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(Thema begonnen von: Leuana-Owany am 25. Dez. 2002, 00:10 Uhr)

Titel: Die Perlmutthöhle
Beitrag von Leuana-Owany am 25. Dez. 2002, 00:10 Uhr
Dort, wo die Stadtmauer der Weltenstadt im Norden bis zum Strand hinunterreicht und noch weiter nördlich hinter dem Fluß, der in den Ildorel mündet, ragen steile Felswände aus den Fluten. In ihnen liegt verborgen vor den Blicken der Landbewohner die Perlmutthöhle, die nur durch einen unterirdischen Eingang betreten werden kann, der tief im See in der Nähe eines riesigen Steines liegt.

Die Wände der Höhle schimmern von unzähligen winzigen Muscheln, die in der Feuchtigkeit der Höhle in den unzähligen kleinen moosbewachsenen Ritzen der Felsen leben. Feine Rinnsale, die von den Wänden rieseln bieten ihnen den idealen Lebensraum.

Ein kleiner See in der Mitte der Höhle ist der einzige Ausgang - hinunter in die Tiefe des Ildorel.

In der Mitte der Höhle ragt ein dunkelgrüner goldgesprenkelter Stein aus dem Wasser, der wie die anderen Steine, die rund um den See in der Nähe der Felswände liegen, die Form und Größe von Ruhelagern besitzen und mit dicken Mooskissen überwachsen sind.

Das in zartem rosa-violett und blau schimmernde leere Gehäuse einer riesigen Wasserschnecke wölbt sich vom Sockel des im See liegenden Ruhelagers weit über dieses hinaus und schwingt sich bis unter die Kuppel der Höhle hinauf und aus ihrem Innern tönt ein sanftes an- und abschwellendes Rauschen, das die ganze Höhle wie mit einem lebendigen Atem erfüllt.

Titel: Re: Die Perlmutthöhle
Beitrag von Leuana-Owany am 25. Dez. 2002, 01:42 Uhr
Leuana~Owany gleitet in die Fluten und macht sich auf, die Höhle zu suchen, von der ihr die Muschel sagte, daß sie ihr neues Zuhause wäre. Sie schießt durch die Fluten auf die Felswand und den großen Stein zu, auf dem sie mit Elanor gesessen hatte. Sie taucht zur besseren Orientierung noch einmal auf, denn hier war sie noch nicht oft und die Unterwasserwelt ist ihr daher hier noch nicht vertraut.

Ihr Herz schlägt ein wenig schneller, als sie nicht weit von sich entfernt den großen Stein in der Dunkelheit vor sich sieht. In der Nähe des großen Steines denkt sie und schließt die Augen wo hier, es ist so dunkel, doch sie läßt sich nicht entmutigen, holt noch einmal tief Luft und taucht hinab auf den Grund, um nach dem Eingang der Höhle zu suchen.

Sie gleitet rechts am Stein entlang, der glatt und eben auf die Felswand zuführt. Dort, wo die steile Felswand aus dem sandigen Grund des Meeres emporragt, aus der der große Stein herausgewachsen zu sein scheint, sieht sie eine Öffnung, nicht größer als das Rad eines Pferdewagens . Sie taucht noch einmal an die Wasseroberfläche und holt tief Luft und schießt hinab, der Öffnung entgegen. Sie gleitet vorsichtig hinein und schwimmt durch einen rundlichen Gang, der sich in sanften Biegungen schräg nach oben windet. Wie in unserer Felseninsel denkt sie und berührt liebevoll die Wände des tunnelartigen Einganges.

Mühelos erreicht sie das Ende des Tunnels, der sich zu einem kleinen See hin öffnet. Sie taucht auf und schaut sich um. Oh! wie schön! denkt sie, als sie das Lager in der Mitte des Sees erblickt, über den sich ein riesiges Schneckenhaus erhebt.

Mit wenigen Zügen ist sie bei den wenigen Stufen, die aus dem Wasser hoch zum Sockel des Ruhelagers führen. Wie zuhause denkt sie und Erinnerungen an ihre Kindheit werden in ihr wach. Sie berührt mit ihren Händen die Moospolster und ist überglücklich. Wie weich sie sich anfühlen, wie herrlich weich und saftig und sie kuschelt ihren Kopf in das weiche Moos, streichelt es liebevoll mit ihren Händen und genießt den vertrauten Duft. Sie sieht hinauf in die Schnecke und sie sieht, daß die aufsteigenden Wulste der Schnecke einen schmalen Pfad bilden, der hoch hinauf in ihre Spitze zu führen scheint.

Neugierig steigt sie auf den Rand der Schnecke, dort, wo der Wulst beginnt und geht auf ihm höher und höher der immer enger werdenden Spitze zu. Ganz oben ist ein Loch, so groß, daß sie gerade bequem hindurchschlüpfen kann. Sie schaut hindurch und ein überwältigender Anblick bietet sich ihr. Eine Öffnung in der Felswand! Oh, dieser Anblick! Sie steht in einer Öffnung, die geformt wie ihre Muschel ist und von der sie rundum weit über den See blicken kann. Unter ihr liegt der See und über ihr ragt die steile Felswand in den Himmel.

Sie kann es kaum glauben, aber sie hat ein Zuhause, ein Zuhause wie zuhause in ihrer Kindheit. Sie sitzt auf einer kleinen Erhebung in der Mitte der Öffnung und blickt hinunter.

Hier könnte ich sogar Elanor hinaufziehen, wenn ich ein langes Band aus Algen flechte denkt sie und muß bei dem Gedanken lächeln, ein sehr langes Band...

Titel: Re: Die Perlmutthöhle
Beitrag von Ellerina Elanor am 25. Dez. 2002, 09:44 Uhr
Elanor reitet im wilden Gallopp auf den Stein zu, wo sie und Owany vor kurzer Zeit gesessen hatten.

Ich hoffe sie hier zu finden, denn schliesslich waren wir vorher auch hier. überlegt sie sich.

Sie steigt von Wotans Rücken.
"Owany , Owany, Owany wo bist du? ruft sie verzweifelt.

Sie setzt sich auf den Stein und versenkt den Kopf in die Arme. Irgendwie hat sie sie Hoffnung verloren.
Schon will Elanor wieder auf Woans Rücken steigen.
Da vernimmt sie einen bekannten Gesang.
Schnell rennt sie zurück zu dem Stein, wo der Gesang am deutlichsten zu hören ist.

Titel: Re: Die Perlmutthöhle
Beitrag von Leuana-Owany am 25. Dez. 2002, 11:28 Uhr
Über das endlos scheinende Wasser schauend beginnt Leuana~Owany zu singen. Sie muß ihrer Freude und ihrem Glück Ausdruck verleihen. Sie erhebt sich und geht zum Rand der Felsenöffnung und schwingt sich hin und her im Rhytmus ihreres Gesanges, doch..... hat mich da gerade jemand gerufen? horcht sie auf.

Jetzt hört sie es ganz deutlich durch den Wind zu ihr heraufklingen. Elanor! denkt sie und wundert sich, daß sie nicht mit den anderen der Gruppe gegangen ist. Sie blickt nach unten und sieht rechts unten auf dem Ende des Steins ihre Freundin nach ihr rufen. "Elanor ich komme!" ruft sie freudig zu ihr hinunter und mit einem riesigen Sprung setzt sie vom Rand der Felsenöffnung ab, breitet ihre Arme auseinander, daß das Gewand sich wie riesige Flügel ausbreitet und fliegt mehr, als das sie fällt, weit von der steilen Felswand entfernt, kurz vor Elanor ins Wasser.

Titel: Re: Die Perlmutthöhle
Beitrag von Ellerina Elanor am 25. Dez. 2002, 12:37 Uhr
"Owany!" ruft Elanor erfreut über ihr erscheinen.
"Wieso bist du fortgegangen? Ich hatte schon gedacht ich würde dich nie finden."

Und vor lauter Freude fällt sie ihrer Freundin um den Hals.
"Doch sag, wieso zieht es dich hierher? Wo sind wir überhaupt?" fragt sie Owany neugierig.

Selbst Wotan scheint sich sehr zu freuen, dass sie Owany endlich gefunden haben. Er bäumt sich auf und macht Bocksprünge. Im wilden Gallopp rennt er eine kurze Strecke fort, kehrt um und bleibt kurz vor Elanor stehen.
"Siehst du, selbst Wotan hat dich ins Herz geschlossen.
Owany du bist meine beste Freundin. Verschwinde nie wieder ohne zu sagen wo du hingehst." spricht Elanor mit einem Lächeln auf den Lippen.

Titel: Re: Die Perlmutthöhle
Beitrag von Leuana-Owany am 25. Dez. 2002, 13:14 Uhr
"Oh verzeih Elanor" antwortet Leuana~Owany ihrer Freundin, "ich habe nicht daran gedacht, daß Du auf den Gedanken kommen könntest, daß ich für Länger verschwinde. Mich hat die Reaktion des Mannes auf meine Algen erschreckt und verunsichert. Ich wollte mich nur noch zurückziehen und habe deswegen nach meiner Höhle gesucht, von der mir meine Muschel erzählte, daß sie mein neues Zuhause sei, bevor sie mich verließ." Und nach einer kurzen Pause sieht sie Elanor lächelnd an und meint noch: "Ich bin es nicht gewöhnt, mit jemandem zusammen zu sein, außer mit meiner geliebten Muschel. Ich werde Dir nun immer sagen, wohin ich gehe, damit ich Dich nicht wieder erschrecke."

"Aber sag, ist das Mädchen noch mit den Anderen am Strand? Bitte verzeih, ich möchte mich nicht in Dein Handeln einmischen, aber ich dachte, Du bringst sie mit Wotan nachhause und bin daher überrascht, Dich hier zu finden, so sehr ich mich auch über Deine Anwesenheit freue, denn ich habe Dir so viel zu erzählen."

Am liebsten hätte sie gleich hier ihrer Freundin alles erzählt,  -  was sie erlebt hatte, nachdem sie der Krakenarm ins Wasser gezogen hatte und von ihrem neuen wunderschönen Heim, der Höhle, doch die Sorge um das Mädchen ließ ihr keine Ruhe. Sie wollte sicher sein, daß sie ohne Mühsal nachhause kommt, denn sie hatte sie ins Herz geschlossen, obwohl sie eigentlich überhaupt nichts von ihr wußte. Nur der Gedanke an die erneute Begegnung mit dem Fremden beunruhigt sie.

Titel: Re: Die Perlmutthöhle
Beitrag von Ellerina Elanor am 25. Dez. 2002, 14:09 Uhr
"Keineswegs Owany hätte ich diese Frau alleine gelassen, ätte deine Salbe nicht ihre wirkung getan.
Kurz bevor ich ging gab ihr diese Frau, ich glaube ihr Name war Morgana,noch eine Phiole mit einem Mittel.
Sie scheint wieder auf eigenen Füssen zu stehen, aber wenn du willst, können wir gerne nochmal dorthin reiten um nach ihnen zu sehen. Wäre das eine Beruihgung für dich?" spricht Elanor zu Owany gewandt.

Ihre Gedanken schweifen plötzlich ab. Sie muss oft an Sethai denken. Er war ein faszinierender Mann. Sie hätte ihn am liebsten nochmak gesehen.

Owany blickt sie stumm an, als wüsste sie was Elanor gerade dachte. Sie glaubte sogar das es so war.
Elanor errötet, denn sie scheint wirklich Gefühle für diesen Mann entwickelt zu haben, auch wenn es nur eine sehr kurze Begegnung war.

Titel: Re: Die Perlmutthöhle
Beitrag von Leuana-Owany am 25. Dez. 2002, 14:42 Uhr
Leuana~Owany ist erfreut über Elanors Bereitschaft, noch einmal nach dem Mädchen zu sehen und spürt auch ihre sanfte Erregung. Leuana~Owany waren die sanften Gefühle ihrer Freundin dem Fremden gegenüber nicht verborgen geblieben.

So lief sie schnell über den großen Stein, das schmale steinige Ufer entlang bis zum Bach, sprang hinüber und dort über den sandigen Strand weiter Richtung Weltenstadt. Elanor war auf Wotans Rücken gesprungen und folgte ihr.

Titel: Re: Die Perlmutthöhle
Beitrag von Leuana-Owany am 28. Dez. 2002, 16:56 Uhr
Leuana~Owany schießt durch das Wasser und ist bald in Höhe des Felsens, bei dem, auf dem Grund des Sees, der Eingang zu ihrem neuen Heim liegt. Sie schwimmt durch den langen gewundenen Gang und atmet entspannt auf, als sie aus dem kleinen See auftaucht und beinahe übermütig bis hinauf auf ihr Ruhelager springt, dem großen dicht bemoosten Stein unter der Wasserschnecke.

Ohhh! Wie gut tut das, wie friedlich ist es hier! und sie empfindet den letzten Tag wie einen Strudel von Ereignissen, in den sie hineingezogen wurde und erst jetzt, hier in ihrer Höhle, entronnen ist.

Sie streichelt glücklich ihr weiches Lager und.... oh! was ist das?!... denkt sie, als ihre Hand mitten darin auf etwas stößt. Eine Kette aus kleinen aneinandergereihten Edelsteinen, klar wie Tautropfen, zieht sie aus dem Moos. An ihr hängt ein wunderschöner großer moosgrüner Stein, rundum eingefaßt in schimmerndem Perlmutt. Oh.... wie schön! denkt sie und irgendwie hat sie das Gefühl, daß die Kette erst dort hingelangt ist, nachdem sie die Höhle wieder verlassen hatte, denn sonst hätte sie sie beim ersten Mal sicher entdeckt. Spontan muß sie an ihre geliebte Muschel denken. Sie hält die Kette an ihr Herz gedrückt, während sie sich ihrer erinnert und plötzlich beginnt der Stein in ihrer Hand, zu pulsieren erst ganz sanft und dann stärker und stärker.

Sie sinkt wie berauscht in das weiche Moos ihres Lagers und sinkt immer tiefer und tiefer und mehr und mehr spürt sie ihren Körper von dem unendlich wohltuendem Pulsieren durchströmt... wie beim Hüter des Meeres...denkt sie noch und dann ist sie eingeschlafen, unendlich wohlig entspannt und durchpulst, durchwärmt von seiner sanften Glut, die alles, was sie erlebt hat, wie einen Schleier einfach wegzieht, als wäre er nie dagewesen. Tiefe Ruhe und Frieden breitet sich in ihr aus und irgendwo ist sie sich noch immer ihrer selbst bewußt, aber wie in einer anderen Welt, in einer inneren Welt, die voller Licht und Liebe, voller Wärme ist, unbeschreiblich, zeitlos, wie ein ewiges Jetzt....

Titel: Re: Die Perlmutthöhle
Beitrag von Leuana-Owany am 28. Dez. 2002, 23:40 Uhr
"Mutter!" hört sie plötzlich eine Stimme in ihrem Kopf und sieht das Antlitz eines wunderschönen Knabens, dessen Augen blau wie der Sommerhimmel strahlen. "Mein Kind!" antwortet sie voller Glück.

"Mutter, die Kette ist ein Geschenk von mir, Deinem Sohn Leuwan. Sie wird Dir Kraft und Frieden schenken, wenn Du es wünschst, und Dich vor Magie warnen. Der Stein darin wird Dich auch vor Magie schützen, wenn Du ihn darum bittest.

Den Namen "Leuwan" habe ich mir selber geben können und ich hoffe, er gefällt dir!

Geliebte Mutter, ich habe eine Bitte an Dich, halte Dich von Lebewesen fern, die auf die Heilkräuter des Meeres nicht positiv reagieren. Ich kann Dich nur darum bitten und der Stein kann Dich warnen und schützen, aber die Entscheidung liegt immer nur bei Dir. Bitte vergiß das nie!
hört sie ihren Sohn mit besorgtem Unterton zu ihr sprechen, während er immer kleiner werdend auch schon wieder fort ist.

Leuwan wiederholt sie glücklich, Leuwan.

Titel: Re: Die Perlmutthöhle
Beitrag von Leuana-Owany am 29. Dez. 2002, 13:16 Uhr
Leuana~Owany kehrt nach ihrer Viesion und einem erholsamen tiefen Schlaf wieder ins Tagesbewußtsein zurück. Sie öffnet die Augen und blickt in das Innere der riesigen Wasserschnecke, die wunderbar schimmert und sie sieht den Grund dafür. Von oben durch die kleine Öffnung dringt Tageslicht hinein und bricht sich in buntem Farbenspiel im Perlmutt der Schnecke und taucht die ganze Höhle in sanften Schimmer. Das Licht, das auf das Wasser fällt spiegelt sich dabei in ständiger leichter Bewegung auf den nassen Felswänden.

"Oh!" ruft sie aus, "Wie schön!" Sie setzt sich auf und spürt die Kette, die sie immer noch in der Hand hält. Sie legt sie um ihren Hals und schiebt den großen grünen Stein unter ihr Gewand, während sie sich an das wunderschöne Antlitz ihres Sohnes erinnert und an seine Worte.

Ich werde Deinen Rat befolgen Leuwan denkt sie und muß an die Begegnung mit dem Fremden denken, dessen Name Sethai ist. Ihr Sohn hatte sie vor ihm gewarnt oder vielleicht mehr vor seiner Magie, denn sie spürte in ihrem Herzen, daß er nichts Böses ausstrahlte.

Leuana~Owany erinnert sich an alle Einzelheiten der Begegnungen mit Sethai und bemerkt, ich war merkwürdig verwirrt, aber auch noch etwas anderes war da, ich hatte irgendwie die Kontrolle über mich verloren und als er geistig zu mir sprach war ein Teil von ihm in meinem Gemüt. Auch als er schon längst fort war, war da immer noch etwas von ihm, ganz anders als bei Elanor oder dem Mädchen am Strand, wo ich mich geöffnet hatte und sie liebevoll einhüllte. Ja, selbst wenn meine Muschel im Geiste zu mir spricht, fühlt es sich anders an, sie ist in meinem Geiste, aber niemals war sie in mein Gemüt gekommen. Das mußte es sein, dachte sie,  das ist sicherlich die Gefahr, denn ich spürte mich augenblicklich wie gelähmt, unfähig, zu reagieren. Wie immer er auch seine Fähigkeit benutzt, ob positiv oder negativ, entscheidend ist wohl dieses Gefühl der Ohnmacht, des Gefangenseins in dem Teil, das da plötzlich Macht über das Gemüt ergreift. Sethai hatte sie zur Beruhigung meines Gemütes benutzt und ich war glücklich, aber auch merkwürdig darin gefangen. Da war auch das irgendwie selbständige Verlangen nach mehr davon, bevor es ganz fort war, das nicht aus meinem Herzen kam und nicht aus meinem Verstand und schon gar nicht meinem Geist entsprang, merkwürdig denkt sie.

Nachdenklich sitzt sie auf ihrem Lager und versucht, zu verstehen. Ich werde einfach wachsam sein und der Stein wird mich warnen und auch schützen. Sie streckt sich und räkelt sich behaglich auf ihrem Lager und läßt die Hände in den See hängen und spielt mit dem Wasser

Titel: Re: Die Perlmutthöhle
Beitrag von Ellerina Elanor am 29. Dez. 2002, 18:28 Uhr
Elanor reitet mit verweintem Gesicht auf den grossen Felsen zu. Sofort springt sie von Elans Rücken und kniet nieder. Immer noch kullern ihr Tränen übers Gesicht.

"Owany, Owany" ruft sie völlig verzweifelt. "Owany hilf mir, bitte. Owany komm doch."

Sie klammert sich an einen grossen Stein. Elan bäumt sich auf. Er scheint sich grosse Sorgen um seine Herrin zu machen. Er wiehert und stampft.

Elanor drückt sich immer noch an diesen grossen Stein.
Alles was um sie herum geschieht scheint zu verschwinden. Bald sieht sie sich wieder in der Mitte des Schlangenkreises.
Der Traum den Elanor heute Nacht hatte schien eine Vision gewesen zu sein und diese ging jetzt weiter.

Die Augen kamen immer noch auf sie zu. Doch kurz vor ihr blieb sie im Schatten stehen.

Meine kleine Elanor. Was haben sie dir nur angetan. spricht sie zu ihr. Es ist eine männliche tiefe,eiskalte Stimme.

Wer hat mir was angetan. Wer seid ihr und wieso sucht ihr mich auf. erwidert Elanor darauf.

Ich bin der, der dir das Leben schenkte. Der der dir dein Leben ermöglicht. spricht die Stimme.

Doch da erwachr Elanor aus ihrer Trance. Weil Owany sie mit irgend etwas einrieb.

Titel: Re: Die Perlmutthöhle
Beitrag von Leuana-Owany am 30. Dez. 2002, 01:52 Uhr
Leuana~Owany genießt es, einfach nur dazuliegen und mit den Händen im Wasser zu spielen, als sie plötzlich an Elanor denken muß. Es ist kein gutes Gefühl damit verbunden. Sie erhebt sich von ihrem Lager und steigt schnell in der Schnecke nach oben und auf die Felsöffnung. Sie blickt suchend hinunter und sieht Elanor auf dem großen Stein kauern.

Was ist mit ihr geschehen? fragt sie sich, als sie ihre zusammengekauerte Gestalt dort erblickt, um Himmels Willen, was ist mit ihr? und mit einem Sprung stößt sie sich vom Felsrand ab und fliegt mit ausgebreitetem Gewand hinab ins Wasser. Schnell springt sie auf den Felsen und ist bei ihrer Freundin, die wimmernd und verkrampft dort hockt. Wotan hat sich bis auf den langen großen Stein gewagt und stubst Elanor immer wieder an. "Ruhig mein Guter, ganz ruhig." spricht sie beruhigend auf ihn ein.

"Elanor!" ruft sie leise während sie sich zu ihr hinunterbeugt und versucht, in ihr Gesicht zu sehen, doch ihre Haare hängen wild davor. "Elanor! ich bins, Deine Freundin Owany!" ruft sie leise und rüttelt sanft an ihrer Schulter, doch sie reagiert nicht.

Leuana~Owany holt einen Algenbeutel aus ihrem Gewand und legt ihn geöffnet neben sich auf den Fels, streicht Elanor die wirren Haare aus dem Gesicht und kippt sie mit sanfter Gewalt in Rückenlage und hält sie mit ihrem Arm so gestützt, daß sie ihr nicht entgleiten kann. Mit der freien Hand tröpfelt sie etwas von dem Gift eines Fisches auf ihre Stirn und verreibt es sanft auf ihrem Gesicht und auch ein wenig auf ihre Lippen. Sie muß nicht lange warten, bis die giftige Feuchtigkeit ihre Wirkung tut. Elanor schlägt die Augen auf und starrt sie angsterfüllt mit abwesendem Blick an. "Ganz ruhig Elanor, ganz ruhig, Dir kann nichts geschehen, ich bin bei Dir," spricht sie beruhigend auf ihre Freundin ein und streichelt sanft ihren Kopf, "ganz ruhig!"
Eine ganze Weile hält sie Elanor im Arm, bis sich langsam ihre Verkrampfung etwas löst. Vorsichtig nimmt sie sie auf und trägt sie über den schmalen steinigen Strandabschnitt, watet durch den Bach und erst, als sie den sandigen Strand erreicht, setzt sie sie sanft in den Sand. "Wotan komm her mein Guter!" ruft sie den edlen Hengst nahe zu sich heran, der ihr dicht gefolgt war und nimmt die Decke, die hinten an den Sattel gebunden ist und wickelt Elanor darin ganz fest ein. Immer noch befindet sich ihre Freundin in einem Schockzustand und sie weiss, daß sie Wärme und Geborenheit braucht, die sie ihr hier draussen nicht geben kann.

Leuana~Owany hebt ihre Freundin auf Wotans Rücken und schwingt sich hinter sie auf ihr Pferd. "Wotan, Du Guter, lauf, lauf nach Hause, schnell mein Guter, schnell!" flüstert sie dem Pferd zu. Wotan trabt los, wird vorsichtig immer schneller, bis er über den Strand dahinjagt. Sicher trabt er durch die Straßen der Stadt und bleibt erst vor Elanors Haus stehen. "Guter Wotan" spricht sie, während sie ihn liebevoll streichelt.


Titel: Re: Die Perlmutthöhle
Beitrag von Leuana-Owany am 02. Jan. 2003, 16:31 Uhr
Leuana~Owany erreicht langsam durch das Wasser gleitend den großen Stein, der direkt neben ihrer Höhle aus dem Fels gewachsen zu sein scheint, denn so lückenlos kommt er aus der steilen Felswand. Sie fühlt sich schon wieder fast normal nach dem langen Tag in der Stadt und ihres kritischen Zustandes, in dem sie sich in der Kräuterkate zuletzt befand.

In der Welt der Landbewohner kommt man wohl nie zur Ruhe, denkt sie, oder ist es nur in der Weltenstadt so, oder empfinde ich es nur so, weil ich alleine bin unter ihnen, denn als Vater dabei war, war ich in seiner Obhut und er achtete immer darauf, daß ich nicht zu lange dem Wasser fern war. Oh Vater, wo bist Du nur? fragte sie in den Himmel über sich.

Viele Fragen schwirren durch ihren Kopf und sie spürt, daß sie mehr in ihrem Wasserelement bleiben muß und die Landausflüge nicht länger als ein paar Stunden dauern dürfen. Außerdem muß sie erst einmal ihr Leben neu ordnen und die Eindrücke der letzten Tage verarbeiten. Sie spürt auch den Wunsch, die ganze Gegend hier um ihre Höhle unter Wasser einmal genau anzusehen, denn sie braucht langsam wieder Nahrung, sie braucht Algen und einige hatte sie schon tief auf dem Grunde hier um ihre Höhle gesehen.

Sie läßt sich weiter ein wenig auf der Wasserobefläche treiben und schaut dabei zum Himmel und denkt an ihre Freundin Elanor. Was mache ich nur, um sie endgültig von diesem Wesen zu befreien? fragt sie sich und taucht dann schnell hinunter zum Eingang, durch ihn hindurch und springt, aus dem kleinen See auftauchend, wieder auf ihr Lager. Oh meine wunderschöne Höhle, Du weiches Lager, wie habe ich euch vermißt! denkt sie und streichelt liebevoll das dicke Moospolster auf dem sie liegt und ihren Kopf hineinkuschelt. Endlich Frieden, endlich Ruhe, endlich meine geliebte Stille.... und schon ist sie in tiefen Schlaf gesunken, gefallen, wie ein Stein auf den Grund des Meeres um endlich dort einfach nur in Stille zu sein. Aus der Schnecke tönt saftes Rauschen, das leicht ab- und anschwillt und sie in das ewige Wiegenlied des Meeres einhüllt.....

Titel: Re: Die Perlmutthöhle
Beitrag von Leuana-Owany am 03. Jan. 2003, 10:29 Uhr
Leuana~Owany erwacht aus einem traumlosen Schlaf und blickt in die Schnecke über sich.

Sie hatte im Strudel der Ereignisse noch gar keine Zeit gefunden, sich ihr neues Gewand genau anzusehen. Auch hatte sie seit ihrer Rückkehr aus den Tiefen des Meeres eine feine Haut gespürt, die ihren Körper wohlig umschloß und nur ihr Gesicht, ihre Hände und ihre Füße nicht bedeckte.

Die Algenbänder, die sie immer um ihren Körper fest gewickelt hatte, nachdem sie ihn mit der geleeartigen Substanz einbalsamiert hatte, die sie immer von der alten Meerfrau bekam und die sie bei jedem Vollmond neu auftragen mußte, damit sich ihr mehr menschlicher Körper nicht im Meerwasser unterkühlte, waren verschwunden.  Jetzt hielt diese feine durchsichtige Haut ihren Körper wohlig warm. Sie fühlte sich lebendig an, obwohl sie nicht verstand wieso und sie lies sich auch nicht von ihrem Körper entfernen, das hatte sie schon einmal vorsichtig aus Neugierde an ihrem Arm ausprobiert.

Sie öffnet ihr Gewand, legt es ab und befühlt diese neue Haut ausgiebig, sie fühlt sich wunderbar an, so weich und zart. Sie gleitet von ihrem Ruhelager und schwimmt in ihrem kleinen See herum und genießt die Beweglichkeit, es fühlt sich herrlich an denkt sie, aber auch ungeschützt, ich wäre ohne das Gewand viel verletzlicher und Erinnerungen aus der Kindheit tauchen in ihr auf. Erst als die alte Frau des Meeres sie in ein Algengewand gekleidet hatte, verletzte sie sich weniger an den scharfen Felsen des Riffs. Jedes Jahr bekam sie ein neues von ihr, bis sie ausgewachsen war. Viele Sommer hatte sie ihr altes Gewand getragen und nie hatte es sich verändert stellt sie nachdenklich fest.

Sie stieg wieder auf ihr Ruhelager zu ihrem Gewand, denn sie wollte es nicht länger dort alleine liegen lassen, irgendwie hatte sie das Gefühl, daß sie und das Gewand zusammengehörten; sie fühlte sich auch gleich irgendwie besser, nicht nur geschützter und angezogen.

Sie springt ins Wasser zurück und taucht am Stein ihres Ruhelagers hinab und stellt zu ihrer Verwunderung fest, daß der Sockel gleichbleibend bis hinunter in den Sand reicht. Sie schwimmt zum Rand der Höhle und an ihm entlang und stellt noch verwunderter fest, daß die Höhlenwände, wie die Felswände draußen, glatt und steil nach unten in den Sand führen und hier in der Höhle einen vollkommenen Kreis bilden. Sie taucht auf und steigt die Treppen hinauf zu einem der Ruhelager, das auf einem Absatz, der an der ganzen Höhle rundum entlangführt, sich befindet.

Das ist nicht zufällig hier entstanden denkt sie und fragt sich, wie die Höhle und die glatten Felswände wohl entstanden sind. Sie taucht noch einmal hinab und entdeckt jeweils unter den Ruhelagern Rillen in dem glatten Fels, die bis hinunter in den Sand reichen. Merkwürdig denkt sie und taucht wieder auf. Sie untersucht den Fels hinter den Ruhelagern und findet auch dort die Rillen, die von Moos bewachsen sind, sich aber noch beinahe mannshoch über dem Ruhelager fortsetzen.

Sie schwimmt noch einmal in die Mitte des Sees zu ihrem Ruhelager und sieht es sich genau an, hebt das Moos vorsichtig aus der, wie für das Moos gemachten Vertiefung und sieht in Kopfhöhe eine leicht grün-golden schimmernde Vertiefung in Form einer Hand. Ihr Herz beginnt schneller zu schlagen und sie nähert sich vorsichtig mit ihrer Hand dieser Mulde. Kaum berührt sie sie, als das Gold wie die Sprenkel ihres Gewandes aufleuchtet und sich das Lager zu bewegen beginnt. Sie zieht erschrocken die Hand wieder zurück, doch der Stein bewegt sich immer weiter mit ihr zur Seite, bis er nur noch in Höhe der Hand irgendwie mit dem Sockel verbunden zu sein scheint und der Rest mit ihr über dem kleinen See schwebt.

Sie traut ihren Augen kaum, dort, wo ihr Lager vorher war führt eine steile Treppe hinab in den Hohlraum des Sockels. Neugierig kriecht sie dorthin und fragt sich, ob sich auch der Stein nicht wieder schließt, wenn ich da hinuntersteige? und zögert noch, aber ihre Neugierde siegt. Sie klettert vorsichtig die Stufen, die eher einer Leiter ähneln, hinunter und stellt beruhigt fest, daß der Stein über ihr sich nicht bewegt. Sie klettert tiefer und tiefer und sie muß schon tiefer sein, als der sandige Meeresboden, als sie auf dem Boden einer riesigen Höhle ankommt, die von goldenen Lichtadern durchzogen ist, die alles in ihren sanften Schimmer tauchen. Sie traut ihren Augen kaum, unzählige wunderschöne Muscheln, gefüllt mit Edelsteinen und den verschiedensten Perlen, stehen in kleinen Nieschen und in goldenem Licht schimmernde Becken mit lebenden Algen stehen in reicher Zahl. Durch feine Wasserrinnen werden sie mit frischem Wasser durchflutet. Sie sehen gesund und kräftig aus und sie weiss spontan in ihrem Innern, wozu die einzelnen Algen dort wachsen. Sie sinkt überwältigt von dem Anblick und dem Wissen, das in ihr Bewußtsein steigt auf ihre Knie und Tränen laufen über ihre Wangen und Schluchzen ergreift sie und sie denkt nur immer wieder Oh Geist des Meeres... Geist des Meeres... und erinnert sich an sein pulsierendes Licht in den Tiefen des Meeres.

Nach einer Weile springt sie auf, stürzt die Treppe hinauf, steigt auf ihr Lager und legt ihre Hand auf die Mulde und ist froh, als sich der Stein wieder über die Öffnung schiebt und sie fest verschließt.

Titel: Re: Die Perlmutthöhle
Beitrag von Leuana-Owany am 03. Jan. 2003, 13:53 Uhr
Leuana~Owany sitzt immer noch wie angewurzelt und leicht zitternd auf ihrem Lager, unter sich die Treppe wissend, die zu den unzähligen Schätzen des Meeres führt, Schätze, die Nahrung und Heilung, aber auch in der Welt der Landbewohner unermeßlichen Reichtum bedeuten. Am meisten jedoch ist sie von der Fülle des Wissens überrascht, das sich beim Anblick der Algen in ihr auftat.

Was mache ich mit dem Wissen? Ich bin doch keine Heilerin, wie Morgana denkt sie und ich kann doch nur einige Stunden an Land bleiben. Ihre Gedanken überschlagen sich und ihr innerer Druck, das Wissen anwenden zu müssen, um damit zu helfen, überfordern sie in diesem Augenblick.

Doch plötzlich schießt ein Gedanke durch ihren Kopf,  niemand darf von der Höhle erfahren, fast panisch erfaßt sie der Gedanke, aber was ist mit Sethai, er konnte meine Gedanken lesen. Schnell bittet sie den Stein an ihrer Brust um Schutz, daß niemand die Gedanken an dieses Geheimnis in ihrem Kopf, Herz oder sonstwo lesen kann, sie fleht ihren Stein geradezu an, es für alle Wesen unlesbar in ihr zu verbergen, doch bei dem Gedanken an Sethai hatte sie das Gefühl, als wäre er momentan bei ihr gewesen und hätte alles mitbekommen, doch sie hoffte, sich getäuscht zu haben.

Jetzt fühle ich mich schon besser denkt sie und atmet erleichtert auf, auch wenn der Gedanke, daß sie Sethai mit ihrem ängstlilchen Gedanken an ihn, ihm das Wissen übermittelt haben könnte, doch etwas unwohl ist. Sie streckt sich auf ihrem Lager aus und weiss, daß sie zur Ruhe kommen und ihren Körper von dem Zittern befreien muß, das sie noch nicht losgelassen hatte. Sie umgreift ihren Schutzstein und beginnt zu summen und beobachtet, wie die Sprenkel in ihrem Gewand in sanftem Leuchten pulsieren und sich ihr Gemüt immer mehr beruhigt und das Zittern aufhört und sie in erholsamen Schlaf fällt.

Titel: Re: Die Perlmutthöhle
Beitrag von Sethai am 03. Jan. 2003, 14:22 Uhr
Für einen kurzen Moment nur erscheint der Schlafenden eine dunkel-goldene Schattengestalt im Traum.

...Keine Angst, Frau des Meeres. Ich kann schweigen...

Titel: Re: Die Perlmutthöhle
Beitrag von Leuana-Owany am 03. Jan. 2003, 14:58 Uhr
Nicht lange währt der Schlaf, in den Leuana~Owany gesunken ist, jedoch fühlt sie sich wieder ruhig und gelassen wie immer und sieht auch wieder beherzt in die Zukunft. Sie erinnert sich an eine Traumgestalt, die ihr kurz beim Erwachen erschien, aber zu kurz und flüchtig war sie da, als daß sie sich ihrer klar erinnert.

Es wird sich schon alles so einstellen, wie es gut ist. Sicher besteht die Höhle schon viele Jahrhunderte und da muß ich mich jetzt ganz bestimmt nicht verrückt machen denkt sie und lächelt ein wenig über ihre Reaktion. Es wirkt auch eine starke Kraft dort unten, noch um vieles stärker, als ich sie sie hier in meiner Höhle schon fühle, denkt sie, vielleicht war das ja auch der Grund für mein Zittern und meine emotionale Reaktion?

Sie blickt in die Schnecke und sieht an dem Licht, das durch ihre Öffnung scheint, daß es Zeit ist, Elanor aufzusuchen, sie hatte ihr versprochen, heute zu ihr zu kommen. Doch da taucht vor ihrem geistigen Auge die mit Perlen gefüllte Muschel auf, die rechts in einer Niesche in der unteren Höhle steht und sie weiss, daß die große rosa Perle Elanor helfen wird, das Wesen von ihr fernzuhalten, zumindest soweit, daß es ihr keinen Schaden mehr zufügen kann, weder geistig noch körperlich.

Leuana~Owany legt wieder ihre Hand in die Mulde unter ihrem Mooskissen und sofort gibt ihr Lager wieder den Zugang zur unteren Höhle frei. Schnell ist sie hinuntergeklettert und steht vor der Muschel mit den Perlen. Wie sie es vor ihrem geistigen Auge sah, liegt dort die große rosa Perle und sie nimmt sie mit einer Danksagung an den strahlenden Meergeist zu sich und denkt noch, soll ich Morgana ein paar Algen mitbringen, die die Wunden so schnell heilen? Sicher wird sie sich darüber freuen und es wird ihr helfen, ihre Patienten schneller wieder auf die Beine zu bringen. Dankend nimmt sie aus einem der Becken ein paar Algen vorsichtig heraus und schiebt sie mit samt der Perle tief in eine der Falten ihres Gewandes. Sie ist glücklich, mit solch kostbaren Dingen ihrer Freundin und sicher auch Morgana eine Freude machen zu können. Sie spürt in ihrem Herzen, das dafür die Algen hier wachsen und beruhigt und dankbar steigt sie schnell wieder hinauf, verschließt den Eingang und ist mit einem Sprung in ihrem Höhlensee verschwunden und taucht durch den langen Gang hinaus in den Ildorel.

Bewußt hat sie den Eingang unter Wasser zum Verlassen ihrer Höhle benutzt, denn sie möchte es nicht riskieren, daß einer der Fischer sie von der Felsöffnung springen sieht und neugierig wird.

Schnell wie ein Fisch schießt sie durchs Wasser und steigt bei der Stadtmauer vorsichtig aus dem Wasser und eilt an ihr entlang zu Morganas Haus.

Titel: Re: Die Perlmutthöhle
Beitrag von Leuana-Owany am 05. Jan. 2003, 05:08 Uhr
Leuana~Owany schont ihren verletzten Arm und braucht deswegen etwas länger, um zu ihrer Höhle zu schwimmen. Sie taucht durch den Eingang hinein und läßt sich auf ihrem Lager nieder. Der Schnitt muß sich dank der Algensubstanz schon geschlossen haben, denn sie spürt ihn kaum noch. Das ist noch einmal gutgegangen, denkt sie und sie weiss, daß ihr soetwas nicht noch einmal passieren wird. Oh, meine geliebte Muschel, wie behütet war ich immer in Dir! seufzt sie und denkt an die vielen Jahre, in denen sie in ihr gelebt hatte und in der Erinnerung an das sanfte Schaukeln auf den Wellen schläft sie ein.

Titel: Re: Die Perlmutthöhle
Beitrag von Leuana-Owany am 05. Jan. 2003, 15:12 Uhr
....und Du immer sein wirst meine kleine Leuana, antwortet ihr die Muschel geistig und hüllt sie in einen feinen Wassernebel ein, der sie die Geborgenheit intensiv wiedererleben läßt, doch sie sinkt schon in tiefen Schlaf und denkt, daß das Gefühl der Geborgenheit aus ihrer Erinnerung stammt.

Sie fühlt sich nach einem kurzen Schlaf wieder frisch und glücklich, was sie vorher überhaupt nicht war, als sie sich auf ihr Lager legte und betastet und beguckt sich ihren Arm, bei dem nichts mehr von dem Schnitt zu sehen ist, nicht einmal eine Narbe, ja sogar die feine Haut, die ihren Körper wohlig warm einhüllt, ist wieder vollkommen zusammengewachsen. Glücklich schwingt sie sich von ihrem Lager in den See und schwimmt übermütig in ihm herum. Oh! Tut das gut! denkt sie und überlegt, was sie unternehmen soll, denn sie fühlt sich voller Tatendrang.

Da kommt ihr ein Gedanke, vielleicht kann mir die Malerin ein Bild von Vater zeichnen, wenn ich ihr ihn genau beschreibe, dann könnte ich mit Hilfe dieses Bildes ihn  vielleicht doch noch finden oder jemanden, der ihn gesehen hat. Schnell taucht sie aus ihrer geliebten Höhle und schießt durch den Ildorel. Sie schwimmt einen großen Bogen um den Hafen und erst dort, wo hinter dem Hafen eine Gasse in die Stadt führt steigt sie aus dem Wasser und eilt ins Handwerkerviertel.

Titel: Re: Die Perlmutthöhle
Beitrag von Leuana-Owany am 02. März 2003, 19:04 Uhr
Leuana~Owany liegt in tiefem Winterschlaf auf ihrem Mooslager. Doch seitdem die Tage fast unmerklich wieder etwas länger werden beginnen Träume sie auf das Ende dieser Ruhephase vorzubereiten. An einem Tag, als die Sonne zwischen den dahinjagenden Wolken mit schon leicht wärmenden Strahlen auf die Erde scheint und die Höhle in zarten Farbschimmer hüllt, erwacht sie.
"Wo bin ich?" fragt sie sich leise und nur langsam kommt die Erinnerung. Sie war mit der Malerin aus der Buchbinderei Corso gegangen. Dort hatte sie sich schnell von ihr verabschiedet als sie im Schatten eines Hauses meinte, ihren Vater entdeckt zu haben. Doch leider hatte sie die Gestalt aus den Augen verloren als sie in Gängen unter der Stadt verschwand. Zurück in ihrer Höhle spürte sie die durchdringende Müdigkeit, die sie in den unmittelbar bevorstehenden "Schlaf der zwei Monde" fallen lies, wie ihr Volk ihren jährlichen Winterschlaf nannte. Was mag wohl alles in der Zwischenzeit passiert sein? fragt sie sich. Sie bewegte langsam ihre Glieder, langsam, ganz behutsam, denn der Körper brauchte mehr Zeit als ihr Bewußtsein, bis er wieder ganz wach war.

Wie mag es meiner Freundin Elanor gehen und Schilama, der kleinen Elbin? denkt sie bei sich und hofft, daß es all ihren neuen Bekannten gut gehe. Ich freue mich schon Wotan wiederzusehen und auf ihm dahinzujagen denkt sie, doch plötzlich überkommt sie etwas Beklemmendes, eine ungute Ahnung? Was ist nur geschehen? Was ist mit ihnen? fragt sie sich bang und zwingt sich zur Ruhe. Ich darf nicht gleich in die Stadt, das wäre Selbstmord, mein Körper braucht mindestens einen Tag leichte Bewegung, bevor ich ihn wieder voll belasten kann.
Leuana~Owany gleitet sanft von ihrem Lager ins Wasser um ihren Körper sanft aber endgültig aus dem "Schlafe der zwei Monde"  zu wecken.

Titel: Re: Die Perlmutthöhle
Beitrag von Leuana-Owany am 03. März 2003, 00:40 Uhr
Leuana~Owany hat nach Stunden des Aufenthaltes in ihrem See ihre alte Beweglichkeit wiedererlangt und verspürt erfreut Hunger. Mit einem Sprung schießt sie aus dem Wasser und landet auf ihrem Lager. Sie schiebt die Hand unter das Moos und sogleich beginnt sich íhr Lager zu verschieben und den Gang in die untere Höhle freizugeben. Sie klettert flink hinab und dankt in einem stillen Gebet dem Hüter der Meere für die Nahrung, die in reicher Fülle dort unten in dem geheimnisvollen Licht in den Becken wächst. Sorgfältig pflückt sie von einigen Algen ein paar junge Blätter, die in den ersten Tagen nach dem "Schlaf der zwei Monde" besonders gut zur Stärkung des Körpers geeignet sind.

Sie betrachtet die unzähligen Edelsteine, die überall in den großen Muschelschalen in feuchtem Glanz schimmern. In einer Schale entdeckt sie einen tiefroten, vom Meeresgrund natürlich geschliffenen Stein, der ihre Aufmerksamkeit anzieht. Sie spürt die wohltuende Wirkung auf ihr Gemüt, die von diesem Stein ausgeht und weiss intuitiv, daß sie ihn mit sich nehmen soll. Eine starke belebende Kraft geht von ihm aus, eine Wärme, die sie vollkommen durchströmt.

Mit den Algen in der einen Hand und dem tiefroten Stein in der anderen Hand steigt sie hinauf zu ihrem Lager.
Sie setzt sich auf das weiche Moos, legt die Algen und den Stein vor sich hin und gleitet mit der Hand unter das Moos, worauf sich sich das Ruhelager mit ihr über den geheimen Gang schiebt. Sie genießt die Algen und streckt sich noch einmal wohlig auf ihrem Lager aus, um ihrem Körper noch ein wenig Ruhe zu gönnen, bevor sie sich in die Stadt aufmacht, um nach Elanor und Schilama zu sehen.

Titel: Re: Die Perlmutthöhle
Beitrag von Leuana-Owany am 03. März 2003, 01:18 Uhr
Leuana~Owany klettert in die Muschel über ihrem Lager und steigt in ihr hinauf bis zur oberen Öffnung, schlüpft auf die Plattform und genießt erst einmal den frischen Wind, der dort oben weht. Sie schaut der Sonne zu, wie sie langsam aber stetig am westlichen Horizont untergeht und blickt über das Wasser, beobachtet den Strand, der sich bis zur Stadt erstreckt und springt dann mit einem federnden Satz hinab in die Fluten. Sie entschließt sich über die Felsen bis zum Sandstrand zu laufen und über ihn bis zur nördlichen Stadtmauer, und nicht zur Stadt zu schwimmen.
Sie läuft über den steinigen Strandbereich bis zu dem Wildwasserbach, überquert ihn und erreicht den langen Sandstrand. Eigentlich wollte sie erst in Elanores Haus vorbeischauen, aber irgendetwas drängt sie, erst in der Kräuterkate vorbeizuschauen. Vielleicht ist ja auch Elanor gerade dort, dann würde sie beide wiedersehen. Auch war sie vor ihrer Ruhephase gar nicht zu einem richtigen Gespräch mit Morgana der Heilerin gekommen. Zielstrebig und behende bewegte sie sich der Stadt entgegen und genoß ihre neue Kraft, die sie in sich spürte.

Titel: Re: Die Perlmutthöhle
Beitrag von Leuana-Owany am 09. März 2003, 01:35 Uhr
Leuana~Owany beobachtet aufmerksam die Gegend um ihren Höhlenbereich und taucht erst hinunter, nachdem sie sich sicher ist, daß niemand sie beobachtet. Schnell gleitet sie durch den gewundenen Gang hinauf in den kleinen See ihrer Höhle. Sie weiss nicht, wie lange sie sich auf ihm hat treiben lassen, aber nun fühlt sie sich wieder wie eine Meerfrau. Sie läßt sich auf ihr Lager sinken, kuschelt sich in das weiche Moos und schließt ihre Augen. Ich bin so unendlich müde, stellt sie fest, dankt mit schwindendem Tagesbewußtsein noch still dem Geist der Meere für seine Gaben und sein wundersames Wirken und schläft dann vollkommen erschöpft ein.

Titel: Re: Die Perlmutthöhle
Beitrag von Leuana-Owany am 09. März 2003, 14:02 Uhr
Leuana~Owany wird wach, fühlt das Moos unter sich, hört das Rauschen des Windes und das Auf und Ab der Wellen durch die große Schnecke und die vertraute Musik des Meeres tut ihr unendlich gut. Sie verspürt großen Durst und will sich erheben, doch ihre Glieder sind unendlich schwer und sie sinkt zurück. Blitzschnell schießt ein Gedanke durch ihren Kopf, die Krankheit des Mädchens in Morganas Haus muß sich in sie hineingeschlichen haben. Sie bleibt aber ruhig, denn sie hat volles Vertrauen in das Heilmittel ihres Vokes. Sie geht in Gedanken zurück in die Zeit, in der sie bei ihrem Volk lebte und erinnert sich an die Erkrankten und an die, die vorbeugend die Medizin zu sich genommen hatten. Einige blieben völlig unberührt, die Alten und Kinder lagen auch schon einmal mehrere Tage beinahe regungslos auf ihren Mooslagern, ohne aber die geringsten Anzeichen der schleichenden Krankheiten zu zeigen.

Sie ruft sich auch die Geschehnisse der letzten zwei Tage ins Bewußtsein. Sie hatte nicht die nötige Zeit nach dem Schlaf der zwei Monde abgewartet und war früher, als ihre Tradition es vorschrieb, aktiv geworden und das in der anstrengenden Welt der Menschen, dann noch der Schock über Elanors Schicksal und die Nacht, von der sie nicht wußte, was mit ihr geschehen war, bis sie am morgen bei dem kleinen See aufgewacht war. Die Begegnung mit dem Lord Commander war auch nicht ohne Krafteinsatz. Sie seufzt, ich muß trinken, viel trinken... denkt sie verzweifelt.

Nocheinmal versucht sie, sich von ihrem Lager zu erheben, doch es gelingt ihr nicht. Jetzt ergreift sie doch Panik und sie ruft verzweifelt: "Geliebte Muschel, bitte hilf mir, - hilf mir, - laß mich nicht verdursten!" und Tränen rinnen über ihre Wangen, doch schon verläßt sie auch wieder das Tagesbewußtsein und sie sinkt erneut in tiefen Schlaf.

Titel: Re: Die Perlmutthöhle
Beitrag von Leuana-Owany am 09. März 2003, 16:35 Uhr
Leuana~Owany erwacht von einem plätschernden Geräusch. Mühsam öffnet sie die Augen und läßt ihren Blick suchend umherschweifen. Fast schon wollen ihre Augenlieder wieder zufallen, als sie überrascht auf ein kleines Rinnsal blickt, daß sie in der fast vollkommenen Dunkelheit der Höhle neben sich erkennt. Es ergießt sich von irgendwo aus der Schnecke über ihr, unmittelbar an ihrem Lager vorbei, hinunter in den See. Wasser! durchfährt es sie, Wasser! Mit aller Kraft greift sie ein Stück Moos aus ihrem Lager und hält es mit kraftloser Hand unter das herunterplätschernde Wasser. Nur einen Moment später ist es durchtränkt und sie läßt es auf ihr Gesicht fallen und drückt es mit viel Mühe zusammen. Das Wasser sickert aus dem Moos in ihren halb geöffneten Mund und sie läßt es in ihre Kehle rinnen. Auch wenn sie den prasselnden Regen durch ihre Schnecke hört, so weiss sie, daß es kein Zufall ist, daß es gerade jetzt greifbar neben ihrem Lager zu ihr herunterplätschert und sie dankt ihrer Muschel für das erfrischende und sicher rettende Naß. Sie schafft es, noch mehrere Male mit Hilfe des Mooses davon zu trinken.

Leuana~Owany liegt immer noch erschöpft auf ihrem Lager, aber das Wasser hatte eine enorm stärkende Wirkung auf ihren Körper, so daß sie wieder voller Zuversicht ist, auch die ein oder zwei Tage, die sie noch  brauchen würde, um wieder die Alte zu sein, zu überstehen.

Titel: Re: Die Perlmutthöhle
Beitrag von Leuana-Owany am 11. März 2003, 16:03 Uhr
Nach einem langen erholsamen Schlaf spürt Leuana~Owany sich schon wieder so kräfig, daß sie sich behutsam von ihrem Lager in den See gleiten läßt und auf eine bestimmte Stelle der Höhle zuschwimmt. Da, zwischen zwei mit Moos gefüllten Lagern, läuft frisches Trinkwasser an der Felswand in einem kleinen Rinnsal herunter. Es dringt im oberen Bereich der Wand durch eine Felsspalte und dient ihr schon seit dem ersten Tag als Trinkwasser, das sehr weich ist, köstlich schmeckt und immer kühl ist. Sie hält ihre Muschel an die Wand, die sie dort als Trinkschale auf den Boden gestellt hat, der rundum in Höhe der Lager verläuft und stillt ihren Durst.

Genauso behutsam will sie gerade zurückschwimmen, als sie sich überlegt, vielleicht doch lieber auf das Lager neben ihrer Quelle zu steigen. Sollte sie wider Erwarten noch einmal zu schwach sein, um ihre Quelle zu erreichen, so bräuchte sie sich hier nur ein wenig vorzubeugen. Doch sie verwirft den Gedanken und nimmt anstelle dessen die gefüllte Muschel mit zu ihrem Lager in der Mitte des Sees und stellt sie dort vorsichtig auf dem breiten Steinrand ab. Sie ist sich sicher, daß sie das Schlimmste schon überstanden hat und möchte lieber direkt unter der großen Schnecke liegen, aus der das Lied des Meeres klingt. Sie würde es auch an jeder anderen Stelle der Höhle hören, aber hier war es am intensivsten, hier war sie ganz eingehüllt in den vertrauten Klang.

Sie kuschelt sich wieder in das Moos und freut sich, daß es ihr schon wieder wesentlich besser geht. Wenn sie wieder ganz gesund ist, wird sie Morgana neue Kügelchen machen - einfach zur Sicherheit.

So, wohlig sich in das weiche saftige Moos kuschelnd, sinkt sie in Erinnerungen und lebt im Geiste wieder in ihrer Muschel. Sie weiss, es sind nur Erinnerungen, aber immer, wenn sie an ihre Muschel denkt, spürt sie sie, als wäre sie bei ihr. So vermischen sich Bilder der Erinnerung und die geistige Verbindung zu ihrer Muschel in einen erholsamen Zustand zufriedenen Glücks.

Titel: Re: Die Perlmutthöhle
Beitrag von Leuana-Owany am 15. März 2003, 16:16 Uhr
Leuana~Owana weiss nicht, wielange sie wieder geschlafen hat, aber sie fühlt sich gut. Sie erhebt sich trotzdem vorsichtig von ihrem Lager und steigt durch die Schnecke nach oben auf die Plattform und blickt über den weiten See und rechts hinüber zum Strand. Es ist früher Morgen. Sie streckt die Hände zum Himmel hin geöffnet und singt die Dankeshymne an den Meergeist für ihre Rettung. Weit über das Wasser klingt das Auf und Ab des Liedes, dessen Wellen sich mit denen des Wassers vermischen und die goldenen Sprenkel in ihrem Gewand pulsieren in sanftem Schimmer. Leuana steht da und spürt die Kraft und Liebe ihres Vokes zum Meer durch sich strömen und ihr ist für eine Weile, als stände sie mitten unter ihnen und alle blickten sie mit ihrem heiteren Lächeln an, das dort bei allen der natürliche Ausdruck ihrer unbeschwerten Lebensweise ist.

Leuana~Owany setzt sich auf den Stein in der Mitte ihrer Felsenterasse und überdenkt ihre Situation. Nach einigen Überlegungen wird ihr klar, daß sie sich entscheiden muß. Wenn sie ihren Vater hier nicht findet, entschließt sie sich, wird sie zu ihrem Volk zurückkehren, denn ohne die körperliche Anwesenheit und den Schutz ihrer geliebten Muschel wird sie nicht weiterreisen. Auch wenn sie hier einige nette Menschen kennengelernt hat, die ihr sogar schon lieb geworden sind, so ist ihr das Leben an Land zu anstrengend und sie sehnt sich danach, all das, was ihr so vertraut und selbstverständlich ist, wieder unbeschwert zu leben, und das ist nur bei ihrem Volk möglich.

Leuana~Owany begibt sich in die untere Höhle und beginnt mit der Herstellung der Kügelchen. Als die Sonne ihren höchsten Punkt erreicht, ist sie fertig und benutzt zwei lange breite Algenblätter, um die Kügelchen darin einzurollen. An beiden Enden mit feinen Algenbändern zugeschürt und über Kreuz die ganze Rollen entlang damit fest umwickelt, behalten die Kügelchen in diesen Rollen drei Sommer ihre heilende Kraft, wenn Morgana sie im Schatten draußen in den Wind hängt.

Mit den beiden Rollen in ihrem Gewand taucht Leuana durch ihren Eingangsstollen hinaus in den See. Sie will nicht riskieren, daß einer der Landbewohner, der bei dem frühlingshaften Wetter hier irgendwo umherschweifen könnte, sie sieht, wenn sie von der Plattform springt. So schwimmt sie bis zur nördlichen Stadtmauer, um Morgana das Versprochene zu bringen.

Titel: Re: Die Perlmutthöhle
Beitrag von Schilama am 25. März 2003, 22:09 Uhr
Für Schilama hört sich alles was Leuana von sich gibt, nur noch gefährlicher an und sie hätte sich fast dazu entschlossen doch nicht mitzukommen, doch dann nickt sie Leuana zaghaft zu und tut wie ihr geheissen. Erst steigt sie in das kalte Wasser und direkt nachdem sie Luft geholt hat, geht alles sehr schnell. Leuana ergreift sie an der Hand und taucht ab.
Dabei versuch Schilama, die Anweisungen der Position von Armen und Beinen, so gut wie möglich einzuhalten, was ihr aber nur halbwegs gelingt, da Owany mit rasenden Geschwindichkeit schwimmt.

Dann ist Schilama auch schon wieder aus dem Wasser heraus und sie öffnet etwas verwundert die Augen, da es so schnell ging, das sie schon beinahe glaubt das es nicht geschehen ist, würde sie nicht noch die Kälte des Wasser an sich spühren.
Sie hat gar keine Zeit die Höhle genauer in Augenschein zu nehmen, da Leuana schon mit der Salbe kommt und ihr rät sich schnellstens damit einzureiben. Schilama sagt dazu nicht nein, wenn es hilft die Kälte zu vertreiben, rasch hat sie sich ausgezogen, eingerieben und genauso rasch wieder angezogen.

Schilama schaut sich um, während auch die Salbe ihre Wirkung zu zeigen beginnt und sie ist ehrlich gesagt ziemlich überrascht, dass es so schnell geht. Dann nimmt die Höhle genauer in Augenschein und ihr kommt es vor, als wäre sie von einem Augenblick in den nächsten, im warsten Sinne des Wortes, in eine völlig andere Welt eingetaucht.
Schilama braucht einen Moment, ehe sie sich zu Leuana wendet und ein Wort herausbringt, noch ein wenig gefesselt von dem völlig neuen Anblick, der sich hier bietet. "Du hast es schön hier Leuana, auch wenn für mich fremd und eigenartig", sagt sie mit einem Lächeln, während sie sich dabei auch weiter umschaut...

Titel: Re: Die Perlmutthöhle
Beitrag von Leuana-Owany am 25. März 2003, 23:30 Uhr
Leuana~Owany erfreut sich über Schilamas Anwesenheit in ihrer Höhle. Nachdem sie sich mit der Substanz eingerieben, und ihre nassen Kleider wieder angelegt hat, steigt Leuana wieder in den See und schwimmt hinüber zu ihrem Lager in der Mitte des Sees. Sie winkt Schilama zu, ihr zu folgen und ruft ihr zu: "Magst Du mit mir auf meine Terasse steigen?" und zeigt hinauf in die große Schnecke über dem Lager. Sie steigt in den Rand der Schnecke und beugt sich hinunter, um Schilama sehen zu können und lächelt.

Als Schilama bei ihr ist zeigt sie ihr den inneren Wulst der Schnecke und meint: "Geh einfach darauf hinauf, ich folge Dir und pass auf, daß Du nicht abrutschst. Wenn Du oben bist brauchst Du nur durch die Öffnung zu klettern und Du bist auf der Terasse. Ich bin direkt hinter Dir."

Vorsichtig geht Schilama höher und klettert oben durch die Öffnung. Leuana ist dicht hinter ihr, bereit, sie sofort zu stützen, falls sie auf dem doch recht glatten Innern der Schnecke ausrutschen sollte. So erreichen sie die Plattform in der steilen Felswand hoch über dem See. Leuana geht zum Rand und blickt zu Schilama, die noch  bei der Öffnung im Felsboden steht und schwärmt: "Ist es nicht herrlich hier oben, sieh nur, man kann von hier aus bis nach Talyra sehen und hat einen Überblick über den ganzen Strand."

Titel: Re: Die Perlmutthöhle
Beitrag von Schilama am 26. März 2003, 00:20 Uhr
Schilama folgt dem merkwürdigen Pfad hinauf, selbst ihre Stiefel, die durch das spezielle Leder, recht Nässe abweisend sind, sind Tauchgängen und nassen Muschelpfaden nicht gewachsen und so rutscht sie ein paar Male, beinahe aus.
Doch schließlich, kommt sie oben an, aber sie schreckt kurz zurück, denn nach dem blossen Gestein führt es Steil abwärts, ohne Geländer oder ähnliches. Dadrunter ist zwar Wasser, aber für Schilama doch etwas hoch, besonders, wenn sie sich nicht einmal darauf vorbereitet ist.

Kurz darauf, tritt Leuana von hinten an sie heran und sie beruhigt sich schnell, im Grunde ist es nichts anders als bei ihrer Tanne, nur das es dort ihre Welt ist und die Natur um sie herum ist, statt Stein und Wasser. Eine Weile genießt sie die Aussicht, des großen Sees und die von Talyra. Trotzdem, würde sie ihre Tanne vorziehen, dort ist zwar Talyra nicht so gut zu sehen und auch nicht die See von so nahem, aber die Natur und deren Wälder ist einfach Schilamas Welt, auch wenn sie gegen diese Aussicht nichts einzuwenden hat.

"Schön hast du es hier, wenn du aber mal zu mir kommst, zeig ich dir auch mal meine Aussicht", sagt sie lächelnd. Der leichte Wind, den sie spührt, ist aber nicht kalt, wie sie es befürchtete und sie wundert sich erst ein wenig, bis sie begreift, dass es wohl an der Wirkung der Salbe liegen muss und Schilama hofft, das diese Wirkunge auch solange anhält, bis sie wieder einigermassen trocken in Morganas Kräuterkate angelangt ist...

Titel: Re: Die Perlmutthöhle
Beitrag von Leuana-Owany am 26. März 2003, 10:07 Uhr
Leuana~Owany spürt Schilamas Unsicherheit und versucht, durch ihre eigene Ruhe ihr ein wenig Halt zu geben. Als sie von ihrer Tanne spricht horcht sie auf und lächelnd sagt sie: "Du lebst auf einer Tanne? Das muß sehr schön sein, gerne komme ich Dich dort einmal besuchen, ich bin schon ganz neugierig, wie das wohl sein mag, ich bin noch nie auf einen Baum geklettert."  

Sie läßt Schilama noch ein wenig Zeit, doch dann fragt sie: "Möchtest Du mit mir hinunterspringen in den See oder ist Dir der Weg lieber, den wir gekommen sind? Wir können in der Schnecke hinunterrutschen, dann landen wir im hohen Bogen im Höhlensee."  Sie überlegt einen Moment und beruhigt Schilama: "Es sieht von oben immer viel höher aus, als es wirklich ist, aber das kennst Du ja sicher von Deiner Tanne. Wenn wir hinunterspringen lernst Du das herrliche Gefühl des Fliegens kennen." Sie lächelt Schilama an und wartet, wie sie sich entscheidet. Vielleicht ist es doch ein bischen zuviel für sie, erst das Tauchen und nun das Fliegen, denkt sie und summt ganz nebenbei eine beruhigende Melodie.

Titel: Re: Die Perlmutthöhle
Beitrag von Schilama am 26. März 2003, 10:30 Uhr
"Ja, ich lebe auf einer Tanne, aber ich bin oft bei Morgana, besonders jetzt, da Deliah noch krank ist und Sethai und Asrai, noch nicht zurück gekommen sind. Aber es wäre auch ein Wunder wenn sie jetzt schon zurück wären, selbst mit schnellen Pferden, wären sie wohl erst heute Abend wieder hier, die Suche in Kirklitz, nicht mitgerechnet." Bei dem Gedanken ist sie nicht gerade aufgeheitert, vertreibt die schlechte Stimmung aber gleich wieder.

Dann lächelt sie Leuana zu und spricht weiter: "Wenn ich wieder mehr Zeit habe, zeige ich sie dir einmal, denn es ist weit draußen in der Wildnis und da du weder den Ort weisst, noch, in den Wäldern so gut auskennst, wie ich mal vermute", dabei schmunzelt sie, "ist es besser, ich führe dich."

Dann geht Schilama zum Rand des Felsvorspungs, schaut hinunter und versucht nocheinmal, die Höhe besser abzuschätzen, es ist niedriger als bei meiner Tanne, glaube ich. Aber der Unterschied ist, dass ich mir hier eben nicht alle Knochen breche, wenn ich hinunterspringe, dabei schmunzelt sie ein wenig. "Ich denke ich springe, aber nur, wenn du sicher weisst, dass ich da unten auf keine Steine stosse, sonst hätte ich auch von meiner Tanne springen können", kichert sie, bleibt aber halb ernst...

Titel: Re: Die Perlmutthöhle
Beitrag von Leuana-Owany am 26. März 2003, 10:47 Uhr
Leuana~Owany hört Schilama aufmerksam zu, sagt aber nichts weiter zu Deliah und ihrer Krankheit. Als sie von ihrer Tanne spricht bemerkt sie: "Wenn Du mich dann einmal mitnehmen möchtest kannst Du mich auf dem Felsen unten rufen, ich werde es sicher hören, denn die Schnecke verstärkt die Geräusche, darum höre ich auch auf meinem Lager den Wind und die Wellen und fühle mich wie zuhause auf meiner Insel im Meer." Bei den letzten Worten fühlt sie wieder die Sehnsucht nach ihrem Volk, doch wendet sie sich schnell wieder Schilama zu, als sie von Steinen spricht, die im Wasser verborgen sein könnten: "Die Felsen, die Du rechts siehst, sind die einzigen hier in der Nähe. Die Felswand geht steil ins Wasser bis auf den sandigen Boden und er liegt tief unten im See. Vor den Strudeln, die dort unten herumwirbeln brauchst Du Dich nicht zu fürchten, solange ich bei Dir bin. Sie sind nur gefährlich, wenn Du alleine dort herumschwimmst, ich werde Dich, sobald wir unten angekommen sind, von ihnen fortziehen, weiter auf den See, wo sie nicht sind. Wenn Du Lust hast, schwimmen wir dann am Strand entlang bis zur nördlichen Stadtmauer. Du hast doch trockene Kleidung bei Morgana?" und schaut Schilama fragend an.

Titel: Re: Die Perlmutthöhle
Beitrag von Schilama am 26. März 2003, 11:17 Uhr
Schilama schaut noch einmal herunter und sieht dann wieder zu Leuana, Strudel.. gehört hab ich schon davon, daran sollen schon viele Leute, beim Schwimmen, ertrunken sein, sie schluckt kurz, "gut, aber nicht vergessen."
Dann nimmt sie Anlauf, stoppt kurz vor der Plattform und tritt doch wieder zurück, hop, bist doch noch nie geflogen, probiers einfach mal, dann nimmt sie Anlauf und springt mit einem Kopfsrpung in die Fluten.

Während sie fällt, hat sie tasächlich das Gefühl, zu fliegen, doch schon einen Augenblick später landet sie im Wasser. Leuana, die kurz nach ihr gesprungen sein muss, zieht sie auch schon zur Seite, weg von den gefährlichen Strudeln. "Nicht schlecht", sagt Schilama lächelnd fröhlich, "wie lange hält die Wirkung der Salbe denn noch an? Reicht es um nach Talyra zu schwimmen oder sollte ich lieber an Land? Zu Morganas Kräuterkate ist es immerhin ein Stück, auch zu Fuss"....

Titel: Re: Die Perlmutthöhle
Beitrag von Leuana-Owany am 26. März 2003, 11:43 Uhr
Leuana~Owany beobachtet Schilama, wie sie kurz vor der Kante stoppt und lächelt sie an und sagt: "Ich werde nicht von Deiner Seite weichen und Dich von den Strudeln wegziehen," nickt ihr zu und bewundert den Mut der jungen Frau, die sich mit einem Kopfsprung in die Fluten stürzt. Sie selber stößt sich kraftvoll von der Kante ab und ist neben Schilama, als diese ins Wasser taucht. Sie ergreift sie und zieht sie schnell von den Strudeln fort, ein ganzes Stück über die in das Wasser ragenden Felsbrocken hinaus, wo sie Schilama wieder ihren eigenen Schwimmkünsten überläßt.

"Die Salbe wird Deinen Körper einige Tage vor Kälte schützen, wenn Du sie nicht mit Seife abschrubbst," antwortet sie Schilama und fährt fort: "Wenn Du schnell zu Morgana willst kann ich Dich durch die Fluten ziehen, daß die Leute denken, da kommen zwei Riesenhechte," und lacht bei der Vorstellung.

Leuana~Owany schwimmt, sich im Wasser drehend und ab- und auftauchend, um Schilama herum und freut sich, daß es Schilama auch zu gefallen scheint. Das Auf und Ab der Wellen, die Sonne und der Wind und die Gesellschaft von Schilama machen sie irgendwie glücklich. Schon lange hatte sie keine Gesellschaft mehr in den Fluten und während sie wachsam Schilama im Auge behält genießt sie das Spiel der Wellen.

Titel: Re: Die Perlmutthöhle
Beitrag von Leuana-Owany am 16. Apr. 2003, 16:17 Uhr
Leuana~Owany erreicht die steile Felswand, in der ihre Höhle verborgen liegt, am späten Nachmittag und taucht hinunter, schwimmt durch den gewundenen Eingang hinauf in den kleinen See der Höhle und läßt sich auf dem Rücken liegend noch ein Weilchen auf dem Wasser treiben. Es ist eine wunderschöne Höhle, aber was soll ich hier noch länger? Außer Morgana und Schilama kenne ich hier niemanden, den Lord Comander und Shyada kann ich nicht dazuzählen, das waren nur die Umstände, die uns zusammengeführt haben. So in ihre Gedanken versunken überzeugt sie sich, daß es richtig ist, die Stadt und auch ihre liebgewonnene Höhle zu verlassen und zu der Lagunenstadt zurückzukehren, wo ihr Volk lebt, in Frieden und Harmonie, ohne Gewalt und den Grausamkeiten, denen sie hier begegnet war. Leuana~Owany begiebt sich auf ihr Lager und lauscht dem Gesang aus der großen Schnecke, die die Geräusche des Windes und der Wellen zu ihr trägt und ein wenig Wehmut überkommt sie, denn sie liebt die Höhle, die für sie Schutz, Stille und Geborgenheit bedeutet.
Es dauert nicht lange und die Anstrengungen der letzten Tage lassen sie in der Sicherheit der Höhle in einen tiefen erholsamen Schlaf sinken.

Titel: Re: Die Perlmutthöhle
Beitrag von Leuana-Owany am 17. Apr. 2003, 11:01 Uhr
Es muß mitten in der Nacht sein, als Leuana~Owany aus einem traumlosen Schlaf erwacht. Die Höhle liegt in leicht schimmerndem Dunkel und Wind und Wellen klingen sanft durch die Schnecke an ihr Ohr. Sie steigt in der Schnecke hinauf zu ihrer Felsennische hoch über dem Wasser und blickt in die endlose Weite von Wasser und nächtlichem Himmel, die irgendwo in der Mitte zu einer einzigen dunklen Front verschmelzen, denn Dunst liegt über dem Wasser und nur direkt über ihr durchdringt das Licht einiger weniger Sterne die feuchte Luft. Trotzdem genießt sie das Gefühl der Weite und ihre Gedanken schweifen ab, hin zu ihrem Volk, wo fast nur sternenklare Nächte und ein sanftes Klima das Leben fröhlich und beschwingt stimmen.
Lange sitzt sie da und überdenkt die letzten Monde, wobei sie immer wieder die Welt der Landbewohner mit der ihres Volkes vergleicht. Sie wollte ihr Wissen über die Heilwirkung der Meeresalgen und der Gifte der Fische eigentlich hier in Talyra niederschreiben und das Buch dem Haus der Bücher überlassen, aber seit sie die Grausamkeit der Menschenwelt gesehen und erlebt hat, war sie davon überzeugt, das die Gier der Menschen zu verheerend ist und hatte den Plan aufgegeben.

Sie steigt wieder hinunter und legt sich auf das weiche Moos ihres Lagers und streicht mit den Händen darüber, es ist so weich, so samtig weich und sie genießt es, wieder und wieder darüber zu streichen.

Titel: Re: Die Perlmutthöhle
Beitrag von Leuana-Owany am 17. Apr. 2003, 18:29 Uhr
Lange liegt Leuana~Owany auf ihrem Lager, doch Schlaf will sich einfach nicht wieder einstellen, also schiebt sie ihre Hand unter das weiche Moos und öffnet die Geheimtüre, die in die untere Höhle führt und steigt hinunter. Wieder umfängt sie der leicht goldene Schimmer und sie geht zu den Steinbecken und betrachtet die verschiedenen Algen, die in den von Wasser durchfluteten und vom goldenen Schimmer erhellten Becken prächtig gedeihen. Wie die Male zuvor, spürt sie den wunderbaren Frieden hier unten und die Kraft, die von dem goldenen Licht ausgehen und einen Moment kommen ihr Zweifel, ob es richtig ist, diesen Ort zu verlassen, doch dann geht sie weiter zu den Steinbecken mit den verschiedenen Giftfischen, die ruhig und zufrieden darin herumschwimmen. Mit den Algen und Fischen, die in dieser Höhle leben, konnte sie die wenigen Grundheilmittel herstellen, die ihr Meervolk benötigte, Algen, die mit oder ohne Zugabe von Fischgiften ein uraltes Heilmittel waren.
Leuana~Owany seufzt. Sie geht weiter zu den vielen Schalen mit Edelsteinen, Perlen und Harzen, die wie goldene Steine, mit den verschiedensten kleinen Einschlüssen darin, jedes Kinderherz erfreuen würden. Sie greift mit den Händen in eine besonders große Schale und läßt die Steine durch ihre Hände gleiten, wobei ihr erneut ein großer roter Stein auffällt. Sie nimmt ihn in die Hand und wieder durchflutet sie die wohlige Wärme, die sie schon bei dem Stein gespürt hatte, den sie vor einiger Zeit für Elanor aus der Schale genommen hatte und sie erinnert sich an den Lord Comander, wie er den Stein in in der Hand hielt. Sie schmunzelt und steckt ihn in ihren Beutel, mit dem Stein in der Hand, wird er niemals an Unterkühlung leiden. Sie geht zu einer anderen Muschel, in der unzählige sanft milchig-weiß schimmernde Steine mit feinem sanftem Farbenspiel liegen und ein Stein, der besonders schön und zart schimmert, in der Form eines Halbmondes, erregt ihre Aufmerksamkeit. Der Stein erinnert sie an Morgana.... Sie steckt auch diesen Stein in ihren Beutel und geht zu anderen Schalen und läßt ihre Hände in sie hineingleiten. Es sind Steine voller Glanz und stiller Würde, rein und klar und sie fühlt sich angehoben, als würde sie in eine Welt tauchen, in der die Steine leben, wie sie, nur anders...ganz anders....
Leuana~Owany findet bei ihren Betrachtungen einen etwas abgeflachten Edelstein, der in seinem durchscheinenden satten Grün an das Grün eines dichten Waldes erinnert, duch den das Licht der Sonne durch ein dichtes Blätterdach scheint. Sie lächelt, ja, er paßt zu Shyada, zu ihrem ganzen Wesen mit all den Nuancen. Sie lacht leise und Freude erfüllt sie. Jetzt fehlt mir nur noch ein Stein für Schilama, denkt sie, denn sie wollte den Menschen, die ihr in der Zeit ihres Aufenthaltes hier in Tlyra etwas bedeuteten, zum Abschied ein Geschenk machen. Doch so sehr ihre Blicke auch die Schalen mit den unzähligen Steinen und Perlen absuchen, sie findet nichts, was wirklich zu ihr passen würde. Sie setzt sich auf die Stufen und läßt ihren Blick durch die große Höhle schweifen und denkt an die junge Elbin, die mit ihr durch den See geschwommen war und da kam ihr die Idee. Sie ging zu den leeren Muscheln und Schnecken und suchte eine Muschel mit einer ganz besonderen Form heraus. Sie war so gewunden, daß sie, wenn sie hineinblasen würde, ein tiefer schöner Ton daraus ertönen würde.  Sie nahm noch eine Handvoll von den kleinen Edelsteinen, die wie Tautropfen im Licht schimmerten, Algenblätter und einige Fadenalgen und dankte dem Hüter der Meere in einem stillen Gebet für die Schätze und stieg wieder hinauf und verschloß die geheime Türe.
Um die großen Edelsteine arbeitet sie ein Netzwerk aus feinen Fadenalgen, in dem die Steine so sicher ruhen, als wäre feines Goldwerk um sie herum gearbeitet und damit sie um den Hals getragen werden können zieht sie jeweils eines der Algenbänder hindurch. Wie zuhause, denkt sie liebevoll.  Die kleineren tropfenförmigen Steine legt sie alle in ein Algenblatt und wickelt es mit einem Algenband zu einem Beutel zusammen. Zufrieden legt sie sich wieder auf ihr Lager und wartet auf den nahenden Morgen.

Titel: Re: Die Perlmutthöhle
Beitrag von Leuana-Owany am 18. Apr. 2003, 22:32 Uhr
Leuana~Owany verstaut die Steine in ihrem Gewand, nimmt die Muschel für Schilama in die Hand und taucht ab in den See und durch den gewundenen Eingang hinaus. Sie genießt die Wellen und den Wind und schwimmt gemütlich Richtung Talyra.



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