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(Thema begonnen von: Niniane am 09. Sept. 2003, 23:20 Uhr)

Titel: Der Grüne Aal
Beitrag von Niniane am 09. Sept. 2003, 23:20 Uhr
Inmitten des Hafenviertels, an der Stirnseite des weiten, gepflasterten Rechtecks des Fischmarktes, steht der "Grüne Aal", zweitgrößtes Gasthaus der Stadt und Anlaufstelle für alle Seeleute, Fischer und Händler, die den Ildorel befahren. Selbst von außen sieht das große Gasthaus einladend aus mit seinem Fundament aus grauen Flußsteinen und den dunklen Holzverkleideten Stockwerken darüber. Über der breiten Eingangstür ragt gleich einem gewaltigen Balkon der Bug eines Schiffes aus dem Mauerwerk, so daß  es von weitem fast aussieht, als stehe dort tatsächlich ein aufgebocktes Schiff zwischen zwei Häusern. Es heißt, dies sei der Rest des letzten Schiffes vom alten Yohn Humperknie, der Seehure - das was ein wütender Mondwal davon übrig gelassen hatte. Neben dem Schiff, der gesamten Besatzung und all den Gütern, die der alte Seebär einst zwischen Nachtschimmer und Fa'Sheel hin und her befördert hatte, hatte sich der Wal auch noch sein linkes Bein, zwei Finger der linken Hand und sein halbes linkes Ohr geholt, weswegen der rauhbeinige, grauhaarige Wirt des "Aals" so zerrupft wie ein alter Kater aussieht und ein Holzbein sein Eigen nennt. Zudem trägt er eine Augenklappe, doch ob sie tatsächlich eine leere Augenhöhle verbirgt oder der alte Yohn sich damit nur einen Witz erlaubt, hat noch nie jemand herausgefunden.

Betritt man den "Grünen Aal", schlägt einem der Geruch von Rum, Fisch und Pfeifentabak entgegen. Eine lange Theke zieht sich an der linken Wand entlang und im Raum verteilt stehen wuchtige, hölzerne Tische auf denen Schiffslaternen ein schummriges Licht verbreiten.
An der Decke und den Wänden sind Netze gespannt, in denen getrocknete Seesterne und Ildorelmuscheln liegen, und hin und wieder finden sich dazwischen präparierte Fische, die wohl größten Fänge der talyrianischen Fischer: Aale, die Flossen zart wie Flaum,  riesige Hechte, gewaltige Forellen mit schillernden Rücken und derlei mehr. Meist ist die Hafenkneipe gefüllt mit Seeleuten und Fischern, die hier ihre Lieder gröhlen und ihr Seemannsgarn spinnen, doch es steigen auch Händler, Kaufleute oder Reisende im "Aal" ab. Vom Wirt, Yohn Humperknie wird zudem gemunkelt, er sei nicht nur Seemann und Kapitän eines Schiffes, sondern einst auch Pirat gewesen - aber seine Sternguckerpastete und sein Fischeintopf sind in ganz Talyra und weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt.

Titel: Re: Der Grüne Aal
Beitrag von Ceres am 18. Sept. 2003, 20:06 Uhr
Da der Tag noch nicht so weit vorgeschritten ist, ist es noch relativ leer in der Gaststube des Grünen Aals, doch der Geruch nach kaltem Rauch, Fisch und Rum hängt noch vom Vorabend in der Luft. Ceres wirft Noyea einen raschen Blick zu, doch der Gelehrte zeigt keinerlei Reaktion als sie eintreten. "Es ist nicht so schlimm, wie es aussieht." Sie lächelt ihm aufmunternd zu, wird dann aber von Yohn Humperknie abgelenkt. Der Wirt des Aals kommt breit grinsend und mit ausgebreiteten Armen auf sie zu. "Ceres, altes Mädchen, schön das du dich mal wieder blicken lässt." Erst als er die Frau bereits fest an sich gezogen hat, bemerkt er den großen, hageren Mann an ihrer Seite. "Oh, verzeiht." murmelt er, als er die blonde Frau wieder von sich schiebt. Yohn ist ein alter Hase und so versteckt er jeden auch nur ansatzweise unzüchtigen Gedanken hinter einer Maske aus Gastfreundschaft und Höflichkeit und weist ihnen stattdessen einen kleinen Tisch an einer der Wände zu. Er folgt ihnen, richtet Ceres den Stuhl aus und wischt mit einem Leinentuch einige Krumen von der blanken Tischplatte. Noyea blickt sich mit unverwandter Miene in der Gaststube um und so übernimmt Ceres die Bestellung. "Zwei Gläser Sommerwein?" Sie blickt fragend zu dem Gelehrten ihr gegenüber und als dieser nickt, fährt sie fort. "Und zweimal deine wundervolle Sternguckerpastete." Yohn nickt und entfernt sich in Richtung Küche und Ceres wendet sich lächelnd wieder Noyea zu. "Ich finde dieses Gasthaus hat so seinen eigenen Charme." Eine vollbusige Schankmaid kehrt mit ihren Gläsern zurück und stellt sie mit einem Lächeln vor ihnen ab. Als sie sich wieder entfernt, nimmt Ceres den Gesprächsfaden wieder auf, den sie bei ihrer Ankunft fallengelassen hatten. "Wart Ihr denn schon einmal in Cap Ardun? Dort gibt es auch eine große Bibliothek, allerdings kann sie es mit Talyras Haus der Bücher sicher nicht aufnehmen." Sie lächelt. "Ich komme aus Cap Ardun, wißt Ihr."

Titel: Re: Der Grüne Aal
Beitrag von Noyea am 19. Sept. 2003, 11:58 Uhr
Als Noyea mit Ceres das Hafenviertel erreicht meint er zuerst, der Grüne Aal befinde sich tatsächlich in  einem alten Schiff, aber er stellt schnell fest, daß es sich lediglich um eine raffinierte Mischung aus Haus und Wrack handelt. Dennoch sieht die Taverne einladend aus, so daß er Ceres zur Tür geleitet und ihr diese aufhält. Der Wirt, ein seltsamer Kerl mit einem Holzbein, der aussieht, als hätte er schon alle Stürme der Meere überstanden, begrüßt Noyeas Begleitung mit der Herzlichkeit alter Bekannter und er reinigt einen Tisch im fast leeren Schankraum notdürftig von den Überresten vergangener Mahle. Noyea blickt sich interessiert um, er hatte schon viele Tavernen gesehen, aber diese hier fällt wirklich aus der Rolle. Er nickt kurz, als ihn Ceres' Frage nach Sommerwein aus seinen Gedanken reißt.

Als der Wein schließlich am Tisch steht, greift Noyea dankbar nach dem Kelch und prostet Ceres zu. Der Sommerwein rinnt süß und warm die Kehle hinab.

"Aus Cap Ardun? Das ist weit im Norden. Sehr weit. Aber selbst dort gewesen bin ich noch nie. Dann sollte Euch die Kälte und der Frost nicht unbekannt sein." Er verzieht die Lippen zu einem wehmütigen Lächeln. "Mir fehlt der Norden und die Wintersonne dort oben. Hier ist es viel zu warm." Er unterstreicht die Worte mit einer theatralischen Geste, so als säßen sie direkt in den Feuern der Hölle, und Ceres lacht ihr silbernes Lachen. "Warum also seid Ihr nun hier so weit im Süden? Laufen hier die Geschäfte besser als in Ardun?"

Titel: Re: Der Grüne Aal
Beitrag von Ceres am 19. Sept. 2003, 14:55 Uhr
Sie lächelt und blickt Noyea einen Moment unverwandt an. Für einen armen Gelehrten hast du anscheinend schon viel gesehen. "Nun, sagen wir, ein, zwei kleinere Unstimmigkeiten mit gewissen Personen haben mich dazu veranlasst Cap Ardun zu verlassen. Und Talyra hat eben auch seinen eigenen Reiz. Aber lange hält es mich hier vermutlich nicht mehr. Es ist zu warm hier, da habt Ihr Recht." Sie nippt an ihrem Sommerwein und für einen Moment schweifen ihre Gedanken zu einem Abend, von Streit und einem herannahendem Gewitter erfüllt und zu einer Nacht in einer holprigen Kutsche, ab. Mit einem wehmütigen, kleinen Lächeln schiebt sie diese Gedanken wieder weit von sich fort. "Aber es lässt sich durchaus leben hier und wenn der Winter dann endlich einmal kommt, erst recht."
Die Magd von eben kehrt zurück, zwei große Teller balancierend. Ceres schiebt ihr Glas ein Stück zur Seite so dass der Teller Platz findet und lächelt Noyea aufmunternd zu. Die kleinen Fische starren durch den Teig an die Decke und sie muss grinsen, als sie Noyeas Gesichtsausdruck erkennt.

Titel: Re: Der Grüne Aal
Beitrag von Noyea am 19. Sept. 2003, 18:37 Uhr
Noyea starrt einen Moment lang entgeistert auf den Inhalt der Teller, auf denen sich eine Auflauf befindet, überzogen von einer dicken Kruste aus Schafskäse und Knoblauch und Öl und inmitten des Überzugs starren kleine Fischköpfe mit eingesunkenen Augen zur Decke, als würden sie auf den Wellen eines Meeres schwimmen und die Sterne ansehen. "DAS also ist Sternguckerpastete? Dann frage ich mich, wo die Sterne geblieben sind." Noyea grinst und Ceres noch viel mehr, während sie ihn darüber aufklärt, daß diese Fischart sich wohl Sternguckerfisch nennt, kleine silberne Körper, kaum größer als die Hand eines Kindes. Mit einer Mischung aus Ekel und Neugier kostet er vorsichtig, trennt den Kopf des ersten Fisches mit dem Messer ab und staunt, denn die Pastete schmeckt vorzüglich, nach allerlei Gewürzen und nicht zuletzt nach dem zarten Fleisch der Fische. "Alle Achtung, der Koch versteht sein Handwerk. Ich nehme an, das hier ist so etwas wie ein Geheimtip? Wenn dem so ist, dann danke ich Euch dafür."

Die beiden essen ohne zu sprechen, aber das Schweigen ist nicht unangenehm. Schließlich schiebt Noyea den Teller von sich und spült den Rest der Pastete mit einem großen Schluck Sommerwein hinunter. Verstohlen mustert er sein Gegenüber und er fragt sich, warum eine Frau wie sie einem derartigem Beruf nachgeht. "Warum tut Ihr das, was Ihr tut, Ceres?" Der Gedanke ist schneller ausgesprochen, als er darüber nachdenken kann.

Titel: Re: Der Grüne Aal
Beitrag von Ceres am 19. Sept. 2003, 19:31 Uhr
Sie nippt gerade an ihrem Wein als er ihr seine Frage stellt und sie muss sich zusammen nehmen, um sich nicht zu verschlucken. Sie kann ihm ansehen, dass er selbst über seine Frage überrascht ist und ein leises Lächeln liegt auf ihren Lippen. Sie schweigt einen Moment, überlegt wie sie es ihm erklären sollte, ohne zuviel von sich zu verraten. "Eine gute Frage. Um ehrlich zu sein, habe ich noch nie etwas anderes getan. Und es ist ja nicht so, dass ich keine Auswahl habe," Sie lächelt, ehe sie fortfährt. "Oder das ich nicht auch oft meinen Spaß habe." Ihr Lachen klingt silberhell durch den leeren Gastraum und als sie verstummt, fühlt sie seinen Blick unverwandt auf sich gerichtet. "Ich habe nie den Mann fürs Leben kennen gelernt, nur Männer die mir eine zu einer gewissen Stellung verholfen haben. Vielleicht wäre alles anders gekommen, hätte ich jemanden kennen gelernt." Sie zuckt mit den Schultern und fragt sich im Stillen, warum sie diesem fremden das erzählt. "Die Zeit, in der ich mir eine andere Aufgabe suchen muss, kommt viel zu schnell und bis dahin will ich gut vorgesorgt haben."

Titel: Re: Der Grüne Aal
Beitrag von Noyea am 20. Sept. 2003, 01:25 Uhr
Noyea lauscht ihren Worten und einen Moment lang überlegt er wie es wäre eine Frau zu haben, die schon wer weiß wieviele Männer gehabt und dafür auch noch Gold bekommen hat. Die Huren in Serathie waren keineswegs häßlicher als diese Frau hier, aber ihnen allen haftete dieser Geruch an. Noyea schüttelt die Gedanken ab wie lästige Fliegen. Er mustert die elegante Linie ihres Halses und das goldschimmernde Haar. Einer wie ihr sollte es eigentlich nicht schwerfallen genügend Männer kennenzulernen, um darunter auch den Richtigen zu treffen. Aber er spricht den Gedanken nicht aus.

"An was für eine andere Aufgabe habt Ihr gedacht, Ceres? Wollt ihr dann noch hier sein, hier in Talyra?"

Eine Magd räumt schweigend und ohne ihr Gespräch zu unterbrechen das Geschirr ab und stellt unaufgefordert einen Krug Wein auf den Tisch, der, wie Noyea aus Ceres' wissendem Lächeln entnimmt, wohl auf Kosten des Hauses zu gehen scheint.

Titel: Re: Der Grüne Aal
Beitrag von Ceres am 20. Sept. 2003, 01:52 Uhr
Ceres nickt dem Schankmädchen lächelnd zu, als diese den Krug vor ihnen abstellt. Yohn, mein Bester, was erwartest du dir davon? Sie lächelt ein stilles Lächeln, als sie bemerkt wie der Mann den Spieß herumdreht und nun sie ausfragt. Sie ahnt nicht, welche Gedanken hinter seiner geraden, blassen Stirn herumwandern, so gut weiß er sie zu verbergen. Der Schein der Kerzen, die trotz des hellen Tages draußen hier brennen, wirft einen goldenen Schimmer auf sein dunkles Haar und seine Augen blicken sie interessiert und abwartend an. "Welche Aufgabe? Ohje, da fragt Ihr Sachen." Sie lacht um sich etwas Zeit zu verschaffen. "Ich glaube, darüber habe ich noch nicht allzuviel nachgedacht. Diese Entscheidung schiebe ich wohl noch eine Weile vor mir her." Sie gießt Noyea und sich von dem neuen Krug Wein ein und trinkt einen Schluck aus ihrem Glas ehe sie weiter spricht. "Ob ich dann noch in Talyra weile, dass wissen wohl nur die Götter. Ich glaube es zwar nicht, aber wer weiß." Sie zwinkert lächelnd und nimmt noch einen Schluck aus ihrem Glas. "Genug von mir, wie lange seid Ihr schon in Talyra und wie lange halten Euch Eure Studien noch hier auf?"

Titel: Re: Der Grüne Aal
Beitrag von Noyea am 20. Sept. 2003, 02:09 Uhr
"Meine Studien.." Noyea lacht und es klingt rau. "Ich hoffe nicht mehr allzu lange." Er schweigt und scheint in seine Gedanken zu versinken. Und tatsächlich denkt er an die silberhaarige Frau, die ihm auf dem Marktplatz begegnet ist, an die Schatulle, die gut verborgen in seinem Zimmer verwahrt liegt. Was tue ich hier eigentlich? Ein weiterer Schluck Wein holt ihn in die Wirklickeit zurück. Der Sommerwein bringt eine Ahnung der Weiten des Ostens mit sich und Noyea spürt, wie der Alkohol seinen Magen wärmt und ihn leicht benebelt. "Habt Ihr keine Träume, keine Ziele? Wollt Ihr an der Seite des Mannes, den Ihr liebt alt werden und die Mutter seiner Kinder sein? Ihr habt von der Bibliothek in Cap Ardun gesprochen. Habt Ihr Euch jemals mit dem Wissen befaßt, welches darin verborgen liegt?" Es schwingt keinerlei Sarkasmus in seinen Worten mit. "Vielleicht erscheint Euch Eure Schönheit als Vorteil, aber Ihr gebt Euch für Dinge her, die Eurer unwürdig sind." Was für eine Verschwendung.. einmal an den Falschen geraten und deine Jugend ist dahin, verwelkt wie ein Blatt im Herbst. Er beobachtet sie, wie sie dort sitzt, eine junge Frau gekleidet in einen Hauch von Kleid und einen kostbaren Pelz um die Schultern. Doch kommt sie ihm hinter all ihrer Selbstsicherheit und Welterfahrenheit auf einmal wie ein junges Mädchen vor.

Titel: Re: Der Grüne Aal
Beitrag von Ceres am 20. Sept. 2003, 17:36 Uhr
Ihr Lächeln wirkt beinahe amüsiert als sie ihn beobachtet und der Ausdruck in seinen Augen irritiert sie nicht. Sie hatte dieses Gespräch schon öfters geführt und sie weiß, dass nur selten jemand ihre Gründe versteht. "Träume? Träume sind für kleine Mädchen. Ich habe meine Ziele und sobald ich dazu wieder in der Lage bin, werde ich sie auch weiter verfolgen, doch momentan muss es so gehen. Ich bin nicht so weit gekommen, weil ich ungedulig bin." Sie lächelt, doch eine gewisse Kälte liegt in ihrer Stimme. "Wißt Ihr, ich weiß Dinge, für die könnte man mich köpfen..."Nicht, dass man es nicht schon versucht hat.."Und ich bin bereit diese Dinge einzusetzen um mein Ziel zu erreichen. Doch als braves Heimchen am Herd zu enden ist ganz sicher keines meiner Ziele." Sie nimmt einen großen Schluck von ihrem Wein und obwohl es bereits ihr drittes Glas ist, spürt sie den Alkohol kaum. "Ob ich schon einmal in der Bibliothek Cap Arduns war? Ja, tatsächlich habe ich einige Monate damit verbracht mir Wissen anzueignen und hier und dort hat es mir sogar genutzt." Sie zwinkert ihm zu und nippt noch einmal an ihrem Wein. "Seid Ihr so moralisch oder kümmert es Euch wirklich was ich tue?" Ihre Stimme hat einen neckenden Unterton und ihr Lachen klingt silbern durch den Raum.

Titel: Re: Der Grüne Aal
Beitrag von Noyea am 20. Sept. 2003, 20:07 Uhr
Moralisch?! Noyea verschluckt sich fast an seinem Wein, aber er kann sich im letzten Moment beherrschen. Er lächelt ein etwas zweideutiges Lächeln, aber es erreicht seine Augen nicht. "Moralisch... Was immer Ihr unter Moral versteht. Vielleicht ist es der selbe Grund, der mich hier mit Euch sitzen lässt, der Euch auch sonst Kunden beschehrt. Sucht Euch etwas aus, was immer Euch gefällt."

Noyea lehnt sich zurück, fühlt sich satt und mit Erstaunen bemerkt er eine gewisse Zufriedenheit, die sich in ihm breitmacht. Einige Zeit mustert er die Blonde ohne ein Wort zu sagen. "Wie ist es, erlaubt Eure Zeit Euch einen kleinen Spaziergang? Vielleicht hinunter zum See? Ich muß gestehen, ich war noch niemals dort, auch wenn ich schon einige Monde in der Stadt bin." Erwartungsvoll schaut er sie an, wie sie ihr Weinglas mit einer grazilen Bewegung auf den Tisch stellt.

Titel: Re: Der Grüne Aal
Beitrag von Ceres am 21. Sept. 2003, 23:16 Uhr
Ceres lacht und trinkt einen letzten Schluck aus ihrem Glas. "Lasst mich nicht aussuchen, es könnte Euch vielleicht doch nicht gefallen." Sie kann seine Reaktion schlecht einschätzen, seine Miene bleibt auch jetzt beinahe ausdruckslos und so blickt sie ihn nur lächelnd an. "Zum Strand hinunter?" Sie überlegt einen Moment, doch in den Badehäusern würde nur Alice und nagende Langeweile auf sie warten, denn sie erwartet heute niemanden mehr. "Gerne doch, ein kleiner Spaziergang an der frischen Luft kann nie schaden." Sie lächelt zu Yohn, der hinter seiner Theke steht und ab und zu zu ihnen herüberblickt, doch er winkt nur grinsend ab. Ihre Antwort ist ein Zwinkern und sie lächelt Noyea aufmunternd zu. "Dann lasst uns aufbrechen." Der Mann bietet ihr wieder seinen Arm an und mit einem Lächeln hakt sie sich bei ihm ein. Sie zieht ihren Umhand fest um ihre Schultern als sie durch die Tür an die frische Luft treten. Ich sollte mich wirklich um Winterkleidung kümmern, der Sommer hier hat mich wohl weich werden lassen.

Titel: Re: Der Grüne Aal
Beitrag von Athir am 22. Sept. 2003, 09:28 Uhr
Plötzlich öffnet sich die Türe und zwischen den Angeln steht ein exotisch aussehender Mann. Die Haare hängen wild auf seine Schultern herunter. Mit mürrischem Gesichtsausdruck sieht er sich in der Schankstube um. Gut besucht kann man dieses Gasthaus wohl kaum nennen, doch es war ja noch nicht allzu spät und die Seeleute würden sicherlich noch kommen. Zielstrebig steuert Athir die Theke an. Seine schweren Stiefel hämmern geradezu auf den Boden ein. Ein unheilvolles Geräusch, das nur durch das Klimpern des Degens zu seiner Linken unterbrochen wird.

Ob ich hier finde was ich zu finden begehre? Es ist eine Hafenschenke, doch die Seeleute hier haben wohl niemals die salzigen Gewässer Immerlandes befahren. Süßwasserpiraten eben.

Er sieht zum Wirt hinüber.

"Bringe er mir einen Krug mit Rum, und zwar hurtig, wenn ich bitten darf."

Kurz darauf schon nimmt Athir einen tiefen Schluck aus einem Tongefäß. Der warme Alkohol zieht brennend seine Kehle hinab und stürzt wie ein feuriger Wasserfall in seinen Magen. Neugierig sieht er sich wieder im Schankraum um.

Titel: Re: Der Grüne Aal
Beitrag von Athir am 23. Sept. 2003, 12:56 Uhr
Nachdem Athir eine Weile lang in der Schänke gesessen hatte waren später auch die Seeleute gekommen hatte, sowie er es erwartet hatte. Schon bald scharten sich viele um den Piraten aus Ambar. Diskret und leise saßen sie an einem Tisch in der Ecke. Der Rum floß in Strömen und der Wirt hatte seine liebe Mühe die Herrschaften zufriedenzustellen. Den Meisten der Seebären war Athir von Steckbriefen aus Hafenkneipen bekannt und so fragten sie ihn aus, was er denn in Ildorien treibe.

"Nun Käpt'n, wie stellt ihr euch das vor? Ihr sucht eine Crew, doch ihr habt kein Schiff und ihr habt auch kein Gold, um uns zu bezahlen."

Athir nickt und nimmt einen großen Schluck Rum, während er mit der freien Hand schon wieder dem Wirt zuwinkt, der mit einem genervten Gesichtsausdruck einen neuen Krug einschenkt.

"Zugegeben, über ein Schiff verfüge ich derzeit nicht. Deshalb benötige ich eure Hilfe. Der Ildorel wird von Händlern befahren. Das bedeutet, das wir uns schon ein Schiff beschaffen können. Zugegeben, allein vermag ich nicht dies zu tun. Aber wenn ihr mir helft werde ich euch zum Gold führen, das gelobe ich. Wir werden als Handelsschiff getarnt unter ildorischer Flagge segeln. Klar soweit?"

Er war sichtlich bemüht leise zu sprechen und es war kaum möglich, dass eine der Personen an den Nebentischen auch nur ein Wort verstanden hatte. Und selbst wenn. Wer wäre wohl so tollkühn sich einer Gruppe betrunkener Seemänner in den Weg zu stellen?

Titel: Re: Der Grüne Aal
Beitrag von Nubia am 23. Sept. 2003, 22:07 Uhr
Nachdem Nubia ihre Sachen zu Hause abgelegt hat schländert sie ziellos und in Gedanken versunken durch die Straßen. Irgendwann kommt sie im Harfen an. Der Salzige Geruch des Wassers schlägt ihr entgegen und sie sieht die Masten der Schiffe die im Hafen liegen.

"Am liebsten würde ich mit einem dieser Schiffe davonsegeln..."

Suchend blickt sie sich um. Ihr Blick fällt auf den Grünen Aal. Sie war zwar schon oft im Hafen aber in dieser Taverne ist sie noch nie gewesen. Eigentlich meidet sie solche Orte, aber heute ist sie in der Stimmung, um sich mal ein paar Bier zu gönnen. Nubia strafft ihre Schultern und öffnet die Tür. Ein Geruch von Rum und Fisch liegt in der Luft. Mit einem Lächeln tritt sie ein und setzt sich an einen der freien Tische. Sie bestellt einen Krug Bier und schaut sich neugierig um.

Titel: Re: Der Grüne Aal
Beitrag von Athir am 23. Sept. 2003, 22:18 Uhr
Die Männer nicken murrend und von einigen sind sogar wenige Töne zu hören, die wie eine Zustimmung klingen. Athir lehnt sich beruhigt zurück.

"Nun, dann wären wir uns wohl einig. Ich bitte nun diejenigen von euch, die in der Lage sind das Wasser zu durchqueren ohne auf dem Grund zu verenden, sich im Morgengrauen des kommenden Tages vor dieser Schänke einzufinden. Bringt eure Waffen mit. Alles weitere erfahrt ihr morgen. Ich entbiete euch nun meine Grüße."

Schwungvoll erhebt sich der Pirat von seinem Stuhl und schlendert auf die Theke zu. Der Wirt sieht ihn nur kurz an und weiß sofort was er zu tun hat und nur wenige Sekunden später steht ein weiterer Krug mit köstlichem Rum auf dem dunklen Holzbrett. Athir nimmt einen kräftigen Schluck und sieht sich im Raum um. Die Seebären sitzen immer noch lärmend um den Tisch herum, doch Athirs Augen finden ein anderes Objekt. Es ist eine junge Frau, die einsam an einem der Tische sitzt.

Höchst ungewöhnlich, dass sich ein Weibsbild allein durch Hafenkneipen bewegt. Es sei denn sie ist eines der leichten Mädchen, doch danach sieht sie nun wirklich nicht aus.

Titel: Re: Der Grüne Aal
Beitrag von Nubia am 23. Sept. 2003, 22:33 Uhr
Nubia lässt ihren Blick neugierig über die Gäste streifen. Viel der Männer sehen nach echten Seebären aus. Und genauso verhalten sie sich auch. Eigentlich ist das nicht gerade der Umgang den sie pflegt aber heute ist ihr das egal. Während sie an ihrem Bier nippt fällt ihr Blick auf einen Mann, der gerade zur Theke geht. Etwas an seinem Aussehen fasziniert sie. Nubia kann es nicht sagen ob es an seiner Kleidung liegt oder an seiner Haarpracht, die halb von einem Tuch verdeckt wird. Als der Mann sich umdreht zieht sie erschrocken die Luft ein. Das Gesicht des Mannes wird von zwei Narben dominiert, die sich über das rechte Auge ziehen und seine Augen haben eine Farbe, die ihrer in nichts nachstehen.

Du meine Güte! Der sieht aber gut aus! So...verwegen!

Als ihr bewusst wird das sie ihn anstarrt, lächelt sie freundlich und prostet ihm zu.

Titel: Re: Der Grüne Aal
Beitrag von Athir am 23. Sept. 2003, 22:46 Uhr
Als sie ihren Krug hebt und in seine Richtung lächelt ist Athir endgültig verwirrt. Anmerken lässt er es jedoch nicht. Mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht erwiedert er ihren Gruß.

Ist sie vielleicht doch eine von diesen......Mädchen? Sie sieht wirklich nicht so aus, als würde sie des öfteren hier verkehren, dazu wirkt sie zu naiv. Jedoch würde eine brave Bürgerin einem Lumpen wie mir zuprosten? Sie macht mich neugierig. Eigentlich sollte es mich nicht scheren, doch ein wenig Spaß wird wohl nicht verboten sein.

Trotz der großen Menge an Rum geht er mit festen Schritten auf ihren Tisch zu und deutet eine schwungvolle Verbeugung an. Er vergewissert sich nochmals, dass die unschönen Bilder auf seinen Unterarmen von seiner Jacke verdeckt werden. Seit jeher wurden Piraten gezeichnet, wenn sie gefasst wurden. Athir war es nicht anders ergangen.

"Ist es gestatte, dass ein einfacher Mann an eurem Tische Platz nimmt?"

Titel: Re: Der Grüne Aal
Beitrag von Nubia am 23. Sept. 2003, 22:56 Uhr
Nubia betrachtet den Mann ein wenig genauer als er zu ihrem Tisch kommt.

Er sieht ein wenig schäbig aus, aber Manieren hat er...

Sie grinst amüsiert als er vor ihr eine Verbeugung macht und deutet dann auf den Stuhl ihr gegenüber.

"Natürlich, mein Herr. Setzt euch doch."

Ihre Augen hängen wie gebannt an seinem Gesicht. Nubia kann sich das selbst kaum erklären, aber dieser Mann fesselt sie ungemein. Um sich ein wenig abzulenken nimmt sie noch einen Schluck Bier. Mit einem süßen Lächeln schaut sie ihn dann wieder an.

"Würdet ihr mir euren Name verraten, werter Herr? Ich würde gerne wissen mit wem ich mich unterhalte."

Titel: Re: Der Grüne Aal
Beitrag von Athir am 23. Sept. 2003, 23:33 Uhr
Sie wollte seinen Namen wissen? Sollte er sich Melwin nennen, wie auch schon im Süden? Vielleicht sollte er kein Risiko eingehen. Andererseits war es unwahrscheinlich, dass sie sich in den Häfen Ambars oder sonst wo herumgetrieben hatte.

"Wo bleiben nur meine Manieren? Mein Name ist Käpt'n Athir von Ambar."

Nicht berühmt, jedoch berüchtigt. Ob und vor allem was sie von mir gehört hat wird sich gleich zeigen.

Er zögert einen Moment und nimmt wieder einen riesigen Schluck rum. Nicht gerade nervös, aber doch irgendwie unruhig gleitet seine Hand über die Tischkante.

"Was treibt eine Maid wie euch an einen solch verruchten Ort? Die weiblichen Wesen, die sich sonst hier herumtreiben verkaufen ihre Körper für das Gold der Seeleute."

Das Grinsen kehrt auf sein Gesicht zurück. Auch wenn er nicht glaubt, dass sie eine von ihnen ist, ist er doch auf ihre Antwort gespannt.

Titel: Re: Der Grüne Aal
Beitrag von Nubia am 23. Sept. 2003, 23:42 Uhr
Nubia verschluckt sich fast an ihrem Bier als er sie auf die leichten Mädchen anspricht und lacht dann fröhlich.

"Nein, ich bin kein solches Mädchen. Mich hat es heute einfach nur in diese Taverne gezogen, weill ichwas neues sehen wollte und in Ruhe ein Bier trinken will. Mein Name ist übrigends Nubia."

Nachdenklich zieht sie die Stirn kraus und sieht Athir dabei prüfend an.

"Käpt'n Athir? Ich habe noch nie von euch gehört. Kommt ihr viel herum? Ihr müsst ja ein eigenes Schiff haben wenn ihr Käpt'n seid."

Mit leuchtenden Augen sieht sie ihn an. Ihre Wangen sind vor Aufregung und vom Bier leicht gerötet und ein paar Harrsträhnen fallen ihr ins Gesicht. Als sie in ihren Krug schaut merkt sie, dass er leer ist und winkt dem Wirt, dass er ihr noch einen bringen soll.

Titel: Re: Der Grüne Aal
Beitrag von Athir am 23. Sept. 2003, 23:56 Uhr
Er lacht laut auf als er ihre Antwort hört. Sie hatte seine Anspielung mit Humor genommen, was bedeutete, dass sie wohl nicht zum prüden Bürgertum gehörte, das er selbst so hasst.

"Das hatte ich auch nicht angenommen. Ihr seht viel zu anständig aus, um einem solchen Gewerbe nachzugehen."

Noch immer kann er sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Soll er sie weiter reizen oder nicht? Sie war wenigstens nicht unfreundlich, also hatte er auch keinen Grund sie zu provozieren, aber dennoch..... Der Rum verfehlt seine Wirkung schließlich nicht ganz, so dass er in der richtigen Stimmung wäre. Letztlich sieht er aber davon ab, vor allem nachdem sie das Wort 'Schiff' gebraucht. Zorn funkelt in seinen Augen auf.

"Nein meine Dame, ein Kapitän ohne Schiff und Mannschaft. Meine letzte Crew war der Meinung, dass ein anderer Kapitän ihre Wünsche wohl besser befriedigen könnte. Ich hoffe inständig, dass Amur diesen Kahn in den Tiefen verschwinden ließ."

Titel: Re: Der Grüne Aal
Beitrag von Nubia am 24. Sept. 2003, 00:06 Uhr
Nubia zuckt ein wenig erschrocken zusammen, als er plötzlich so zornig wird.

Ups da hab ich wohl ein falsches Thema angesprochen...

Nachdenklich schaut sie ihm in die vor Zorn funkelnden Augen. Den Bierkrug, den der Wirt mittlerweile gebracht hat, dreht sie langsam in ihren Händen.

"Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass eure Mannschaft mit euch unzufrieden sein könnte. Aber ihr werdet schon noch ein anderes Schiff finden. Da bin ich mir ganz sicher."

Während des Gespräches sind die Geräusche der vollen Taverne ganz aus ihren Gedanken verschwunden. Im Moment dringen aber plötzlich laute Geräusche zu ihr durch und Nubia schaut sich verwiirt um. An einem der Nachbartische scheint ein Streit ausgebrochen zu sein. Sie kann nicht erkennen, worum es geht, aber die Gesichter der Männer sind vor Wut und vom Bier verzerrt und es sieht so aus als könnte die Situation jederzeit eskalieren. Etwas nervös schaut sie zu dem Wirt hinüber, aber der sieht das ganze noch ziemlich gelassen. Scheinbvar sieht er das heir öfter. Nubia rutscht näher an den Tisch, behält dabei aber die Männer im Auge.

Titel: Re: Der Grüne Aal
Beitrag von Athir am 24. Sept. 2003, 00:26 Uhr
Athir kann sich wiederrum ein Schmunzeln nicht verkneifen als er Nubias erschreckten Gesichtsausdruck sieht. Nein, das war scheinbar ganz und gar nicht ihr Territorium.

"Ihr habt recht. Eine neue Mannschaft habe ich schon gefunden. Die beiden Streithähne gehören im Übrigen dazu. Ihr braucht euch also nicht zu sorgen, denn ich denke nicht, dass sie schon am ersten Abend die Hand gegen ihren Kapitän erheben."

Grinsend leert er den Rumkrug und winkt dem Wirt zu, der ihn erstaunt ansieht. Athir lacht zu ihm hinüber.

"Schaut nicht so entsetzt, Herr Wirt. Ich vertrage noch einiges mehr und auch wegen der Zeche solltet ihr euch keine Sorgen machen."

Er holt ein ledernes Säcklein hervor und lässt die Münzen darin klingeln. Der Wirt scheint vorerst beruhigt und stellt ihm einen Tonkrug mit dem warmen Getränk auf den Tisch. Schließlich wendet er sich wieder der Frau zu.

"Und was das Schiff betrifft mögt ihr recht haben. Es wird sich eine Möglichkeit finden lassen."

Gedankenverloren fährt er sich mit der Hand über den Arm und streift die Jacke nach oben, so dass für einige Momente die Zeichen auf seinem Unterarm zu erkennen sind.

Titel: Re: Der Grüne Aal
Beitrag von Nubia am 24. Sept. 2003, 08:26 Uhr
"Die beiden gehören zu eurer Mannschaft?"

Nubia beäugt die Männer kritisch und kommt zu dem Schluß, dass diese schäbigen Gestalten kaum eine gute Mannschaft abgeben würden. Aber sie behält ihre Zweifel für sich. Am Tisch scheint es sich wieder beruhigt zu haben, nachdem der Wirt den Männern neue Krüge voller Rum vor die Nase gesetzt hat. Einer der Männer schaut zufällig zu ihr hinüber und sieht wie sie ihn beobachtet. Sofort richtet er sich gerade auf, grinst fies und fährt sich mit der Zunge über die Lippen. Als er jedoch sieht mit wem Nubia zusammen am Tisch sitzt scheint er das Interesse ziemlich schnell wieder zu verlieren und wendet sich wieder den anderen zu. Mit einem kleinen Schaudern blickt Nubia wieder zu Athir, der mittlerweile schon den neuen Krug Rum vor sich stehen hat. Als er sich den Ärmel wie zufällig hochstreift, kann sie das Zeichen für Pirat entdecken. Innerlich versteift sie erschrocken, versucht aber sich von außen nichts anmerken zu lassen.

Ein Pirat! Ein echter Pirat!

Prüfend sieht sie Athir an. Bis jetzt hat sie nur irgendwelche Schauermärchen gehört, in denen Piraten immer grausame und goldgierige Männer sind. Nun, Athir sieht ihrer Meinung nach nicht grausam aus, höchstens exotisch. Aber wie soll sie schon wissen wie er außerhalb der Taverne ist. Plötzlich bekommen seine Worte eine ganz andere Bedeutung.

Es wird sich schon eine Möglichkeit finden lassen...

Nubia ist sich sicher, dass es für einen Piraten dutzende Möglichkeiten gibt an ein fremdes Schiff zu kommen. Sie räuspert sich leise und lächelt dann wieder.

"Und wenn ihr ein Schiff habt, wohin wollt ihr als nächstes Segeln. Habt ihr irgendwelche besonderen Pläne?"

Sie beugt sich ein wenig über den Tisch, schaut Athir tief in die Augen und spricht etwas leiser weiter.

"Ich hoffe ihr bleibt dann nicht zu lange weg. Ich glaube ich würde euch vermissen."

Titel: Re: Der Grüne Aal
Beitrag von Athir am 24. Sept. 2003, 18:51 Uhr
Athir lacht bei ihren Worten wieder laut auf und schlägt mit der Faust auf den Tisch, so dass sein eigener Krug wackelt und umzukippen droht. Nur mühsam bekommt er sich unter Kontrolle und sieht Nubia dann grinsend an.

"Ihr würdet mich vermissen? Das kann ich mir kaum vorstellen, denn ihr kennt mich wohl kaum. Woher, meine Liebe, wollt ihr wissen, dass ich nicht vollkommen anders bin, wenn ich nicht mit euch an einem Tische sitze?"

Erst ein Schluck Rum beruhigt sein überhitztes Gemüt.

"Ihr solltet eure Zuneigung nicht an Fremde verschenken. Seht euch doch hier um. Die rauesten Seebären und schlimmsten Halsabschneider eurer schönen Stadt befinden sich hier im Aal. Ich selbst nehme mir nicht heraus mich als besser zu bezeichnen."

Er sieht sie ruhig an und dennoch ist in seinen Augen so etwas wie Faszination für diese Frau zu erkennen. Mit der rechten Hand wischt er sich eine der Dreadlocks aus dem Gesicht.

"Ich will euch nicht verletzen und auch nicht zum Narren halten oder sonstiges. Ich will euch sicherlich nichts böses. Nicht, dass ich mich nicht geehrt fühlen würde, aber kennt ihr nicht die Geschichten, dass ein Seemann eine Frau in jedem Hafen hat? Und ihr seht mir nicht nach einer von diesen Personen aus."

Titel: Re: Der Grüne Aal
Beitrag von Nubia am 24. Sept. 2003, 20:52 Uhr
Nubia lächelt etwas traurig und lehnt sich in ihrem Stuhl zurück.

"Keine Sorge! Ihr könnt mich nicht verletzen. Heute nicht mehr."

Sie beobachtet Athir während er seinen Rum trinkt und lauscht dabei auf das Stimmengewirr in der Taverne. Ein Blick aus dem Fenster zeigt ihr, dass es schon ziemlcih spät geworden ist, aber sie verspürt nicht den Drang jetzt schon nach Hause zu gehen. Langsam nimmt sie ihren Krug zur Hand und trinkt einen Schluck.

"Ihr habt Recht. Ihr seid ein Fremder für mich. Und wahrscheinlich würde ich euch nicht vermissen wenn ihr jetzt verschwinden würdet."

Sie setzt den Krug wieder auf dem Tisch ab und lächelt verschmitzt.

"Aber ich meine mich zu erinnern, dass Männer das gerne hören. Das soll gut für ihr Ego sein..."

Titel: Re: Der Grüne Aal
Beitrag von Athir am 24. Sept. 2003, 23:36 Uhr
"Oh, ihr könnt mir glauben, dass mich eure Worte berührten, doch um mein Ego zu stärken reichen sie bei Weitem nicht aus. Es gibt nur eine einzige Sache, die mich stärkt. Nur eine."

Athir lehnt sich zurück. Die Zuneigung ist aus seinen Augen gewichen. Für einen Moment hatt er sie wirklich berührt, doch enttäuscht ist er gewiss nicht. Im Grunde hatte er die Wahrheit gesprochen. Der Pirat leert den Krug und setzt ihn schwungvoll auf den Tisch.

Gefühle? Zu was wäre es nütze, wenn sie mich vermissen würde? Ich werde weder reich noch werde ich geachtet. Gold ist das einzige was zählt.

"Ich hoffe, dass euch meine Worte nicht verletzten, doch es war an der Zeit sie auszusprechen. Ich habe Frauen erlebt, die mich wirklich vermissten. Wenn ich sie heute anblicke muss ich sagen, dass sie es besser nicht getan hätten."




Titel: Re: Der Grüne Aal
Beitrag von Nubia am 25. Sept. 2003, 00:11 Uhr
Meine Güte ist der kompliziert...

Nubia seufzt ergeben und schüttelt leicht den Kopf. Sie blickt kurz zum Wirt hinüber und dann wieder zu Athir.

"Wenn das so ist, solltet ihr euch vielleicht wieder zu euren "Freunden" setzten. Bei denen müsst ihr nicht befürchten, dass ihr ihnen das Herz brecht wenn ihr sie verlasst."

Mit einem Lächeln nimmt Nubia ihren Krug, steht auf und geht an die Theke hinüber. Dort setzt sie sich, dreht Athir demonstrativ den Rücken zu und trinkt ihr Bier weiter. Mittlerweile spürt sie schon wie ihr der Alkohol zu Kopf steigt.

[/i]Ich glaube ich sollte wohl nicht mehr soviel trinken. Hinterher lasse ichmich noch zu Dingen hinreißen, die ich hinterher bereue. Wie zum Beispiel mit einem Piraten zu reden...[/i]

Titel: Re: Der Grüne Aal
Beitrag von Athir am 25. Sept. 2003, 00:29 Uhr
Athir schüttelt grinsend den Kopf als sie sich erhebt und an die Theke hinübergeht. Eigentlich will er nicht auf ihre Gesellschaft verzichten, denn sie war die angenehmste Person, die ihm seit vielen Monaten begegnet war. Vielleicht war ja auch noch etwas mehr möglich. Er erhebt sich und folgt nach einem kurzen Schwanken der Frau. Vorsichtig nähert er sich von hinten und berührt mit seinem Kopf fast ihre Schulter. Er kann den Duft ihres Haares wahrnehmen. Sacht und leise flüstert er ihrem Ohre zu:

"Nun hört mir genau zu, Täubchen. Die Frauen, die ich kenne sind entweder leichte Mädchen, die in Hafenschänken auf Kundschaft warten oder zart besaitete Bürgerstöchter, die bei der geringsten Berührung vor Scham in Ohnmacht fallen."

Mit sichtlicher Zufriedenheit stellt er fest, dass sie kurz zusammenzuckt. Eigentlich kaum merklich, doch ihm ist es nicht entgangen. Ein wenig erschrecken konnte er sie also. Er geht einen Schritt beiseite und knallt den Krug auf die Theke, so dass er zu zerbersten droht. Aufmunternd nickt er dem Wirt zu, der die Augen verdreht und den nächsten Krug Rum hinüberreicht.

"Ich hatte euch eigentlich für zweiteres gehalten, doch ich sehe schon, dass ihr nicht so leicht einzuschüchtern seid. Fürwahr ihr seid ein Interessantes Weib, Täubchen."

Titel: Re: Der Grüne Aal
Beitrag von Nubia am 25. Sept. 2003, 00:37 Uhr
Innerlich hat Nubia gehofft, dass er ihr folgen würde, aber das würde sie nie zugeben. Als er dann aber plötzlich so nah hinter ihr steht zuckt sie doch erschrocken zusammen. Bei seiner leisen Stimme direkt an ihrem Ohr spürt sie, wie ihr ein leichter Schauer den Rücken hinunterfährt und ihr ein wenig heiß wird.

Das muss das Bier sein...

Als er sich neben sie setzt und noch mehr Rum bestellt schaut sie ihn amüsiert an.

"Nun, ihr seid auch sehr interessant, Käpt'n Athir. Ich glaube, dass ich lügen müsste, wenn ich behaupten würde schon mal einen Mann wie euch getroffen zu haben. Aber scheinbar gibt es für euch nur zwei Arten von Frauen. Und ich bin weder das eine noch das andere. Also wofür haltet ihr mich jetzt?"

Neugierig und ein wenig gespannt schaut sie in seine Augen und versucht dort die Antwort herauszufinden.

Titel: Re: Der Grüne Aal
Beitrag von Athir am 25. Sept. 2003, 00:50 Uhr
Heiß rinnt er Rum Athirs Kehle hinab und in großen Mengen noch dazu, bevor er den Krug endlich absetzt. Langsam und grinsend wendet er sich wieder Nubia zu.

"Was ich von euch halte? Ich habe nicht die geringste Ahnung. Zugegeben, ihr passt weder in das eine noch in das andere Schema. Mein ganzes Leben habe ich mich niemals um Frauen geschert. Nicht einmal ernsthaft habe ich mich ihnen befasst."

Wieder setzt er den Krug an und nimmt einige große Schlücke. Er wusste nicht so recht was er sagen sollte. Diese Frage war ungerecht gewesen. Was sollte ihr entgegnen? Dass er sie in sein Bett führen wollte? Auch wenn sie keine Bürgerin war würde sie wohl doch recht empört sein. Seine Augen strahlten wieder eine gewisse Wärme und Zuneigung aus, doch verraten würden sie ihn gewiss nicht.

"Wie erwähnt finde ich euch interessant. Viel mehr vermag ich eigentlich nicht zu sagen, denn ein Weib, wie ihr eines seid ist mir niemals begegnet. Es ist also schwer ohne Kenntnisse eine Aussage zu treffen."

Er sieht sie entspannt an.

"Viel wichtiger ist die Frage was ihr nun denken mögt? Ich kann es euch wahrlich nicht ansehen. Ihr seht weder erfreut noch beunruhigt aus. Für mich seid ihr ein Buch, das vor langer Zeit versiegelt wurde und nun in einem Schrank steht und allmählich Staub fängt."


Titel: Re: Der Grüne Aal
Beitrag von Nubia am 25. Sept. 2003, 08:37 Uhr
Ein altes staubiges Buch? Ich hab auch schon mal bessere Komplimente gehört...

Nubia kann in seinen Augen nicht viel erkennen. Höchstens das kleine bißchen Zuneigung, das zwischendurch verschwunden war, ist wieder da. Aber was heißt das schon. Nubia ist sich sicher, dass Athir alle Frauen so ansieht. Sie rutscht ein Stück von ihm weg und betrachtet ihn forschend von oben bis unten.

"Was ich denke wollt ihr wissen? Nun, ihr fasziniert mich. Ihr seht so ganz anders aus, als die Männer die ich aus der Stadt kenne. Viel...aufregender. Aber ich schätze das habt ihr schon oft gehört, wenn ihr wirklich in jedem Hafen einer Frau das Herz brecht. Und außerdem kenne ich sämtliche Schauergeschichten, die über die Piraten so erzählt werden. Bis jetzt seid ihr so ziemlich das genaue Gegenteil von dem was ich gehört habe. Aber ich weiß natürlich nicht, wie ihr euch außerhalb der Taverne verhaltet, wenn ihr mit euren Männern zusammen seid. Und beunruhigt bin ich wirklich nicht. Sollte ich es denn?"

Titel: Re: Der Grüne Aal
Beitrag von Athir am 25. Sept. 2003, 09:38 Uhr
Ein Pirat? Woher zum Henker weiß sie, dass ich ein Pirat bin? Durch meine Worte kann sie es wohl kaum erschlossen haben.

Plötzlich und wie ein Blitzschlag wird es Athir bewusst was ihn verraten hat. Nachdenklich blickt er sie einen Moment an.

Aber durch die Zeichen auf meinem Arm kann sie es wohl. Ich sollte mehr Vorsicht walten lassen. Wenn ich Pech habe läuft sie direkt zu den Stadtwachen und ich lande im kerker.

Schnell kehrt das Grinsen auf sein Gesicht zurück. Furcht verspürt er keine, zumindest keine, die ihn wesentlich beeinflussen würde.

"Nun ja, solltet ihr beunruhigt sein? Vielleicht solltet ihr das wirklich, Täubchen, denn ihr müsst wissen, dass ihr es mit einem schlimmen Schurken zu tun habt. Wie ich sehe habt ihr mein Geheimnis durchschaut, doch deswegen gräme ich mich nicht. Ich schäme mich nicht ein Pirat zu sein, denn ich bin trotzdem kein schlechter Mann."

Er nippt diesmal nur an seinem Rumkrug. Und sieht Nubia dann wieder an.

"Wenn ihr nun zu den Stadtwachen eilen wollt steht euch dies natürlich frei. Aber ich glaube nicht, dass ihr es tun werdet. Nachdem ihr keine brave Bürgerstochter seid habt ihr ja ganz offensichtlich nichts von mir zu befürchten."

Titel: Re: Der Grüne Aal
Beitrag von Nubia am 25. Sept. 2003, 11:33 Uhr
Nubia bemerkt mit einem kleinen Lächeln, wie Athir zusammenzuckt, als sie erwähnt das er Pirat ist. Aber scheinbar kann er seine Gefühle wirklich gut verbergen, denn schon nach einem weiteren Schluck Rum ist er wieder ganz normal. Als Athir auf die Stadtwache zu sprechen kommt schüttelt Nubia den Kopf.

"Ich bitte euch.  Wenn ich euch hätte verraten wollen, dann wäre ich doch schon längst gegangen oder? Bis jetzt habt ihr mir noch keinen triftigen Grund gegeben um zur Stadtwache zu laufen."

Nubia senkt den Kopf ein wenig und schaut ihn unter ihren langen Wimpern an

"Sorgt dafür, dass es so bleibt..."

Titel: Re: Der Grüne Aal
Beitrag von Athir am 25. Sept. 2003, 11:45 Uhr
Sorgt dafür, dass es so bleibt? Was möchte sie denn von mir hören? Soll ich meinen Lebenswandel ändern? Wie stellt sie sich das vor? Pirat zu sein und gleichzeitig gesetzestreu?

Athir sieht sie grinsend an, auch wenn seine Augen eine gewisse Verständnislosigkeit wiederspiegeln. Ihm fehlen einfach die Worte in diesem Moment.

"Ich habe gesagt, dass ich euch nichts tun werde. Stellt meine Ehre nicht in Frage. Auch ein Pirat steht zu seinem Wort. Wenn ihr allerdings sagen wollt, dass ihr mein Leben an sich in Frage stellen wollt, dann muss ich euch enttäuschen, Täubchen. In meinen Adern fließt eben Piratenblut und erst wenn ich sterbe werde ich von diesem Dasein befreit werden."

Der Rum besänftigt ihn wieder einmal und Athir macht einen wesentlich ruhigeren Eindruck.


Titel: Re: Der Grüne Aal
Beitrag von Nubia am 25. Sept. 2003, 12:01 Uhr
"Na ich hoffe doch, dass ihr euch noch ein wenig Zeit lasst mit dem Sterben. Wäre schade drum..."

Nubia rutscht auf dem etwas unbequemen Thekenhocker rum und versucht eine angenehmere Lage zu finden. Doch das ist scheinbar aussichtslos und so steht sie langsam auf und streckt sich kurz. Dann tritt sie einen Schritt näher an Athir heran und nimmt eine seiner Haarsträhnen ind die Hand.

"Ihr habt wirklich bemerkenswerte Haare. Wie lange dauert es, bis die so verfilzt sind?"

Sie dreht die Strähne ein wenig zwischen ihren Fingern und atmet dabei den Geruch dieses Mannes ein. Er riecht nach Rum und Meerwasser. Vor allem nach Rum. Mit einem kleinen Seufzer lässt sie seine Haare los und schaut ihm in die Augen.

"Können wir uns wieder an einen Tisch setzten? Die Hocker sind so unbequem. Oder habt ihr sonst noch eine Idee wo man hier hingehen könnte?"

Titel: Re: Der Grüne Aal
Beitrag von Athir am 25. Sept. 2003, 12:11 Uhr
"Ich habe nicht vor zu sterben, doch jeden Tag kann es soweit sein. Ein unglücklicher Schwertstoß, ein verfehlter Pfeil und schon hätte es ein Ende mit mir. Doch nun lasst uns von etwas anderem Reden."

Während sie zum Tisch hinübergehen weidet sich Athir für einen Moment an ihrem Körper. Schön war sie ohne Zweifel, doch noch immer hatte er keine Ahnung was er von ihr halten sollte.

"Wie lange es gedauert hat bis ich diese Haarpracht hatte kann ich euch nicht sagen. Es dauerte schon eine Weile. Die bunten Perlen in den Zöpfen sind Andenken an längst vergangene Tage, an längste vergangene Häfen und an viele Personen, die heute schon auf dem kalten Grund des Ozeans liegen."

Als sie wieder in den kaum bequemeren Stühlen setzen und einiges an Rum in Athirs Magen gelangt ist beginnt er wieder zu sprechen.

"Was es hier sonst noch gibt kann ich euch nicht sagen, denn es ist mein erster Tag hier. Der Aal war das erste Gebäude, dass ich aufsuchte. Ja, bei Amur, ich habe nicht einmal eine Ahnung wo ich heute schlafen soll."

Titel: Re: Der Grüne Aal
Beitrag von Nubia am 25. Sept. 2003, 12:30 Uhr
Auch Nubia setzt sich auf einen der Stühle und sieht sich dabei weiter die vielen Perlen in Athir's Haar an.

"Das ist eine schöne Art etwas in Erinnerung zu halten. Das ist mal etwas anderes."

Bei seinen nächsten Worten zieht sie erstaunt eine Augenbraue hoch.

"Ihr seid erst seit heute hier? Nun, die Stad hat einige Sehenswürdigkeiten, die aber einen Mann wie euch wahrscheinlich nicht interessieren."

Dann grinst sie herausfordend und deutet auf den Wirt.

"Fragt ihn doch mal, ob er nicht etwas weiß wo ihr heute nacht bleiben könnt? Oder sollte das eine Anspielung sein?"

Titel: Re: Der Grüne Aal
Beitrag von Athir am 25. Sept. 2003, 12:40 Uhr
Sehenswürdigkeiten? Solange sie nicht aus Gold sind wecken sie wahrlich mein Interesse nur kaum. Für was sollte ich mir diese Stadt ansehen? Ich habe den Hafen gefunden. Das reicht doch wohl.

Nicht weniger herausfordernd grinst er sie an, nachdem er seinen Rumkrug geleert hat. Diesmal jedoch gibt er dem Wirt kein Zeichen und dieser scheint ein wenig beruhigt zu sein. Endlich beginnt er wieder zu sprechen.

"Freilich könnte ich den Wirt fragen, doch ich sehne mich nach einem Bett, das nicht von Würmern zerfressen wird. Nach einem Schlafplatz, der nicht durchgelegen ist. Wenn ihr es als Anspielung auffassen wollt, dann bitte ich euch inständig dies zu tun."

Lachend schlägt er auf den Tisch und winkt dem Wirt zu, der mürrisch einen neuen Krug Rum an den Tisch bringt.

Titel: Re: Der Grüne Aal
Beitrag von Nubia am 25. Sept. 2003, 13:37 Uhr
Nubia lehnt sich entspannt zurück und grinst bei Athir's Dreistigkeit.

"Nun, Käpt'n Athir, ihr verwirrt mich. Wenn ich mich recht erinnere habt ihr mir eben noch gesagt, ich soll Fremnden nicht einfach so vertrauen und jetzt wollt ihr, dass ich euch über Nacht zu mir einlade? Ihr widersprecht euch."

Sie lehnt sich ein Stück nach vorne und schaut ihm ernst ins Gesicht.

"Sagt mir nur einen vernünftigen Grund warum ich das tun sollte!"

Titel: Re: Der Grüne Aal
Beitrag von Athir am 25. Sept. 2003, 13:50 Uhr
Als Athir ihre Ausführungen hört beginnt er wieder zu grinsen.

"Nun, als ich die Worte aussprach war ich der Meinung, dass ihr mich für einen braven Kapitän hieltet. Jetzt, da ihr über mein Piratendasein bescheid wisst seid ihr gewiss keine Fremde mehr."

Wieder setzt er den töneren Krug an die Lippen und atmet dann tief ein. Die Luft in der Hafenschenke scheint zu stehen. Schwer liegt der Gestank von Rum, Bier und Schweiß in der Luft, doch für einen Seemann, wie Athir, ist es genau die richtige Umgebung.

"Ich kann euch keinen guten Grund nennen. Ich werde gewiss nicht darum betteln, dass ihr mich mit zu euch nehmt. Das habt ihr auch hoffentlich nicht erwartet. Es ist allein eure Entscheidung. Wenn ihr einen guten Grund habt dann tut es, wenn ihr keinen habt, dann lasst es. So einfach ist es."

Nach einem weiteren Schluck spricht er weiter. Schließlich lächelt er sie an, so dass Nubia einen Blick auf seine erstaunlichen hellen Zähne werfen kann.

"Oder fürchtet ihr euch vor mir."

Titel: Re: Der Grüne Aal
Beitrag von Nubia am 25. Sept. 2003, 14:07 Uhr
Nubia blickt Athir ernst an und ärgert sich ein wenig über seine Unverfrorenheit.

"Gut, dann hätten wir das ja geklärt. Dann seht zu wo ihr diese Nacht bleibt. Der Wirt hat bestimmt noch einen Platz im Stall für euch!"

Sie schüttelt leicht den Kopf und nimmt zur Beruhigung ihren Krug in die Hände. Nur daran, dass ihre Fingerknöchel sich weiß unter der Haut abzeichnen kann man vielleicht erkennen, dass sie wütend ist.

"Ich habe keine Angst vor euch. Glaubt mir, ich bin schon von genug Männern schlecht behandelt worden. Aber woher soll ich wissen, dass ihr mir nicht das Haus leerräumt wenn ich schlafe? Immerhin seid ihr doch ein Pirat. Und soweit ich weiß verdient ihr euer Gold mit Plündern und Stehlen oder nicht?"

Titel: Re: Der Grüne Aal
Beitrag von Athir am 25. Sept. 2003, 14:15 Uhr
"Aye, ihr habt recht. Ich bin ein verfluchter Pirat. Ich plündere, raube und morde. Aber ich sehe, dass ihr noch immer ein falsches Bild von uns im Kopf habt, Täubchen. Ein Mann Pirat und zugleich ein guter Mann sein. Ihr stellt dennoch zum wiederholten Male meine Ehre in Frage, was mich, zugegeben, ein wenig zornig macht."

Er stellt den Krug auf den Tisch und sieht sie lange schweigend an. Dann spricht er plötzlich weiter.

"Alles was ich sagen wollte war, dass ich diese Entscheidung nicht für euch treffen kann. Doch wenn ihr einen Grund hören wollt, bitte. Ich sehe, dass ihr neugierig seid. Ihr wollt mehr über Piraten erfahren und kann euren Drang befriedigen. Gut, wenn euch das nicht reicht. Wenn ihr mir helft helfe ich euch. Eine Hand wäscht die andere. So ist nunmal der Lauf der Dinge. Klar soweit?"


Titel: Re: Der Grüne Aal
Beitrag von Nubia am 25. Sept. 2003, 14:28 Uhr
Nubia blickt in seine vor Zorn funkelnden Augen und ein leichter Schauer fährt über ihren Rücken und ihre Arme. Das Schweigen, dass seinen Worten folgt findet sie fast unangenehm.

"Nun, ich will garantiert nicht an eurer Ehre zweifeln, aber wir haben uns heute erst kennengelernt und nur ein wenig miteinander gesprochen. Die Geschichten die über euch und euresgleichen erzählt werden höre ich aber schon mein ganzes Leben. Ihr könnt nicht von mir erwarten, dass ich meine Einstellung von jetzt auf gleich ändere. Auch nicht wenn ich mich noch so süß anlächelt."

Sie nimmt einen Schlcuk Bier und schaut ihn eine Weile nachdenklich an.

"Wisst ihr, ich bin generell sehr hilsbereit und dennoch würde es mich interessieren wie ihr mir helfen wollt."

Titel: Re: Der Grüne Aal
Beitrag von Athir am 25. Sept. 2003, 15:43 Uhr
"Vielleicht kann ich heute nichts für euch tun, doch vielleicht wird die Zeit kommen. So wie ich die Situation beurteile stecken wir in einer Sackgasse."

Das Grinsen kehrt auf sein gesicht zurück, während er sich wieder am Rum verköstigt. Lachend lehnt er sich zurück.

Nun, vielleicht ist sie doch nicht so verwegen, wie ich zunächst annehmen wollte.

Schließlich erhebt er sich und geht an die Theke hinüber. Nachdem er einige Worte mit dem Wirt gewechselt und ihm ein Geldstück in die Hand gedrückt hat setzt er sich wieder zu Nubia.

"Nun, dieser überaus reizende Zeitgenosse hat doch tatsächlich ein Plätzchen in seinem Stall für mich. Überaus großzügig."

Schließlich schüttelt er kurz den Kopf.

"Nun haben wir genügend über mich gesprochen, Täubchen. Lasst mich doch ein wenig über euch erfahren. Was treibt ein so reizendes Geschöpf an einen Ort wie diesen?"

Titel: Re: Der Grüne Aal
Beitrag von Nubia am 25. Sept. 2003, 16:18 Uhr
Nubia schaut verwirrt hinter Athir her als dieser zur Theke geht. Verwundert beobachtet sie, wie ein Goldstück den Besitzer wechselt und Athir dann mit einem Grinsen auf dem Gesicht zurückkommt. Aufmerksam lauscht sie seiner Erklärung und seufzt dann ergeben auf.

"Also gut! Ihr könnt mitkommen. Ihr habt Recht, ich möchte gerne mehr über das Piratendasein erfahren und wenn ich schon mal jemanden kennenlerne der an der Quelle sitzt. Aber glaubt ja nicht..."

Schnell verstummt sie, als sie bemerkt, dass die Worte die sie gerade außsprechen wolte wohl wieder gegen seine Ehre gehen würden. Aber er wird schon merken, dass sie sich gut zu verteidigen weiß wenn es nötig ist. Stattdessen grinst sie ihn an und machte eine Kopfbewegung Richtung Theke.

"Nun holt euch schon euer Goldstück zurück!"


Titel: Re: Der Grüne Aal
Beitrag von Athir am 25. Sept. 2003, 17:10 Uhr
Athir grinst nun über das ganze Gesicht. Es war doch einfacher gewesen als er gedacht hatte. Er deutet eine leichte Verbeugung an und legt die Hand an das Kopftuch.

"Ich danke euch für eure Gastfreundschaft. Und dem Wirt könnt ihr das Goldstück lassen. Für den Rum und für euer Bier. Betrachtet euch als meinen Gast an diesem Abend."

Langsam erhebt er sich und zupft das Schwert an seiner Seite zurecht. Ein wenig wackelig sind seine Beine mittlerweile, doch noch nicht bedenklich. Ein letzter Schluck und der Krug ist leer.

"Nun, dann lasst uns diese Unterhaltung in euren Räumlichkeiten fortsetzen. Dort kann ich sicher hören, dass meine Worte nur die Ohren erreichen, die dafür bestimmt sind."

Titel: Re: Der Grüne Aal
Beitrag von Athir am 15. Feb. 2004, 17:03 Uhr
[Erklärung]Leider lässt sich die Situation in den heissen Quellen nicht befriedigend auflösen. Ich übergehe diesen Hänger einfach mal und werde weiterspielen. Sobald ich was passend gefunden habe werde ich es reineditieren[/Erklärung]

Kaum hat er die Tür aufgestossen empfängt ihn schon der süßliche Gestank des Rums, die verqualmte, abgestandene Luft. Eine Seemannschenke, wie man sie sich nur wünschen konnte. Gab es etwas besseres? Zielsicher bewegt sich Athir durch den Raum und setzt sich an einen Tisch, in einer verhältnismäßig ruhigen Ecke. In dieser Taverne musste es doch noch einige echte Halunken geben. Jemanden, der es wagte sich gegen das elende Bürgertum aufzulehnen und sich seiner schwarzen Seele voll hinzugeben. Doch noch hieß es Vorsicht walten zu lassen. Man konnte niemals wissen in welche Richtung die Stadtwache ihre Fühler ausgestreckt hatte. Jetzt, wo er ein Schiff und eine halbwegs brauchbare Crew hatte war es unklug zu viel zu riskieren, oder gar seinen eigenen Kopf. Warten hieß die Devise, denn Abschaum gab es auch in dieser Stadt genug und früher oder später würde er ihn finden. Eine Frage der Zeit.

Titel: Re: Der Grüne Aal
Beitrag von Yori am 10. März 2004, 13:50 Uhr
Mit teils kindlicher Faszination betrachtet Yori den Schiffsbug, der aus dem Gemäuer herausragt. Ein Mann der soeben aus dem grünen Aal tritt, bemerkt Yoris Blick und erzählt ihr, dass dieses Schiff einst mal tatsächlich auf dem Wasser unterwegs war. Yori ist sich dessen nicht wirklich sicher, denn wie sollte man bitte schön ein Schiff aus dem Wasser direkt in diese Gebäude einarbeiten können? Yori blickt dem seltsamen Mann, der eindeutig nach Fisch riecht einen Moment nach, schüttelt dann den Kopf und betritt das Gasthaus.
Der tavernentypische Geruch nach Essen, Rauch und Schweiß ist auch hier heimisch und begrüßt einen, kaum dass man die Tür aufschlägt. Im Schankraum ist es voll und dementsprechend laut, da jeder eine Geschichte über seine Seeabenteuer zu erzählen weiß und diese auch kund tut. Yori sieht sich etwas unentschlossen um und findet dann einen Tisch, an dem noch einige Plätze frei sind. Die Theke befindet sich nicht weit von diesem Platz entfernt. Als Yori den Wirt zu Gesicht bekommt, ist sie sich sicher, dass dieser weitaus interessantere Geschichten erzählen könnte, als alle versammelten Möchtegern- Helden im Schankraum zusammen. Der Eindruck des Wirtes hat etwas furchteinflößendes, aber gleichzeitig strahlt er auch Gemütlichkeit und Zufriedenheit aus.
Yori wird in ihrem Betrachten durch eine Bedienung gestört, die dessen Blick gemerkt.
"Keine Sorge, der wird euch nichts tun." Die Dame lacht rauh und fragt Yori nach ihren Wünschen. "Hm ich weiß nicht sorecht."

"Suppe, mein Kind, probiert die Fischsuppe!" ruft plötzlich jemand vom Nachbarstisch, der zu den beiden Frauen hinübersieht. Yori sieht den Mann kurz an und nickt dann. "Nagut, dann nehm ich so eine Fischsuppe."
Die Bedienung gibt noch ein "Kommt gleich." von sich und verschwindet irgendwo in dem Gewühl.

Titel: Re: Der Grüne Aal
Beitrag von Yori am 12. März 2004, 11:35 Uhr
Die Suppe ist nicht unbedingt Yoris Geschmack, aber sie erfüllt ihren Zweck. Zum einen stillt sie den Hunger und zum anderen wärmt sie an diesem kalten Tag von innen. Nachdem sie auch den letzten Rest der Suppe mit dem Brot verschlungen hat, lehnt sie sich zurück. Der Mann der ihr zuvor die Suppe empfohlen hat, blickt erwartungsvoll zu Yori rüber. Yori will den Blick schon ignorieren, als die Bedienung an ihren Tisch tritt, um das Geschirr abzuräumen und das ausspricht, was der Mann mit seinem Blick gefragt hat. "Na, hat es geschmeckt?"
Etwas unschlüssig sieht Yori zwischen der Frau und dem Mann hin und her, ehe sie zaghaft nickt. "Ja. Danke." Yori kann der Bedienung ansehen, dass sie ihr nicht unbedingt glaubt, aber letzendlich ist es ihr egal. Nachdem die Bedienung das Geschirr genommen hat und sich wieder entfernt und der fremde Mann sich auch wieder seinem Tischnachbarn zugewandt hat, steht Yori von ihrem Platz auf, um zurück zur Töpferei zu gehen.
Hoffentlich sind die beiden schon fertig. Yori würde nur ungern das Gespräch stören, da es sich vielleicht negativ auf sie auswirken könnte.



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