlich wohl in der Begleitung dreier Damen und gemeinsam schlendern sie den mit geflochtenen Matten ausgelegten Weg durch das Zeltlager der Ritter zum Ildorel hinunter, um den Beginn des nächsten Waffenganges abzuwarten, bei dem der Löwe von Sûrmera gegen den jungen engelsgesichtigen Ritter antreten wird.

Die warme Nachmittagssonne lässt die kostbaren Stoffe der Kleider schimmern und Goldfäden durch Ravens dunkles Haar rieseln. Immer wieder streicht sie nervös die Falten des seidenen Gewandes glatt und zupft an dem feinen Perlengespinst, während sie langsam durch die kleine Zeltstadt bummeln, die kostbar gestickten Wappen der alten Rittergeschlechter betrachten und über das Turnier und die teilnehmenden Streiter plaudern.

Titel: Re: Das Feld der Pavillons
Beitrag von Niniane am 22. Juni 2002, 15:15 Uhr
Niniane ist froh, sich ein wenig die Beine vertreten zu können - so annehmlich ihre Sitzplätze unter dem Baldachin auch sind, die Tribünen sind kein Diwan und die Sonne scheint heiß. Jetzt geht sie gemessenen Schrittes neben Calyra und Caewlin her, während Raven auf der rechten Seite des Nordmanns geht. Sie ist sich der bewundernden Blicke der Ritter, Knappen, Edelfreien und des sonstigen Volkes durchaus bewußt und nimmt sie im Gegensatz zu Ravens Verlegenheit mit sanftem Lächeln auf. Sollten sie doch starren...einen solchen Anblick bekam man schließlich auch nicht alle Tage...
Mit halbem Ohr lauscht sie Caewlin und der Diebin, die über die verschiedenen Pferde sprechen und den einen oder anderen Vorzug hervorheben, aber ihre eigenen Gedanken sind sehr weit fort...

Titel: Re: Das Feld der Pavillons
Beitrag von Calyra am 22. Juni 2002, 15:25 Uhr
Calyra schlendert an Caewlins Arm durch den Schatten der Sonnensegel und der Baumkronen und ist froh, ersteinmal aus der Hitze entkommen zu sein. Ihre Festgewänder sind durchweg aus leichtestem Stoff, aber eingeschnürt in die engen Mieder und eingehüllt in die vielen Seidenröcke wird ihnen dennoch warm...
Sie hört eine Weile Raven zu, die mit Caewlin über Pferde und Waffen und die Rüstungen fachsimpelt, aber dann bemerkt sie Ninianes nachdenkliches Gesicht.
"So sehr in Gedanken, Niniane?" Fragt sie leise und dann neckt sie: "Welchem der Ritter gilt Euer Grübeln? Dem Blonden? Dem Löwen...? Oder dem Tronjer?"

Titel: Re: Das Feld der Pavillons
Beitrag von Mottenfaenger am 22. Juni 2002, 15:38 Uhr
Am späten Nachmittag endlich - er weiss selbst nicht, warum er derart lange für den Marsch gebraucht hat - erreicht Mottenfaenger das Feld der Pavillons.
Das Turnier scheint in vollem Gange, liegt doch ein unmissverständlicher Klangteppich aus sich häufig wiederholenden Fanfarenstößen, dem unverkennbaren Geräusch galoppierender Pferde sowie dem ebenso charakteristischen Krachen und Knacken eines Ritters, der soeben auf denkbar unsanfteste Weise von eben diesem Pferd befördert wurde, untermalt vom sich wellenartig heben und senkenden Johlen des Publikums.

Nachdem er einige der vornehmen, reich verzeirten Pavillons aus zumeist teuersten Stoffen gefertigten Zelte hinter sich gelassen hat, findet ein Gedanken einen immer tiefer verankerten Platz in seinem Kopf:
Du gehörst hier nicht hin!
Und tatsächlich, nicht nur, dass er keinen Gefallen an sich aus Spass gegenseitig zerschlagenden Rittern findet, so schüttelt er in traurigem Entsetzen den Kopf über einen jungen Mann, der mit entsetzlich zur Seite gekrümmten Haupt auf einer Bahre in eins der Zelte getragen wird - ein namenloser Ritter, der den Tod zum Vergnügen der Zuschauer fand, nun verscharrt und keines Gedankens mehr gewürdigt wird -, sondern auch in seinem Aussehen unterscheidet er sich überdeutlich von den Übrigen. Er ist zwar gepflegt, das dunkle Haar gewaschen, genauso seine Kleidung, doch ist er eben angezogen wie immer, in Sachen, mit denen er die Wälder durchstreift und die Harfe gleichermassen besucht.
Ih steche dergestalt heraus, wie der einzige Bastard unter den ahnenreichen reinrassigen Hunden mancher Königshäuser... vielleicht bleibe ich unauffällig... wenn überhaupt..
Die Blicke einiger Adliger, sowohl Männer als auch Frauen oder sind dies Damen und Herren? lassen ihn dann auch recht schnell diesen Gedanken in die Tat umsetzen, was dazu führt, dass er sich, nachdem er nur einmal einen kurzen Blick auf die Turnierbahn, die in diesem Moment aber nur von einigen Mogbars für den nächsten Lauf hergerichtet wurde, in die etwas abgelegeneren Randregionen des Feldes zurückzieht, stets im Schatten der Pavillons sich haltend, den Blick schweifen lassend, ob er nicht doch im allgemeinen Gewirr das ein oder andere bekannte Gesicht entdeckt.

Titel: Re: Das Feld der Pavillons
Beitrag von Niniane am 22. Juni 2002, 15:41 Uhr
Calyras Worte lassen Niniane langsam und gefährlich grinsen. "Hmmm..." schnurrt sie. "Oberyn von Sûrmera ist ein gutaussehender Mann...und der junge Verder wird einmal ein gutaussehender Mann werden, wenn er sich nicht vorher umbringen oder verstümmeln läßt..." antwortet sie ausweichend.

Und der Tronjer....? Nun...

Sie bemerkt Mottenfängers Anwesenheit in der Nähe und sendet ihm einen stummen, gedanklichen Gruß...

Seltsam...was hat ihn hergelockt? Er wollte sich doch noch nie ein Sommerturnier ansehen? Ob es etwas mit Raven in diesem hinreißenden Kleid zu tun hat...?
Sie sieht die Diebin an und ihre Augen glitzern.

Titel: Re: Das Feld der Pavillons
Beitrag von Raven am 22. Juni 2002, 15:46 Uhr
Raven versucht angestrengt, eine möglichst würdevolle Haltung zu bewahren und so zu tun, als wäre das alles eine Selbstverständlichkeit für sie und sie mindestens einmal die Woche bei einem Turnier als Ehrengast vertreten, dabei sehnt sie im Moment nichts mehr herbei als ihre alten abgetragenen Sachen und wäre lieber irgendwo weit weg von all den vornehmen Edelleuten gewesen.

Und die Blicke der jungen Ritter, die sie umbalzen, machen sie derart nervös, daß sie schon kaum mehr weiß, wohin sie die Augen wenden soll. Einem, der sie gar zu offensichtlich anstarrt, hätte sie am liebsten die Zunge rausgestreckt und eine Grimasse geschnitten, doch sie wendet sich stattdessen wieder Caewlin zu und lästert mit ihm über die rüstungtragenden Angeber, die das Feld bevölkern.

Titel: Re: Das Feld der Pavillons
Beitrag von Calyra am 22. Juni 2002, 15:49 Uhr
"Nun, dann hat Euch also der Normander am meisten beeindruckt!" stellt Calyra lachend fest und ihre Finger suchen Caewlins Hand, verschlingen sich mit seinen. Beide tauschen einen kurzen, tiefen Blick, dann lacht sie wieder Niniane an. "Mich auch," raunt sie ihr zu, während sie weitergehen.

Titel: Re: Das Feld der Pavillons
Beitrag von Caewlin am 22. Juni 2002, 15:54 Uhr
Als Ravens Nervosität zu offensichtlich wird, reicht Caewlin ihr sanft, aber demonstrativ den Arm und sie hakt sich ein. "Sollen ihnen doch die Augen aus dem Kopf fallen, Raven. Du hast nie schöner ausgesehen, als heute, ich kann es ihnen nicht verdenken!" erklärt er und meint es völlig aufrichtig.

Irgendwo hinter ihnen ruft ein Herlod und ertönt ein großes Horn...das Turnier sollte weitergehen...

Titel: Re: Das Feld der Pavillons
Beitrag von Calyra am 22. Juni 2002, 15:58 Uhr
"Sire Lorean hat ein scharfes Auge für Schönheit," bemerkt Caewlin lächelnd, als sie sie auf dem Rückweg am Zelt des Verder Ritter vorüberkommen und Calyra bringt alle zum Lachen indem sie trocken einwirft: "Ja, vor allem für seine eigene!"  

Aber er hat wirklich Recht: Raven strahlt an diesem Tag mit dem Abendrot um die Wette. Das Kleid, die bewundernden Blicke der Edlen und Ritter und noch so manch anderer und der ganze Prunk des Tages verleihen ihr eine leichte Scheu, die ihr jedoch nur etwas  noch Anziehenderes gibt.

Die Hörner kündigen das Sammeln an, und sie schlendern zurück, da jetzt gleich die letzten Kämpfe des Tjosts ausgetragen werden sollen. Eilig rennen Servierjungen durch die Reihen und bieten Fleischspießchen, geröstetes Gemüse, kleine Schälchen mit Früchten oder Süßwaren an. Caewlin läßt einen der Pagen einen Krug kühlen Sommerwein und Kelche für sie alle zu ihren Plätzen bringen und die Erfrischung ist ihnen allen willkommen.

Sie selbst  trinkt den Wein mit  sehr viel Wasser verdünnt, während sie mit Raven und Niniane über diesen und jenen Ritter flüstert, aber dann dauert es nicht mehr lange, bis die Reiter  von einem stimmgewaltigen Herold ausgerufen werden -  Oberyn, der Löwe von Sûrmera, und Lorean von Verd - und einer der beiden würde im letzten Kampf des Tages gegen den Tronjer antreten dürfen.

Diesmal ist der Sûrmerer der erste, der sich zeigt. Er erscheint auf einem eleganten, fuchsroten Streithengst mit goldener Mähne und goldenem Schweif. Das Pferd trägt eine Schabracke aus vergoldeten Ornamenten und Oberyn selbst glitzert von Kopf bis Fuß.  Selbst seine Lanze ist aus goldenem Holz gemacht. Sire Oberyn wirft einer Frau aus dem gemeinen Volk eine Kußhand zu, schließt sanft sein Visier und reitet zum Ende des Platzes, langsam, gemessen und stolz wie ein Löwe, der über sein Revier schreitet.  Das Sonnenlicht flammt wie Feuer über ihn hinweg und scheint ihn in rotglühenden Brand zu versetzen. Tausend  "Achs"  und  "Ohs" werden in der Menge laut laut.

Dann halten alle gespannt den Atem an. Am anderen Ende der Kampfbahn erscheint Lorean von Verd und ein Raunen flüstert über die Tribünen. Unter sich hört sie eine junge Edle voller Inbrunst flüstern: "Oh er ist so schön!"
Der Verdritter ist schlank wie eine Gerte und trägt eine märchenhafte Rüstung aus Silber, so sehr poliert, daß sie förmlich blendet , verziert mit verschlungenen, schwarzen Reben und rankenden Rosen. Das Volk bemerkt im selben Augenblick wie sie, daß das Rot der Blumen von Granaten herrührt. Ein Seufen dringt aus Tausend Kehlen. Über der Schulter des jungen Ritters hängt ein schwerer Umhang, der aus hunderten echter Rosen geflochten ist, ein dichtes, feurigrotes Tuch frischer Blüten. Sein Pferd ist so schlank wie er selbst, eine hübsche Rappschimmelstute, für die Jagd wie geschaffen.

Der kupferrote Fuchshengst Oberyns wiehert, als er sie wittert. Lorean läßt sie seitwärts paradieren und sie tut es, schwebend wie eine Tänzerin. Das hingerissene Mädchen unter ihnen greift nach dem Arm wohl ihres Vaters und flüstert: "Oh, laß nicht zu, daß der Löwe ihm etwas antut!"
"Es sind Turnierlanzen, Tochter, " erklärt der bärtige, ergraute Edelmann seiner Tochter geduldig. "Sie werden so  gebaut, daß sie beim Aufprall zersplittern, damit niemand verletzt wird."
Doch Calyra erinnert sich an den toten jungen Ritter vor ihnen im Staub und daß er starb ist noch keine vier Stunden her.

Titel: Re: Das Feld der Pavillons
Beitrag von Caewlin am 22. Juni 2002, 16:11 Uhr
Der Löwe von Sûrmera hat Schwierigkeiten, sein Pferd unter Kontrolle zu halten, denn der Fuchs wiehert und stampft und wirft ihn beinahe ab. Dann jedoch scheint er zu begreifen, um was es geht und steht still wie eine Bronzestatue und die Sonnenstrahlen verwandeln die Kampfbahn in ein Feld aus Gold. Die langsam westwärts wandernde Sonne zaubert goldroten Schein auf alles was glänzt und wird hier heute tausendfach zurückgeworfen.

Er lehnt sich zurück und nimmt Calyra in den Arm, die sich an seine Schulter kuschelt. Niniane und Raven haben die Köpfe zusammengesteckt und reden leise miteinander, während sie gebannt auf die Kampfbahn hinunterblicken - wohl über den Stahl der Rüstungen oder die Qualität der Pferde, schätzt er, und weniger über die Männer darauf.

Der Junge aus Verd zaubert ein charmantes Lächeln auf sein Engelsgesicht und entbietet dem Magistrat und den Edlen seinen Gruß und einen Augenblick lang scheinen seine Augen Raven zu suchen und blitzen, als er sie findet. Doch sie sieht nicht hin. Caewlin tauscht einen langen Blick mit Calyra und sie beide lächeln still.
Dann beginnt es:

Der Fuchshengst galoppiert schwer und stürmt voran, während die leichtere Stute fast spielerisch angreift. Oberyn bekommt seinen Schild noch in Position, aber die Lanze ist falsch eingehakt und so jongliert er wild damit und im nächsten Augenblick ist Lorean von Verd schon bei ihm, plaziert seine Lanze genau richtig und der Löwe von Sûrmera wird so heftig aus dem Sattel gestoßen, daß er rückwärts von seinem Hengst zu fliegen scheint, beide Arme hoch in die Luft gerissen.

Sein Kopf schlägt mit hörbarem Krachen auf und die Menge stöhnt - er war einer der Favoriten gewesen, und sosehr sie auch Lorean bewundern mochten, der Löwe von Sûrmera war ein Held, ein erfahrener Ritter und weit über die Grenzen  seiner Ländereien hinaus bekannt.
Caewlin zuckt mit den Schultern und kann sich ein Grinsen nicht verkneifen. Das gefällt Tronje ungemein möchte ich wetten - er gegen diesen Schönling in Silber mit seinen Rosen...

Als Oberyn nach einer atemlosen Ewigkeit endlich wieder auf die Beine kommt, bricht Jubel los und dieser steigert sich noch, als er seinem jugendlichen Bezwinger mit anmutiger Verbeugung seine Ehre erweist. Caewlin schnaubt hörbar. Der Rosenritter bleibt am Ende des Platzes stehen, seine Lanze ist nicht einmal gebrochen. Seine Granate blitzen in der goldenen Sonne wie flüssiges Feuer, als er lächelnd sein Visier anhebt. Die Menge ist verrückt nach ihm.
"Ja...jubelt nur," meint Caewlin spöttisch. "Der Tronje ist aus anderem Holz geschnitzt."

Titel: Re: Das Feld der Pavillons
Beitrag von Mottenfaenger am 22. Juni 2002, 16:26 Uhr
Von Minute zu Minute fühlt Mottenfaenger sich unwohler und steht nun wirklich kurz davor, das Fest wieder zu verlassen, als ihn Ninianes wortloser Gruss erreicht.
Erleichtert erwidert er diesen, um dann zu warten, bis sie ihm auf gleichem Wege mitteilt, wo sie alle zu finden seien. Er zögert nicht lange, bevor er sich - nach wie vor stets dicht an den Zelten sich haltend - auf den Weg dorthin macht.
Nach kurzer Zeit nun glaubt er sie ganz in der Nähe, eigentlich genau vor ihm zu spüren, doch bedarf es eines zweiten Blickes, um sie erst wahrhaftig zu erkennen. Ein weiteres Mal sind Ninianes sowie Calyras Haarfarben eindeutig, doch verwirrt ihn alles andere kaum weniger, als es nun eine unerwartete Tanzeinlage von nackten betrunkenen Zwergen getan hätte.
Da stehen sie, seine Freunde, seine Gefährten, Raven, mit denen er soviel erlebt hatte, die er in stinkenden Kanalisation mit zerissenen Kleidern hat schlafen sehen, doch schauen sie nun aus, als stammten sie allesamt aus obersten Königsfamilien.
Seine Lippen umspielt ein schiefes Lächeln, das mehr Ausdruck vollkommener Verwirrung ist, als irgend etwas anderes, während seine Augen allein Raven sehen, deren Keid aus purem glitzernden Rot zu bestehen scheint, dass selbst die Gedanken stottern lässt
Es ist unfassbar... Raven.. ich habe mir sie nie... das ist.. unglaublich... wie kann sich ein Rubin rot schmpfen..
Jäh reisst ihn ein Servierjunge zurück in die Realität, der Mottenfaenger zusammenzucken lässt, wie ein Katze, der man unerwartet einen Eimer Wasser übergiesst. Genau in diesem Augenblick kündet auch ein weitere Fanfarenstoss von der Wiederaufnahme der Turniergänge, sodass auf die Tribünen strömt, was Mottenfaenger den Weg zu seinen Gefährten zum einen abschneidet und ihn zum anderen unwillkürlich selbst Richtung Turnierplatz schiebt.
Es dauert eine gute Weile bis er sich wieder frei bewegen kann, doch schlängelt er sich dann dorthin, wo er die anderen nun deutlich zu spüren glaubt.
Nach einiger Zeit geraten sie tatsächlich zunächst in sein Blickfeld und danach in seine unmittelbare Nähe, aus der die schiere Fremdartigkeit ihres Auftretens, denn anders kommt es ihm tatsächlich nicht vor, ihn nocheinmal stutzen lässt. Erst nachdem er sich ein Herz gefasst hat begrüsst er jeden einzelnen von ihnen lächelnd, bis seine Augen schliesslich leuchtend auf Raven ruhen bleiben.
"S'ljea" flüstert er, wobei er das Geschrei der leute sowie den Lärm des Turniers selbst kaum zu hören scheint.

Titel: Re: Das Feld der Pavillons
Beitrag von Niniane am 22. Juni 2002, 16:26 Uhr
Caewlins Worte werden gehört, denn  ein kleiner Mann mit spitzem Bart, grauen Strähnen im vollen, dunklen Haar und der unangestrengten Art eines hohen Herren auf der Bank neben ihnen  verkündet laut: "Einhundert Goldmünzen auf  Lorean von Verd!" Er lächelt herüber und verbeugt sich leicht. "Brynden Maybar, wir hatten noch nicht die Ehre, ich sitze für die Kaufleute und Händler im Stadtrat."
Niniane schmunzelt. "Abgemacht," gibt sie mit dunkler Stimme  zurück. "Ich halte dagegen: der Rote Drache frißt den Grünen!"
Maybar lacht. "Wir werden sehen."

Niniane ist ganz verwirrt, als plötzlich Mottenfänger auf der Bank neben ihnen auftaucht, aber dann strahlt sie ihn an und zieht ihn kurz entschlossen zwischen sich und Raven. "Setzt Euch, Mottenfänger! Es geht gleich weiter...sehr aufregend alles. " Ihre Augen glitzern mit feinem Spott, aber der Druide kann sehen, daß ihr das ganze Spektakel durchaus gefällt. "Gut, daß Ihr kommt...bevor Euch Raven noch vom Ritter der Rosen entführt wird!" Neckt sie und macht eine knappe Handbewegung auf die Kampfbahn hinunter.

Dort wird frenetischer Jubel  laut, als Lorean, der "Ritter der Rosen", wie das Gemeine Volk ihn längst nennt, am Ende der Kampfbahn erscheint.  Er strahlt und glitzert  wie ein Juwel in der Sonne und das einzige, was den Glanz seiner Rüstung noch zu überbieten vermag ist der Glanz seiner Augen.
Dann erscheint der Normander, wächst direkt aus der Erde am anderen Ende des Turnierplatzes, unglaublich groß, unglaublich finster, unglaublich drohend . Sonnenlicht und Gefährlichkeit hüllen ihn ein und verstärken seine düstere Ausstrahlung noch um ein Vielfaches. Ehrfürchtiges Schweigen senkt sich über die Menge, niemand raunt und flüstert mehr, die einzigen Geräusche sind das Schnauben der Pferde und das Klirren von Stahl.

Dann erklingt die volltönende  Stimme des Herolds, der beide ankündigt und die Empore erbebt, als die Pferde den Galopp aufnehmen. Der normander Ritter  beugt sich beim Reiten vor, die Lanze starr und unbeweglich, doch Lorean von Verd verändert seine Sitzposition im allerletzten Augenblick vor dem Aufprall. Des Normanders Lanze wird wirkungslos von dem silbernen Schild mit dem Gründrachenwappen abgelenkt, während die Loreans voll trifft. Holz splittert und der Tronjer wankt, kämpft darum, im Sattel zu bleiben. Niniane zischt erschrocken und heiserer Jubel kommt vom gemeinen Volk, bricht das gespenstische Schweigen.

"Ich überlege schon, wofür ich euer Gold ausgebe..." ruft Maybar zu Niniane herüber.
Der Tronjer jedoch bleibt im Sattel - wenn auch nur gerade eben. Hart reißt er sein Pferd herum und das Schlachtroß kehrt schnaubend für einen zweiten Versuch auf die Bahn zurück. Der Rosenritter hingegen wirft lachend seine gebrochene Lanze fort und nimmt sich eine neue, scherzt dabei mit seinem Knappen.

Der Tronjer treibt sein Pferd zu hartem Galopp und jagt heran wie  eine Lawine aus Fleisch und Zorn. Lorean reitet ihm ebenso leicht entgegen wie vorhin dem Löwen von Sûrmera, doch als er sich diesmal im Sattel dreht, dreht sich der Tronjer mit ihm. Beide Lanzen explodieren, und als der Splitterregen sich legt, trabt eine  reiterlose Rappschimmelstute mit zuckenden Ohren davon, während Sire Lorean durch den Dreck rollt, silbern und verbeult.

Calyra lacht und meint: "Ich wußte, daß Cron von Tronje siegt!"
Maybar hört sie. "Falls Ihr auch wißt, wer den Buhurt gewinnt, sagt es mir schnell, bevor mich die Protektorin des Larisgrüns noch weiter rupft!" Ruft er ihr zu. Niniane lächelt ihr Raubtierlächeln.

Lorean steht wieder auf den Beinen, doch sein verzierter Helm ist beim Sturz verdreht und eingedellt worden, und nun kann er ihn nicht mehr abnehmen. Das Volk jubelt und johlt, die Adligen, die Reichen und Kaufleute versuchen ihr leises Lachen zu unterdrücken, was ihnen nicht ganz gelingt, und auch Niniane muss sich auf die Zähne beißen. Sie sieht Caewlin böse grinsen und Calyra, die ihn deswegen  leicht tadelnd anblickt - aber auch sie kann sich ein  Kichern nicht verkneifen. Schließlich muss man den Ritter der Rosen zu einem Schmied führen, der ihn von seinem Helm befreit. Der Tronjer hingegen nimmt seinen Drachenschädelhelm ab, wirft ihn übermütig hoch in die Luft - und fängt ihn ebenso geschickt wieder auf. Ein überraschend gut aussehender Mann mit langem, sehr dunklem Haar und Augen so dunkelblau wie Kornblumen kommt zum Vorschein. Sein Grinsen ist derart ansteckend, daß die Menge in tobenden Jubel ausbricht.

Caewlin lacht leise, Calyra grinst stillvergnügt und unten auf dem Kampfplatz rennen fünf brüllende Nordmänner in den Farben Tronjes - roter Drachenkopf auf Schwarz - zu ihrem Herren um ihn zu beglückwünschen und seinen Sieg zu feiern.

Titel: Re: Das Feld der Pavillons
Beitrag von Raven am 22. Juni 2002, 17:05 Uhr
In dem brandenden Lärm und dem Klirren der Waffen ist die Stimme kaum zu hören, die hinter ihr ein "S'ljea" flüstert und doch hätte Raven sie unter Tausenden herausgekannt. Nur erwartet hätte sie sie hier nicht und sie fährt erschrocken herum, als könne sie ihren Ohren nicht trauen ... und doch steht da Mottenfaenger ganz verwirrt plötzlich inmitten des Gedränges, und ihm ist deutlich anzusehen, daß er selbst wohl gerade überlegt, was ihn eigentlich hierher geführt hat. Und noch etwas anderes kann sie in seinen Augen lesen, das sie irritiert und sie nicht einzuordnen weiß. Aber sein Lächeln ist wie ein Sonnenstrahl, der einen trüben Tag erhellt und ihre Augen zum Leuchten bringen

Zwischen all dem maßlosen Prunk und den blitzenden Rüstungen, den prachtvollen Gewändern und herausgeputzten Rössern, zwischen all dem Gold- und Silberglanz nimmt er sich fast aus wie ein Wesen von einem anderen Stern und der Kontrast zwischen den hochmütigen, prunkvoll gekleideten Edelleuten und diesem schlichten Graugrün, das fast mit den Baumstämmen im Hintergrund verschmilzt, könnte nicht größer sein.

Ganz unauffällig steht er da, gekleidet in den Farben des Waldes, und der Wind spielt sanft in seinem dunklen Haar. Er ist kein Edelmann oder Ritter, nicht von edlem Geblüt, er trägt keine feinen Gewänder und keinen Schmuck, besitzt kaum mehr als das, was er auf dem Leib trägt, kein Gold, keine Ländereien, kein Streitross und keine blinkenden Waffen - und doch ist es Raven, als würde er alles andere hell überstrahlen. Denn nur ihm gehört ihr Herz. Vergessen sind die silberglänzenden Ritter, die sich auf dem Platz um Ruhm und Ehre streiten, vergessen die flanierenden Adligen, blaß und farblos sind sie geworden und völlig unwichtig. Die Rose segelt in hohem Bogen achtlos davon, als sie die Arme um seinen Hals legt.

"Was ... was machst du hier?" flüstert sie, als er sich dann zwischen Niniane und sie auf die Bank zwängt und sie mit klopfendem Herzen nach seiner Hand fasst. "Zum Glück sind wir bald erlöst, das Turnier scheint zu Ende zu sein und wir können hier weg."

Titel: Re: Das Feld der Pavillons
Beitrag von Calyra am 22. Juni 2002, 17:16 Uhr
Kaum ist der Normander von der Kampfbahn verschwunden, harken eifrige Mogbars den Turnierplatz so glatt wie in der Eile eben möglich und  können sich gerade noch in Sicherheit bringen, als die ersten Kämpfer des Buhurts das Feld stürmen.

Sie sieht zahllose Wappen, denn fast vierzig Mann nehmen daran teil:  Ritter, Edelfreie und frisch ernannte Knappen, die sich einen Ruf erwerben wollen, aber auch Sieger und Verlierer des Tjosts. Sie fechten mit stumpfen Waffen in einem Tumult von Schlamm und Blut, kleine Trupps kämpfen gemeinsam und wenden sich dann gegeneinander, während sich Bündnisse bilden und zerbrechen, bis nur noch ein Mann steht.

Während der Kampfplatz unter Waffenklirren und den Schreien der Kämpfer erbebt, bricht er Abend an und die Sonne färbt den Westen wolkig-rot. Ihre Strahlen verwandeln den Turnierplatz in ein Feuerfeld. Eilig werden die Nachtfeuern und überall auf den Tribünen Fackeln entzündet, deren Schein sich auf Waffen, Lanzenspitzen, glänzenden Rüstungen und dem Schmuck der Edlen spiegelt.

Sieger  im Buhurt wird nach beinahe  drei aufregenden Stunden schließlich zur Überraschung aller der weißhaarige Ritter, den Cron von Tronje im Tjost besiegt hatte, der als letzter von allen noch steht und begeisterten Jubel erntet - wie sich herausstellt ist er einer der Weinlords vom Ostufer, genannt Jermon der Kühne, ein Mann von achtzig Jahren.

"Das Turnier war herrlich!" Seufzt sie und Caewlin nickt wissend lächelnd, während die Menge wie aus einem Traum wieder zu sich zu kommen scheint: langsam verebbt der Jubel und macht aufgeregtem Stimmengewirr und allgemeiner Aufbruchstimmung platz.  Auf dem Marktplatz warten ja Musik, Tanz und Festmahl und langsam erheben sich die Leute, einfaches Volk wie Magistrat und Adel, und machen sich auf in Richtung Stadt.

Caewlin, Calyra, Niniane und Raven verlassen ihre Plätze, gefolgt von Mottenfänger,  und schließen sich der wogenden Menschenmenge an, bis sie wieder Sänfte und Pferd erreichen. Viele der Weltenstädter wandern zu Fuß auf den Festplatz und spazieren gemeinsam in Gruppen in die Stadt zurück, doch die meisten Adligen und alle, die es sich sonst leisten können, haben Sänften, Wägen oder Pferde hier...Festgewänder sind auch nicht unbedingt für Nachtwanderungen gemacht.

Titel: Re: Das Feld der Pavillons
Beitrag von Cron am 22. Juni 2002, 19:39 Uhr
Cron hat die schwarze Rüstung in seinem Zelt inzwischen mit einem burgunderroten Hemd  und einem  schwarzen Surcot darüber vertauscht, beides aus gutem Crepe und  leichtem camlaner Leinen. Sollten diese Südländer Seide tragen und wie Lustknaben in parfümierten Roben umherlaufen. Er schiebt einen handlichen Katzbalger in den Waffengurt und entläßt seine Männer mit einem Grinsen und zwei Geldkatzen voller Silberstücke in die Weinschänken und Hurenhäuser der Stadt - er bezweifelt, daß sie sehr weit kommen, aber heute sollten sie feiern, wie ihnen der Sinn steht. Vierzigtausend Goldmünzen Siegbörse waren auch für ihn kein Kleingeld...und dieses eingebildete Rosenbürschchen vom Pferd zu schubsen war ihm ebenso ein Vergnügen gewesen.

Ich hoffe nur, sie bringen niemanden um oder zünden die Stadt an... grinst er.  Donner steht hinter seinem Zelt im Korral und verleibt sich die verdiente Extraration Hafer ein und er...nun er würde heute abend endlich diese Stadt erkunden und am Mittsommer-Fest teilnehmen. Zeit aus diesem Zeltlager zu verschwinden...
Er wirft einen flüchtigen Blick in den kleinen, halbblinden Spiegel, den er zum Rasieren benutzt und nickt sich zu, Selbstironie in den Augen.
Er will diese Stadt ansehen - überall schienen Blumen und nach allem, was er gehört hatte, quollen die Märkte über, der Wein war feurig und rot wie Blut und es sollte ein großes Festmahl geben mit Früchten vom Südufer und jenen berühmten Melonen...

Er verläßt sein Zelt und nimmt Donner am Zügel. Das schwere Geschirr war ihm abgenommen und gegen einen leichten Sattel und einen trensenlosen Zügel ausgetauscht worden. Er schnaubt zufrieden und reibt seinen Kopf so heftig an Crons Arm, daß er den Surcot zu zerreißen droht. In dem Gewühl, daß zwischen den Zelten herrscht, bleibt ihm nichts übrig, als den Hengst hinter sich her zu führen und er spürt die zahllosen Blicke, die ihm folgen, im Rücken. Südländer...! Sie würden ihm nie verzeihen, daß er besser gewesen war, als ihr Hölzerner Ritter und ihr Rosenbengel.

Der weißhaarige Jermon, Sieger im Buhurt des Sommerturniers, hebt die Hand zum Gruß. Er steht mit seinem Wundscher vor seinem Zelt und trägt einen frischen Verband am Arm. Von seinem linken Ohr fehlt die Hälfte, aber der alte Ritter sieht hochzufrieden mit sich aus. Und das kann er auch sein...er ist mindestens achtzig und war mein schwerster Gegner!
"Gut gekämpft, Tronjer!" brummt er. "Wirklich gut gekämpft!"
Cron grinst zurück. "Dasselbe kann ich von Euch sagen, Sire Jermon!" Und im Vorbeigehen ruft er noch: "Ist der Wein aus Eurem Land so scharf wie Euer Schwert? Dann werde ich mich hüten davon zu trinken!"
Der alte Ritter lacht und schickt seinen Bader fort. Südländer waren offensichtlich nicht alle eingebildete Gimpel.

Als er zum Ende des Zeltlagers kommt, vor den großen festgestampften Platz, wo im Schatten einiger großer Silberpappeln die Sänften und Pferde der Adligen Turnierbesucher stehen, sieht er einen sehr großen Mann vor einer gelben Sänfte und neben ihm ein rauchgraues Schlachtroß, so groß wie Donner und noch eine Spur breiter. Hätte er den Mann nicht erkannt, sein Pferd räumt jeden Zweifel über ihn aus. Der Nordmann dreht sich, so daß das Wappen auf seiner Brust deutlich in der Sonne zu sehen ist: der knurrende Bluthund Normands. "Caewlin Stormr in dieser Stadt," murmelt er. Und dann lacht er leise. Zwei Frauen sind offensichtlich eben in die Sänfte gestiegen und eine dritte mit ganz ungewöhnlich silbrigem Haar schickt sich an, ebenfalls einzusteigen, als er pfeift. Laut und durchdringend ist sein Pfiff auf den Fingern und alle Köpfe rucken zu ihm herum und starren ihn an.  Cron sieht über den gesamten  Platz, über die Menschenmenge hinweg, in das Gesicht des einzigen Mannes unter ihnen, der ebenso groß ist, wie er selbst, wenn nicht noch ein wenig größer und bahnt sich dann einen Weg durch die vielen Gaffer auf ihn zu.

Titel: Re: Das Feld der Pavillons
Beitrag von Sephirot am 22. Juni 2002, 20:04 Uhr
Am Platz des Turniers angelangt steigt Sephirot auf die hölzerne Tribüne und setzt sich. Inzwischen wird der blaue Himmel von einigen größeren vorbei ziehenden Wolken verdeckt und dadurch ist es auch nicht mehr so warm wie noch zur Mittagszeit.

Er schaut hinunter und sieht wie sich die zwei Ritter bereit machen. Wie ihre Knappen noch die Schwerter schleifen und die Ritter sich die Helme aufsetzen.

Sein Blick schweift zu den Ehrentribünen wo die Könige, Grafen, andere Adelige aber auch wichtige Händler und Bewohner der Stadt sitzen und das Turnier beobachten.

Titel: Re: Das Feld der Pavillons
Beitrag von Caewlin am 22. Juni 2002, 20:12 Uhr
Caewlin dreht sich grinsend um, als er den Pfiff hört. Hatte der Tronjer sie also doch noch gefunden! Er sucht mit den Augen den Platz und die Menschenmenge hinter sich ab, aber es ist nicht schwer, Cron auszumachen - er überragt jeden um mehr als einen ganzen Kopf, so wie er alle überragt, außer ihm selbst. Im Haus der Knaben hatten sie stets gestritten, wer von ihnen beiden gerade größer war. Im einen Mond war er es und im nächsten Mond hatte Cron ihn bereits wieder eingeholt - bis er irgendwann um ein Stückchen größer geblieben war. Dafür war der Tronjer um dasselbe Stückchen breiter in Brust und Rücken. Er hebt die Hand zum Gruß und es ist die Rechte, aber falls Cron den Armstumpf unter der Eisenschelle bemerkt hat, so ist seinem Gesicht nichts anzusehen. Es dauert seine Zeit, bis er sich durch die in die Stadt strömenden Menschen mit Donner am Zügel seinen Weg gebahnt hat und so hat Caewlin Gelegenheit, ihn zu mustern. Aber dann steht er vor ihm, begrüßt ihn auf nordische Weise mit Umfassen des Unterarms und lacht, gefährlich und wild und genauso, wie Caewlin ihn in Erinnerung hat.
"Gut gekämpft, Cron," grinst er zurück. "Mehr als gut! Was bei allen Sieben Höllen tust du hier?"

Titel: Re: Das Feld der Pavillons
Beitrag von Cron am 22. Juni 2002, 20:19 Uhr
"Dasselbe könnte ich dich auch fragen, Stormr! Ich habe ein Sommerturnier gewonnen, das habt ihr ja wohl hoffentlich gesehen!" Sein Blick streift Calyra und seine Augen weiten sich angesichts ihrer Schönheit. Im selben Augenblick begreift er allerdings, daß sie zu Caewlin gehört. Es ist ihre Art Caewlin anzublicken, sich an ihn zu wenden und Crons Grinsen wird möglicherweise noch breiter. Er verbeugt sich leicht. "Mylady. Caewlin...spar dir die Antwort, ich sehe schon, was du hier tust!" Donner schnaubt ungeduldig und scharrt mit den Hufen. Dann fällt sein Blick auf den Armstumpf und sein Grinsen verschwindet. "Bei Sithechs Atem, Caewlin! Was ist mit deiner Hand geschehen?"

Titel: Re: Das Feld der Pavillons
Beitrag von Caewlin am 22. Juni 2002, 20:41 Uhr
Caewlin lacht laut und rauh. "Du warst nicht zu übersehen, Tronje!" Gibt er zurück.
Als Cron jedoch nach seiner Hand fragt, winkt er ab.
"Das ist eine lange Geschichte," antwortet er düster und schwenkt den Stumpf mit unfrohem Grinsen. "Ich erzähle dir alles, während wir in die Stadt reiten." Dann tritt er ein wenig zur Seite und stellt Calyra vor. "Calyra Stormr, meine Hohe Gemahlin, Herrin von Sturmende, Lady von Stormrslad und dem Rand der Welt..." er sieht Calyra an und macht eine kleine Pause. "Cron von Tronje," erklärt er dann lapidar und beobachtet grinsend Crons verblüfftes Gesicht.
"Laßt uns in die Stadt reiten, bevor all die Feiern noch ohne uns stattfinden. Er hilft Calyra einzusteigen und steigt in den Sattel des Grauen. Dann erst wendet er sich erneut an Cron. "Du kommst doch mit uns?"

Titel: Re: Das Feld der Pavillons
Beitrag von Cron am 22. Juni 2002, 21:05 Uhr
"Um nichts in der Welt bleibe ich hier allein zurück!" Erwidert Cron lachend. "Es tut viel zu gut, dein gefrorenes Gesicht zu sehen!" Er steigt aufs Pferd und schließt sich der Sänfte an, die hochgehoben und davongetragen wird von vier stummen Unfreien der Stadt. "Das du dich gleich verheiratet hast, konnte ich ja nicht ahnen...auch wenn ich es verstehen kann. Wunderschöne Frau mit diesen Haaren wie das Eis in den Frostfangs."
Nebenbei stehend bemerkt er einen Druiden, der sich leise mit jemandem in der Sänfte unterhält und nickt ihm kurz zu - irgendwie scheint er dazuzugehören.

Sie kommen im Gewühl nur langsam voran, aber das gibt ihnen Gelegenheit, zu erzählen und bald hat Cron einiges erfahren, nicht  nur über Caewlin und seine persönlichen Erlebnisse, sondern auch über die Stadt und ihre so verschiedenen Bewohner. Bald sind beide Männer in ihre Muttersprache verfallen und unterhalten sich im klingenden Normandisch, während sie der breiten Straße und dem Menschenstrom um sie her und vor ihnen durch das hohe Südtor der Weltenstadt folgen und in die blumengeschmückten Straßen einreiten....

Titel: Re: Das Feld der Pavillons
Beitrag von Calyra am 22. Juni 2002, 21:58 Uhr
Calyra hatte sich schüchtern an Caewlin gehalten, als der Fremde bei ihnen aufgetaucht war und erst im nächsten Augenblick hatte sie erkannt, wer da vor ihr stand. Das war also der Mann, von dem seit Tagen die ganze Stadt sprach und der heute auch noch das Sommerturnier gewonnen hatte...
Sie mustert ihn unauffällig und seine Ähnlichkeit mit Caewlin ist frappierend. Cron von Tronje hat zwar ganz andere Züge als Caewlin, aber er ist fast ebenso groß, höchstens zwei Fingerbreit kleiner und scheint eine Spur kräftiger gebaut. Sein Haar ist ein wenig dunkler und etwas kürzer, nicht wie Caewlins von einem rötlichen Braun wie Kastanien, eher Schwarz wie Ebenholz. Und seine ganze Art ist wesentlich unbekümmerter.

Noch in der Sänfte, als sie längst vorgestellt wurde und höflich genickt hatte, und auf dem Weg zurück in die Stadt gemeinsam mit Niniane und Raven durchgeschaukelt wird, grübelt sie über Cron von Tronje nach.

Er wirkt jungenhaft und charmant und dennoch ebenso stark und  sicher wie Caewlin -  und sie hat noch niemals vorher irgend jemanden so mit Caewlin reden hören. Die beiden scheinen sich gut zu kennen...Ob Caewlin, fragt sie sich. Ob Caewlin - wäre sein Leben anders verlaufen -  mehr wie Cron und weniger düster geworden wäre?

Titel: Re: Das Feld der Pavillons
Beitrag von Mottenfaenger am 22. Juni 2002, 22:26 Uhr
Lange Zeitlang versteht Mottenfaenger gar nichts, sondern findet sich als erstes in einer festen Umarmung wieder, die er wortlos aber freudestrahlend erwidert. Weder Raven noch er - wobei das ja keinen grossen Unterschied zu vorhin macht - haben noch Augen für das Turnier, ja Mottenfaenger gelingt es sogar durch ihre schiere Nähe den Menschentrubel eine Zeitlang zu vergessen oder zumindest nicht für so schlimm zu empfinden. Schlagartig ändert sich dies jedoch, als das Publikum zu einem fürchterlichen Getöse und Applaus anhebt, um anscheinend den Sieger zu beglückwünschen, sodass Mottenfaenger unsicher nach hinten auf die Massen von Zuschauern schaut.
Werft mich in einen stürmischen Ozean von Wasser, aber nicht ein einziges weiteres Mal in einen Teich von Menschen..

Kurz danach machen sie sich allemale auf in die Stadt, was Mottenfaenger nur recht und bilig ist, dann auf diese Weise zieht sich die ihm geschwürartig erscheinende Masse ein wenig aufeinander, so das ihm wieder genug Platz bleibt Luft einzuatmen, ohne seinem Nebenman einen halben Atemzug zu stehlen. Sogar ein Grinsen schleicht sich auf seine Züge, als Raven ohne viel Aufhebens kurzerhand kurzerhand eine Sänfte 'bestiegen wird'.
Die beiden sind gerade in eine leise Unterhaltung vertieft, als eine tiefe Stimme hinter ihnen Mottenfaenger sich umschauen lässt.
Es ist der Sieger des Turnier, ein Cron von Trosste?...Tronne?...Tronke...Tronje, ja das war es wohl... ein weitere Ritter.... aber er scheint wenigstens nicht so aufgeblassen und hochmütig zu sein, wie die restlichen Gecken..
Er scheint ein alter Kamerad Caewlins zu sein, was Mottenfaenger zwar zunächst verwundert, bei genauerer Betrachtung aber Sinn ergibt. Selbst für ihn scheint durch, dass zwei Männer dieses Schlages und auch noch aus dem gleichen Land kommend sich kaum nicht kennen können.
Gleich darauf wendet er sich jedoch wieder Raven zu
"Bist du sicher, dass es ratsam ist als Besitzerin eines solchen Kleides Beziehungen zu Mottenfaenger zu haben? " meint er dann scherzhaft.

Titel: Re: Das Feld der Pavillons
Beitrag von Sephirot am 22. Juni 2002, 23:50 Uhr
Nach dem Turnier verlässt Sephirot das Turniergelände und auf dem Weg in die Stadt denkt er nach was er als nächstes macht.

Ich werde Cloud abholen und nach Hause reiten. Oder ich reite noch in die Harfe nach dem Turnier werden dort sicher viele Menschen sein. Außerdem müsste ich mit Neo sprechen oder ich werde seinen Auftrag doch nicht ausführen können da ich vor dem Winter mit meiner Taverne fertig sein möchte...



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