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(Thema begonnen von: Nubia am 25. Okt. 2002, 13:21 Uhr)

Titel: Vor den Stadttoren
Beitrag von Nubia am 25. Okt. 2002, 13:21 Uhr
Nubia reitet auf ihrem Pferd durch die Stadt. In Gedanken ist sie schon vor den Toren und bei dem Mann der sie da erwartet. Sie hatte Kenji erst vor einer Stunde kennengelernt und hatte sich schon mit ihm verabredet. Normal war das für sie nicht. Nubia schüttelt in Gedanken den Kopf.

Ob er wohl schon da ist?

Als sie durch die Stadttore reitet fährt sie sich nervös durch die Haare. Sie hätte zu Hause noch einmal in den Spiegel schauen sollen. Sie reitet ein Stück und und bleibt dann stehen.

Hmm scheinbar hatte er in der Stadt noch etwas zu tun. Ich hätte mich vielleicht nicht so zu beeilen brauchen...

Sie legt die Zügel auf den Hals des Pferdes, damit es ein wenig grasen kann. Nubia lächelt. Bei ihr war Spirit brav wie ein Lämmchen, nachdem sie ihm vor kurzer Zeit eine Dorne aus dem Bein gezogen hatte. Niemand anders war an ihn herangekommen. Das war ein Theater gewesen. Sie grinst verschmizt. Manchmal ist ihre Andersartigkeit doch von Vorteil...

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Kenji am 26. Okt. 2002, 00:36 Uhr
Nachdem er sich von Nubia kurzfristig verabschedet hatte, wandert Kenji durch die Straßen der Stadt. Die vielen Bewohner schenken ihm kaum Beachtung, er ist für sie nur ein Schatten, den man kurz wahrnimmt und dann wieder vergißt. Kenji haßte, wenn man ihn vergißt, er braucht Aufmerksamkeit, die langen Jahre des Schlafes waren für ihn eine große Qual gewesen, eine Qual, für die er sich noch nicht mal rächen konnte, da der Zauberer tot war, der ihm dies angetan hatte.
Er war sehr gespannt auf was bei dem Treffen mit Nubia passieren würde.
Da endlich hat er die Stadttore erreicht, er geht ruhig durch eines der großen Tore, er hat ein wenig länger gebraucht aber jetzt ist er am Ziel. Außerhalb der Weltenstadt steht Nubia.
Ob ich sie überraschen soll? Nein das wäre nicht gut. Sie könnte vielleicht erschrecken wenn ich die Schatten nutze um hinter ihr zu erscheinen.
Er verwirft desen Gedanken und marschiert schnurstracks auf sie zu.
"Hallo Nubia, es hat länger gedauert, diese Stadt ist so groß, man kann sich ohne Probleme verlaufen und es fällt mir noch schwer hier die Orientierung zu finden. Also das ist Spirit?"
Kenji geht auf das große Pferd zu, langsam hält er ihm die Hand entgegen in Höhe der Nüstern.
Was tue ich hier? Ich versuche Bekanntschaft mit einem Pferd zu schließen, ich muß verrückt sein, ich kann nicht mal vernünftig reiten, ich hab es nie gelernt, wer die Schatten bereist braucht kein Pferd.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Nubia am 26. Okt. 2002, 17:07 Uhr
Nubia lächelt erfreut, als Kenji auf sie zukommt.

"Das macht doch nichts. Ich bin hier aufgewachsen. Ich merke gar nicht mehr, wie gross die Stadt doch ist."

Sie beobachtet, wie er sich dem Pferd nähert.

Gut! Es scheint, dass er keine Angst vor Pferden hat. Das ist schon mal gut...

Sie steigt ab und drückt Kenji gleich die Zügel in die Hand. Das Pferd ist echt riesig. Wenn Nubia steht geht ihr die Sattelkante bis zur Nase. Spirit schnaubt etwas unruhig und scharrt mit den Füssen. Er will endlich losreiten.

"Also das ist Spirit. Er ist mein Liebling. Von mir aus können wir los. Steig auf."

Nubia geht ein Stück zur Seite, berührt beruhigend die Nüstern des Pferdes und wartet ab.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Kenji am 26. Okt. 2002, 17:19 Uhr
"Nun Pferde, ich habe nie wirklich auf einem gesessen muß ich gestehen, ich habe andere Mittel der Fortbewegung genutzt. Also Spirit, ich tue Dir nichts, also brauchst Du mir auch nichts zu tun."
Kenji ist dem großen Pferd gegenüber immer noch ein wenig mißtrauisch aber dann grinst er. "Was soll´s, mehr wie abwerfen kann er mich nicht und wenn ich falle, ist das Karma!"
Mit einem flinken Sprung ist er aufgesessen, zu schnell als das Spirit es mitbekommen hätte. Nubia kann auch nur einen Schatten sehen, dann sitzt er im Sattel. Jedenfalls solange bis Spirit es merkt.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Nubia am 26. Okt. 2002, 17:28 Uhr
Nubia ist überrascht als Kenji so plötzlich auf Spirit sitzt. Genauso wie Spirit selbst. Sie blinzelt verwirrt und schüttelt dann den Kopf. Spirit dreht den Kopf und sieht seinen Reiter misstrauisch an.

"Wow, das war ja schon mal nicht schlecht. Wo sollen wir denn hinreiten? Irgendeine Idee?"

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Kenji am 26. Okt. 2002, 17:30 Uhr
"Nubia? Hab ich erwähnt, dass ich nicht reiten kann? Bestimmt, dass Aufsitzen ist ja nicht das Problem, aber ich kann mit Pferden nicht umgehen, dass mußt Du machen und noch etwas. Warum schaut Dein Pferd mich so seltsam an? Ja Spirit Du hast ein schönes Gebiß, leider habe ich keinen Apfel für Dich dabei, beim nächsten Mal bekommst Du einen von mir!"

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Nubia am 26. Okt. 2002, 17:39 Uhr
"Ja ich weiss das du nicht reiten kannst, aber vielleicht hast du irgendeine Idee wo du hinwillst. An irgendeine schöne Stelle die du hier kennst."

Dann sieht sie wieder zu Spirit, greift in ihre Hosentasche und holt ein Zuckerstück heraus. Sie hält es ihm hin und er verschlingt es genüsslich. Damit ist seine Aufmerksamkeit erstmal von Kenji abgelenkt.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Kenji am 26. Okt. 2002, 17:42 Uhr
Vorsichtig streichelt Kenji dem Rappen über den Hals.
"Ein mächtiges Tier, eine riesige Statur, voller ungebändigter Kraft und bei Dir ist er zahm wie ein Schoßhund. Du scheinst mit Tieren umgehen zu können."

Kenji schaut zu Nubia herab und lächelt.

"Ich kenne eine Stelle, sie war nicht weit von dem Ort, wo ich erwacht bin. Dort war eine Lichtung mit einem Tümpel der von einem Bach mit klarem Wasser gespeist wird. Dort könnten wir hin aber Du reitest!"

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Nubia am 26. Okt. 2002, 17:53 Uhr
"Ja bei mir ist er sehr brav. Ich erzähl dir irgendwann mal warum. Also gut, dann also zu der Lichtung."

Sie geht an die Seite des Pferdes, stellt einen Fuss in den Steigbügel und schwingt sich hinter Kenji in den Sattel. Dann greift sie um ihn herum nach den Zügeln.

"So, wir können los. Das ist jetzt zwar ein wenig eng..."

Sie lächelt bei diesen Worten, aber das kann Kenji ja nicht sehen.

"...aber es wird schon gehen. Du must mir aber den Weg zeigen."

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Kenji am 26. Okt. 2002, 17:58 Uhr
"Na gut, dann lasse uns losreiten."
Kenji hat Nichts gegen die Enge, im Gegenteil, es ist doch angenehm mit einer jungen und hübschen Frau auf einem Pferd zu reiten.
Mal sehen was geschieht.Sie könnte mir verdamt gefährlich werden. Ach Kenji, denk nicht sowas, sie ist eine junge und unschuldige Frau, die bestimmt keine schlimmen Absichten hat.
"Wir müssen gen Westen, etwa eine halbe Stunde auf der Straße bleiben, ich sage Dir Bescheid, sobald wir dort sind."

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Nubia am 26. Okt. 2002, 18:03 Uhr
Nubia drückt Spitit die Fersen in die Seiten und das Pferd macht sich auf den Weg.

"Du hast mir erzählt, dass du von weit herkommst. Was ist mit deiner Familie? Du bist ja ganz alleine hier. Wollte den niemand mitkommen?"


Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Kenji am 27. Okt. 2002, 06:56 Uhr
Als Nubia dies Fragen stellt, kann sie nicht sehen, das Kenjis Gesicht sich kurz verdunkelt.

"Weißt Du, ich bin...ja...ich bin alleine. Ich habe keine Familie weil...weil...sie Alle tot sind. Menschen leben halt leider nicht ewig. Ich habe viele hundert Jahre geschlafen und geträumt, ein Zauberspruch hielt mich in einer anderen Dimension gefangen. Du siehst also, es konnte niemand mitkommen. Ich bin alleine in dieser neuen Umgebung und habe Niemanden."

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Nubia am 28. Okt. 2002, 11:40 Uhr
Nubia sitzt schweigend hinter Kenji. Sie ist schockiert.

Seine ganze Familie ist tot? Das muss ja schrecklich sein. So alleine auf dieser Welt...

Sie legt vorsichtig eine Hand auf Kenjis Schulter.

"Jetzt bist du nicht mehr allein. Jetzt hast du mich."

Plötzlich wird sie verlegen und zieht schnell die Hand wieder weg.

"ÄHm ich meine...ich kann dir vielleicht ein wenig helfen. Ich kenn hier viele Leute und bei deinen Fähigkeiten..."

Sie verstummt hilflos.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Kenji am 28. Okt. 2002, 11:57 Uhr
"Es war nie geplant gewesen, dass ich alleine bin. Der Zauberer hatte mich mit seiner Magie eingefangen, ich konnte mich nicht gegen ihn wehren, ich war hilflos und ich mußte mit ansehen, wie meine Geliebte Shao vor meinen Augen von einem Anderen getötet wurde. Das hat mein Herz zerrissen vor Schmerz und es hat lange gedauert, bis ich das verarbeiten konnte, ich hatte ja genug Zeit. "

Nach einer kurzen Pause spricht Kenji weiter.

"Nun bin ich hier und es erfreut mein Herz, Dich kennengelernt zu haben!"

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Nubia am 28. Okt. 2002, 12:03 Uhr
Nubia schweigt betreten. Bei der Erwähnung Shaos zuckt sie leicht zusammen und versteift sich.

"Es muss schrecklich sein soetwas mit anzusehen.Du hast sie sicherlich sehr geliebt."

Er hatte also eine Frau. Das habe ich mir doch gedacht. Er scheint sie wirklich sehr geliebt zu haben. Wahrscheinlich denkt er immer noch an sie. Also, Nubia, vergiss es!!

Kenji hört hinter sich ein leises Seufzen. Dann rutscht Nubia in ihrem Sattel herum und sie versucht mit einer fröhlichen Stimme die Situation zu überspielen.

"So, wie weit ist es denn noch ungefähr? Nicht das wir uns verlaufen..."

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Kenji am 28. Okt. 2002, 12:10 Uhr
"Es war schrecklich und es hat wehgetan, über viele Jahre wehgetan aber es ist nur noch eine Erinnerung, ich kann mich kaum noch an ihr Gesicht erinnern. Uns war nur ein kurzes Glück beschienen, sie war in meinem Leben bisher die einzige Frau aber das Leben geht weiter und ich wäre glücklich, wenn....wenn..."

Ein heftiges Seufzen entringt sich Kenjis Brust. Er springt mit einem Satz vom Pferd und bleibt stehen.

"Weißt Du Nubia, ich habe Angst, dass es mir noch einmal geschieht, in meiner Welt hatte unser Clan viele Feinde, jetzt bin ich als Einziger noch am Leben, ein Heimatloser unter Fremden, der sich nach Liebe und Geborgenheit sehnt!"

Seine dunklen Augen schauen Nubia traurig und gleichzeitig fragend an.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Nubia am 28. Okt. 2002, 12:31 Uhr
Nubia schaut verwirrt, als Kenji auf einmal ohne Probleme vom Pferd springt. Sie hält Spirit an.

Wie macht er das bloss...

Dann schaut sie in seine Augen. Sie kann dort Trauer sehen und auch Angst. Die Geschehnisse in seinem Leben haben tiefe Spuren in seinem Gesicht hinterlassen.

Ich kann ihm ein wenig helfen. Aber dann weiss er bestimmt was ich bin. Aber egal. Ich versuch es einfach...

Sie steigt ab und wirft Spirit die Zügel über den Kopf. So kann er zwar grasen, weiss aber, dass er nicht zu weit weglaufen darf. Dann geht Nubia auf Kenji zu.

"Ich werde etwas versuchen. Vielleicht kann ich dir etwas von der Geborgenheit geben, die du suchst. Versuch dich zu entspannen und schliesse die Augen."

Nachdem Kenji die Augen geschlossen hat konzentriert sie sich.

Bitte Vater! Hilf mir!

Nach kurzer Zeit fangen ihre Hände an zu leuchten. Sie legt die Hände auf Kenjis Gesicht, so dass ihre Daumen neben der Nase liegen und ihre gespreizten Finger die Augen bedecken. Dann schliesst sie ebenfalls die Augen. Das Leuchten wird etwas stärker. Kenji spürt eine angenehme Wärme, die von seinem Gesicht aus über seinen ganzen Körper wandert. Es ist ein wunderbar beruhigendes Gefühl. Vor seinem inneren Auge sieht Kenji eine kleine Flamme. Wie von einer Kerze. Von dieser Flamme gehen Strahlen der Geborgenheit und Liebe aus. Sie legen sich über die Schmerzen in seiner Seele und unterdrücken sie für eine Weile. Entfernen können sie sie leider nicht.
Mit einem Seufzen nimmt Nubia die Hände wieder hinunter. Das Leuchten hat aufgehört. Erschöpft setzt sie sich auf den Boden und atmet tief durch. Dann sieht sie gespannt zu Kenji hoch.

Danke Vater! Ich hoffe es hat geholfen...

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Kenji am 28. Okt. 2002, 13:26 Uhr
Kenjis Augen leuchten strahlend auf, er lächelt Nubia an und kniet sich vor sie hin.

"Was war das? Es fühlte sich gut an und hat mir den Schmerz etwas erträglicher gemacht. Ich danke Dir Nubia, ich danke Dir."

Er nimmt ihren Kopf zwischen seine Hände und drückt ihr einen Kuß auf den Mund, zaghaft und weich küßt er die junge Frau, ein Kuß voller Wärme, Dankbarkeit und Zuneigung.


Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Nubia am 28. Okt. 2002, 13:57 Uhr
Nubia lächelt und will ihm gerade antworten, als er sie küsst. Ihre Augen werden gross. Seine Lippen sind so weich. Es fühlt sich gut an. Nubia würde es nie zugeben, aber sie wird gerade zum ersten Mal von einem Mann geküsst. Ihr Herz schlägt wahnsinnig und sie hat Schmetterlinge im Bauch.

Ohje! Jetzt ist es soweit! Ich hab mich verliebt. Was soll ich bloss tun? Er hat doch gerade noch von seiner grossen Liebe gesprochen. Vielleicht macht er das jetzt nur aus Dankbarkeit...

Sie erwiedert den Kuss. Dann zieht sie sich zurück und sieht ihm in die Augen. Ihre Wangen sind gerötet. Sie würde zu gerne wissen, warum er sie jetzt geküsst hat.

"Ich habe das Licht in dir wieder zum leuchten gebracht. Es steckt in dir, aber der Schmerz steht bei dir im Moment noch an erster Stelle. Ich habe nur versucht, dir zu zeigen, dass du auch Frieden in dir hast."

Sie berührt mit zwei Fingern seine Stirn und fährt seine Gesichtszüge nach.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Kenji am 28. Okt. 2002, 14:13 Uhr
"Du bist so anders, so sanft und voller Güte. Ich mußte Dich einfach küssen, es war fast wie ein innerer Zwang. Wenn ich zu stürmisch war, so verzeih mir Nubia aber das ich Dich geküßt habe, bereue ich nicht. Der Schmerz in mir ist fast weg, er kommt auch nur manchmal hoch, wenn ich mich hilflos fühle. Wenn Du es möchtest, dann schenke ich Dir mehr als nur meine Freundschaft!"

Kenji schaut ihr tief in die grünen Augen, ein sanftes Lächeln geht von seinem Mund aus, dann nimmt er sie fest in die Arme und küßt sie noch einmal.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Nubia am 28. Okt. 2002, 14:16 Uhr
Nubia hat das Gefühl zu schweben. Sie vergisst alles um sich herum und konzentriert sich nur auf das was sie fühlt. Nach dem Kuss sieht sie ihn verliebt an.

"Wir haben uns doch heute erst kennengelernt. Glaubst du, dass Liebe so schnell entstehen kann?"

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Kenji am 28. Okt. 2002, 14:35 Uhr
Kenji hält Nubia einfach nur in seinen Armen und küßt ihre Wange, er sagt Nichts, streichelt ihr durchs Haar.

"Ich weiß es nicht Nubia, ich kann es Dir nicht sagen, ich habe nicht viel Erfahrung mit diesen Dingen!"

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Nubia am 28. Okt. 2002, 14:40 Uhr
Nubia grinst leicht.

"Ja, ich kenn mich damit auch nicht so wirklich aus."

Sie pflückt einen Grashalm und dreht ihn zwischen den Fingern. Sie blickt sich um. Die Natur scheint ihr viel fröhlicher zu wirken als vorher. Die Vögel zwitschern lauter und fröhlicher und der Wind singt ein schönes Lied. Die Sonne strahlt warm auf sie hernieder und wärmt sie wohlig. Nubia seufzt glücklich.

"Wie soll es denn jetzt weitergehen?"

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Kenji am 28. Okt. 2002, 14:42 Uhr
"Sag Du es mir, kleiner Schmetterling, ich möchte mit Dir hier nur eng umschlungen sitzen und Deine Nähe spüren."

Kenji lächelt sie an und küßt sie abermals.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Nubia am 28. Okt. 2002, 14:47 Uhr
"Ich bin erstmal dafür, dass wir gleich weiterreiten. Zu der schönen Lichtung von der du mir erzählt hast. Ich hab ein bischen was zu essen mitgebracht. In den Satteltaschen befindet sich Brot und Obst und auch ein wenig Käse..."

Nubia hatte beim Einpacken versucht sich daran zu erinnern was er isst und was nicht.

"...Ich hab schon ein wenig Hunger."

Sie reibt sich über den Bauch der verräterisch knurrt.


Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Kenji am 28. Okt. 2002, 14:51 Uhr
"Natürlich meine Lotusblüte, es ist nicht so weit von hier, ich glaube etwa 10 Minuten mit dem Pferd."

Er hilft ihr galant aufs Pferd, schwingt sich dann mit einem Satz hinter sie und legt seine Arme um ihre Taille.

"Ich glaube wir können, Du mußt da Hinten an der Weggabelung nach Links."

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Nubia am 28. Okt. 2002, 15:07 Uhr
Nubia und Kenji reiten los. Nubia ist total in Gedanken versunken.

Liebt er mich wirklich? Es wäre so schön. Was wohl Mutter dazu sagt?

Sie reitet an der Weggabelung nach links und nach kurzer Zeit kommen sie an der Lichtung an. Nubia ist begeistert. Die Lichtung leutet im Sonnenschein. Auf der linken Seite wächst ein wunderschönes Stück Gras, dass schon beim Hingucken unheimlich weich aussieht. Rechts verläuft ein kleiner Bach mit Kristallklarem Wasser.

"Mein Gott, ist das schön hier. Was hast du erzählt? Hier bist du aufgewacht? Da hast du aber Glück gehabt. Es gibt wesentlich schlimmere Orte! Du warst bestimmt total verwirrt, oder?"

Die beiden steigen ab und Nubia führt Spirit zum Bach damit er trinken kann. Dann macht sie sich an den Satteltaschen zu schaffen.

"Setzt dich schonmal. Ich hol nur mal eben das zu essen. Oder hast du keinen Hunger?"

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Kenji am 28. Okt. 2002, 15:11 Uhr
Kenji beobachtet Nubia genau.

Ich würde gerne ihre Gedanken lesen, nein Kenji, dass wirst Du nicht tun. Sie wird Dir schon sagen, was sie denkt.

"Oh ich hätte schon Hunger, aber wenn es Dich nicht stört, werd ich meine Schuhe ausziehen und die Füße im Wasser baumeln lassen."

Kenji schaut sich um.

"Ja ich war verwirrt, schließlich wußte ich nicht wo ich war. Es war merkwürdig, sehr merkwürdig."

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Nubia am 28. Okt. 2002, 15:21 Uhr
"Nein, natürlich habe ich da nichts gegen. Ich bereite das Essen schon mal vor."

Nubia packt eine kleine Decke aus und breitet sie neben einem blühenden Busch auf dem Gras aus. Sie beobachtet Kenji wie er am Bach sitzt und seine Füsse kühlt. Sie lächelt.

Er sieht sehr gut aus. Es wäre Wahnsinn wenn wir ein Paar werden würden. Er kann doch jede haben. Was er wohl über mich denkt?

Sie geht zu den Taschen zurück und holt das Brot, das Obst und den Käse heraus. Sie drapiert alles auf der Decke und geht dann zum Bach um die Holzkrüge die sie mitgebracht hat mit frischem klaren Wasser zu füllen. Dann setzt sie sich auf die Decke und wartet darauf, dass Kenji zu ihr kommt.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Kenji am 28. Okt. 2002, 15:25 Uhr
Kenji steht plötzlich neben Nubia, sie hat ihn nicht gesehen und erst recht nicht gehört. Wie ein Schatten ist er aufgetaucht zu ihrer Linken.

"Das sieht gut aus, Du scheinst ein Händchen für so etwas zu haben.

Er setzt sich vergnügt zu ihr und beißt voller sichtbarem Genuß in einen Apfel.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Nubia am 28. Okt. 2002, 15:29 Uhr
Nubia zuckt erschrocken zusammen als er so plötzlcih neben ihr steht. Sie dreht den Kopf als er sich neben sie setzt. Sie legt eine Hand auf den Arm der den Apfel hält und hindert ihn daran wieder hineinzubeissen.

"Sag mir wie du das machst! Ich erschrecke mich jedesmal tierisch! Das ist gemein!"

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Kenji am 28. Okt. 2002, 15:32 Uhr
Kenji schaut sie ernst an.

"Es gehört zu meiner Ausbildung, ich bin sehr schnell dadurch geworden. Nein, nein, ich bin kein Zauberer, falls Du das meinst. Ich bin einfach nur verdammt schnell und lautlos, wie ein Schatten!"

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Nubia am 28. Okt. 2002, 15:53 Uhr
"Wie ein Schatten also. Das ist ganz schön unheimlich, wenn du mich fragst."

Nubia nimmt sich ebenfalls einen Apfel und schaut verträumt über die Lichtung.

"Erzähl mir von deinem früheren Leben."

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Kenji am 28. Okt. 2002, 15:55 Uhr
"Ja ich weiß Nubia, die Schatten sind unheimlich, besonders wenn in ihnen wandeln muß aber das ist Etwas, was ich nicht mehr tun werde. Mein Leben war bestimmt von Tod. Ich war der Tod für viele Menschen im Auftrag eines Höheren. Als ich rebellierte, nahm man mir Alles!"

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Nubia am 28. Okt. 2002, 16:02 Uhr
"Du hast Menschen getötet? Brauchtest du deswegen deine Fähigkeit in den Schatten zu wandeln?"

Sie sieht ihn eindringlich an.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Kenji am 28. Okt. 2002, 16:07 Uhr
Kenji nickt nur und schaut sie traurig an.

"Ich weiß nicht mehr, wieviele ich getötet habe, Nubia. Den ersten Mord im Namen des Fürsten habe ich im Alter von 19 Jahren begangen. Es war ein aufsässiger Lord, der zur Rebellion aufrief. Ich habe ihn mit dem Saft der Loi-Xhai Pflanze vergiftet, er hatte keinen schönen Tod, er ist qualvoll erstickt ohne ein Wort sagen zu können!"

Kenji stockt kurz.

"Wenn Du jetzt Ekel vor mir empfindest, verstehe ich das und werde Dich in Frieden lassen Nubia."

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Nubia am 28. Okt. 2002, 16:15 Uhr
Nubia weiss nicht so genau wie sie reagieren soll. Sie ist sicherlich geschockt. Das wäre wohl jeder, der bis jetzt noch nie mit soetwas konfrontiert wurde. Aber sie merkt auch, dass es Kenji leid tut.

"Ich verurteile dich nicht wegen dem was du früher gemacht hast. Das ist sehr lange her und ich spüre das du es bereust. Vielleicht musstest du das einmal tun, aber jetzt bist du hier und du kannst von vorne anfangen. Denk nicht zurück. Ich werde dir dabei helfen so gut ich kann. Irgendwann wirst du die schrecklichen Dinge vergessen können, die dir wiederfahren sind. Und dann führst du ein ganz normales Leben und kannst mit deinen Fähigkeiten vielleicht sogar Menschen helfen."

Sie nimmt seine Hand und schaut ihm in die Augen.

"Ich weiss nicht so genau, ob du lieber darüber reden solltest oder nicht. Es wäre bestimmt nicht gut alles in dich hineinzufressen. Aber die alten Wunden wieder aufzureissen ist auch nicht das wahre. Wenn du reden möchtest bin ich für dich da. Ich werde dir zuhören und egal was du mir erzählst immer zu dir halten. Das verspreche ich dir!"

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Kenji am 28. Okt. 2002, 16:18 Uhr
"Nubia, wie soll ich anderen helfen? Ich, ein Mörder der im Namen von Fürsten getötet habe. Es ist zwar lange her aber es ändert Nichts an der Tatsache, dass ich ein Mörder bin. Ich habe es lange nicht in Frage gestellt, nur irgendwann wurde mir klar, dass es nicht mehr geht. Mein Körper wurde in eine Maschine des Todes verwandelt, ich kann einen Menschen mit einem Schlag töten, ich sollte mit diesen Fähigkeiten heilen aber das war nur nebensächlich. Ich bin und bleibe ein Mörder, auch nach all den vielen Jahren des Schlafes."

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Nubia am 28. Okt. 2002, 16:28 Uhr
"Du WARST ein Mörder! Jetzt bist du hier! Das ist etwas ganz anderes. Willst du denn immer mit diesen Erinnerungen leben? Du hast doch selbst gesagt, dass du deine Fähigkeiten auch zum Heilen einsetzen kannst. Was hindert dich denn daran? Du kannst zwar nicht wieder gut machen was du diesen Menschen angetan hast, aber dadurch das du jetzt anderen hilfst, kann deine Seele irgendwann wieder lachen."

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Kenji am 28. Okt. 2002, 16:30 Uhr
Kenji legt seinen Kopf auf Nubias Schulter. Sie spürt plötzlich etwas Warmes und Feuchtes an ihrem Hals entlang laufen, ein leises Schluchzen ist zu hören. Kenji weint.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Nubia am 28. Okt. 2002, 16:41 Uhr
Nubia nimmt ihn in den Arm. Sie hatte noch nie einen Mann weinen gesehen. Aber sie fand das nicht lächerlich oder peinlich. Sie wiegt ihn langsam hin und her und spricht leise beruhigende Worte zu ihm. Nubia versucht ihm ein wenig Wärme und Geborgenheit zu geben, die er so sucht.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Kenji am 28. Okt. 2002, 16:44 Uhr
Nach einiger Zeit fängt Kenji sich wieder.

"Verzeih das ich diesen Gefühlsausbruch hatte und ich danke Dir, dass Du für mich da warst. Wenn Du mich brauchst, egal wofür, werde ich ebenso für Dich da sein!"

Kenji kramt in einer Tasche an seiner Kleidung und holt eine kleine Kette aus Silber heraus, an der ein grüner Stein baumelt, der sich bei näherer Betrachtung als kleiner Panther entpuppt.

"Trag diese Kette und ich weiß immer wo Du bist!"

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Nubia am 28. Okt. 2002, 16:50 Uhr
Nubia betrachtet die Kette und streicht vorsichtig über den Stein.

"Oh! Diese Kette ist wunderschön! Vielen Dank! Aber wie willst du daran erkennen wo ich bin?"

Sie hilft Kenji dabei die Kette anzulegen indem sie sich die Haare hochhält.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Kenji am 28. Okt. 2002, 16:52 Uhr
Kenji zieht ihr die Kette an. Nach dem er sie Nubia angezogen hat, umarmt er sie sanft von Hinten und flüstert ihr ins Ohr.

"Weil ich das Gegenstück dazu habe und die beiden Jadepanther miteinander in Verbindung stehen!"

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Nubia am 28. Okt. 2002, 17:04 Uhr
Nubia lehnt sich an ihn.

"Du wirst sehen. Alles wird gut! Willst du noch etwas essen? Sonst fängt nämlich gleich der Reitunterricht an. Also stärk dich lieber gut."

Sie blickt zu Spirit hinüber, der die ganze Zeit friedlich gegrast hat. Dann greift sie nach etwas Brot und Käse.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Kenji am 28. Okt. 2002, 17:06 Uhr
Kenji küßt Nubia wieder, anscheinend will er wohl viele Küsse nachholen.
Er nimmt einige der Weintrauben aus dem Korb und beginnt die junge Frau zu füttern.

"Das Reiten kann noch ein wenig warten, es gibt Wichtigeres. Dich!"

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Nubia am 28. Okt. 2002, 17:10 Uhr
Nubia lässt sich die Weintrauben schmecken. Sie kommt sich vor wie im Paradies. Es kann einfach nicht schöner sein. Bei den Komplimenten die Kenji ihr macht wird sie rot. Und seine Küsse sind so stürmisch und leidenschaftlich , dass sie gar nicht genug davon bekommen kann.

"Ich weiss es ist noch sehr früh, aber ich glaube ich liebe dich."

Sie sieht ihm nicht in die Augen, denn sie hat Angst vor seiner Antwort.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Kenji am 28. Okt. 2002, 17:12 Uhr
Sie bekommt nur eine einzige Antwort von Kenji. Er nimmt sie leidenschaftlich in den Arm und küßt sie, wie sie noch nie von einem Mann geküßt wurde.

Nach dem Kuß, der ewig gedauert hat, schaut er sie an aus seinen unergründlichen dunklen Augen.

"Du bist mein Karma,mein Schicksal!"

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Nubia am 28. Okt. 2002, 17:17 Uhr
Nubia ist glücklich! Einfach nur glücklich. Sie ist sprach- und atemlos nach diesem Kuss. Sie weiss nicht was sie sagen soll. Deshalb bleibt sie einfach nur ruhig in seinen Armen liegen und geniesst den Augenblick.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Kenji am 28. Okt. 2002, 19:37 Uhr
Nach einer Weile, die den Beiden wie eine kleine Ewigkeit vorkommt, richtet Kenji sich auf und läßt Nubias Kopf auf seinen Schoß gleiten.

"Weißt Du, ich glaube das ich den Leuten helfen kann,  nur ist es nicht einfach für mich, die vielen Jahrhundere der Isolation in der Dimensionsblase haben mich menschenscheu gemacht, ich muß mich wieder an viele Leute gewöhnen. Ich bin ein schöner Schattenmeister, ein Witz bin ich, nur ein Schatten meiner Selbst. Früher habe ich ohne mit der Wimper zu zucken einen mir völlig Unbekannten getötet, jetzt ist Alles anders. Es war viel einfacher, früher, ja früher war es viel einfacher für mich, nun muß ich mit meinem Gewissen ins Reine kommen und ich würde mich freuen, wenn Du mir dabei hilfst."

Kenji macht eine kurze Pause.

"Hilfst Du mir?"

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Nubia am 30. Okt. 2002, 17:55 Uhr
Nubia lächelt Kenji an.

"Natürlich helfe ich dir! Das hab ich dir doch versprochen. Sag mir wie und ich tus."

Dann springt sie plötzlich auf und klatscht in die Hände.

"So, jetzt wollen wir aber. Auf, auf."

Sie strahlt ihn fröhlich an und streckt ihm eine Hand entgegen.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Kenji am 30. Okt. 2002, 19:11 Uhr
Kenji nimmt ihre Hand und zieht sie näher zu sich.

"Ich vermute, Du wirst mir zeigen wollen, wie man auf Deinem Pferd Spirit reitet."

Während er dies sagt, schaut er kurz in die Richtung des Hengstes, der immer noch in aller Seelenruhe grast.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Nubia am 30. Okt. 2002, 19:19 Uhr
Auch Nubia schaut zu Spirit, der so brav wie ein Engel in der Nähe grast. Dann versucht sie Kenji auf die Beine zu ziehen. Als Spirit die beiden aufstehen sieht, guckt er misstrauisch hinüber. Scheinbar hat er im Moment nicht wirklich Lust sich anzustrengen. Nubia bekommt den Stimmungswechsel ihres Pferdes mit und grinst.

Das wird bestimmt lustig...

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Kenji am 30. Okt. 2002, 19:21 Uhr
"Was muß ich beachten? Wie merk ich, wenn er mich abwerfen will? Wie zeig ich ihm, dass ich in enie bestimmte Richtung will und nicht er mit mir wegreitet?"

Kenji schaut Nubia fragend an.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Nubia am 30. Okt. 2002, 19:32 Uhr
Nubia schmunzelt.

"Komm erstmal mit."

Sie geht mit Kenji auf Spirit zu.

"Komm, mein Schöner! Sei brav!"

Sie streckt die Hand aus und berührt ihn an der Nase. Dann wandert sie am Hals entlang und Zieht die Zügel wiedr über den Kopf. Sie kann den Missmut fast körperlich spüren. Darum stellt sie sich vor Spirit und sschaut ihm in die Augen. Es scheint ein stummes Gespräch zwischen den beiden stattzufinden. Danach ist Spirit ruhiger.

"So, aufsteigen kannst du ja schon mal wunderbar. Dann tu das mal!"

Sie hält Spirit an den Zügeln fest.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Kenji am 31. Okt. 2002, 13:01 Uhr
Kenji schaut etwas mißtrauisch auf Spirit, läßt ihn dann an seiner Hand wieder schnuppern und streichelt ihm über die Nüstern.
Mit einem schnellen Satz springt er auf den Sattel und hält sich an den Zügeln fest.

"Ganz ruhig Großer, ganz ruhig, wir wollen nur gemeinsam ein Stück des Weges reiten."

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Nubia am 02. Nov. 2002, 15:52 Uhr
Nubia zeigt ihm wie man die Zügel hält und wie man richtig sitzt.

"So, Rücken gerade, Schultern zurück, Brust raus, Fersen runter...ja, genauso!"

Als sie einigermassen zufrieden ist mit seinem Sitz, lässt sie die Zügel los und bewegt sich zum Kopf des Pferdes. Dann schaut Nubia Spirit einen kurzen Moment ganz intensiv in die Augen, lächelt und tritt einen Schritt zurück.
Spirit macht plötzlich einen Satz...und rennt los. Man merkt ihm seine Freude an. Mit grossen Sprüngen rennt er immer im Kreis um die Lichtung und durch den Bach, so dass das Wasser nur so spritzt.
Nubia steht etwas abseits und lacht laut heraus, als sie Kenjis verzweifeltes Gesicht sieht.

Mal sehen wie lange er sich so halten kann...

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Kenji am 02. Nov. 2002, 17:38 Uhr
Prima, dieser Hengst hat ein Temperament wie ein wildgewordener Stier. Nein Du wirstmich nicht abwerfen, dass lasse ich nicht zu Spirit. Warte, in mir hast Du Deinen Meister gefunden, auch wenn das nicht einfach wird!

Kenji hält sich eisern fest, seine Gedanken fokussieren sich nur aufs Festhalten um nicht abgeworfen zu werden.

Wenn Du glaubst, ein Schattenmeister läßt sich so einfach abwerfen, dann täuschst Du dich!

Spirit läuft und läuft, Kenji auf dem Rücken, der sich festhält und die Ruhe selber zu sein scheint.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Nubia am 04. Nov. 2002, 13:45 Uhr
Nubia sieht verblüfft zu. Bis jetzt hat sich noch nie jemand halten können, wenn Spirit seine Späße gemacht hat.

Na, dann wollen wir Kenji doch mal erlösen...

Sie pfeift kurz und Spirit bleibt schnaubend vor ihr stehen. Er wirft den Kopf hin und her und rollt ein wenig mit den Augen. Nubia legt ihm die Hand auf die Stirn und er beruhigt sich sofort wieder. Nubia blickt zu Kenji hoch.

"Sag mal, wieso sagst du, dass du nicht reiten kannst? Bis jetzt konnte sich noch niemand halten. Du brauchst keinen Unterricht von mir. Es sei denn du willst springen oder ähnliches. Aber das kannst du bestimmt auch schon."

Sie grinst schief und sieht ihm in die Augen um auf seine Reaktion zu warten.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Kenji am 04. Nov. 2002, 14:07 Uhr
Kenji springt locker ab aber ganz so entspannt scheint er nicht zu sein.

"Nein, nein, ich kann wirklich nicht reiten, ich hab mich voll drauf konzentriert, ja nicht abgeworfen zu werden, Du hättest sehen müssen, dass Spirit die Richtung bestimmt hat und nicht ich. Ich verzichte auf das Reiten und nutze lieber meine Art des Reisens."

Als Nubia genauer hinschaut, sieht sie, dass Kenji blaß um die Nase ist.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Nubia am 04. Nov. 2002, 14:14 Uhr
Nubia runzelt die Stirn. So war das nun auch nicht gedacht gewesen. Sie legt Kenji eine Hand auf den Arm.

"Du willst doch jetzt noch nicht aufgeben, oder? Das Spirit so ausgeflippt ist war meine Schuld."

Sie blickt etwas betreten zu Boden.

Hoffentlich ist er jetzt nicht böse...


Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Kenji am 04. Nov. 2002, 14:18 Uhr
Kenji schüttelt den Kopf.

"Nein ich lasse lieber die Finger von Pferden, mit meiner Art des Reisens bin ich schneller, glaub mir."

Er zwinkert ihr zu und streichelt Spirit.

"Alter Junge, wir Zwei sind nicht füreinander bestimmt!"

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Nubia am 04. Nov. 2002, 14:27 Uhr
Nubia ist bedrückt. Das hatte sie nicht gewollt. Sie streichelt ohne etwas zu sagen Spirits Hals. Sie blickt Kenji nicht an.

"Dann werd ich Spirit jetzt zurückbringen."

Sie geht an Kenji vorbei und achtet besonders darauf, dass sie ihn nicht berührt. Dann steigt sie auf.

"Sehen wir uns wieder?"

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Kenji am 04. Nov. 2002, 14:35 Uhr
"Natürlich Nubia! Aber warum willst Du denn schon gehen, der Tag ist noch jung."

Der Schattenmeister schaut sie fragend an.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Nubia am 04. Nov. 2002, 14:46 Uhr
Nubia spielt mit den Zügeln in ihrer Hand.

"Nun ja. Ich hab das Gefühl ich hätte alles falsch gemacht. Das ist mir sehr peinlich und ich hasse dieses Gefühl! Darum würd ich jetzt am liebsten hier weg. Ich glaub, da bin ich ein wenig feige."

Sie lächelt ihn schüchtern an.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Kenji am 04. Nov. 2002, 14:49 Uhr
"Nun das verstehe ich, ich versichere Dir aber das Du rein gar nichts falsch gemacht hast. Ich kann einfach nichts mit Pferden anfangen. Wenn Du weggehen möchtest, tue es ruhig, ich werde Dich in Deinem Haus besuchen kommen, wenn Du magst."

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Nubia am 04. Nov. 2002, 14:59 Uhr
"Ähm, naja eigentlich will ich ja gar nicht gehen. Ich dachte nur es wäre vielleicht besser! Blöde Idee, ich weiss!"

Sie grinst und steigt wieder ab. Dann geht sie auf Kenji zu und gibt ihm einen Kuss.

"Verzeih mir!"

Sie fasst nach seiner Hand und lehnt sich an ihn.

"Und was machen wir jetzt?"

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Kenji am 04. Nov. 2002, 17:01 Uhr
Kenji hält Nubia in seinen starken Armen, er genießt die Nähe der jungen Frau, welche seine Gefühle durcheinander wirbelt wie ein göttlicher Sturm.

"Nun wir könnten schwimmen gehen, hier ist es ruhig, niemand stört uns und bei der Hitze würde uns eine Abkühlung gut tun!"

Seine Augen strahlen dabei mit einem verdächtigen Leuchten.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Nubia am 05. Nov. 2002, 11:57 Uhr
"Aber ich hab doch gar keine..."

Schwimmsachen mit, wollte sie sagen, doch dann sieht sie das verdächtige Leuchten in seinen Augen. Sie wird etwas unsicher, blickt ihm suchend in die Augen und räuspert sich.

"Also...ja, das ist eigentlich schon eine gute Idee. Ist hier denn wirklich niemand? Ich meine..."

Sie wird immer leiser und verstummt dann.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Kenji am 05. Nov. 2002, 12:55 Uhr
"Ist das bei Euch hier nicht üblich, nackt zu schwimmen? In meiner Heimat ist es völlig normal und es existiert auch keine Scham zwischen den Geschlechtern. Ich schätze, ich habe noch viel zu lernen."

Kenji sieht etwas verwirrt aus.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Nubia am 06. Nov. 2002, 11:04 Uhr
Nubia errötet, schaut zum Fluss und wieder zurück. Dann schaut sie an sich herunter.

"Nun ja, wenn das bei euch so normal war...Dann können wir das natürlich gerne tun. Ich bin das zwar nicht gewohnt, aber wenn ihr mir versprecht nicht zu lachen..."

Mit diesen Worten beginnt Nubia sich zu entkleiden. Sie weicht dabei seinen Blicken aus und konzentriert sich ganz genau auf eine Gänseblume direkt vor ihr.

Hoffentlich findet er mich hübsch...


Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Kenji am 06. Nov. 2002, 11:07 Uhr
Kenji fühlt das Nubia unsicher ist, dabei hat sie keinen Grund dazu. Heimlich schaut er zu wie sie sich entkleidet, er würde sie zwar lieber direkt anschauen aber das würde sie noch unsicherer machen.
Um das Ganze für sie lockerer zu gestalten, beginnt er selber sich zu entkleiden. Als er seinen Oberkörper freimacht, werden verschiedenen Tätowierungen sichtbar, welche so gestaltet sind, dass sie zu leben scheinen, wenn er sich bewegt.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Nubia am 06. Nov. 2002, 11:12 Uhr
Als Nubia ohne Kleidung vor ihm steht schaut sie hoch. Ihr Körper ist von einer Gänsehaut überzogen, obwohl es eigentlich ziemlich warm ist. Sie schlingt die Arme um ihren Körper um sich zu wärmen. Dann sieht sie die Tätowierungen auf seinem Körper. Sie faszinieren sie. Soetwas hat sie noch nie gesehen.

"Was ist das? Die Tätowieungen scheinen sich zu bewegen. Das geht doch gar nicht."

Sie geht zu ihm heran und fährt mit den Fingern eine schöne Tätowierung nach. Ihre Unsicherheit hat sie total vergessen.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Kenji am 06. Nov. 2002, 11:16 Uhr
Die Beiden stehen ohne Kleidung voreinander.

"Ist Dir kalt?," fragt Kenji.

"Die Tätowierngen? Das sind die heiligen Tiere unseres Clans. Der Drache, der Phoenix, der Tiger und der Panther. Aber laß uns ins Wasser gehen, ich würde gerne das kühle Nass genießen."

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Nubia am 06. Nov. 2002, 13:57 Uhr
Nubia lässt Kenji zum Wasser vorgehen. Bei dem Gedanken an das kalte Wasser wird die Gänsehaut noch grösser. Am Wasser angekommen setzt sie sich hin und lässt erstmal die Füsse baumeln. Sie spielt mit den Zehen im Sand und beobachtet Kenji.

"So eine Tätowierung hätte ich auch gerne. Aber ich kenn hier niemanden der soetwas kann. Der Panther gefällt mir besonders gut! Aber hat das denn nicht weh getan?"

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Kenji am 06. Nov. 2002, 17:35 Uhr
Kenji lacht als er sieht wie Nubia am Rande des Wassers sitzt.

"Komm ins Wasser, es ist nicht kalt! Und ja, die Tätowierungen haben wehgetan aber mir wurde schon in meiner Kindheit beigebracht, den Schmerz zu akzeptieren, er gehört zum Leben dazu. Der Panther ist gleichzeitig mein Sternzeichen, ich wurde im Monat des Panthers geboren, bei uns glaubt man an solche Dinge. Aber jetzt komm rein, das Wasser ist sehr angenehm. Oder soll ich Dich holen kommen?"

Kenjis Gesichtsausdruck wird frecher und sein Grinsen gleicht dem eines kleinen Jungen bei einem Lausbubenstreich.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Nubia am 07. Nov. 2002, 12:02 Uhr
Nubia grinst frech zurück. Sie steht auf und stappft ein Stück weiter in den Fluss.

"Ach ja? Dann hol mich doch!"

Erwartungsvoll sieht sie Kenji an. Ihre Augen leuchten und der Wind weht ihr die Haare ins Gesicht.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Kenji am 07. Nov. 2002, 16:00 Uhr
Kenji lacht laut auf.

"Ich soll Dich holen kommen? Das stellt kein Problem dar!"

Kaum hat er dies gesagt, verschwindet er kurz im Schatten und taucht aus Nubias Schatten heraus auf und packt sie von Hinten.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Nubia am 07. Nov. 2002, 16:09 Uhr
Nubia schreit erschrockenauf und versucht sich dann lachend zu wehren.

"Hey! Das ist unfair! So haben wir aber nicht gewettet!"

Sie versucht sich aus seinen Armen zu entwinden. Vor Lachen bekommt sie schon Bauchschmerzen.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Kenji am 07. Nov. 2002, 16:57 Uhr
"Ich habe nie behauptet fair zu sein!"

Kenjis Lachen hat eine ansteckende Wirkung und während Nubia noch lacht, wird sie von seinen Armen hochgehoben und ins Wasser befördert.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Nubia am 07. Nov. 2002, 17:04 Uhr
Nubia strampelt wie wild. Als sie im Wasser landet quietscht sie auf. Sie taucht unter und kommt prustend wieder hoch. Sie streicht sich die nassen Strähnen aus dem Gesicht und grinst frech.

"Na warte! Ich werde mich rächen!"

Sie stürzt sich auf ihn und versucht ihn unter Wasser zu drücken. Sie merkt bald, dass sie nicht stark genug dafür ist, bemüht sich aber weiter.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Kenji am 07. Nov. 2002, 17:07 Uhr
Kenji läßt sich lachend ins Wasser drücken, wobei er die junge Frau langsam zu sich zieht und ihr die Oberhand läßt.

Ich lasse sie gewinnen.


Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Nubia am 07. Nov. 2002, 17:13 Uhr
Als Kenji plötzlich untergeht verliert Nubia das Gleichgewicht und fällt ebenfalls um. Fast auf Kenji drauf. Sie schwimmt ein Stück zur Seite und wartet darauf das er wieder auftaucht. Als sein Kopf an der Wasseroberfläche auftaucht bespritzt sie ihn mit Wasser.

Soviel Spass habe ich schon lange nicht mehr gehabt!

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Kenji am 07. Nov. 2002, 17:15 Uhr
Kenji bekommt die volle Breitseite des Wassers ab. Er japst spielerisch um Luft und stürzt sich plötzlich wie eine Raubkatze auf Nubia.

"Hab ich Dich und jetzt lass ich nicht mehr los!"

Ohne ihre Antwort abzuwarten, küßt er sie.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Nubia am 08. Nov. 2002, 12:51 Uhr
Nubia erwiedert den Kuss leidenschaftlich und drückt sich dabei ganz eng an ihn. Das Gefühl in ihr ist so schön. Sie genießt es geliebt und begehrt zu werden. Plötzlich schießt ihr ein Gedanke durch den Kopf.

Ob er jetzt etwas von mir erwartet? Er ist ja um einiges älter als ich. Wie weit will er wohl gehen?

Sie öffnet die Augen ,die sie vor Leidenschaft geschlossen hatte, einen Spalt und sieht ihm ins Gesicht.

In meinem Gesicht kann man wunderbar lesen, ob ich das in seinem auch kann?

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Kenji am 08. Nov. 2002, 16:10 Uhr
Kenji fühlt sich seit Langem wieder richtig geborgen.

Ich könnte sie stundenlang einfach nur so im Arm halten. Sie ist so anders als Shao, ganz anders, so natürlich und ihre Schüchternheit gepaart mit dem in ihr verborgenen Feuer macht sie nur noch begehrenswerter.

Er schaut ihr nach dem Kuß in die Augen und versucht ihre Empfindungen darin zu lesen und auch wenn er nicht ihre Gedanken liest, ihre Emotionen sind sehr stark spürbar.

"Was denkst Du?"

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Nubia am 10. Nov. 2002, 22:16 Uhr
Nubia lächelt.

"Genau das habe ich mich bei dir gerade auch gefragt."

Sie spürt das kühle Wasser an ihrem Körper entlangstreichen. Eine kleine Gänsehaut bildet sich. Diesmal aber eher vor Wonne als vor Kälte. Sie schaut an Kenji vorbei zu Spirit der nach dem wilden Ritt wieder grast.

Alles ist so friedlich hier...

Dann blickt sie wieder zu Kenji und sieht seine erwartungsvollen Blicke. Sie errötet leicht und senkt den Blick auf seine Brust. Sie kann ihm jetzt nicht in die Augen sehen.

"Nun ja, ich...ich hab mich gefragt...also ich hab mich gefragt, was du jetzt gerne tun würdest. Mit mir...meine ich...also wir beide...wollte ich sagen."

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Kenji am 10. Nov. 2002, 22:33 Uhr
Kenji schaut sie fragend an.

"Was meinst Du, was ich mit Dir...was wir anstellen? Ich möchte Dich nur in meiner Nähe haben und Deine Wärme spüren, Dich im Arm halten und mehr nicht. Ich fühle mich um ersten Mal nach vielen Jahren wieder wirklich gut. Du kanst Dir nicht vorstellen, was das mir bedeutet."

Dann plötzlich schaut Kenji mit einem verstehenden Blick.

"Ach jetzt weiss ich, was Du meinst. Nein diese Sache tun wir nicht, es schickt sich nicht, so etwas sofort zutun."

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Nubia am 10. Nov. 2002, 22:45 Uhr
Nubia wird noch etwas röter. Jetzt kommt sie sich vor wie eine alberne Göre! Sie murmelt:

"Naja, manche Männer sehen das anders. Hat Mutter mir erzählt. Sie sagte ich soll vorsichtig sein. Wenn man keinen Mann hat, der einen beschützt, kommen fiese Typen schon mal auf gemeine Ideen."

Sie sieht wieder auf und in seine Augen.

"Aber so jemand bist du nicht, und ich bin froh deswegen!"

Dann kuschelt sie sich ganz eng an ihn. Kurzzeitig kamen Gedanken auf wie : Er findet mich nicht anziehend genug oder Shao war bestimmt hübscher als ich..., aber die hat sie sofort verdrängt.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Kenji am 11. Nov. 2002, 09:15 Uhr
"Nein, so ein Mann bin ich nicht, dass ist wahr meine Blume."

Kenji nimmt Nubia feste in seine Arme, küßt sie und streichelt ihr durch das schöne Haar.

"Wir haben soviel Zeit für diese Dinge, warum sollen wir da voreilig Dinge tun, die soviel zerstören könnten. Ich möchte Nichts Voreiliges tun."

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Nubia am 11. Nov. 2002, 13:15 Uhr
Nubia ist froh das zu hören. Allerdings spürt sie auch, dass sie nicht mehr alzu lange warten will. Aber das wird sie ihm ein anderes Mal sagen. Trotz der Umarmung Kenjis wird ihr jetzt doch ein wenig kalt.

"Also ich werd jetzt mal hinausgehen. Mir wird ein bißchen kalt. Bleib ruhig noch. Ich werde mich in die Sonne legen um zu trocknen."

Sie gibt ihm noch einen Kuss, löst sich aus seinen Armen und geht Richtung Ufer.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Kenji am 11. Nov. 2002, 21:09 Uhr
Kenji schaut der jungen Frau hinterher, als sie mit wiegenden Hüften in Richtung des Grases geht und sich in die Sonne legt.

Ganz ruhig, keine voreiligen Dinge tun. Sie ist verführerisch aber nicht am ersten Tag...

Schließlich beschließt der junge Schattenmeister ebenfalls aus dem Wasser zu gehen und geht zielstrebig auf Nubia zu ,dabei läßt er sich Zeit und gibt ihr die Möglichkeit ihn genauer zu betrachten.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Nubia am 12. Nov. 2002, 10:46 Uhr
Nubia hat sich auf die Decke gelegt und läst ihren Körper in der Sonne trocknen. Sie genießt die warmen Sonnenstrahlen auf ihrem Körper. Wohlig räkelt sie sich. Dann hört sie das Wasser laut platschen, öffnet ein Auge und sieht zum Ufer hinüber. Kenji steigt gerade aus dem Wasser um zu ihr zu kommen. Nubia`s Gesicht wird von einem Lächeln erhellt.

Was für ein gutaussehender Mann. Man merkt, dass er sich früher sehr viel bewegt hat. Diese Muskeln...

Ein wohliger Schauer durchfährt sie. Erwartungsvoll sieht sie ihn näherkommen.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Kenji am 12. Nov. 2002, 11:00 Uhr
Kenji lächelt sie fast verheißungsvoll an.

Sie ist so verführerisch, ich weiß nicht, ob ich mich beherrschen kann. Ganz ruhig Kenji, ganz ruhig.

Er legt sich neben sie auf das Gras.

"Du bist ein wahrgewordener Traum Nubia, weißt Du das?"

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Nubia am 20. Nov. 2002, 13:05 Uhr
Nubia lehnt sich auf die Seite und stützt sich mit dem Ellbogen ab. Sie lächelt verliebt und blickt ihn mit träumerischen Augen an.

"Na dann pass mal auf, dass du nicht wieder aufwachst. Hinterher bin ich gar nicht so toll wie du dir das vorstellst. Wir kennen uns ja erst seit ein paar Stunden."

Sie greift nach einem Stück Käse und beisst genüsslich hinein. Sie ist froh, dass zwischen den Herbststürmen, die in letzter Zeit über die Stadt toben, heute ein wunderschöner warmer Tag ist. Sonst wäre das alles nicht möglich gewesen. Aber viele solcher Tage wird es in diesem Jahr wohl nicht mehr geben. Schade eigentlich...

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Kenji am 20. Nov. 2002, 13:08 Uhr
"Ich habe mich eben selber gekniffen um zu sehen ob ich träume oder nicht. Ich würde sagen, dass ich wach bin!"

Der junge Schattenmeister richtet sich auf, hockt sich hinter Nubia und beginnt ihr den Rücken zu massieren, es scheint so als ob er alle Punkte kennt, wo es wohltuend ist.

"Wir haben Glück gehabt mit dem Wetter glaube ich, da meint es wohl jemand gut mit uns."

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Nubia am 20. Nov. 2002, 13:31 Uhr
Nubia genießt Kenjis geschickte Hände auf ihrem Rücken. Sie spürt wie die Entspannung sie durchfliesst. Wohlig seufzt sie auf.

"Du machst das gut. Mhh...schön...! Sag mal, was machen wir denn heute noch? Allzulange sollten wir vielleicht nicht mehr hier bleiben. Nachmittags wirds wieder kälter. Hast du eine Idee?"

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Kenji am 20. Nov. 2002, 13:39 Uhr
"Gelernt ist gelernt. Ich glaube, damit könnte ich Geld verdienen. Hmmm was wir noch machen könnten? Was schlägst Du vor? Ich kenne mich nicht sonderlich gut aus und meine kleine Behausung ist noch nicht sehr aufgeräumt."

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Nubia am 20. Nov. 2002, 13:47 Uhr
Nubia dreht sich zu Kenji um und grinst ihm ins Gesicht.

"Ok dann lass uns zu dir gehen und Aufräumen. Und die Idee mit dem Massagesalon ist gut. Ich glaube sowas gibts hier noch nicht."

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Kenji am 20. Nov. 2002, 13:49 Uhr
"Ein Massagesalon? Bei den Göttern dieser Welt, lieber nicht. Ich wollte mich vielleicht als Leibwächter und Lehrmeister für Selbstverteidigung verdingen. Aber Aufräumen können wir gerne, wenn Du das magst."

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Nubia am 20. Nov. 2002, 13:55 Uhr
Nubia setzt sich auf. Sie greift nach ihrer Kleidung und fängt an sich anzuziehen.

"Da hast du natürlich recht. Ein Massagesalon hat ein bißchen was anrüchiges."

Sie steht auf und ruft nach Spirit. Nachdem das Pferd schnauben neben ihr stehen bleibt reicht sie ihm einen Apfel und beginnt die Satteltaschen zu packen.

"Komm, ich würde gerne dein Haus sehen. Und Aufräumen find ich auch sehr gut. Dann kann ich mal sehen was du für Sachen hast."

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Kenji am 20. Nov. 2002, 13:58 Uhr
Kenji zieht sich zügig an, dann wendet er sich Nubia zu.

"Was ich für Sachen habe? Nicht sehr viel außer meinen Waffen, Geld und etwas Schmuck. Ich besitze bisher nur wenige Möbelstücke da ich noch mit dem Geld haushalten muß. Gibt es einen Geldwechsler oder jemanden der Edelsteine kauft zu fairen Preisen?"

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Nubia am 20. Nov. 2002, 14:04 Uhr
Nubia macht grosse Augen.

"Edelsteine? Du meine Güte. Du scheinst ja richtig reich zu sein. Mhh mal überlegen. Also wir haben selten Edelsteine einzulösen, aber ich glaube in der Schatulle kann man soetwas machen. Wenn du möchtest können wir ja gleich mal daran vorbeiteiten und nachfragen."

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Kenji am 20. Nov. 2002, 14:08 Uhr
"Reich? Nein das bin ich nicht wirklich, es ist nur materieller Besitz, mehr nicht. Aber man kommt ohne Geld nirgendwo aus außer in der Wildnis."

Kenji macht ein leicht betrübtes Gesicht während er spricht.

"Nur wenn ich mich nicht um Geld kümmere, kann ich meine Kampfschule nicht eröffnen. Also laß uns Geld besorgen."

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Nubia am 20. Nov. 2002, 22:28 Uhr
Nubia packt die letzen Reste und die Decke in die Taschen und verschließt sie sorgfältig. Dann steigt sie auf und sieht zu Kenji hinunter.

"Reitest du denn mit mir in die Stadt zurück? Spirit bleibt diesmal garantiert brav. Du kannst hinter mir sitzen wenn du möchtest. Da brauchst du dich dann nur festzuhalten."

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Kenji am 20. Nov. 2002, 23:01 Uhr
"Natürlich reite ich mit Dir zurück. Oder glaubst Du etwa, dass ich Dich alleine lasse, hier in der Wildnis? Man kann nie wissen, welche Schurken und Kreaturen hier lauern. Also los gehts."

Kenji hilft der jungen Frau auf den Sattel des Rappen, dann springt er hinten auf.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Nubia am 20. Nov. 2002, 23:19 Uhr
Nubia drückt Spirit die Schenkel in die Seite und die beiden reiten los. Nach einer knappen halben Stunde kommen die beiden wieder an den Toren an. Nubia zügelt das Pferd.

"Soll ich Spirit erst zurückbringen? Wäre vielleicht besser oder? Man kommt in der Stadt ohne ein Pferd besser zurecht."

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Kenji am 20. Nov. 2002, 23:23 Uhr
"Natürlich Nubia, lass uns Spirit wegbringen und dann weis ich auch, wo Du lebst. Ich bin selber doch auch furchtbar neugierig."

Kenji lacht dabei fröhlich auf, sein Lachen wirkt ansteckend auf Nubia

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Nubia am 20. Nov. 2002, 23:30 Uhr
Nubia fängt ebenfalls an zu lachen.

"Lass uns absteigen. Ich werde Spirit führen. Allerdings kommen wir nicht an unserem Haus vorbei wenn wir zum Stall gehen. Das wäre von hier aus ein ziemlicher Umweg. Aber wenn du möchtest zeig ich dir morgen wo ich wohne. Heute gehen wir erstmal zu dir."

Sie steigt ab, streift Spirit die Zügel über den Kopf und führt ihn in die Stadt.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Kenji am 20. Nov. 2002, 23:32 Uhr
"Wir könten sehr schnell bei Dir sein aber das wäre wohl eine zu verwirrende Erfahrung für Dich, ein Gang mit mir durch die Schatten. Nein vergiß was ich gesagt habe, es wäre töricht. Gehen wir zum Stall."

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Mottenfaenger am 14. Dez. 2002, 21:46 Uhr
Immer besorgter wird Mottenfaenger gewahr, wie sehr ein jeder Schritt Schilamas Verfassung zusetzt, auch wenn er sich keinen rechten Reim darauf machen kann.
Aufgeregt fängt er sie auf, als sie schließlich strauchelt, nur gemurmelte Worte herausbringend.
Nein, nicht jetzt... nicht so kurz vor der Stadt...
Sich in sein Schicksal ergebend stützt er sie, schleift sie eher, als dass sie selbst geht, immer in Richtung Stadttor. Was auch immer vorgeht, Mottenfaenger spürt, dass ihnen die Zeit davon rennt.

Dann aber überschlagen sich die Ereignisse in so erschreckender Weise, dass nicht viel fehlt und er hätte die Elbin ohne ein weiteres Wort zu Boden stürzen lassen, mit einem Mal strömt Schweiss von seiner Stirn, sein Herz beginnt zu schlagen wie das eines Vogels. Bilder erscheinen vor seinem geistigen Auge, erschreckende Bilder, ängstigende Bilder, unaussprechliches Assoziationen von Gefühlen
Schmerz... Tod... Angst... ein riesiger Baum... Zittern... windende Leiber... hallende Schreie... Tod... Gestank... Ratten...
Unmerklich für ihn unter all den Eindrücken wird langsam das Amulett um seinen Hals warm.

Ein kurzer Blick auf die verwirrte, keuchende Schilama, stossweise Worte
"Es tut mir leid, ich muss fort"
Schwer atmend errreichen sie das Stadttor, wo Mottenfaenger gehetzt nach Hilfe Ausschau hält, vergeblich.
Plötzlich fällt sein Blick auf ein gemischtes Päärchen von einem abgehärmt aussehenden Mann und einem Bären, der vor einigen Zuschauern Tänze aufführen muss.
Ohne lange zu überlegen oder auch nur einen Gedanken an die Konsequenzen zu verschwenden, ruft er diesen zu sich.
Kein Augenblick vergeht und der Bär setzt sich, für seine Grösse überraschend geschwind, in Bewegung, hin zum Druiden.
"Verzeiht mir" flüstert Mottefaenger warm in Schilamas Ohr "aber ich kann nicht anders... euch wird nichts geschehen"
Dann übergibt er sie dem Bären, der auf einen Befehl hin sanftmütig mir ihr umgeht, als er sie mit Leichtigkeit in die Höhe hebt, darauf bedacht, sie nicht zu verletzen, ganz anders als es der nun tobende Besitzer den kreischenden Zuschauern Glauben machen will
Zum Tempel! Schnell! Und vorsichtig! Ungesehen! gibt Mottenfaenger dem Bären zu verstehen.
Plötzlich stürzen sich Dutzende von Vögeln hinunter in die Menge der Zsuchauer und des Bärenhalters, ohne jemanden zu verletzen, aber doch lange genug, um sie abzuhalten dem Bären folgen zu können.
Wähenddessen ist Mottenfaenger schon lange ungesehen verschwunden, Richtung Ninianes Baum.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Iarephelion am 17. Dez. 2002, 19:03 Uhr
Vor dem Westtor angekommen, steigt Iarephelion auf seinen Wagen und holt einen alten Korb hevor , welcher nicht besonders ansprechend aussah nicht nur weil seine Farbe ein recht hässliches Braun war nein auch weil er einige Löcher hatte doch waren sie nicht so groß das sie herausfallen können. Auch schnappt sich er ein langes rotes Tuch. Außerdem nimmt er etwas seines besten Käses, eine Flasche Wein, einen Krug köstlichstes Bier und einen großen Schinken. Alles packt er in den Korb wickelte das Tuch so herum, das nichts herausfallen könne. Schnell kritzelt er nich ewtas auf ein Stück Papier. Mit diesem Korb bewaffnet macht er sich zurück zur Goldenen Harfe.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Deliah am 17. Dez. 2002, 23:05 Uhr
Von weitem sieht Deliah die Stadtmauer, die immer größer wird, jeh näher sie sich den Toren nähert.

"Das also ist die berühmte Weltenstadt?"

Deliah ist seit einigen Wochen unterwegs seit sie ihre Heimatstadt Kirklitz mit großen Erwartungen verlassen hat. Doch nach zwei Wochen bereute sie es schon,  in dieser kalten Jahreszeit losgepilgert zu sein. Sie hatte nur mit mühe für die Nächte einen Schlafplatz gefunden. Und das selten warm. Oft hatte sie sich in Scheunen eines Bauernhofes geschlichen und manschmal auch in einen Stall, wo die Temperatur wenigstens erträglich durch das anwesende Vieh gewesen ist. Doch die meisten Nächte frohr sie erbärmlich.
Aber dies wollte sie sich nicht eingestehen. Sie wollte nicht aktzeptieren, dass sie auf ihre Gossenkameraden hätte hören und den Winter abwarten sollen, um loszuziehen. Doch ihr Stolz ließ nicht zu aufzugeben.
Also war sie weitergezogen, immer weiter, mit dem Ziel, die Weltenstadt zu erreichen und endlich wieder in einer Stadt zu verweilen, wo das Leben einfacher ist.
Dort kommt man leichter zu was Essbaren und einem trockenen und warmen Unterschlupf.

Nun hat sie es endlich geschafft. Mit leuchtenen Augen sieht sie zu dem Tor vor sich, das sie fast ereicht hat.
Mit eiskalten Füßen, denn sie trägt keine Schuhe, und vor Kälte bibbernd, denn auch ihre Leibkleidung ist eigentlich nur für den Sommer angemessen, stapft sie auf das Tor zu.

Mit einem Triumpfgefühl passiert sie dieses, das jedoch nicht lange anhält, denn dazu ist ihr zu kalt.

"Ich habe es geschafft. Wenn ich das meinen Kameraden erzählen könnte, die würden vor Neid erblassen. Nur das es so kalt ist stört mich. Aber, ich wollte es so, also muss ich jetzt auch durchhalten."

Entschlossen und Neuguierig macht sie sich auf den Weg in die Stadt.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Deliah am 04. Jan. 2003, 00:31 Uhr
Plötzlich stockt Deliah im Schritt. Sie hatte gerade einen letzten Blick auf das Stadttor geworfen und war schon einige dutzend Meter vom Stadttor entfernt, da vernimmt sie wie aus weiter Ferne eine Stimme, die ihren Namen ruft. Sie kannte diese Stimme.
Verwirrt blickt sie sich um.

"Was war das?"




Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Sethai am 04. Jan. 2003, 00:34 Uhr
"... ... ... De...li...ah... ... ... ... Wo willst Du denn hin... ... ... ? ... ... ... Warum verlässt Du uns....?

Jetzt erkennt Deliah die Stimme. Es klingt wie das Säuseln des Windes in den Gassen. Wie das Prasseln des Regens auf dem nassen Pflaster; wie das Raunen der Wände an die sie des Nachts mal Ihren Kopf gelegt hat. Kann es sein? Spricht dort die Stadt zu Ihr?

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Deliah am 04. Jan. 2003, 00:45 Uhr
Noch verwirrter als zuvor, sieht Deliah sich um. Dann starrt sie stirnrunzelnd zur Stadt.

"Was...?"

Jetzt muss sich Deliah erst mal setzten. Verblüfft lässt sie sich auf den Boden fallen, das sie aber besser nicht getan hätte, den jetzt meldet sich ihre Seite zimlich heftig. Sie verzieht leicht ihr Gesicht.

Au....Jetzt tick ich total aus.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Deliah am 04. Jan. 2003, 01:01 Uhr
Ihre Gedanken laufen auf Hochtouren. Sie ist ziemlich durcheinander, jetzt umso mehr, seitdem sie die Stimme gehört hat, die sie sich nicht erklären kann.

Sie sieht lange Zeit auf die Stadt, dann wirft sie einen Blick auf ihre KLeidung.
Mit angezogenen Knien und aufgestützten Kopf, denkt sie lange nach. Langsam wird es dunkler und die Sonne taucht die Stadt in ihr rotes  Abendlicht.


Irgendwann erhebt sie sich und geht langsam zurück, in die Stadt, die vieleicht noch so vieles zu bieten hat.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Leuana-Owany am 04. Jan. 2003, 10:33 Uhr
Leuana~Owany will gerade die Stadt verlassen, als sie ein Mädchen sieht, das Schilamas Kleidung trägt, denn sie erkennt sie ganz sicher wieder und denkt, das muß das Mädchen sein, das sich die Rippe gebrochen hat und aus Morganas Haus geflüchtet ist, worüber Sethai so aufgeregt war...

Mit schnellem Schritt steht sie vor dem Mädchen, das erst ausweichen will, aber sie ist schneller und versperrt ihm den Weg. Sie hat Mitleid mit ihr, doch sie spürt intuitiv, daß sie streng mit ihr sein muß und erhebt ihre Stimme, die die Schwingung des Meeres bei Beginn eines Sturms in sich trägt und in ihrer eigenartigen Melodik schleudert sie ihr die Worte leicht drohend entgegen: "Ihr tragt Schilamas Kleidung! Dann seid Ihr das Mädchen, das heute aus Morganas Haus fortgelaufen ist, mitsamt Schilamas Kleidung! Schämt Ihr Euch nicht, sie ihr auf solch undankbare Weise zu stehlen!? Sie hat sich die ganze Nacht um Euch gekümmert, daß sie während des Tages fast zusammengebrochen ist!!! - Hier, nehmt die Salbe, versorgt selber Eure Rippe, damit ihr den Bruch überlebt und Schilama die Kleidung zurückbringen könnt! Für diesen Stein kauft Euch eigene Kleidung und bringt Schilama ihre zurück, denn sie bedeuten ihr viel, was Ihr aber wohl nicht verstehen könnt, denn Euch scheint nichts heilig zu sein, außer Euer Eigensinn!" Sie steckt dem verblüfften Mädchen die Salbe und einen wertvollen Stein, die sie während sie sprach aus dem Gewand gesucht hatte in die Weste und fügt im gleichen Ton hinzu: "Wenn Ihr Schilamas Kleidung nicht bis morgenmittag zurückgebracht habt werde ich Euch finden und sie Euch persönlich vom Leibe reißen, und denkt nicht, daß Ihr mir entwischt, ich bin schneller als Ihr es je sein könnt!" und mit federnden Sprüngen ist sie fort und bekräftigt damit noch einmal Ihre Drohung und läßt das verblüffte Mädchen auf der Straße stehen.

Sie muß im Stillen lächeln, denn sie erkannte den kindlichen Trotz beim ersten Blick und wußte, daß sie ihr vielleicht auf diese Weise helfen konnte, die Heilung ihrer Verletzung zu beschleunigen und sie hoffte, daß sie ihr genug Angst eingejagd hatte, damit sie den Weg wieder zurück in Morganas Haus finden würde, wenn auch ersteinmal nur, um Schilama die Kleidung zurückzubringen.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Deliah am 04. Jan. 2003, 14:06 Uhr
Deliah sieht der merkwürdigen Person empört hinterher.

"Was sollte das denn? Leicht aufgeregt das Persönchen.Ai ai ai, hat wohl nen Stein aufm Kopf bekommen. Tzzzz."

Meine Güte langsam langts mir. Ich hatte ja nicht darum gebeten, versorgt zu werden. Mich trifft also keine Schuld.

Mittlerweile zornig dreht sie sich um und geht zur Stadt zurück.

"Das auf einmal alle Welt denkt, ich müsste zurechtgewiesen werden. Maaaan. Die Frau hätte mich ruhig mal zu Wort kommen lassen können. Ich hatte doch sowieso vor die Kleider zurückzubringen."

Hah jetzt brauche ich wenigsten neue Kleidung nicht zu stehlen. Ist immer sehr lässtig, die wütenden Besitzer abzuhängen.
Sie grinst vor sich hin. Dann bleibt sie, bevor sie die Stadttore ganz erreicht hat noch mal stehen und betrachtet verächtlich die Salbe. Dann wirft sie sie kurzerhand über ihre Schulter nach hinten, und geht weiter.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Leuana-Owany am 04. Jan. 2003, 14:28 Uhr
Leuana~Owany beoabachtet aus einiger Entfernung die Reaktion des Mädchens. Soetwas hatte ich befüchtet, denkt sie, aber es ist ihre Entscheidung... es war ein Versuch... Sie wartet ab, bis sie hinter der nächsten Ecke verschwunden ist und hebt dann die Salbe auf, die sie achtlos fortgeworfen hatte. Hoffentlich ist es nicht zu spät für Dich, denkt sie und geht ihrer Wege.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Schilama am 05. Jan. 2003, 03:07 Uhr
Schilama ist abermals über die Reaktion der Hochelbin Cybele verwundert. Aber es wäre ihr wirklich nicht ganz so recht gewesen wenn sie länger mitkommt.. ein wenig unterhalten war ja noch in Ordnung, aber mehr wäre ihr nicht angehnehm gewesen, zumindest momentan...

Schilama geht einige Schritte vor, so dass sie wirklich die Stadt hinter sich gelassen hat. Sie schaut sich um, in alle Richtungen, als sie in nordöstliche Richtung schaut, erinnert sie sich kurz an da zusammentreffen mit Werwolfwer und Dekar..Nein, in diese Richtung gehe ich bestimmt nicht so schnell wieder, und erst recht nicht ohne meine Waffen..
Dann geht sie zügigen Schrittes in die Richtung von Mottenfaengers Haus...

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Elfinira am 05. Jan. 2003, 03:40 Uhr
In einem leichten Trab reitet Elfinira auf Indarios ihrem schneeweißen Hengst Richtung dem nördlichen Stadttor der Weltenstadt. Monate waren vergangen seit ihrem Fortgang von hier, doch jetzt war sie wieder da. Warum?
Nun sie hoffte auf Antworten. Und vieleicht, vieleicht konnte eine so große Stadt, wie diese ihr diese Antworten geben.

Dies ist eine große Stadt, in der viele Völker aufeinander treffen.


"Nun Indarios, wir werden sehen was es uns bringen wird.", und tätschelt seinen Hals.

Das Stadttor kommt jetzt rasch näher, und als sie und der Hengst hindurchreiten spürt Elfinira plötzlich eine große magische Aura.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Mottenfaenger am 06. Jan. 2003, 17:46 Uhr
Unentschlossen und niedergeschlagen steht Mottenfaenger nun vor dem Stadttor. Er hatte Ravens Spur bis zu Caewlins und Calyras Anwesen verfolgt, halb hoffend, sie hätte dort Zuflucht gesucht, wenn er sich auch lieber nicht ausgemalt hat, wie Caewlin in einer solchen Situation auf ihn reagiert hätte. Doch waren diese Gedanken ohnehin müßige, denn wie sich herausstellte, führten Ravens Spuren am Haus vorbei, geradewegs in die Stadt hinein.
Und wenn es Orte gibt, an denen sie mir vollständig verborgen blieben kann, dann hier...
Mißmutig zieht er seinen Umhang enger um den Hals, tritt dann durch das Tor, die aufmerksam schauenden Blaumäntel nicht weiter beachtend. In anderen Städten würden die Wachen wahrscheinlich einen Druiden wie ihn, in Begleitung eines Hundes von der Größe eines kleinen Ponys, der mitten in der Nacht die Stadt betreten will, anhalten, doch kennt man ihn hier als jemanden, der zwar in Menschenaugen kauzig sein mag, doch harmlos, solange man ihn, seine Gefährten und das Larisgrün in Frieden lässt.

Sein Weg führt ihn zunächst zur Harfe, wo ihm Stelzes Begleitung auch schon zur Gute kommt. Zwei besoffene Gnome nämlich wollen gerade beginnen Mottenfaenger in ihrem Suff anzureden, da lässt ein tiefes Grollen irgendwo aus ungemessenen Tiefen von Stelzes Kehle sie sich umentscheiden, und ihren Weg in eine andere Richtung fortsetzen.
Die Harfe indes erweist sich als geschlossen, und da auch nach mehrmaligem Klopfen niemand öffnet, lässt Mottenfaenger traurig den Blick schweifen, von den großen dunklen Kastanienbäumen im Harfengarten hin zu Stelze. Der schnüffelt währenddessen aufgeregt auf dem blankgetretenen Kopfsteinpflaster, deutet schließlich junkend von Mottenfaenger zu einigen dunklen Gassen ganz in der Nähe.
"Was denn..." beginnt Mottenfaenger, als es ihm wie Schuppen von den Augen fällt. Die Gassen, auf die Stelze deutet, sind ihm nicht unbekannt, im Gegenteil, wie oft ist er sie schon gegangen......als Raven noch in ihrem Haus in der Stadt wohnte...
"Lass uns eilen!" raunt er dem Hund noch zu, um dann selbst seinen Worten Folge zu leisten.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Raven am 10. Jan. 2003, 09:11 Uhr
Stelze nimmt ihnen die Entscheidung ab, indem er am hartgefrorenen Boden herumschnüffelnd eine für sie nicht sichtbare Fährte Richtung Nordtor verfolgt und ohne weiter auf sie zu achten zielstrebig den Pfad entlang trabt. "Tja", schmunzelt Raven und pfeift den Wolfshund zurück, "vielleicht hätten wir gleich den Hund fragen sollen, zumindest er scheint genau zu wissen, wohin er will." Sie schiebt ihre Hand in die Mottenfaengers und rückt noch ein Stück näher, denn die eisige Kälte des hereinbrechenden Abends lässt sie in dem viel zu dünnen Umhang frieren. "Lass uns einfach nachsehen, ob Morgana zuhause ist. Es klang zwar nicht unbedingt dringend, aber nachdem sie schon die Nachricht am Baum hinterlassen hat, sollten wir sie vielleicht zuerst aufsuchen." Als Mottenfaenger nickt, schlagen sie den Weg ein, den Stelze ihnen gewiesen hat und wandern gemächlich Richtung Stadttor.

Doch schon von weitem wird ihnen klar, daß dort etwas nicht stimmt. Hörnerklang hallt dumpf über die Stadt. Die beiden klobigen Wachtürme, die das Tor flankieren sind hell erleuchtet und rund um die Kräuterkate, die gleich im Schatten der Türme direkt neben dem Tor liegt, tanzt der Schein von Dutzenden von Fackeln durch die Dunkelheit. Stimmengewirr und Schreie sind zu hören, das Geklapper von beschlagenen Hufen auf dem Straßenpflaster und als sie näherkommen, können sie im gelben Fackelschein die Silhouetten aufgeregt raunender Menschen erkennen, die sich dort eingefunden haben.

Verwirrte Blicke tauschend, verlangsamen sie ihren Schritt. "Was kann da los sein?" flüstert Raven und versucht, in dem Durcheinander etwas zu erkennen, doch in dem Tumult aus Wachsoldaten und Gaffern, die wie aufgescheuchte Hühner umher rennen, kann sie den Grund für die Aufregung nicht ausmachen. Sie bleiben ein wenig abseits vom Tor stehen und beobachten eine Weile misstrauisch und besorgt das Geschehen, schauen zu, wie einige völlig leblos wirkende Pferde auf ein Fuhrwerk verladen und abtransportiert werden und immer mehr Wachsoldaten auftauchen. In dem sonst so ruhigen Stadtviertel herrscht auf einmal ein Gewimmel wie in einem Ameisenhaufen.

"Scheinbar haben wir nicht gerade den besten Zeitpunkt für einen Besuch erwischt", wispert Raven und wirft Mottenfaenger einen zweifelnden Blick zu. "Wer weiß, was dort vor sich geht, wenn so viele Blaumäntel hier sind. Ich hoffe nur, daß mit Morgana alles in Ordnung und ihr kein Unglück geschehen ist. Aber es sieht eher wie ein Unfall auf der Straße aus, vielleicht ein umgestürztes Fuhrwerk, die Pferde ... lass uns lieber verschwinden, vielleicht ist es besser, wenn wir uns nicht auch noch einmischen..." Einen Moment lang überlegt sie, ob sie sich stattdessen zum Haus am Seeufer aufmachen sollten oder vielleicht zu Ninianes Baum, der ganz in der Nähe liegt und in dem sie ohnehin nach dem Rechten sehen wollten. "Oder sollten wir uns erkundigen, was geschehen ist, was meinst du?" flüstert sie und ihre Stimme klingt ein wenig unbehaglich bei dem Gedanken, sich unter Dutzende von Blaumänteln und aufgebrachte Passanten mischen zu müssen.  

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Mottenfaenger am 10. Jan. 2003, 17:46 Uhr
Eine Weile betrachtet Mottenfaenger zusammen mit Raven, die währenddessennoch dem neben ihr sitzenden Stelze die Ohren krault, vom Waldrand her die sich ihnen bietende Szenerie. Schließlich scheinen sich die Ereignisse an der Kate zu überschlagen, Pferde gehen durch und trampeln einige der Wachen zu Boden, bis endlich Verstärlung erscheint, worauf der Tumult sich rasch wieder legt.

Dennoch bereitet Mottenfaenger der Gedanke, nun gleich dort hinzugehen, großes Unbehagen, zumal Morgana auch nach dem Abtransport einer ihm unbekannten Frau, recht gefasst gefasst in der Tür des Hauses steht.
"Lass uns zunächst zu Caewlin und Calyra gehen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass dort drinnen zwei weitere Besucher gebraucht werden können" er zögert einen Augenblick, dann fügt er hinzu "wenn wir vom Haus am Seeufer zurückkehren, und die Tageszeit es noch erlaubt, lass uns dann Morgana einen Besuch abstatten..."
Fragend blickt er Raven an, erntet ein Nicken als Antwort, und die beiden machen sich ungesehen auf den Weg.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Kaney am 18. Jan. 2003, 12:09 Uhr
Mit den Fellen auf dem Rücken verlässt Kaney die Stadt durch das Tor, einerseits erfreut, da er weder die Felle abgeben musste, und weil er keine wirklichen Probleme hatte, an die Waffen zu kommen, andererseits war er etwas verstimmt... von Dekar sozusagen aus der Harfe geworfen zu werden missfiel ihm, und auch die WUnde an der Hand schmerzte, vorallem bei der Kälte die herrschte...
Kaney stapft auf den Wald, der sich vor dem Tor befindet, zu, und versteckt sich dann in diesem, aufmerksam das Tor beobachtend, immerhin wollte Iarephelion die Waffen ja hierhin liefern...
Auf den in Leder eingepackten Fellen sitzend, wartet Kaney...

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Iarephelion am 18. Jan. 2003, 13:11 Uhr
Iarephelion fährt mit seiner Kutsche wie der Wind durch das Tor an den Stadwachen vorbei und ein Stück den Weg entlang wo er dann stoppt.

"Langsam, ruhig" Iarephelion lässt seine Pferde, an den Rand des Weges reiten.

"Nu  wo ist er denn seine Waffen sind da, ich bin da nur er fehlt nun gut ich habe Zeit." Iarephelion lehnt sich an die Kutsche und wartet auf ein Anzeichen das Kaney irgendwo sei.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Kaney am 18. Jan. 2003, 21:02 Uhr
Sorgfältig beobachtet Kaney jeden, der die Stadt verlässt, doch die meisten scheinen nur Bauern zu sein, die ihre Höfe außerhalb der Stadt haben.
Eine Kutsche fährt durch das Tor, diese ignoriert Kaney zuerst, er rechnet nicht damit, dass Iarephelion mit einer Kutsche kommt..
Doch dann, nach einigen Minuten, bemerkt Kaney, dass die Kutsche stehengeblieben ist, und ein Mann an der Kutsche gelehnt wartet...
"Ist er das vielleicht doch?" murmelt Kaney zu sich selber...
Die Felle unter einem Schneefreien Busch zurück lassend, nähert Kaney sich der Kutsche, und tatsächlich, es ist Iarephelion....

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Silas am 18. Jan. 2003, 22:01 Uhr
Kalt und dunkel ist die Nacht und der Wind zerrt an der Plane des Wagens, der von einem Pferd gezogen auf die Stadt zuhält. Die Hufe knirschen auf dem verschneiten und vereisten Weg, doch trotz der Kälte bringt der Mann das Pferd zum Stehen und blickt auf die Stadt, die vor ihm liegt. Die Häuser erheben sich hell erleuchtet gegen den dunklen Nachthimmel und versprechen ein warmes Feuer und Gemütlichkeit. Dann treibt er die Stute weiter an und schon bald hat das Gespann die Stadttore erreicht.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Iarephelion am 19. Jan. 2003, 11:09 Uhr
Immer wieder schaut Iarephelion Ausschau nach Kaney, doch ist nirgens zu sehen. Ich habe Zeit wie ich sie immer habe also warte ich weiter.

Iarephelion dreht seinen Kopf wieder nach Rechts als plötzlich Kaney vor ihm steht.

"Du...Du kannst mich doch nicht so erschrecken" schreit Iarephelion in den Nachthimmel und macht einen Satz von Kaney weg.

Langsam beruhigt sich Iarephelion wieder und zeigt Kaney die Waffen welche hinten auf seiner Kutsche lagern. "So da sind sie und abgemacht ist das du mir ein Stück von einem deiner Feinde bringst, doch musst du dieses Stück mit einem normalen Dolch vom Wolfwere abtrennen. Das ist aüßerst wichtig sonst..... du weißt was passieren kann."

Iarephelion reicht Kaney einen weiteren Dolch welcher, nicht wie die andern beiden aus Silber, sondern aus normalen Eisen geschmiedet ist.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Kaney am 19. Jan. 2003, 16:14 Uhr
Kaney muss grinsen, als Iarephelion wie ein überraschter Hase herumspringt. Dieses Mal sind die Fangzähne deutlich zu sehen.
"Langsam, langsam!" kichert der Werblütige...
Doch dann wird Kaney wieder ernst...
Sorgfältig nimmt er die Waffen entgegen, den normalen Dolch steckt er sich in den Gürtel...
"Eine Sache noch wegen den Waffen.... wenn ich euch dieses Teil von den Wolfweren bringe, gehören die Waffen dann mir?"
Irgendwie kann Kaney sich nicht vorstellen, dass all diese Waffen ihm gehören würden, Im Tausch für ein abgetrenntes Ohr oder sowas...

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Iarephelion am 19. Jan. 2003, 16:31 Uhr
"Nunja, wenn es mir den erwünschten Erfolg verschafft dann gehören sie dir die Waffen. Doch musst du mir dieses Teil schnell bringen sonst kann es zu spät sein. Hier nimm den Schlüssel zu der Hintertür meines Ladens wenn du das Teil hast legst du es auf den Tresen im Laden und schließ beim rausgehen wieder ab verstanden?" Iarephelion grint Kaney an und überreicht ihm den Schlüssel.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Kaney am 19. Jan. 2003, 17:08 Uhr
Misstrauisch erhebt Kaney die Augenbraue, als er den Schlüssel annimmt...
Vertrauensselig ist der Kerl... der muss aufpassen, dass man den nicht eines Tages ausnimmt..Kaney ist das relativ egal... er hat die Waffen, und wenn er den Kampf überlebt, besitzt er diese sogar, und bestimmt bringen verzauberte Silberwaffen im Notfall einiges ein..
"Ganz wie ihr wünscht, Meister Iarephelion!" sagt Kaney nur laut, eine leichte Verbeugung andeutend, dann verschwindet er mit den Waffen auch schon wieder im Wald...

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Iarephelion am 19. Jan. 2003, 17:20 Uhr
Iarephelion springt auf die Kutsche und reitet in Richtung Harfe.

Jetzt ein Dünnbier das wird gut tun....

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Krombutil am 20. Jan. 2003, 20:13 Uhr
Mit gesenkter Laune nähert sich Krombutil den Mauern der Weltenstadt,
von der er schon in seiner zurückliegenden Kindheit soviel gehört hat.

Nun denn Schicksal, nimm deinen Lauf

Schnelleren Schrittes geht er in Richtung Tor und tritt ein...

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Dekar am 27. Jan. 2003, 19:37 Uhr
Ein fröhliches Lied pfeifend war Dekar durch die Strassen der Stadt gestapft, was ihm einige interessierte Blicke bescherte.

Vor den Toren der Stadt angekommen und außer Sichtweite der Wachen steckt Dekar den Mantel weg und wandelt in seine wahre Gestalt. Er reckt und streckt sich ausgiebig. So lange wie in dieser Nacht war er schon lange nicht mehr in der Menschenform gewandelt. Nach kurzer Zeit sprintet Dekar auf allen Vieren durch den Wald, auf dem Weg zu seinen Gefährten....

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Schilama am 29. Jan. 2003, 23:36 Uhr
Ronya folgt Schilama auf den Fusse, wie als hätte sie Angst sie zu verlieren. Doch Schilama lässt sich davon nicht beirren, hin und wieder fragt sie das sie mit dem Tempo mithalten kann, doch Ronya nickt nur und nach etwa drei Stunden kommen sie vor dem Westlichen Stadtor an. Ronya scheint sehr beunruhigt, besonders die Wächter die neben dem Tor stehen scheint sie kritisch zu beäugen, aber auch mit äusserster Vorsicht.
"Bereit?" fragt sie leicht lächelnt wie als wäre es das grösste Abenteuer das sie mit ihr betreten würde..

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Ronya am 29. Jan. 2003, 23:45 Uhr
Ronya schluckt schwer und betrachtet noch einmal die hohen Stadtmauern, die ihr wie ein Gefängnis vorkommen. Der kühle Wind weht ihr ins Gesicht, was sie zusammenzucken lässt, da sie nun empfindlicher auf Kälte reagiert. Dann schaut sie Schilama mit ihren gelb-braunen Augen an und nickt.
"Dann los...."
Dabei sendet sie ein Stoßgebet an Wer, dass sie heil wieder herauskommen würde.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Feranc am 31. Jan. 2003, 10:36 Uhr
Während der Morgen mit Liselle angenehm begonnen hat, steht Feranc nun vor den Stadttoren, auf seinem Pferd sitzend und kämpft gegen den Schnee an. Sein Ziel ist die nächste Stadt. Endlich würde er dort nachfragen können, ob er dort eine geeignete Arbeit findet, und diese würde er nur mit einem Schwert verrichten wollen.
So lässt er die Weltenstadt hinter sich und treibt seinen Hengst an, und verschwindet im Schneegestöber und dem rauhen Wetter des Larisgrün.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Garrison am 31. Jan. 2003, 20:22 Uhr
Seit Wochen ist er nun schon unterwegs gewesen und endlich steht Garrison vor den Toren der Weltenstadt.
Er bleibt kurz davor stehen und lässt die großartige Architektur und den Charme, den schon das Stadttor ausstrahlt, auf sich einwirken.
Der Schnee unterstreicht nur die Wirkung, die dieser Anblick auf Garrison hat.

Langsam geht er nun mit seinem treuen Pferd Equalos, welches er am Zaumzeug führt, durch das Tor und gelangt auf die belebten Straßen der Stadt.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Hopkins am 02. Feb. 2003, 18:45 Uhr
Jasper hält kurz inne, bevor er die Stadt betritt. "Interessant wohin mich deine Wege führen Herr." flüstert der Priester als er die Stadt betritt.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Deliah am 18. Feb. 2003, 23:30 Uhr
Es erfordet von Deliah sehr viel Kraft so schnell zu rennen, dass der Abstand zwischen ihnen und ihren verfolgern nicht kleiner wird und Dixie hinter sich herzuzerren, die nichts dafür tut, schneller voran zu kommen, sich im Gegenteil gegen Deliahs Zerren sträubt. Das führt dazu, dass trotz Deliahs Bemühungen, die Verfolger noch ein weiteres Stück aufgeholt haben. Verzweifelt herrscht sie Dixie an:

"Verdammt noch mal, .....Dixie....willst du von denen geschnappt werden? .......Jetzt beweg deinen Hintern.....schneller.....oder sie haben uns.......LOS!"

Dies scheint Wirkung zu zeigen. Zumindest etwas. Dixie läuft nun wieder aus eigenem Antrieb, wobei Deliah innerlich Aufatmet. Vieleicht können sie es schaffen.
Das Stadttor kommt immer näher und dann haben sie es passiert, ohne auf die wachhabenden Blaumäntel zu achten, und sich aufhalten zu lassen. Ein gehetzter Blick zurück zeigt Deliah, das ein Mann von der Verfolgung ablässt und sich hektisch an die Blaumäntel wendet. Die restlichen beiden sind noch immer hinter ihnen her, jedoch haben sie an Tempo verloren. Vieleicht weil sie sich sicher auf der Seite der Wache wissen und glauben, das die beiden Mädchen nicht mehr sehr weit kommen können. Auf dem Gesicht von Deliahs altem Bekannten zeigt sich ein hämmisches Griensen.

Dieser gesammte Anblick lässt Deliah noch schneller laufen. Obwohl sie starke Seitenstechen hat, rennt sie weiter und Dixie hinterherziehend ist sie bald darauf hinter den ersten Bäumen des Larisgrün verschwunden.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Sethai am 22. Feb. 2003, 01:30 Uhr
Kurz nach Anbruch des Morgens passiert Sethai mit der besinnungslosen Deliah, die in eine Decke gewickelt ist, auf dem Arm die Stadttore. Kurz hinter ihm stolpert Dixie hinterher, die allerdings kaum als Dixie erkennbar ist. Sie ist ebenfalls in eine dicke Decke gehüllt und so mitgenommen von der Tortur der Wanderung durch den nächtlichen verschneiten Wald, das sie ebensogut ein Gnom sein könnte statt eines Halblings... zumindest fühlt sie sich wohl so. Die Wache behelligt die beiden nicht länger, da sie erkennt das jede Minute wohl zählt für Deliah und das die Richtung Sethais die zur Kräuterkate von Morgana der Heilerin ist. Und da selbige direkt nebem den Toren liegt, ist es nun nicht mehr weit.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von NaToth am 28. Feb. 2003, 01:02 Uhr
"Myrsky hat es prophezeit, meine Liebe!" sprach Na'Toth zu sich selbst mit ihrer rasselnden Stimme, als sie vor den Toren der Stadt stand.

Sie schaute am Tor in alle Richtungen und machte einen Torwächter aus, welcher sie schon seit kurzem neugierig anstarrte. Auf jenen ging sie zu, und ihre 228 cm Körpergröße machten schon einen enormen Eindruck auf ihn.

Doch wollte sie nur vorbei an ihm, in die Stadt. Würde er es ihr verbieten?

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von NaToth am 28. Feb. 2003, 15:05 Uhr
Nein, er ließ sie durch die Tore der Stadt gehen. Mißtrauisch war er schon gewesen, der Stadtdiener, aufgrund ihrer Länge.

Endlich in der Stadt, sah sie sich zuerst unauffällig um. Wohin sollte sie sich nun wenden? In ein Gasthaus? Sie hatte kein Geld. So schaute sie interessiert drein, immer noch die Kapuze tief ins Gesicht gezogen und schlenderte davon.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von NaToth am 01. März 2003, 08:11 Uhr
Die Wache am nördlilchen Stadttor schien zu schlafen, zumindest konnte Na'Toth eine Bewegung erkennen. Sie trat aus der Menschenmenge heraus, welche sich in der Nähe des Tores durch die Stadt bewegte und folgte den zwei, drei Karren, welche aus der Stadt hinaus fuhren.

So relativ unbemerkt verließ Na'Toth diese Stadt wieder und stand so vor dem Tor, als sie sich überlegte, was sie als nächstes tun konnte.

Sie entschloß sich, einen Platz für die Nacht erst später zu suchen und sich erst einmal ihrer "Gefar" zu widmen: dem tiefen Wasser.

So begab sie sich in Richtung Osten und verließ das Gebiet um das Stadttor.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von NaToth am 02. März 2003, 21:04 Uhr
Frisch gebadet, und mit frischgewaschenen Sachen bekleidet, fühlt sich die Narg schon viel wohler. Man mag es diesen Raubtieren nicht ansehen, doch legen sie sehr viel mehr Wert auf Sauberkeit als mancher Mensch.

So tritt sie aus dem Larisgrün heraus, wie der Wald hier genannt wird. Dies hatte Na'Toth aufgeschnappt, als sie Tage zuvor durch die Stadt gegeistert war. Warum diese Aneinanderreihung von Holz diesen Namen trägt, kann sie sich nicht erklären. Nicht, das es sie interessierte.

So schreitet sie, wieder einmal die Kapuze bis tief ins Gesicht gezogen, aus dem Wald heraus auf das Stadttor zu. Die Wache, welche diesen Eingang bewacht, war nicht dieselbe wie vor einigen Tagen. Hat man sie als austauschen müssen, diesen Langschläfer denkt sich Na'Toth, als sie über den eingenickten Wachmann dachte.

Dieser hier schien seine Aufgabe besser zu machen. Zu gut dachte sie, als der Mann sie erblickte und sich, ob ihrer Körpergröße und Aufmachung grübelnd, auf sie zubewegt.

Als Na'Toth kurz vor dem Tor stand, stand auch der Wachmann vor ihr, die Arme vor der Brust verschränkt, und sprach sie an, was sie denn hier wolle. Darauf antwortet Na'Toth: "Haltet Ihr jeden auf, der Euch über den Weg läuft?"

Als der Wachmann verneint und sagt, er halte nur die zwielichtigen Gestalten auf, da erwiderte Na'Toth mit rasselnder Stimme: "Wie könnt' Ihr Euch sicher sein, das Ihr Euch mit einer zwielichtigen Gestalt unterhaltet, wenn sich gerade eine solche ihren Weg aus der Stadt bahnt."

Die Narg sah einen augenscheinlichen Dieb, wie er mit einem dick und prall gefüllten Beutel sich in der Nähe des Tores herumtreibt. Als dieser die vermummte Gesalt und den Wachmann sieht, nimmt er die Beine in die Hand und verschwindet Richtung nordwest.

Der Wachmann überlegt nicht lange und rennt hinter ihm her. Anscheinend kennen sich die beiden dachte sich die Narg. Alleingelassen, was sie erfreut, durchquert sie das Tor und begibt sich in die Stadt.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Sethai am 06. März 2003, 23:08 Uhr
"Unser Ziel heißt Kirklitz, mein Stern, Eine Stadt ungefähr XX Tagesmärsche entfernt. Sie liegt irgendwo hinter Verd am See. Es wird eine lange Reise für uns Beide. Aber ich könnte mir keine bessere Gesellschaft vorstellen."

Währenddessen passieren sie das Stadttor. Sethai grüßt die Posten mit einem freundlichen Winken. Dann sind sie außerhalb der Stadt. Noch immer liegt ein wenig Schnee. Die Landschaft sieht friedlich und ruhig aus, völlig ignorant der Schwere der Strecke die nun vor Ihnen liegt.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von NaToth am 10. März 2003, 07:15 Uhr
Das Stadttor nach außen hin zum Larisgrün verlassend, begibt sich Na'Toth nun in den Wald. Wie sie es in den letzten Tagen immer schon getan hat, geht sie ohne aufgezogener Kapuze durch die Straßen. Die Leute sollen sich halt an ihren Anblick gewöhnen, so, wie sie es gelernt hat, den Anblick der Leute zu ertragen.

Wenig später ist sie im Wald verschwunden, kaum bemerkt von den wenigen Leuten, welche sich schon um diese frühe Zeit auf den Straßen herumtreiben.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Bregond de Bress am 15. März 2003, 15:50 Uhr
Spät am abend verabschiedet sich Bregond von dem Fallensteller, der ihn auf geheimen Faden den Weg zur Stadt gezeigt hat. Sie waren den ganzen Tag durch unwegsammes Gelände gelaufen ohne viele Worte zu wechseln und nun standen sie am Nördlichsten Rand von Talyra und Bregond konnte die hell erleuchteten Fenster sehen. Stimmen werden vom Wind an seine Ohren getragen, die von irgendwo inherhalb der Stadt kommen. Ohne viele Worte reicht der Hüne Bregond die Hand und verabschiedet sich um durch das Stadttor zu verschwinden.
Ich danke dir Galios, du bist der erste den ich hier getroffen habe der sich nicht um meine Herkunft geschert hat und mir aus reiner freundlichkeit seine Hilfe angeboten hat. Kurz überlegt der Drow, ob er dem Menschen einfach folgen soll, doch die beiden Blauröcke die das Tor bewachen sehen nicht so aus als wenn sie ihn einfach so einlassen würden. Lyia schießt es ihm durch den Kopf Was ist wohl mit dir geschehen? Bist du das Opfer deiner Suche geworden, die Suche nach deiner Vergangenheit, die Suche nach dir selbst? Ein kalter Windhauch bläßt ihm ins Gesicht, als so unter einem Baum steht und die Stadtwache beobachtet.

Bregond wartet bis es vollkommen dunkel ist, bis er sich dranmacht über die Stadtmauer zu klettern. Das erste mal seit Wochen war er wieder in Talyra. Ein Sonderbares Gefühl, das er nicht einordnen kann, erfasst ihn als er auf die Straßen hinunterschaut.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von TianShi am 16. März 2003, 20:43 Uhr
TianShi hatte keine Ahnung wie sie es bis hierhin geschafft hatte. Die Strassenfackeln waren schon von weitem zu sehen gewesen und nur mit Mühe war es ihr gelungen auch die letzten Schritte bis zu den Stadttoren zurückzulegen.

Ihr war kalt. Erbärmlich kalt und sie hatte das Gefühl, dass sie nicht mehr lange durchhalten würde. Sie mußte noch die restlichen Schritte bis zu ihrem Haus gehen. Erst dann würde sie Zeit haben um sich auszuruhen und Zeit um über das Geschehene nachzudenken.
Losgezogen war sie mit vier anderen Wesen und zurückgekehrt war sie allein. Shrix hatte sich vor kurzem zwar erst von ihr entfernt, aber hier Talyra würde sie allein betreten.

Ihre Kleider sind zerrissen und dreckig. Die Füße des Engels schmerzten bei jeder Bewegung. Wann TianShi das letzte Mal etwas gegessen hatte, wußte sie nicht mehr, aber es war wohl in einem kleinen Dorf gewesen. Allerdings lag dies auch schon mindestens zwei Tage zurück.
Wirre, zusammenhanglose Gedanken waren in ihrem Kopf. Fragen. Soviele Fragen und keine Antwort.
Irgendwo in ihr war auch Leere. Ein Platz wo etwas sein sollte, aber nichts zu spüren war.

Jemand spricht mit TianShi doch diese bemerkt es nicht. Ohne auch nur ansatzweise zu reagieren geht sie weiter. Deutlich wankt sie. Man könnte fast annehmen, dass sie betrunken sei- wenn da nicht ihre zerrissenen Kleider wären.


Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Cron am 20. März 2003, 12:25 Uhr
Als sie sich dem breiten Nordtor nähern, herrscht dort trotz des späten Vormittags und der nahenden Essenszeit reges Treiben. Hirtenjungen treiben eine Herde Schafe und ein paar Ziegen über die Torstraße in den Stadtgraben unterhalb der Nordmauer und eine ganze Weile ist der Weg völlig verstopft. Mitten unter den Schafen steckt ein keifender Tuchhändler fest und beschwört mit Fistelstimme alle Dämonen der Unterwelt auf das Vieh um ihn her herab, weil alle seine Waren nun nach Dung stinken würden. Sie bleiben stehen und während Niniane die Szenerie vor ihnen mustert, betrachtet er ihr Profil. Sonne und Wind haben einen leichten Hauch Farbe auf ihre Wangen gezaubert, aber das übrige Gesicht ist blaß. Zu blaß. Noch immer... Sie hatte ihr Haar zu einem langen Zopf geflochten und aufgesteckt, was ihre vornehmen Züge unterstreicht, und trägt ein dunkelgrünes Gewand, dessen Mieder über und über mit winzigen Flussperlen bestickt ist. Eine Weile beobachtet sie schweigend das Treiben der Schafe und Ziegen und ihr strenger Geruch liegt schwer in der Luft. Dann hebt sie unvermittelt eine ihrer Brauen und die Andeutung eines Lächelns legt sich um ihren Mund. Einen Herzschlag später hat es die Viehherde vor ihnen urplötzlich sehr eilig von der Straße in den Stadtgraben zum Grasen zu kommen. Der Händler auf seinem Karren mit Stoffballen, Kleidern, Garnen und Nähzeug schnaubt erleichtert und leicht erstaunt, schreibt er diesen Erfolg doch seinem Lamentieren zu - Niniane hingegen lächelt nur still und schlendert über das freigewordene Kopfsteinpflaster durch das Tor. Cron kann nur grinsend den Kopf schütteln und ihr folgen. Einer der Torwächter in Kettenhemd und blauem Umhang erkennt sie, verbeugt sich tief und grüßt mit "Lady Niniane". Sie antwortet ihm mit einem breiten Lächeln und Cron hätte sonstwas dafür gegeben, hätte sie ihm dieses Lächeln geschenkt. Dann sind sie unter dem hohen Torbogen und dem Fallgatter hindurch und auf einer breiten Straße, auf der vielerlei Volk unterwegs ist und die direkt ins Herz von Talyra zu führen scheint.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Achim am 20. März 2003, 13:37 Uhr
Schwere Schritte dröhnen über den verlassenen Platz, auf dem im vergangenen Sommer die bunten Fahnen und Standarten der Ritter zum Turnier wehten. Lose Zeltplanen flattern im Wind, der vom Ildorel heraufweht, doch Achim hat überhaupt keinen Blick für irgendwelche bunten Fähnchen. Mit grimmigen Gesicht stapft er entlang der Stadtmauer über das Turniergelände Richtung Südliches Stadttor, wobei er mit zusammengekniffenen Augen immer wieder den Himmel über sich absucht. "Verflixter Drache, ich krieg dich noch ..."

Wütend kickt er im Weg liegende Felsbrocken vor sich her. "Na los, du Feigling, zeig dich ... wo hast du dich versteckt, du ... du ...." Langsam gehen dem Oger die Schimpfworte aus, doch er ist wild entschlossen, den Drachen aufzustöbern. "Wehe, wenn ich dich erwische ... ich werde dich eigenhändig zur Stadtwache schleifen, da kannst du Gift drauf nehmen ..."

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Silver am 20. März 2003, 22:05 Uhr
Obwohl Silver die Nargin die ganze Zeit beobachtet hat verliert der junge Sturmdrache sie schon nach kurzer Zeit aus den Augen im Getümmel der Stadt. Sich selber verfluchend läßt er sich in der Nähe der Stadtmauer auf einem Birnenbaum nieder.
Das darf doch wohl nicht war sein, wie kann ich sie nur Verlieren, so ein riesen Vieh kann man doch nicht übersehen! In Silver steigt eine Wut auf, eine Wut auf sich selbst und seine Unfähigkeit mal etwas richtig zu machen. Wieder denkt er über einen Lehrer nach, Falcon und auch Arwen waren ihm gut Freund, aber konnten sie ihm halt nichts über das Drachenleben beibringen.
Als ein rothaariger Junge in grünen Kiehosen wild gestekulierend auf ihn zeigt und gleich eine Horde dreckiger Straßenkinder angelaufen kommt, fragt Silver sich kurz was so aufregend wäre. Doch diese Frage beantworten die Burschen mit Steinen die sie nach dem vermeintlichen Monster werfen, um ihn vom Baum zu holen.
Erbost über dies Freschheit steigt Silver wieder auf und fliegt in richtung Stadtmitte, aber einer der Kinder hat wohl ine Schleuder und so kommt es das ihn ein Stein trifft, schmerzhaft prallt das Geschoss an seinem Bein ab. Der Sturmdrache ist alles andere als agressiv, aber was zu viel ist, ist zu viel. Er dreht bei und fliegt im Sturzflug auf die Gruppe zu, mit weit aufgerissenem Kiefer und lautem Brüllen stürtzt er sich unter sie. Die Jungen verteilen sich mit angstverzerten Gesichtern in den Häusergassen und Silver fliegt befriedigt davon. Allerdings hat er momentan genug vom Stadtleben, seine Schwingen tragen ihn über die Stadtmauer, irgendwie verspürt er eine Lust auf den Wald.
Er ist noch nicht weit geflogen, als er einen alten Bekannten unter sich sieht. Achim der Oger der mit hängendem Kopf einen Stein vor sich her kickt. So in freude eine bekannte Person zu sehen, vergisst Silver im ersten Moment das er den Oger ja bestohlen hatte und so fliegt er neben Achim und begleitet ihn ein Stück ohne das er es überhaubt merkt so vertieft ist er in seine Schimpftriade auf irgeneinen Schurken. " Na das ist ja mal auch ungerecht, dieser Schurke, wie kann er dir das nur antun, wo du doch so ein netter Kerl bist. Das ist ja die Höhe und überhaubt.....als wirklich was hälst du davon wenn ich dir beim Suchen helfe? Ich bin gut im Aufstöbern von Gegenständen, außerdem kenne ich den Obermotz von der Garde hier, der wird uns bestimmt auch helfen, wo wir doch so ein gutes Team sind, wir beide, nicht wahr Achim...? Achim?"

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Achim am 21. März 2003, 10:12 Uhr
Der Oger schaut weder links noch rechts, sondern ist völlig in Gedanken versunken. Mit missmutiger Miene und drohend zusammengezogenen Brauen stapft er auf den Platz der Händler zu und brütet darüber nach, was er mit dem Drachen anstellen wird, sobald er ihn gefunden hat. "Ich werde ihn an einen fahrenden Händler verkaufen .... nein, viel besser, ihm seine Schuppen einzeln ausrupfen und ihn auf einen Bratspieß stecken ... in dem Fall könnte ich glatt vergessen, daß ich Vegetarier bin..."

Die Stimme, die ihn von der Seite anspricht, kommt ihm zwar entfernt bekannt vor, aber er achtet gar nicht weiter darauf, weil er sämtliche verfügbare Gehirnzellen - und das sind bei einem Oger wenige genug - zum Schmieden seiner Rachepläne braucht. Eine ganze Weile wird er von diesem ununterbrochenen Wortschwall begleitet, ehe bei ihm die Alarmglocken zu schrillen anfangen und sein rachelüsternes Gehirn ihm meldet, daß der gesuchte Lederbeuteldieb bereits geraume Weile neben, über und hinter ihm herflattert.

"Moooment mal..." Urplötzlich rammt Achim die Absätze in den Boden und bleibt wie angewurzelt stehen, was zur Folge hat, daß ihm Silver, der nicht mehr rechtzeitig bremsen kann, mit voller Wucht zwischen die Schulterblätter donnert. "Du ... du ... " Blöderweise fällt Achim gerade kein passendes Schimpfwort ein, daß er dem Drachen an den Kopf werfen könnte. "Du! Gib mir sofort meinen Lederbeutel zurück!" Silver hat sich inzwischen wieder aufgerappelt und schwirrt um Achim herum, als wäre er ein zu groß geratener Kolibri und kein Sturmdrache, während der mit seinen riesigen Händen versucht, das Flattertier zu erwischen. Doch Silver ist so wendig, daß der schwerfällige Oger nicht den Hauch einer Chance hat und nur ins Leere greift. "Jetzt halt doch endlich mal still und hör mit diesem Geschwirre auf, das macht einen ja ganz rasend!"

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Silver am 21. März 2003, 12:23 Uhr
Zuerst scheint Achim den Sturmdrachen gar nicht wahr zu nehmen, er redet einfach weiter über irgendwas Braten und verkaufen ohne auf das großzügige Hilfsangebot ein zu gehen, was ja schon äußerst Unhöfflich ist, doch dann bleibnt er auch noch urplötzlich stehen so das Silver zimmlich schmerzhafte Bekantschaft mit seiner Schulter macht, als er in ihn hereinrauscht.
Doch anscheinend hatte Achim den Jungdrachen nicht direkt erkannt, denn jetzt nahm seine Freude Silver wieder zu sehen solche Außmaße an das es dem Drachen beinahe Angst und Bange wird. Der Oger hüpft vor ihm herum und versucht ihn zu fangen um ihn sich an die Brust zu drücken, fordert ihn sogar auf mal Still zu halten.

" Holla Achim, das hätte ich nicht gedacht das du dich so sehr freust mich wieder zu sehen, ich bin ja ganz gerührt, ganz in echt. " Silver bewegt sich immer um Achims Kopf so das dieser sich im Kreis dreht um ihn im Auge zu behalten. " Lederbeutel? Du hast deinen heißgeliebten Lederbeutel verloren, das war aber nicht sehr geschickt von dir" Als er die weit aufgerissenen Augen sieht, fährt er schnell fort " War es nicht ein Geschenk von deiner Tante, das ist aber Schade, er war doch bestimmt wertvoll, aber leider hab ich ihn nicht mehr gesehen. Ich meine ich habe schon Lederbeutel gesehen, aber es war kein so schöner dabei wie du einen Hast, oder sollte ich sagen hattest? Auf jeden Fall gibt es in der Stadt einen Händler, um ehrlich zu sein gibt es mehr als einen Händler. Es gibt Händler für alles mögliche mußt du wissen, sie verkaufen dir Sonnenlicht wenn du willst und die Preise sind sogar recht angenehm. Obwohl das immer darauf ankommt wieviel man gerade in seinem Beutel hat. Ach ja Beutel, also es gibt in der Stadt einen Händler der verkauft wunderschöne Beutel, welche aus Leder und welche aus Stoff. Das hab ich selber gesehen, als ich einmal ganz in der Nähe bei einer Bäckerei zu Besuch war, wo es wunderbare Brötchen gibt, und die Schokohörnchen erst....mmhhhh lecker. Magst du Schokohörnchen Achim? Ich könnte welche Besorgen wenn du welche magst, ich mag heute keine mehr, es wäre schade wenn ich welche hole und du sie dann nicht magst, darum frage ich, weißt du?!"
Die ganze Zeit schwirt der Sturmdrache dem Oger um den Kopf.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Achim am 25. März 2003, 14:54 Uhr
Es ist schon eine ganze Weile her, seit der Oger den Drachen zuletzt hat, aber als Silver das Maul aufmacht und zu einem seiner nicht enden wollenden Redesalven ansetzt, weiß Achim mit einem Schlag, daß er sich in der Zwischenzeit kein bißchen verändert hat. "Immer noch die gleiche Plaudertasche", knurrt er gereizt und versucht, das flatternde Schuppentier zu erwischen. "Du bist kein Sturmdrache, du bist eine Plage ... außerdem schuldest du mir etwas. Wo ist mein Lederbeutel??"

So langsam wird ihm schwindlig, weil Silver nicht aufhört, ihn in einem fort zu umkreisen. Doch auch Achim lässt nicht locker und trotz seiner Größe und Körpermasse bewegt er sich erstaunlich wendig. Nur Silver ist schneller und so bleibt dem Oger nichts, als wild mit den Armen in der Luft herumzufuchteln, in der Hoffnung, daß er das Flattervieh vielleicht wenigstens aus Zufall zu Boden schlagen würde. Doch weit gefehlt - Silver schwirrt und flattert, tanzt ihm vor der Nase herum und erzählt auch noch so lange von Schokohörnchen, bis Achim vor Heißhunger fast anfängt zu sabbern.

Mit einer letzten verzweifelten Kraftanstrengung wirft er sich dann entschlossen auf den Drachen - nur um wieder ins Leere zu greifen und der Länge nach hinzudonnern, was wohl noch innerhalb der Stadtmauern die Bewohner der umliegenden Gebäude an ein kleineres Erdbeben denken lässt. Grummelnd und mit zornrotem Gesicht hockt er dann auf dem Boden und schaut dem Drachen nach, der kichernd und flügelschlagend von dannen hüpft.

"Warte nur", brodelt er und putzt sich den Staub von der Hose. "Ich erwische dich schon noch."

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von NaToth am 19. Apr. 2003, 22:43 Uhr
Als Na'Toth endlich die Stadttore erreicht, bemerkt sie den rumorenden Hunger in ihrer Magengegend, welcher sie nachdenken laßt, woher sie nun etwas eßbares auftreiben kann. Auf die Jagd zu gehen liegt ihr im Moment nicht, da sie sich sehr schwach von der Meditation fühlt und eine Jagd noch Stunden dauern kann, bei ihrem Zustand.

Schwer auf ihren Stab gestützt streift sie langsam durch die Stadttore und immer in Richtung Goldene Harfe. Sie überprüft rasch das Geld, was sie noch bei sich trägt, ohne dessen Wert zu erkennen und denkt bei sich, das dies schon reichen würde. So schlendert sie von dannen, kaum noch beachtet von den Stadtwachen, bei denen die Nachricht der teils vermummten Narg bereits die Runde gemacht hat. Unter Beobachtung haltend kümmern se sich jedoch nicht weiter um Na'Toth.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Lyn am 24. Apr. 2003, 22:01 Uhr
Schon von weitem fällt den Diensthabenden am Nordtor das ungleiche Paar auf. Die beiden sind gegesätzlicher wie es kaum noch vorstellbar ist. Die eine Gestalt, spindeldürr und groß, die andere massig und eher klein.
Ihre Gegensätzen lassen den einen grotesk, den anderen plump erscheinen.
Mit langsamen Schritt, der bei seinen langen Beinen an die Gangart eines Storches erinnert, nähert sich der der, bis auf die dunkelroten, zu einer vielzahl langer Zöpfe geflochtenen, Haare, völlig in schwarz gehaltenene Dünne, bemüht darum seinen Begleiter in ockerbraunen Farben mit seinen Trippelschritten Schritt halten zu lassen.
Je mehr Details das Näherkommen der Beiden enthüllt, je mehr wandelt sich die Belustigung der Wachen in Erstaunen. Die lange dürre Gestalt, die zuerst wie ein magersüchtiger Dunkelelf mit merkwürdiger Haarfarbe wirkte hat seltsame Augen, die mehr denen einer Katze als denen eines Elfen oder sonst einer bekannten Rasse ähneln. Noch befremdliche wirkt jedoch sein Begleiter, welcher gar nicht aus Fleisch und Blut sondern stattdessen aus Lehm und Erde zu bestehen scheint. Die Gestalt hat kein Gesicht, keine Geschlechtsmerkmale und keine Kleidung. Sie trägt eine Art Tornister der beinahe die Ausmaße eines kleinen Schrankes hat.
Vor der Torwache angekommen vollfürht der Dünne elegant eine formvollendete höfische Verbeugung vor dem dort postierten Wachposten. Während dieser noch überlegt ob dies eher ein Akt der Höflichkeit oder des Spottes war greift der skurile Fremde in die Tasche seines offenen Mantels und holt eine kleine Kugel hervor die er mit seiner rechten Hand umschließt. Er beginnt mit hoher Stimme in einer fremden Sprache zu sprechen. Noch während die Wachleute die die fremdartigen Töne vernehemen hören sie in ihrem Kopf eine Stimme in ihrer Muttersprache. "Seid gegrüßt, Wächter des Tores! Mein Name ist Lyn var Nyonoshior. Wäret ihr wohl so freundlich mir Einlaß in eure Stadt zu gewähren auf das ich die Möglichkeiten des Handels mit diesem Ort erkunden kann?"
Froh über diesen Punkt keine Entscheidung fällen zu müssen tritt der Wachposten beiseit um den Unteroffizier vom Dienst aus dem Hintergrund herantreten zu lassen.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Lyn am 25. Apr. 2003, 20:50 Uhr
"Hm, gegen Handel ist nichts einzwenden" meint der Unteroffizier bedächtig. "Aber was ist das hier?" verlangt er zu wissen und zeigt auf den stämmigen, aus Erdreich geformten Begleiter des Fremdlings. "Und was ist das mit der Stimme in meinem Kopf?"
"Das hier," beginnt Lyn indem er mit einer eleganten Handbewegung auf die gedungene Gestalt neben sich deutet, "ist ein Erd-Xianiork..." "Ein was?" unterbricht ihn der Soldat. "Ein, aus ein wenig Elementarmagie geformter Diener, sehr nützlich um ..." "Was? Etwa ein Elementar?" ruft der Unteroffizier entsetzt aus und greift reflexartig zu seinem Schwert. "Aber nein," erwidert der Fremdling beruhigend, sofern eine Stimme im Kopf beruhigend erscheinen kann. "Ein so mächtiges Wesen wie ein Elementar wäre mit Recht gekränkt würde man ihn zu solch niederen Diensten verwenden. Ein Xianiork hat mit einem Elementar etwa so viel gemein wie ein Maulesel mit einer Hydra."
Die Wachen entspannen sich etwas, beäugen die erdige Gestalt, die, wärend des ganzen bisherigen Gespräches, einfach nur reglos dagestanden hatte mißtrauisch. "Nun gut, so gefährlich sieht euer Begleiter nun auch wieder nicht aus," befindet der Unteroffizier. "Aber ihr werdet mir dafür Sorge tragen, dass er keinen Schaden anrichtet." "Aber gewiß doch, er ist sanft und zahm wie ein Lämmlein." "Nun gut, Ihr dürft passieren, aber seht euch vor, wir werden euch beobachten um zu sehen ob ihr euch wirklich so gesittet benehmen werdet wie euch hier gebt" entscheidet der Unteroffizier und seinen Wink hin geben seine Untergebenen den Weg für den Fremdling frei. "Habt Dank Hüter des Tores. Ihr werdet eure weise Entscheidung nicht bereuen" bedankt sich Lyn mit einer eleganten Verbeugung ehe er zusammen mit seinem Begleiter durch das Tor die Stadt betritt.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Lyn am 25. Apr. 2003, 23:50 Uhr
Nachdem Lyn die Wachen passiert hat fällt ihm ein, dass er sie eigentlich nach den Wegen zu Unterkünften, Händlergilden oder ähnlichen hätte fragen können. Doch den Gedanken umzukehren und dies nachzuholen verwirft er schnell wieder. Zu mißtrauisch und abweisend waren sie ihm erschienen, als das ihnen diese Fragen willkommen gewesen wären. Schließlich gehören Mißtrauen und Distanz zu ihren Aufgaben, so das er ihnen dies kaum zum Vorwurf machen kann.
Vielversprechender erscheint ihn einfach die Straße die sich hinter dem Tor auftut zu folgen. Irgendwohin wird sie schon führen. Und bereits die ersten Häuser wirken nicht ungemütlich. Rechterhand gleich hinter der Mauer, ein von Blumen umgebenens strohgedecktes Haus von dem aus ein, selbst auf der Straße wahrnehmbarer, Duft von Kräutern ausgeht.  Dahinter, auf der gleichen Straßenseite ein lichter Hain, wärhend auf der gegenüberliegenden Seite ein, von Rosensträuchern umgebenens, Anwesen liegt. Auch wenn deren Blüten nicht schwarz sind, so erinnert sie ihr Duft doch an seine Mutter und seine Kindheit. Sie hatte Rosen sehr geschätzt und ihre zahlreichen Liebhaber hatten sie stets großzügig damit bedacht.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Falcon am 02. Mai 2003, 21:29 Uhr
Die Wachen am Tor sind gerade damit beschäftigt einige Händler aus Fa'Sheel zu befragen. Der Anführer der Karavane redet inständig auf den Wach habenden Offizier ein, doch dieser läßt sich nicht erweichen den ganzen Tross in die Stadt zu lassen.

Gerion wartet geduldig bis das Tor frei ist, dann läuft er an den Wachen vorbei, draußen vor dem Tor schlagen derweil die Händler ein kleines Zeltlager auf und stecken eine kleine Wiese für ihre Pferde ab. Wunderschöne Tiere mit seidigem Fell und geschmeidigen Körpern. Ohne sich von den bunten Farben und den fremden Eindrücken ablenken zu lassen läuft Gerion weiter, die Händler konnten warten, sein Herr nicht.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Väinämöinen am 14. Mai 2003, 13:46 Uhr
Die Sonne geht auf, die Vögel beginnen zu zwitschern und die Wachen am nördlichen Tor recken sich die Müdigkeit aus ihren Gliedern. Es war wieder eine lange Nacht gewesen, und nun hoffen sie auf baldige Ablösung.

Wenig war in den letzten Minuten vor Tagesanbruch auf diesem Wege unterwegs, denn nur wenige Leute kamen zu so früher Stunde einher. Die Wachen beobachten das ganze Geschehen unbeeindruckt und haben schon bald ihre aufgehört, sich die Leute genauer anzuschauen.

Wenn sie es getan hätten, wäre ihnen sicher der große Mann aufgefallen, welcher ganz in schwarz gekleidet, mit einem ebensolchen Habit auf dem Kopf, sich der Stadt nähert. Sein Gang ist würdevoll, mit auf dem Rücken verschränkten Armen. Er geht genüßlich an den Wachen vorbei, welche er hin und wieder aus den Augenwinkeln beobachtet. Doch braucht er sich keine Angst zu machen, von ihnen aufgeschnappt zu werden. Nichts hat er sich zuschulden kommen lassen, und so kann er dies Tor in diese von weitem schon herrliche Stadt betreten.

Dies ist der stille Einzug Väinämöinens, aus einem Lande kommend, das die Kälte des Winters und die Freuse des Sommers in sich trägt: Immerfrost.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Niniane am 21. Mai 2003, 23:37 Uhr
Als die Sonne langsam im Zenit steht, ertönen von allen Mauern tiefe Hornsignale und ihr langsames, anschwellendes AHOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOO
dröhnt dumpf über die Stadt. Von allen Seiten antworten andere Hörner, tief und langezogen, das Zeichen für die Bürger, sich zu versammeln, denn die Prozession würde bald beginnen.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Kreonidell am 23. Mai 2003, 22:24 Uhr
Hier ist er nun, vor den Stadttoren zu der Weltenstadt. Er erkennt zwar nicht viel, dennoch überwältigt Ihn der Anblick des starken Gemäuers, erhellt von einigen Laternen und den Fakkeln hoch oben auf den Zinnen der Stadtmauer. Ein riesiges massives Holztor verschliesst den Durchgang für den zügigen Verkehr. Zu dieser späten Stunde ist es jedoch völlig Verständlich, denn kaum ein Kaufmann würde sich in völliger Dunkelheit ausserhalb des Schutzes von Stadtmauern aufhalten, denn man weiss ja nie welche Gefahren auf einen lauern könnten.

Nun erblickt Kreonidell auch die ins Tor gefasste Tür, an der zwei Stadtwächter stehen und in die Finsterniss hineinstarren. Langsam schreitet er auf die Tür zu, seine Schritte erzeugen ein dumpfes jedoch nicht allzu lautes Geräusch, welches nun auch von der Stadtwache wahrgenommen zu sein scheint. Auf zwei gekreuzte Speere trift er, als er die Tür erreicht.
"Was wollen Sie?" spricht einer der Wächter in einem schroffen, nicht gerade freundlichen Ton Kreonidell an. Langsam hebt Kreonidell sein Haupt, so dass der Wächter sein Gesicht erkennen kann. Dieser erschrickt, als er die grün glühenden Auen erblickt, und hebt seine Laterne in die Höhe, um sich zu überzeugen, dass er es hier nicht mit einer Höllenkreatur zu tun hat. Wärend Ihn der erhellte Anblick langsam beruhigt, schwenkt Kreonidell seinen Kopf hinüber zum zweiten Wächter und wirft auch diesem einen kurzen und ernsten Blick zu. Daraufhin richtet er sein Blickfeld wieder auf die Tür und deutet mit seiner rechten Hand auf den Durchgang.
"Ich habe Sie noch nie zuvor gesehen," sagt der zweite Wächter in einem abwertenden Ton, während er immer wieder mit der Spitze seines Speeres Kreonidells Schulter antippt "also sehen Sie zu, dass Sie hier keinen Ärger machen, sonst könnten Sie es teuer bezahlen!" Der andere Wächter fängt höllisch zu lachen an, fängt sich jedoch gleich wieder und grinst nur noch mit einer schelmischen Miene.
Kreonidell nickt nur kurz, ohne seinen Blick auch nur auf einen der beiden Stadtwächter zu richten. "Dann gehen Sie jetzt", sagte wieder der erstere, "bevor wir es uns doch anders überlegen!" und zog seinen Speer von der Tür weg.

Langsam hebt Kreonidell seinen Fuß und setzt diesen auf die Schwelle der Tür. Nun ist es also soweit. Er hält einige Sekunden inne, bevor er auch den zweiten Fuß nachzieht und durch die Tür tritt. Es war schwehr für ihn, sich vom alten Leben ganz zu verabschieden, und nun ein neues zu beginnen, einen kurzen Moment glaubte er fast, er würde es garnicht schaffen, und jetzt war es so weit und es gibt kein zurück.
Nun sieht er die erleuchtete Straße lang, sieht hier and da einige leicht benommene Bewohner über das Pflaster torkeln. Bovor er jedoch die Straße weiter gehen kann, spricht ihn eine alte kratzende Stimme an, "Tritt näher mein Sohn." Kreonidell richtet seinen Kopf in die Richtung, aus der er die Stimme wahrnahm und sieht einen alten Mann, der nur noch wenige Haare auf seinem Haupt trägt, auf einem Fass sitzen. Er tritt heran, als der alte Mann ihm auch noch mit seiner Handgestik anweist näher zu kommen. "Du musst diese Männer verstehen, mein Sohn, Sie sind jung und würden ebenfalls gerne feiern, wie viele anderen, doch Sie müssen ihre Arbeit tun." erklärt der alte Mann die Situation, Kreonidell nickt nur und öffnet seinen Mund ein wenig, als würde er dazu ansetzen, etwas zu sagen. Der alte Mann beobachtet die Gesichtszüge von Kreonidell einige Zeit, senkt dann doch seinen Blick und richtet diesen auf seine schon ziemlich abgenutzten Schuhe. "Lange werd ich die wohl nicht mehr brauchen." murmelt er mehr zu sich, als sich mitteilen zu wollen.
"Ich verstehe." sagt Kreonidell mit einer rauhen und tiefen Stimme und bevor der alte Mann seinen Blick wieder zu ihm hinauf heben kann, ist Kreonidell schon tief in den Straßen der Weltenstadt verschwunden.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Väinämöinen am 12. Juni 2003, 13:10 Uhr
Väinämöinen zu Fuß und Na'Toth auf dem Rücken des Pferdes, verschwinden aus der Stadt Talyra. Wohin beide gehen, bleibt ungewiß ...

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Väinämöinen am 15. Juni 2003, 16:23 Uhr
Viele Tage nun war Serkku der Stadt entrückt, um sich um die verletzte narg zu kümmern. Sein Weg seines Gewissen ahtte ihn folgern lassen, das sie nur in Immerfrost überleben würde; und zwar unter ihrer Art. Mit ihrer Einverständnis nahm er sie mit aus der Stadt, um sie viele Meilen nördlich der Stadt einem Vertrauten zu übergeben, welcher sie zum nächsten Immerfrostschen Verbindungsposten geleiten solle. Väinämöinen hofft so, das die Narg, deren Name Na'Toth ward, auf sicheren Pfaden in seine Heimat gelangt.

Einen Brief hat er ihr mitgegeben, wo er sich in Vertrauen an seine Frau wendet, welche sich dort um die Narg kümmern sollte. Auch wurden so Grüße überbracht und die Bitte um Übertragung einigen Geldes.

Nun aber ist der Immerfroster Advokat wieder vor den nördlichen Toren Talyras angekommen, um sich wieder in die Stadt zu begeben und seiner eigentlichen Verpflichtung nachzukommen. Er hofft, nicht weiter durch solche Vorfälle aus dem Konzept gebracht zu werden.

Auf seinem pferdlicehn Begleiter sitzend reitet er um die Nachmittagsstunde durch die Stadttore, gen Süden, zu seinem Haus.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Schilama am 29. Juni 2003, 21:25 Uhr
Schilama hat alles in Talyra erledigt, was noch zu erledigen war, sie hat sich von ihren Freunden verabschiedet, auch wenn auf eine Art, die niemanden gerne hat und doch das einfachste für alle ist, wenn man weiss, dass man des längeren fort sein wird und der Abschied einem das Herz brechen würde.

Sie geht in Richtung Westen, schaut immer wieder zurück und hat dabei das Gefühl, als würde sowohl die Stadt, als auch die ganze Umgebung sagen, dass sie hier bleiben soll, doch sie weiss, dass sie in dieser Situation auf ihren Verstand vertrauen muss und nicht ihrem Gefühl, damit sie sich nicht gleich wieder kehrt macht und zurückrennt.

Sie ist schon weiter entfernd und es wird langsam Mittag als sie sich noch ein letztes Mal umdreht, lange in Richtung Talyra schaut und sich nun endgültig abwendend, rennend, traugig, weinend und doch glücklich zugleich verlässt sie die Gefilde, ungewiss wann sie wiederkommt, doch eins ist sicher, sie kommt wieder!

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Allenia Silbermond am 05. Juli 2003, 10:21 Uhr
Schließlich erreichen Kaney und Allenia die Stadttore.

"Danke das du mich hier her zurückbegleitet hast, vielleicht sehen wir uns ja mal wieder?"

Die junge Elbin lächelt Kaney freundlich an.

"Sobald ich ein passendes Haus gefunden hab, in dem ich ein Atelier aufmachen kann, schau ich das ich dir Bescheid geb, dann kannst du ja vielleicht mal vorbeikommen."

Allenia winkt und geht langsam durch die Stadttore.
Ihr Herz schlägt wieder so stark und irgendetwas bringt sie dazu, nochmals zu Kaney und Garok zurückzusehen.
Sein Anblick lässt ihr wieder heiß und kalt werden und so dreht sie sich schnell um und eilt zur goldenen Harfe.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Achim am 05. Juli 2003, 19:02 Uhr
Der kürzeste Weg zur Stadt wäre der zum Nordtor, aber wie immer meidet Achim dieses Gebiet. Das Gelände rings um das Tor ist offen und gut überschaubar und nur von niedrigem Gestrüpp und Büschen bewachsen, die einem zweieinhalb Meter großen Oger wie ihm kaum Deckung bieten, so daß die Wachen ihn schon drei Meilen gegen den Wind riechen würden. Viel lieber ist ihm der zwar längere, dafür aber ungefährlichere Weg, der in einem weiten Bogen erst nach Westen und dann nach Süden um die Stadt herumführt, wo er ganz unten am Hafen unbemerkt durch die Mauer schlüpfen kann.

Nicht, daß er etwas zu befürchten hätte, schließlich hat er nichts ausgefressen, doch allein schon der Gedanke an diese blöde glotzenden Passanten schreckt ihn ab, offen durch die Stadt zu laufen. Er braucht sich nur an diesen Menschenauflauf zu erinnern, den er bei seiner Ankunft hier in der Nyzemia verursacht hat – als ob die angeblich so weltoffenen Bürger dieser Stadt noch nie einen Oger erblickt hätten. Insgeheim mutmaßt er ja, daß sie nur wegen dem Blumenkränzchen so gegafft hatten, denn an seiner Gestalt hatte es sicher nicht liegen können. Es ist einfach besser, ihnen aus dem Weg zu gehen, und so schlendert Achim in einiger Entfernung zur Stadtmauer und den Wachen gemächlich in südlicher Richtung durch das Larisgrün. Als er in die Nähe der großen Straße kommt, die aus der Stadt heraus und Richtung Westen nach Verd und Liedberg und weiter zu den großen Handelsstädten Fa Sheels führt, wird er vorsichtiger und dämpft seine Schritte. Erst als er sich kurzsichtigen Blickes vergewissert hat, daß auf der Straße gerade weder Wanderer noch Reiter noch Fuhrwerke unterwegs sind, wagt er sich aus seiner Deckung im Gebüsch. Und stolpert prompt über einen Gegenstand, der vor ihm am Rand der Straße liegt, halb in den Graben gerutscht und von Gras und Farn schon fast überwuchert. "Nanu, was haben wir denn hier..."

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Achim am 05. Juli 2003, 19:44 Uhr
Die Sache ist dem Oger nicht ganz geheuer, weil er nicht weiß, was er da vor sich hat. In dem hohen Gras ist nicht zu erkennen, um was für einen Gegenstand es sich handelt, also nimmt er die Keule von der Schulter und stochert damit vorsichtig im Straßengraben herum.

Dann glänzt auf einmal Wiedersehensfreude in seinen Augen. Vor seinen Füßen liegt nämlich ein hellbrauner Lederbeutel mittlerer Größe, der aussieht wie sein eigener, den ihm der Plapperdrache vor nicht allzu langer Zeit abgenommen hat. Daß eigentlich so ziemlich alle Lederbeutel, die bei der Bevölkerung in Gebrauch sind, genauso aussehen, scheint ihm dabei zu entgehen, jedenfalls ist er felsenfest davon überzeugt, daß es seiner ist. Hm ... ob da immer noch dieser Magier drin haust?

Misstrauisch stupst er den Beutel mit der Keule an. "He, du da!" Als nichts passiert, stupst er ein wenig heftiger. "Sag mal was! Hat’s dir die Sprache verschlagen?" Wieder kommt keine Reaktion auf seine zaghaften Versuche, mit dem Beutel Konversation zu betreiben und einen Moment gerät Achim tatsächlich in Versuchung, das Lederdingens einfach platt zu hauen. "Willst du mich ärgern?" knurrt er ungehalten und bückt sich schließlich, um den Beutel aufzuheben. Daß er deutlich schwerer ist als derjenige, den er verloren hat und auch kein blaues Leuchten mehr verströmt, fällt ihm nicht weiter auf – das Fuhrwerk, das nun am Ende des Weges um die Ecke biegt, dagegen schon.

Mit einem eiligen Satz rückwärts rettet der Oger sich erstmal ins Gebüsch und verharrt bewegungslos, bis das Pferdegespann wieder Richtung Stadttor verschwunden ist. Und die Zeit, bis es endlich nicht mehr zu sehen und die Luft wieder rein ist, braucht er auch, um seine Gehirnzellen anzuwerfen und zu überlegen, was er nun tun soll. Bei Ogern dauert das ja bekanntlich immer ein wenig länger. "So, da du ja nicht bereit zu reden bist, bringe ich dich erst einmal in meine Höhle!" blafft Achim den Lederbeutel an, in der Hoffnung, daß ihn diese Drohung zu irgend einer Aussage bewegen kann. Doch der Beutel schweigt hartnäckig. "Pfff!" macht Achim beleidigt und macht entschlossen auf dem Absatz kehrt, um den Rückweg zu seiner Höhle anzutreten. "Wirst schon sehen, was du davon hast!"

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Kaney am 06. Juli 2003, 13:21 Uhr
Als Allenia sich umdreht, um in die Stadt hineinzugehen, wird es auch Kaney ganz komisch... er will sie nicht wirklich gehen lassen, andererseits soll sie gehen... und irgendwie dann doch wieder nicht...

"Bei den Göttern...." murmelt Kaney vor sich hin, und verschwindet zusammen mit Garok wieder im Wald... darüber nachgrübelnd, was er denn jetzt genau machen soll.. was er machen soll in Bezug auf die Lichtung, die er heute besucht hatte, über Allenia nachdenkend, und über diese komische Krankheit, die er auszubrüten schien...

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Kadek am 06. Juli 2003, 23:36 Uhr
Unbehelligt kam Kadek in die Stadt. Warum hätte ihn auch jemand aufhalten sollen? Er ist doch nur ein gewöhnlicher Reisender und die Stadtwachen hatten mit der Karawane die zeitgleich mit ihm ankam erheblich mehr zu tun.
So konnte er unbeachtet die Stadt betreten. Er wurde noch nicht einmal nach seinem Namen oder seinem Begehr gefragt. Nicht das er dafür keine passenden Antworten gehabt hätte, aber so war es ihm bedeutend lieber. Schließlich wollte er bei seiner Nachforschung unauffällig bleiben.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Tari am 08. Juli 2003, 22:03 Uhr
Aus einem scheinbar alles verschlingenden Nebel, der über den grünen Waldboden schwebt, erhebt sich das mächtige Tor der Sadt Talyra vor Taris Augen. Die junge Elbin atmet den frischen Duft des nassen Mooses tief ein und seufzt.
Ach, endlich angekommen!
Erschöpft rutscht sie vom Rücken ihrer Schimmelstute Freyja und mustert die Gegend. Die vereinzelten Regentropfen zaubern eine wohlklingende Melodie auf das Laubdach des Waldes und irgendwo in der Ferne erhascht sie das Krächtzen eines Rabens. Angestrengt lauscht sie dessen Stimme, die ihr auf den ersten Moment bekannt vorkommt und kaut nervös auf ihren Nägeln. Nach kurzem Zögern, führt sie aber Freyja neben sich her und schreitet mit großen Schritten auf  das anscheinend schon sehr alte Tor zu, während sie ungeduldig auf den sich ihr bald bietenden  Blick wartet...

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Shamil am 09. Juli 2003, 09:52 Uhr
Shamil betrachtet mit großen Augen die Stadttore. Sie ist schon ein paar Tage unterwegs, aber sie hat trotzdem gute Laune, denn das Wetter hat mitgespielt und sie konnte die Natur in vollen Zügen genießen. Es hatte kein einziges Mal geregnet und so konnte sie immer draußen schlafen und mußte sich keine Unterkunft bauen, was sie einiges an Zeit gekostet hätte. Nun ist sie kurz davor die Stadt zu betreten und auf einmal verspürt sie Angst.

Die Stadt ist so groß! Wie soll ich mich da bloß zurecht finden? Das ist alles ganz anders als bei uns im Dorf...

Mit einem kleinen Seufzer geht sie vom Weg ab und setzt sich ein Stück weiter hin um ihre letzten Vorräte herauszuholen. Bei dem Gedanken an ihre Eltern spürt sie ein kleinen Stich in ihrem Herz.

Ich muss jetzt stark sein! Nur hier habe ich die Möglichkeit mich weiterzubilden! Es wird schon alles gut gehen!

Mit neuem Eifer packt sie ihre Wasserflasche wieder in ihren Rucksack und geht nun strammen Schrittes in die Stadt hinein.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Cath am 09. Juli 2003, 21:07 Uhr
Von einer merkwürdigen Unruhe getrieben verläßt Cath die Harfe und reitet los.
Plötzlich vernimmt sie ein lautes Krächzen , das nur von Blámáni stammen kann und sie schaut hoch.

Blámáni! Hat er etwa Tari gefunden?

Sie folgt dem vor ihr her fliegenden Raben und erreicht schon bald die Stadttore. Sie schaut sich um und entdeckt sogleich Tari , die ihre Schimmelstute Freyja auf das Tor zu führt.
Cath springt von Kadishas Rücken und lässt deren Zügel zu Boden gleiten. Mit einem breiten Grinsen rennt sie auf ihre Freundin zu.

"Tari! Tari! " ruft sie ausser Atem als sie die junge Elbin erreicht und umarmt sie stürmisch.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Kreonidell am 10. Juli 2003, 17:14 Uhr
Innerlich aufgewühlt verlässt Kreonidell das Haus der Bücher und schlendert durch die Straßen. In Gedanken versunken schreitet er umher, ohne auf seinen Weg zu achten. Was geschieht hier? ... Was geschieht mit mir? ... Ich blicke mich an und bin mir selbst fremd. Er ist so sehr mit sich selbst beschäftigt, dass er nicht einmal bemerkt, wie eine Kutsche seinem Weg ausweicht, um ihn nicht unter den Hufen der Pferde zu begraben. Was geschah bloß in jener Nacht? Es kommt mir vor, als hätte sie ewig gedauert und doch kann ich mich an nichts entsinnen. ... Und nun auch noch diese Müdigkeit, als hätte ich nicht geruht.

Seine Füße treiben ihn ziellos eine der Hauptstraßen entlang, seine Umgebung und das abendliche Treiben um ihn herum scheint er gar nicht wahrzunehmen. So bemerkt er auch nicht, dass eine Person ihn durch das ganze Gewühl verfolgt. Gekleidet in eine weite braune Latzhose und eine dunkle Jacke, eine schwarz verwaschene Mütze, deren Schirm tief ins Gesicht gezogen ist und ein langer grüner Schal, welcher um den Hals und den Mund gewickelt ist, wobei die Enden immer noch hinter dem Rücken bis zu den Hüften herunterhängen, schreitet diese durch das Gewühl, der schwarzen ledernen Kapuze, welche in der Menge tanzt, folgend.

Und dieser Traum ... was hatte er zu bedeuten? ... Noch nie schien mir ein Traum so real und wirklich zu sein. Und das Blut an meinen Händen, an meinem Körper ... an meinem nackten Körper ... der Geschmack ... metallisch und vertraut ... über sich selbst erschrocken bleibt Kreonidell für einige kurze Momente stehen, währenddessen versteckt sich sein Verfolger hinter einem Karren und beobachtet ihn um die Ecke herum, dann setzt er seinen Schritt fort. ... und diese Lust auf mehr ... das Verlangen. er vesuchte diesen Gedanken wegzustoßen, was ihm zwar nur schwer aber doch gelingt. Und diese Elbenfrau, der graziöse Körper und die langen braunen Haare ... und das Gesicht des kleinen Jungen ... seine klaren blauen Augen. Was hat das alles mit mir zu tun? ... Sein Blick ... als würde er dem Tod in die Augen sehen ... finster ... verzweifelt

Nein ... Ich denke wirres Zeug ... Kreon! Reiß dich zusammen! Du hast Wahnvorstellungen und Entzugserscheinungen. Das wird's sein, es wird Zeit eine Pfeife zu rauchen und sich zu entspannen. Kreonidell bleibt stehen und realisiert nun, dass er an den Stadttoren angelangt war. Diese sind noch weit geöffnet, und einige Kutschen fahren hinein, genauso, wie einige Bauern ihre Karren hinausziehen, und ihren Weg nach Hause antreten.
Ich brauche frische Luft und etwas Abstand. Er durchquert die Tore und begibt sich zielsicher zum Larisgrün, zu welchem ihm immer wieder einige Wortfetzen zu Ohren kamen, als er durch die Stadt schritt. Der in braun gekleidete Verfolger, bleibt auch jetzt noch im sicheren Abstand hinter Kreonidell und schreitet seinen Fußstapfen nach.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Morgana am 10. Juli 2003, 23:39 Uhr
Da das Nordtor nicht weit von der Kate entfernt ist, hat Morgana es schnell erreicht. Die Wachen kontrollieren gerade ein fuhrwerk, das mit Waren in die Stadt will. Nachdem Anschlag auf Kyra sind sie wohl vorsichtiger geworden und kontrollieren nun genauer. Sie durchsuchen den ganzen Wagen, als sie nichts finden können lassen, sie den Händler passieren.

Die Wachen gehen an ihren Standort zurück und besprechen leise etwas. Morgana geht zu ihnen hinüber und  grüsst die Wachen. diese grüssen zurück und dann erkennen sie die Heilerin. Eine der Wachen geht auf Morgana zu. "Ich habe Order, wenn ihr kommt zur Steinfaust zu gehen und Bericht zu erstatten." Morgana nickt dem Blaumantel zu und berichtet der Wache dann, das Kyra überlebt hat und sich auf dem Weg der Besserung befindet. Der Wachmann nickt kur. " Dann mach ich mich am Besten dirket auf den Weg zur Steinfaust." Der Wachmann verabschiedet sich und sagt dem Wachhabenden Bescheid und verschwinde kurz darauf in Richtung Steinfaust. Morgana dreht sich ebenfalls um und geht zurück zur Kate.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Tari am 12. Juli 2003, 20:05 Uhr
Als Tari, Cath auf sie zurennen sieht, merkt sie, wie ihr Herz einen Hüpfer macht und schreit vor Freude auf. Durch den langen Ritt ist sie jedoch etwas eingerostet und bei Caths stürmischen Umarmung, hat sie Probleme, nicht mit ihr ihr umzukippen. Schließlich, als sich beide wieder beruhigen, fällt ihr Blick auf ein braunes Pferd, das einsam hinter dem Tor seht und sehnsüchtig zu ihnen herüber blickt.

"Du hast ein Pferd?"

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Cath am 12. Juli 2003, 21:15 Uhr
Als Tari die Frage ausspricht dreht Cath sich reflexartig um. Was sie sieht , ist immer noch die selbe braune Zelterstute.

"Äh....Die ? Ja !Das ist Kadisha , ich hab sie vor kurzem hier in Talyra gekauft...." und mit ihr einen Zwerg umgerannt und bin einmal von ihr geflogen
"Eigentlich war sie eher ein Mitleidskauf und ist auch ein wenig seltsam...."
Cath grinst schief und pfeift dann nach der Stute , die dann auch gemächlich angetrottet kommt. Stolz tätschelt Cath Kadishas schlanken Hals.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Tari am 12. Juli 2003, 23:13 Uhr
"Sie sieht trotzdem sehr edel aus!"
Plötzlich wird sie etwas traurig und blickt zu Freyja.
"Freyja ist schon ziemlich alt. Lange wird sie das alles auch nicht mehr mitmachen können..."
Es ist schmerzhaft, zu sehen, wie andere langsam schwächer werden und  sterben.
Schnell wischt sie sich eine vereinzelte Träne aus dem Auge, während Cath mitfühlend Freyja über die Nüstern streichelt.
"Möchtest du mir jetzt die Stadt zeigen? Ich bin ganz gespannt!" fragt sie mit einer etwas fröhlicheren und nun auch mit kräftigerer Stimme.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Ronya am 24. Juli 2003, 16:03 Uhr
Noch ehe sie die Tore der Stadt und somit den Punkt erreicht, wo sie gewiss auf einige andere Wesen treffen wird, wandelt sie in ihre menschliche Gestalt. Wie immer zuerst sehr ungewohnt, geht sie nun auf nackten Menschenfüßen zu den Stadttoren, ohne ihren Umhang in dem sie sich hätte verbergen können. Doch sie hatte sich vorgenommen, in die Weltenstadt zu gehen, was auch immer sie dazu trieb, aber sie musste etwas unternehmen, um an Geld zu kommen, ohne das sie niemals rechtzeitig das Material für ihr Zelt beschaffen könnte.
Eines weiss Ronya jedoch genau: sie wird auf keinen Fall wieder versuchen, jemandem Geld zu stehlen. Die Erfahrung in den Kerkern der Steinfaust hatten ihr zur genüge gereicht, um niemals wieder auf diesen Gedanken zu kommen. Irgend etwas würde sie doch machen können! Sie weiss zwar nicht was, aber sie wird es schon heraus finden. So mischt sie sich unter die Leute und durchquert die Tore der Stadt, zwischen die vielen Händler und Besucher, ein junges Mädchen von vielen, wo sie nicht groß auffällt, und darüber ist sie sehr glücklich.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Achim am 30. Juli 2003, 17:17 Uhr
Achims schwere, sorgenvolle Schritte lassen das Laub an den Ästen erzittern und die Haselmäuse und Eichhörnchen im Unterholz ergreifen verschreckt die Flucht, als wäre ein mittelschweres Erdbeben im Anmarsch. So unähnlich klingt es gar nicht, als der Oger mit gesenktem Kopf und fortwährend vor sich hin brabbelnd den ausgetretenen Pfad entlang marschiert, der parallel zur Stadtmauer verläuft.

Den Beutel voll Gold hält er fest umklammert und immer wieder blickt er sich misstrauisch nach allen Richtungen um, bereit sofort in Deckung zu springen, sollten irgendwo Räuber aufkreuzen. Noch immer hat er keine Idee, wohin er das Gold bringen soll und auch als er an der Kreuzung innehält, an der der Pfad auf die Straße nach Verd trifft, sich dort für eine Weile ins hohe Gras am Straßenrand sinken lässt und eine Verschnaufpause macht, bringt ihm das nicht die gewünschte Erleuchtung.

Durch das dichte Buschwerk und die niedrigen Bäume entlang der Straße sieht er in einiger Entfernung die Stadtmauer durch das Laub blitzen. Und noch ein Stückchen weiter erhebt sich über dem Grün die mächtige Zinnenkrone der Steinfaust. Erst betrachtet Achim einfach gedankenversunken das gewaltige Bauwerk, die ehemalige Trutzburg der Stadt, die nun als Wache und Kaserne dient, und es dauert geraume Zeit, bis seine kleinen Ogergehirnzellen auf Trab kommen. Da ist die Stadtwache drin...sinniert er vor sich hin, während er die hohen Mauern mustert. Blaumäntel, die Hüter des Gesetzes ...

Und auf einmal schmunzelt er und das Schmunzeln wandelt sich gleich darauf in ein breites Grinsen. Schwerfällig rappelt er sich auf, putzt sich den Staub von der Hose und hält schnurstracks auf das kleine Außentor der Steinfaust zu. Heissa, heute ist wahrlich ein Glückstag, die da drinnen können mir bestimmt sagen, was ich mit dem Haufen Gold tun soll...

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Jiro am 31. Juli 2003, 01:43 Uhr
Jiro stapft müde den staubigen Weg entlang. Als er aufblickt sieht er die Spitze des  Wehrturms.
Seine Schritte beschleunigen sich und auch der schwere Rucksack scheint Sein Gewicht verloren zu haben.
Endlich am Ziel
Schnell wird der Rand der Stadtmauer sichtbar. Er nimmt seine Umgebung nicht mehr wahr.
Seine schwarzen Augen sind starr auf das Tor gerichtet, das Tor in ein neues Leben.
Schweiß strömt ihm von der Stirn und seine Füße wirbeln Staub auf als er in einen schweren Trab verfällt.
Er kann schon die ersten Häuser der Stadt durch das Tor erkennen.
Wie groß sie sind
Alle Gedanken und Erinnerungen verblassen beim Anblick dieser Pracht. In keinem Traum hat er es sich so vorgestellt.
Jiro bleibt andächtig stehen als er das Stadttor erreicht und blickt zum Wehrturm herauf.
Es ist das höchste Gebäude das er jemals gesehen hat.

Sein Gesicht bekommt einen entschlossenen Ausdruck als er die Stadt betritt und sich auf den Weg durch die Strassen macht.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Raven am 31. Juli 2003, 21:36 Uhr
Ungesehen durch das Larisgrün und bis in die Nähe der Stadtmauer zu gelangen ist eine Sache – durch das Tor und an den Wachen vorbei zu kommen jedoch eine ganz andere. Mottenfaenger führt das ungleiche Trio bis zur Straße nach Grünwasser, wo sie die das Schattendunkel des Waldes und seine sichere Deckung verlassen müssen.

Die Sonne ist schon lange über den Baumwipfeln verschwunden und in der Stadt flammen nach und nach die ersten Laternen in der Dämmerung auf. Das letzte Stück Weges bis zum Tor müssen sie auf der steinigen Straße zurücklegen, es gibt hier nichts, was ihnen Schutz oder Deckung gegeben hätte. Sie versuchen, so unbefangen wie möglich auszusehen, während Raven innerlich bebt, als sie in die Nähe der Stadtwachen kommen.

Doch sie haben Glück, denn die beiden Soldaten sind damit beschäftigt, die Lichter unter dem mächtigen Torbogen zu entzünden, und werfen nur einen schnellen Blick auf den Druiden und seine Gefährtin. Ihre Gesichter kennt man und die beiden wurden schon oft in Begleitung ihres Wolfshundes hier gesehen, so daß die Wachen ihnen nicht viel Aufmerksamkeit zollen und ihnen nur beiläufig zunicken. Daß der Begleiter der beiden um einiges größer und wesentlich kräftiger ist als Stelze, daß er einen seltsamen Gang, lange scharfe Klauen und viel dunkleres Fell hat, fällt ihnen nicht weiter auf. So schlüpfen sie unbehelligt durch das Tor und steuern im Dämmerlicht des sterbenden Tages geradewegs die Kräuterkate an.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Werwolfwer am 01. Aug. 2003, 15:59 Uhr
Der Weg durch den Wald  ist schnell geschafft. Lo'gan folgt den beiden  in kurzer Entfernung.  Er behält sie lieber noch im Auge.
Als sie sich den Stadttoren nähern  und Lo'gan den Geruch der  Wachen wahrnimmt,  ist er innerlich angespannt, aber er verhält sich wie vorgesehen  seinen  domestizierten Verwandten ähnlich.
Er lässt die Rute hängen um einen demütigen Eindruck in hundeart zu vermitteln.
Glücklicherweise wird er von den Wachen nur oberflächlich betrachtet, die ihn wohl für einen zahmen Wolfshund halten, der mit seinem schwarzen Fell, den schon grauen Haaren um seine Schnauze   und seinem unterwürfigen Gang er Mitleid als  Intresse weckt,  selbst bei seiner Größe.

Das unwohle Gefühl bleibt . Lo'gan mag die Nähe der Menschen nicht, die Gerüche die Geräusche die unvermittelt vor oder hinter ihm auftauchen verwirren ihn.... früher war das nicht so, aber früher ist vorbei

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Taran am 03. Aug. 2003, 21:18 Uhr
Die Straße, die von Norden her kommend auf die Stadt zuführt, ist ausgetreten und staubig. Genauso staubig wie der Wandersmann, der sich auf ihr fortbewegt. In seiner Rechten hält er die Zügel eines Pferdes, das einen wackligen, hochbeladenen Karren zieht und beide – Pferd wie Wagen – scheinen schon bessere Tage gesehen zu haben. Die Stute ist vielleicht in jungen Jahren ein kräftiges Pferd gewesen, einem Schlachtross nicht unähnlich, doch nun ist ihr Rücken vom Alter durchgebogen, die großen Hufe ausgetreten und sie zieht müde den Karren, der hinter ihr rattert und schaukelt, als wolle er jeden Augenblick zusammenbrechen. Den ganzen Tag sind sie schon unterwegs, haben nur einmal zu einer kurzen Rast angehalten und sich dann wieder auf den Weg gemacht, weil Taran gehofft hat, die Stadt noch vor dem Sonnenuntergang zu erreichen.

Als das Pferd neben ihm hustet, klopft er ihm beruhigend den Hals, doch in seinen Augen steht Sorge geschrieben. Vor einigen Tagen waren sie in ein heftiges Gewitter geraten und mussten sich stundenlang durch den Regen quälen, weil sie in offener Landschaft keinen Unterschlupf gefunden hatten. Seitdem plagt sich die alte Stute mit dem Husten herum und Taran hofft inständig, dass er sie bald in einem warmen, trockenen Stall unterbringen, sie in Decken packen und ihr heissen Kleiebrei verabreichen kann. "Komm schon, altes Mädchen", versucht er sie aufzumuntern. "Es kann nicht mehr weit sein."

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Tianrivo am 04. Aug. 2003, 20:54 Uhr
Es ist eine knappe Woche vor Shenrahs Ehrentagen, und sein Auge senkt sich langsam dem Horizont zu. Im Westen liegt ein sanfter, rötlicher Schimmer über den Wipfeln der Bäume und vergoldet die Stämme der mächtigen Buchen, Lärchen, Schwarztannen und Kiefern, während im Osten sich der Himmel Purpurn und Lavendelfarben verdunkelt. Die Schatten in Talyra werden länger und bald würden die Nachtfeuer entzündet - dennoch ist viel Volk auf den Straßen unterwegs: Bürger der Stadt ebenso wie Fremde, die nur für das Sommerfest anreisen, Händler, Ritter und Edle aus den Umlanden, Bauern, die ihr Vieh eintreiben, Mütter, die ihre Kinder hereinholen und andere.

Gerade als die Sonne sinkt und ihre letzten Strahlen die westlichen Wälder in ein Meer aus dunklen, moosigen Schatten und flammendem Rotgold verwandeln, ertönt in der Ferne der silberne Klang eines einzelnen Hornes. Viele auf den Straßen halten inne, um zu lauschen, tauschen verwunderte Blicke, wispern, flüstern. Die Wächter auf den Mauern wissen zwar, wer aus dem Westen erwartet wird, doch auch sie verharren, gespannt und aufmerksam. Das, was sich nun der Stadt nähert, hat es seit Jahrhunderten nicht mehr gegeben, nicht in dieser Form.  

Der Abend sinkt, die Luft so blau und klar wie Saphire und weiße Sterne erscheinen im Osten. Im Westen jedoch hält sich noch Helligkeit am Himmel, purpurn und violett, Streifen von blassem Orange darüber. Der abendliche Wind trägt kühle Luft vom See herauf und durch die Stadt, bringt ersehnte Abkühlung. Die Luft füllt sich mit dem Duft des Waldes und der Blumen in den Wiesen, und mit auffallend vielen Schmetterlingen, die aus ihren Nachtnestern aufsteigen und flatternde Tänze vollführen. Etwas Sonderbares liegt in der Luft, etwas seltsames, schwer zu fassendes... wie die Erinnerung eines alten Traumes.

Sie kommen von Südwesten, vielleicht waren sie von den Mondtoren aus dem Heideweg gefolgt und dann durch das südliche Larisgrün geritten, und zuerst sind sie kaum mehr, als ein Schimmern von Mondlicht auf Stahl, eine ferne Wolke Silberschein im Dunkeln. Hufschläge trommeln wie schwerer, langsamer  Regen. Wieder erklingt das Silberhorn, ein hoher, eindringlicher Ton, der den Abend mit feiner Schärfe durchdringt - dann sind sie da. Sie kommen aus dem Schatten des Waldes heraus und sind deutlich zu sehen.
Raunen, Wispern und Staunen rollt durch die Stadt wie eine gischtende Bugwelle.

Ein Zug der Schönen nähert sich Talyra! Die Elben reiten aus dem Westen!


Im letzten Licht der untergehenden Sonne und dem aufziehenden Schimmer des Lichtes Faeyris' glänzen Rüstungen und Kettenhemden wie Silber und Perlmutt von Fischschuppen, als sich der Zug der Elben auf die Südstraße einreiht und sich dem Händlertor nähert. Ritter auf prächtigen Rössern, gekleidet in silbergrauen, wappengeschmückten Surkots über Kettenhemden denen kein Staub anzuhaften scheint und prächtige Langschwerter an den Seiten. Krieger mit Hellebarden in den selben Farben, ein Wappen mit Adler und Stern auf der rechten Schulter, umringen schwer beladene Wagen aus mit kunstvollen Schnitzereien verziertem Holz, die von großen kräftigen Pferden mit edler Haltung gezogen werden. Die Luft wird hell und diamantenklar, als sie sich nähern, selbst das Mondlicht scheint sich hinter ihnen zu wandeln, und silbrige Strahlen stechen durch die Düsternis des Abends wie Nadeln aus funkelndem Eis.

Allen voran, auf zwei zwei schneeweißen Elbenpferden, reiten zwei Ritter in Silbergrau, ohne jedes Wappen und mit weißen Mänteln. Und jeder von ihnen führt ein silbernes Banner mit Adler und Stern. Das Wappen des Hauses Mitarlyr, dessen Oberhaupt direkt hinter seinen beiden Herolden folgt. Tianrivo Morgenstern reitet schweigend neben So'Tar Blaufalke, und beide scheinen nicht einen Blick auf das zu verwenden, was um sie herum geschieht, die staunenden Leute, die verzückten Gesichter.  So'Tar neben Tianrivo gekleidet im Grau, das auch dessen Ritter tragen, nicht in den Farben seines eigene Hauses, denn er will seinen Aufhenthalt hier in der Stadt so wenig wie möglich bekannt werden lassen.

Der Zug passiert die Nyzema und langt schließlich am Südtor der Stadt Talyra an. Seine Herolde beschleunigen den Schritt iher Pferde etwas und reiten vor, um den Zug anzukündigen und den ungehinderten Zutritt zur Stadt sicherzustellen - doch wie Tianrivo sehen kann, ist das gar nicht erforderlich. Die Torwachen, Männer in dunkelblauen Mänteln, haben sie längst gesehen, und sind scheinbar zuvor schon angewiesen worden, wie bei ihrem Erscheinen zu handeln ist. Denn schon bevor sie ganz am Tor sind, beginnen sie damit, Händler und Bauern mit ihren Karren durch das Tor zu scheuchen, den Weg frei zu machen. Und als der silbergraue Tross schließlich das Tor passiert, nicken die blau bemäntelten Wachposten ehrerbietig, wie es Sitte war in früheren Zeiten und sich die Elben heute noch grüßen, während das Volk fast ein wenig ungläubig staunt. Sicher, in Talyra werden auch heute noch mehr Elben gesehen, als in allen anderen Städten der Herzlande, doch ein Zug so vieler ist ein ganz besonderes Ereignis.

Einer der Ritter reitet vor und führt den ganzen Zug unter Umgehung des übervollen Marktplatzes durch die Straßen der Stadt in das Seeviertel, zum Anwesen Vinyamar.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Niniane am 07. Aug. 2003, 12:53 Uhr
Es ist gleißender Mittag und die Sommersonne steht als eine weiße, funkelnde Scheibe an einem azurblauen Himmel. Keine Wolke ist zu sehen, vom See her weht eine sanfte, warme Brise, die den Geruch von Wasser und Kräutern mit sich bringt. In der Stadt sind allerorts die letzten Vorbereitungen für das Sommerfest im Gange, überall wird letzte Hand angelegt - Aufregung und geschäftige Betriebsamkeit herrschen in allen Straßen, als die ersten Hornsignale ertönen.
Alle halten inne, lauschen und für einen Moment legt sich erwartungsvolle Stille über die Stadt. Dieser Hornton ist ganz anders als jene silbrigen Elbenhörner vor einigen Tagen, er hat etwas tiefes, vibrierendes an sich. Drei lange Stöße hallen aus Süden und Norden heran, dann senkt sich wieder Stille über das Umland. Durch die Stadt aber geht ein Raunen: die Karawanen sind da! Die Karawanen und mit ihnen hunderte von Waren, Kaufleuten, Gauklern, Barden und dem quirrligen Leben, das sie mitbringen. Viel Volk versammelt sich an den Toren und an der breiten, gepflasterten Straße, die um die Stadt führt, auf den Mauern und davor.

Auf dem Platz der Händler herrscht seit dem Ertönen der Signalhörner fröhliches, hektisches Durcheinander:  es gilt die Hunderten von Ständen, die die meiste Zeit des Jahres abgeschlossen waren, aufzuschließen und herzurichten, die Sonnensegel zu spannen, die Viehgatter nachzusehen, Heu, Wasser und Stroh in Ställe zu schaffen und die langen Gänge der alten Karawanserei, ihre Zimmer und Ställe, ihre Weinschänken und langgezogenen Bazare vorzubereiten. Die meiste Zeit des Jahres war nur ein Drittel der Nyzemia belegt: von durchreisenden Kaufleuten oder Hausierern und fahrenden Händlern. Näherte sich jedoch eine Große Handelskarawane, entweder auf der Durchreise oder um den Platz der Händler mit Leben und Gütern zu füllen, so erwachte der große Bau und der weite, runde Platz davor mit seinem Gewirr aus Ständen zum Leben. Silpriester in ihren flatternden Roben erflehen den Segen des Archon Imugdub für den Shenrahmarkt und  weihen den Platz  für Goldsegen, nur die besten Güter, fairen Handel und reiche Waren.  
Nördlich der Stadt tauchen die ersten Wägen unter den Bäumen auf, fernes Singen und das Brüllen vielerlei Vieh ist zu hören, dann kommen sie aus dem Schatten des Waldes heraus. Hochaufgetürmte Wägen aus Alayz, Cardossa Ambar am Meer der Ruhe zuvorderst.

Diesmal  erschallen die Hörner der Stadtwache auf den Mauern zur Begrüßung, und  Wagenreihe um Wagenreihe taucht aus den Tiefen des Larisgrüns auf - ein Strom von Händlern, Viehtreibern, Wächtern auf zähen, braunen Pferden mit Stachelbewehrten Helmen, Peitschen und Hellebarden, bunte Gaukler und Spielleute mit noch bunteren Fahrzeugen und Karren.  Sie ruckeln langsam, klingelnd, ratternd und scheppernd aus dem Wald heraus und auf die Straße um die Stadt, einer nach dem anderen: Die Blaumäntel auf den Stadtmauern schlagen ihre Lanzen und Speere zur Begrüßung auf die Eisenbuckel ihrer Schilde, das Volk, das vor den Mauern zusammengeströmt war, um sie zubegrüßen jubelt ihnen zu wie einem siegreichen Erobererheer  und das fröhliche Lärmen übertönt eine Weile sogar die Geräusche der großen Karawane.
Nur wenige Augenblicke, nachdem der Handelszug von Norden aus dem Larisgrün aufgetaucht ist, entsteht eine Bewegung am südlichen Horizont, wo der Wald weiter entfernt ist. Über den grasigen Buckeln des Weidelandes dort tauchen Reiter auf - hatte man nicht auch aus Süden Hornstöße gehört? Gespannt richten sich die Augen aller auf die Große Südstraße, doch eine ganze Weile ist dort nicht mehr zu sehen, als eine gewaltige Staubwolke. Dann tauchen die ersten Kamele aus dem Dunst auf und ihr Brüllen hallt von weither zur Stadt herauf. Händler aus Azurien!


Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Elvellon am 07. Aug. 2003, 14:52 Uhr
An diesem Nachmittag, bei diesen schweren Temperaturen, erreichen die vier Gefährten das südliche Stadttor. Endlich erreicht man Talyra. Als sie die Stadt betreten, ist Elvellon nicht erstaunt über die vielen Leute, welche hier hin und her laufen und ein Getöse verursachen, welches man bei einer großen Ansammlung gewöhnt ist.

Auch sieht der Elb von weitem das Feld der Pavillons, welches östlich von ihm liegt, und wo sich gleich noch einmal soviele Leute aufhalten. Die Hörner, welche die Gesellschaft vor einiger Zeit gehört hat, muß also zu diesen Händlern gehört haben.

Hier, am Tor in die Stadt, dreht sich der Elb zu seinen Begleitern um. Lithiel und vor allem Nazaya ist bei diesem Getümmel recht unwohl zumute, was Elvellon sofort erkennt. Auch Caid macht nicht gerade den glücklichsten Eindruck, jedoch ist schwer in seinem Gesicht abzulesen mit der tief ins Gesicht gezogenen Kapuze. Elvellon legt den beiden Frauen jeweils eine Hand auf die Schultern und spricht leise in Gedanken zu ihnen.

Wir haben nun unser Ziel erreicht, und ihr braucht Euch nicht zu fürchten. Wie ich dem Hörensagen meines Volkes glaube, sind die hier ansässigen Blauröcke sehr wachsam, was die örtliceh Bevölkerung angeht. Auch werdet ihr nicht belästigt werden können, da das große Sommerfest bevorsteht und von dieser Warte her für größtmögliche Sicherheit gesorgt ist. Seht Euch nun in der Stadt um, denn ich werde in die Goldene Harfe eilen. Es hat mich gefreut, Euch kennenzulernen, und ich erhoffe stets, das wir uns wiedersehen.

Er verneigt sich vor den dreien leicht und verschwindet dann in der Menge, hinein in die Stadt.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Michael am 07. Aug. 2003, 21:28 Uhr
Vor den Toren kommt eine männliche Gestalt an. Er ist ca. 170 cm groß und hat über die schulter reichendes braunes Haar. Sein Gesicht ist braun gebrannt und beherbergt blaue, strahlende Augen. Gekleidet ist er mit einer Seemanns üblichen knielangen Hose und einem Leinenhemd. An der Hand führt er ein Pferd, das er seinem Begleiter nun übergibt.

„ Ich danke dir mein Freund, aber nun muss ich alleine weiter. Geh zurück und achte auf mein Schiff und die Mannschaft“

Er verabschiedet sich herzlich von seinem unbekannten Freund und nimmt noch ein kleines Säckchen aus den Satteltaschen, das schnell in seiner Hose verschwindet. Nach einem kurzen nicken dreht er sich um und schreitet auf das große Tor zu, während sich sein Begleiter wieder auf den Rückweg macht.

„Auf in ein neues Abenteuer“ murmelt er noch vor sich hin und geht dann durch das Tor in die Stadt.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Nazaya am 09. Aug. 2003, 18:19 Uhr
Elvellon verabschiedet sich von der kleinen Gruppe, und ein wenig wehmütig blickt Nazaya ihm nach. Auch wenn sie nicht alle seine Ansichten geteilt hat, war er doch ein mehr als angenehmer Reisegefährte gewesen. Auch Caid verlässt die Reisegruppe, und so bleiben Lithiel und Nazaya alleine vor den Stadttoren zurück.

Die Geschwister verbringen noch zwei Nächte im Larisgrün, die sie damit verbringen, ihre Warenvorräte aufzufüllen, und sich auf das Leben in der Stadt vorzubereiten. Am dritten Tag schließlich bepacken sie Alca mit allem, und durchschreiten zum ersten Mal die Tore Talyras.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Ghrom am 10. Aug. 2003, 11:50 Uhr
Die Reise war lang, sehr lang und die fast unerträgliche Schwühle der letzten Tage hatte das Vorwärtskommen nicht gerade erleichtert, doch nun hatten sie es geschafft: vor ihnen erhebt sich, beeindruckend groß und prächtig Talyra.
Selbst der Falke scheint erleichtert das Ende der Reise zu ahnen: für einen kurzen Augenblick legt er die zum Lüften leicht gespreizten Flügel an und schließt mit einem Geräusch der Zufriedenheit den Schnabel - um ihn kurz darauf wieder zu öffnen.
"Stadt groß...", entfährt es Ghrom, wie an den Falken gerichtet; sie wird sehr belebt sein, auch mit Menschen, doch das ist nicht der Zeitpunkt um sich über mögliche Beleidigungen und Vorurteile Gedanken zu machen: Auch Meister war Mensch...; jetzt brauchen sie dringend eine Unterkunft, Wasser und vielleicht ist es auch möglich, hier an etwas Geld zu kommen; man weiß ja nie...
Als sie durch das Tor gehen überlegt Ghrom kurz, ob er Hugin seine Haube aufsetzten sollte, entscheidet sich aber dagegen: der Falke hatte sich gerade angefangen zu putzen und nun fliegen immer wieder kleine Daunenfedern zu Boden: Mauser, denkt Ghrom lächelnd und sie betreten die Stadt.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Yaon am 14. Aug. 2003, 20:57 Uhr
Abend senkt sich über die Straßen die aus dem dunkelnden Wald  heraus und zum Händlertor der Stadt führen undnur wenige Händler und Reisende sind zu dieser Stunde noch auf den Beinen. Imlockeren Trab nähert sich der dunkle Umriss eines Pferdes dem Tor, und sein lockerer Hufschlag ist schon zu hören , noch ehe man von Ross und Reiter mehr erkennen kann als die Umrisse.

Einige Pferdelängen vor dem Tor zügelt der Reiter sein Pferd, und der schlanke dunkelbraune Azurianer kommt geschmeidig zum Stehen. Nur kurz schlägt er mit Schweif und Mähne, deren Schwarz fast bläulich schimmert im Licht der untergehenden Sonne, dann steht er still da, wie eine Statue.
Sein Reiter, sitzt im Sattel ebenso regungslos, doch wache Augen mustern aufmerksam das Tor und die blau bemäntelten Wachen. Und wie auf ein unausgesprochenes Wort setzt sich das Pferd wieder in Bewegung, und geht mit langen ruhigen Schritten voran. Weg vom Tor und hin zum Eingang der Nyzema. Erst dort sitz der Mann ab und führt sein Pferd am langen Zügel hinter sich her durch die Gassen aus Ständen und SOnnensegeln. Imer weiter hinein in das Herz des Basares, dorthin, wo die Händler aus dem Süden ihre Zelte haben, wo sie ihre Tiere unterbringen und sich einfache Tavernen und Zimmer nach ihrem Geschmack finden.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Lyn am 19. Aug. 2003, 07:22 Uhr
Mit der toten Nele nähert sich die Gruppe der Stadt.  Morgana und Lyn tragen die Bahre mit der Leiche, Asrai und Sethai gehen sich an der Hand haltend hintendrein. Schweigen lastet über der Gruppe aber jedes Wort wäre auch unangemessen.

Je näher sie den Stadttor kommen macht sich Lyn Gedanken darüber wie die Stadtbewohner wohl reagieren würden wenn sie eine Leiche quer durch die Stadt tragen würden. Zwar ist Nele mit Sethais Umhang verdeckt, doch ist sie noch klar als Tote zu erkennen, zumal sich die provisorische Decken bereits mit Blut vollgesogen hat.
Kurz bevor das Stadttor in Sicht kommt wirkt Lyn daher einen Illusionszauber, der die Last auf der Bahre nicht wie eine menschliche Leiche, sondern wie die eines Rehs erscheinen läßt. Da so etwas hier gegessen wird muß es ja auch irgendwie in die Stadt, zur Harfe oder einen Haushalt gebracht werden denkt sich Lyn dabei.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Noyea am 19. Aug. 2003, 09:35 Uhr
Noch immer durchstreift Noyea ziellos die Stadt. Wenig Passanten sind unterwegs, deswegen fällt ihm die kleine Gruppe mit der Bahre auch beinahe sofort ins Auge. Darauf scheint ein Reh zu liegen. Der Magier runzelt die Stirn. Was für eine seltsame Prozession um ein Tier in die Stadt zu schaffen. Seltsam erscheint ihm auch, wie sehr diese Gesellschaft vom Tod eines Rehs betroffen zu sein scheint. Besonders die junge Frau fällt ihm auf, die der Bahre folgt und deren Haut so hell ist, dass sie fast durchscheinend wirkt. Ihr Gesicht ist vom Weinen offensichtlich gerötet, aber ein Mensch ist sie nicht. Einige Momente verfolgt er ihre Bewegungen mit den Augen, dann wandert sein Blick weiter zu einem, der wie ein Bettler aussieht, zerlumpt und ungepflegt, und ein paar zerschlissene Bandagen verdecken seine Augen. Der dritte in dieser Gruppe lässt Noyea im ersten Moment ungläubig schauen, doch ein weiterer Blick verrät ihm, dass diese dürre Gestalt kein Dunkelelf ist, der dort neben einer Frau mit langen, dunklen Haaren geht.

Zu Noyeas Erstaunen fällt die Gruppe jedoch nicht weiter auf. Wahrscheinlich haben die Talyraner sich an weit Kurioseres gewöhnt, als um sich über so etwas zu wundern... Er selbst aber ist neugierig und so beschließt er ihnen unauffällig zu folgen.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Jhari A-Brea am 23. Aug. 2003, 21:08 Uhr
Es ist schon spät am Abend als Jhari durch das Stadttor Talyra betritt. Auch zu dieser Zeit sind wenige Personen auf den Straßen unterwegs, doch dies stört ihn nicht.
Je weniger meine Ankunft bemerken, desto besser wird es wohl sein.
Jhari versucht möglichst im Schatten zu bleiben, zum Glück steht die Sonne tief, was ihm dieses Vorgehen erleichtert. Auch wenn er mit offenem Herzen und ehrlichen Vorhaben in die Stadt gekommen ist, so sagt ihm sein Unterbewusst dennoch, dass er lieber wenig Aufmerksam auf sich ziehen sollte. Und so bewegt er sich unauffällig, aber langsam durch die Straßen der Stadt, ziellos bis er ein paar Worte eines Gespräches von Passanten aufschnappt, die von einer Taverne reden und dabei das Wort Harfe und golden benutzten.
Es wird wohl am besten sein, wenn ich mich ein wenig umhöre und mich wie ein Bewohner benehme - auch wenn mich niemand kennt. Vielleicht finde ich jemand Vertrauenvolles, der mir dann doch noch zu einer Arbeit verhelfen kann. Auf jeden Fall wird sich ein Gang zu der Taverne lohnen. Mein Gold wird wohl noch langen, um mir etwas anderes als Wasser zu gönnen.
Hoffentlich ist diese Stadt einigermaßen sicher.

Er hat nicht vor, schon kurz nach seiner Ankunft, in einen Kampf mit Räubern oder Aufrührern verwickelt zu werden.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Bregond am 24. Aug. 2003, 00:02 Uhr
Schweigend führt der Dunkelelf diese ungewöhnliche Gruppe an der Stadtmauer entlang. Nachdem er ihnen noch einmal die Gefahren ihres Ausfluges in die Unterstadt und auch die damit verbundenen Risiken vor Augen geführt hat, sind sie aufgebrochen. Der Nachtwind, den sie wahrscheinlich für längere Zeit nicht mehr spüren werden ist frisch und hinterlässt ein seltsames Gefühl auf der dunklen Haut des Elfen.
Bregond hat nicht vor die Gruppe durch das Nordtor in die Stadt zu führen und bestimmt nicht mitten in der Nacht, wo die Stadtwache doppelt wachsam ist. Und so schlägt er nach einiger Zeit erst mal den Weg nach Norden ein, weg von der Stadt hinein in den Larisgrün der dunkel wie lauerndes Tier vor ihnen liegt und nur darauf zu warten scheint sie alle zu verschlingen. Er hatte ihnen nicht gesagt wie und wo er in die Kanalisation hinabsteigen wollte und so hört er einige leisen Einwände, besonders von Dixie, der es gar nicht zu behagen schien in den Wald zu gehen. Nenne es eine erste Bewährungsprobe kleine Dixie
Irgendwann sehen sie wieder die Lichter Talyras vor sich und das rauschen eines Flusses neben sich. Er hat sie Nordwestlich um die Stadt herumgeführt und steuert jetzt gerade darauf zu. „ Ich habe vor durch den Fluss zu gehen, das habe ich schon einmal gemacht. Er ist an der Stadtmauer nicht tief und nur ein altes Gitter, das zerbrochen ist hindert einen daran ungesehen in die Stadt zu kommen. Gleich hinter der Mauer gibt es einen Laden der Spielzeug für Kinder verkauft und dort befindet sich auch einer der Zugänge zur Kanalisation. Um diese Zeit hält sich niemand dort auf und wir können ohne großes Aufsehen hinabsteigen.“
Der Fluss ist wirklich nicht tief an der Mauer, dennoch ist Bregond vorsichtig. Die Steine sind moosbedeckt und glitschig und jeder Tritt könnte mit einem unfreiwilligem Bad enden, das darüber hinaus die Wache auf der Mauer alarmieren würde. Am Gitter angekommen stellt Bregond erleichtert fest das es noch nicht ausgewechselt worden ist und sich leicht zur Seite schieben lässt. Ach die anderen folgen ihm langsam, wobei er sich denken kann das einige sich einen angenehmeren Start gewünscht hätten, als mit nassen Füssen los zu ziehen.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Yaon am 24. Aug. 2003, 00:25 Uhr
Schweigend verfolgt Yaon das Eintreffen weiterer Mitglieder dieser merkwürdigen Gruppe und folgt dann ebenso schweigend der Führung des Dunkelelfen durch den nächtlichen Wals. Er kann sich gut vorstellen, dass der sich ungerne den Nachtwachen am Tor präsentieren will, schon gar nicht mit dieser doch höchst ungewöhnlichen Gruppe aus Elfen, Magiern, Halblingen und Südländern.

Der nächtliche Wald mit seinen Lauten und dem Wispern der Bäume ist zwar ungewohnt aber nicht erschreckend. Das Unbehagen des Mädchens, Dixie, kann er allerdings spüren. Der Gedanke, durch einen Fluss zu waten oder gar zu scwimmen, behagt ihm allerdings nicht im geringsten. Verflucht... wenn wir schon mit nassen Stiefeln und Füßen in die Unterstadt absteigen.... Ich hoffe die wissen alle, worauf sie sich da einlassen, das wird kein lustiges Abenteuer...

Stumm folgt er Bregond über rutschige Steine und durch ein beschädigtes Kanalgitter wieder zurück in die Stadt hinein. Er beschleunigt seinen Schritt etwas um zu dem Dunkelelfen aufzuschließen. Als er neben ihm geht, flüstert er kaum hörbar vor sich hin und hofft, der Elf würde ihn verstehen.

"Ich hoffe, ihr wisst in welche Gefahren ihr das Mädchen bringt. Gewitztheit wird nicht reichen um das hier zu überleben, und das wisst ihr. Ihr und ich, wir können mit dem Schwert umgehen, die beiden Magier werden sich auch zu helfen wissen. Und dieser... Barde... Götter…"

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Bregond am 24. Aug. 2003, 00:42 Uhr
Sehr wohl hört er die Stimme des Südländers hinter ihm und auch den besorgten klang hört er heraus, seine Antwort kommt zwischen zusammen gebissenen Zähnen wie das zischen einer Natter hervor. „ Niemanden habe ich gezwungen mit zu kommen, das Mädchen nicht und euch auch nicht! Wahrscheinlich bin ich der einzige in dieser lustren Gemeinschaft der weiß was uns da unten erwartet. Und wenn dieser Elb, meint das er Lieder über uns Singen will, so last ihn mitkommen.“
Der Elf dreht sich zu Yaon um und blickt ihn kurz an „ Ich bin nicht verantwortlich für das hier, ich bin nur derjenige der den ersten Schritt kennt, der Weg liegt dunkel und voller Schrecken vor uns und ein jeder von uns weiß wie es Enden kann....wie es Enden wird“ fügt er leise hinzu. Fast hat es den Anschein das er noch mehr sagen möchte, doch dann kommen die anderen nach und Bregond schweigt.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Dixie am 24. Aug. 2003, 01:17 Uhr
Nachdem sich jeder jedem vorgestellt hatte und alles geklärt war, sind sie auch schon los gegangen; dabei musste Dixie nicht einmal schlau sein, um zu regestrieren, dass Bregond sie nicht in Richtung Nordtor führt, was sie mit einem grummelnden Unterton kommentierte. Der weitere Weg wird aber auch nicht besser, denn Bregond füht sie zu einem Fluss, auch das noch, hällt aber, nachdem sie die Erklärung von Bregond gehört hat, lieber ihren Mund, da sich das wohl nicht mehr umgehen ließe.

Im Verhältnis zu den Anderen, bei denen das Wasser legendlich ein wenig über den Stiefelrand schwappt, geht es ihr schon ein wenig über die Knie. Nur wenig später, als sie direkt bei der Stadmauer sind, werden alle noch ein wenig leiser und vorsichtiger, und schlüpfen nacheinander an dem alten Gitter vorbei.
Ein paar weitere Schritte nach dem Gitter, und durch den Fluss, können sie auch wieder auf trockenen festen Boden, worüber wohl alle froh sind; dann geht es aber auch schon weiter, zu dem Zugang, der nach Bregonds Schilderung in die Kanalisation führen soll....

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Mala am 24. Aug. 2003, 11:39 Uhr
Die vorsichtige Vorgehensweise des Dunkelelben gefällt Malakai, wenn gleich auch er seine Befürchtungen entdeckt in die Unterstadt zu gelangen nicht ganz nachvollziehen kann. Hat er was ausgefressen oder wird unser lieber Elb etwa von der Stadtwache gesucht wenn er ihnen so vehement aus dem Wege geht? Naja mir solls egal sein, solange er eine gute Klinge führt und unserer Sache dienlich ist. Ich hatte wahrlich schon schlimmere Reisegefährten als ihn am Hals. Mit einem Grummeln erinnert sich der Magier an einige Kneipenschlägereien die er einem seiner Nargefreunde zu verdanken hatte bei dem er mehrere Blutergüsse einstecken musste. Innerlich zitternd schüttelt Malakai diese Gedanken ab und passiert das alte Gitter. Sein Blick ruhit auf den Schultern seiner neuen Gefährten. Noch ist er sich nicht sicher wie er sie alle einschätzen soll. Kaum haben sie wieder festen Boden unter den Füßen schlägt Bregond auch schon eine schärfere Gangart ein und führt sie listenreich von Schatten zu Schatten um jeden unerwünschtem Blick zu entgehen.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Key am 26. Aug. 2003, 21:10 Uhr
Erschöpft stapft Key auf die Stadttore Talyras zu.

Diese verdammten Schnösel.... So weit von Talyra schicken sie mich von ihrer "Reisegruppe" fort.... Jetzt solle ich allein klarkommen... Na toll... Herzlichen Dank...

Wütend tritt er nach einem Stein , der auf dem staubigen Weg liegt. Endlich steht er nun vor den
Toren...

Na dann... auf gehts...

Er atmet noch einmal tief durch und folgt der Straße ins innere der Stadt.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Sima Diao Xiong Zhurong am 26. Aug. 2003, 21:27 Uhr
Nur wenig Reisende befinden sich noch auf dem staubigen Weg der durch die Tore in die Stadt hineinfuehrt.
Die Morgendaemmerung setzt ein und Sima fuehlt sich um einiges besser nachdem sie die Nacht im freien verbracht hat.
Sie rueckt ihren Helm auf dem Kopf zurecht und taetschelt den Hals der Stute, welche mit freudigem Schnauben den Morgen begruesst.
So reiten sie durch die Stadttore...hinein in den Alltag zurueck..

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Luinalda am 28. Aug. 2003, 23:27 Uhr
Schnell kommt das Stadttor in Sicht und Luinalda reitet ohne zurückzublicken darauf zu. Sie grüßt die Wachen am Tor mit einem letzten flüchtigen Nicken und ohne zurück zu blicken passiert sie das Tor und hat die Stadt verlassen. Nach einigen Schritten treibt sie Saskan an und hält ihn dann nach einigen Minuten wieder an. Sie ist nun ein gutes Stück von den Stadtmauern entfernt und sie wendet sich noch einmal um. Talyra liegt in den warmen Strahlen stolz hinter ihr und sie lässt ihren Blick einige Zeit auf der Stadt liegen. Sie würde sie vermissen, keine Frage. Mit einem wehmütigen Lächeln wendet sie sich entgültig ab und bedeutet Saskan weiter zu gehen. In einem leichten Galopp ist sie bald am Horizont verschwunden und reitet ihrer Zukunft entgegen.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Caylith am 29. Aug. 2003, 20:39 Uhr
Als Caylith vor die Stadttore tritt bleibt sie stehen und blickt an ihnen empor.. sie blickt sich rechts und links um und betrachtet misstrauisch die Torwaechter, welche ihr einen ebensolchen Blick zuwerfen.. Einer von ihnen murmelt ein Stoßgebet gen Himmel zu seinen Goettern.. Cay seufzt innerlich, als sie die leisen Worte wahrnimmt und sammelt sich kurz, ehe sie an den Waechtern vorbei durch das Tor stapft..
Sie meidet die Blicke der Waechter und blickt stur gerade aus.. man laesst sie passieren..

Cay bleibt abermals stehen, als sie die Stadt betritt.. auf ihrer Reise nach Talyra hatte sie Staedte eher gemieden und macht jetzt große Augen.. Wieder schaut sie sich zu allen Seiten um, ob man ihr Staunen auch nicht bemerkt.. Sie weicht einem Pferd mit Reiter aus und haelt sich mehr an den Haeuserwaenden, welche die Staße saeumen.. Auch begegnet sie anderen Passanten auf der Straße, bedenkt sie mit fluechtigen Blicken und bemerkt, dass diese sie ebenso neugierig betrachten, aber ihre Augen schleunigst abwenden, als sich ihre Blick treffen..
Caylith presst ihre Lippen fester zusammen und schlaegt die Kaputze ihes Capes ueber ihren Kopf, wobei die hohe Form ihrer Hoerner jedoch nicht verborgen werden kann, sowie auch ihre Ziegenbeine mit den Hufen nicht..

hier muessen es wirklich wenige Faune geben..

Nachdenklich und sich umschauend stapft sie an den Haeusern vorbei, schnurstracks Richtung Marktplatz, wie sie bald feststellen wird.. dabei versucht sie, die argwoehnischen Blicke und die gemurmelten oder auch laut ausgesprochenen Stoßgebete zu ignorieren..

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Taran am 01. Sept. 2003, 18:44 Uhr
Taran fühlt sich wie auf einem riesigen Pulverfass, das kurz vor dem Explodieren steht und der Graue ist nur mit Mühe zu halten, schlägt mit dem Kopf und stemmt sich unwillig gegen die Zügel. Meine Güte, dir fehlt wirklich Bewegung...

Kaum dass sie das Stadttor passiert haben, wendet er sich nach links auf einen breiten Pfad, der um die Stadt herum zu führen scheint, und treibt den Hengst zum Galopp an. Wild schnaubend donnert der riesige Graue den Weg entlang, die Hufe reissen Erdbrocken heraus und wirbeln Grasbüschel empor und seine gewaltigen Hufschläge dröhnen als Echo von den Stadtmauern wider. Er schafft es noch, im vollen Galopp zu buckeln und Bocksprünge einzulegen, bei denen Taran Mühe hat, sich im Sattel zu halten, doch er treibt ihn weiter und immer weiter und der Hengst scheint nicht müde zu werden.

Die stahlgrauen Flanken färben sich dunkel vor Schweiss und Schaumflocken triefen aus seinem Maul, als der Schmied ihn in einem weiten Bogen bis hinunter zum Platz der Händler und noch ein Stück weiter zum Turnierplatz treibt, dort wendet er ihn und nimmt den gleichen Weg wieder zurück, vorbei am Stadttor, durch das er gekommen ist und an der hohen Mauer entlang, im Norden um die Stadt herum und hinab zum Strand.

Der Graue legt sich auf das Gebiss und galoppiert mit unverminderter Geschwindigkeit weiter. Nicht einmal im tiefen Sand entlang der Wasserlinie wird der Hengst langsamer, obwohl der Boden tief ist und er sich gewaltig anstrengen muß. Er schnaubt nur und wirft sich in wilden Sprüngen nach vorne und Taran ahnt langsam, dass diesem Pferd nur eine Menge Bewegung zu fehlen scheint und genau das ist sein Ziel: ihn müde zu reiten. Am Ende des Strandes kehren sie um und wieder geht es im Galopp zurück. Erst als sie das Ufer verlassen und sich gen Westen wenden, kann er spüren, dass dem Pferd allmählich die Puste ausgeht und seine Galoppsprünge langsamer werden, doch er hat die Schenkel eisern an den Pferdeleib gelegt und treibt ihn vorwärts. Wollen wir doch mal sehen, ob du nicht doch kleinzukriegen bist...

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Eanlyr am 01. Sept. 2003, 20:55 Uhr
Etwas müde kommt Eanlyr der hohen kalten Stadtmauer näher. Zum ersten mal seit Stunden hebt er etwas den Kopf und betrachtet seine Umgebung. Eigentlich hätte ihm der Weg quer durch den Wald gefallen können, dort herrschte eine ruhige, friedliche Stimmung - fast wie zu Hause... aber genau das war dann das Problem. Die Erinnerungen waren einfach noch zu frisch. Eigentlich ist er überzeugt, sich mit der neuen Situation abgefunden zu haben, aber in seinem Inneren wühlt noch immer die Unruhe, die ihn schon die letzten Monaten immer weiter umher trieb, die ihn die Nähe anderer Wesen suchen ließ und noch lässt, und die ihn dennoch eben jenen Wesen aus dem Weg gehen lässt, wo es nur geht.

Das ist sie nun also: Talyra

Viel hat man ihm schon von dieser Stadt erzählt, viel zumindest für ein Feenwesen, dass zuvor nur seinen lichten Wald kannte. Genug zumindest, um ihn intuitiv seine kleinen Schritte in diese Richtung lenken zu lassen. Und jetzt steht er da, vor ihren mächtigen Mauern, die ihn schon von außen irgendwie bedrücken. Ein kleines Gebiet an der Mauer ist von einem Zaun umgeben, Eanlyr beschließt, sich ihm fürs erste nicht zu nähern: die Mauer ist Eingrenzung genug. Auf einmal nimmt er eine Staubwolke wahr, die sich von Westen nähert, dann zwischen ihm und der Mauer durch sich nach Osten entfernt: ein Pferd im vollen Galopp. Zögernd wartet er einen Augenblick. Zwar sind Pferde eigentlich ganz annehmbare Wesen, aber denn sie von Menschen in ihrer Freiheit eingeschränkt werden, können sie unberechenbar sein... Eanlyr hat keine Angst, nein, aber Probleme provozieren will er nun auch wieder nicht. Und richtig schon bald geht die wilde Jagd wieder zurück gen Osten. Schon bald ist es wieder recht ruhig, wenn man von den fernen Geräuschen der Stadt absieht.

Da auf der linken Seite der Ildorel zu erwarten ist, den er in den vergangenen Wochen zur Genüge gesehen hat, wendet er sich nach rechts, in Richtung auf den großen Weg zu. Dort wird sich wohl ein Durchlass in der hohen Mauer finden. Wenn er jetzt schon hier ist, nimmt er sich vor, wird er die Stadt auch betreten. Mit sachten Schritten geht er über die Wiese auf das Stadttor zu, erträgt tapfer den drückenden Schatten der Mauer.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Malek am 04. Sept. 2003, 14:35 Uhr
Wolkenberge schieben sich gemächlich, geradezu träge am trüben Himmel entlang, immer ein neues, entfernteres Ziel anstrebend. Mit ihnen weht ein leichter Wind, welcher Feuchtigkeit und angenehme Kälte mit sich bringt. Das Knarren großer Bäume, untermalt von mancherlei Vogelgezwitscher, übertönt die dumpfen Hufschläge auf dem festgetretenen Pfad. Zwei alte, aber stämmige Pferde traben geradezu verschwenderisch langsam zwischen den grünen Wänden des Waldes. Ihr langes Fell um die Hufe und ihr mehr auf Kraft denn auf Eleganz ausgelegter Körperbau lassen schon aus einiger Entfernung erahnen, dass sie aus dem Norden kommen. Das Größere der beiden trabt ein wenig vor dem Anderen. Auf dem Roß sitzt hoch aufgerichtet ein alter Mann, dem Stolz und hohes Alter in das von grauem Haar verdeckte Gesicht gefurcht sind. In seiner rechten Hand hält er die Zügel des zweiten Pferdes. Auf diesem liegt ein lebloser Körper, halb im Sattel, halb über die Seite des Gauls hängend. Ein blonder, lockiger Zopf baumelt im Takt zu dem Traben kurz über dem Boden. So reitet das ungleiche Gespann gen Talyra, als sich über den Wipfeln der Bäume ein Stück Mauerwerk abzeichnet.
Mit einem kurzen Ruck an den Zügeln kommen beide Pferde abrupt zum Stehen. Wie von Geisterhand bewegt, gleitet der leblose Körper aus seinem Sattel und schlägt mit einem dumpfen Aufschlag auf dem weichen Waldboden auf.

"Und wenn das Schaf an meinen Haaren grast, was in Sithechs Namen ist vorgefallen ?"

Benommen und fluchend erhebt sich Malek aus seiner missglückten Bauchlandung. Mit einer harrschen Handbewegung wischt er sich den Schlaf aus dem Gesicht und tritt an das Pferd des alten Mannes.

"Warum halten wir, Alter ?"

Stumm nickt dieser gen Süden.

Ich rüttle an den Pfählen dieser Welt, wenn der Alte mehr als einen Satz von sich gibt.
Dem Nicken folgend erblickt Malek jene ersten Anzeichen eines Vorhandenseins menschlicher Siedlungen, die ihm noch vor wenigen Augenblicken das Aufwachen brutalstmöglich erleichtert hatten.

"Ein Wehrturm, welch seltener Anblick", wieder mischte sich der unflätige Sarkasmus in die Stimme dieses jungen Burschens, welchen der Alte nun schon seit so langer Zeit ertragen musste, "glücklicher Umstand, welcher uns nicht halten ließ, an jedem dieser Bauwerke, deren Zahl auf unserem Weg ins Unermessliche und weit darüber hinaus zu steigen scheint." Ein verschmitztes aber nicht allzu ernstgemeintes Lächeln begleitet Maleks Worte.

"Dies, oh Herr, ist kein verwaister Mauerrest, es ist Talyras Schutzwall." Resignation und Gleichgültigkeit mischen sich zu gleichen Teilen in die rauhe Stimme des Alten.

Ist denn das zu fassen, er sprich... Talyra ?
"Talyra ? Willst Du mir damit in Deiner höchst einfältigen Weise mitteilen, dass wir gestrandet sind, die Reise sei vorbei sagst Du ?"

Wieder antwortet der Alte mit einem kurzen Nicken, welches, kaum erkennbar, nicht einmal die grauen Haare zur Schwingung bringt.

Talyra. 'Gib ihm Almosen, Frau, denn es gibt im Leben kein schlimmeres Unglück, als blind zu sein in Talyra' Anduar, Dein Wort steht zu Gericht, es wird sich zeigen, ob es die Schwere meines Herzens tatsächlich aufwiegt oder nicht.

"Nun gut, Alter, Du hast uns hierhergeführt. Der Lobeshymnen Güte muss ich Dir trotz allem verwehren. Du hast in keinem Wort, und auch in keiner Geste, je erwähnt, dass es derart warm sein würde, im Herzen dieses Landes. Um der Wahrheit treu zu bleiben, es gab keinerlei Äußerung Deinerseits zum Wettergeschehen. Was hat uns hierhergetrieben, in dieses, einem Schmelztiegel gleichende Land ?"

Ein unverständliches und auch nur in den Bart gemurmeltes Stoßgebet gen Himmel bleibt die einzige Reaktion des Alten. Langsam hieft er seinen Bauch und seinen restlichen Körper von dem sichtbar mitgenommenen Rücken des alten Gauls. Ebenso langsam, und mit einer gewissen Erhabenheit, die an andere, bessere Zeiten erinnern mag, schreitet er auf den jungen Arduner zu und bleibt mit einem bauchbreiten Abstand zu Malek stehen. Die Statur des Alten gleicht in keinster Weise der, des Arduners. Mit zwei ganzen Köpfen zusätzlicher Größe überragt er den Jungen Olafs, auch sein muskulöser aber von einem alterungsbedingten Bauch versehener Körper weist nicht die geringste Ähnlichkeit zu seinem Schützling auf.
"Leiht mir Eure Ohren, Malek, für die Dauer eines Mückenstichs, leiht mir Eure Ohren. Wir sind hier, weil es Euer Wunsch war, hier zu sein."

"Ich bewundere jeden Mondaufgang aufs neue Deinen scharfen Verstand, Alter." Maleks schiefes Grinsen gleitet in ein kurzes Gelächter und verstummt nach einer Weile wieder.

Er redet mir zuviel, Sithech weiß, der Alte schwafelt zuviel.

"Schön, Du hast Recht, es war mein Wunsch. Aber versuche nicht, zu leugnen, dass es Dein und Olafs Wunsch war, mich zu belesen. Wäre euer Eifer mit euch ganz durchgegangen, wie die Kurzhaarschafe Ferans mit dem kleinen Geraldo, ich hätt in einer Lesestube mein Ende gefunden."

Unvermittelt spürt der Alte Maleks Hand auf seine Schultern klopfen. Als er sich dem jungen Arduner, der sich seiner Worte wegen zahlreicher Bewegungen und Gesten bedient, wieder zuwendet, blickt er in ein freudestrahlendes, überschwengliches und freundliches Gesicht eines jungen Schelms.

"Komm' Ander, komm'. Die bunten Sandsteinfarben dieser lebendigen Legende warten nicht ewiglich auf uns." Kaum gesprochen, sitzt Malek schon im Sattel.

Kopfschüttelnd bemüht sich der alte Ander auf seinen Gaul, nimmt beider Pferde Zügel in die Hände und setzt sie in Bewegung Richtung Nordtor.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Schilama am 23. Sept. 2003, 13:19 Uhr
Schilama ist eine gute Strecke zu Fuß gegangen, bevor sie in einer übersichtlicheren Umgebung auf das Pferd gestiegen ist: Das Reiten mit dem Pferd klappt schon erstaunlich gut, da sie nicht mehr so nervös ist wie gestern und sich deshalb auch wieder an das erinnert, was Ta´keja ihr beigebracht hat, jetzt brauchen wir nur noch einen Namen für dich, Pferd.

Als sie merkt, dass sie dem westlichen Stadttor näherkommt, steigt sie ab und nähert sich zu Fuß, aber mit den Pferd an den Zügeln, dem Stadtor. Sie fragt sich, zu welchen ihrer Freunde sie zuerst gehen soll. Die liebsten waren ihr Morgana, Asrai und Sethai. Es dauert ein wenig, aber schließlich entscheidet sie sich, erst Asrai und Sethai zu besuchen. Vielleicht aus dem einfachen Grund, dass sie erst in Ruhe einer ihrer Feunde sehen will und bei Morgana war es eben selten ruhig. Mit dieser Entscheidung duchschreitet sie das Tor und macht sich auf den Weg zu Asrais Heim.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Henry am 11. Okt. 2003, 15:32 Uhr
Henry und Yohn sind noch nicht weit geritten, sie sehen hinter sich noch die Mauern der Stadt in der Ferne, als sie ein dumpfes Geräusch hören, als käme eine Rinderherde auf sie zugerast. Yohn sprengt mit einem freudigen "Yeah!" los, daß Frederik ansteckt und genauso ausruft und Henry macht beiden die Freude und macht mit und prescht in gestrecktem Galopp hinterher.

Frederik jauchzt vor Freude und Henry muß plötzlich an seine Kindheit denken und legt nur seinen Arm locker um den Jungen, damit er ihm nicht vom Pferd fällt, auch wenn er ganz hervorragend das Gleichgewicht hält. Wenn das Orga und die Großmutter sähen, dann gäbs Ärger, denkt er schmunzelnd und er zügelt den Rotbraunen wieder etwas und läßt ihn in leichtem Galopp weiterlaufen. Yohn hat schon die Spitze der Herannahenden vom Roßsteinischen Gut aus Verd erreicht und grüßt die Männer, die er gut kennt und es ist ihm anzusehen, wie er sich über ein Wiedersehen freut. Die Hengste schäumen und tänzeln auf der Stelle mit einer unbändigen Kraft, obwohl sie doch den ganzen Tag gelaufen sind und Henry genießt das Bild dieser wunderschönen Fuchsstuten mit ihren weissen Blässen und Fesseln und die Hengste in etwas kräftigerem Rotbraun aber genauso klar und schön gezeichnet. Aus Frederiks Mund kommt ein staunendes: "Bowh, sind das schöne Pferde Henry, die sind wunderschön, guck mal Henry, siehst du wie die tanzen?" Henry zieht es bei dem Anblick die Brust zusammen, erinnert ihn das alles doch wieder an seine Jugendzeit, die schöner für ihn nicht gewesen sein konnte und sagt: "Ja Frederik, ich liebe den Anblick, es gibt für mich nichts schöneres," und fügt noch ergänzent hinzu, "außer Orga und euch beiden Racker!" und Frederik lacht und drückt sich an ihn.

Henry zählt tatsächlich fünf Hengste und zwischen ihnen ist eine ganze Schar von Jugendlichen auf den Stuten, aber auch Mädchen sieht er auf den Pferderücken und bei flüchtigem Überschlagen der Stuten meint er mindestens zwanzig zu zählen. Yohn stellt Henry förmlich als Heinrich von Roßstein bei den Männern vor, die ihn respektvoll grüßen. Die Jugendlichen auf den Stuten sehen alle sehr müde aus, auch wenn ihre Augen vor Stolz leuchten und Henry überlegt, wie sie am besten zum Grundstück kommen. Über den Platz der Händler, der zwar am nächsten liegt, aber um diese Zeit noch sehr voll ist, will er nicht und darum ruft er Yohn zu, daß sie an der Stadtmauer entlang zum Verder Tor reiten, aber im Schritt, damit die Pferde langsam abkühlen können, und von dort in kleinen Gruppen zum Anwesen reiten.

Henry nutzt Yohns Führung, um sich die Pferde genauer anzusehen und die Jungen und Mädchen einzeln zu begrüßen, die ihn vielleicht nur kurz auf dem Gut gesehen haben. Drei der Männer reiten auf Hengsten mit Yohn vorne weg und zwei bilden den Abschluß der Herde. Die Jugendlichen machen das prächtig und Henry staunt nicht schlecht und nachdem er die Herde abgeritten ist zählt er fünfundzwanzig Stuten mit ihren Fohlen, die auf den ersten Blick einen müden Eindruck machen, aber in gutem Zustand sind. Die Männer haben die Tiere gut im Auge behalten und ihre Arbeit hervorragend gemacht, denkt er bei sich, aber sein Vater würde ihnen auch das Fell über die Ohren ziehen, wenn nur eines der Fohlen zu Schaden gekommen wäre.

Als sie am Verder Tor ankommen reitet er zu den Wachen und erklärt ihnen, daß die Pferde zum Haus von Roßstein gehören und daß sie in kleinen Gruppen zum Haus reiten werden, worauf der eine Wachposten nickt und sich bereit erklärt, die gaffenden Menschen von der Herde fernzuhalten, wenn sie sich am Rande der Stadtmauer hinter ihrem Wachposten halten. Henry bedankt sich und schickt Yohn mit einem der Männer und fünf Jugendlichen auf ihren Stuten mit ihren Fohlen los und sagt den anderen, daß sie die Pferde am Rande der Stadtmauer in Bewegung halten sollen. Yohn ist bald wieder zurück und begleitet auf diese Weise immer gleiche Gruppen zum Haus und Henry reitet mit Frederik mit der letzten Gruppe mit und bedankt sich noch einmal bei der Wache, die alle Hände voll zu tun hatte, ständig Neugierige wegzuscheuchen, denn in der kurzen Zeit hatten sich mehr Menschen als Pferde versammelt und es wurde fleißig getuschelt, über Nargen, Flucht und daß doch was dran sein müsste an dem Grücht, denn woher sie es auch immer wussten, schnell machte es die Runde, daß das die Pferde vom Gut von Roßstein aus Verd seien, die sich vor den Nargenbanden in Sicherheit bringen.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Henry am 12. Nov. 2003, 22:09 Uhr
Henry lenkt den kleinen Wagen durch das Stadttor und am Platz der Händler vorbei und biegt in den schmaleren Weg ein, der am See entlang nach Süden führt.

Er hört was Asrai über die Nargen weiss, doch als sie von ihrer Freundin Schilama spricht, weiss er nicht, wen sie meint. Henry wehrt ab, als sie von viel Arbeit spricht, die sie nun hätten und meint: "Es ist aber auch sehr schön, mit allen zusammen zu sein. Es ist so viel mehr Leben im Haus und es erinnert mich sehr an alte Zeiten, wo ich selber noch auf dem Gut gelebt habe."

Die Kleine läuft im flotten Trab den geraden Weg entlang und immer wieder sieht man hinter den Bäumen den See, der wie ein silbernes Band zur ihrer Linken schimmert.

Henry macht sich ernstlich sorgen, als Asrai von Stress und Kummer spricht und nicht weiss, wohin sie soll? Hat sie nicht ein kleines Haus in dem sie mit Sethai lebt? fragt er sich, doch er schweigt erst einmal und beobachtet sie einen Moment von der Seite. Doch dann kommt ihm eine Idee, aber er kann noch nicht darüber sprechen, denn erst möchte er sie mit seinem Vater überraschen, danach kann er ihr anbieten, daß sie jeden Morgen mit seinem Vater zum Pferdehof reitet, damit sie unter Menschen kommt. Sein Vater würde sich sicher gerne um sie kümmern und darauf achten, daß sie ordentlich ißt, damit sie wieder zu Kräften kommt und sich über ihre Gesellschaft freuen.

Sie fahren noch ein Stück schweigend durch die leicht bewaldete Gegend und sehen dann schon von weitem die Felsen. "Dort bei den Felsen liegt links der Pferdehof," ruft Henry erfreut aus und spornt die Kleine noch etwas an.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Asrai am 13. Nov. 2003, 00:32 Uhr
Als Henry meint, dass er nicht wisse, wer Schilama ist, wundert sie sich ein wenig. Aber das kann natürlich sein. "Nun gut, ich dachte nur, sie wäre inzwischen schon recht bekannt in Talyra, weil sie Morgana, der Heilerin, tatenkräftig zur Hand geht. Aber man kann natürlich nicht jeden kennen, der hier in Talyra lebt."

Immer wieder schaut Asrai zu allen Seiten, betrachtet die Häuser und die Bäume, als wäre sie schon seit Jahren nicht mehr hier gewesen. Aber schließlich ist sie in den letzten Wochen nicht viel herumgekommen. Nicht einmal in die Bäckerei hatte sie es wieder geschafft. Sicher vermisste Thram sie schon.

"Es ist wirklich sehr bequem, mit einer Kutsche zu reisen. Jedenfalls angenehmer, als immer zu Fuß gehen zu müssen.", bemerkt Asrai während sie das Stadttor passieren, zieht die Decke jedoch noch ein wenig fester um sich, denn Henry hat nicht übertrieben, als er von der kalten Zugluft erzählte.

Als Henry dann auf die Felsen deutet und noch ein wenig schneller fährt, schmunzelt Asrai. Sie mag Henrys fröhliche Art, die sehr ansteckend auf sie wirkt.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Henry am 16. Nov. 2003, 18:46 Uhr
Nachdem Henrys Gefühlsleben wieder im Lot ist kommen ihm Asrais Worte wieder in den Sinn, was sie über ihren Gefährten gesagt hatte. Dann sind sie doch noch zusammen, stellt er beruhigt fest, aber irgendetwas stimmt nicht mit den beiden, ihre Worte hörten sich beinahe trostlos an.
Henry grübelt noch einen Moment, dann antwortet er auf Asrais Frage: "Orga macht sich Sorgen um das Gut in Verd, aber es geht ihr von Tag zu Tag besser." Wieder erwähnt er nichts von den Geschehnissen, weil es von seinem Gefühl her noch nicht der richtige Zeitpunkt ist.

Dann sagt er: "Die nächsten Tage, wir wissen noch nicht genau welchen Tag, werden Orga und ich uns das Jawort geben. Wir würden uns freuen, wenn ihr und Sethai an den Feierlichkeiten teilnehmen würdet. Wir tragen uns mit dem Gedanken, auf einem Schiff auf offener See die Zeremonie von einem Kapitän vollziehen zu lassen."

Gespannt blickt er zu Asrai, die immer noch warm in die Decken eingehüllt, die Fahrt zu genießen scheint. Als sie um eine langgestreckte Biegung fahren sehen sie plötzlich in der Ferne die Stadtmauern von Talyra.  Ein schöner Anblick, denkt er, als er die Stadt bei Sonnenuntergang betrachtet, die von den rotgefärbten Wolkenstreifen aussieht, als würde das Licht eines Kamines auf sie scheinen.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Asrai am 16. Nov. 2003, 19:00 Uhr
"Ihr wollt heiraten?" Asrai sieht Henry neugierig an. "Das finde ich wunderbar. Wenn die Hochzeit auf einem Schiff stattfinden wird, dann wird er sicher eine außergewöhnlich schöne Hochzeit." Asrai freut sich sehr für die beiden. Auch wenn sie sie noch nicht oft zusammen gesehen hat, so weiß Asrai einfach, dass die beiden zusammen gehören. Henry hatte sich, als sie die beiden das letzte Mal gesehen hat, so fürsorglich um Orga gekümmert.

"Ich werde gern mit Sethai zu eurer Hochzeit kommen.", verspricht sie daher. "Versprecht mir einfach, mir rechtzeitig vorher bescheid zu geben."

Dann gleitet auch ihr Blick hinüber zur Stadt. "Es ist ein außergewöhnlich schöner Anblick.", spricht sie. "Wie aus einem Märchen. Man müsste es malen können."

Noch während sie dieses spricht, kommt ihr schon eine Idee für das Hochzeitsgeschenk der beiden. Sie würde recht bald im Atelier vorbeischauen. Dies hatte sie der Künstlerin auch bei der Einweihung des Haus der Geschichten versprochen.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Henry am 17. Nov. 2003, 14:37 Uhr
Henry sieht Asrai die ehrliche Freude an und daß es wohl außergewöhnlich ist, auf einem Schiff zu heiraten gefällt ihm besonders gut. "Es war Orgas Idee, ich weiss auch nicht, wie sie darauf kam. Es könnte etwas kalt werden, aber wir werden sehen, wir wollen uns lediglich vor der Welt das Jawort geben. Wir waren schon als Kinder   unzertrennlich und sind schon seid unserer Jugend ein Paar. Nur das Schicksal hat uns getrennt, aber was zusammen gehört kommt auch wieder zusammen. Man soll eben nie die Hoffnung aufgeben."

Ihre Zusage, mit Sethai mit auf das Schiff zu kommen und der Zeremonie beizuwohnen, nimmt er mit einem freudigen Lächeln und einem Nicken zu seinem Vater hinüber zur Kenntnis, der sich offensichtlich auch darüber freut. Er reitet schon die ganze Zeit schweigend neben ihnen her und lauscht ihrer Unterhaltung.

Henry lacht plötzlich, "Es kann von einem Tag auf den anderen gehen, wir müssen sehen, daß wir einen netten Kapitän finden, der auch über ein einigermaßen sicheres Schiff verfügt." Auch Leonhard lacht schallend bei den Worten seines Sohnes und dann läuft die Kleine schon durch das große Stadttor und kurz danach erreichen sie das Haus von Roßstein und fahren in den Hof, wo immer noch die Stuten unter der großen Kastanie auf frischem Stroh angebunden werden und die Fohlen mal im Hof umhertollen und dann wieder bei ihren Müttern stehen.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Chamo am 18. Nov. 2003, 23:41 Uhr
"In den Süden warm und grün
zog es Grunins grosse Schar
doch seit über einem Jahr
hatte niemand sie gesehen.

Ob sie je das Ziel erreichten,
diese Mine ihrer Träume.
Es wird wohl ein Rätsel bleiben,
nur ein Wispern alter Bäume."

Das Lied verklingt und Dror bleibt für einen Moment stehen, als er eine Wegkreuzung erreicht und das westliche Stadttor von Talyra unweit vor ihm aufragen sieht. Dies sollte er also sein, der Eingang zu einem neuen Wegpunkt auf seiner Wanderung. Er fragt sich, ob die Stadt den Erzählungen gerecht werden würde, die er immer wieder gehört hatte. Manchmal hatte er das Gefühl, dass ...

Ein Fuhrwerk, welches an ihm vorbeirattert, reisst ihn aus seinen Gedanken. "Wir werden sehen, wie es sich anlässt", sagt er zu sich selbst, "Grübeleien werden dir nicht helfen, Dror Silberbart."
Der Zwerg folgt dem Wagen zum Stadttor. Dieses ist, wie er bemerkt, eher schlicht gehalten. Hier fehlte etwas imposantes, etwas was die Macht und den Reichtum dieser Stadt wiederspiegelte, etwas was Ehrfurcht erzeugte und Feinde schon beim blossen Anblick ängtlich werden liess, so etwas, wie das Portal zu Kaerthos, nun ja vielleicht nicht ganz so, aber doch so ähnlich. In Gedanken entwirft er schon einen grossangelegten Plan. Zuerst müsste natürlich der Wald hier ringsum gerodet werden, um einen weiten Blick zu erlauben. Was nützten hohe Zinnen, wenn das Dickicht sich die Mauer hochrankte. Dann...

...unterbricht ihn die Torwache: "Geht weiter, Fremder. Dies ist kein Versammlungsplatz. Doch sagt vorher wie euer Name ist, was ihr in der Stadt wollt und wie lange ihr bleibt."

"Dror Silberbart ist mein Name", brummt der Zwerg, "ich bin Baumeister und auf der Suche nach Arbeit. Wie lange ich bleibe kann ich noch nicht sagen."

"Ihr dürft passieren. Meldet euch in der Stadthalle, wenn ihr nach Arbeit sucht. Fangt keinen Streit an und greift nicht zur Waffe. Beachtet die Gesetze von Talyra und ihr werdet keine Probleme bekommen." Nach diesen Worten postiert sich die Wache wieder links neben dem Tor, um den Fahrweg freizumachen, beobachtet Dror aber weiter aus den Augenwinkeln.

Dieser zögert nicht länger und betritt endlich die Stadt.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Falcon am 25. Nov. 2003, 22:55 Uhr
Draußen vor dem großen Tor setzt er sich grübelnd auf einen großen Findling und betrachtet die Wimpel und Fahnen im Wind. Wohin sollte er sich jetzt wenden, nie könnte Arwen ihm verzeihen was er getan hat und seine Scham ist zu groß um ihr unter die Augen zu treten, auch wenn er ihr damit das Herz bricht. Er konnte nicht zurück nach Vinyamar, doch wohin dann?
Plötzlich rafft er sich auf, strafft die Schultern und schlägt die Kapuze zurück, der kühle Regen ist eine wohltuende Erfrischung und klärt seine Gedanken. Eine Verpflichtung hatte er noch, bevor er Talyra verlassen würde, ein Gespräch galt es noch zu führen. Und so steht er auf und geht Richtung Smaragdstrand davon, die Geräusche der Stadt hinter sich lassend.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Vandy am 28. Nov. 2003, 15:56 Uhr
Frühlingstraum galoppiert gemächlich den Weg entlang, schon einige Zeit ist er unterwegs und er fühlt das es dringlich ist, immer wieder verringert er das Tempo, so wie es ihm gerade gefällt und er seine Kräfte schonen kann.
Von weitem sieht er die Stadt und nur einmal hatte er das Gefühl der Gefahr im Rücken.
Das war als er nicht weit von WWW's Höhle vorbeigaloppierte.
Er spürte das sich etwas verändert hatte, das der Wolf nahe war, und das er ihm nicht zu nahe kommen durfte, denn der Wolf schien sich nicht mehr unter Kontrolle zu haben, der Kampf zwischen Mensch und Tier war fast vorbei, und das Tier gewann immer mehr die Überhand.
Er kannte die Wege gut, und war sie schon so oft gelaufen als er Vandy begleitet hatte.
Auch sie hatte etwas tierisches an sich, aber der Mensch in ihr hatte gewonnen und schnell hatte er sich an seine Partnerin sowohl auch Futtergeberin gewöhnt.
Sie behandelte ihn immer gut und verwöhnte ihn von Tag zu Tag mehr.
Zwar gab es auch Zeiten wo sie alles von ihm forderte, ihn bis an seine Grenzen trieb, doch gab sie ihm auch immer wieder Zeit sich zu erholen.
Auch er spürte die Veränderung im Larisgrün, es gab Dinge in diesem Wald denen er lieber aus dem Weg ging, und sein Fluchtinstinkt wurde entfacht.
Doch die Stadt, die war sicher, das war sein zuhause, von kleinauf war er dort, dort gab es den sicheren Stall, genügend und ausreichend Futter sowie Wasser.
Gleich hat er sie erreicht.

Die Sicherheit

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Flothemil am 30. Nov. 2003, 00:31 Uhr
Die Stadttore sind dunkel, nur wenige Fackeln erhellen die Mauern Talyras. Der Weg ist befestigt, in zwei Tagen wird Flothemil Brioca erreichen. Von dort aus wird es nach Ildala weiter gehen, ich werde mir ein Pferd kaufen müssen. Nocheinmal betrachtet Flothemil Talyra, für beinahe zwei Jahre sein Zuhause, zwei lange Jahre, zwei sonderbare Jahre.

"Leb wohl Talyra... auf bald!" Flothemil beginnt zu pfeifen, dann stimmt er ein Lied an...

"Das Ziel nicht bekannt
der Weg ungewiss
Der Ruhm liegt auf der Straße
wer hebt ihn auf?
Abenteuerliche Fahrt
Richtung Süden
Abenteuerliche Fahrt
Richtung Süden
Die Pfade verkommen
die Menschen fremd
Die Heldentaten sind vergessen
wer belebt sie auf?
Abenteuerliche Fahrt
Richtung Süden
Abenteuerliche Fahrt
Richtung Süden..."

Ein Lachen.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Mottenfaenger am 01. Dez. 2003, 12:08 Uhr
Zwar hatten die beiden noch eine ganze Weile über ihr neues... nun, >Heim< wollten sie es nicht gerade nennen, aber doch Haus, gesprochen, ohne aber zu einem endgültigem Entschluss gekommen zu sein, was sie überhaupt damit anfangen würden.
Erst als sie den mittlere weitestgehend leeren Marktplatz überquerten, wurden sie wieder den Dingen gewahr, die Borgil ihnen in einigen kurzen Sätzen berichtet hatte. Sie brauchten den auffälligen Anschlag, mit roten Lettern auf dickes Rindsleder geschrieben, nicht zu lesen, um zu wissen, was darauf stand. Im Gegensatz nämlich zu besorgt dreinschauenden Mägden, würden Borgils Nachrichten keine Anstalten machen, sich bald wieder aus Mottenfaengers Gedächtnis zu verflüchtigen.

Narge im Grenzland! geht es ihm durch den Kopf, als sie Talyra durch das Stadttor verlassen So wird es also Krieg geben… Plötzlich schweifen seine Gedanken ab, hin zu Caewlin genauso wie zu Cron. Werden auch sie daran teilnehmen Gerade erst, zerschlagen und mit nicht wenig Glück, aus einem Kampf heimgekehrt. Selbst Mottenfaenger musste nicht lange nach einer Antwort suchen. Natürlich würden sie in den Krieg ziehen. Er weiß es mit der selben Gewissheit, mit der er weiß, dass >sie< dieses Mal nicht mitziehen würden, als sein Blick auf Raven fällt. Dies würde eine Schlacht sein und kein Überraschungsangriff. Dazu benötige man Generäle und ausgebildete Krieger – und keine Druiden und Diebinnen.
In tiefes Grübeln versunken, legen die beiden den Weg zum Baum schweigend zurück.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Dror am 09. Dez. 2003, 21:01 Uhr
Die beiden Zwerge traten vor das Stadttor und Dror schaute sich erst einmal um. Er erinnerte sich, dass er gestern für einen Moment seinen baumeisterlichen Phantasien nachgegeben hatte, um dieses Tor in ein imposantes Bauwerk zu verwandeln.
Jetzt dagegen betrachtete er es ausschliesslich aus dem Blickwinkel eines Feindes, der es erstürmen wollte und er musste zugeben, dass es ganz seinem Zweck entsprach, unerwünschten Besuch fernzuhalten.
Die dicken Türen aus Eichenholz, die geteert und mit Eisen beschlagen waren, konnten Rammversuchen lange standhalten und selbst wenn sie durchbrochen werden würden, gab es noch ein Fallgatter, welches im Notfall heruntergelassen werden konnte. Hier gab es demnach nicht viel zu tun für ihn und so wandte er sich nach Norden, um an der Stadtmauer entlang zu gehen.
"Also", wandte er sich an seinen Begleiter, als er den Wald betrat, der sich bis zu den Mauern erstreckte, "nun erzählt einmal. Was hat euch von den schneebedeckten Hängen des Nordwalls fortgetrieben und hierher nach Talyra gebracht?"

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Silver am 10. Dez. 2003, 14:31 Uhr
Der Heerzug, angeführt vom Lord Comander der Steinfaust zieht durch die Straßen Talyras. Hunderte von Menschen vereinzelt Zwerge und auch der ein oder andere Elf stehen am Straßenrand und jubeln den Soldaten zu, die Stolz und voller Tatendrang an ihnen vorbei marschieren. In einigen Tagen werden sie nicht mehr so unbeschwert sein, der Winter steht vor der Türe und wenn nur die Hälfte von dem stimmt was ich über die Narge gehört habe, werden viele nicht mehr Heim kommen.. Silver, der junge Sturmdrache reitet nachdenklich hinter den Bogenschützen, seine Stute trottet hinter dem Haupttroß her und hält immer den passenden Abstand.

Trommeln und das gleichmäßige Aufschlagen der Stiefel begleiten seine Gedanken, ebenso wie das gelegentliche Schluchzen einer jungen Frau oder einer besorgten Mutter. Die mit Tränen in den Augen zwischen den Jubelnden stehen und ihre Gebete zu den Göttern murmeln. Was ist wenn die Narge uns schlagen? Wer wird sie dann schützen? Zweifelnd gleiten seine Augen über die mächtigen Stadtmauern und die zurück bleibenden Blaumäntel, de auf den Wehrgängen stehen und zum Abschiedsgruß mit ihren Schwertern gegen ihre Schilde schlagen. Rhythmus, immer wieder der selbe Rhythmus

Das große Tor, das eingefaßt von zwei Tortürmen die Grenze der Stadt bilden sind weit geöffnet. Ein Trupp Blaumäntel, angeführt von Hauptmann Rûfus halten die Menge zurück so das die Reiter und Fußtruppen sowie der Wagentroß ungehindert das Tor passieren kann. Ein frösteln überkommt den Drachen, als er den Torbogen passiert. Schaudernd schaut er sich um, doch kann er keinen ersichtlichen Grund Erkennen für sein Unbehagen. Der Winter ist näher als alle dachten Mit zittrigen Fingern zieht er seinen Kobalt blauen Umhang enger um seinen Körper Die Menschliche Gestalt ist einfach zu anfällig, ich frage mich immer wieder wie sie die ganzen Jahrtausende überleben konnten? Noch ist der Weg gut und der Boden hart gefroren, so das Roß und Reiter gut voran kommen. Kaum das alle die Stadt verlassen haben und die Reiter der Nachhut das Tor passiert haben, beginnt irgendein Soldat ein Lied und seine Kameraden fallen schnell mit ein. Musik macht das Marschieren und den Gedanken an Tot leichter....ich glaube ich werde sie nie verstehen. Schweigend reitet Silver weiter und hart der Dinge die auf ihn zukommen.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Osnyk am 10. Dez. 2003, 19:15 Uhr
Als Osnyk mit seinem Zwergenfreund zu den Stadttoren traten, bemerkte Osnyk wie sehr das gewaltige Bauwerke sein Begleiter beeindruckt, den dieser schaute mit nachdenklichem Blick auf das grosse Tor.
Als sie den schliesslich den Wald vor ihnen betraten, fragte Dror, was Osnyk den in diese Gegend führen würde. " Nun lieber Freund, die Geschichte ist ziemlich kompliziert aber ich werde mir Mühe geben sie gut zu erzählen", sprach Osnyk und fing mit der Geschichte an. "In noch alten Zeiten zog ich mit einer Gruppe von Söldnern auf Wanderschaft. Als sich ein neugieriger Elb an unser Nachtlager wagte, bemerkten wir seine Gegenwart und namen ihn als Gefangener fest. Ich hatte Mittleid mit diesem zierlichen Geschöpf, und befreite den Elben eines Nachts. Als Dank versprach er mir das ich ein Blick auf das schöne Elbenreich werfen könne. Nun, das tat ich auch aber die Folgen waren schwer. Den der Elb namens Gilthanas der nun mein Freund wurde, ist vom Elbenreich verstossen worden weil ich als Zwerg ihr Reich betreten habe. Dies bekam ich aber nicht mit da ich weiter ziehen musste, so das die Söldner kein Verdacht schöpfen konnten. Nach dem Verweis den Gilthanas zu ertragen hatte, fing er an mich zu suchen und gelang ins Zwergenreich. ich habe ihm eine Nachricht hinterlassen die ihm sagen sollte das ich hier in Talyra auf ihn warten werde. So geschah es das wir uns in der goldenen Harfe wiedergefunden haben".
Osnyk beendete seine Geschichte, die ihn wieder an die alten Zeiten errinerten mit einem zufriedenem Lächeln.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Dror am 10. Dez. 2003, 21:37 Uhr
Die Mauer verläuft vom Tor aus schnurgerade nach Norden. In einigen Metern Abstand folgen die Frostzwerge ihr unter den kahlen Bäumen, deren braune Blätter jeden ihrer Schritte mit einem Rascheln begleiten. Zuerst führt sie ihr Weg einen kurzen Hang hinab, während die Mauer weiter auf einem, zum Wald hin steil abfallenden, Felssims verläuft. Nach und nach nähert sich der Waldboden dem Niveau des Mauerfusses allerdings wieder an und schliesslich ist es Dror, der seinem erzählenden Begleiter interessiert zuhört, wieder möglich, direkt an die Mauer zu treten, um sie zu untersuchen. "Wenn ihr als Söldner durch die Welt gezogen seit...", wendet er Osnyk seine Aufmersamkeit zu, als er plötzlich vom Lärm marschierender Schritte und lauter Jubelrufe unterbrochen wird, die aus Richtung des Stadttores zu ihnen gelangen.

"Ich glaube das Heer ist zum Feldzug aufgebrochen. Hoffentlich hat Sil ihnen scharfe Schwerter und solide Rüstungen in die Hand gegeben, so dass es ihnen möglich ist die Narge zu vernichten." Während er das sagt, formt er mit seinen Händen einen Hammer, das Zeichen Sils, indem er die  Handkante der linken Hand auf die Brust legt und die geschlossene rechte Faust darüber hält. Er verharrte kurz so, um der Stadtwache seinen Segen mit auf den Weg zu geben und sich dann wieder seinem Begleiter zuzuwenden:
"Ihr habt mir berichtet, dass ihr als Söldner gearbeitet habt und ich erkenne, dass ihr auch den Frostzwergen angehört, aber wann und wo wurdet ihr geboren und was hat euch dazu getrieben, die Behausungen eurer Vorfahren zu verlassen?"


Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Osnyk am 11. Dez. 2003, 19:41 Uhr
Osnyk der nun seine Geschicht zu Ende erzählt hat, folgt seinem Begleiter und lächelt in die schöne grüne Welt hinein. Er erinnert sich gerne an die alten Zeiten, als er immer etwas zu tun hatte und sich nie langweilte. jetzt bekommt er höchstens Muskelkater vom Bierkrug heben. Aber er ist zufrieden mit seiem Leben obwohl ein paar Kämpfe immer wieder willkommen wären.
Plözliches Jubelgeschrei reist ihn wieder in die Gegenwart, und er will schon nach seiner Axt greiffen als er jedoch Dror das Zeichen des Hammers machen sieht beruhigt er sich wieder und lockert seine Haltung. Osnyk ist zwar gläubig, aber er hatte sich nie so richtig für die Religion interessiert.
Als Dror Osnyk fragt was ihn den aus seiner Heimat getrieben hatte, antwortet ihm Osnyk mit bitterer Stimme er sei nie so gewesen wie die anderen Angehörigen seines Stammes.  "Ich wollte wissen was sich hinter unseren Bergen versteckt, und so zog ich als wandernder Söldner hinaus in die Welt. Ich verlies mein Volk mit 53 Wintern, nun zäle ich 74", verkündete er.
Ee wechselte das Thema indem er fragte wohin sein Freund den gehen wolle, und schaute ihn fragend an.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Dror am 11. Dez. 2003, 22:19 Uhr
Während Osnyk ihm antwortet, betrachtet sich Dror das Mauerwerk etwas genauer, um die Verfugungen auf Löcher zu untersuchen, die einerseits Kletternden Halt bieten könnten und andererseits eindringendem Frost eine Möglichkeit geben könnten, den Stein porös zu machen. Ab und zu nimmt er dabei Pergament und Kohle zur Hand, um sich Notizen zu machen, wo Ausbesserungen notwendig sind.

Ein seltsames Gefühl beschleicht ihn plötzlich für einen Moment, als er bemerkt, das er gedämpfte Geräusche von der anderen Seite hören kann, ohne dass es ihm möglich ist, zu sehen, was in den Gassen der Stadt passiert. Es ist, als wäre er hinter einer Mauer eingeschlossen, ohne eine Möglichkeit sich bemerkbar zu machen. Doch das Unbehagen verschwindet genauso schnell, wie es gekommen ist und als er drei Schritte zurücktritt, kann er nur noch den Wind in den Bäumen hören, während alle Geräusche der Stadt von dem granitenen Wall verschluckt werden.

Seine Gedanken werden plötzlich durcheinander gewirbelt, als Osnyk ihm mitteilt, dass er zwanzig Jahre jünger als er selbst ist. Bisher schätzte Dror den anderen älter ein. Er hatte nur sehr wenig junge Frostzwerge kennengelernt, die ausserhalb des Nordwalls lebten und keiner von ihnen war jünger als er selbst gewesen.
Als der Baumeister darauf eingehen will, hat sein Begleiter aber schon ein anderes Thema angeschnitten.

Während sie weitergehen, erzählt Dror, wie er den Aushang der Stadtväter über die Bedrohung der Narge gelesen hat, in die Steinfaust geeilt ist und den Auftrag bekommen hat, die Stadtbefestigungen eingehend auf ihre Tauglichkeit zu überprüfen und sie eventuell reparieren zu lassen.

Die beiden Zwerge erreichen schliesslich einen kleinen Fluss, der den Wald hier verlässt und in die Stadt hinein fliesst. Das Mauerwerk spannt sich in einem schmalen Bogen über das Flüsschen und ein Gitter versperrt unerwünschten Besuchern den Weg hindurch. Allerdings sieht Dror auf den ersten Blick, dass das Metall rostig und nicht mehr fest im Stein verankert ist.  Deshalb nimmt er sein Massband vom Gürtel und trägt die Abmessungen der Absperrung auf ein Stück Papier auf, mit der Absicht, von einem der Schmiede der Stadt ein neues Gitter herstellen zu lassen.
Als er fertig ist, wirft er einen letzten zufriedenen Blick auf die Skizze und lässt sie dann wieder unter seinem Gürtel verschwinden.

"Wenn ihr früher Söldner gewesen seid, hätten sie euch bei dem Feldzug gegen die Narge sicherlich brauchen können. In zwanzig Jahren habt ihr sicherlich viel erlebt. Wo seid ihr überall gewesen? Weit im Süden? Im Osten? Ihr habt doch nicht etwa auch die Meere bereist?"

Als er das sagt, wirft der Baumeister einen Blick auf das Gewässer und stellt fest, dass es hier keine Möglichkeit gibt den Wasserlauf trockenen Fusses zu überqueren. Daraufhin schlägt er dem Söldner vor: "Lasst uns ein kurzes Stück am Fluss entlang gehen, vielleicht gibt es hier in der Nähe einen Steg, den wir benutzen können."

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Osnyk am 12. Dez. 2003, 19:39 Uhr
Osnyk willigt mit einem überzeigtem "Ja" auf Drors frage ein einen Steg zu suchen, und versucht seine Reise zu beschreiben. "Wir, also die Söldner und ich, hatten eigentlich vor von Stadt zu Stadt richtung Osten zu wander. Wir haben uns aber verirrt da unsere Karten noch sehr alt und fast unbrauchbar waren" sagte der Zwerg kleinlaut." So wanderten wir nach unserem Gefühl, und ich weiss bis heute nicht wo wir überall waren. Aber wir waren nahe den Elbenreichen, da ich ja mein treuer Freund dort durch ein eher trauriges Ereigniss kennenlernte."
Als er fertig Gesprochen hatte fragte er sein Gegenüber, wie eigentlich die Geschichte von Dror Silberbart aussieht, und schaute ihn mit groassem Interesse an.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Dror am 13. Dez. 2003, 21:23 Uhr
Während Osnyk erzählt, gelingt es den beiden Frostzwergen schon nach kurzer Zeit, einen Übergang zu finden, der sie das kalte, schnell dahinfliessende Wasser überqueren lässt. Auf der anderen Seite des Flüssleins schlagen sie schliesslich einen Weg zurück zur Mauer ein.

"Meine Geschichte ist schnell erzählt", antwortet Dror, "denn ich habe bisher noch nicht viel von der Welt gesehen. Aufgewachsen bin ich in Kaerthos und ich wäre wohl auch mein Leben lang im Herzen des Nordwalls geblieben, wäre da nicht ein alter Zwerg gewesen, der, nachdem er einen grossen Teil seines Lebens durch die Welt gereist war, wieder heimkehrte und durch seine Erzählungen in mir den Wunsch weckte, selbst auszuziehen, um das Leben im Licht der Sonne und des Mondes kennenzulernen. "

Hier stoppt er, da sie einen weiteres Rinnsal erreichen. Leichter Dampf steigt von ihm auf und Dror benetzt seine Hand mit etwas Wasser und riecht daran.
"Wenn dieses Wasser nicht tief aus dem Erdinnern, aus einer heissen Quelle, kommt, möchte ich nicht mehr Silberbart genannt werden", sagt er, "der Geruch von Schwefel ist unverkennbar. Es wundert mich, dass es in dieser Gegend so etwas gibt. Der Boden scheint mir zu ruhig für so etwas." Für einen Moment überlegt er, ob er einen genaueren Blick auf die Quelle  werfen soll, entscheidet sich dann aber dagegen. Um seine Neugier zu befriedigen, gibt es auch noch später Zeit.
So fährt er mit seiner Erzählung fort, während sie wieder neben der Mauer entlang laufen:

"Ich bin in den letzten Jahren durch Immerfrost gewandert und habe meinen Lebensunterhalt damit verdient den Menschen zu helfen, ihre Behausungen zu errichten. Am Anfang glaubte ich mich wenig geeignet dafür, doch ich stellte fest, dass mein begrenztes Wissen in diesem Fach oft ausreichte. Ausserdem lernte ich mit der Zeit auch dazu, so dass ich mittlerweile die meisten meiner Kunden zufrieden stellen kann."

Ab und zu unterbrach sich der Baumeister, um die Mauer genauer in Augenschein zu nehmen und nahm dann den Gesprächsfaden wieder auf und so kamen die beiden Zwerge schliesslich am Nordtor von Talyra wieder aus dem Wald heraus, als Dror etwas einfiel, was er die ganze Zeit vergessen hatte:
"Jetzt haben wir uns gegenseitig unsere Lebensgeschichte erzählt, aber warum ihr mich aufgesucht habt, habe ich immer noch nicht erfahren. Seid ihr vielleicht auf der Suche nach einem eigenen Haus? Einen richtigen Pilz kann ich euch zwar nicht bieten, aber wenn ihr wollt, und das entsprechende Geld habt, kann ich versuchen euch einen aus Stein zu entwerfen."

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Osnyk am 14. Dez. 2003, 18:39 Uhr
Osnyk der den Geruch von Schwefel nicht snderlich mag ist froh das sie weiterziehen und wieder zum Stadttor gelangen. An dieser Stelle will nun Dror wissen was ihn den zu ihm führe. "ich bin zwar schon auf der Suche nach einem festem Wohnsitz, und würde es gerne von einem Frostzwergen erbauen lassen. Zu erst muss ich aber wieder meine Geldbörse füllen lassen. Aus diesem Grund dachte ich ihr habt vieleicht eine gut bezahlte Stelle als Steinmetz frei, der eure Baupläne in die Tat umsetzen kann. Allerdings müsste ich noch dazu ausgebildet werden", sagt Osnyk dessen Hoffnung gross in sein Gesicht geschrieben ist. Er geht zwar nicht davon aus das ihm Dror eine Stelle als Metz bieten kann, aber vieleicht kennt er jemanden der der eine frei hätte.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Dror am 14. Dez. 2003, 20:03 Uhr
"Mhmm, das ist nicht so einfach", antwortet Dror,  "ich bin selbst erst seit einem Tag in der Stadt und kenne nur wenige der Handwerker hier.  Als Baumeister braucht man zwar fast immer einen Steinmetz, allerdings muss man schon weithin bekannt sein und viele Aufträge erhalten, bis man es sich leisten kann einen eigenen zu bezahlen. "

Er schweigt und überlegt, ob er bei seinem gestrigen Umherwandern in der Stadt etwas gesehen hatte, was Osnyk weiterhelfen kann.

Schliesslich sagt er: "Ich glaube ich habe  in der Tausendwinkelgasse das Schild eines Steinmetzes gesehen. Leider kann ich mich an seinen Namen nicht mehr erinnern, aber ich werde ihn sicherlich in Zukunft aufsuchen, wenn ich derartige Dienste benötige. Vielleicht solltet ihr dort euer Glück versuchen."

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Osnyk am 15. Dez. 2003, 19:04 Uhr
"Nun ich will euch danken Dror Silberbart. Sie haben mir geholfen. Aber ich vermute das sich unsere Wege hier trennen werden, denn ich bin müde und sollte mich ein wenig ausruhen um Kraft für den nächsten Tag zu schöpfen. Den ich vermute die Arbeitssuch wird nicht einfach werden", sagt Osnyk zu Dror indem er ihn mit einem zufriedenem aber erschöpftem lächeln ins Antliz blickt.
Osnyk schlägt nun langsam den Weg zur goldenen Harfe ein. Nach ein paar schritten macht er Halt und fragt seinen Begleiter wo er den jetzt hingehe. Und ob er denn immer noch im Pfirsich zu finden sei.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Dror am 15. Dez. 2003, 21:02 Uhr
"Ich habe jetzt erst einen Teil der Mauer gesehen", antwortet Dror dem anderen Frostzwerg, "deswegen werde ich jetzt weiter um die Stadt wandern, um zu schauen, ob es noch irgendwo anders Löcher gibt, die gestopft werden müssen. Ich danke euch für eure Gesellschaft auf dieser kurzen Wanderung. Wenn ihr mich besuchen wollt, könnt ihr mich in nächster Zeit sicherlich noch im Pfirsich finden", er überlegt kurz und fügt dann hinzu, "und sollte ich meinen Wohnsitz ändern, so wird sicherlich ein Aushang am Marktplatz davon künden."

Der Baumeister verabschiedet sich von Osnyk mit einem kräftigen Händedruck. "Ich wünsche euch viel Glück bei der Suche nach Arbeit und wartet nicht zu lange damit, wieder einmal vorbeizuschauen. Ihr habt mich mit euren Erzählungen neugierig gemacht, was ihr auf euren Reisen alles gesehen habt. Gehabt euch wohl."
Damit wendet er sich um und setzt seinen Weg ausserhalb der Stadt fort.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Dolmin am 22. Dez. 2003, 14:08 Uhr
Der Weg war gegen Ende beschwerlich gewesen; es hatte genieselt und schließlich waren all seine Kleider durchnässt von der nicht enden wollenden Feuchte. Doch all dies scheint nun nicht mehr wichtig. Majestätisch thront das große Tor am Ende der Straße. Groß, steinern und mit dieser simplen aber gewichtigen Botschaft: Hier findet nur derjenige Einlass, der Talyra, die Weltenstadt, die Stadt der tausend Wesen ehrt und respektiert. O ja - und ob er sie respektieren würde. Dolmin ist froh, endlich wieder Stadtluft zu riechen, schon jetzt drängeln sich hundert Gerüche, miteinander ringend um ihn. Manche wohlriechende und manche des Ekels und des Verfalls.

Diese Stadt vereint Leben und Tod wie kaum eine andere. Das gefällt mir, ja, dass verspricht interessant zu werden.

Noch immer steht er vor dem Tor. Menschen kommen ihm entgegen, die Stadt verlassend; andere ziehen an ihm vorbei, um Talyra zu betreten. Ein Kommen und ein Gehen. Auf dem Weg hierhin hat er so manche Händlerkarawane getroffen; doch eine gewisse Unruhe hatte sich unter den Kaufmännern ausgebreitet. Man erzählte sich von Nargen und manche behaupteten sogar, noch weitaus Schlimmeres stecke hinter den Überfällen auf ihresgleichen. Dolmin hatte sich nicht beeindrucken lassen... Rasch weicht er einem Wagen aus, vollbepackt mit Kisten.

Es wird Zeit. Talyra... ich hoffe für dich, dass ich finde, was ich zu finden begehre.

Und eilig, die schwarze Robe enger ziehend verlässt er die steinerne Straße und geht durch das Tor.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Deleila am 23. Dez. 2003, 11:12 Uhr
Lange war die Reise gewesen, von den Wäldern Azuriens hier her. Ob ich ihn hier finden werde? Und welche Geschöpfe leben hier noch?
Aufmerksam blickte Deleila sich um. Allerlei Gestalten schienen an den Stadttoren herumzulungern, aber nicht alle durften scheinbar in die Stadt.
Die junge Zentaurin blickte nocheinmal zurück, die Straße entlang, von der sie gekommen war. Schon wieder näherten sich neue Reisende, eine Gauklertruppe, dem Aussehen des Wagens nach zu urteilen.
Deleila schulterte erneut ihren Bogen und schritt langsam auf die Stadttore zu, wobei ihr so einiges an Wesen aus dem Weg ging. Die Wachen blickten zu ihr hinauf, musterten das weiße Fell ihres Pferdekörpers und das Muskelspiel darunter.
"Ihr begehrt Einlaß? Was führt euch nach Talyra?"
Deleila strich sich einmal kurz nervös durch das weiße Haar, dann sagte sie mit ihrer angenehm klingenden Stimme: "Ich bin auf der Suche nach jemandem. Seid gewiss, ich suche keinen Streit und habe nicht vor, Unfrieden zu bringen." Die Wachen blickten noch ein wenig mißtrauisch, ließen Deleila dann jedoch durch das große Tor eintreten.
"Talyra." sagte sie leise. "Jetzt bin ich hier. Mal sehen, ob ich dich finde."
Langsam ging sie weiter, vorsichtig darauf achtend, das sie ja niemanden trat. Da ihr jedoch alle aus dem Weg gingen, war dies weniger das Problem.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Raven am 15. Jan. 2004, 12:45 Uhr
Schneeregen klatscht in schweren, nassen Flocken auf das Straßenpflaster, als die beiden Sols Schmiede über die lange Steintreppe wieder verlassen. Die schneidende Kälte, die ihnen entgegenschlägt und auf den vom Schmiedefeuer erhitzten Wangen wie Nadelstiche beisst, macht Raven schlagartig wieder nüchtern. Fröstelnd zieht sie den Umhang enger um den Körper.

Der Nachmittag ist bereits dem Abend gewichen und hinter den Fenstern flammen die ersten Lichter auf, als sie durch die Gassen Richtung Nordtor laufen. Mottenfaenger scheint es ziemlich eilig zu haben, die Stadt zu verlassen und zum Larisgrün zu kommen und so führt Raven sie ohne Umschweife auf dem kürzesten Weg durch das Geschlängel von Gassen und schmalen Straßen bis zum Tor. Zwar ist dort unter dem mächtigen steinernen Durchgang nur ein einziger Blaumantel der offiziellen Stadtwache zu sehen, aber es patroullieren dort etliche bewaffnete Männer der Bürgerwehr, die die Stadt in aller Eile aufgestellt hat. Zumindest scheint Talyra nicht gänzlich ohne Schutz zu sein, wie Raven beruhigt feststellt.

Mottenfaengers unergründliche Miene dagegen beunruhigt sie viel mehr - er scheint im Larisgrün etwas zu spüren, das sich ihren menschlichen Sinnen entzieht, und es scheint offenbar nichts Gutes zu bedeuten. Nervös folgt sie ihm, bis sie ausser Reichweite des Stadttores gelangen und nur noch das abendliche Dunkel des Waldes vor ihnen liegt. Seltsam still ist es hier und allein das Heulen des Windes ist zu hören. "Was ist hier los?" flüstert Raven in die Dunkelheit.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Arwen am 20. Jan. 2004, 22:05 Uhr
Der Weg durch die Straßen zum Stadttor im Süden Talyras ist kürzer als es Arwen lieb ist, denn mit jedem Schritt der Pferde rückt der endgültige Abschied ihres Bruders näher. Sie hatten schon am Morgen auf Vinyamar voneinander Abschied genommen, alleine, in seinem Zimmer, wo niemand die Worte hören konnte, die Bruder und Schwester wechseln. Oder die Tränen sehen konnte, die Arwen weint, als ihr Bruder ihr von der unverständlichen Botschaft berichtet, die Nadir ihm für ihren Vater aufgetragen hat. Tränen, die ihren Bruder noch mehr verwirren als die Worte der Nachricht. Von all dem ist ihr nun nichts mehr anzusehen, als sie neben ihrem Bruder her reitet und Nadir weniger als eine Armlänge entfernt neben sich weiss.

Bald ist das Tor erreicht, und der Zug der Elben passiert es ungehindert. Die Wachen mustern sie nur schweigend und neigen grüßend die Köpfe. Und dann ist der Moment gekommen. Am großen Brunnen auf dem freien Plat vor dem Tor zügelt Gildin sein Pferd, und der ganze Zug hält eine Länge hinter ihnen an. Arwen sieht ihren Bruder schweigend an, als versuche sie sich jede Einzelheit seines Gesichtes einzuprägen, dann lächelt sie. Ein Lächeln, in dem auch Trauer mitschwingt. "Ayares t'isdiores... und grüss unseren Vater von mir."

Die Antwort ihres Bruders ist nur ein Wispern in ihren Gedanken, aber es vertreibt die Trauer aus ihren Augen. Noch lange blickt sie dem Trupp in eng geschlossener Formation hinterher, der im Nebel verschwindet, der sich noch immer am Boden auf den weit offenen Flächen hält. Sie weiss, dass sie ihn lange nicht wiedersehen wird, vielleicht gar nicht, sollte sie bei dem Versuch versagen, das Medaillon zu vereinen.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Wolfram am 29. Jan. 2004, 22:10 Uhr
Talyra! Nach Wochenlanger Reise steht er vor den Toren der großen Stadt. Der Weg war alles andere als Gemütlich gewesen und er hat sich mehr als einmal gefragt wie man nur im Winter reisen konnte. Sei es drum, nun war er hier und er würde das tun was er sich schon seit Tagen vorgenommen hatte. Ein Gasthaus suchen, eine Kleinigkeit Essen und ein gutes Bier trinken oder vielleicht auch zwei. Und eventuell, wenn er Glück hätte würde er sogar ein Mädchen mit auf sein Zimmer nehmen. Ein belustigtes Glitzern huscht durch seine Augen, mit der linken fährt er sich übers Gesicht und befühlt seine Bartstoppeln Naja vielleicht Morgen Mit Interesse mustert er die dicken Mauern und die Türme der Wehranlagen, betrachtet die Fahnen und Wimpel auf den Dächern und versucht die Wappen ein zu Ordnen. Langsam, fast gemütlich reitet er durch das große Tor, grüßt die Wachen freundlich mit einem Kopfnicken. Ihre blauen Umhänge bauschen sich im Wind auf und geben den Blick auf kurze breite Klingen dar, die sie zusätzlich zu ihren Speeren tragen. Niemand fragt ihn wer er ist, oder fordert gar Papiere von ihm und so gelangt Wolfram ohne großes Aufsehen nach Talyra.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Orija am 27. Feb. 2004, 21:36 Uhr
Orija stapft schweigend durch den Schnee und bleibt vor dem Stadttor Talyras stehen. Sie schlottert trotz ihrer Jahre in Immerfrost vor Kälte, da ihre Füße nass sind und der Schnee ihr ins Gesicht weht. Sie ist mehr als froh darüber, dass sie endlich am Ziel angekommen ist. Die Reise war lang und gefährlich, denn weder der Winter, noch die Narge und Straßenräuber sind zu Wanderern besonders höflich. Hoffentlich hat sich der Weg gelohnt und mein Leben wird hier besser.

Sie grüßt die Wachen mit einem vorsichtigen Lächeln und zieht ihr beiden schwer bepackten Maulesel hinter sich her. Jetzt brauche ich zuerst eine Unterkunft und dann sehen wir weiter. Orija blickt bekümmert auf ihre Lasttiere, die seit Tagen kein gutes Futter mehr bekommen haben. Und um euch muss ich mich auch kümmern, meine treuen Begleiter. Sie tritt durch das Tor und macht sich auf die Suche nach einem Gasthaus.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Jareth am 02. März 2004, 09:19 Uhr
Ein dichter Vorhang aus Schnee und Regen schränkt die Sicht des Mannes auf dem Kutschbock des Planwagens stark ein. Aber die hohen, großen Mauern der Stadt Taylra sind auf keinen Fall zu übersehen. Ein mächtiges Holztor unterbricht die Anordnung der meterdicken Steine. Talyra ist eine reiche Stadt; das wußte Jareht vorher und nun sieht er es mit eigenen Augen.

Trotz des Wetters, bei dem man keinen Hund vor die Tür jagen würde, ist die breite Straße einigermaßen belebt, auch wenn eine dicke Schicht aus Schnee, Eis und Matsch auf ihr klebt. Jareth schnalzt mit der Zunge und das Pony setzt mit einiger Mühe sich, den Planwagen und seinen Kutscher in Bewegung.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Phelan am 09. März 2004, 17:22 Uhr
Phelan lächelt die Faunin an. "Ihr braucht Euch keine Gedanken darum machen, ob Ihr irgendwie in meiner Schuld steht oder ob es mir Umstände bereitet Euch zu begleiten. Denn weder das eine noch das andere trifft zu. Und Morgana", fährt er fort, "Sie ist eine Menschenfrau, falls Ihr das wissen wolltet, und eine Heilerin. Und ich habe mit eigenen Augen gesehen, dass sie ihr Handwerk versteht, also macht Euch darum keine Gedanken." Er wünscht, er könne Cay einige ihrer Zweifel nehmen, die er doch irgendwo auch nachvollziehen kann. Warum sollte sie ihm auch blind vertrauen, nur weil er ihr seine Gesellschaft auf dem Weg nach Talyra angeboten hatte?

Sie betreten Talyra durch das nördliche Tor. Zu ihrer Rechten erhebt sich ein alter Wehrturm, der direkt aus der mächtigen Stadtmauer heraus gearbeitet zu sein scheint, doch sein Tor ist verschlossen und Spinnweben zwischen der eisenbeschlagenen Tür und dem Mauerwerk zeigen deutlich, dass ihn schon lange niemand mehr betreten hat. Dennoch patroullieren zwei Blauröcke an diesem nördlichen Tor und noch ehe sie die Mauern hinter sich gelassen haben deutet Phelan der Faunin an zu warten. Er springt vom Rücken der Stute und führt sie am Zügel hinter sich her auf die Stadtwachen zu. Cay kann nicht verstehen, was gesprochen wird, aber die beiden Uniformierten deuten auf ein nahegelegenes Haus, das sich direkt an die Innenseite der Stadtmauer befindet und von einem Garten umgeben ist. Phelan nickt und dankt und kehrt dann zu Caylith zurück.

"Und ich hatte mir wirklich Sorgen gemacht, dass wir dreimal die ganze Stadt durchqueren müssten. Wir haben Glück. Das dort", er deutet auf das Gebäude zur Rechten, das entfernt an ein altes Bauernhaus errinnert, "das ist die Kräuterkate." Er grinst Caylith triumphierend an. "Vielleicht könnt Ihr jetzt glauben, dass ich Euch nichts Böses will."

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Caylith am 09. März 2004, 19:37 Uhr
Sie schuerzt ihre Lippen und sieht mehr als skeptisch drein als sie seine Worte ueberdenkt und ihre Arme vor der Brust verschraenkt, wodurch sich ihr Ueberwurf ein wenig lichtet. Es ist wohl mehr eine Abwehrhaltung davor, sich einlullen zu lassen. Und doch hegt sie Zweifel, ob sie ihm nicht dich Unrecht tut. Sie kann nur hoffen, dass diese Morgana bereit ist, ihr zu helfen, trotz des Wesens, dass sie ist.
Cay ist noch immer hin und hergerissen. Phelan macht einen vernuenftigen Eindruck, dennoch ist sie sich nicht sicher. 25 Zwoelfmonde hat man ihr eingetrichtert, niemanden zu trauen. Jedenfalls glaubt sie, dass dies schon so lange her ist.

>Sie ist eine Menschenfrau, falls Ihr das wissen wolltet, und eine Heilerin. Und ich habe mit eigenen Augen gesehen, dass sie ihr Handwerk versteht, also macht Euch darum keine Gedanken.<
"Es wird sich zeigen..." murmelt sie als Antwort fast eher zu sich selbst, sieht dabei dem Tor entgegen, welches noch verschlossen ist. Sie ist sich nicht mehr sicher, wo sie vor einiger Zeit in die Stadt gekommen ist. Oder war ich noch gar nicht drin? Sie runzelt ihre Stirn, als sie versucht sich zu erinnern.

Sie mustert die Wachposten genau und beobachtet ihre Mimik, als sie naeher kommt, genauso wie diese sie wohl argwoehnisch betrachten. Als sie warten soll, ist es ihr nur recht, doch sieht sie ihrem Begleiter nach, als er auf die Blauroecke zugeht und mit ihnen leise etwas bespricht. Misstrauisch beaeugt sie die Drei und versucht ein wenig mitzubekommen, was dort gesprochen wird. Doch mag es ihr nicht gelingen und Zweifel und Zoegern durchflutet die Faunin abermals. Sie ist gewillt, sich umzudrehen und wieder nach Hause zu gehen; zu den weiten Ebenen, dem Wind und den Tieren die sie zu hueten vermag.
Sie muss wieder ueberlegen Warum bin ich hier? Doch es faellt ihr bald ein als Phelan zu ihr zurueck kommt und ihr die frohe Kunde ueberbringt, dass es nicht mehr weit ist.

Ihre Augen wandern zu dem alten Gebaeude, dass am aeusseren Rand der Stadt liegt und ist froh, nicht die ganze Stadt durchqueren zu muessen, so bleiben ihr vielleicht noch mehr Begegnungen mit Stadtbewohnern erspart, die ihr aengstliche und feindliche Blicke zuwerfen koennten und Schutzsprueche gegen das Boese fluestern.
Sie nickt Phelan zu, als er sie angrinst. Triumph? Warum? Denkt er, er hat mich im Sack? Dass ich ihm nun blind vertraue, nur weil er mich zu einer Heilerin gefuehrt hat? Dies beweisst mir nichts... Ich weiss ja nichtmal, ob das wirklich stimmt..
Sie versucht sich nichts weiter anmerken zu lassen, doch ihr Gesicht spiegelt den Zweifel wider, den sie hegt.
"Es wird sich alles zur Rechten Zeit herausstellen, Phelan." sie sieht ihn ernst mit den hellen Augen an. Sie scheint zu ergruenden, was er denkt, doch sieht sie nur seine Heiterkeit darueber, dass es nicht allzu umstaendlich war die Kate zu finden.
"Vielleicht habt Ihr auch recht." Laechelt sie leicht als Erwiederung zu seinem Grinsen und um ihre borstigen Worte zuvor etwas abzuschwaechen.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Uuma am 29. März 2004, 17:49 Uhr
Uuma liegt den Rest des Weges von Wegesend nach Talyra dösend auf MoMs Rücken, den kleinen Hund auf MoMs Hinterteil verbannt, als sein leises Schnauben sie aus ihrem Schlummer reißt.
Uuma hebt den Kopf und sieht zu ihrer Überraschung einen weiten Steinwurf entfernt das Stadttor vor sich liegen. Hellwach sind ihre Sinne wieder und schnell sitzt sie kerzengrade auf MoM und hebt den kleinen Hund mit festem Griff am Nacken wieder vor sich auf das Kanninchenfell.
Irgendwie ist es lustig, wie der kleine Kerl sich auf dem Pferderücken hält und sein Vertrauen rührt Uuma immer mehr. Er scheint nicht vorzuhaben, sie zu verlassen.
Das Stadttor ist weit geöffnet und mit einer gewissen Spannung nähert sich Uuma dem Tor, aufmerksam in alle Richtungen schauend.  Die beiden Wachen haben sie schon längst erspäht als MoM langsam durch das Tor trippelt, doch außer sie zu beobachten und ein paar Worte miteinander zu wechseln tun sie nichts und so reitet sie weiter die Straße in die Stadt hinein.
Erst einige Häuser weiter löst sich Uumas Anspannung  und erleichtert streichelt sie den kleinen Hund, der gleich wild mit seinem kleinen Schwanz wedelnd gegen ihren Oberschenkel schlägt.
"Sscchhhht, aufhören dummer kleiner Hund," und mit schnellem Griff packt sie ihn und setzt ihn ein kleines Stück von sich weg, doch gleich kommt er wieder angerobbt und springt auf die Hinterbeine und leckt ihr Kinn.
"Brrhhh, aufhören!... Uuma sonst werfen dich runter und kleiner Hund können laufen...!" droht sie ihm streng und sofort duckt er sich auf seinen Platz und blinzelt zu ihr hinauf. Uuma muß laut lachen und eine Magd mit vollem Einkaufskorb, die das wohl beobachtet hat lacht mit ihr und überrascht guckt Uuma in das fröhliche Gesicht der jungen Magd, die schmunzelnd weitergeht und um eine Hausecke verschwindet.
Nachdenklich reitet Uuma langsam weiter... dem Marktplatz entgegen während der kleine Hund immer wieder schnuppernd die Nase in den Wind hebt, als wenn er etwas Vertrautes wittert. Zum ersten Mal hofft Uuma, daß er nicht von MoMs Rücken springt und irgendwo in der Stadt verschwindet. "Kleiner Hund stehlen Herz von Uuma," sagt sie leise und legt ihre Hand auf den kleinen Kerl und merkt gar nicht, daß sie mit den Fingern in seinem Fell spielend, ihn leicht an sich drückt, als wollte sie ihn bei sich halten...

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Shanarahad am 07. Apr. 2004, 09:43 Uhr
Leise Verwünschungen vor sich hinmurmelnd, die im Tröpfeln des Schneeregens untergehen,  erreicht eine Gestalt das südliche Stadttore Richtung Ildala.
Durch den kalten Schneeregen ist ihr schwarzer Umhang durchnässt, auf ihrer Kaputze liegen Reste von Schnee die erst noch wegtauen müssen, sollte sie einmal ins Warme gelangen.
Kaum einen Blick hat sie bei diesem Wetter für die Stadt und ihre Schönheit. Kaum einen Blick hat sie für die großen Mauern und das Stadttor. Sie will nur hindurch!
Dieses Ziel verfolgt sie mit eifriger Zielstrebigkeit und einem schnellen Schritt.
" Nur eine Taverne, nur eine Taverne, ein warmes Plätzchen, Met. denkt sie bei sich, maschiert eilends weiter und beachtet die anderen Leute dabei nicht.
Ihre Tritte quietschen leise im Matsch und Schnee und ihre Spuren werden alsbald wieder verwischt sein.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Raven am 10. Apr. 2004, 18:52 Uhr
Das Wetter ist so unbeständig, als könnten sich die Götter nicht darüber einig werden, ob sie Sonne oder Schnee schicken sollen und während ihres Weges in die Stadt erlebt Raven einen ungestümen Wechsel aus stürmischem Wind, Hagelschauern, Schneeregen und hellem Sonnenschein, der zwischen den stahlgrauen Wolken hervorblitzt. Unmutig wickelt sie sich in ihren Umhang, um sich vor den niederklatschenden Tropfen zu schützen, während sie durch den Wald stapft. Das Bild, das sich ihr bietet, als sie den Rand des Larisgrün erreicht, entschädigt sie jedoch für den triefenden Umhang und das Frösteln, denn aus den nassglänzenden Stadtmauern erhebt sich gegen den wolkendunklen Himmel ein Regenbogen, wie er farbenprächtiger nicht sein könnte. In einem gewaltigen Halbrund spannt er sich über die Dächer der Stadt und den in der Ferne blinkenden Ildorel und sie bleibt eine ganze Weile stehen, um den herrlichen Anblick anzuschauen, bevor der Bogen im Wolkengrau verblasst und sie sich weiter auf den Weg zum Stadttor macht.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Zara am 13. Apr. 2004, 12:24 Uhr
Mit raschen, beschwingten Schritten schreitet eine junge Frau durch das Stadttor. Das seltsame Wetter scheint sie nicht zu stören. Die Kaputze ihres Umhangs hat sie zurückgeschlagen und hevor kommt ein exotisches, schwarzes Gesicht. Mit ihren braunen, wachen Augen blickt sie fröhlich in ihre Umgebung und das lange, schwarze glatte Haar hat sie zu einem kunstvollen Zopf geflochten, der nur ein wenig durch das Wetter gelitten hat, doch das stört ihre Laune nicht.   Endlich! Endlich da! Ja, wie schön. Oh ich bin so gespannt. Wie es wohl werden wird? Was es wohl für Männer gibt? Hoffentlich sind sie nicht zu prüde

Ihre Gedanken treiben ihr Lächeln und ihre gute Laune noch höher.
Ihr schwarzer Körper ist unter dem Umhang nur halb verborgen, da dieser geöffnet ist. Darunter trägt sie ein rotes, wenn auch etwas nass gewordenes Kleid, dass ihre weiblichen Rundungen mehr als gut betont.
Außerdem trägt sie dazu passende, schlanke Stiefel und eine große Tasche um ihre Schulter.

So schreitet sie wohlgelaunt in die Stadt und zwinkert so manchem Mann auffordernd zu.
Ihre schwarze Haut sorgt dabei für die nötige Exotik.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Zysariel am 13. Apr. 2004, 12:43 Uhr
Zysariel hebt langsam ihren Kopf,den sie vorsorglich,ob des kalten Windes und den vereinzelten Regenschauern gesenkt hatte. Nun jedoch blitzen ihre Augen vergnügt aus dem Schatten,den die Kaputze auf ihr Gesicht wirft,heraus,als sie die Stadtmauern Talyra's erblickt. Das war sie also,die große Stadt ,die seid unbestimmter Zeit schon Ziel ihrer Reise und neuer Punkt ihrer Hoffnung geworden ist. Vielleicht würde sie hier endlich zufrieden und glückliche eine neue Perspektive für sich erbauen können.
Plötzlich jedoch verhallen ihre Schritte und die Halbelbe bleibt,mit schiefgelegtem Kopf einen Augenblick stehen. Erst lässt sie sorgsam den Blick über das äußere Antlitz der Stadt gleiten,sich bewusst dessen,dass dies eines der Bilder sein wird,das auf lange Dauer noch in ihren Erinnerungen bestehen wird,ohne das es von Sorgen oder tragenderen Geschehnissen verdrängt werden würde,denn auch wenn diese Stadt,mit ihren imposanten Stadtmauern ,ihr zugleich ein geborgenes Gefühl vermitteln kann,halten sich auch die bohrenden Zweifel noch wacker fest. Vielleicht war es doch die falsche Entscheidung ihre Heimat zu verlassen und mit gar leeren Hände eine fremde Stadt,mit unbekannten Bürgern,ganz alleine aufzusuchen..
So verharrt Zysariel nachdenklich noch einen Moment,ehe ihr Blick ein Stück höher streift und sich auf den,nun wolkenlosen,klaren Himmel haftet. Wohl war es ein wiedermal Schicksal,dass die Kette ihrer Entscheidungen und Schritte sie nach Talyra führte und es würde weiter dem Schicksal vorbehalten sein,zu entscheiden wie sich ihr Leben hier entwickeln würde,doch eines,das bekennt sie nun mit einem sicheren Lächeln auf den Lippen,würde sie nie und das war aufgeben,so setzt sie ihre Schritte ,mit neuer Sicher und Entschlossenheit wieder fort.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Garrett am 22. Apr. 2004, 13:25 Uhr
Nachdem Thay-Lee und Garrett den Platz der Händler hinter sich gelassen haben, suchen sie nach einem kleinen Baum, der in der Nähe der Stadtmauer steht. Nach kurzer Zeit ist ein solcher gefunden und Garrett befestigt die geliehene Zielscheibe mit einem Lederriemen an einem Ast des Baumes, so daß das Strohgebinde frei in der Luft hängt. Sollte ein Pfeil daneben gehen, würde er nach kurzer Zeit von der Stadtmauer gestoppt.

Nachdem das Ziel aufgestellt ist, hängt der Halbelf die Sehne seines Langbogens an beiden Nocken ein, so daß die Waffe ihre typische Form erhält und schußbereit gemacht wird. Anschließend legt er mehrere Pfeile auf den Boden, von denen sich Thay-Lee bei ihren ersten Übungen bedienen kann.
Nachdem er der jungen Frau gezeigt hat, wie man beim Bogenschießen am vorteilhaftesten steht (linker Fuß vorn, rechter hinten), reicht er ihr den Langbogen und einen Pfeil und lächelt: "Viel Glück."

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Thay-Lee am 23. Apr. 2004, 00:47 Uhr
Thay-Lee hat alles, was Garrett getan hat, still mit angesehen, still aber interessiert.
Plötzlich hält er ihr unvermittelt den Bogen hin, nachdem er ihr erklärt hat, wie man sich stellt.
Unsicher nimmt sie langsam den Bogen entgegen, testet das Gewicht und wie er sich anfühlt.
Dann, nach einem kurzen Seitenblick auf Garrett bückt sie sich nach einem der Pfeile, hebt ihn auf und versucht, ihn auf die Sehne zu bekommen, muss aber feststellen, das es leichter aussieht, als es ist.
Sich schon etwas blöd vorkommend vor Garrett bemüht sie sich aber weiter und mit einigen Ratschlägen von seiner Seite, schafft sie es dann auch.
Die Scheibe sieht plötzlich viel kleiner aus als vorher und stirnrunzelnd fragt sie Lee, wie um alles in der Welt, sie einen Pfeil dort hinein bekommen soll.....
Mit weniger als vermuten, es richtig zu machen, zielt Lee, zieht die Sehne mitsamt Pfeil nach hinten, was wirklich sehr schwer ist und lässt viel zu früh los, ohne das Ziel dabei überhaupt noch im Auge zu haben. Der Pfeil fliegt zwar ein Stück, jedoch längst nicht weit genug, bevor er traurig zu Boden fällt.
Lee lässt entmutigt den Bogen sinken und blickt Garrett mit einer Mischung aus Enttäuschung, Beschämung und Ratlosigkeit, was fast schon komisch wirkt, an.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Garrett am 23. Apr. 2004, 09:23 Uhr
Nachdem Thay-Lees erster Schuß etwa fünf Meter vor der Zielscheibe einen Maulwurfshügel durchbohrt hat, hebt der Halbelf einen weiteren Pfeil auf und reicht ihn ihr mit einem Lächeln.

"Kein Problem, so etwas kommt vor, wenn man noch nie einen Bogen in der Hand hatte. Versucht es gleich noch einmal."

Während die junge Frau abermals den Pfeil auf die Sehne legt, stellt sich Garrett neben sie und korrigiert mit sanfter Hand ihre Armhaltung. Die Hand Thay-Lees, die den Bogen hält, wird leicht angehoben, so daß die elegante Waffe nicht mehr die Regenwürmer im Boden bedroht, sondern die Schußrichtung auf die Scheibe weist. Und obwohl die Frau deutlich die Kraft spürt, die in dem feingeäderten Holz steckt, spannt sie den Bogen so weit, daß die Sehne ihr Ohr berührt.

Für den Bruchteil eines Augenblickes erscheint vor Thay-Lees Augen das Ziel so klar, als wäre es nicht dreißig Meter sondern allenfalls drei Meter von ihr entfernt. Sie schließt kurz die Augen, konzentriert sich auf das Gefühl des Bogens in ihrer Hand und das leise Knarren der Sehne. Als sie die Augen wieder öffnet, hat sie den Pfeil bereits losgelassen und mit einem leisen Schwirren rast das gefiederte Geschoß auf die Scheibe zu. Ein trockenes Rascheln ertönt, als die Metallspitze das Stroh beiseite drückt und der Pfeil zitternd im zweiten Ring von innen stecken bleibt.

"Ich gratuliere, Thay-Lee. Ihr seid ein Naturtalent.", lobt Garrett lächelnd. Doch dann stellt er fest, daß sich die Angesprochene den Unterarm hält. Offensichtlich ist die Sehne des Bogens gegen die weiche Haut geschlagen, die sich am Handgelenk der Schönen befindet. Mit einem bedauernden Seufzen entschuldigt sich Garrett bei ihr:

"Bitte verzeiht mir. Ich habe ganz vergessen, Euch den Armschutz zu geben. Anderenfalls werdet Ihr Euch noch verletzen."

Mit flinken Fingern löst der Dieb die halbrunde Lederschale von seinem eigenen Arm und bindet sie Thay-Lee um das Handgelenk, mit dessen Hand sie den Bogen hält. Während dieser fürsorglichen Arbeit lächelt Garrett die junge Frau an und sie sieht ihm tief in die Augen. Dieser Blick dauert nur wenige Sekunden, aber trotzdem bahnt er sich unaufhaltsam seinen Weg durch Garretts Augen und seinen Kopf hinunter in sein Herz, wo er sachte vor sich hin glüht.

Mit einem Augenzwinkern reicht der Dieb seiner Begleiterin einen weiteren Pfeil und sagt: "Der Schuß war hervorragend. Kriegt Ihr das noch einmal genauso gut hin?"

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Thay-Lee am 24. Apr. 2004, 17:02 Uhr
Überrascht bemerkt Lee, das sie mit dem zweiten Schuss getroffen hat, ziemlich gut sogar.....
Garrett lobt sie und eigentlich fühlt sich Lee recht stolz, bis in ihr Bewusstsein ein Schmerz dringt.
Ihr Handgelenk tut auf einmal weh, das muss wohl vom Bogen kommen. Unwilkürlich hält sich Lee diese Stelle. Als Garrett das mitbekommt, weiss er sofort, was los ist. Er gibt ihr schnell seinen Armschutz und während er ihr den umbindet, schaut Lee einmal auf und genau in seine Augen. Garrett lächelt, kurz darauf zwinkert er ihr zu und ermutigt Lee, nochmal zu schiessen.
Lee glaubt zwar nicht, das sie ein zweites Mal so trifft aber natürlich will sie es versuchen, der erste Ehrgeiz ist schon spürbar.
Also stellt sie sich, wie sie es eben gelernt hat, hebt den Bogen mit Pfeil, konzentriert sich, wobei sie alles ausblendet, auch Garrett, der dicht neben ihr steht, und versucht sich zurückzuerinnern, wie das eben war, mit diesem Blick, der nur noch das Ziel sah.
Dieser Blick stellt sich nicht wieder ein aber Lee ist zuversichtlich, das es auch so klappt. Sie zieht die Sehne zurück, zielt und lässt los und kann beobachten, wie der Pfeil auf sein Ziel zusteuert. Und trifft. Ungefähr 3 Meter neben die Scheibe.
"Anfangen müssen alle einmal, nicht wahr?" Unbekümmert wendet sie sich achselzuckend wieder an Garrett. "Ich werd wohl noch etwas üben müssen."

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Garrett am 24. Apr. 2004, 20:12 Uhr
"Das ist der richtige Geist dafür.", sagt Garrett aufmunternd, während er Thay-Lee den nächsten Pfeil reicht, "Weitermachen und so lange üben, bis es klappt."

Erneut legt die junge Frau das Geschoß auf die Sehne des Langbogens und zieht die Leinenschnur bis an das Kinn zurück. Mit einem leisen Ssssssst streicht der Pfeil über ihre Hand hinweg, die den Bogen hält und schlägt mit dumpfem Klang in den Baum ein, an dem die Zielscheibe hängt. Der Dieb nickt anerkennend und zeigt seiner Begleiterin den hochgereckten Daumen:

"Hervorragend. Der Baum ist ein kleineres Ziel als die Scheibe. Ihr werdet eine ausgezeichnete Schützin."
Zwar schwingt in Garretts Stimme der Schalk mit, aber beleidigend klingt es keineswegs. Vielmehr bewundert der Halbelb Thay-Lee. Denn er erinnert sich daran, wie seine ersten Bogenschußübungen ausgesehen haben. Und das war keinesfalls so gut, wie die Schüsse von Thay-Lee.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Thay-Lee am 25. Apr. 2004, 16:13 Uhr
"Ich hab auf den Baum gezielt!" kontert Lee, was natürlich nicht der Warheit entspricht.
Sie lässt sich den nächsten Pfeil von Garrett reichen und versucht es weiterhin.
Allmählich wird das Gefühl für den Bogen besser und sie bekommt eine leichte Ahnung, wie sie es anstellen muss, um nicht nur zufällig zu treffen und nach mehreren weiteren Versuchen wird sie zusehends treffsicherer. Allerdings nehmen Konzentration und zielen recht viel Zeit in Anspruch.
Aber Garrett macht Lee klar, das es vorerst darum geht, das sie überhaupt trifft und das sicher, der Rest stelle sich von allein ein.
Lee merkt, das es ihr wirklich Spass macht und sie wird schnell ehrgeiziger.
Langsam senkt sich die Dämmerung über die beiden herein und mit ehrlichem Bedauern beschliesst Lee, es für diesen Tag genug sein zu lassen.
Garrett sammelt seinen Bogen, seine Pfeile und die Scheibe wieder ein und sie wenden sich zum Gehen.
"Bringt ihr mich noch zur Harfe? Das wäre nett," lächelt Lee ihn an.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Garrett am 27. Apr. 2004, 07:28 Uhr
Mit bewunderndem Lächeln bleibt Garrett neben Thay-Lee stehen und reicht ihr Pfeil um Pfeil. Ein ums andere Mal fliegen die befiederten Stäbe durch die Luft und mit jedem Schuß wird die Treffsicherheit der jungen Frau größer.
Als es schließlich dämmert und die Nacht hereinbricht, sammelt Garrett ein letztes Mal für diesen Tag die Pfeile ein, schiebt sie in den ledernen Köcher und schultert ihn, während Thay-Lee ihm den Bogen reicht.

"Ausgezeichnet.", lobt der Dieb seine Schülerin und zwinkert ihr lachend zu, "Ihr seid wirklich auf dem besten Wege. Und ich bin stolz, Euch unterrichten zu dürfen."

Das strahlende Lächeln Thay-Lees zeigt Garrett, daß sie sich über dieses Kompliment wirklich freut, und als sie ihren Begleiter bittet, sie zur Harfe zu bringen, nickt Garrett ohne Zögern: "Selbstverständlich. Zu dieser Zeit wäre es mir unangenehm, eine schöne Frau wie Euch allein durch die Straßen Talyras gehen zu lassen. Wer weiß, was sich da für Raubgesindel herumtreibt."

Den anschließenden Blick der Frau an seiner Seite wird Garrett nie vergessen und sei es in zehntausend Jahren. Eine Mischung aus Unglauben darüber, daß sie schön sei und Belustigung darüber, daß ausgerechnet Garrett von Raubgesindel spricht, ziert die Gesichtszüge Thay-Lees und bringt Garrett dazu, in schallendes Gelächter auszubrechen, bis ihm die Tränen über die Wangen rinnen.
Doch gleich darauf versichert der Dieb seiner Begleiterin, daß er sie mitnichten ausgelacht, sondern lediglich ihr Blick ihn erheitert habe und daß sie wahrlich eine der schönsten Frauen sei, die ihm in seinem Leben begegnet seien. Sich unterhaltend und gemeinsam lachend, machen sich die Beiden auf den Weg zurück zur Goldenen Harfe.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Varin am 22. Mai 2004, 09:14 Uhr
Varin war die beiden Tage Wegstrecke zwischen Verd und Talyra fast durchgeritten. Er hatte nur eine kurze Pause in der "Schwarzen Stute" gemacht um sich und dem Pferd ein wenig Ruhe zu gönnen. Eigentlich hatte er es ja gar nicht eilig, da er erst Ende des Inarimonats seinen Dienst in der Steinfaust wieder antreten musste und einige freie Tage hatte. Aber er wollte rechtzeitig zum Inarifest wieder in Talyra sein.

Nun steht er vor dem Verder Tor und muss warten ehe er durchreiten kann, weil gerade eine ganze Herde Schafe hereingetrieben wird und die Schafe einfach keinen Platz machen wollen, da er nun aber Zeit hat macht es ihm nichts aus. Er beobachtet belustigt die Bemühungen der Wachen, die Schafe aus ihrem Wachhaus heraus zu halten, und der Schäfer stellt sich nicht gerade geschickt dabei an sie dabei zu unterstützen, und treibt die Schafe eher noch in das Wachhaus hinein als hinaus. In der Luft hängt der Duft von Blumen und auch am Verdertor hängt schon eine grosse Blumengirlande. Endlich hat es der Schäfer geschafft seine Tiere durch das Tor zu bekommen und Varin reitet nun langsam vor, die Wachen grüssen ihn und er erkennt einen der Männer, mit denen er früher in der Steinfaust selber oft Wache geschoben hat. Er wechselt ein paar Worte mit der Wache, hört dabei die neuesten Gerüchte und schüttelt manchmal den Kopf und lacht auch manchmal aus vollem Hals, besonders als der Blaumantel erzählt, wie vor  einigen Tage ein ganzer Eierstand am Marktplatz zu Bruch gegangen ist und er die zeternde Kauffrau mit Anhang zur Steinfaust schleppen musste. Nachdem alle Neuigkeiten ausgetauscht sind, reitet Varin weiter.

Als er am Pfirsich vorbeikommt, grüsst er die Mädels, die dort eifrig damit beschäftigt sind noch die letzten Blütengirlanden auf zu hängen. Einige kommen zu seinem Pferd und begrüssen ihn, da sie ihn noch von früher kennen und er ein gern gesehener Gast im Pfirsich war. Er grüsst die Pfirsiche in dem er grosszügig Küsse verteilt und verspricht so bald es geht zum Pfirsich zu kommen. Sie winken ihm noch nach als er in Richtung Steinfaust davonreitet, die nicht weit weg ist vom Tor.

Überall auf den Strassen herrscht schon dichtes Gedränge und überall werden die letzten Vorbereitungen getroffen. Der Jahrmarkt scheint schon eröffnet, denn Varin sieht Kinder mit bunten Zuckerstangen durch die Strassen laufen. Als er die Steinfaust erreicht herrscht dort auch eifriges Treiben, wie in einem Ameisenhaufen.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Asheru am 18. Juli 2004, 16:40 Uhr
Asheru und Dekar bringen nun auch die letzten Meter des Larisgrüns hinter sich, bis sie schließlich am Stadttor ankommen.

"Na gut, dann los...ich folge dir einfach. Hoffentlich erleben wir keine bösen Überraschungen." Asheru lächelt zu Dekar hinüber, nun doch mit etwas Unbehagen in Anbetracht der Dinge, die da vielleicht noch kommen mögen.
Sie passieren das Stadttor mit geruhsamen Schritten; Asheru bemerkt schnell, warum Dekar es vorzieht, Stiefel zu tragen. Der Weg, welcher sie durch die Stadt führt, ist trocken und staubig, und kleine spitze Kieselsteine bohren sich in ihre Fußsohlen. Zu ihrem Glück ist das Wetter jedoch überaus schön und sonnig, und Asheru läßt es sich nicht nehmen, die Stadtbewohner um sich herum zu beobachten. Allzu lautes Lachen aus Männerkehlen und schrilles Keifen von streitenden Waschfrauen verwirren sie aber immer noch. Trotzdem versucht sie, es sich nicht anmerken zu lassen, und geht tapfer neben Dekar her.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Yana am 09. Sept. 2004, 19:22 Uhr
Mit schweren Schritten schleppt sich Yana der Strasse entlang in Richtung Talyra. Seit sie den Wald verlassen hat, in dem sie sich zuletzt aufgehalten hatte und in dem sie auch angegriffen wurde, fühlt sich die Waldelbe zunehmend nervöser. Die Wunde an ihrem linken Oberarm blutet stark und mit aller Kraft presst sie ein Stück Moos, das noch feucht vom Tau des Morgens ist, darauf und pustet einen kastanienbraune Haarsträhne aus dem Gesicht. Ihr rechter Fuss schmerzt bei jedem Schritt und Yana muss sich auf die Lippen beissen um nicht vor Schmerz aufzustöhnen. Schon von weitem kann sie die Tore sehen und ihr Herz pocht etwas schneller. Die Stadt…endlich…

Beim Tor stehen einige Wachen, das kann Yana schon von weitem entdecken. Schnell zeiht sie ihren Umhang über die Wunde und versucht so normal wie möglich zu gehen. Die Wachen nehmen kaum Notiz von der Elbe und begrüssen sie lediglich mit einem Kopfnicken. Yana nickt ihnen ebenfalls zu und geht dann weiter. Sofort dringt der Lärm der Stadt an ihre empfindlichen Ohren und sie zieht erschrocken die Kapuze über die Ohren. An diesen Lärm werde ich mich wohl nie gewöhnen, obwohl dies nicht die erste Stadt ist. Wie können die Leute nur dieses Geschrei ertragen.Schnell läuft sie in eine Seitengasse, wo es weniger Laut ist und geht dann mit schleppenden Schritten weiter. Ich muss unbedingt einen Heiler finden, alleine werde ich wohl kaum wieder gesund. Diese verdammten Räuber…


Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Selket am 14. Okt. 2004, 18:48 Uhr
Selket lässt Talyras Mauern weiter und weiter hinter sich zurück. Sie hat sich auf halbem Weg zwischen dem Marktplatz im Stadtzentrum und dem Platz der Händler von Nguyen, einem halbelbischen Magier verabschiedet und ist weiter in Richtung des südlichen Stadttores geritten. Sie hat Herbstnebel durch das Tor und auf den Platz hinaus gelenkt, ist zwischen den Ständen und an der Nyzamia, der uralten Karawanserei, vorbei geritten und hat den Weg nach Brioca eingeschlagen.

Ein langer Weg und ein ebenso langer Tag liegen nun vor ihr und ihrem Grauschimmel, wenn sie das kleine Fischerstädtchen am Ufer des Ildorel noch vor Einbruch der Nacht erreichen wollen. Doch die elbische Heilerin sieht dem Tagesritt gelassen entgegen. Lange schon sind Herbstnebel und sie eingespannt und so weiß sie genau, was sie ihrem treuen Begleiter und Freund zumuten kann. Kaum liegen die Stadttore hinter ihr, fällt zudem jeder Kummer und jedes Gefühl der Unruhe von ihr ab.

Während ihr ein sanfter Wind aus der Richtung des Seeufers entgegen weht, fühlt sie sich frei und glücklich. Es ist ein schönes Gefühl, endlich einmal wieder durch das land zu ziehen, sei es auch nur für so eine bedeutungslos kurze Strecke, wie den Weg nach Brioca. Im Augenblick ist der Elbe eigentlich jedes Ziel recht, solange sie nicht hinter den Mauern von Talyra weilen muss, fühlte sie sich dort in den vergangenen Tagen doch mehr und mehr wie in einem Gefängnis mit dicken, festen Mauern.

Selket hat die Stadt schätzen und auch lieben gelernt. Doch auch wenn sie es immer wieder versucht, ganz kann sie sich mit dem Leben in einer Stadt und an einem festen Ort nicht anfreunden. Zu lange ist sie umhergestreift, hat immer wieder aufs Neue Städte, Plätze und Bekannte hinter sich gelassen. Selten weilte sie lange genug an einem Ort, um wirkliche Freundschaften zu schließen. Immer wieder trieb sie die Angst vor Enttäuschung weiter voran, wie ein einsames Blatt im Wind.

Nun treibt dieses einsame Blatt dem Städtchen Brioca entgegen, denn dort, so hat Selket von verschiedenen Quellen gehört, soll sich derweil ein alter Bekannter und Lehrer aufhalten, den sie während ihrer zahlreichen Wanderungen kennen gelernt hat. Von ihm möchte sie Neuigkeiten erfahren. Zudem hofft sie, von ihm Heilkräuter erstehen zu können, die selbst auf dem Platz der Händler nicht aufzutreiben sind. Das Haar der Elbe, sie trägt es an diesem Morgen offen, weht wie ein rotes Banner hinter ihr im Wind. Auf ihrer Reise gen Süden liegen Pferdehof und Johanshof auf ihrem Weg. Die elbische Heilerin lächelt. Zufrieden reitet sie in den Tag.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Faron am 15. Okt. 2004, 15:06 Uhr
Mit langen Schritten durchwandert der Faun den Wald. Nach einer langen Wegstrecke hat er die Straße verlassen und geht nun dicht am Rand, verborgen hinter den Bäumen des Larisgrüns daneben her. Reisende haben von Zeit zu Zeit seinen Weg gekreuzt. Misstrauisch haben sie ihn beäugt, ebenso wie er sie. Um weiteren Blicken zu entgehen, hat er sich schließlich ins Unterholz geschlagen …

… Mittlerweile nähert er sich den Stadttoren, einen Wehrturm kann er schon erkennen und seine Schritte verlangsamen sich. Noch nie zuvor in seinem Leben ist er auch nur in der Nähe einer Stadt gewesen. Ein ungutes Gefühl beschleicht ihn, als er sich Talyras Mauern immer weiter nähert. In seinen Armen trägt er ein unkenntliches Stoffbündel. Hin und wieder scheint es sich etwas zu bewegen. …


Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Selket am 22. Okt. 2004, 19:52 Uhr
Die Nacht ist längst angebrochen, als Selket und Herbstnebel sich mehr und mehr den Mauern Talyras nähern. Pferd und Reiterin wirken müde und angespannt. Ein weiter Weg, der Ritt eines ganzen Tages, liegt hinter ihnen und auch wenn die Elbe versucht sich nichts anmerken zu lassen, einem gutem Beobachter dürfte trotz allem nicht entgehen, wie die kurze, aber dennoch sehr anstrengende Reise an ihren Kräften gezehrt hat. Schon lange war sie nicht mehr unterwegs, hat sich nur noch durch das Gewirr der Straßen von Talyra bewegt und die recht spontane Flucht nach Brioca hat ihr doch sehr deutlich gezeigt, dass sie schon seit geraumer Zeit nicht mehr so lange an einem Stück und ohne Rast gereist ist.

Trotzdem hat die elbische Heilerin die drei vergangenen Tage sehr genossen. Sie hat sich so frei wie schon seit vielen Monaten nicht mehr gefühlt und all ihre Sorgen waren fürs erste vergessen. Nicht einen Gedanken hat sie an Talyra und Cerynitis Cerua verschwendet; nicht an Yana, Nguyen oder irgendjemand anderes gedacht. Und nun, wo sie die schwachen Lichter hinter den Stadtmauern entdecken kann, kommt es ihr fast so vor, als würde sie in eine vollkommen fremde Welt zurückkehren. Das Leben, dem sie nun wieder entgegen reitet und welches sie in den letzten Tagen vollständig vergessen hatte, erscheint ihr plötzlich vollkommen unwirklich. Wäre sie ein Mensch, würde sie es vielleicht mit einem ganz allmählich verblassenden Traum vergleichen.

Nachdenklich schaut sie der Stadt entgegen, während sie sich an die Unterhaltung mit dem alten Greis erinnert, dessen Gast sie in Brioca war. Die Gerüchte, die sie gehört hatte, erwiesen sich bei ihrer Ankunft als wahr und so hatte sie das Glück wieder einmal mit jenem alten Mann zu sprechen, den sie auf einer ihrer vielen Wanderungen kennen und schätzen gelernt hatte.

Der Tavernenraum in Brioca war klein, die Luft stickig und ringsumher herrschte Lärm und das Gelächter ausgelassener Gäste. Ihr Gegenüber hatte sie mit seinen stechenden Augen angesehen. Sein Haar schimmerte silbrig, seine Haut war vom hohen Alter faltig und voller runzeln und dennoch war er im Grunde jünger als sie. Viel jünger. Trotzdem überraschte sie sein Wissen immer wieder und seine Art mit ihr zu sprechen gefiel der Heilerin sehr. Sie liebte seine Sanftheit, die unendliche Geduld und angenehme Höflichkeit. Nie war er aufdringlich oder neugierig.

Kurz legt die Elbe ihre Stirn in leichte Falten. Es schmerzte ihn so zu sehen. So alt und zerbrechlich. Ihre Gedanken wandern noch etwas weiter. Wäre er heute noch der Mann, den ich einst kannte, könnte ich ihn lieben? Sanft streicht sie Herbstnebel durch die Mähne. Vielleicht. …  Ja, vielleicht. Ehrliches Bedauern zeigt sich plötzlich auf ihrem Gesicht und ihr wird bewusst, wie viel Zeit sie unnötig vergeudet hat. Nur allmählich kehren ihre Gedanken zu den Ereignissen in der Schenke in Brioca zurück.

„Wollt Ihr wirklich nach Talyra zurück?“, erkundigte sich der Alte und sie sah ihn fragend an. „Warum nicht? Fast meine ganze Habe befindet sich dort …“, erwiderte sie ihm. „Aber seit Ihr dort glücklich, Selket?“ Prüfend schaute er ihr in die Augen. „Ihr wisst, wie lange wir uns schon kennen. Lange, sehr lange. Als wir uns das erste Mal trafen, war ich kaum mehr als ein Knabe.“ Seine Stimme war leise, aber dennoch noch gut zu vernehmen.

„Ich kenne Euch gut“, stellte er schließlich sachlich fest, „das wisst Ihr. Und ich sehe, dass Ihr noch immer unglücklich seid. Ja, Ihr erscheint mir sogar unglücklicher als jemals zuvor. Entschuldigt meine Offenheit, aber tut Euch dieses Leben wirklich gut? Diese Stadt?“ Nach diesen Worten hatte die Elbe lange schweigend bei ihm gesessen darüber nachgedacht, was sie ihm antworten könnte. Schließlich hatte sie ihm etwas erwidert. Überraschend verworrenes Gerede, denn kurzzeitig waren all die verdrängten Erinnerungen der letzten Zeit wieder hervorgebrochen. In diesem Moment hatte sie sich wieder wie ein kleines Kind gefühlt, ahnungslos und vollkommen hilflos.


Selket streicht Herbstnebel abermals durch die Mähne und blickt wieder geradeaus, die unliebsamen Gedanken schiebt sie beiseite. Talyra kommt näher und näher. Mittlerweile kann sie den Platz der Händler und das Südtor schon erkennen, ihren elbischen Sinnen sei Dank. Sie ist zurück. Warum und ob zum Guten oder Schlechten vermag sie in diesem Augenblick nicht zu sagen. Wieder kommt sie sich so fremd vor wie bei ihrer Ankunft vor etlichen Monden und Siebentagen. Dennoch reitet sie weiter. Cerua wartet. Sie hat eine Aufgabe übernommen und damit auch eine gewisse Verantwortung, der sie nicht einfach den Rücken kehren kann. Trotzdem sträubt sich alles in ihr weiter zu reiten, am liebsten würde zu Herbstnebel herumreißen und alles weit, weit hinter sich zurück lassen, aber die Vernunft siegt über das Gefühl und langsam nähert sie sich der Nyzamia.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Asheru am 24. Okt. 2004, 09:39 Uhr
Asheru benötigt einige Zeit, um bei den Stadtmauern anzukommen. Im Dunkel der Nacht war sie mit ihrer Krücke oder ihrer Beinschiene immer wieder in am Boden wachsendem Kraut oder herumliegendem Unterholz hängengeblieben, was sie um einige Minuten aufhielt, bis sie es wieder von ihrem Fuß hatte; einmal war sie auch gefallen weil sie mit ihrer Krücke abgerutscht ist, als sie über einen umgestürzten Baum steigen wollte. Als sie auf der anderen Seite gelegen hatte, nahm sie sich vor beim nächsten mal herum zu laufen. Dass sie von irgendwo her ein Kauz mit seinen Rufen auszulachen schien, machte sie nur noch trotziger. Der Mond spendete nun auch nicht besonders viel Licht, obwohl das Blätterdach des Larisgrün langsam lichter wurde und bereits eine beachtliche Menge an buntem Laub auf dem Boden herum lag und jeden noch so vorsichtigen Schritt verriet.
Doch Asheru setzte ihren Weg beharrlich fort, und es zog sie wieder in die Stadt. Und wenn sie auch nur im Abfall herumwühlen musste, irgendwas würde sie wieder mit hinaus nehmen. Jetzt steht sie im Dickicht neben dem Weg, direkt vor den Stadttoren, und schaut zu den Wachtürmen hinauf. Dort oben sitzen zwar Gardisten, aber Asheru ist sich sicher, dass die wie immer keine Probleme machen würden. Sie Zieht sich ihren Umhang um die Schultern und verwandelt sich in die junge Frau, ohne dass man etwas davon bemerkt. Als sie sich die Kapuze des Umhangs ins Gesicht zieht, fährt eine Pferdekutsche neben ihr auf dem Weg zum Tor, und etwas scheu wartet Asheru ab. Einer der Wachmänner kontrolliert den Wagen, und jetzt da jemand so weit unten am Boden ist, bekommt es die Garou doch mit der Angst zu tun. Mit zittrigen Knien und gesenktem Kopf fasst sie allen Mut zusammen und humpelt mit der Krücke an der Pferdekutsche vorbei; mit einem flüchtigen Blick sieht sie, dass der Wachmann sie bemerkt hat, sie allerdings nicht aufhält, weil er mit dem Kutscher beschäftigt ist. Eilig humpelt Asheru durch das Tor und weiter, bis sie nach einiger Zeit und mit klopfendem Herzen in eine kleine Gasse einbiegt, wo man sie gewiß nicht mehr so schnell ausmachen würde. Dort bleibt sie kurz stehen und wartet auf irgendetwas, doch nichts passiert. Dann entschließt sie sich, weiter zu gehen.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Milo am 07. Nov. 2004, 19:27 Uhr
Es ist bereits dunkel, als Milo das Stadttor erreicht. Innerlich flucht er über die Jahreszeit, in der es immer so schnell dunkel und kalt wurde. Die letzten Jahre hatte er sich wenigstens verkriechen können, im warmen, von einem backsteinernen Kamin geheizten kleinen Haus, wo noch genug andere Körper gewesen waren, die sich gegenseitig und ihn mit gewärmt hatten. Aber seit der Meister tot war, gab es diesen Luxus, als den er ihn jetzt empfand, nicht mehr. Es gab niemanden mehr, der Holz gekauft hatte und die Jungen und Mädchen hatten sich zerstreut und waren in kleinen Gruppen und Banden auseinander gegangen, jede auf sich gestellt, für die nächsten Jahre irgendwie auszukommen, bis sie doch schließlich im Winter irgendwann den Kältetod sterben würden.
Milo kickt einen Stein beiseite. Sein Magen knurrt, er ist übermüdet und seit der Dämmerung war die Gänsehaut auf Armen, Beinen, Bauch und im Nacken ein Dauerzustand. Langsam gewöhn ich mich dran... denkt er sarkastisch und missmutig zugleich.
Als das Stadttor in Sicht kommt, blickt er kurz auf, senkt dann den Blick wieder zu Boden und läuft energisch weiter. Mit der einen Hand tastet er unter sein Hemd und er atmet erleichtert auf. Das kleine, schwere Beutelchen aus feinem Leder gehörte ihm seit drei Tagen und für ihn war es die Lebensrettung heute Abend. Er würde sich ein Abendessen leisten können und vielleicht sogar ein Bett. Er gab sich den Illusionen an ein weiches Bett mit einer flauschigen Bettdecke und einem großen, weißen Kopfkissen hin. Das Paradies. Er hatte nie in einem großen, weichen Bett gelegen, zumindest konnte er sich nicht daran erinnern und sein Gedächtnis war nicht schlecht.
Mit gesenktem Kopf läuft er durch die Straßen Talyras ohne groß auf seine Umgebung zu achten, wen scherte schon die Umgebung? Alles, was er brauchte, war ein Gasthaus und dazu musste er nicht aufsehen. Gasthäuser hörte man, man hörte das laute Lachen der Betrunkenen, die Rufe der Schankmaiden. Man roch sie. Den Geruch von Alkohol und einem deftigen Braten vom Drehgrill.
Milo läuft buchstäblich das Wasser im Mund zusammen und er beschleunigt seine Schritte, das tiefe Knurren seines Magens, das man bis Brioca hören musste, treibt ihn an. Wenig später erreicht er die Goldene Harfe und zum ersten Mal blickt er richtig auf. Sein Gesicht ist gerötet von der Kälte, aber seine Augen glänzen. Mit schnellem Schritt geht er auf die Tür zu und betritt die rettende, warme Stube...

Zur Goldenen Harfe (http://forum.weltenstadt.de/?board=stadtrpg;action=display;num=1077967757;start=570#582)

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Faron am 06. Dez. 2004, 22:01 Uhr
Rund vier oder mehr Siebentage sind vergangen, seit Faron die Heilerin Morgana in ihrer Kate aufgesucht hat, um sie um für Hilfe für seinen Falken Klaue zu bitten. Nachdem er die Heilkundige wieder verlassen hatte, schlug er den Weg zum Kupferkessel ein, um dort einzukehren, aber als der Faun vor der Tür des Gasthauses stand, wagte er nicht, die Herberge zu betreten und verließ stattdessen die Stadt, so schnell ihm dies eben möglich war.

Der Herbst hatte bereits die kalten Tage des Jahres eingeläutet, doch noch kam der Faun mit den herrschenden Wetterverhältnissen zurecht und lebte verborgen in den Wäldern vor der Stadt. Unablässig durchkämmte er das Larisgrün, wobei er immer darauf bedacht war, sich niemandem zu zeigen. Als die Tage immer kälter und dunkler wurden, verweilte er einige Zeit in der Nähe der heißen Quellen, doch auch dies wurde langsam immer unmöglicher und zog weiter nach Süden. Schließlich gelangte er irgendwann auf die Straße, welche vom Platz der Händler in Richtung Heideweg und Erikaberge führt.

Er folgte ihr bis zu einem Fluss, über welchen die Straße hinwegführt, dort verließ er den Weg, um dem Flusslauf in Richtung Westen zu folgen. Schließlich gelangte er an den Punkt, an welchem sich der Fluss gabelt. Nun bewegte er sich zwischen diesen beiden Wasserarmen weiter. Er durchquerte eine kleine Senke und gelangte schließlich auf einen dicht bewaldeten Hügel. Und dort entdeckte er schließlich die zerfallene Ruine eines alten, zerklüfteten Langhauses. Die Natur hatte es vollkommen in Besitz genommen, das dach war kaum noch vorhanden und wenn mit Moosen, Flechten und Rankgewächsen überwuchert, selbiges galt für die morschen Wände.

In dieser Ruine ließ sich der Faun nieder. Bisher hatte er immer in der freien Natur oder in Zelten gelebt, noch nie in einem richtigen Haus, wobei man das zerfallene Langhaus kaum als solches bezeichnen konnte. Aufgrund seines jämmerlichen Zustandes, bot es dem Faun und seinem gefiederten Freund jedoch auch nicht sehr lange Schutz und so musste sich Faron gezwungenermaßen überlegen, was er nun tun sollte, so fern von seiner Heimat und deren schützenden Zelten.  

Hier können wir nicht länger bleiben, entschied er für sich und ging noch einmal die Möglichkeiten durch, welche sich ihm nun boten: Er konnte heimkehren und wieder zu den Llelar-Ebenen aufbrechen, doch letztlich entschied er sich dagegen. Er war nach Talyra gewandert, viele Tage lang und noch länger hatte er das Larisgrün erkundet, er konnte nicht einfach wieder umkehren.
Es ist an der Zeit, in die Stadt zurückzukehren. Doch nur während der kalten Monde. Entschlossen macht sich Faron auf den Weg. Klaue fliegt hoch über ihm am Himmel, während er durchs Unterholz streift und sich dem Weg nähert, welcher zum Platz der Händler führt. Morganas Künste haben den Falken gerettet und in den letzten Tagen ist er wieder vollkommen genesen. Der Faun wirft einen dankbaren Blick gen Himmel empor.

Entschlossen schreitet er aus. Die vergangene Zeit hat ihn gezeichnet. Seine Kleidung sieht heruntergekommen aus, er wirkt müde und entkräftet. Faron versteht es durchaus in der Wildnis zu überleben, so vollkommen auf sich allein gestellt, ist dies jedoch auch für ihn, vor allem während dieser Jahreszeit, eine Lebensweise, die ihren Tribut von ihm einfordert.

Bevor er nun auf den Platz der Händler tritt, schaut er noch einmal nach den wenigen Wertsachen, die er bei sich führt und stellt zufrieden fest, dass das Geld, welches er noch besitzt, nach wie vor sicher in dem Beutel an seinem Gürtel ruht. Auf zum Kupferkessel, denkt er. Diesmal werde ich dort einkehren. Und dann muss ich Arbeit finden.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Caylith am 19. Dez. 2004, 18:12 Uhr
Die Faunin naehert sich dem westlichen Tor Talyras und versucht den ihr entgegenkommenden Blicken der Wachen nicht allzuviel Beachtung zu schenken, die von Stirnrunzeln begleitet, argwoehnisch auf sie gerichtet sind. Tief neigt sie den Kopf und schlaegt die Kaputze ueber ihre gehoerntes Haupt, obschon die Wachen laengst bemerkt haben, was sie vor sich haben. Das Tor ist noch verschlossen und so zoegert sie um letztendlich abwartend stehen zu bleiben. Scheu blickt sie nach links und rechts zu den Blauroecken, die sie neugierig beobachten, und presst die Lippen fest aufeinander.
Es erscheint Cay, als wuerde eine halbe Ewigkeit vergehen, bis sich einer der Maenner endlich von seinem Posten loest und sich auf sie zubewegt. Die junge Faunin versucht nicht zurueckzuweichen und ruhig zu bleiben, doch das Beben ihrer dickbefellten Flanken verraet das Gegenteilige. Sie ist drauf und dran sich umzudrehen und davonzulaufen.
Der Blick des Wachmannes wirkt recht skeptisch, den er immer wieder seinem Kameraden zuwirft. Es kommt schliesslich nicht oft vor, dass Faunen in die Stadt kommen. Und dem will er scheinbar auf den Grund gehen. Er bleibt in sicherer Entfernung vor ihr stehen und stemmt die Beine schulterbreit fest in den Boden um einen selbstsicheren Eindruck zu machen: "Wer seid Ihr und was wollt Ihr in Talyra?"
Caylith' Faunenherz stolpert etwas ueber diese Frage. Sie weiss selbst nicht genau weswegen sie in die Stadt gekommen ist. Sie erinnert sich jedoch daran, worueber sie mit Kargrim gesprochen hatte.. ueber ihr Gedaechnis und so. Und er wollte sie zu einem Heiler fuehren, den er kennt. Doch leider hatte er ihr bei seinem Abschied keinen Namen genannt und sonst nichts mehr weiter darueber gesagt. Sie hatte es schlichtweg vergessen.
Sie hebt scheu den Blick und sieht den Wachmann zoegernd an, der auf eine Antwort wartet und den Blick immer wieder mit seinem Kumpanen wechselt. Es scheint, es verginge wieder viel zu lange Zeit bis sie sich zu einer Antwort durchringen kann. Nur beilaeufig bemerkt Cay, dass er kleiner ist als sie.
"Ich...moechte zu einem.. Heiler...," murmelt sie zoegernd und schaut nun auch seitlich zu dem anderen Wachmann, der die Antwort wohl nicht verstanden hat und langsam ebenfalls auf sie zusteuert. Der erste runzelt die Stirn und mustert sie von oben bis unten: "Zu einem Heiler? Ihr habt aber nichts ansteckendes hoffe ich!"
Cay schuettelt eilig das gehoernte Haupt: "Nein nein... das heisst..," sie stockt kurz "ich weiss es nicht genau.. gerade das will ich ja herausfinden..." Leicht schuerzt sie die Lippen und atmet tief die kalte Winterluft ein, die voller Stadtgerueche wie von Rauch von vielen Herdfeuer erfuellt ist. Sie bemerkt, dass der zweite Wachmann sich zum ersten hinueber beugt und ihm leise Worte ins Ohr murmelt, die sie allerdings nicht verstehen kann. Der erste nickt daraufhin und sieht Caylith wieder an, diesmal etwas zuversichtlicher. "Er meint, dass Ihr in der Stadt bereits im Fruehjahr gesehen worden seid. Sogar in der Steinfaust..." er nickt seinem Kameraden leicht zu. Die Faunin beisst sich auf die Unterlippe und nickt langsam. Wenigstens jemand, der sich daran erinnert.. letztes Fruehjahr also..
"Und wie ist nun Euer Name..?" Seine Stimme reisst sie aus ihren Gedanken, so dass sie etwas verdutzt aufschaut.
"Ehrm... Cay..lith..", antwortet sie ganz automatisch und folgt seinem Wink naeher zum Tor zu treten, das geoeffnet wird und ihr Einlass in die Stadt gewaehrt. Sie ist froh sich wieder bewegen zu koennen. Ihre steifen und kalten Glieder danken es ihr mit leisem Knacken, als sie an den Wachen, die ihr noch immer skeptisch hinterherschauen, vorbeitritt. Sie werden es wohl berichten bzw. protokollieren, wer sich in Talyra befindet um einer eventuellen 'Hysterie' (*) der Bevoelkerung oder aehnlichem entgegenkommen zu koennen.


(*) etwas uebertrieben formuliert

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Sefra am 28. Dez. 2004, 19:52 Uhr
Der Waldboden im Larisgrün ist von einer dichten Schneedecke bedeckt und alles rundherum auf den Ästen, Zweigen und Wipfeln ist ebenso eingebettet wie in weissen dichten Daunen. Eiszapfen glitzern in der spärlichen Sonne, die ab und an zwischen den Wolken hervorlugt, aber es nie soweit schafft die Luft soweit zu erwärmen, um Schnee und Eis zu tauen. Der Schnee reflektiert jedes noch so schwache Licht, dass in sternenklaren Nächten noch der Weg sehr gut zu erkennen ist.
Die Geräusche, die die Hufe der sandfarbenen Stute normalerweise erzeugen würde, werden fast ganz vom Schnee verschluckt und nur das Knirschen dringt an das Ohr eines jeden Lebewesens in der nächsten Umgebung.
Die Elbin ist bereits einen halben Tag unterwegs, als sie einen nahe gelegenen Bach gelangt und die Stute darauf zusteuert, wo sie schliesslich absteigt und das Tier zum Wasser führt. Dort lässt sie es ruhig von dem eiskalten Wasser einige Schlückchen trinken lässt, während sie an eine der Satteltaschen tritt und eine Handvoll Getreide hervorholt, das sie einem Bauern abgekauft hatte. Ein mürrischer alter Mann, der sie und ihren Silberring, den sie ihm als Bezahlung darbot, misstrauisch beäugt und ausgefragt hatte, was sie denn in dieser Gegend wolle. Das war vor einigen Wochen südlich vom Dunkelwald entfernt. Und der Vorrat an Futter, den sie gekauft hatte ging nun zuneige. Den letzten Rest verfüttert sie gerade an Sanjar, der sie das Getreide hinhält, während das weiche Pferdemaul die Körner vorsichtig aus ihrer hohlen Hand aufnimmt. Sie weiss dass sie ziemlich bald auf jemanden treffen muss, um nicht zu verhungern oder gar zu erfrieren...
Sefra schiebt ihre Hände unter die helle Pferdemähne und vergräbt ihr Gesicht in demselbigen um sich etwas aufzuwärmen. Einige Momente lang schliesst sie die Augen und genießt die Körperwärme der Stute.
Der alte Mann hatte sie mit grimmiger Stimme und seiner bäuerlich groben Art in die Richtung Talyras gewiesen, als sie nach der nächst größeren Stadt gefragt hatte und ist dann brummelnd in sein Häuschen gestapft um schliesslich misstrauisch aus dem Fenster zu lugen. Er hatte wohl nicht oft mit anderen Leuten zutun.
Ein leises Lächeln streift Sefras Lippen, als sie kurz an diese Begegnung zurück denkt, bevor sie sich seufzend von Sanjars warmen Hals löst um die Satteltasche zu schliessen und kurz darauf wieder aufzusteigen. Ein Blick gen Himmel sagt ihr, dass sie sich schnell wieder auf den Weg machen sollte, wenn sie einen sicheren Ort noch in der Dämmerung erreichen will. Dieser Wald hier erscheint ihr nicht allzu geheuer und auch der alte Bauer hatte ihr geraten, besser nicht bei Nacht tief im Larisgrün zu verweilen. Dahinter soll wohl die Stadt Talyra liegen, sehr weit kann es also nicht sein.
Bald hat sie schon wieder ein ganzes Stück des Weges hinter sich gelassen, als es schon zu Dämmern anfängt. Das Stadttor kann sie auch bereits ausmachen, so dass sie ihre Stute antreibt schneller zu laufen.

Vor den nördlichen Stadttoren zügelt Sefra das Pferd vorerst und stützt sich nach vorn etwas im Sattel ab. Es ist bereits dunkel geworden und rauchspuckende Fackeln an der Aussenfront spenden den Wachen etwas Licht. Die beiden Flügeltore sind leicht geöffnet, so dass Sefra ins Innere der Stadt einsehen kann. Hin und wieder geht ein Bewohner oder Soldaten mit eiligen Schritten vorbei.
Die Elbin stubst Sanjar leicht an, so dass diese in einen langsamen und vorsichtigen Schritt fällt um nicht auf dem vereisten Boden unter dem Schnee auszurutschen. Den Wachen nickt Sefra freundlich zu, die ihr in erstaunlicher Eifrigkeit die Tore noch etwas weiter aufmachen um ihr das Einreiten zu erleichtern.
"Guten Abend Mylady Tarascon!", ertönt es von einem der Blauröcke.
Sefra stutzt und dreht sich, während die Stute das Tor passiert, zu den Wachen herum. Sie muss wohl ein ziemlich verwundertes Gesicht machen, was aber auch nur zur Folge hat, dass ihr die Wachen nur höflich zunicken und sich auf ihre Posten zurückbegeben. Ein nachdenkliches Stirnrunzeln überzieht das Gesicht der Elbin, als sie sich wieder gerade in den Sattel aufsetzt und sich schliesslich orientierend umschaut. "Die müssen mich verwechseln...", murmelt sie zu Sanjar, die eines ihrer Ohren zu ihrer Reitern zurückdreht, von einem leisen Schnauben gefolgt.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Lorne am 31. Dez. 2004, 18:00 Uhr
Eisiger Wind pfeift durch Talyras Straßen, als Lorne, in Kleins Begleitung und gut verborgen im Gedränge einer kleinen Gruppe Handelsreisender, durch das nördliche Stadttor schreitet und so vor die Tore der Stadt gelangt. Der Boden ist vor Kälte gefroren, hier und dort schimmert die eine oder andere glitzernde Pfütze und langsam beginnen einige Schneeflocken zur Erde zu sinken. Die Kälte kriecht dem Mädchen allmählich von den Spitzen seiner Zehen hinauf in den restlichen Körper, trotz der Wildlederstiefel, welche Shehera ihr einst gekauft hat. Einen Augenblick lang steigen Zweifel in ihr auf, ob sie ihren Plan alleine die Stadt zu verlassen wirklich umsetzen soll, aber dann wischt sie beiseite und wandert weiter.  

Yashior … Schiffe … das Meer …, denkt sie bei sich und versinkt in ihrem Traum, irgendwann, wenn sie ihr Reiseziel erreicht hat, auf einem großen Handelsschiff anzuheuern, um zur See zu fahren. Und eines Tages habe ich dann mein eigenes Schiff. Ja, eines Tages … bestimmt … Ihr verträumter Blick gleitet langsam in die Ferne, während das schneidende Gefühl der Kälte, welches der Wind auf ihrer Haut hinterlässt, mehr und mehr abklingt. Ihre Augen leuchten, ihr Gesicht ist leicht gerötet und glänzt ein wenig fiebrig, doch ansonsten wirkt Lorne ungewohnt ernst und nachdenklich. Die Gruppe aus Handelsreisenden, mit welcher sie unbemerkt das Stadttor passiert hat, löst sich indes mehr und mehr auf, denn die Männer und Frauen sind mit Pferden unterwegs und kommen daher deutlich schneller auf der breiten Straße voran als das Mädchen.

Niemand beachtet Lorne und ihren Begleiter Klein, einen jungen und ziemlich hässlichen Hund mit zottigem grausilbernem Fell und freundlichen Augen großartig. Eine Frau hält kurz an, um die Kleine anzusprechen, reitet aber nach einer Weile weiter und lässt Lorne alleine auf ihrem weg zurück. Aber immerhin hat sie dem Mädchen einen alten Umhang aus roter Wolle geschenkt, welchen sich die Kleine nun dankbar um die Schultern schlingt, so dass sie, aus der Ferne betrachtet, einen leuchtend roten Punkt im winterlichen Weiß-Grau abgibt. Auf diese Weise etwas gewärmt wandert Lorne gut gelaunt weiter und stimmt sogar ein kleines Winterlied an, welches ihr ihr Vater einst oft in kalten Winternächsten vorgesungen hat:

„Im Winter trägt der Regentropfen
einen weichen Pelz aus Schnee.
Legt sich damit auf die Wiese,
so tut ihm der Frost nicht weh.

Im Frühling zieht der Regentropfen
Seinen Schneepelz wieder aus
und als Dank für seine Wärme,
küsst ein Krokus ihn vor'm Haus.“*

Als sie ihr Lied schließlich beendet hat, ist sie vollkommen allein im Larisgrün unterwegs. Um sich warm zu halten, verfällt sie irgendwann in einen leichten Hüpfschritt und so wandert sie weiter und weiter auf der Straße, welche durch das Larisgrün führt, nach Norden. In ihrer kindlichen Naivität hat sie keinerlei Vorstellung davon, wie weit die Reise nach Yashior sein mag und auch an mögliche Gefahren verschwendet sie nicht einen einzigen Gedanken. In ihrem Rucksack befindet sich etwas Proviant, sie hat Klein bei sich und ein klares Ziel vor Augen, mehr benötigt sie im Augenblick nicht, zumindest geht sie fest davon aus.

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* Reinhard Lakomy & Monika Ehrhardt: Winterlied

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Lorne am 31. Dez. 2004, 18:30 Uhr
Tapfer setzt sie daher einen Fuß vor den anderen und bringt tatsächlich ein gutes Stück Weges zwischen sich und Talyras Mauern, die irgendwann nicht mehr zusehen sind. Die Nacht verbringt Lorne schließlich in einem kleinen Unterschlupf am Wegesrand. Mit Hilfe eines kleinen Flintsteins gelingt es ihr nach endlosen Versuchen sogar ein klägliches Feuer zu entzünden, an welchem sie sich etwas wärmen kann. Lange Zeit sitzt sie da, starrt in die flammen und kann nicht einschlafen. Erst weit nach Mitternacht fallen ihr die Augen zu. Dicht an Klein gekuschelt ruht sie unter dem roten Wollumhang, ihren Rucksack benutzt sie als Kopfkissen. Als sie am nächsten Morgen erwacht, liegen sie und der junge Hund unter einer dünnen Schneeschicht begraben und von ihrem spärlichen Feuer ist längst nichts mehr übrig. Gähnend erhebt sich das Mädchen und schüttelt den Schnee fort. Anschließend reckt sie ihre steifen, kalten Glieder und läuft ein wenig auf der Stelle, um wieder warm zu werden. Es ist ein großes Glück - eigentlich schon ein Wunder -, dass sie diese Nacht so glimpflich zu überstanden haben scheint, doch davon ahnt Lorne natürlich nichts.

Stattdessen macht sie sich gut gelaunt auf den Weg. Nur gelegentlich macht sie halt, um etwas zu Essen aus ihrem Rucksack hervor zu holen. Hauptsächlich Brot und Trockenfleisch, welches sie aus Sheheras Küche entwendet hat. Der Tag fliegt dahin, ohne das Lorne auch nur einer Menschenseele begegnen würde, was vielleicht auch daran liegen mag, dass sie sich etwas abseits der eigentlichen Handelsstraße nach Richtung Norden bewegt. Die Kälte ist ihr mittlerweile so in Fleisch und Knochen gekrochen, dass sie sie gar nicht mehr wirklich wahrnimmt. Gegen Abend, wieder liegt eine für ein junges Mädchen durchaus beachtliche Wegstrecke hinter ihr, beginnt sie jedoch immer heftiger zu frösteln, ihr Atem rasselt, während auch das letzte bisschen Farbe aus ihren Wangen gewichen ist. Hände und Füße sind taub, so dass sie ihre leicht blau gefrorenen Finger- und Zehenspitzen schon gar nicht mehr spürt, als sie sich mit Klein zur Nacht unter ihren roten Wollumhang bettet. Das winzige Feuer, welches sie unter großen Mühen entzündet hat, wärmt die beiden kaum noch.

Am nächsten Morgen erwacht Lorne erst spät. Wieder hat es geschneit, so dass sie und ihr Hund von einer zarten Schneeschicht überzogen sind. Nur langsam rappelt sich das Mädchen auf. Noch immer zittert die Kleine wie Espenlaub, von dem munteren Tatendrang, den sie am vorigen Morgen noch an den Tag gelegt hat, ist längst nichts mehr übrig geblieben. Mittlerweile wird selbst dem unschuldigen, naiven Mädchen mehr und mehr bewusst, dass es sich möglicherweise mit seiner fixen, unüberlegten Idee in eine ziemlich hoffnungslose Lage manövriert hat. Kleinbeigeben will Lorne allerdings auch nicht. Trotzig und unfähig sich den eigenen Fehler einzugestehen, geht sie daher weiter und weiter. Doch mit jedem Schritt wird die Müdigkeit, die sie beherrscht, immer heftiger. Aber dafür friere ich wenigstens nicht mehr …, denkt Lorne bei sich und in der Tat, zittert sie bereits seit geraumer Zeit nicht mehr.

Überhaupt scheint sie gar nichts mehr zu fühlen. Selbst mein Herz ist eingefroren. Ein leises Seufzen schlüpft ihr über die Lippen, schwebt kurz in der eisigen, kristallklaren Luft und zerplatzt dann wie eine Blase aus Seifenschaum. An diesem Tag ist es gerade einmal früher Nachmittag, als Lorne Anstalten macht, sich nach einem Platz für die Nacht - Die Sithechnacht ... - umzusehen. War der vorausgegangene Tag teilweise noch recht sonnig, so ist dieser eher grau und Wolken verhangen gewesen und es hat den Anschein, als würde es deutlich früher Dunkel werden als am Tag  zuvor. Überraschenerweise hat das Mädchen trotz der widrigen Wetterverhältnisse und seines angeschlagenen Gesundheitszustandes ein gutes Wegstück zurückgelegt und so liegen die Grünwasser nur noch ein oder zwei Tagesmärsche entfernt. Doch ob Lorne diese jemals erreichen wird, ist fraglich, denn plötzlich wird sie von einem heraufziehenden Schneegestöber überrascht. Davor schutzsuchend entfernt sie sich immer weiter von der Handelsstraße und dringt immer tiefer ins Larisgrün ein, wo sie und Klein schließlich unter einer dicken Buche Unterschlupf finden.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Lorne am 31. Dez. 2004, 19:00 Uhr
Der Wind pfeift jedoch bald schon so heftig, dass Lorne in ihrer Zuflucht nicht sehr lange verharren kann. Und obwohl es der Kleinen immer schwerer fällt, die Augen offen zu halten, zum einen aufgrund des Schneetreibens, zum anderen wegen zunehmender Müdigkeit, setzt sie sich wieder in Bewegung. Allerdings hat sie längst jedwede Orientierung verloren und so kämpft sie sich nur noch ziellos durch das Gestöber aus großen und kleinen Flocken. Dabei spürt sie gar nicht, wie ganz allmählich etwas Warmes an der Innenseite ihrer Schenkel hinab rinnt, um schließlich auf den Schaft ihrer hellen Wildlederstiefel und den weißen Schnee zu tropfen und so eine feine, rote Spur zurückzulassen. Das erste Mondblut ...

Doch von alledem bekommt das Mädchen nichts mehr mit. Vollkommen erschöpft und kraftlos bricht es schließlich zusammen und bleibt in einer kleinen Schneewehe liegen. Klein leckt Lorne winselnd über das Gesicht, doch das zierliche Mädchen rührt sich nicht mehr. Lornes Wangen wirken grau und leblos, ihr Atem geht flach, der schmale Brustkorb hebt und senkt sich kaum noch. Das schwarzbraune, lockige Haar hebt sich deutlich vom weißen Schnee ringsumher ab. Der rote Wollumhang ist halb über ihr ausgebreitet, ein Arm, bekleidet mit einem weißen Linnenhemd schaut darunter hervor. An ihren Stiefelspitzen klebt noch immer ein wenig frisches Blut. Klein blickt sein Frauchen sorgenvoll aus seinen großen, dunklen Augen an, schließlich schmiegt sich der zottige, junge Hund sanft an sie, scheinbar um sie zu wärmen. So verharren sie, zwei kleine regungslose Gestalten inmitten eines weißen Schneegestöbers.

Plötzlich löst sich ein Schemen aus dem ganzen Weiß. Für den Bruchteil weniger Sekunden erwacht Lorne. Blinzelnd öffnet sie ihre Augen. Der Fremde scheint in einen Mantel aus hellem, nahe zu weißem Wildleder gehüllt zu sein, sein Gesicht wird von einer Kapuze verborgen, welche mit einem dichten Saum aus weißem Pelz besetzt ist. Der Mann sagt irgendetwas, doch werden seine Worte vom lauten Heulen des Windes übertönt. Flüchtig streicht er Klein über das Fell, dann hebt er Lorne hoch. Behutsam wickelt er sie in ihren roten Umhang und verbirgt sie anschließend unter seinem weiten Mantel, der sie beide bequem umfängt. Anschließend richtet sich der Unbekannte wieder zu voller Gänze auf und erst jetzt kann man wirklich erkennen, wie groß an Gestalt er sein muss. Langsam wendet er sich zum gehen, seine Schritte führen ihn Richtung Norden, immer weiter fort von Talyra.

Lorne, Lorey …, scheinen ihr ferne Stimmen zuzuflüstern. Verzweifelt versucht das Mädchen die Worte einzufangen, doch vergebens. Immer leiser und leiser werden die Stimmen und ebenso schwinden die Kräfte des Mädchens. Der Name und seine Bedeutung entgleitet ihr, löst sich auf, bis nichts mehr davon zurückgeblieben ist und Lorne wieder in vollkommener Bewusstlosigkeit versinkt.  

Klein blickt dem Fremden derweil einen Moment lang zögernd hinterher. Unvermittelt bleibt dieser stehen und blickt auffordernd über die Schulter zurück. Als er sich wieder in Bewegung setzt, sprintet der junge Hund mit dem zottigen silbergrauen Fell los, bis er an der Seite des Mannes läuft. Während sie in der Ferne verschwinden, hebt der Fremde zu einem leisen Gesang an. Geisterhaft hallt seine Stimme durch die Dunkelheit, welche sich allmählich herabsenkt und die fremdartigen Worte vermischen sich mit dem Sturm:

„You promised to give me a garden,
you promised to give me a song,
but the snow has killed all the flowers
and the winter seems to be long.”*

~~~

Der nächste Tag beginnt mit einem wunderschönen Wintermorgen. Die Luft ist kristallklar und der sanfte Schein der Sonne lässt den weißen Schnee geheimnisvoll funkeln. Alles ist still und friedlich, denn der Hufschlag der nahenden Pferde wird vom weichen Schnee nahezu vollständig verschluckt. Zwei Reiter nähern sich auf der verschneiten Handelsstraße, ihr Weg führt sie offenbar nach Talyra. Plötzlich zügelt einer der beiden sein Pferd. „Ho, warte mal“, ruft er seinem Begleiter hinterher und schwingt sich aus dem Sattel, wobei sein Mantel von einer kalten Windböe aufgebläht wird. Verwundert beugt er sich vor und zieht etwas aus einer deutlichen Schneeverwehung. „Sieh dir das an“, ruft er seinem Begleiter zu und hebt seinen Fund in die Höhe. „Sieht wie ein Rucksack aus“, meint der andere. „Schau nach, was drin ist!“

Der Mann nickt und öffnet den Lederrucksack eiligst. Doch welch Enttäuschung, wie es scheint, enthält er nur wertlosen Plunder: Einen Kanten Brot, etwas Trockenfleisch, bunte Steine, einige Muscheln und ähnliches wertloses Zeug. Immerhin, in einem einfachen Lederbeutel befinden sich ein paar Kupfermünzen. Der Mann grinst schief, streicht sie ein und stopft den nun leeren Lederbeutel zurück in den Rucksack. Erst will er ihn fortwerfen, doch dann entscheidet er sich anders und schwingt sich wieder auf den Rücken seines Pferdes, den Beutel immer noch der Hand. Er nickt seinem Begleiter zu und sie setzten ihren Weg nach Talyra fort. Als sie das Stadttor gegen Abend passieren, wirft der Reiter den Rucksack einem der Wächter in die Hände. „Lag draußen vor den Stadttoren auf der Straße“, ruft er dem Blaumantel noch zu, dann reitet er auch schon weiter und ist gleich darauf hinter einer Biegung verschwunden.

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* Maria Solheim: The Snow has killed (Strophe 1)

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Malon am 08. Jan. 2005, 00:25 Uhr
Es ist Winter, die Bäume sind von Raureif bedeckt und es liegt Schnee, der jedoch schon wieder zu verschwinden beginnt. Die Sonne ist schon hinter dem Horizont verschwunden, Finsternis legt sich über Umland, die Luft ist schneident klar und es duftet. Ja, es duftet wundervoll nach... nach... nach Winter! Genau! So richt 'Winter'
Nanu?! Wer stapft denn da ruhig und gemächlich durch diese harmonische Winterlandschaft und stört die Ruhe mit seinen lauten Gedanken, die er einfach so hegt, während er vor sich hin lächelt und sich gar nicht satt sehen kann?!
Marlon ist dieser Jemand! Ein junger, kräftiger und hochgewachsener Mann, noch keine 24 Jahre alt. In warmen, mit Hasenfell gefütterten Lederstiefeln kommt er des Weges, die er wohl in dem letzten Dorf das er passiert hat, irgendwo gefunden haben muss. Naja, wer so nachlässig ist und seine schönen Schuhe einfach vor dem Haus stehen lässt, hat sie ja gar nicht verdient... Doch soganz ist es ja nicht gewesen, wenn er ehrlich ist! In der warmen Stube einer jungen Familie sind sie gestanden. Beim Holzhacken hat er dem Vater geholfen und dafür hat er eine warme Mahlzeit bekommen. Das war doch ein viel zu geringer Preis, für das was ich geschuftet hab! Da hat er diese schönen Stiefel eben als 'Lohnerhöhung' mitgehen lassen.
Und nun sind sie ihm mehr als nützlich, denn auch wenn dies alles hier unglaublich schön aussieht, verführerisch schön... So kann diese Schönheit auch trügerisch, tödlich sein! Schon manch eine arme Seele hat sich wohl verleiten lassen, dem wunderbaren Werk der Götter zu folgen, hat sich vom weg abbringen lassen und nun... sind diese armen Seelen alle tot, erfrohrern, einsam und alleine.
Doch Malon ist anders! Er liebt sein Leben und er genießt es in vollen Zügen! Niemals würde er auf die Idee kommen es einfach her zu schenken, nur um einer kleinen Verführung nach zu geben. Warum also frieren, wenn man seine Füße doch in so warmes Fell betten kann?! Warum also die Augen verschließen und einfach weiter gehen, wenn solch edle Stücke einem gerade zu ermutigen, sie an zu ziehen?!
Schon seit Jahren ist der junge Mann von der Robinküste unterwegs, seit 8 Jahren, um genau zu sein. Und nun wäre es mal wieder für ihn Zeit, eine kleine Rast, in einer wunderschönen, reichen Stadt ein zu legen. 'Talyra' heißt die von ihm auserwählte und genau von dieser trennt ihn nun geschätztermaßen höchstens ein Kilometer.
Vielleicht lässt er sich gerade deshalb so viel Zeit, um seine Umgebung zu beobachten, zu genießen. Denn ist er einmal in der Stadt wird er sich eine Bleibe für die Nacht suchen müssen und Essen, wobei das Zweite sicherlich einfach zu 'finden' sein wird.
Ist sie das?! Ist sie das?! Jaaa... muss sie wohl sein! Und wirklich, da vorne, nicht mehr weit von ihm, kann er duch die verschneiten Bäume ein Tor-, ein Stadttor sehen.
Endlich! Wird ja auch Zeit! Bald wird es wieder dunkel... den ganzen Tag bin ich schon unterwegs... Mal sehen, was mir dieses Schmuckstück Umlands bieten kann.....

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Feranc am 14. Jan. 2005, 10:01 Uhr
Seitdem Feranc die Hufschmiede verlassen hatte, war der Schimmel im Schritt gegangen; die belebten Straßen sind einfach nicht geschaffen, um darin sein Pferd galoppieren zu lassen, zu gefährlich wäre es für die Stadtbewohner, welche die Straßen dahergehen, dass der Reiter nicht aufpasst und mit dem Pferd einen von ihnen verletzt, und obwohl Feranc von sich weiss dass er ein guter Reiter ist, wollte er das Risiko nicht eingehen.
Erst als er das Verder Stadttor passiert und die Blaumäntel mit einem Wink verabschiedet, strafft er die ledernen Zügel, um seinen Schimmel im nächsten Moment in einen schnellen Trab zu lenken. So entfernt er sich mehr und mehr von der Stadt Talyra, um die Reise der 2 Tagesritte anzutreten; Verd würde ihn schon erwarten.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Jorveig am 22. März 2005, 16:56 Uhr
Als die Stadtmauern von Talyra in Sicht kommen, kann Jorveig es zunächst kaum glauben. Sie war so lange unterwegs, dass es ihr schon schien, als würde sie für alle Ewigkeit durch das Land wandern ohne jemals ihr Ziel zu erreichen.
Ihre Schritte werden langsamer, als sie sich dem Stadttor nähert. Jetzt, da sie ihr Ziel erreicht hat, möchte sie plötzlich gar nicht mehr am Ende ihrer Reise ankommen. Durch dieses Stadttor zu gehen bedeutet auch, Edola und ihr früheres Leben endgültig hinter sich zu lassen. Beinahe wäre Jorveig stehen geblieben, aber sie reißt sich zusammen und setzt ihren Weg fort. Sei nicht albern, du willst doch wohl jetzt nicht umkehren!, ermahnt sie sich in Gedanken und ihre Schritte werden wieder entschlossener.
Die Wachen am Stadttor mustern sie nur kurz, können aber wohl nicht Außergewöhnliches oder Interessantes an ihr erkennen und lassen sie ungehindert passieren.

Gut, nun bin ich also hier. Und was jetzt? Nachdenklich beobachtet Jorveig das Treiben auf der Straße, die vielen Menschen und die Häuser, alles ist ihr fremd und für einen kurzen Moment fragt sie sich, was sie hier eigentlich macht.
Aber wie auch schon zuvor schiebt sie erneut ihre Zweifel beiseite und geht weiter in die Stadt hinein.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Korren am 23. März 2005, 23:01 Uhr
Ein leichter Wind weht über Talyra, der Frühling liegt in der Luft, man kann es riechen, schmecken, spüren. Die Vögel zwitschern in den schönsten Tönen, rufen sich, werben um Partner...

„Kroaaaaaaak!“
Ein langgezogener Ton unterbricht den Gesang der Vögel, und schon im nächsten Moment landet ein Rubinrabe auf dem Baum auf dem noch kurz vorher die Vögel gesessen haben.
Neugierig blicken die braunen Auge in die Richtung des Stadttores, beobachten vollgeladene Handelskarren, Stadtwachen, welche die Tore bewachen, und Menschen, viele Menschen.
Leise krächzt der große Rubinrabe vor sich hin, dann öffnet er den Schnabel und ein langgezogenes „Korrrrr“ ertönt.
Weitere schwarzgefiederte Vögel tauchen aus den Wolken auf, segeln mal auf und mal ab, nur um dann nach und nach sich ebenfalls auf dem Baum nieder zu lassen.
Letztendlich sitzen acht stattliche Rubinraben auf dem kahlen Baum, krächzend und vor sich hin kreischend.
Der Schwarm Raben beobachtet das Stadttor immer noch genau, als der größte von ihnen kroart.
In weiter Entfernung, auf der Straße die nach Verd führt, ist etwas zu sehen... ein Wagen, gezogen von zwei mächtigen Zugbullen, dahinter einige Maultiere.
Darauf warten die Raben. Endlich, endlich ist es soweit. Er kommt.


Die mächtigen, braungescheckten Zugbullen müssen sich kräftig in ihr Geschirr legen, um den vollgeladenen Wagen über die schlammigen Straßen voranzuziehen. Doch die Tiere sind ihre Arbeit gewohnt, sie ziehen mit ihrem ganzen Körpergewicht, und so nähern sie sich Schritt für Schritt ihrem Ziel: Talyra!
Der Kutscher auf dem Wagen gähnt gelangweilt. Seine Tiere kennen den Weg, er braucht eigentlich nur darauf zu achten, dass die Maultiere, die hinter dem Wagen herlaufen, keinen Unsinn bauen, und auf Schlammlaachen, aber sonst...
Lustlos knallt der Kutscher mit seiner Peitsche, aber die Zugbullen lassen sich davon nicht beeindrucken, genauso gelangweilt wie ihr Herr stapfen sie weiter.
Wenn wenigstens der Mitfahrer ein Wort sagen würde. Aber nein, der Kerl schweigt seit heute morgen, und nun sitzt er auch noch geistig völlig abwesend auf dem Kutschbock...

Misstrauisch schaut der Kutscher zu seinem Kunden. Der Kerl war seltsam... redet kaum ein Wort, schleppt einige leere Käfige mit sich rum, spricht mit Raben, die dann die Nacht in diesen Käfigen verbringen... aber gut, der Kerl zahlt gut, soll er also so seltsam sein wie er will.
Insofern schwingt der Kutscher seine Peitsche, und schaut gelangweilt auf den Weg vor sich. Bald müssten sie da sein. Dann gibt es den Lohn, und er ist den seltsamen Kerl los!

Korren Rabenfreund – so der Name des „seltsamen“ Kerls – ist währenddessen mit anderen Dingen beschäftigt, auch wenn er sich dabei nicht rührt.
Entspannt sitzt er auf dem Kutschbock, die braunen Augen sind geschlossen, der Kopf liegt leicht schief.
Er ist vollkommen entspannt, und bemerkt nicht was um ihn herumgeschieht. Er bekommt nicht mit, wie ihn der Kutscher misstrauisch mustert, er merkt nicht, wie eine der ersten Frühlingsfliegen auf ihn landet, und dass er einmal von einem Schlagloch in der Straße durchgeschüttelt wird, dass merkt er noch weniger.
In seinen Gedanken ist Korren schon vor den Stadttoren...

Er sitzt auf einem Baum, beobachtet das Treiben der Wächter am Stadttor... er sieht, wie die Wächter einen Wagen genauer untersuchen, wie sie in ihm herumwühlen, weil etwas nicht zu stimmen scheint... er spürt... Wärme, die ersten Sonnenstrahlen auf seinem Gefieder... seine Freunde sitzen neben ihm... freundschaftlich knabbert er dem Raben neben sich am Gefieder, bevor er dann wieder auf die Stadt blickt.... hier wird er wohnen... hier ist er zu Hause... er ist zufrieden... krächzend breitet er die Flügel aus... flattert träge in der Sonne

Etwas mehr als einen Tausendschritt entfernt wacht Korren Rabenfreund aus seiner Trance auf. Ein kleines Lächeln schleicht sich auf seine Lippen, bis zu dem Zeitpunkt, als er seinen – durch das Schlagloch geprellten - schmerzenden Hintern bemerkt.
„Wir müssen etwas Geduld am Stadttor haben, es stehen schon mehrere Wägen dort und warten auf Einlass...“ murmelt der Mann in seinen nicht vorhandenen Bart.

Der Kutscher sagt nichts darauf.
Soll sein Kunde doch reden was er will... Hauptsache sie sind bald da, und er wird ihn dann los.

Bald sieht Korren endlich die Stadtmauern.
Hier also würde er sich zusammen mit seinen Raben ein neues Leben aufbauen.  Korren Rabenfreund lächelt, und auf dem Baum an der Stadtmauer kreischen die Raben ebenso erfreut auf.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von SheNala_Olonrae am 01. Apr. 2005, 15:28 Uhr
She'Nala Olonrae hat die Stadttore von Talyra nun erreicht. Vor ihr breitet sich Talyra mit seinen Läden, Häusern, Tavernen und Gassen aus. Die Elbe schaut sich vorsichtig um. Sie war weit gereist, doch nie hat sie eine Stadt von ähnlicher Größe erblickt.

Vielleicht,so denkt sie lag dies daran, dass sie Städte weitgehend gemieden hat. Vielleicht war dies aber auch einfach wirklich die größte Stadt, die jemals erbaut wurde.

Behutsam legt die Elbe ihre Hand auf ihr Kurzschwert und lässt ihren Blick über die Umgebung gleiten. Kurz darauf zieht sie ihre Hand wieder von der Waffe zurück.

Auch ihre Wegbegleiterin und Freundin, eine große, tiefschwarze Wölfin, blickt sich unruhig um.

She'Nala atmet noch einmal tief durch und schreitet dann vorsichtig und mit fast bis zum Zerreißen angespannten Sinnen in die Stadt. Die Wölfin bleibt dicht bei ihrer Herrin, der Elbe.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Henry am 29. Apr. 2005, 12:07 Uhr
Vor dem Verder Tor - darin und dahinter in der Stadt

Erst wundert sich Henry, als der Elb plötzlich sein Ross zügelt, doch dann sieht auch er, wonach Ancoron sich gebückt hat, ein Vogeljunges, das er liebevoll verstaut. Interessiert beobachtet er den Jäger dabei und der Hauch eines Lächelns unterbricht seine nach innen gekehrten Züge. Wie behutsam er mit dem Leben umgeht, es schützt, wo es seines Schutzes bedarf und tötet, wo es zerstörerisch ist... siniert Henry und sie setzen ihren Weg fort, während das Schreien des Jungvogels verstummt und Henry zu ihm rüber schaut, ob er irgend etwas tut, dass der winzige Vogel stille wird, aber er kann nichts erkennen.

Ein Stück vor dem Verder Tor trennen sie sich, zu groß ist das Gedränge bei den Wachen, um mit einem Eber auf dem Pferderücken durch die Stadt zu reiten, doch zuvor nickt Henry dankbar, als Ancoron ihm ohne irgendwelche Fragen zusagt, sich um den Eberkopf zu kümmern, denn er hätte zugeben müssen, keine Ahnung von solchen Dingen zu besitzen. "Es hat keine Eile!" ruft er ihm noch nach, weil seine Gedanken sich immer mehr wie schwere Mühlsteine drehen und seine Worte erst mit einiger  Verzögerung sein Bewusstsein erreicht hatten.
Am Tor angekommen ist Henry froh, als eine Wache ihn erkennt und ihn aus der Schlange der Wartenden holt und ihm Platz verschafft, dass er in die Stadt reiten kann, doch als sich ihre Blicke kurz begegnen trifft ihn das Mitgefühl darin mit voller Wucht. Hat sich das so schnell rumgesprochen? fragt er sich und schluckt hart, um das bischen Haltung zu bewahren, die ihn einigermaßen aufrecht auf dem Pferderücken hält und mit einem Schlag wird ihm bewusst, wie er gerade durch das Tor reitet, ohne Sattel, ohne Zaumzeug, nur mit einem Halfter und einem Strick und ihm wird kurz schwindelig bei dem Gedanken. Was würde Orga sagen, wenn sie mich so sieht! und Henry senkt den Blick, um niemanden mehr ansehen zu müssen, der ihn kennt, was bei den vielen Menschen auf den Straßen schwierig würde, denn überall sieht er fröhliche Gesichter, überall überschwängliche Vorfreude auf das Inarifest in den nächsten Tagen.

Mit jedem Schritt, den Ramsnase sich durch die Menge vorwärtsbewegt, wird Henrys Miene verschlossener, denn diese Stimmung wogt mächtig gegen sein eigenes Empfinden, das geradezu allergisch auf das Gelächter und die übermütigen Stimmen um ihn herum reagiert. Er gönnt es allen, aber sie sollten ihm damit vom Leibe bleiben und so treibt er Ramsnase nach einer Weile forsch durch die Menge. Es ist wie jedes Jahr. Die Stadt füllt sich mit viel Volk aus den Umlanden, aber auch von weiter her, denn viele fremdartige Gestalten begegnen ihm und auch solche, denen er nicht alleine in der Nacht begegnen möchte. Dieses Jahr erscheint es ihm besonders schlimm und er muss kurz an den Lord Commander und seine Männer denken. Selbst die kleineren Straßen sind zwei Tage vor dem Fest schon voller Leben und Henry ist froh als er das hintere Tor des roßstein´schen Anwesens erreicht und es sich hinter ihm wieder schließt.


Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Kestra von Reyes am 05. Juli 2005, 10:21 Uhr
Manchmal, es kommt zwar selten vor, lässt sich jedoch auch nicht leugnen, zweifelt Kestra an Jaspres Fähigkeiten. Sicherlich kann ihm als Begleitschutz niemand das Wasser reichen, doch hin und wieder beschleicht Kestra das Gefühl, dass ihr Diener nicht ganz so helle ist, wie es oft den Anschein hat. Irritiert darüber, dass die Stadtmauern bereits wenige Hundertschritt nach dem Mittagsmahl zu sehen ist, denkt sie ernsthaft darüber nach, warum Jaspre ihr noch am Morgen erklärt hat, dass es noch ein ganzen Stück ist. Kopfschüttelnd und mit eindeutig grimmiger Miene blickt sie zu der Kutschenwand, hinter welcher Jaspre auf dem Kutschbock sieht und wirft ihm einen ungeduldigen Blick zu. Sie schätzt es nicht wenn sie belogen wird. Egal ob es sich um wichtige Dinge oder völlig banale Sachen handelt. Aber letztlich würde sie dieser Irrtum nur schneller nach Talyra bringen. Ein Umstand der Kestra mehr als recht ist, denn so braucht sie nicht mehr jeden Tag in dieser abscheulich engen Kutsche verbringen. Mit einem Fingerzeig deutet Kestra auf die Stadtmauern, die in einiger Ferne nicht größer als eine Stecknadel wirken, und sieht dann zu Adken und Ronan. „Scheint so, als hätten wir unser Ziel erreicht.“ Die Freude darüber ist Kestra deutlich anzusehen, auch wenn sie hinter einer Maske der höflichen Zurückhaltung versteckt wird. Ronan springt neugierig von seinem Sitzplatz auf und drängt sich an Adken vorbei, der sich lediglich ein Stück vorgelehnt hat, um nach den Mauern Talyras zu sehen. Verständnislos betrachtet Kestra wie Adken dies über sich ergehen lässt und kann innerlich nur den Kopf schütteln.Der Junge wird es nie weit bringen, wenn er sich nicht endlich lernt zu beherrschen! Sie wirft Adken einen mahnenden Blick zu, doch ihr Mann reagiert gar nicht darauf. Obwohl er es bemerken muss, sieht er angestrengt nach draußen und lässt sich dann mit einem fröhlichen „Endlich.“ auf seine Bank zurückfallen. Während sie das letzte Stück bis zur Stadt auf dem staubigen Weg zurücklegen, überholen sie immer mehr Händler mit ihren Wagen, Reisende zu Pferd oder Fuß und auch Wanderer, die einen Tagesausflug gemacht haben. Ronan brubbelt hinter dem Fenster in einer Tour ob sie nicht diesen oder jenen mitnehmen wollen, erzählt im vorbeifahren mit den Unbekannten, ohne dass sie es hören könnten, oder springt voller Verzückung immer wieder hin und her. Kestra, der es irgendwann einfach zu viel wird, da Ronan seine Energie einfach nicht unter Kontrolle kriegt und Adken wieder einmal nur zusieht, gebietet dem Jungen irgendwann sich auf seinen Hintern zu setzen und ihr das letzte Stück des Weges nicht noch die Nerven zu rauben. Der Junge scheint wenig begeistert davon, doch würde er es nicht wagen sich seiner Herrin zu widersetzen und setzt sich daher brav Adken gegenüber auf die Bank, um dort eifrig mit den Füßen hin und her zu schaukeln. Kestra gibt noch ein entnervtes Schnauben von sich, doch behält jedes weitere Wort für sich. Es würde ohnehin nichts bringen und im Gegensatz zu anderen Kindern in seinem Alter hat sich Ronan noch recht gut unter Kontrolle.

Ja näher sie dem nördlichen Stadttor kommen, umso langsamer wird ihre Geschwindigkeit, denn mittlerweile drängen sie immer mehr Tiere und Personen aneinander. Alles Besucher Talyras, die sich nun vor dem Tor zusammenfinden, um Einlass zu erhalten. Eine ganze Weile geht es recht zügig voran, scheinbar verstehen die Torwachen ihr Handwerk, doch dann werden plötzlich Schreie laut und es herrscht Tumult. Kestra bleibt vollkommen ruhig auf ihrem Platz sitzen, doch die beiden Männer in ihrem Wagen können es sich natürlich nicht nehmen und springen sofort auf, um zu sehen was dort vor sich geht. Jaspre ist derjenige der einen guten Überblick über die Situation hat und Adken und Ronan aufklärt. Scheinbar hatte jemand die Scharniere der Gänsekäfige auf einem Wagen nicht ordentlich geschlossen und somit waren die Tiere ausgebrochen und haben nun ein heilloses Durcheinander angerichtet. Die Pferde der Kutsche, sowie einiger Reiter, scheuen bei dem ganzen Geflatter und Gewusel, doch nachdem die Tiere wieder eingefangen sind, sind sie schnell zu beruhigen und langsam kann wieder einer nach dem anderen die Stadt betreten. Die Kutsche wird nur einer raschen Kontrolle unterzogen. Keiner der Insassen sieht aus als würde er irgendetwas schmuggeln oder hätte es gar nötig und der junge Gardist scheint sich unter Kestras bohrenden Blick auch nicht allzu wohl zu fühlen. Sie hingegen schätzt es allerdings auch nicht nur im Ansatz wie ein Verbrecher behandelt zu werden.
Als sich ihre Kutsche auf den Strassen der bisher ungesehenen Stadt weiterbewegt und das Tor nun hinter ihnen zurückbleibt, spür Kestra wie Nervosität in ihr hoch kriecht und sich in ihrem Magen festsetzt. Es ist ein unangenehmes Kribbeln, dass leicht schmerzhaft auf ihren Bauch drückt. Es ist nicht die Vorfreude, sondern die kaum wahrnehmbare Angst, dass diese Reise nicht den gewünschten Erfolg bringen könnte. Sie hasst es, wenn sie scheitert; von Versagen ist bei ihr nie die rede, und doch wäre es durchaus möglich.  Eine falsche Information und diese immer wieder endlos erscheinende Reise, welche den Götter sei Dank endlich ein Ende gefunden hat, wäre umsonst. Doch bis sie herausgefunden haben wird, ob dem wirklich so ist, würde noch eine Weile vergehen. Zuerst gilt es das Haus ihrer Bekannten zu finden, um sich dort auszuruhen, zu baden und waschen, möglicherweise auch essen und sich dann wieder wie ein normaler Mensch zu fühlen. „Wir sind endlich da!“, quietscht es plötzlich mit einer hohen Stimme in der Kutsche und das erste Mal während der Reise erlaubt sich Kestra ein amüsiertes, teils zufriedenes, Lächeln.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Niniane am 26. Aug. 2005, 22:40 Uhr
Vor dem Nordtor


Die schwarze Rauchwolke am Himmel ist lange schon zu sehen, ehe sie auch nur in Sichtweite der Stadtmauern kommen, doch als der Wald links und rechts des schmalen Saumpfades, der von der Lichtung am Smaragdstrand zur breiten, gepflasterten Nordstraße führt, zur Seite weicht und sie auf offenes Grasland kommen, hängt bereits beißender Brandgeruch in der Luft und ein Summen und Raunen wie von vielen aufgeregten Stimmen dringt an ihr Ohr. "Himmel, ich glaube, es ist das Nordtor!" Niniane lässt Nachtwind in einen raumgreifenden Trab fallen, doch Henry auf seinem schwereren Pferd und der Junge auf seiner schlanken Fuchsstute schließen rasch wieder auf. Cron war im Baum geblieben und hütete Shaerela, wofür sie mehr als dankbar ist. Kaum haben sie die Strasse erreicht, finden sie ihren Ritt jedoch abrupt zum Stehen gebracht, denn der vielbefahrene Handelsweg ist vollkommen von Fuhrwerken, Krämerkarren, Maultiergespannen, hochbeladenen Eseln und Ochsenwagen verstopft. Bauern, Händler, Hausierer, Marktweiber und Reisende stehen neben ihren Tieren oder Fuhrwerken, haben die Köpfe zusammengesteckt und reden sich die Zungen heiß und links und rechts der Straße patrouillieren berittene Blaumäntel. Sie beruhigen die aufgebrachten Bauern, die offenbar zum Markt hatten fahren wollen und nun keinen Durchlass finden, beantworten Fragen und schicken die Leute weiter. Als man Niniane erkennt, zügelt einer der Stadtgardisten sein Pferd und neigt ehrerbietig den Kopf. "Mylady." Auf ihre Frage, was geschehen sei und wo es brenne, erwidert er, die Kate der Heilfrau Morgana sei buchstäblich in die Luft geflogen, von einer gewaltigen Explosion zerrissen worden und auch Teile des Nordtores seien zerstört, der alte Wehrturm dort eingestürzt. Der Brand werde gerade gelöscht, der Lord Commander sei selbst anwesend und kümmere sich um alles, es gäbe einige Verwundete und wohl auch Tote zu beklagen, aber soweit er wisse, habe das Feuer nicht weiter um sich gegriffen und weder Morgana noch Mistress Schilama seien unter den Toten oder Verletzten. Das alles betet der arme Blaumantel innerhalb weniger Minuten herunter und vermeidet es dabei tunlichst, ihr in die Augen zu sehen, was vielleicht auch besser ist, denn angesichts dieser Schreckensnachrichten auf nüchternen Magen (und ganz ohne Morgencofea obendrein) schwelen sie bereits bedenklich hell. Niniane nickt und entlässt damit den sichtlich erleichterten Blaumantel, der sich eilig wieder der Aufgabe widmet, die Bauern zurück zu ihren Höfen und in ihre Dörfer zu schicken und die Straße freizuräumen.

Eine Weile saugt sich ihr Blick an den dicken Rauchwolken fest, die unheilverkündend wie eine Glocke über dem Nordtor hängen... selbst von hier aus ist zu sehen, dass ein breites Loch in der Stadtmauer klafft, wo eigentlich nur ein eisenbeschlagenes Tor aus Steineiche, ein Fallgitter und eine Zugbrücke zwischen zwei mächtigen Rundtürmen sein sollte. Dahinter ist nichts als Ruß, Asche, Schutt und noch mehr schwarzer Rauch zu erkennen... immerhin wenigstens keine lichterloh brennenden Flammen. Niniane wendet sich im Sattel um und tauscht einen besorgten Blick mit Henry, der die schlechten Neuigkeiten mitangehört hat. "Da ist kein Durchkommen, wie es scheint," sie weist auf das Chaos vor ihnen auf der Straße, "aber auch, wenn man mir Platz machen würde, ich muss mir das jetzt nicht ansehen und Ihr kämt mit Eurem Handpferd und dem Jungen wohl nicht sehr weit." Sie vergewissert sich, dass Frederik nicht wirklich zuhört und setzt ein wenig leiser hinzu. "Vor allem muss der Junge das nicht wirklich sehen. Ihr habt den Blaumantel ja gehört, wie es scheint, hat die Stadtgarde alles unter Kontrolle und mit Morgana kann ich auch morgen sprechen... den Göttern sei Dank ist ihr nichts geschehen." Und offenbar auch sonst niemandem, den ich kenne, sonst hätte der Blaumantel es mir gesagt... Ihre Gedanken überschlagen sich und der Wunsch, sich das augenblicklich anzusehen, sich mit eigenen Augen zu überzeugen, nachzusehen, ob sie vielleicht irgendetwas tun könnte oder wenigstens mit Morgana zu sprechen und ihre Hilfe anzubieten ist stark... aber selbst sie muss einsehen, dass sie im Augenblick jedenfalls kaum etwas tun kann. Nicht, solange diese Straße derart blockiert ist und erst recht nicht, solange die halbe Stadt gleich einer Horde aufgebrachter, lebensmüder Lemminge nichts besseres zu tun hat, als blindlings auf den Scheiterhaufen zu rennen - nicht gerade, dass sie sich noch um die besten Plätze in der Glut prügeln. Und das Kind war bereits in den Brunnen gefallen und würde heute abend, wenn es ruhiger geworden wäre, oder morgen, wenn wieder so etwas wie Alltag in Talyra herrschen würde,  immer noch dort liegen. Morgana lebt und Schilama lebt auch, das ist das wichtigste. Ein Haus kann man ersetzen und ein Tor auch...

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Henry am 27. Aug. 2005, 03:31 Uhr
>"Himmel, ich glaube, es ist das Nordtor!"< Henry, der mit seiner Schwarzen im Schlepptau vorsichtiger reiten muss, fährt im Sattel hoch und sein Blick folgt dem Ninianes. Am Nordtor? Da wohnt doch Morgana! Henry spornt Ramsnase an, um nicht ins Hintertreffen zu geraten, doch an der Nordstraße gibt es kein Weiterkommen mehr und Henry starrt ungäubig auf das Loch, das mal ein Stadttor war. Frederik wird bei dem Anblick ganz unruhig und Henry legt den Arm beruhigend um ihn. "Keine Sorge, deine Großmutter wohnt weiter hinten am Blaupfuhl und der Rauch scheint nur direkt aus dem Bereich hinter der Mauer aufzusteigen." Nur... Frederik nickt zwar tapfer, wirkt aber weiterhin beunruhigt und Henry kann ihn gut verstehen, denn das Gedränge auf der Nordstraße, bis in den Wald hinein, erscheint auch ihm nicht ganz ungefährlich, mit den vielen vollbeladenen Karren und Fuhrwerken und den unruhigen Ochsen, Schafen und dem anderen Kleinvieh dazwischen.
Henry hat den Strick der rossigen Schwarzen einmal um seinen Sattelknauf gelegt und lauscht gespannt den Erklärungen des Blaumantels, der der Protektorin des Larisgrüns ehrerbietig Bericht erstattet. >"Da ist kein Durchkommen, wie es scheint, aber auch, wenn man mir Platz machen würde, ich muss mir das jetzt nicht ansehen und Ihr kämt mit Eurem Handpferd und dem Jungen wohl nicht sehr weit."< Henry nickt beim Anblick der Trümmer, die man durch den beißenden Rauch hindurch hinter dem schwarzen Loch liegen sehen kann. >"Vor allem muss der Junge das nicht wirklich sehen. Ihr habt den Blaumantel ja gehört, wie es scheint, hat die Stadtgarde alles unter Kontrolle und mit Morgana kann ich auch morgen sprechen... den Göttern sei Dank ist ihr nichts geschehen."< Auch Henry hatte erleichtert vernommen, dass die Heilerin noch am Leben ist. Es muss eine gewaltige Explosion gewesen sein, wenn sie den Turm und die dicke Mauer eingerissen hat und er mag sich gar nicht vorstellen, wie es dahinter aussieht und nickt zu Ninianes Worten mit einem verstehenden Blick, was Frederik betrifft, während er sich schon überlegt, wie er durch diese dichtgedrängte Menge auf die andere Seite der Nordstraße kommt, um dann den Weg um die Stadtmauer nach Westen zu nehmen.

Henry reitet näher an die Menge heran, um vielleicht eine Lücke ausmachen zu können, aber die Straße ist in ganzer Breite vollkommen verstopft. Selbst dabei erntet er schon die erbosten Blicke eines genervten Händlers, der mit seinem Ochsenkarren am nächsten zu ihm steht und Henry reitet nachdenklich zurück. "Ich werde versuchen mit Frederik auf die andere Seite zu kommen und drüben nehmen wir den Weg um die Stadtmauer!" Henry winkt Frederik zu sich und bedeutet ihm mit der Hand, dicht hinter ihm zu bleiben, dann veneigt sich Henry. "Ich möchte euch und eurem Mann, bevor ich mich nun verabschiede für die herzliche Gastfreundschaft und die schönen Stunden in eurem Baum bedanken, wenn es auch hier und jetzt vielleicht merkwürdig klingt, aber... danke!" Doch bevor Henry sich wieder der Straße zuwenden kann, hält sie ihn zurück und ruft einen der Blaumäntel herbei, der auf ihren Wunsch hin eine Gasse schafft, durch die er mit Frederik die Nordstraße problemlos überqueren kann, ausgerechnet vor der Nase des erbosten Händlers. Henry wirft noch einen dankbaren Blick zurück und hebt zum Abschied grüßend die Hand, dann folgen sie dem Blaumantel auf die andere Seite, wo sie vorsichtig durch den Graben am Rande der Straße weiterreiten, der knietief mit Wasser gefüllt ist, bis sie den Weg um die Stadtmauer erreichen. Sie überholen Bauern mit schweren Ochsenkarren, die sich auch auf diesem Weg aus dem Gedränge machen, aber da Henry mit Frederik über die Wiesen reiten kann erreichen sie schnell das Verder Stadttor, an dem die Händler und Bauern auch allesamt zurückgeschickt werden.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Yher am 29. Aug. 2005, 13:58 Uhr
Der dumpfe Schmerz in dein Beinen erinnert Yher wie lange er schon unterwegs ist. Auch das Gepäck scheint immer schwerer zu werden. Seine grünen Augen suchen die nahe Umgebung ab und er erspäht einen grossen Baum am Wegesrand, mit seinem dichten Blätterdach ein idealer Schattenspender vor der grellen Sonne.
Yher seufzt erleichtert als er sich das Gepäck vom Rücken löst und sich in das weiche Moos neben dem grossen Stamm  setzt. Seine Hände tasten in seiner Ledertasche nach dem letzten Stück Brot und den mit Wasser gefüllten Trinkschlauch. Während er beides zu Tage fördert erreichen ihn Erinnerungen an seinen letzten Besuch in Talyra. Damals war er acht Winter alt gewesen und er durfte bei seinem Vater auf dem Kaufwagen durch das Land ziehen. Von allen Dörfer und Städten, welche sie besuchten beeindruckte in Talyra am meisten. Die grossen Häuser und die riesigen Menschenmengen liessen ihn mit offenem Mund durch die geschäftigen Strassen fahren. Nach unzähligen Wintern hatt er endlich genügend Geld zusammen, sich die Reise zu leisten.
Talyra liegt höchsten noch einen Halbtagesmarsch entfernt.... der junge Mensch setzt den Trinkschlauch an seine Lippen, spült sich den Staub aus dem Mund und steckt ihn wieder in die Tasche. Während Yher das Brot mit den Zähnen festhaltet, schnürt er sich sein Gepäck wieder auf den Rücken und legt sich die Tache über die Schulter. Genüsslich beisst er ein Stück von seinem Brot ab und setzt seinen Weg auf dem Pfad nach Talyra fort. Schliesslich will er die Stadt noch vor Sonnenuntergang erreichen...

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Aenima am 31. Aug. 2005, 21:35 Uhr
- Kurz vor dem Verder Tor -


Adam Ankarat mag den Verder Wald und genießt den Fußmarsch auf der Hauptstraße, die in östlicher Richtung zur Weltenstadt Talyra führen soll. Zugegeben ist sein Marschgepäck eine Qual für seinen geschundenen Rücken, doch Sonnenstrahlen auf seiner Nase und Vogelgezwitscher in seinen Ohren vertreiben seine schlechte Laune recht schnell. Es war inzwischen der dritte Tag seines Fußmarsches vom Brantempel im Westen und Adam hat auf seiner Reise niemanden getroffen. Einerseits macht sich das Gefühl von Langeweile in ihm breit, andererseits ist er ganz froh, dass ihn niemand mit unnützem Geplapper aus dem Schritttempo bringen konnte. Der Blondschopf fährt sich mit den schmutzigen Fingern durch die mit Schweißperlen durchsetzten Haare und korrigiert dann den Sitz seines Kettenhemdes, immerhin will er nicht bei seinem ersten Auftritt in einer großen Stadt wie der letzte Volltrottel aussehen. Immerhin ist es Adams Ziel bei der Stadtgarde aufgenommen zu werden, also ein Posten, den man nicht zwischen Tür und Angel bekommen würde. Dass es ihm nicht an kämpferischem Talent fehlt, das weiß der Jüngling in der graublauen Tunika (unter dem Kettengeflecht tragend) – wenn man allerdings aussehe, wie ein Bettler aus der Unterstadt, so würde kein Dieb oder Beutelschneider der Immerlande genug Respekt haben, um seinen Befehlen zu gehorchen. Wahrscheinlich würde man mich auf offener Straße mit tosendem Applaus meucheln. Als der Wald sich lichtet, erkennt Adam die westliche Stadtmauer Talyras und der Krieger ertappt sich dabei, dass ihm ein kurzer Moment voller Erstaunen ob der Größe der Stadt der Mund offen stand. Er räuspert sich ein wenig verlegen (obwohl ihn eigentlich niemand hat sehen können) und geht weiter auf das Westtor (laut Hörensagen auch Verder Tor genannt) zu. Nach drei Tagen ohne Blick und Wort einer einzigen Seele, solle Adam nun mit einer Vielzahl fremder Wesen konfrontiert sein – er schluckt schwer und verdrängt einige böse Gedanken im Hinterkopf. Nervosität…

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Yher am 01. Sept. 2005, 22:10 Uhr
Yhers sonst so dunkelgrüne Augen werden fahl und glänzen in den letzten Sonnenstrahlen, als sich das Häusermeer Talyras vor ihm ausbreitet. Es scheint als sei die Stadt um einiges gewachsen, seit ich das letzte mal hier war... Von dem Farbenspiel der Dächer geblendet, stolpert Yher über eine Wurzel, versucht vergebens das Gleichgewicht zu halten und stürtzt schmerzhaft auf sein Hinterteil. Ein stiller Fluch entrinnt seinen Lippen. Langsam, die schmerzende Stelle reibend, erhebt er sich und flucht nun laut. Verdammt sei meine Unachtsamkeit!
Der Reisende schnürt sein Gepäck vom Rücken : Hoffentlich ist sie noch heil, denkt er, während er beginnt sein Gepäck vom schützenden Leinenstoff zu befreien. Als sie vollständig ausgepackt ist atmet er erleichtert auf. Sie hat den unsanfent Sturz als Ganzes überlebt. Sanft wie eine Geliebte hebt er seine Laute aus den am Boden liegenden Leinen und streicht sanft über die Saiten. Ein leiser Akkord gleitet über die Wiese, die vor dem jungen Menschen liegt. Noch einmal streicht er über den Bauch der Laute, ein bisschen harter als zuvor. Wieder und immer wieder lässt er seine Finger über die Saiten gleiten, so vorsichtig als könnte sie bei jeder Berührung zerfallen.
Langsam gleitet er selbst in die Musik hinein und lässt sich von den Tönen berauschen... Ein Rascheln im Gebüsch reisst ihn aus der Musik zurück in die Realität und er erblickt ein Wiesel, das aus dem Dickicht huscht.... Mit den Gedanken teilweise noch in den Tönen der Laute hüllt er sein Instrument wieder in die Leinen ein und ein dumpfer Schmerz kehrt an jene bestimmte Stelle zurück.
Yhers Augen kehren zurück zur Stadt und der Sonne, die hinter dem Wald am entfernten Horizont verschwindet. Er wird Talyra rechtzeitig vor Einbruch der Nacht erreichen...

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Drell am 07. Sept. 2005, 12:15 Uhr
Ein leichtes Gribbeln geht durch Drells Körper, als sie sich dieser riesigen Stadt nähert. Sie war noch nie in einer Stadt gewesen und jetzt steuerte sie auf die größte zu, die sie bisher in ihrem Leben gesehen hatte.
'Was tust du hier eigentlich?, denkt sie bei sich und hält etwa in 100 Schritt Entfernung von den Toren wieder an.

» Talyra.. Netter Name für sowas beängstigendes.. « grummelt sie vor sich hin und setzt sich am Wegesrand auf die Wiese. Ihren Bogen legt sie vor sich hin und schaut ebenso in ihre Tasche, die so deprimierend leer ist.
Nein, sie musste das hier durchziehen. Sie wollte nicht zurück zu ihrer Familie und somit war Tyrael ihre letzte Chance. Sie konnte sich zwar ganz gut selbst versorgen, doch war es für sie einfach zu gefährlich dauerhaft allein durch die Lande zu reisen. Vor allem jetzt, wo sie ihre Axt hatte verkaufen müssen um zu Essen. Das Jagdglück war nicht auf ihrer Seite gewesen.
'Außerdem ist diese Einsamkeit auf Dauer deprimierend..' denkt sie und rupft ein paar Grashalme aus der Wiese.

Wieder huscht ihr Blick zu den beängstigenden Mauern Talyras hinüber.
» Warum sperren sich die anderen hinter solchen Mauern ein?! « fragt sie seufzend und hofft, dass sie sich irgendwann eine kleine Hütte außerhalb kaufen könnte, oder ein Zelt, dass sie vor den Mauern aufschlagen könnte. Doch zu Anfang müsste sie wohl noch bei Tyrael wohnen, weil sie sich sonst einfach nichts leisten kann.
'Hoffentlich erinnert er sich überhaupt noch an das Angebot. Vielleicht dachte er ja auch, dass er mich nie wieder sieht und hat es gar nicht ernst gemeint...' Dieser Gedanke war ihr schon öfters gekommen, schließlich ist es gut und gerne zwei Jahre her, dass sie den Menschen mit den eigenartigen Augen getroffen hatte.

Mit einem Schaudern wendet sie den Blick von den hohen Mauern ab und schaut sich die Umgebung an. Wiesen, Wald.. 'Ob man hier jagen kann? Die Tiere sind doch sicher alle geflüchtet..'
Wütend über sich selbst rammt sie ihre Faust auf die Wiese, steht auf und geht entschlossen auf die Mauern zu. Je länger sie da gesessen hätte, desto unwahrscheinlicher wäre es geworden, dass sie diese Stadt jemals betreten hätte. 'Aber du musst, also denk nicht weiter darüber nach!'
Festen Schrittes und mit einer grimmigen Mine betritt sie also Talyra, die erste Stadt, die sie von innen sieht.


-> Die Straßen der Stadt

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Liara am 16. Sept. 2005, 11:23 Uhr
<-- Das Larisgrün

Liara nähert sich immer noch im Schutz der Bäume dem mächtigen Verder Stadttor. Schon von weitem hatte sie eine große Menschenmenge aus dem Tor strömen sehen. Doch jetzt wo sie nur noch 20 Schritte davon entfernt steht. Sieht sie das es meist Bauern und Arme sind die in Scharen, panisch, aus dem Tor strömen. Was auch immer in dieser Stadt sein unwesen treibt es ist sicher ein paar Nummern zu zgroß für eine Fee denkt Liara ängstlich. Während sie ein paar Fuß höher steigt fliegt sie über die Köpfe der Bauern durch das Tor.
Nun war sie da. Sie hätte sich gewünscht unter besseren Umständen in die Stadt gekommen zu sein. Und obwohl die Bilder die sie nun sah schrecklich waren blickte sie fasziniert über diese riesige brennende Stadt. So etwas hatte sie noch nie gesehen. Für einige Augenblicke schien alle Geräusche zzu verstummen und sie hörte ein Feenlied was ihre Mutter ihr immer vorgesungen hatte. Doch so schnell es angefangen hatte so hörte es auch wieder auf und sie sah sich panisch um wo konnte sie hin? Wo war es etwas friedlicher? Wo waren vieleicht auch ein paar sichere Bäume? Doch noch während sie sich zu entscheiden versuchte flog ein Feuerball haarscharf an ihr vorbei. Voller Panik flatterte sie in eines der Häuser am Rande der Strasse.

--> Der Pfirsich

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Selina am 26. Sept. 2005, 11:47 Uhr
Schleichend nähert sich Selina den Stadttoren, immer darauf bedacht den Schutz der Büsche und Sträucher zu nutzen. In den letzen Tagen war sie schon des Öfteren hier gewesen, doch dieser Gestank des Feuers schreckte sie immer wieder ab. Doch nun nimmt sie diesen Geruch nicht mehr so stark wahr, ob es wohl daran liegt dass sie sich daran gewöhnt hat, sie vergaß diesen nervigen Gedanken allerdings mit der Zeit. Denn der süßliche Duft frischen Blutes ist nun stärker und zieht sie wie magisch an. Schon beim Gedanken an eines dieser leichten Opfer leckt sie ihre spitzen Eckzähne. Nach Tagen nun würde sie wieder etwas Besseres zwischen die Zähne bekommen als dieses dickliche Waldtierblut. Als sie näher an das Tor kommt spielt sie mit dem Gedanken eine dieser Wachen zu „kosten“, doch die Kettenhemden und Schulterplatten würden ihren Zähnen wohl nicht so gut bekommen. Vorsichtig setzt sie einen Fuß vor den anderen, bis sie so nah an einer der Wachen kommt dass sie den Rhythmus seines Herzens spüren konnte, ein relativ schneller Takt, er muss nervös sein. In ihrem Mund sammelt sich Wasser und ihre Kiefer spannen sich an, gerade als sie dem Drang nicht mehr widerstehen kann, dieser Wache ihre Zähne trotz der Rüstung in den Hals zu bohren, taucht eine Gruppe von vier Goblins auf. Welche die Wachen sofort mit ihren Armbrüsten unter Beschuss nehmen, die Wache die ihr eben noch den Weg in die Stadt versperrte zieht ihr Schwert und stürmt auf den ersten Goblin los. Etwas irritiert von dem plötzlichen Auftauchen der Goblins, zögert Selina kurz bevor sie ihre Chance wahrnimmt und sich hinter den Wachen in die Stadt schleicht. Als eine der Wachen hinter ihr schreit, zuckt sie zusammen, fährt herum und erkennt, dass aus den vier Goblins mittlerweile acht geworden sind. Eine der Wachen bricht unter einem Hieb eines Goblins zusammen und vergießt ihr Blut über die bepflasterte Straße, es ergibt sich ein kunstvolles Farbspiel als das helle Menschenblut sich mit dem eher dunklen Blut der Goblins vermischt. „Welch Verschwendung“ spricht sie zu sich selbst und verschwindet dann in einer der Straßen.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Shyada am 10. Okt. 2005, 16:53 Uhr
Erst mit dem Auftauchen der pechschwarzen, unheilverkündenden Wolke über Talyra ist Shyada nach Talyra aufgebrochen. Ganz plötzlich war sie am strahlenden Mittagshimmel aufgetaucht und hatte Talyra binnen weniger Augenblicke in Dunkelheit gehüllt. Von ihrer Position aus, hatte es einen seltsamen Anblick geboten, wie rings herum das Sonnenlicht ungehindert alles erhellte und nur Talyra selbst aussah wie in tiefsten Winternächten. Nur wenig später zeichnete sich der rotgoldene Wiederschein eines Feuers auf der Wolke ab und ließ bizarre Muster zu entstehen. Überrascht darüber, was in Talyra vor sich ging, hatte sie sich auf die Stadt zu bewegt. Eigentlich konnte sie sich selbst keinen Grund nennen, warum es sie in eine Stadt zog, die allen Anschein nach wohl von den Göttern verlassen worden war, denn genau danach sah es aus, doch sie lief weiter auf die Stadtmauern zu und näherte sich immer mehr der Dunkelheit.
Noch immer weit genug entfernt um genaueres zu erkennen, kommt mit dem Wind der Geruch von verbranntem Fleisch und Verderben. Würgend wendet Shyada sich ab, doch kriecht der Geruch in ihre Kleider und Nase und lässt sich nicht mehr abschütteln. Mit dem grässlichen Geruch kommen auch die Schreie und kreischende Laute, die kaum einem normalen Wesen Rohas entsprungen sein konnen. Klug genug nicht einfach blindlings in die Stadt zu laufen, bleibt Shyada in sicherer Entfernung stehen und betrachtet, wie die Stadtbürger von einem Augenblick zum anderen wie ein riesiger Schwarm aus der Stadt strömen. Wie in einem wimmelnden Ameisenhaufen herrscht Chaos vor dem Nordtor und niemand schenkt den Blaumänteln, die mühsam versuchen die Leute zu beruhigen, auch nur einen Augenblick ihrer Aufmerksamkeit. Oh nein, da wirst du nicht reingehen. Nein, tu das nicht! Versteckt zwischen dem letzten Bäumen und Büschen des Larisgrüns betrachtet Shyada das Gewühl vor dem Nordtor und versucht sich einen Reim darauf zu machen, was genau das zu bedeuten hat. Akribisch genau betrachtet sie die fliehenden Bürger, aber niemand von ihnen scheint ernsthaft verletzt zu sein und trotzdem türmen sich im Inneren der Stadt immer mehr Feuer auf und schicken dicke schwarze Rauchwolken gen Himmel, so dass es wie blanker Hohn aussieht, dass niemand auch nur einen Kratzer abbekommen haben soll.

Doch dann kommen die ersten blutüberströmten Gesichter zum Vorschein und das Klagen und Schreien nimmt an Intensität zu. Wortfetzen von Gesprächen dringen zu ihr herüber und alles was Shyada ihnen entnehmen kann, ist Chaos im Stadtzentrum und dass man zu den Tempeln oder heiligen Stätten soll. „Finsternis.“ Plötzlich fällt ihr wieder ein, was das dreifache Ertönen des Signalhorns zu bedeuten hat. Abgesehen davon, dass Talyra vielleicht in den gesamten Immerlanden bekannt ist, hat die Stadt nichts besonderes zu bieten, was rechtfertigen würde, dass sich die Wesen der Unterwelt hier blicken lassen sollten, doch allen Anschein nach, scheint es sich auch um keinen Scherz eines wahnsinnigen Magiers zu halten.
Hohe, angsterfüllte Schreie lassen Shyada aufsehen, als sich einige seltsame Kreaturen an der Stadtmauer zeigen. Goblins und Boghaniks kommen keckern und kreischend auf die Stadtbewohner zu und greifen sich jeden, den sie in ihre Klauen kriegen. Sieht nach jeder Menge Spaß aus, denkt sich Shyada, verspürt aber nicht im geringsten Drang mit den Personen dort zu tauschen oder gar den Gardisten zu helfen. Es mochten zwar Unschuldige dort drüben sterben, aber das hier geht sie absolut nichts an und zur Kaserne gehört sie schon gar nicht mehr. Scheinbar ewig dauert der irrwitze Kampf zwischen den winzigen Kreaturen und den Gardisten. Obwohl letztere gut ausgebildet und gerüstet sind, werden viele schwer verletzt, ehe die Kreaturen besiegt werden und sich die erste Panik legt. Als sie die panischen Bürger weiter von der Stadt zurückziehen und auf das Larisgrün zukommen, um sich dort zu verstecken, zieht sich Shyada zurück und schleicht, geschützt von Buschwerk und Schatten, zum Ildorel.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Flothemil am 22. Okt. 2005, 18:50 Uhr
Vor dem Westtor



Am Nachmittag hatte Flothemil Talyra verlassen und hatte den die Stadt umgebenden Wald ausgesucht. Er musste nachdenken, sich ordnen und sammeln, seine Gedanken sortieren. Das Treffen war vereinbart worden, er hatte Nachricht erhalten.

Nun steht er in der Nähe des westlichen Stadttores, wartend . Da kommen sie. Eine kleine Gruppe unauffällig gekleideter Personen kommt auf Flothemil zu. Und doch sieht man ihnen an, wie fremd sie sind. Flothemil trägt einen grauen Umhang, am Saum schmutzig und ausgefranst.  Die Gestalten nähern sich auf zehn Meter, über den Kopf haben sie Kapuzen gestreift. Eine eigenartige Ruhe geht von ihnen aus. Flothemil sieht gegen die anmutige elbische Schar aus dem fernen Süden aus wie ein Obdachloser Talyras.

ljea ti Eornindo.

Flothemil zuckt Zusammen. Diese Stimme hat er nicht erwartet. Lange hat er sie nicht mehr vernommen.

"Und ich grüße Dich, Farenlir", antwortet Flothemil.

Da stehst du nun und sieht scheusslich aus. Wenn dein Vater...

"Vater ist nicht hier. Und wie ich aussehe, dürfte kaum von Belang sein. Benutze deinen Mund, wenn du etwas zu sagen hast."

Flothemil hatte nicht vor, so unfreundlich zu sein. Er streicht sich mit der linken Hand über die Stirn, er schwitzt.

"Natürlich, Eornindo, ihr habt Recht", antwortet der Elb. Flothemil ist verwundert, dass Farenlir ihn plötzlich nicht weiter duzt. Er weiß, dass ich nie Wert auf die Floskeln gelegt habe. Wieso?

"Recht hin oder her. Sprich, wie geht es dem Wald, was machen Vater und Mutter?" Seine Augen glänzen und für einen Moment sieht er aus wie das kleine Kind von einst, wissbegierig und aufgeregt.

"Es geht allen sehr gut", erwiedert Farenlir, "doch ihr fehlt, Eornindo. Euer Vater hat nicht vor eure... Reiselust... weiter zu akzeptieren. Ihr habt Verpflichtungen."

Flothemil lächelt. "Verpflichtungen? Aber natürlich, ich hätte sie beinahe vergessen, wenn Vaters Spitzel nicht ständig anrücken und mich darauf aufmerksam machen würden, selbst wenn ich gerade mitten in Azurien bin und die Wüste durchquere. Wohin ich auch gehe, ich werde diesen..." - er spuckt auf den Boden - "Verpflichtungen... ohnehin nicht entgehen. Ich habe es im übrigen auch nicht vor."

Sein Gegenüber tritt einen Schritt näher. "Eornindo, ihr müsst gehorchen! Euer Vater ist auch euer König!"

"Ich wusste nicht", erwiedert Flothemil, "dass die freie Handelsstadt Talyra auch zu diesem Königreich gehören. Ich fühle mich den hiesigen Gesetzen verpflichtet, nicht denen des Südens. Richte das aus. Ich habe diese Treffen satt. Ich komme zurecht. Ich bin kein Kind mehr und ich werde es beweisen." Er hält kurz inne. "Das kannst du auch ausrichten. Hast du verstanden? Sag es ihm!"

"Ich werde es weiterleiten..." So stehen beide da, der Rest der Schar abseits und wortlos. Hauptmann Farenlir blickt zu Boden. Flothemil tut es ihm gleich. Schweigen.

"Es ist nicht so, dass mir Zuhause nicht fehlen würde", spricht Flothemil. "Aber ich habe Aufgaben. Welche auch immer. Aber ich bin sicher, sie sind da. Ich kann nicht die nächsten drei Alter eingeschlossen in einem Käfig leben. Du weißt, wie streng er ist. Was soll ich dort? Ich lerne die Welt kennen und seit ich auf Reisen bin, ist nichts mehr wie vorher, denn ich habe gemerkt, dass vieles von dem, was wir denken, nicht so absolut ist, wie wir denken. Es gibt Dinge, von denen wir nichts wissen - wir, die Ältesten!"
Farenlir sieht ihn und nickt. Doch er antwortet nicht.
"Es wird Zeit, nicht?"
Farenlir nickt erneut. Dann geht Flothemil auf ihn zu und umarmt ihn. "Ich vergesse nicht, woher ich bin Hauptmann Farenlir und ich vergesse nicht, dass du immer zu denen gehörtest, die ich am meisten mochte." Dann setzt sich die Gruppe der Elben in Bewegung, Flothemil hebt die Hand, Farenlir ebenfalls.
"Kommt gut nach Hause...", flüstert Flothemil.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Rosentau am 26. Okt. 2005, 16:32 Uhr
Der Anblick der Stadt raubt Rosentau den Atem. Für einen Menschen mag Talyra groß wirken, für eine nur knappe dreissig Sekhel messende Fee ist sie gigantisch. Wenig einladend zwar, aber gigantisch, und trotz ihrer gerade verlorenen Schönheit beeindruckend. Immer wieder kommen die Schritte der kleinen Fee ins Stocken, ihr Blick schweift unstet über die Silhouette Talyras, so groß! Nur mit Mühe unterdrückt sie den Drang, weit aufzusteigen und sich von oben ein Bild zu machen, aber sie möchte Seidenfells Geduld nicht über die Maße strapazieren. Die Katze zeigt sich mehr unwillig als beeindruckt, Städte hat sie schon genug gesehen, und die rochen bei weitem nicht so abscheulich wie diese hier. Rosentaus Aufregung kann das schlanke Tier nun wirklich nicht nachvollziehen, die Fee spürt kaum die Pflastersteine unter den Füssen, und auch den beissenden Gestank nimmt sie nur noch am Rande wahr. Auch jetzt noch, unter ihrer dichten Schicht aus Ruß und Asche, kann die Fee sehen, dass die Geschichten, Lieder und Erzählungen über die farbenfrohe Metropole am Meer tatsächlich stimmen müssen. Hier und da hat der Regen bereits ein reinigendes Werk verrichtet, und an einigen Stellen schimmern sacht die ursprünglichen Farben wieder durch. Im Näherkommen kann Rosentau sehen, dass bereits erste, wenngleich zaghafte, Renovierungsversuche begonnen wurden. Bestimmt sind die Menschen dort voller Hoffnung und Tatendrang, und bestimmt wird die Stadt, wenn dort so vieles neu gemacht werden muss, in einigen Monaten noch schöner sein als je zuvor! Schließlich ist es das Beste, nach einem schrecklichen Brand, der wahrscheinlich viele Tote gefordert hat, ein neues, besseres Leben aufzubauen, gemeinsam mit alten, liebgewonnen Freunden. Rosentau ist sicher, dass gerade jeder dem anderen hilft, die entstandenen Schäden zu beheben, und bestimmt habe die Menschen Talyras gelernt, wie viel wichtigere Dinge als ihren Besitz es doch gibt. All diese Gedanken gehen der naiven Fee durch den Kopf, die nichts von dem Dämonenangriff, nichts von den furchtbaren Leiden weiß.
Von ihrem Bedauern, Talyra erst jetzt zu sehen, ist nichts mehr übrig, als sie mit Seidenfell vor den Stadttoren steht. Die Blauröcke haben sie anscheinend nicht gesehen, und sie ist sowieso viel zu gespannt auf das Innere der Stadt um sich jetzt mit den Wächtern zu befassen. Und so schlüpfen die kleine Fee und die Katze ungesehen in die sicherlich aufregende Metropole.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Cadin am 03. Nov. 2005, 21:37 Uhr
Am Tag nach dem Ende des Dämons

--> TianAnmen


Ohne das sie sich dessen deutlich bewusst ist, werden ihre Schritte immer schneller, wird ihre Laune immer gereizter. Der Schmerz rast bei jedem Schritt mit dem verstauchten Fuß durch ihr ganzes Bein, aber niemand kann ihr das deutlich ansehen, nicht wahr?
Sie hat gelernt die Zähne zusammen zu beißen und den Mund zu halten. Und wem hätte sie was vorjammern sollen?
Ihre Miene ist düster, ihre Kleider voller Blut, Dreck, Ruß und Löchern, ihr Blick wachsam und unstet. Und damit taucht sie ungesehen in der Menge unter - denn wer sieht an einem Tag wie diesem nicht so aus? Nach all den Kämpfen, nach all den Feuern und nach all dem Zweifel... und nach der Angst. Ja, jetzt sind die Gesichter der Stadtbewohner und der Blaumäntel grimmig und entschlossen, aber sie glaubt die Angst noch zu spüren.
Die nackte Angst ums Überleben, um Angehörige und Freunde, die Angst um die eigene Existens. Wer konnte sie diesen Menschen nehmen? So viele haben in dieser einen Nacht alles verloren.
Aber da ist auch Hoffnung und bleierne Erschöpfung.

Der Weg durch die Massen, durch die Trümmer und vorbei an rauchenden Balken, ist nicht leicht, aber sie nähert sich entschlossen dem Tor.
Sie spürt keine Angst, keine Hoffnung. Sie gehört noch nicht hierher, vielleicht wird sie nie hierher gehören. Aber auch sie, entgegen allem Trotz und Stolz, ist müde. Cadin fühlt sich erschlagen, zermürbt und ausgelaugt... Nur ihre feinen, magischen Sinne durch die Straßen zu schicken fällt ihr schon wieder etwas leichter. Ihr Geist ist wieder ausgeruht und wach, aber ihr Körper erst auf dem Weg der Heilung.
Das Amulett lastet schwer um ihren Hals, im Takt ihrer Schritte pocht der Anhänger gegen ihr Schlüsselbein. Diese Regelmäßigkeit beruhigt sie; Etwas, dass bestehen bleibt in all der Veränderung.

Cadin hatte TianAnmen verlassen, kaum das die blasse Sonne sich am Horizont abzeichnete.
Inzwischen steht die Sonne fast am Zenit; es war wider aller Erwartungen schwer gewesen, ihren eigenen Weg zurück zu verfolgen.
In der Nacht war sie aufgewacht, aber nicht wegen irgendwelcher unruhiger Träume, nein. Die Frau neben ihr hatte urplötzlich angefangen zu weinen und hatte auf sie eingeredet; Cadin hatte kein Wort verstanden. Sie hatte versucht die Fremde zu besänftigen, und irgendwann waren sie wieder eingeschlafen.
Der Schutzkreis; Sie hatte keinen gezogen, aber das hätte sie auch nicht gekonnt. Dennoch... Keine Belästigung. Niemand hatte ihr einen Dolchstoß versetzt, ihren Geist durchforstet, sie gemartert.

Ohne weiter aufgehalten zu werden, verlässt sie auf geradem Wege die Stadt. Irgendwie schleppt sie sich vorwärts, aber die Sorge treibt sie.
Ihre Bücher, ihr Geld, ihr Pferd, ihre Unterlagen! Wie hatte sie nur...
Umsichtig folgt sie ihren eigenen Spuren ins Unterholz, und ist mehr als erleichtert, wenn auch noch nicht vollkommen, als sie keine weiteren Spuren sieht.
Nur ihre eigenen Stiefelabdrücke im feuchten Lehm, zwischen den Blättern. Hin und zurück. Und die ihres Pferdes. Nur hin.
Und da steht die zierliche Stute auch noch. Das Gras ist abgefressen, der Boden zertreten. Das Tier hat den Strick durchgerissen - vermutlich vor Durst. Ob sie wohl eine Quelle gefunden hat?
Vorsichtig nähert sich Cadin, streckt dem Tier die Hand hin und beginnt es über die Nüstern zu streicheln.

"Ich bin es. Cadin. Es tut mir Leid - wir Menschen sind so schrecklich unzuverlässig. Und schau dich an! Pferd, du hast dich losgerissen und stehst immer noch hier. Willst du mir ein schlechtes Gewissen machen, oder willst du mir schmeicheln?"

Lächelnd, sich der Stille bewusst, sich all der Natur um sich bewusst, beugt sie sich zu den aufgehäuften Steinen herab - ein Moment, wie sie ihn nur selten hat. Aber nach all dem Lärm und Blut in der Stadt...
Und darunter... ja! Alles was sie zurückgelassen hat.
Ein weiteres Lächeln - jetzt kann sie auch die Wirtin bezahlen.
Kurze Augenblicke später, betritt die junge Frau erneut die Straße und macht sich wieder auf den Rückweg. In Richtung Tor und dann erneut in die verüstete Stadt.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Nessandros am 04. Nov. 2005, 19:08 Uhr
Nessandros Antalannoa schlurft mit müdem Schritt den Toren der stolzen Hauptstadt Ildoriens entgegen. Oft, viel zu oft schon hat er die Entscheidung bereut, sein Pferd für frische Kleidung, ausreichend Reiseproviant ein einen Beutel voll Geld eingetauscht zu haben. Öfter noch bereut er nun schon die Entscheidung, nach Westen gezogen zu sein, an den Ufern des Ildorels entlang in richtung Weltenstadt, und inzwischen ertappt er sich nicht selten dabei, seinen Aufbruch von zuhause generell in Frage zu stellen.

Einen Augenblick später macht er seiner Frustration in derben Flüchen in seiner Muttersprache Luft, verärgert mehr über seine düsteren Gedanken denn wirklich über den Entschluß, seiner einstigen Heimat den Rücken zu kehren und den Luxus im Hause seiner Eltern gegen ein Leben auf eigene Beinen zu tauschen.

Ächzend läßt er die Riemen seines geräumigen Rucksacks von den Schultern gleiten, befreit sich von dessen Gewicht und streckt sich dann genüßlich dem morgentlichen Himmel entgegen. Nein, dieses Wanderleben sagt ihm ganz und garnicht zu, langsam fühlt er sich wie ein Packesel und ehrlich gesagt kann er es kaum noch erwarten, Talyra endlich zu erreichen und damit dem Leben auf der Straße endgültig lebewohl zu sagen.

Ja, wie weit mag es denn überhaupt noch sein bis zu den Toren der herzländischen Hauptstadt? Sollte nicht schön langsam... ah, dort vorne! Dort sieht er mehrere Rauchfahnen über die Baumwipfel emporsteigen. Einen Moment lang scheint der Frust wie weggeblasen, doch schon gleich darauf schwingt die frische Begeisterung in Verwunderung ob des Anblicks um. Denn selbst für eine Stadt wie Talyra ist es etwas gar viel Rauch, den es da in kleinen Schlangenlinien den Wolken entgegenzieht.

Nun, weit mag er mit bloßen Spekualtionen nicht kommen, und so schultert er kurzerhand wieder sein Gepäck und macht sich weiter auf. Ein um die andere Stunde zieht noch ins Land, ehe schließlich die Stadtmauer schlußendlich in sein Blickfeld gerät und sich ihm der Grund für all den Rauch offenbart.

"Was zum..." Soweit er von hier aus erkennen kann scheinen wohl vereinzelt Teile der Stadt in Schutt und Asche zu liegen, mehrere Gebäude schwelen noch langsam vor sich hin und hektisches Treiben zeichnet sich in den Straßen und außerhalb der Stadtmauern ab.

>Wo gekämpft wird, laß dich nieder - Krieg belebt das Geschäft!< tönen ihm die achso weisen Worte seines Vaters durch die Gedanken, doch im Gegensatz zu sonst ist er viel zu sehr mit dem Anblick der Stadt beschäftigt, als daß er sich über diese Erinnerungen ärgern könnte. Was wohl geschehen sein mag, denn ein Krieg kann ja nun wirklich nicht der Grund für die Verwüstungen sein, nicht wahr? Wer sollte denn wohl der Agressor für einen solchen sein, nein, der Gedanke scheint ihm doch recht absurd.

Was es auch war, das hier jedenfalls sollte eigentlich der Moment sein, in dem er sich umwendet und der unbekannten Gefahr den Rücken zuwendet, doch viel zu neugierig hat ihn die Frage nach der Ursache der Zerstörungen gemacht - und so beschleunigt er seine Schritte, um recht bald ans Stadttor zu gelangen, wo er erstmal nach jemandem Ausschau hält, der ihm vielleicht seine Fragen beantworten könnte.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Cadin am 04. Nov. 2005, 20:31 Uhr
Die dunkelbraune Stute am Zügel führend, lässt sie sich mit dem Rückweg Zeit. Es gibt keinen Grund zur Eile.
Sie ist augenscheinlich in die Betrachtung des schmalen Tieres neben sich, ihrer sich hebenden und senkenden Stiefel und ihrer Umgebung, versunken. Ihre Gedanken aber nehmen kaum etwas davon wahr. Sie kreisen um die wenigen, ihr wichtigen Gegenstände in den Satteltaschen, die nun wieder lose auf dem Rücken der Stute liegen. Dokumente, Bücher... Der Grund warum sie hier ist, warum sie sich ein ständiges Katz-und-Maus-Spiel mit anderen Magiern, ihrem Bruder und ihrem Vater liefert.
Sie glaubt ihr Gewicht, ihre Last wieder zu spüren. Die Hälfte ihres Lebens mag vorüber sein... und sie hat immernoch nicht vollendet, was sie einst geschworen hat. Konnte sie überhaupt? Würde sie überhaupt?

Das Pferd und ihre Sinne halten sie auf Kurs - mit Ziel Stadttor. Der Weg ist ausgetreten, und auf ihm liegt das erste, tote Laub. Der Herbst, der Winter. Natürlich. Sie muss bald eine Bleibe finden.
Hier und dort begegnet sie Fremden - die meisten wollen in Richtung Stadt... und wirken perplex angesichts des schwarzen Rauches. Ihr soll es egal sein. Nachdem sie jeden kurz ins Augenmerk gefasst hat, schweift ihr Interesse wieder ab.

Irgendwann, zwischen Schutt und Asche, Blut und Tot, war ihr des Morgens in TianAnmen klar geworden, dass ihr hier kaum Gefahr droht. Sicher, ihre Mentorin hat diese Stadt ausgesucht, und somit war diese wohl oder übel mehr oder weniger sicher. Aber... Diese eigene Erkenntnis ist wie Balsam, wie warme Schokolade, wie schwerer Wein für ihr von der Hetz müdes Herz. Sie weiß, dass sie nicht nachlässig werden darf; Aber ist sie nicht mit dem Wunsch nach Ruhe und Heilung nach Talyra gekommen?

So kommt es, dass sie irgendwann in der Nähe des Tores stehen bleibt, den Blick gehoben, die Zügel locker in der Hand. Was nun? Sie würde die nächsten Mondläufe wohl in der Stadt bleiben und...
Ja, nebenbei würde immer noch Zeit für Nachforschung bleiben. Halt! Die Wirtin. Wenn ich meine Schulden begleiche, werde ich sie fragen. Dancy kennt sich sicher aus.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Nessandros am 05. Nov. 2005, 00:22 Uhr
Was aus einiger Entfernung noch wie das geschäftige Treiben eines aufgewühlten Ameisenstaates gewirkt hat, entpuppt sich nun aus nächster Nähe als hektische, wenn auch teilweise noch recht zaghafte Flut an Flüchtlingen zurück in ihre Heimatstadt. Viel kann Nessandros zwischen dem Schluchzen und den vereinzelten Entsetzensschreien der Zurückkehrenden nicht an Gesprächsfetzen ausnehmen, doch offenbar scheint - was auch immer hier vorgefallen sein mag - inzwischen alles vorbei zu sein.

Ja, glücklicherweise scheint er das Schlimmste bereits verpaßt zu haben, doch nun nagt die Neugier umso mehr an ihm, welch Unheil wohl über diese Stadt gekommen sein mag, daß scheinbar ganze Stadtteile in Flammen aufgegangen sein müssen.

Doch niemand scheint so recht in der Verfassung zu sein, ihm Rede und Antwort zu stehen. Eilig sind manche wohl damit beschäftigt, zu retten was noch zu retten ist. Andere hasten lediglich an ihm vorbei, viel zu gehetzt, um mit einem unbeteiligten Reisenden zu reden. Und auch die schluchzenden Frauen mit ihren wimmernden Kindern auf den Armen möchte er nun wirklich nicht mit seinen neugierigen Fragen belästigen.

So nähert er sich nur schweigend den schweren Toren, eine einsame Insel der Gelassenheit in einem Meer aus hastenden, teils auch geschundenen und rußigen Leibern. Einsam jedoch nur, bis er schließlich unweit von sich einen weiteren Ruhepol im hektischen Treiben ausmacht - eine recht unscheinbare junge Frau, welche ihm wohl unter normalen Umständen so nicht weiter aufgefallen wäre, deren ruhiges und teils recht gedankenverlorenes Verhalten sie jedoch im Moment aus all der Hektik wie ein Leuchtfeuer im Dunkel hervorstechen läßt.

Einen Herzschlag lang zögert der Kaufmannssohn, näherzutreten - könnte ihr stilles Verhalten nicht vielleicht auf einen Schock hinweisen? Vielleicht hat sie ja auch eben erst die Überreste ihres Liebsten gefunden, oder ist im Getummel von ihrer Familie getrennt worden. In beiden Fällen wäre es nicht sonderlich einfühlsam, sie mit lästigen Fragen zu behelligen.

Aber, nein. Offenbar kommt sie eben erst aus derselben Richtung wie er selbst, hat ihr Pferd denselben Weg entlang geführt, den er eben genommen hat, nur daß SIE im Gegensatz zu Nessandros keineswegs verwundert scheint ob der vor ihnen liegenden Verwüstungen.

"Entschuldigt bitte!" Zwar verharrt sie nun schon einige Momente an ein und derselben Stelle, doch eilt sich der junge Mann, rasch an sie heranzutreten, ehe sie sich wieder in Bewegung setzen und mit den anderen im Inneren der angeschlagenen Stadt verschwinden kann. "Verzeiht, gute Frau, darf man wohl fragen ob ihr nicht zufällig wißt, was hier vorgefallen ist?"

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Cadin am 05. Nov. 2005, 14:03 Uhr
>"Entschuldigt bitte!"<
Die beiden meergrünen Augen Cadins wenden sich nur langsam von dem Gemäuer ab, und es dauert einige Herzschläge, bis sich ihr Blick auf den jungen Mann legt.
Das Pferd tänzelt scheu - der Geruch des Feuers ist immernoch präsent, und in einem gewöhnlichem Tier sorgt er für Unruhe. Ihre Hand schließt sich fester um den Zügel, während sie, noch in Gedanken, seinen Worten lauscht.
>"Verzeiht, gute Frau, darf man wohl fragen ob ihr nicht zufällig wißt, was hier vorgefallen ist?"<
Hast geht von ihm aus, als er näher an sie heran tritt. Wie oft hat sie diese Frage auf dem Weg hierher schon gehört, auch wenn sie nicht immer an sie gerichtet war? Sieht man das nicht?
Einen Moment lang sucht sie nach Worten, dann erst setzt sie zu einer Antwort an.

"Es hat in der Nacht Feuer und Kämpfe gegeben - die Ursachen dafür waren Dämonen und Magie. Aber die Soldaten der Stadt und die Priester haben dem wohl ein Ende gesetzt."

Ihre Schultern heben sich kaum merklich unter dem schweren Mantel, und sie nickt mit dem Kopf in Richtung der Stadt.

"Wenn ihr Zuflucht oder Hilfe sucht, solltet ihr Geduld mitbringen. Die halbe Stadt ist zerstört und es gibt viele Tote und Verwundete."

Sie hebt fragend die Augenbraue, bevor sie sich wieder dem Tor zuwendet. Ihr kommt das Chaos inzwischen zugute - wo kann man besser untertauchen, unauffällig nachforschen? Niemand wird sich für eine einfache Reisende interessieren.
Bleibt nur zu hoffen, dass, wenn es Personen gibt, die ihr helfen können, jene nicht in der letzten Nacht umgekommen sind.
Der Mann neben ihr ist fast vergessen, als sie sich ihrer Höflichkeit besinnt. Sicher, Fragen werfen neue Fragen auf, aber wer kann verlangen, dass man antwortet? Oder ehrlich antwortet... Ihre Angelegenheiten bleiben die ihren, und seine sollen die seinen bleiben.
Konnte man heraus hören, dass die Frage mehr nebenbei gestellt wurde?

"Was wolltet ihr in der Stadt?"

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Nessandros am 06. Nov. 2005, 00:54 Uhr
Die Augenbrauen des jungen Mannes wandern merklich ein Stück in die Höhe, als sein Gegenüber von Magie und Dämonen zu sprechen beginnt, doch er unterbricht sie nicht, lauscht weiter ihren Worten.

Sie bestätigt seine Vermutungen, daß diese Übel aber ohnehin mittlerweile gebannt sein müssen, und spricht dann weiter von den Verwüstungen und dem Leid, welches der dämonische Besuch offenbar mit sich gebracht hat.

"Nun, Hilfe könnte ich eventuell selbst bieten." Wie ein Reflex kommen die Worte über seine Lippen, die Worte eines Geschäftsmannes, der einen guten Absatzmarkt wittert. Seines Vater's Worte - und er haßt sich selbst dafür.

"Ich bin zwar kein Mann, der unbedingt gelernt hat, zuzupacken", fügt er darum rasch hinzu. "Doch vielleicht kann ich ja doch an der ein oder anderen Stelle meine Hilfe anbieten, eventuell erledigt sich dann ja auch die Frage nach der Zuflucht ganz von selbst." Eine wahrlich passende Zeit, denkt er sich dabei, ausgerechnet jetzt den Versuch eines Neuanfangs hier in der Hauptstadt der Herzlande zu wagen.

Seine Gesprächspartnerin scheint wieder ganz in ihre eigenen Gedanken versunken, und schon will Nessandros zu einem knappen Dank ansetzen, um sich dann weiter ins Innere der Stadt vorzuwagen - als sie ihn ganz unerwartet nach dem Grund seines Hierseins befragt.

Der Kaufmannssohn zögert einen Herzschlag lang, sonderlich interessiert klingt ihre Frage nun wirklich nicht, doch schmerzlich wird ihm bewußt, wie einsam er sich im Moment fühlt. Wie selten kam es denn vor, daß er daheim über längere Zeit hinweg vom Klatsch und Tratsch verschont geblieben, während hingegen er nun bereits seit zwei Tagen in absolutem Schweigen unterwegs gewesen ist.

"Was vermutlich ein Großteil der Bewohner nun vorhaben dürfte," antwortet er deswegen doch noch auf die halbherzige Frage, mehr um sich überhaupt mit ihr zu unterhalten, als daß er wirklich davon ausgeht, die Antwort könne sie interessieren. "Mir eine neue Existenz aufbauen."

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Cadin am 06. Nov. 2005, 15:11 Uhr
Der größte Teil seiner Worte geht tatsächlich ungehört an ihr vorbei - nur einige Satzfetzen dringen zu ihr vor. Er wollte also Hilfe anbieten?
Ihr Interesse liegt für einen Moment wieder bei ihm, die Gesichtszüge werden gemustert, ihr Blick fällt auf die Hände - welche keine Schwielen aufweisen. Nein, wie jemand der sein Leben lang geschuftet hat, siehst du wirklich nicht aus.
Irgendwann wendet sie sich der alten Höflichkeit halber wieder ab, nickt einmal kurz zu seinen Worten.
Dann steht er eine Weile unschlüssig da, bis er ihr auf ihre letzte Frage antwortet.

>"Mir eine neue Existenz aufbauen."<
Hört sich gut an.
Neid - kommt wirklich Neid in ihr hoch? Sie kennt das Schicksal dieses Mannes nicht einmal, sie will es auch gar nicht kennen, aber... Er kann einfach fort gehen, sich irgendwo niederlassen. Er wird seine Probleme haben, am Ende eine Frau finden, eine Menge Kinder in die Welt setzen, ...
Sie wendet sich ab, zurrt den Sattel fest, verschließt die Taschen sorgfältig, ein paar dünne Papierseiten verschwinden der Sicherheit wegen in den tiefen Taschen ihre Umhanges, und macht ein paar Schritte vorwärts.
Neid? Nein nicht unbedingt. Auch ohne Verpflichtungen - wäre ich je in der Lage, länger als ein paar Mondläufe in einer Stadt zu bleiben?
Sie kennt die Antwort, und als sie sich zu ihm umdreht ist der Ausdruck ihrer Augen ein wenig neutraler geworden, hat sich ihre Haltung gelockert.
Wahrscheinlich hätte er sich jetzt bedankt, sie hätte genickt und jeder wäre seine Wege gegangen... aber schließlich hat sie viele Jahre lang unter hochgestellten Bürgern einer ansehnlichen Stadt gelebt. Höflichkeit ist ihr, wenn ihr Gemüt nicht grade kocht, in Fleisch und Blut übergegangen.

"Ich wollte mich zum Pfirsich aufmachen - einem Gasthaus in der Stadt. So ihr wollt, könnt ihr mich begleiten."

Ein Gasthaus ist für Fremde meist der geeigneste Ort, nicht wahr? Man erfährt Neuigkeiten, kann unauffällig Fragen stellen und Kontakte knüpfen.
Cadin ist noch nicht einmal zwei volle Sonnenläufe in der Stadt, aber der Pfirsich kommt ihr nicht vor wie die letzte Abstiege, die Talyra zu bieten hat. Nein, Menschen mit blauem Blut werden sich auch nicht in den Schankraum verlaufen, aber jeder normale Bürger scheint das Gasthaus zu kennen.
Also?

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Leandra am 06. Nov. 2005, 19:40 Uhr
Am Horizont rücken die Mauern der großen Stadt immer näher, Leandra lässt ihre kleine schwarze Stute, das einzige was aus ihrem früheren Leben geblieben ist, langsam hinter sich hertrotten, denn auch sie ist erschöpft von der Reise und sehnt sich nach einer Rast.

Es wird wohl noch einige Zeit dauern bis sie wirklich vor den mächtigen Toren von Talyra stehen wird und so gönnt sie ihrem erschöpften Tier die Rast. Am Rand des Weges lässt sie das Tier grasen und legt sich selbst mit einem Stück Brot aus ihrem Gepäck, das auf den Rücken des Pferdes geschnallt ist, ins Gras.
Zweifel überkommen sie, jetzt wo sie fast da ist, ob sie ihre Heimatstadt wirklich hätte verlassen sollen und so vergeht einige Zeit in der sie neuen Mut für das Unbekannte, den neuen Anfang sammelt.
Ob es wirklich besser wird mit einigem an Abstand von ihrem vorigen Leben oder würde es noch schlimmer werden wenn nun alles was sie kannte so weit fort ist. Jeden morgen in einer Fremden Stadt aufwachen, ohne all die Bekannten Gesichter, niemand wird hier rücksicht nehmen auf die kleine bemitleidenswerte Waise.
Aber genau deshalb war sie ja eigentlich gegangen, wegen diesem ständigen Mitleid, was sie am vergessen hinderte, einerseits und andererseits diesen Tratschtanten, die von morgens bis abends nichts besseres zu tun hatten als ihre Versuche sich etwas neues aufzubauen zu missbilligen und sie teilweise sogar beschimpften. Mit sehr Gemeinem!

Nein sie will nicht feige vor den Fremden wieder fliehen und wie ein geprügelter Köter mit eingezogenem Schwanz, winselnd angekrochen kommen!
Sie steht auf, führt ihre Stute wieder auf die große breite Handelsstraße und geht weiter, schnellen Schrittes in Richtung Stadt, die eigentlich ja gar nicht mehr so weit entfernt ist wie sie eben noch dachte und diese Pause eigentlich gar nicht wert.

Es herrscht ein aufgeregtes Treiben als Leandra dann endlich die Tore der Stadt erreicht. Niemand nimmt auch nur Notiz von ihr, es scheint als würde sie niemand sehen, als wäre sie Luft. Schon von weitem hatte sie die Spuren einer ungeheuren Zerstörung ausmachen können, aber von Nahem wirkte das Ausmaß grausam und erdrückend. Alles war von einer Rußschicht überzogen, wie nach einem riesigen stadtbrand, aber nicht nur das, nein, überall waren Mauern, Wände und ganze Häuser zerstört. Alle waren mit dem Wiederaufbau beschäftigt, als sie durch die Stadttore tritt.
Keiner hält sie auf, denn die Wachposten sind selbst zu beschäftigt und in dem großen Tumult an Menschen, Elfen und anderem, der ständig aus der Stadt raus oder hineinströmt, fällt sie nicht auf, ist sie ein winziger unbedeutender blauer Punkt zwischen all den vielen Farben.
Sie wird von all den Eindrücken regelrecht überflutet, drohen sie zu erdrücken.
Während sie langsam die Stadt betritt hält sie die Zügel ihres Pferdes in der linken Hand und umklammert mit der rechten das silberne Amulett an ihrem Hals, versucht sich nahezu daran festzuhalten.
"Was bei den Göttern kann eine solche Zerstörung verursachen?" murmeld sie vor sich hin und geht weiter die ersten Straßen dieser neuen noch unbekannten Stadt entlang.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Nessandros am 08. Nov. 2005, 00:59 Uhr
Höflichkeit hin, Höflichkeit her - Nessandros steht der Fremden weiterhin gegenüber und bemüht sich noch nicht einmal darum, den steten Blick in ihr Gesicht zu verbergen. Vielzu sehr ist er damit beschäftigt, die beinahe unmerklichen Veränderungen in Mimik und Haltung zu lesen.

Es ist mehr Gewohnheit denn wirkliches Interesse, daß er dabei den Hintergrund der subtilen Verschiebungen herauszuinterpretieren versucht.

Zuerst ist da nur hinter einer Maske der Höflichkeit verborgenes Desinteresse an seinen Worten, nur kurz unterbrochen durch einen Blick hinab auf seine Hände. Offenbar bestätigt der Anblick seine Worte, aber zumindest kann er in ihren Augen nicht die Abfälligkeit herauslesen, mit der ihm das einfache Volk oft begegnet. Andererseits mag sie diese Emotion vielleicht auch nur geschickt verbergen...

Ihre Reaktion auf seine Antwort hingegen löst ein Gefühl der Verwunderung in ihm aus - erneut ist die Veränderung recht gut verborgen, doch so ganz bleibt ihm die Anspannung nicht verborgen, welche plötzlich von ihr Besitz zu ergreifen scheint.

Wut? Nein, da ist keine Feindseeligkeit in ihrem Blick.

Angst? Keinesfalls, im Moment erscheint sie ihm generell nicht wie eine junge Frau, welche allzu schnell aus der Bahn geworfen werden kann.

Trauer? Nein, aber... Bedauern vielleicht? Als hätten sie seine Worte an etwas erinnert, das...

Seufzend löst er doch noch den Blick von ihr und ermahnt sich innerlich, diese Dummheiten zu unterlassen. Nichts Gutes wird er auf sich lenken, wenn er sich nicht bald abgewöhnt, jedermann auf Herz und Nieren zu prüfen und - Yen bewahre - möglicherweise wieder hinter allem und jedem Verrat zu wittern.

Erneut drängt sich ihm also die Möglichkeit auf, sich nun zu verabschieden und sie mit ihren Grübeleien alleine zu lassen, und erneut hält sie ihn mit wohl nur aus reiner Höflichkeit gesprochenen Worten davon ab. Die Erkenntnis, daß sie offenbar eine recht gute Ausbildung genossen haben dürfte, zaubert ein unscheinbares Lächeln auf seine Lippen.

"Nun, wenn es Euch nichts ausmacht, will ich dieses Angebot nur allzu gerne annehmen", antwortet er trotz dieser Vermutung, ihr Angebot entsprünge lediglich ihrer guten Erziehung, und unter einer angedeuteten Verneigung fügt er noch hinzu: "Nessandros aus dem Hause Antalannoa würde sich überaus geehrt fühlen, die Stadt in Eurer Begleitung betreten zu dürfen."

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Cadin am 08. Nov. 2005, 15:24 Uhr
>"Nessandros aus dem Hause Antalannoa würde sich überaus geehrt fühlen, die Stadt in Eurer Begleitung betreten zu dürfen."<

Sie hatte kurzzeitig vergessen wie das ist, wenn man als Fremder in eine fremde Stadt gelangt. Sie war wohl zu lange allein unterwegs gewesen.
Dieses ständige Vorstellen - dieses Geflecht aus Höflichkeit und die distanzierende Sachlichkeit, mit der man Fremde behandeln musste... inzwischen hat sie das Gefühl, ständig ein und das Selbe zu sagen.
Ein paar Herzschläge lang belauert man sich noch, seine misstrauischen Blicke sind ihr nicht entgangen, dann muss sie sein knappes Lächeln erwiedern. Jemand, der alten Gewohnheiten anhängt. Sowieso scheinen seine Augen ständig auf der Suche zu sein. Ob ich auf andere wohl auch so einen eigenwilligen und misstrauischen Eindruck mache?

"Ich werde euch führen. Nennt mich Cadin."

Aus vielen Häusern. Ob er wohl Sophea kennt?
Eine kurze, angeudete Erwiderung auf seine Verbeugung, dann dreht sie sich entgültig um und führt das Pferd am Zügel hinter sich her. Unwahrscheinlich. So bekannt ist sie wohl nicht. Außerdem sieht er eher wie ein Ostländer aus.
Die Hufen klappern über das Pflaster, ihre Füße heben sich regelmäßig... wie von selbst. Trotz des Schmerzes. Die braune Stute wirkt immer noch unruhig und angespannt - wie soll es anders sein. Ab und an murmelt Cadin beruhigend. Mal schauen, wo ich einen neuen Stall für dich finde, Hübsche.
Sie folgen der Straße, werden von den Soldaten nach einem kurzem, prüfendem Blick durchgewinkt und betreten durch die Tore die Stadt Talyra.
Augenblicklich ist überall Lärm und Hetik - hier noch viel deutlicher als vor dem Tor. Zweimal begegnen sie einigen Leuten die Tote bergen, Rufe hallen durch die Gassen. Ja, die Stadt scheint tatsächlich einen Krieg hinter sich zu haben. Cadin wendet sich ab und folgt ungefähr dem Weg, der sich in ihren Kopf gebrannt hat.
Ab und an müssen sie neue Straßen suchen, weil eingestürztes Gemäuer oder zu dichtes Gedränge sie am weiterkommen hindern.
Irgendwann erreichen sie den "Pfirsich" doch; Dieses Haus ist eines der wenigen, die sie in Talyra wiederfinden würde. Cadin lässt gegen ein Entgeld ihr Pferd anbinden und versorgen, dann legt sie die letzten Schritte zum Eingang zurück.

--> Der "Pfirsich"

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Kanji am 09. Jan. 2006, 10:47 Uhr
Nach langer Reise, erschöpft und müde, das Ziel immer vor Augen.
...Die Stadt Talyra...

Welch prachtvolle Mauern ergötzen sich seinem Anblick, so mächtig, so majestätisch.
Seine Schritte werden immer schneller, je näher er den Stadttoren kommt.
Doch er bleibt noch etwas abseits der vielbeschäftigten Menge und setzt sich unter einen Baum um seiner Inspiration freien lauf zu lassen.

er betrachtet aufmerksam die Massen vor den Toren und summt, fröhlich und in gedankenversunken, ein Lied vor sich hin.
"Jau, welch herrlicher Tag. "

Egal welches Wetter sein mag für einen Künstler wie ihm ist jeder inspirierende Tag ein schöner Tag.
Er sitzt noch eine weile unter dem Baum und Skizziert dieses herrliche Schauspiel in sein Notizbuch welches er immer bei sich trägt.
Ja nicht einmal beim Schlafen legt er es zur Seite. Das hinterlässt Spuren. Es ist schon zerknittert, Seiten fehlen und die frühren Einträge sind kaum noch zu Lesen.

Doch er ist glücklich und führt sein Tageswerk weiter, ungestört von der Menge um ihn herum. er ist ein Träumer, ein Künstler ein Visionär, seine Ideen haben ihn schon zu meist nur Spott und Verhöhnung gebracht.

"welch schöner anblick, so frei und dennoch erdrückend."

seine linke Hand deutet auf die mächtigen Mauern hin und ballt sie dann zu einer Faust. langsam lässt er sie dann wieder sinken und denkt noch ein paar Momente über seine Worte nach ehe er sie in sein Buch schreibt.
Er schreibt weiter und skizziert noch ein paar details ehe er seine Augen schliest und seine Gedanken über all dem schweifen lässt.

Sein Anblick erinnert eher an jemanden der Schläft, doch im Geiste ist er hellwach und bekommt jede kleinigkeit um ihn herum mit.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Svarnal am 11. Jan. 2006, 00:30 Uhr
<-- [url=http://forum.weltenstadt.de/?board=stadtrpg;action=display;num=1063467650;start=165]Gasthaus Wegesend[/url]

[spätabends vor dem Nordtor]


Die Dämmerung ist schon lange hereingebrochen, als Svårnal zwischen den Bäumen endlich ein paar gelbliche Lichter erblickt. Die letzten Schatten des Waldes hinter sich lassend, lenkt er sein treues Pferd auf die Ebene vor den Toren Talyras hinaus, und sieht nun endlich die Stadt vor sich, die seit über einem Jahr sein Reiseziel ist. Sein Herz klopft bis zum Hals, als er versucht, auf die Entfernung schon Einzelheiten zu erkennen, doch er war noch zu weit entfernt.
'Hoffentlich ist es nicht schon zu spät, die Sonne ist schon längst hinterm Horizont verschwunden..."

"Aber ich wollte dich nicht zu sehr treiben, mein lieber Kædar!" murmelt er zu seinem Pferd, mit dem er während der langen Reise so manches einseitige Gespräch geführt hatte. "Nun denn, wollen wir es nicht noch länger hinauszögern, sonst lassen sie uns womöglich nicht mehr zu den Toren hinein!"

Er schnalzt leise mit der Zunge. Er war noch nie ein Freund von zu rabiaten Umgangsweisen mit Pferden, und Kædar reagiert ausschließlich auf leise Befehle oder schwache Signale mit den Schenkeln. Der Hengst beginnt gehorsam, Kurs auf die dunklen Stadtmauern zu nehmen, die sich kaum mehr von dem Himmel abheben - lediglich dort, wo der schmale Weg zur Stadt führt, ist die Stadtmauer unterbrochen, und dort blinken einige beleuchtete Fenster durch die Öffnung.

Als Svårnal langsam näherkommt, bemerkt er, daß irgendetwas nicht so richtig stimmt. Die schwache Silhouette wirkte unsauber, abgebröckelt ... aber auf keinen Fall so, wie ein richtiges Stadttor aufgebaut sein sollte. Als ob Teile davon fehlten oder eingestürzt wären. Dann erkennt Svårnal plötzlich, was verkehrt war an dem Bild - dort, gegenüber des mächtigen Turmes auf der einen Seite des Stadttor, müsste eigentlich ein zweiter Turm stehen! Verwundert fragt er sich, was es damit wohl auf sich hat. Gespannt reitet er weiter.

Schließlich erreicht er das gewaltige Stadttor. Wie er von Ferne schon richtig gesehen hatte, fehlt ein kompletter Turm, und die angrenzende Mauer mußte ebenfalls durch eine gewaltige Katastrophe erheblich in Mitleidenschaft gezogen worden sein. Svårnal bemerkt jetzt auch, daß er mit dem Wirt des Wegesend vor lauter Geschichten über die ferne Heimat gar nicht über die Stadt gesprochen hatte, die er am nächsten Tag besuchen wollte!

Vor ihm, quer über den Weg, ist eine Absperrung errichtet worden, die den Reisenden daran hindern sollte, in die Stadt zu gelangen. Ein Mann (zumindest vermutet Svårnal stark, daß es ein Mann ist, auch wenn er nichts von seinem Gesicht erkennen kann) steht dick eingemummt in einen blauen langen Mantel an die Absperrung gelehnt und wartet, bis dieser Neuankömmling so spät in der Nacht näher herangekommen ist.

Svårnal schwingt sich kurz vor der Barrikade mit einer geschmeidigen Bewegung von seinem Pferd, um die letzten Schritte höflicherweise zu Fuß zurückzulegen und dem Wachmann, denn um einen solchen schien es sich zu handeln, nicht von oben herab anzusprechen - auch wenn er ihn auch so um eine Kopfeslänge überragt.

Der Wachmann rückt seine Kapuze etwas weiter zurück, so daß etwas von dem Licht, das aus den Fenstern des Wachhauses am verbliebenen Turm fällt, auf sein Gesicht fällt. Die Haut ist wettergegerbt und von einigen markanten Linien durchzogen, und ein struppiger Vollbart umrahmt den Mund und zieht sich nach hinten in die Kapuze hinein. Der Mann richtet sich auf und lässt wie beifällig den Umhang zu seiner Linken etwas beiseite rutschen. An seinem Gürtel ist ein langes Schwert zu sehen, daß nicht den Eindruck macht, als würde es unbenutzt sein Dasein fristen. Mit einer festen und bestimmten Stimme spricht er Svårnal an.

"Was treibt Euch zu so später Stunde durch den Wald, Fremder?"

Svårnal schluckt. Er hat sich den Empfang etwas anders vorgestellt - dieses Tor sieht reichlich mitgenommen aus, und die Wachposten machen ebenfalls keinen einladenden Eindruck. Doch dann kramt er aus seinem Geist die Worte hervor, die er schon oft während der Reise vorformuliert hatte:
"Werter Herr, ich komme aus der Arduner Steppe, und habe den weiten Weg hierher nicht gescheut, um hier in der Stadt einen Mann zu treffen, der hier leben soll - Amardé Rebec. Könnt Ihr mir den Weg zu seiner Wohnstätte weisen?"

Der Wachmann runzelt die Stirn. "Ja, ich glaube, dieser Mann wohnt hier in der Stadt. Doch dieser Durchgang hier ist gesperrt. Ihr scheint nicht über die Ereignisse der letzten Monate hier informiert zu sein. Doch folgt einfach dem Pfad hier um die Stadtmauer herum, er führt Euch direkt zum Verder Stadttor, dort könnt Ihr in die Stadt hineingelangen!"

Svårnal nickt höflich, auch wenn er zu gerne gewußt hätte, um was für 'Ereignisse' es sich hierbei handelte. Doch er würde es eben an anderer Stelle herausfinden müssen.

Er bedankt sich bei dem Wachmann und verabschiedet sich, um einmal mehr sich auf den Weg zu machen. 'Wann werde ich endlich in die Stadt können?', fragt er sich leise, doch er übt sich in Geduld.
Der Blaumantel sieht ihm noch nach, während Svårnal in die Dunkelheit davonritt, immer der Mauer entlang, doch schon bald war auch er wieder von der Nacht verschluckt.

--> [url=http://forum.weltenstadt.de/?board=stadtrpg;action=display;num=1088366208]Verder Stadttor[/url]

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Iduin am 26. Jan. 2006, 18:19 Uhr
[kurz vor Sonnenuntergang, vor den Stadttoren]


Die Sonne verschwindet gerade hinter den Bäumen, als eine Gestalt aus dem Wald vor der Stadt tritt und sich im Schatten der letzten Baumreihe niederlässt. Ein schwerer Rucksack landet im Schnee und ein Blick wandert zur nahen Stadt.
Talyra. Es hat wahrlich lang genug gedauert.
All die Tage und Meilen, zu Fuß, zu Pferd und in rumpendeln Wagen...
Den Sand und die windumtosten Steineben seiner Heimat hat er hintersich gelassen, vor einer halben Ewigkeit wie ihm scheint, immer nach Norden, durch Savannen und Felder ganz aus Grün gemacht, vorbei an Ruinen und unter braunen und bleichen Bäumen hindurch, ans Ufer des Ildorel. Dann nach Westen, über Sûrmera und Ildala, dem "Tor zu den Wüsten". Für ihn war es das Tor in die Herzlande.
Dann lange Meilen am Ufer des unendlichen Blau entlang und schließlich wieder nach Norden.
Es war die längste Reise, die er je unternommen hatte und obwohl sie viele Mondläufe in Anspruch genommen hatte, war ihm das Land immernoch so fremd, wie an dem Tag, an dem er das erste mal keinen Sand mehr unter den Füßen spüren konnte. Zwei mal zehn Jahre und mehr hat er in der Wüste verbracht. Von dem Tag, an dem er schreiend die Welt betreten hatte war das Land unter der brennenden Sonne sein Zuhause gewesen. Der Sand war in der all der Zeit in sein Herz gesickert und wenn er schläft, spürt er immernoch die Hitze auf seiner Haut.
Aber nun schläft er nicht und wenn er eines ganz sicher nicht spürt, dann irgendeine nennenswerte Hitze.
Sie hätte ihn wirklich vorwarnen können, dass in diesen Landen weißer, kalter, feuchter Staub vom Himmel fällt.....
Nein.... ´Staub´ ist nicht das richtige Wort....
´Schnee´, so hatte es der Händler genannt und es war auch kein echter Staub, sondern Wasser... jedenfalls wird es zu Wasser, wenn man es Wärme aussetzt.....
Iduin hat keine Probleme das allgemeine Konzept zu begreifen, aber er fragt sich doch, was in diesem Land noch alles anders ist. Fallendes Wasser.... Regen, ist das richtige Wort.... ist schon seltsam genug, aber festes, bitterkaltes, fallendes Wasser, dass man dann auch noch zusammenpressen und als Wurfgeschoss benutzen konnte.... Er ist dem Kind, dass ihm diese Möglichkeit aufzeigte, wirklich dankbar, auch wenn er die Lehrmethode als etwas sehr direkt empfand.
Iduin schüttelt den Schnee von seiner Hand und reibt seine Finger aneinander, um die Kälte loszuwerden. So fasznierend es auch ist, er hat die lange Reise nicht unternommen, um sich mit dem Wetter außeinander zu setzen.
Talyra war der Grund und wenn er sich die Stadt besah, ein guter Grund.
Riesig und bunt ragt sie vor ihm auf, wenn auch etwas lädiert. Was den Schaden wohl angerichtet haben mag ? Magie ? Eine Belagerung ?
Mit einem langgezogenen Gähnen steht er auf und klopft sich den Schnee von der Hose. Um eine Antwort, eine unter vielen, zu bekommen, wird er wohl in die Stadt hineingehen müssen und nicht davor herumsitzen. Außerdem ist es spät und er selbst müde. 3 gute Gründe zur Eile.
Der junge Azurianer schnallt sich seinen Rucksack wieder um und tritt den letzten, sehr sehr kurzen Teil einer langen Reise an.

--> [Verder Stadttor]

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Mirasche_Darkfals am 15. Feb. 2006, 20:20 Uhr
kurz nach Sonnenuntergang, unweit der Verder Tore


Die Nacht bricht über der Stadt Talyra herein als Mirasche endlich ankommt.
Na endlich, ich dachte schon ich schaffe es nicht mehr. denkt er sich, als er kurz innehält und die kleinen Lichter die aus der Stadt scheinen beobachtet.
Dann wendet er sich dem Verder Tor zu.
"Na dann auf in die Stadt. Genug der Abenteuer, wenigstens fürs erste" sagt er zu sich selbst und geht dann weiter in Richtung der Tore. Es schneit immer noch doch Mirasche fühlt die Kälte nicht mehr. Er ist weit herum gekommen doch nun verspürt er große Lust sich endlich irgendwo niederzulassen.
Und Talyra soll eine sehr ruhige Stadt sein. Genau das Richtige für mich! denkt er freudig. Das Tor ist nun in Hörweite.
Ein paar Wachen stehen am Tor und unterhalten sich. Mirasche füllt sich etwas unbehaglich und stapft etwas schneller durch den Schnee. Was das wohl zu bedeuten hat? fragt er sich und kommt seinem Ziel näher.


-->[Verder Stadttor]

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Henry am 15. März 2006, 21:06 Uhr
Auf dem Weg zwischen Südtor und Werft

Henry ist tief in Gedanken versunken, während er auf das Südtor zuschreitet. Eine der Wachen grinst ihn an, dass er vermutet, dass sie sich über seines und Galrins Kommen und Gehen ihre ganz eigenen Gedanken machen. Henry schmunzelt. „Das ist das letzte Mal für heute!“ ruft er dem Blaumantel zu, der ihm aus der Zeit des Nargenfeldzugs mehr, als nur vom Sehen bekannt ist. Der Mann lacht nur mit seiner tiefen Bass-Stimme hinter seinem hochgeschlagenen Kragen, den er bis zur Nasenspitze gezogen hat, denn ein eisiger Wind weht draußen um die hohen Stadtmauern. Man kann es an den Schneewirbeln erkennen, die an den dicken Steinwänden hoch  hinauf gefegt werden und wie feine Schleier wieder herunterfallen. Henry schlägt seinen Kragen ebenfalls hoch und schwingt sich auf Ramsnases Rücken.

Galrins Spuren sind in dem hohen Schnee gut zu erkennen, wenn auch der Wind schon dabei ist, sie wieder zuzuwehen. „Schneller mein Guter, wir wollen den Rappen vor uns noch vor der Werft einholen.“ So spricht er mit seinem Rotbraunen, der das von ihm kennt und gleich einen Schritt zulegt. Noch einen Moment spielt er mit den Ohren, aber lauscht dann wieder nach vorne. Wahrscheinlich hört und wittert er Galrins Rappen schon und dann sieht auch Henry den Nordmann, der in Gedanken versunken zu sein scheint, denn sein Pferd kämpft sich mit ruhigem Schritt durch den Schnee heimwärts. Bald hat Henry ihn eingeholt und reitet einige Atemzüge schweigend neben ihm her, bevor er sich einen Ruck gibt. „Ich hoffe, Ihr verzeiht mir meine Einmischung vor dem Haus der Bücher...., aber es war wohl sowieso schon zu spät, um ...egal.“ Henry schüttelt seinen Kopf kurz und atmet tief durch. Es fällt ihm nicht leicht, Galrin die Worte des Magiers auszurichten. Ich hätte mich da raushalten sollen...geht es ihm kurz durch den Kopf, so sehr er sich andererseits auch wünscht, er hätte den Mann gar nicht erst alleine von der Nyzemia losreiten lassen.
„Galrin, ich weiß nicht, was vorgefallen ist, dass der Magier Euch rösten will, wenn ihr Euch Uuma nähert, aber das waren seine Worte, die ich Euch ausrichten soll. Irgendwie habt Ihr ihn herausgefordert und er sprach von Konsequenzen.“ Eine eiskalte Windböe fegt über sie hinweg und schleudert ihnen feinen Pulverschnee ins Gesicht, kaum dass Henry das letzte Wort gesprochen hat und er zieht seinen Kopf schützend in die dicken Kragen seiner Lammfelljacke.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Jamar am 29. März 2006, 16:46 Uhr
Seit gut sechs Tagen sind sie nun schon unterwegs, nachdem sie Blurraent verlassen haben. Sechs Tage in denen es an jedem Morgen heißt die Pferde zu satteln und sich zu beeilen, dass sie nach Talyra kommen. Noch liegen sie gut im Zeitplan, denn bislang hat es keine Komplikationen gegeben. Aber bekanntermaßen passiert einem ausgerechnet immer dann etwas, wenn man nicht damit rechnet. Allgemein glaubt er auch inmitten der Wüste, wenn sich weit und breit kein Versteck bietet, angegriffen werden zu können und erntet deswegen oft Spott, aber in dieser Welt gibt es zu viele Möglichkeiten, um ungesehen zuschlagen zu können, um unvorsichtig zu werden. Mit einem Schulterblick vergewissert er sich, dass die anderen Reiter noch hinter ihm sind. Wie immer sind es genau drei Pferde, mit denselben Gestalten wie auch zuvor, die alle den gleichen Abstand zum Vordermann einhalten. Niemand reitet nebeneinander, denn so kann kein Gespräch zustande kommen, was einen ablenken würde. Auf seine Männer kann er sich verlassen, mehr oder weniger zumindest, was das Mädel angeht, ist er sich da aber nicht so sicher. Bislang hat sie sich zwar ruhig verhalten und auch immer schön das getan, was er von ihr verlangt, aber ganz wohl ist ihm bei dem Gedanken nicht, jemanden mitzunehmen, mit der er nicht genau einschätzen kann. Überhaupt kommen ihm immer noch Zweifel, ob die zierliche Gestalt wirklich ein Mädchen ist. Das Gesicht, wenn es denn unter diesem seltsamen Hut zu sehen ist, weist zwar irgendwie darauf hin, aber der Rest von ihr könnte auch genauso gut einem Jungen entsprechen. Nackt hat er sie noch nicht gesehen, legt auch keinen allzu großen Wert darauf, denn bislang hat sie sich beim Baden, waschen oder austreten immer dezent zurückgezogen und war dann wie ein Schatten wieder plötzlich aufgetaucht. Aus allem was sie tut wird er nicht recht schlau, aber so lange sie sich für das portionsweise versprochene Geld entsprechend verhält, soll es ihm egal sein. Er hat ihr oft genug deutlich gemacht, was passiert, wenn sie zu viele Fragen stellt oder etwas Dummes anstellt.
Manchmal hat er zwar den Eindruck, dass sie recht anhänglich sein kann, aber glücklicherweise scheint sie sich eher mit den anderen beiden zu verstehen, als dass er sich Gedanken darum machen müsste, wie er sie am schnellsten los wird. Besonders Darwik scheint gefallen an der Kleinen zu haben, aber wenn man noch nie ein richtiges Weib kennen gelernt hat und auch sonst eher dümmlich daherredet, ist es wohl kein Wunder, dass er auf nichts Besseres hoffen kann. Und letztlich ist sie – unter Vorbehalt- nun einmal das einzige weibliche Wesen, was mit ihnen auf Reisen ist und dass kann so manchen Mann ja schon zur Verzweiflung treiben.

„Los beeilt euch! Spätestens zum Mittag will ich in Talyra sein!“ Seine Stimme wird glücklicherweise durch den Wind nach hinten getragen, so dass auch Ismael der am Ende reitet ihn verstehen kann. Wie auf ein unsichtbares Zeichen hin, spornen alle ihre Pferde gleichzeitig an und treiben sie solange die Strasse entlang, bis sich die Stadtmauern des Zielortes vor ihnen aufbauen.
Kurz bevor sie die anderen Reisenden oder auch Händler erreichen, die ebenfalls durch das Nordtor in die Stadt wollen, zügeln sie ihre Pferde. Nervös von dem abrupten Anhalten, tänzelt Jamars Pferd herum, bis er es mit einem harten Ruck zum stehen bringt. „Wir sind da“, bemerkt er überflüssigerweise und deutet mit dem Kopf in Richtung Stadt. „Ich denke, wir werden uns jetzt als erstes ein Gasthaus suchen und uns mit der Stadt vertraut machen. Solange wir uns in der Stadt aufhalten, möchte ich von niemanden den Namen eines anderen hören. Haben wir uns verstanden?“ Eifriges Nicken eines Hutes und zweier Köpfe, geben ihm zwar keine Sicherheit, dass sie sich wirklich daran halten, aber was anderes als es zu akzeptieren bleibt ihm ohnehin nicht. „Du...“, dabei deutet er auf Selainee, „Wenn wir beim Stadttor sind und uns die Wachen fragen, was wir in der Stadt wollen, dann denk dir irgendetwas aus. Wenn möglich etwas glaubwürdiges. Wir sind lediglich deine Wachen, verstanden?“ Wieder wippt der Hut ohne dass man das Gesicht sehen kann. „Alles weitere besprechen wir, wenn wir ein Zimmer haben und unter uns sind.“
Zwar hätten sie auch hier schon einiges planen können, aber im Gegensatz zu abgeschlossenen Räumen, weiß man inmitten von Gebüsch und Bäumen nie, von wem man beobachtet wird. Selbst ein scheinbar harmloses Tier könnte durch irgendeinen Waldläufer gelenkt werden und es ist ja nicht so, dass Jamar gänzlich ohne Informationen nach Talyra aufgebrochen ist. Namen wie Borgil Blutaxt, Olyvar von Tarascon, Alberthol Silberbart und die weitere Städträte oder gar der Waldläuferin Niniane sind ihm durchaus bekannt. Alles Personen die das Geschehen in dieser Stadt mehr oder minder im Griff haben. Nach Möglichkeit wünscht sich Jamar, dass sie keinen von ihnen begegnen. Gut beim Zwergen würde es sich nicht vermeiden lassen, da sein Gasthaus wohl das Beste sein soll, aber zu den anderen wäre Abstand angemessen.
Allein über das eigentliche Ziel, weiß er so gut wie gar nichts. Nur wage Beschreibungen und Vermutungen die ihm hoffentlich nützlich sein könnten. „Also los. Absitzen und einreihen.“

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Selainee am 30. März 2006, 11:41 Uhr
Unregelmäßig wird das halb verdeckte Gesicht des jungen Mädchens von Sonnelicht beschienen, mal nur der Mund, dann die Spitze einer unauffälligen Nase. Sie lauscht dem Hufschlag ihres Pferdes, der eintönige Gleichklang hat sie in einen Trance ähnlichen Zustand versinken lassen, sie langweilt sich. Keiner redet, mal wieder nicht, mühsam unterdrückt sie ein Gähnen. Über die letzten Tage hinweg, hat sich ihre anfängliche Hochstimmung im Angesicht des Geldes, in einen Zustand gewandelt, der ihre Nerven so lange überstrapazierte, bis alles einer tiefen Erschöpfung Platz gemacht hat. Nie zuvor hat sie so viel Weg in so kurzer Zeit zurückgelegt.
Der Blick auf ihre Hände zeigt aufgeraute, rote Haut wo der Zügel ihres Pferdes die weiche Stelle zwischen kleinem Finger und Ringfinger aufgescheuert hat. Sie seufzt leise, ein dumpfer Laut, den Gott sei Dank Niemand bemerkt.

Hufschlag von vorn, Hufschlag von hinten. Sie ist sich einmal mehr ihres wackligen Status in dieser eingespielten Gruppe bewusst. Es gibt Geld und es gibt Regeln, wenn du das eine so wichtig nimmst wie das andere wird es keine Probleme geben. Erinnert sie sich. Geld, genug Geld…einen Moment treten ihre trüben Gedanken in den Hintergrund, als sie sich ausmalt was sie mit ihrem Lohn anstellen könnte.
Der Anführer ihrer kleinen Karawane, der ohne jeden Zweifel auch der Kopf des Trios ist, lässt sie wieder an Tempo zulegen. Sel’s Beine protestieren, ihrem Gesäß geht es nicht besser und um sich abzulenken macht sie sich wieder ein paar Gedanken.
Sie betrachtet den Mann ganz vorn. Im Kopf arbeitet sie die Stichwörter durch, die sie sich über ihn gemacht hat und ihre drei kleinen Probleme, die sich früher oder später zu echten Problemen entwickeln könnten. Erstens, er traut ihr nicht. Zweitens, Rhetorik zeigt bei ihm keine Wirkung. Drittens, er traut ihr nicht, sie kann ihn nicht mit Worten aus der Reserve locken UND er erzählt ihr einfach nicht worum es hier eigentlich geht. Regeln und Geld….sie zieht den Hut tiefer in ihr Gesicht. Sie kann ihn einfach nicht gut einschätzen und das gibt ihr zu denken.
Die Anderen sind in Ordnung, hat sie entschieden. Sie hat sich unauffällig, freundlich und pflegeleicht gegeben und den beiden scheint das zu gefallen. Sie reden selten aber freundlich mit ihr, nur der Eine der beiden, der dümmere, verwickelt sie häufiger in platte Gespräche. Sie hat wohl seine Blicke bemerkt und seine Aufmerksamkeit stört sie ein wenig. Auch jetzt dreht er sich, nach einem prüfenden Blick nach vorn, im Sattel um und grinst ihr kurz zu. Selainee zieht die Augenbrauen unter der Hutkrempe zusammen, dann lächelt sie zurück, hebt sogar eine Hand zu einem kurzen Gruß und ist heilfroh ihren Hut zu haben.
Seit Tagen hat sie ein nagendes Gefühl in der Magengegend, etwas ähnliches wie….sie sucht nach dem Wort….gemeine Aufregung oder eher eine Art Vorahnung, als ob etwas Großes passiert und sie mitten drin ist. Sie schüttelt leicht dem Kopf um den Gedanken loszuwerden und wäre fast auf die Kuppe des Pferdes vor ihr aufgeritten. Im letzten Moment zieht sie am Zügel, leider ein wenig zu heftig, das Pferd wirft den Kopf auf und gräbt die Hufe in den weichen Untergrund, als es abrupt zum stehen kommt. Selainee murmelt ein paar beruhigende Worte und das Pferd lässt langsam den Kopf sinken. Sie klopft seinen Hals, der schon wieder feucht ist von Schweiß und schaut mit aufkommender Neugier auf die Stadt die sie erreicht haben. Viel sieht sie wohl noch nicht, doch allein der Anblick der Mauern reicht, um ihr ein angenehmes Kribbeln im Bauch zu verursachen.
Ihr Anführer erklärt in kurzen Worten das Verhalten in der Stadt und Sel beginnt sich zu fühlen wie ein Spion in geheimem Auftrag. Ein gutes Gefühl. Dann richtet er zu ihrer Überraschung das Wort direkt an sie.

„Du, wenn wir beim Stadttor sind und uns die Wachen fragen, was wir in der Stadt wollen, dann denk dir irgendetwas aus. Wenn möglich etwas glaubwürdiges. Wir sind lediglich deine Wachen, verstanden?“
Sel nickt sofort. Ob das eine Probe ist? Will er vielleicht testen wie geschickt ich mich anstelle? Auf seinen Zuruft schwingt sie das Bein über den Rücken ihres Pferdes und lässt sich langsam zu Boden sinken.
Ihre Beine fühlen sich nach dem langen Ritt steif an, der Boden unter ihren Füßen wirkt ungewohnt weich, wie Morast. Sie drückt die Knie durch und lässt die Gelenke knacken dann nimmt sie die Zügel vom Hals ihres Pferdes und zieht es leicht hinter sich her, als sie sich in die Schlange vor dem Tor einreihen. Schließlich passiert der letzte Reiter vor ihnen, ein alter Mann mit viel Gepäck, das Tor und Selainee ist mit einigen energischen Schritten bei dem Mann in blauem Mantel, der Fragen über Sinn und Zweck des Besuchs stellt. Im Gehen zieht sie, zum ersten mal seit gut sechs Tagen, den Hut von ihrem Kopf, kämmt sich mit der Hand die Haare aus der Stirn und hat sich innerhalb von Sekunden in ein reizendes, sehr gut gelauntes, junges Mädchen verwandelt, das dem Mann mit einem Lächeln entgegen strahlt, das dem garstigsten Kaufmann ein paar Plätzchen entlockt hätte.

„Oh wärmste Grüße! Du meine Güte…das ist ja eine Menge Arbeit was?“ Sie zwinkert ihm zu und lächelt. „Also warum ich hier bin ist eine wirklich dumme Geschichte…“, der gute Mann schaut schon jetzt aus, als hätte er weder Lust, noch Zeit für eine 'wirklich dumme Geschichte', doch sie lässt ihn nicht zu Wort kommen und holt weit aus, ihre Stimme klingt überschwänglich und ein bisschen dümmlich. „…und da dachte ich mir, warum soll ich mich weiter von diesen dummen Hühnern herum scheuchen lassen! Was glaubt ihr! Ich hab das Weite gesucht. Ganz schön mutig was? Aber…ja schaut mich an…nicht der geborene Abenteurer was? Ha ha! Aber da war die ganze Horde natürlich schon über alle Berge und ich? Ganz allein! Man stelle sich das mal vor! Zum Glück haben sich die drei guten Seelen hinter mir meiner angenommen und helfen mir die Anderen wieder zu finden. Ganz schön bemerkenswert oder? Eine solche Menschenfreundlichkeit und gleich in dreifacher Ausgabe! Fast komplett ohne Gepäck wie man sieht, eigentlich sind wir wirklich schlecht vorbereitet. Natürlich müssen wir erst mal planen, uns absprechen, einkaufen und…“ ein Zuruf unterbricht ihren Redefluss. Hinter ihrer kleinen Gruppe stauen sich zwei Gespanne, der Mann am Tor würgt ihr mit einem leicht angestrengten Lächeln das Wort ab und winkt sie und die drei Anderen in die Stadt.
Sel lächelt und nickt, als er sich den Gespannen zuwendet zieht sie den Hut auf und ist im nächsten Moment wieder sie selbst, unscheinbar, mehr Junge als Mädchen. Keine Fragen wurden gestellt, in ein paar Minuten würde er sich kaum an sie erinnern. Sie lässt die Schultern hängen und sinkt wieder zurück in jene Bedeutungslosigkeit, die sie unter Menschen so gut tarnt, dass sie ständig übersehen wird. Sie schaut den anderen drei entgegen, unter dem riesigen Hut zeigt sich nicht viel mehr als ein leichtes Lächeln.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Keeshar am 11. Apr. 2006, 22:25 Uhr
Es scheint ein ganz normaler Frühlingstag zu sein, die Sonne scheint leicht durch die Baumwipfel hindurch auf den Weg, erwärmt diesen und treibt den Frost aus dem Boden, denn obwohl es tagsüber doch schon angenehm warm ist, ist es in der Nacht noch bitterlich kalt.
Die Vögel zwitschern zwischen den Ästen, manch übermütiges Kaninchen hopst voller Lebensfreude über den Weg, und einige von diesen Übermütigen zahlt den Preis für diese Unvorsicht, indem es im Magen eines hungrigen – und vom Winter sehr abgemagerten – Fuchses landet.
Es scheint ein ganz normaler Frühlingstag zu sein. Nein, es IST ein ganz normaler Frühlingstag.
Eine Gruppe von Reitern ist auf diesem Weg Richtung Talyra unterwegs, 7 Männer an der Zahl, mit mehreren Pferden und Mauleseln, und einem Wagen, der von mächtigen Zugochsen gezogen wird. Die letzte Nacht haben sie im Gasthaus Wegesend verbracht, nun sind sie fast an ihrem Ziel angekommen, sie werden noch heute Talyra erreichen.
Man sieht den Männern eine lange Reise an. Sie schweigen, denn alles, was man jemandem einfach so erzählen kann, ist schon vor mehreren Siebentagen erzählt worden, und sie haben keine Lust mehr, Unnötiges zu erzählen. Die Kleidung ist dreckig, die Pferde – obwohl sie von der Pause in Wegesend ausgeruht sind – wirken genau wie die Ochsen und die Maultiere erschöpft.
>Heja!< ruft der Mann, der auf dem Kutschbock des Wagens sitzt, lässt die Peitsche einmal über den Köpfen der Ochsen knallen, doch die Tiere gehen gleichmäßig voran, nur den Weg vor Augen, unwissend, dass sie noch heute Abend in einem Stall mit frischem Stroh ruhen werden, und dass sie diesen auch nicht sofort wieder verlassen müssen.
Der Wagen scheint der Mittelpunkt der Reiter zu sein, denn um ihn drumherum reiten die anderen Männer, achten auf den Wagen, und auf den Inhalt. Hölzerne Fässer sind sorgfältig auf dem Wagen festgezurrt, die Fässer selber sind mit einer Plane aus Lederhäuten zugedeckt, was es auch ist, was die Männer transportieren, es ist in diesen Fässern.
>Endlich etwas ordentliches zu Essen...< spricht einer der Männer die seitlich des Wagens reiten. Der Mann ist jung, kaum dem Knabenalter entwachsen, mit braunen Haaren und einem Ziegenbart, an seiner Seite sieht man in einem Lederköcher neben Pfeilen einen ungespannten Köcher.
>Ehrlich gesagt, ich hab keine Lust mehr auf Wild, sei es Kaninchen oder Reh, ich will wieder etwas ordentliches auf dem Teller haben... Schwein am besten... oder Stier... ja, irgendetwas schmackhaftes...<
Keiner seiner Begleiter antwortet auf seine Worte. Der Bursche ist der jüngste der Reiter, er ist nervös, weil er noch nie sein Heimatland verlassen hat, und weil er noch nie in einer solch großen Stadt wie Talyra gewesen ist und weil...
Niemand sagt etwas, nur einer der Männer vor dem Wagen seufzt wegen der Quasselei des Burschens.
So ein Lackaffe... denkt der Bursche, dessen Name Rowin lautet, der dieses abwertende Seufzen gehört hat. Hat unser Herr Oberanführer Probleme damit, dass ich etwas ordentliches Essen will?

Rikardon der Pelzhändler, der angeblich irgendwann in Ambar aufgetaucht ist, und dort dann zu Reichtum gekommen ist. Rikardon, der sich nun entschlossen hat, in Talyra ebenfalls zu Geld zu kommen. Rikardon, der ein Leuteschinder und Besserwisser ist.

Rikardon. Der Kerl ist gut einen Kopf kleiner als der Bursche, mit leuchtend rotem Haar, das man sogar aus 500 Schritt Entfernung noch allzudeutlich erkennen kann. Er ist kräftig, auch wenn man es ihm nicht ansieht, denkt Rowin. Er hat mit erlebt, wie Rikardon es geschafft hat, einen der Ochsen an den Hörnern auf den Boden zu ziehen, als dieser einmal beinahe durchgeknallt und gestiegen ist... Gut, danach wäre er beinahe durch die Luft geflogen, bis die anderen den Ochsen ebenfalls zu Boden ziehen konnten, aber er hatte es geschafft.
Der Kerl ist gefährlich... denkt Rowin, den Anführer dieser Gruppe weiter von hinten musternd. Ich möchte zu gerne wissen, wie er sein Auge verloren hat. Er sagt ja immer, dass er es auf der Jagd verloren hat, auf der Jagd nach einem Schatz... oder als Einsatz bei einem Geschäft, dem er nicht wiederstehen konnte... aber ich will wissen, wie er es wirklich verloren hat...
So in Gedanken bemerkt Rowin nicht, wie es neben ihm im Unterholz raschelt, wie sich eine Schlange aus dem Gebüsch bewegt. Rowin merkt es nicht. Aber das Pferd bemerkt es. Und das Pferd mag keine Schlangen.
Mit einem panischen Wiehern steigt die Stute des Burschen, der sich nur nach vorne beugen kann, um sich am Hals des Tieres festzuhalten, während das Tier bockt und die Schlange mit seinen Hufen zu einem blutigen Mus verwandelt, ohne sich auch nur irgendwie zu beruhigen.

Innerhalb von Sekunden ist Rikardon an der Seite von Rowin, fasst dem Pferd ans Kopfgeschirr, wird dabei fast aus dem Sattel mitgerissen, aber er hält am Geschirr fest, zieht hart, knurrt das Pferd an. „Jadag dsolig we!“ und schaut ihm dabei direkt in die Augen.
Ob das Pferd sich jetzt durch das „In-Die-Augen-Schauen“ beruhigt, oder weil die Schlange ruhig - oder besser gesagt, absolut blutig und tot – ist (wer kann das schon so genau sagen), auf jeden Fall wird das Pferd ruhiger, und ruhiger, bis es gelassen stehen bleibt, noch einmal schnaubt, und dann so tut, als wäre nichts geschehen.
>Danke, Herr, für Eure Hilfe..< beginnt Rowin zu stammeln, doch Rikardon faucht ihn nur an. „Solitoj hog we!
Dabei lenkt er sein Pferd – einen weiß-braun gefleckten Wallach – an Rowins Pferd vorbei, zu dem Gepäck, das hinter dem Sattel festgezurrt ist, und mit flinken Händen hat Rikardon einen Sack gelöst.
Es scheppert in dem Jutesack, wie wenn sich Metall auf Metall bewegt. Rowin weiß, dass er nun Ärger bekommt. Gehörigen Ärger.
„Du Made, du Misthaufen! Was soll das? Hast du den Verstand verloren?“ Wütend knurrt Rikardon weiter, lenkt sein Pferd nur mit den Schenkeln wieder nach vorne, so dass er dem Burschen vor sich ins Gesicht schauen kann. Dabei verzerren sich die Gesichtszüge, werden zu einem menschlichen Knurren. „Fallen? Du schleppst Fallen mit dir herum? Bursche, wie bescheuert bist du eigentlich? Du hast sie dir erst in Wegesend geholt, hä? Bei diesem sturzbetrunkenen Jäger, mit dem du gewettet hast? Hinter meinem Rücken?“
Die Gruppe hat angehalten. So eine Auseinandersetzung musste ja noch kommen. Immer hat Rowin seinen Mund nicht halten können, hatte immer gezeigt, dass er mit Rikardon nicht auskam – und hatte sich auch nicht zurückgehalten, obwohl der Einäugige Anfürher dieser Gruppe war. Nun, so kurz vor ihrem Ziel, kam es endlich zu der Auseinandersetzung, mit der alle gerechnet haben, die alle befürchtet haben.
„Wie oft, Rowin, habe ich schon erwähnt, dass ich keine Fallen in dieser Gruppe haben will? Wie oft? Mehr als eintausendmal!“ knurrt Rikardon den Burschen an, in seiner Stimme ein stetiges Knurren, und ein leichter Akzent.
„Und falls du es vergessen haben solltest, ICH bestimme hier, was gemacht wird, und was nihct. Wenn ich sage, dass keine Fallen benutzt werden, dann WERDEN keine Fallen benutzt! IST DAS KLAR?!“
Alles um sie herum war verstummt. Kein einzelner Vogel zwitscherte mehr, die Pferde waren still, selbst der leichte Wind, der durch die Bäume wehte, war ruhig, so dass einen Moment lang nur Stille zu hören war, eine Stille, in der Rikardon zu Rowin blickt, ihn aus seinem einen Auge anfunkelt, und auf eine Antwort des Burschen wartet.
>Ja, Sire. Ich habe verstanden.<
Mühsam presst Rowin die Lippen aufeinander, weicht dem Blick des Einäugigen aus, indem er zu Boden schaut.
„Braver Junge!“ kommt es aus Rikardons Mund. Die Grimmasse, die noch kurz zuvor auf seinem Gesicht war, ist vollkommen verschwunden, ein nachsichtiges Lächeln ist stattdessen zu sehen.
„ Du musst mich verstehen, Rowin. Fallen bedeuten Ärger. Ärger mit der Stadtwache, mit den Beschützern des Waldes. Sie wollen hier keine Fallen haben. Hör mir zu, mein Junge. Ich will keinen Ärger mit der Stadtwache bekommen, nur weil du dir die Arbeit erleichtern willst, indem du diese Schlagfallen benutzt. Das wäre ein schlechtes Geschäft. Wenn man dich erwischt, würde man dich in einen der Kerker werfen, ich müsste dich dann dort herauskaufen. Nichts als Unannehmlichkeiten, nur weil du dieses kalte Metall zur Jagd nimmst. Also, mein Junge, tu mir und dir den Gefallen, und benutz deine Waffen, ja? Du bist doch ein guter Jäger, einer der besten, sonst wärst du nicht hier. Bring dieses kalte Metall weg, zu einem Schmied, oder versteck es von mir aus unter deinem Bett. Sie ein braver Junge, ja? Aber ich will diese Dinger nie wieder sehen, oder du bekommst die Konsequenzen zu spüren.“ Der letzte Satz besteht fast nur aus einem Knurren, ganz nah war der Reiter an den Burschen namens Rowin herangekommen, hat diese Worte direkt zu ihm gesagt, und doch laut genug, dass ihn die anderen Reiter sie ebenfalls verstehen.
Langsam lässt Rikardon sein Pferd rückwärts gehen, dann reitet er in einem leichten Trab zurück nach vorne, zurück an seine Stelle, dabei ruft er, so dass alle es hören:
„Das gilt für alle! Ich will keine Fallen innerhalb meiner Gruppe haben, ich will keine Fallen sehen. Nicht ein einzelnes Kettenglied!“ Die Stimme, die eben noch schmeichelnd klang, ist nun hart, duldet keinen Widerspruch.
„Wenn ich einen erwische, der eine dieser Fallen benutzt, oder sie auch nur in den Händen hält, dann ist unsere Zusammenarbeit beendet. Dann werdet ihr ausbezahlt, und müsst zusehen, wie ihr weiterkommt. Von mir gibt es dann keine Hilfe mehr. Ihr kennt jetzt die Konsequenzen! Haltet euch an meine Regeln, oder lebt mit den Konsequenzen!“
Schweigen in der Gruppe. Sie hatten verstanden. Jeder einzelne. Sie waren auf diese Arbeit angewiesen, und somit auch auf Rikardon. Sie würden seinen Befehlen gehorchen.

Wieder ganz vorne angelangt, bleibt Rikardon einen Moment lang im Trab, vergrößert den Abstand zwischen sich und seinen Leuten, winkt dabei dem anderen Mann, der nun neben ihm reitet zu, ihm zu folgen.
„So ein Schwachkopf!“ knurrt Rikardon, nun außer Hörweite seiner Leute, seinem Nebenreiter zu, einem älteren, fast kahlköpfigen Mann, der daraufhin lächelnd sein verfaultes Gebiss zeigt.
>Reg dich nicht zu sehr auf, Boss, Rowin ist jung, er will zeigen, was er kann. Und er will keinem Anführer gehorchen, nur weil dieser sagt, dass man keine Fallen benutzen soll, wenn es doch so viel einfacher geht...< Der Alte lacht, spuckt dann neben seinem dunkelbraunen Wallach auf dem Boden, grinst dann immer noch mit seinen Zahnstumpen seinen Boss an.
„Er soll sich verdammt noch mal zusammen reißen, ich will keinen Ärger mit der Stadtwache, nur weil einer meiner Jäger zu faul ist mit Pfeil und Bogen, oder mit Armbrust zu jagen, und stattdessen Fallen benutzt. Das könnte irgendwann zu Nachforschungen führen. Und ich WILL keine Nachforschungen haben.“ Auch der Einäugige spuckt nun kräftig auf den Boden – ein eigentlich völlig unkaufmännisches Verhalten, dass aber irgendwie zu diesem Mann gehören zu scheint.
„Aber lass uns über etwas anderes reden, sonst rege ich mich noch zu sehr über diesen hog auf, und schick ihn zu Fuß zurück nach Hause. Also, wo willst du uns unterbringen, Tjes?“
Der Name ist leise gesprochen, fast flüsternd. Niemand soll diesen Namen kennen, schon gar nicht die Männer hinter ihnen. Sie kennen den Alten nur unter dem Namen Ibkev, und das soll gefälligst auch so bleiben.
Schnell schaut sich der Alte um. Waren die anderen auch nicht näher gerückt? Nein, sie waren immer noch auf Abstand, weit genug hinten, um nichts zu hören.
>Nun, Rikardon... nein, Keeshar...< Tjes räusperte sich kurz, spuckt wieder gezielt auf dem Boden neben seinem Pferd.
Ihm war nicht wohl dabei, den wahren Namen seines Bosses hier mitten im Wald zu benutzen, wer weiß schon, ob nicht manche dieser Bäume Ohren haben. Aber wenn der Boss seinen wahren Namen benutzt, folgt er diesem Beispiel.
>Ich habe einen der Burschen, Harsen, heute früh mit unserem schnellsten Pferd vorgeschickt, damit er sich am „Platz der Händler“, in der „Nyzamia“, für uns anmeldet. Wir werden also, sobald wir angekommen sind, uns mitten unter die anderen Händler mischen, unsere Tiere zwischen ihre Tiere stellen und zwischen ihnen speisen, ganz wie normale Händler.< Der Alte grinst, starrt dann nach vorne, wo langsam die Mauern Talyra`s auftauchen.
„Mehrere Zimmer für Rikardon, dem Pelzhändler, und seine Männer... gut, sehr gut. Hoffentlich haben die auch einen Badezuber bereit, ich will endlcih diesen Staub loswerden.“ antwortet Keeshar, alias Rikardon, ohne den Blick von der beachtlichen Mauer vor Ihnen abzuwenden.
>Willst du dich heute schon umschauen?<  „Nein, nicht heute. Öglöö. Morgen. Heute habe ich mir meine Ruhe verdient. Außerdem will ich den Burschen, diesen Rowin, im Auge behalten, wie er sich heute verhält, und ob er meinen Anweisungen folgt. Ich kann keine Unruhestifter gebrauchen, bei dem was ich vorhabe, und notfalls muss Rowin halt verschwinden.“
In dem letzten Satz ist diesmal ein deutlicheres Knurren zu hören, als noch kurz zuvor, und aus dem Auge des Mannes, der sich selbst Keeshar nennt, aber offiziell nur als Rikardon bekannt ist, funkelt es kalt.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Henry am 21. Apr. 2006, 16:43 Uhr
Auf dem Weg zwischen Südtor und Werft im Winter

Henry ist sich sicher, dass Galrin seine Worte verstanden hat, doch er scheint nicht in der Laune zu sein, ihm zu antworten und so wendet sich Henry mit einem knappen Gruß von dem Schiffsbauer ab. Hoffentlich holen seine beiden Kleinen ihn aus der trüben Stimmung, denkt er bei sich, als sein Rotbrauner sich durch den Schnee zurück zum Stadttor kämpft, er hofft es für den sonst so besonnenen Nordmann. Henry weiß, wie ihn seine kleine Mara immer wieder mit ihrem lieblichen Lächeln in ihrem kleinen Gesichtchen bezirzt, dass er alles um sich herum vergisst.

Ganz in Gedanken bei seiner kleinen Tochter, stielt sich ein glückliches Lächeln auf Henrys Züge und behutsam treibt er Ramsnase an. Auf dem breiten Weg zum Pferdehof ist das Vorwärtskommen wieder leichter und trotz der fortgeschrittenen Stunde und der Ereignisse um Galrin und Uuma fühlt er sich in dem Wind, der den feinen Schnee über das Land und den Weg fegt, wohl in seiner Haut. Ihm ist seit langem wieder, als würde Orga ihm ganz nah sein, dass er kaum den eisigen Wind fühlt, den er Dank der warmen Lammpelzjacke und dem hochgeschlagenen Kragen, der weit über seine warme Fellmütze reicht, nur im Gesicht spürt.

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Aswhang am 21. Apr. 2006, 21:32 Uhr
Endlich... bald würde Aswhang die gigantische Stadtmauer Talyras erreichen. Riesig ragt sie in einiger Entfernung in den nächtlichen Himmel. Sie scheint beinahe mit der Finsternis zu verschmelzen.
Der angenehm kühle Wind fährt sanft durch Aswhangs langes silber-weißes Haar und lässt es im Licht des Mondes wundersam funkeln. Sie bleibt einen Moment stehen und genießt die Atmosphäre dieses Augenblickes. Die Dunkelheit umschließt alle Dinge, ähnlich einem sanfter Schleier.
Doch trotz der romantischen Stimmung und des so nah vor ihr liegenden Zieles blicken die Augen der Elbin ernst. In ihnen liegt eine eigentümliche Traurigkeit, wie so oft in unbeobachteten Momenten. Ihre Gedanken befinden sich an einem weit entfernten Ort, in einer weit entfernten Zeit. Nach einer Weile jedoch kehren sie zurück zu dem Grund ihres Hier seins. Sie würde ihren Auftrag erfüllen und anschließend mit Sicherheit noch eine längere Zeit in Talyra verbringen. Ihre enge Verbundenheit mit der Natur ändert nichts daran, dass sie sich aller Zeitabstände lieber in Städten aufhält. Sie beobachtet gern und wo wäre diese Art von Zeitvertreib besser durchzuführen als in einer geschäftigen Metropole? Auch ist sie, trotz ihrer Liebe zum freien Himmel und dem Duft von Pflanzen, der Aussicht auf ein weiches Bett durchaus nicht abgeneigt. Ihr fortwährendes Reisen, an die verschiedensten Orte, haben sie die rege Betriebsamkeit der Städte und die ungestörte Idylle der Natur gleichermaßen zu schätzen gelehrt.
Aswhang setzt ihre Schritte fort – zielstrebig, aber ohne Hast. Ihre Bewegungen sind anmutig und strahlen Stolz, vielleicht auch ein wenig Arroganz aus.
Seit geraumer Zeit war sie nie für länger als höchstens drei Zwölfmonde an ein und demselben Ort – meist sogar nur wenige Siebentage. Sie braucht diese Freiheit und im Grunde kennt sie nichts anderes als das Umherziehen. Eine Heimat hat sie nie besessen. Aber dieser Lebensstil ist ihre freie Entscheidung.

Ich hoffe nur, alles funktioniert reibungslos und ohne Schwierigkeiten...
Mittlerweile ist das Stadttor nur noch wenige hundert Meter entfernt. Aswhang beschleunigt ihr Tempo. Auch wenn sie es ungern zugibt, hat sie der lange Fußmarsch erschöpft und sie will Talyra so schnell wie möglich erreichen. Das Wandern ist sie natürlich gewöhnt, doch hat sie bereits über eine sehr lange Strecke keine Pause mehr eingelegt.

Aswhang hat das Tor erreicht. Der Zeitpunkt ihrer Ankunft ist günstig, denn zu dieser relativ späten Stunde befindet sich niemand hier, der ebenfalls in die Stadt will. Ihre Sorge, früher anzukommen und lange in einer Reihe warten zu müssen hat sich glücklicherweise nicht erfüllt.
Ihr Blick fällt auf einen Wachmann im blauen Mantel. Mit selbstbewusst erhobenen Haupt geht sie auf ihn zu.
„Was wollt ihr in der Stadt?“ stellt er sofort die von Aswhang erwartete Frage. „Ich bin auf der Suche nach einem neuen Ort zum leben und will mich in Talyra häuslich niederlassen.“ ist ihre knappe, doch für den Wachmann anscheinend zufrieden stellende Antwort. Er nickt kurz und lässt sie dann passieren. Aswhang hält sich nicht weiter mit irgendwelchen falschen Nettigkeiten auf und betritt, ohne die Wache weiter zu beachten, die Stadt. Wiedereinmal ist sie am Ziel einer Reise...

Titel: Re: Vor den Stadttoren
Beitrag von Pert_v._Rellut am 27. Mai 2006, 14:06 Uhr
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