Weltenstadt.de >> Forum (http://forum.weltenstadt.de/)
Das Rollenspiel >> Stadt-Archiv [read only] >> Refugium der Schamanin
(Thema begonnen von: NaToth am 03. März 2003, 21:56 Uhr)

Titel: Refugium der Schamanin
Beitrag von NaToth am 03. März 2003, 21:56 Uhr
Das kleine Häuschen, einem Schuppen ähnlicher als einer Heimstatt, welches auf der sattgrünen Wiese steht, scheint nicht gerade einladend zu wirken auf Besucher. Es fällt nicht weiter auf im Stadtbild, und so ist es seiner Besitzerin auch am liebsten.

Denn es ist der Eingang zu einem kleinen, unterirdischen Reich, indem das Nargwesen Na’Toth lebt. Immer hell erleuchtet geben diese Räumlichkeiten Na’Toth ein Gefühl der Geborgenheit, ein Gefühl von Heimat.

Nach dem Öffnen der Haustür offenbart sich dem Fremden eine weitere Tür, welche am Boden angebracht ist und den Eingang in dieses unterirdische Reich beschreibt. Ist man durch den Eingang hindurch, folgt man einem kurzen Gang, welcher nur schwach erleuchtet ist, in den Wohnhallenbereich.

Dieser ist wiederum hell erleuchtet, da an der gesamten Wand 10 Fackeln hängen, und bietet dem Besucher einen Einblick das Leben einer Schamanin. In der Mitte des Raumes sind auf dem Boden verteilt Symbole unbekannter Herkunft eingraviert. Ringsum befinden sich acht kleinere Steingefäße, rußgeschwärzt, als wenn dort gelegentlich Feuer brennen würden.

An den Wänden dieses kreisrunden Raumes liegen vereinzelt große Felle von Schwarzbären und großen Raubkatzen, welche die Besitzerin erworben hat.

Links neben dem Eingangsbereich befindet sich eine weitere Öffnung, welche aber, abgesehen von einer einzigen Fackel, fast völlig abgedunkelt ist. Hier befindet sich die „Küche“ Na’Toths, ein Sammelsurium an eßbaren Substanzen. Jedoch sucht man hier vergeblich nach einer Feuerstelle, Töpfen oder Pfannen. Na’Toth, von Raubtieren abstammend, benötigt dieses Werkzeug nicht.

So ist die Heimstatt der Narg also nicht gerade für Menschen oder gar Elben gebaut, doch gefällt es seiner Besitzerin schon recht gut hier.

Titel: Re: Refugium der Schamanin
Beitrag von NaToth am 03. März 2003, 22:07 Uhr
Nur mit einem lauten Knarren läßt sich die Tür zu dem Häuschen öffnen, so, als ob schon sehr lange keiner mehr diese Tür bewegt hat.

Sie schaut sich vorsichtig um, ob niemand den Lärm mitbekommen hat, und schlüpft dann, nachdem sie die Luft für rein hält, durch die Tür hinein in das Haus.

Drinnen sieht sie, das das Haus völlig leer ist. Es findet sich hier nichts, was besonderem Interesse gilt. Und dies erscheint Na'Toth merkwürdig, sehr sogar.

Titel: Re: Refugium der Schamanin
Beitrag von NaToth am 04. März 2003, 08:33 Uhr
Bei genauerem Hinsehen jedoch erkennt Na'Toth auf dem Boden des Häuschens so etwas wie einen Eisenring, mit welchem man Bodenluken aufstoßen kann. Als sie sich bückt und den Staub, der hier zentimeterdick liegt, zur Seite wischt, wird ihr gewahr, das sich dort eben die geahnte Bodenluke befindet.

Doch ein erster Versuch, mit Hilfe des Zuges an dem Ring diese Luke zu öffnen, schlägt fehl. Die Kraft dazu hat die Nargh, doch bemerkt sie, das irgendetwas von der anderen Seite das Öffnen versperrt.

So stellt sie sich an den Rand der Luke, nimmt ihren langen Stab in beide Hände und stößt diesen mit aller Macht auf eine neben dem Ring befindliche Diele. Diese bricht, ob der ungemeinen Kraft der Schamanin, mit einem verzerrten Geräusch durch.

Na'Toth zieht die gebrochenen Stücken einzeln heraus und schaut so durch einen schmalen Schlitz in eine sehr tiefe Finsternis hinab. Und so sehr sie auch nach unten schaut, kann sie trotz ihrer nachtsichtstarken Augen nichts erkennen.

Dies behagt ihr nicht, da es zum ersten Mal passiert, das sie in völlige Finsternis schaut. Doch schon im nächsten Moment schüttelt sie den Kopf und beginnt, den Balken, der unter der Luke deren Öffnung vorgeschoben wurde, wegzudrücken. Ihre Finger sind dazu vielleicht ein wenig zu groß, doch denkt sie sich, das es mit roher Gewalt auch gehen dürfte.

So bricht sie eine weitere schmale Planke aus der Diele heraus und kann dann mit der ganzen Hand unter die Luke greifen. Dort bekommt sie den Querbalken zu fassen und drückt ihn erfolgreich weg. Kurze Zeit später hört sie, wie der Balken mit mehreren dumpfen Schlägen auf dem Boden auftrifft.

Gerade, als sie die Hand aus dem Loch zurückziehen wollte, bemerkt sie einen kalten Zug an Arm und Hand; einen unangenehm kalten Zug, der sie beide Gliedmaßen schnell aus dem Loch ziehen läßt.

Als sie so vor der Luke sitzt, welche immer noch geschlossen war, berührt sie verwundert ihren Arm. An dem fehlt nichts, genausowenig wie an der Hand. Aber dieser geheimnisvolle Luftzug bereitet ihr schon Sorgen.

Doch abermals schüttelt sie ihren Kopf, rafft sich wieder auf und öffnet die Luke. Und urplötzlich kommt ihr aus dieser Finsternis etwas entgegen. Sie tritt erschrocken zurück und hält den Stab als Schutz vor sich.

Als sie an die Wand gepreßt dasteht, sieht sie auch zum ersten Mal, was ihr da entgegen gekommen ist: es scheint sich um einen bläulich schimmernden Geist zu handeln, welcher sich, nachdem er Na'Toth erschreckt hat, wieder in die Öffnung zurückgezog und die Nargh nun seinerseits mit Staunen betracht. Dabei schauten nur seine beiden Augen und die Fingerspitzen über den Lukenrand hinweg.

Na'Toth, die sürt, das ihr im Moment keine Gefahr droht, sammelt sich wieder und festigt ihren Stand. Dann nimmt sie den Stab, um damit vorsichtig nach dem Geist zu stupsen, welcher sich vor ihr zu fürchten schien. Als sie seine Züge berührt, schwebt er von ihr weg, nur um ihr dann grantig zuzurufen: "Nimm das weg, Du störendes Wesen. Was bist Du und was willst Du hier?"

Na'Toth nimmt den Stab wieder weg und gibt ihn sich wieder richtig in die Hand. Dann schaut sie diesen Geist an und erwidert, immer noch ein wenig erstaunt: "Wer bist Du?" Darauf erwidert der Geist verärgert: "Hat man Dir keine Manieren beigebracht, hä? Man antwortet auf eine Frage nie mit einer Gegenfrage. Also erzähle Du mir zuerst, wer Du bist, bevor Du meinen namen erfährst."

Na'Toth schüttelt den Kopf, um wieder einen klaren Gedanken fassen zu können. Doch ist der Geist dadurch nicht verschwunden, sondern schwebt er immernoch in mittlerem Abstand zu Nargh und schaut leicht verärgert zu Na'Toth hinüber, auf eine Antwort wartend.

Doch Na'Toth entgegnet ihm: "Ich kann Euch sagen, wie man mich nennt. Na'Toth werde ich gerufen. Doch wenn Ihr etwas über meine Herkunft wissen wollt, so müßt Ihr mir sagen, woher Ihr kommt und was Euch hierher führte, damit ich Euch zeitlich einordnen und Euch eine gute Erklärung geben kann."

Doch der Geist winkt nur ab und meint: "Du redest zuviel, fremdes Wesen, viel zu viel, und ich habe die Hälfte nicht verstanden von dem, was Du dort meintest."

Na'Toth war es nun zuviel, das sie ständig von dem Geist herumkommandiert wird. Sie erwidert ihm, nun mit drohender Stimme und glutroten Augen: "Euer Verhalten entspricht nicht gerade dem, was man von einem Toten erwarten sollte. Ich erwarte ebenso Antwort auf meine Frage, wie ich sie Euch schon gab. Und wenn Ihr mir nicht folgen könnt, kann ich sicherlich einiges dafür tun, um es noch näher zu bringen." Mit diesem gefährlichen Blick auf dem Geist ruhend, wartete die Nargh darauf, was der Geist ihr widerspricht.

Titel: Re: Refugium der Schamanin
Beitrag von NaToth am 05. März 2003, 00:01 Uhr
Nun wird es dem Geist langweilig, und er erwidert trotzig: "Der Herr dieser Wohnstatt hat vor langer Zeit mich als Hausgeist ausgewählt, damit ich in seiner Abwesenheit das Haus hüten kann. Doch hat er mich nicht von diesem Ort befreit, bevor er starb, und so sitze ich nun schon seit vielen Jahren hier und hüte das Haus."

Na'Toth bringt nicht das geringste Mitleid auf, sondern erwidert nur: "Na, dann dürft Ihr jetzt gehen. In meinem Dienste kann ich Euch nicht gebrauchen. So verschwindet denn, und kommt nicht wieder." Na'Toth will nun das untere Reich betreten, da spricht sie der Geist noch einmal an: "Wenn das so einfach gehen würde, wäre ich schon längst verschwunden. Ich kann Deinem Wunsch erst nachkommen, wenn ich mich fürchterlich erschreckt habe. Dein Aussehen ist schon gewöhnungsbedürftig, doch hat es mich nicht erschreckt, auch wenn ich nicht weiß, was Du bist."

Titel: Re: Refugium der Schamanin
Beitrag von NaToth am 05. März 2003, 08:03 Uhr
Na'Toth überlegt nun, ob es nicht günstig ist, sich einen Hausgeist zu halten, der während ihrer Abwesenheit das Haus hütet. Sie kommt zu dem Schluß, das dies eine hervorragende Idee ist, jedoch nicht vorstellbar mit diesem beleidigten Kasper gegenüber.

Desweiteren überlegt sie, wie sie ihn loswerden kann. Sie schenkt seinen Worten Glauben, da sie von solchen Geistern schon gehört hat. Um so mehr glaubt sie ihm, da sie wiederum noch von keinem Geist gehört hat, welcher mit einem Mal ein eigenes Leben führen kann.

So spricht sie den jetzt sichtlich gelangweilten Geist an, welcher ihr noch immer nicht seinen Namen verraten hat: "Mit was seid Ihr zu erschrecken, Geist? Vielleicht kann ich Euch von Eurer Qual befreien, obwohl mir sicher nicht der Sinn danach steht." Aber Ihr geht mir gehörig auf die Nerven denkt sie noch hintendrein.

Der Geist, weiterhin mit beleidigtem Gesicht einherschwebend, antwortet ihr gereizt: "Woher soll ich das wissen, Du dummes Wesen, hä? Ich will weg von dieser Welt, und da kannst Du mir glauben, das ich so einiges schon versucht habe. Ich habe so laut hier unten herumgepoltert, das die Leute draußen dies gehört haben. Ich habe mir davon erhofft, das ein großer Krieger oder furchteinflösender Magier hierherkommen würde, vor dem ich solche Angst habe, das ich endlich verschwinden kann. Der einzige, der sich hier mal hertraute, war ein dummer Bauerntölpel, der nur schreiend davonlief und allen erzählte, das hier ein mächtiger, uralter Geist spukt, der nicht zu bezwingen ist. Die Leute haben ihm geglaubt, und so warte ich bis zum heutigen Tag seit 220 Jahren auf Gesellschaft. Und dann kommst Du und fragst mich solch einen Blödsinn."

Kopfschüttelnd schwebt der Geist hin und her, kreist jedoch weiterhin unaufhörlich üder der Luke und läßt Na'Toth so keinen Eintritt. Diese überlegt weiter, wie sie diesen Quälgeist verschwinden lassen kann und zaubert nacheinander fünf gar schrecklich aussehende Erdgeister herbei. Doch dieser Hausgeist will sich einfach nicht erschrecken.

Nach wenigen Minuten gibt sie auf, fertig von der Zauberei, muß sie sich erst einmal erholen. Als sie ihn fragt, ob sie trotzdem nach unten gehen dürfe, antwortet er ihr: "Nein! Dies lasse ich nicht zu. Ich bin zwar nur ein kleiner Hausgeist, der nicht kämpfen kann, doch wenn ich erst genug Lärm mache, dann kommen die Leute scharenweise, um sich zu so später Stunde darüber zu beschweren."

Na'Toth horcht auf, denkt blitzschnell nach und spricht: "Soso, Ihr hattet doch kürzlich erwähnt, das sich hier niemand mehr hertraut, nachdem Euer Bemühen, die Aufmerksamkeit auf Euch zu ziehen, so glücklos gescheitert war!" Da spricht der Geist, nun unwillig werdend: "Ach, Du doofes Wesen. Du kannst einem ja nicht einmal ein wenig Spaß gönnen."

Doch da war es für Na'Toth zuviel, und sie faucht ihn mit drohender, rasselnder Stimme an: "Halt endlich Deinen Rand, Du vermaledeite Ausgeburt des Sinnlosen! Ich werde Eure Kommentare bald nicht mehr länger ertragen." Außer sich vor Wut schaut sie den Geist an. Ihr Ausbruch hat zwar keine physischen Auswirkungen auf den Geist gehabt, da er immer noch vorhanden war, doch hielt er endlich seine Klappe.

Na'Toth hingegen beginnt sich wieder zu beruhigen. Sie richtet sich auf und untersucht den Raum, um sich von ihrem "Probelm" abzulenken. Da fällt ihr Blick auf etwas, was an der Wand hängt, verdeckt von tausenden und abertausenden Spinnenweben. Dort bewegt sie sich hin und wischt die Weben weg. Anhand des Rahmens und der glatten Struktur erkennt die Narg, des es sich um einen Spiegel handelt.

Einmal hatte sie solch einen schon gesehen, bei ihrem Begleiter Elond. Sie war davon fasziniert gewesen und hatte gewußt, das solch ein Ding sicherlich auch im Norden zu finden sein wird.

Der Spiegel ist über und über mit Staub bedeckt, welchen sie erst wegwischt. Dann schaut sie in ein vertrautes Gesicht und beginnt zu lächeln. Der Geist, der sie die ganze Zeit verfolgt hat, bemerkt dies und will ebenso sehen, was sie auch sah.

Just in dem Moment, wo er in den Spiegel schaut, erschrickt er so stark vor sich selbst, das er sich fast sofort in Luft auflöst und verschwindet. Na'Toth, die dies mitbekommen hat, hört nur noch ein schwaches "Danke!", bevor es um sie herum verstummt.

Dann lacht sie. Laut, kehlig, ungehalten. Sie hat den Weg gefunden, den Geist von der gemeinsamen Qual zu befreien. Nun steht ihr nichts mehr im Wege, was die unteren Räume angeht. Sie schaut in die Luke und ist erstaunt, das die Finsternis gewichen ist. Gewichen einem hell erleuchteten Raum.

Sie begibt sich rasch die Treppe hinunter und befindet sich in einem unterirdischen Gewölbe, rund, mit einigen Fackeln erleuchtet. Auf dem Boden sieht sie schamanische Schriftzeichen. Da wird ihr schlagartig klar, das hier vor langer Zeit ein Schamane gelebt haben muß. Kein sehr guter denkt sie sich, bei dem schlechten Hausgeist!?

Sie schaut sich ein wenig um und findet es auf Anhieb gemütlich hier. Jedoch sagt sie auch selber, das hier doch einige Änderungen vonstatten gehn müssen.

Titel: Re: Refugium der Schamanin
Beitrag von NaToth am 06. März 2003, 23:05 Uhr
Als erstes stören sie die Fackeln, welche wie durch Geisterhand entzündet worden waren und nun den ganzen unterirdischen Raum erleuchten. Na'Toth hatte heute genug von Geistern und Scharlatanen.

Sie nimmt jede Fackel einzeln von der Wand und ertränkt sie in einem Holzbottisch, der hier untern herumsteht. Dieser ist mit Wasser gefüllt; glasklarem, eiskalten Wasser. Dort wirft sie jede Fackel nacheinander, laut zischend, hinein. Als sie damit fertig ist, ist es zwar völlige Finsternis, doc haben sich ihre Augen schnell daran gewöhnt.

Dann schaut sie sich ihre Wohnstatt genauer an, und das im Dunkeln, und merkt sich die Sachen vor, welche sie noch benötigen wird. Dazu gehört unter anderem ein größerer Kessel, in welchem sie ihre Zauberversuche abhalten kann. Auch sind ihr einige Felle größerer Tiere ganz recht, die das öde, einfarbige Ambiente aufhellen können.

So beschließt sie, mehrere Händler dieser Stadt zu besuchen. Doch bevor sie geht, wird sie sich erst einmal ausruhen und ausschlafen. Um diese Nachtzeit ist eh keiner mehr auf den Beinen.

Und so legt sie sich auf den Boden, der an vielen Stellen hier unten gar nicht mal so kalt ist. So schläft sie ein und ruht, um sich am nächsten Tag wieder ins Leben zu stürzen.

Titel: Re: Refugium der Schamanin
Beitrag von NaToth am 07. März 2003, 07:37 Uhr
Als Na'Toth erwacht, hört sie von draußen das geschäftige Treiben im Handwerksviertel. So entschließt sie sich, der Nacht lebewohl zu sagen und den Tag zu begrüßen.

Sie erhebt sich also auf von der kahlen, gar nicht so kalten Erde und richtet ihren Mantel aus, der etwas zerknittert ist. Ihren langen Stab hatte sie neben sich gelegt, und so nimmt sie ihn denn auf, setzt sich in Bewegung Richtung ausgang, als ihr etwas wichtiges einfiel.

Sie bemerkt den Hunger, der ihr auf dem Leib brennt. Sie überlegt, wo sie als nächstbestes wieder etwas zwischen die Zähne bekommen kann und entschließt sich, auf den Platz der Händler vor der Stadt zu gehen, denn dort hatte sie bei ihrer Ankunft eben lebendiges Vieh gesehen. Und darauf freut sie sich jetzt schon.

Als sie ihre neue Heimstatt verlassen will, bemerkt sie, das sie am Abend zuvor die Tür nicht verriegelt hatte. Sie überprüft rasch den Raum, ob etwas fehlt, und als sie nicht fündig wird, begibt sie sich hinaus aus dem Kellergewölbe. Dabei nimmt sie die schwere Holzplanke mit, welche ihr am gestrigen Tage noch die Tür versperrt hatte, und legt diese, nachdem sie die Bodenluke verschlossen hat, obenauf.

Dann begibt sie sich hinaus aus dem Schuppen, der immer noch relativ verfallen aussieht. Gut so! So wird man es erst später merken, das dort jemand lebt denkt sich Na'Toth zufrieden.

Als sie sich zum gehen abwendet, bemerkt sie einen schweren Gegenstand in ihrer Tasche. Sie greift hinein und findet das silbern glänzende Stück Metall vor, welches sie vor einigen Tagen in der Spinnenhöhle hat mitgehen lassen. Mit diesem wird sie zu einem Schmied gehen, damit dieser ihr dieses Metall fachgerecht an das obere Ende ihres "Spazierstocks" befestigt.

Als sie so vor der Tür ihrer Heimstatt stand, sah sie in einen etwas trüberen Morgen hinein, der jedoch die Leute nicht abschrecken konnte, welche schon zu hunderten in der Stadt umherwuselten. Ein schönes Bild, was sich mir da bietet. Die Ruhe und der Frieden an diesem Ort sind wahrlich der Rede wert. So soll ich bleiben? Wir werden sehen ... waren ihre Gedankengänge beim Anblick der Leute.

Sie verschließt die Tür sporadisch, da diese über kein Schloß verfügt, und tritt von dem Grundstück herab auf die Straße und wendet sich Richtung südwest, dem Platz der Händler entgegen.

Titel: Re: Refugium der Schamanin
Beitrag von NaToth am 08. März 2003, 22:08 Uhr
Als sie wieder ihr Grundstück betritt, das nun auch rechtlich ihr gehört, bemerkt sie die Fußspuren im Schnee nicht gleich. Immer noch in Gedanken vertieft, was sie nun anfangen könnte, bemerkt sie einen Eindringling erst, als sie kurz vor der Tür steht.

Dort sieht sie, wie eine kleine Gestalt nahe der EIngangstüre hockt und versucht, den schweren Holzklotz von der Dachluke wegzuziehen, den die Narg dorthin gelegt hat, um eben solch eine Situation des Einbruchs zu vermeiden.

Sie sagt nichts, doch richtet sie sich zu ihrer vollen Größe auf, als sie in der offene Haustür steht und nimmt dem Innenraum somit das Licht. Der Junge, wie Na'Toth nun erkennt, erschreckt daraufhin fürchterlich, was die Narg aber auch voll beabsichtigt hatte. Der Kleine stürzt etwas weiter nach hinten, was Na'Toth die Zeit gibt ihn zu fragen: "Menschenkind, was tust Du hier? Wer hat Euch erlaubt, mein Grundstück zu betreten und sich an meiner Eingangstür zu schaffen zu machen?"

Der Kleine, welchem die Angst ins Gesicht geschrieben steht, rührt sich nicht. Er antwortet auch nicht. So etwas großes und unschönes hat er auch noch nie gesehen. Und es hat ihn fürchterlich erschreckt. Doch Na'Toth schmunzelt.

Es ist ja nichts passiert. Doch sollte ich meine Heimstatt besser schützen.

Dann gibt sie den Weg frei und spricht: "Nun verschwindet rasch, bevor ich es mir anders überlege und Euch fresse." Dann zeigt sie spaßeshalber ihre scharfen, spitzen Zähne, worauf der Junge, angstvoll, die Flucht nach vorn ergreift und verschwindet. Die Narg ruft ihm noch hinterher: "Ja, und sagt es Euren Freunden und Verwandten, das in dieser Gestade ein anderer Wind weht!"

Dann geht sie kopfschüttelnd hinab in ihr Refugium, um sich ein wenig auszuruhen und den Stimmen der Geister zu lauschen.

Titel: Re: Refugium der Schamanin
Beitrag von NaToth am 10. März 2003, 07:11 Uhr
Nach einem Tag der Ruhe und Entspannung, der Loslösung der Zeit, ist Na'Toth heute früh wieder erwacht. Sie überlegt noch einmal, wie schön es ist, diesen unterirdischen Bereich nun ihr eigen zu nennen, und denkt an die Unterlagen, welche man ihr vor zwei Tagen in der Stadthalle ausgehändigt hat.

Sie überlegt, was sie mit dem heutigen Tag anfangen soll. Es gibt im Moment für sie nichts weiter zu tun hier, doch weiß sie, das sie noch einiges zu lernen hat. Sie wird sie sich heute in den Larisgrün begeben, um sich ihren Studien der schamanistischen Zauberkraft zu widmen. Als selbsternannte Scholar benötigt sie solche Augenblicke, um in ihrem Fach noch besser zu werden.

So steht sie rasch von ihrem Schlafplatz auf, streckt die Finger voneinander weg, nimmt sich ihren großen Stab und verläßt die dunkle Umgebung. Oben verschließt sie die Bodenluke, indem sie erneut den schweren Balken obenauf legt. Das Loch in der Luke ist immer noch vorhanden.

Da wird wohl ein Zimmerermeister benötigt. Wenn genügend Geld vorhanden ist, werde ich einen aufsuchen.

So verläßt sie auch diesen kleinen Schuppen, worunter sich ihr Wohnbereich erstreckt. Von außen gut verschlossen hinterläßt sie auch das Häuschen seiner selbst. Als sie die Wiese vor ihrem Haus betritt, bemerkt sie, das die nun vorherrschenden positiven Temperaturen sich schon auf das Bild in dieser Stadt auswirken. Wie ihre Umgebung, so ist auch diese Wiese fast gänzlich vom Schnee befreit. Doch nun steht alles zum Teil unter Schlamm, was der Narg aber nichts ausmacht.

Das Grundstück verlassend begibt sich Na'Toth nach Nordwesten hin zum Stadttor.

Titel: Re: Refugium der Schamanin
Beitrag von NaToth am 18. März 2003, 13:41 Uhr
Der Schnee ist ganz weggeschmolzen, als Na'Toth ihre Wiese wieder betritt. Über eine Woche war sie von hier abwesend, um sich gedanklich zu sammeln.

So hat sie bis vor kurzer Zeit nicht gedacht, das sich etwas an und in ihrem Haus tun würde, doch ist sie sich dessen nach dem gestrigen Vorfall nicht mehr sicher. So durchschreitet sie schnell die Wiese vor ihrem Haus. Sie bemerkt nicht, das sowohl Gras als auch Boden sehr gut getrocknet sind, was wohl an der Sonne zu liegen hat, welche dieses Grundstück so hell überscheint.

Die Narg kommt an der Haustür an und öffnet sie. Ein Schloß hat sie hier nicht vorgehängt, da sie sich relativ gesichert gefühlt hat und zum anderen nicht das Geld und die Zeit vorhanden war, um sich ein Schloß einbauen zu lassen.

Sie öffnet die Tür und atmet erst einmal beruhigt auf, als sie alles so vorfindet, wie sie es verlassen hat. Die schwere Planke war immer noch eingerastet zwischen den beiden Bügeln links und rechts der Bodenluke, sodaß es automatisch einer großen Kraftanstrengung bedurft hätte, diese zu lösen.

Na'Toth hat damit jedoch keine Probleme. Ihrer körperlichen Statur entnimmt man die vielen Muskeln, welche sich dort abzeichnen. So ist ist recht kräftig und bezogen auf ihre Körpergröße ist diese kraft noch höher einzuschätzen. Doch nutzt sie sie nicht, zum Beispiel im Kampf, um sich von Gegnern fern zu halten. Der Hund am gestrigen Tage war jedoch ein solch leichtes Tier für sie, das es der Narg als kein Problem erschien, ihn hochzuheben.

Nachdem sie die Luke geöffnet hat, begibt sie sich in das Innere ihrer Wohnstatt, wobei sie sowohl die Haustür als auch die Bodenluke offen stehen läßt. Denn in dieser Beziehung hat sich etwas getan in ihrem Gewissen. Sich den fremden Leuten dieser Stadt öffnend und ihnen so entgegenkommend, das ist das neue Prinzip Na'Toths, welches sie so versucht umzusetzen.

Und angekommen bemerkt sie die Dunkelheit fast gar nicht, da sich ihr Augenlicht schnell daran gewöhnt. Auch hier hat sich nichts geändert, wie sie zufrieden feststellt.

Als sie sich ein wenig umschaut, wird sie eines Eimers gewahr, in welchem die erloschenen Fackeln steckten, welche sie kurz nach ihrem Einzug dort hinein geworfen hatte.

Bevor sie den Eimer nimmt, entledigt sich Na'Toth ihrer Kutte und zeigt so eine grobe, lederne Rüstung. Das hellbraune, leichte Teil zeigt Spuren der Ermüdung, welche Na'Toth zu gegebener Zeit gedenkt auszumerzen.

Doch nimmt sie nun den Eimer und begibt sich wieder auf die Erdoberfläche. Ein wenig nördlich von ihrem Grundstück weiß sie einen bach zu finden, welcher den großen See speißt. An diesen geht sie, immer auf Vorsicht bedacht, um nicht in ihn zu stürzen, und schüttet an seinem Ufer die verkohlten Holzscheite aus. Dann wirft sie den Eimer in das Wasser und füllt ihn fast ganz voll.

Ein paar Zweige und wenige kleine Äste finden sich ebenfalls dort, welche sich Na'Toth nimmt und damit wieder zu ihrer Wohnstatt verschwindet.

Diese betretend und unten angekommen, stellt sie den Eimer Wasser etwas abseits auf und wirft Gezweig und Geäst auf einen kleinen Haufen. Einen besonders starken Ast wiederum nimmt sie sich heraus, um daran einen Kessel zu befestigen, welchen sie im Nebenraum vorgefunden hat.

Mit einem leise gesprochenen Zauberwort bringt sie das trockene Holz zum brennen. Leise knistert es vor sich in und verbreitet einen angenehmen Geruch. Dann stellt sie den Ast mit dem Kessel über das Feuer und füllt das glasklare Wasser hinein.

Als das Wasser nach einiger Zeit kocht, nimmt die Narg es vom Feuer, stellt es ab und beginnt, ihre Kutte vom Blut zu befreien, was ihr sonderbarerweise gelingt. Diese hängt sie zum Trocknen an der Haustür auf.

Das Wasser nutzt sie gleich noch, um ihrer Haut mal wieder etwas gutes zu tun. Wenig später und wieder bekleidet begibt sie sich nach oben und schüttet das Wasser seitlich des Hauses wieder weg; dampfend, da es noch warm war.

Das Feuer unten beläßt sie bei, bis es sich nach langer Zeit von selbst zerstört. Es verströmt eine schöne Wärme, mit welcher sich auch der Frühling anschickt, den Sommer folgen zu lassen.

Ruhig und mit sich im Reinen betrachtet die narg das Feuer und wartet darauf, das sich ihre Kleidung von der Wasserdusche erholt.

Titel: Re: Refugium der Schamanin
Beitrag von NaToth am 19. März 2003, 15:16 Uhr
Die Kutte ist gut ausgetrocknet, und auch das Blut ist vollkommen vom Gewande Na'Toths verschwunden. Dennoch beläßt sie ihre Kutte erst einmal sich selbst, um sich um den Sack zu kümmern, welchen sie aus dem Wald hat mitgehen lassen. In ihm findet sie die Knochen des Wildschweins vor, welches sie verspeist hat. Diese sortiert sie aus und legt sie der Größe nach in eine Reihe.

Nachdem der Sack entleert ist, knotet sie diesen wieder auseinander, um seinen Inhalt vom Fell abzuschaben. Selbst mit ihren Zähnen war sie nicht bis in alle Ecken des Felles vorgedrungen, und so muß sie nun Zusatzarbeit leisten, um die letzten Reste Wildschweinfleisches abzuschaben, um hernach nicht mit unangenehmem Geruch behaftet zu sein.

So nimmt sie ein Schulterstück des ehemals schweren Tiers, welches ihr scharf genug erscheint und beginnt, das Fell zu gerben. Die dabei anfallenden Essensreste wirft sie auf einen kleinen Haufen von Knochen, welche sie nicht als nötig erachtet und welcher später entsorgt werden soll. Essen wird sie diese Reste nicht, da die Narg keine, wie in den Augen der anderen Völker, Aasfresser sind.

Nach getaner Arbeit reißt sie die beiden Seiten des Gesamtfells auseinander und legt sie am Eingang, also auf die Treppe durch die Bodenluke hinab, aus, damit sie trocknen können. Das zweite Schulterblatt des Schweins nimmt sie nun weg und begibt sich mit den Knochen- und Fleischresten wieder, ihr Grundstück verlassend, an den kleinen Bach. Dort, etwas weiter weg vom Wasser, nutzt sie das Schulterblatt dazu, ein Loch auszuheben. Fein säuberlich wird ein viereckiges Stück Rasen vom Boden getrennt und die darunterliegende Erde aus dem Loch geschaufelt.

In dieses Loch hinein wirft Na'Toth die letzten Reste des armen Tiers, welches unglücklicherweise Na'Tohts Weg gekreuzt hat. Die Fleischreste haben nun schon stark zu stinken begonnen, und so beeilt sich die Narg mit der Verschüttung ehemals lebendem. Die Erde, welche aus dem Loch entnommen wurde, wirft sie einfach wieder hinterher und stapft den Boden fest. Obenauf legt sie noch das viereckige Stück Rasen, welches nun durch den Mehrgehalt des Lochs etwas weiter aus der Erde heraus scheint. Ein kleiner Hügel eben.

Sie begibt sich nach auch dieser getanen Arbeit zurück. Na'Toth überprüft die Feuchtigkeit des Fells. Diese ist noch soweit vorhanden, das die Narg die Felle in der Sonne liegen läßt. Unten, in ihrer Wohnstatt wiederum, räumt sie die Knochen, welche sie später noch zu nutzen gedenkt, säuberlich in den Nebenraum. Mit Ausnahme eines Reißzahns. Diesen bearbeitet sie mit einem anderen kleinen, sehr viel festeren Knochen eines Geiers, und bohrt so ein kleines Loch hinein.

Dann nimmt Na'Toth die Kette ab, welche man unter ihrer Kutte nie zu sehen bekommt, und hängt den Zahn an die anderen Utensilien der von ihr im Laufe ihres Lebens ebenfalls gemeuchelten Lebewesen. Dann hängt sie sich die Kette wieder um den Hals und richtet sich auf. Den Eimer Wasser geht sie auffüllen, und somit erneut an den Bach. Diesen stellt sie unten in ihrer Heimstatt ab. Etwas Wasser wirft sie in eine kleine, alte Tonschale, worin sie die beiden Schulterblätter wäscht. Mit dem Wasser verfährt sie genauso wie Stunden zuvor mit dem Reinigungswasser.

Im Vorübergehen bemerkt Na'Toth die Trockenheit der Felle, so daß sie diese von der Treppe weg in das Innere ihrer Behausung schleppt und sie abseits zur späteren weiteren Bearbeitung liegen läßt. Dann legt sie wieder ihre nun gesäuberte Kutte über und erinnert sich dabei der Worte des Druiden, welcher ihr sagte, sie solle sich so ruhig wie möglich durch die Stadt begeben und am besten immer Kapuze tragen. Diesen Vorschlag beherzigend und dabei wissend, das er gegen ihre neue Einstellung ihrer Öffnung zur Bevölkerung hin sinnt, wirft sie die Kapuze über den kahlen, schönen Kopf und verläßt das untere Gewölbe.

Oben schließt sie die Bodenluke erneut mit der schweren Planke, doch erneut sieht sie das Loch, wo früher eine Holzdiele lag, diese jedoch von Na'Toth entfernt werden mußte, um sich Zutritt zu verschaffen.

Ich werde doch wohl oder übel zum Zimmerermeister gehen müssen.

Die Haupttür verschließt sie von außen nur ganz lapidar, da sie sich ein Schloß noch immer nicht leisten kann. Dann begibt sie sich in Richtung Nord, dem Marktplatz entgegen und das Grundstück verlassend.

Titel: Re: Refugium der Schamanin
Beitrag von NaToth am 21. März 2003, 08:22 Uhr
Wieder zurück in ihrem Refugium begibt sich Na'Toth sogleich mit dem Wasserkessel zum nahegelegenen Bach, von wo aus sie sowohl Wasser für den Tee als auch Holz, kleine Äste und Zweige für das Feuer holt. Die Kutte beläßt sie derweil zu Hause, da sie sie beim Arbeiten nur stören würde. Und auch der "Spazierstock" bleibt in ihrer Heimstatt zurück.

Das Wasser ist noch relativ frisch, da es jedoch an dieser Stelle nicht so tief ist, nimmt die Narg allen Mut zusammen und begibt sich ein wenig in den Bach. Dort schlürft sie in aller Ruhe das klare, kalte Wasser. Leute, welche vorbeigehen, wundern sich schon sehr, das dort jemand in dem kleinen Bach sitzt und trinkt. Doch traut sich niemand etwas zu sagen, da einige in demjenigen einen Narg erkennen, und mit solchem Pack will man ja lieber nichts zu tun haben.

Als sie mit dem Trinken, was ihr gut getan hat, fertig ist, begibt sie sich auf die Suche nach Brennholz. Am frühen Morgen war sie schon einmal hier, und dementsprechend wenig Holz ist auf engstem Raum vorhanden. So weitet Na'Toth ihre Suche immer weiter aus, bis sie genügend Holz zusammen hat. Auch letzte Reste von ihrem morgendlichen Feuer werden für dieses neue Feuer genügen müssen.

So geht sie, immer noch leicht humpelnd, zurück zu ihrem Grundstück. Sie bemerkt erst jetzt, wie warm es schon geworden ist und das ihre Klamotten fast schon wieder trocken sind. Da entschließt sie sich, das Feuer draußen, an der frischen Luft zu entfachen. Sie legt Wasserkessel und Holzscheite auf der Wiese vor ihrem Hauseingang ab und verschwindet für kurze Zeit in ihrer Behausung, um den starken Ast zu holen, an welchen sie den Wasserkessel hängt.

Als sie auch noch ein paar flachere Steine gefunden hat, wofür sie gut eine halbe Stunde gesucht hat, schichtet sie diese unter die Holzscheite, welche sie wieder einmal mit ein wenig schamanischer Zauberei entzündet. Als das Feuer zu knistern beginnt, hängt sie den Wasserkessel darüber und wartet, das das Wasser zu kochen beginnt. Dann wirft sie den Inhalt des Beutels, welchen sie von Schreinermeister Brink bekam, in den Topf und wartet weiter, was dann passiert.

Eben jener Brink kam just in dem Moment auf der Straße entlang, ein kleines Liedchen pfeifend, als der Tee richtig zu kochen begann. Von weitem schon rief er der Narg aufgeregt zu: "Gut, gut, nehmen Sie den Tee vom Feuer! Der wird bitter, wenn man ihn zu lange auf dem Feuer hat. Und wir verbrennen uns unsere Schnuten." Na'Toth tat, wie ihr geheißen. Sie hatte vom Teekochen genauso viel Ahnung wie eine Bauer von Zauberei. Langsam beruhigt sich das kochende Teewasser, und Brink, der nun vollends angekommen war, schaufelt sich die duftende Luft des Tees zu.

Dann nimmt er zwei Tassen aus Ton, welche er eigenhändig mitgebracht hat, und taucht beide in das Wasser. Eine der Tassen reicht er Na'Toth, welche diese vorsichtig in die Hand nimmt. Brink schnüffelt erst an dem Tee und trinkt dann einen kleinen Schluck, worauf er sich wohlig den Bauch streichelt.

Na'Toth versucht es ihm gleich zu tun, doch ihre empfindlichere Nase nimmt den starken Pfefferminzgeruch viel besser auf, so daß sie spürt, wie ihre Nase sicher für die nächsten Monate frei sein wird. Auch, als sie versucht, am Tee zu nippen, gelingt ihr das nicht. Erstens ist ihr der Tee zu heiß, andererseits mit einem heftigen Geschmack belegt. Als sie den Tee wieder aus ihrem Munde entleert, meint Brink nur zustimmend: "Gut, nicht wahr?" Und so probiert es Na'Toth von Neuem, und dieses Mal bekommt sie sogar einen Schluck herunter. Dann meint sie, mit noch gequältem Gesicht: "Daran kann man sich gewöhnen? Was ist das, so sagt es mir!" Und Brink antwortet: "Dieser Tee ist aus der Pfefferminze gewonnen, ein Kraut, welches bei Euch im Süden nirgendwo in ähnlicher Weise aufzufinden sein wird. Dies ist eine Spezialmischung. Ihr werdet doch nicht daran scheitern, oder?" meint er neckend.

Einen leicht zweifelnden Blick Richtung Brink setzend, schlürft die Narg ihren Tee weiter, so, als ob sie nichts gehört hat.

Eine Stunde später, Brink war bereits fertig mit der Inspektion der Bodenluke und der Ausbesserung der oberen Eingangstür, verabschiedet sich das alte, kleine Männchen: "Gut, soweit ist es erst einmal in Ordnung. Ich werde am morgigen Tage noch einmal bei Euch vorbei schauen, um die Diele in Eurer Bodenluke zu ersetzen. Bis dahin, gehabt Euch wohl." Und so verneigt er sich und geht, während Na'Toth dem kleinen Mann amüsiert nachschaut. Sie gibt innerlich zu, das sie in dieser Stadt noch nie so viel Spaß gehabt hat. Dann begutachtet sie noch zufrieden die Arbeit des Schreiners und setzt sich zurück an das Feuer, ihre neuesten Errungenschaften, Tee und Tasse, mit sich selbst zu feiern. Die Tasse hatte ihr Brink geschenkt, damit sie etwas, wie er sagte, zum schlürfen hatte.

Titel: Re: Refugium der Schamanin
Beitrag von NaToth am 24. März 2003, 07:30 Uhr
Am anderen Tag erscheint Brink erneut, um die letzten Arbeiten zu erledigen. Als er fertig ist und Na'Toth nach dem Preis fragt, antwortet der kleine Mann nur vergnügt: "Laßt Euer Geld stecken und erzählt mir lieber von Euren Reisen. Ich brenne darauf, zu hören, was Euch wiederfahren ist."

Und Na'Toth erwidert fragend: "Warum müßt Ihr Menschen und Ihr Elben immer alte Geschichten hören? Was geben Sie Euch?" Darauf erwidert Brink bestimmend: "Diese Geschichten fließen in unsere Erfahrungen ein, die wir an unsere Nachkommen weitergeben, und diese an ihre und so weiter. Es lehrt uns, zu leben, auch wenn nur zu einem kleinen Teil."

Und so beginnt Na'Toth, welche ein wenig überzeugter scheint, zu erzählen ...

Titel: Re: Refugium der Schamanin
Beitrag von NaToth am 28. März 2003, 09:57 Uhr
Na'Toth erzählt dem alten Brink Teile ihrer Lebensgeschichte, wobei sie bemerkt, das dieser sich wirklich dafür interessiert. Sein Hang zu Unbekanntem gefällt der Narg, sodaß sie ihm vertraut und Auszüge aus ihrem Leben zum Besten gibt.

Sie erzählt davon, das sie vor Jahren von ihrem Stamm, welchen ihr Vater anführte, vertrieben wurde, da sie den Stolz der Sippe hat vermissen lassen. Sie erzählt von dem immer noch raubtierhaften Verhalten der Narg untereinander, das sie, in Stämmen organisiert, sich gegenseitig um die Vorherrschaft in den einzelnen unterirdischen Städten bekämpfen. Sie spricht davon, das sie als Erstgeborene des Stammesführers ein Leben lang darauf vorbereitet wurde, für die Sippe zu kämpfen, sie sich jedoch gesträubt, diesen Weg zu gehen.

So spricht sie auch davon, das sie bei einem ersten Kampf innerhalb der Gesellschaft verloren habe und somit das Vertrauen ihrer Sippe mißbraucht und es verloren hat. Als Tochter des Stammesführers jedoch gestand man ihr ein, ihr Volk zu verlassen. Sie wurde nicht, wie andere Verlierer des Sippentstreits, von den eigenen Leuten zu Tode gehetzt.

So erzählt sie von ihrer Zeit der Meditation, welche sie entfernt von ihren heimatlichen, unterirdischen Gefilden, verbracht hatte und wie sie dem Schamanismus dadurch näher gekommen war. Der alte Brink hört ihr interessiert zu und erfährt somit auch, das sie sich in ihrer Kindheit und Jugend heimlich den schamanistischen Künsten hat gewidmet, da ihr dieser Bereich als der schönere schien. So lernte sie heimlich beim Stammenschamanen die ersten Grundlagen der Erdmagie.

Später dann, in ihrem Exil, wo sie auf sich allein gestellt den Wiederungen der Natur trotzen mußte, nahm sie diese Grundlagen auf und erlernte das Handwerk eines Schamanen rasch. Da sie jedoch in Freiheit lebte und in der ständigen Gefahr, angegriffen zu werden, wuchsen ihr Fähigkeiten so immens an, das sie die der Stammesschamanen schon weit übertrafen. Jedoch bemerkte sie rasch, das diese Fähigkeiten ihr nicht das Überleben sichern würden.

Nach dem wochenlangen Studieren und Meditieren machte sie sich auf, immer ungefähr Richtung Norden wandernd, um die Welt zu sehen, an dessen teilweiser Zerstörung ihr Volk beteiligt war. So sah sie die Ebenen der Trockenheit, die Salzwüsten, in jenem Land, welches die anderen Völker in ihrer Hohesprache Azurien nennen. Sie war lange Jahre naach all der zerstörung geboren worden, und so bewegte sie kein Hass gegenüber anderen Rassen und Völkern, jedoch die ständige Angst, von ihnen aufgegriffen zu werde. So gestaltete sich auch der Anblick dieses trockenen Ödlandes als etwas, was ihr gefiel.

Von Natur aus damit gesegnet, nicht übermäßig viel Wasser trinken zu müssen, um nicht zu verdursten, lief sie viele Monate durch die Einöde, wo sie nur selten auch andere Personen traf. Ihre nahrung waren in dieser Zeit die Lebewesen der Wüsten und Savannen; kleinere Echsen, Schlange, Sandwürmer und anderes. Den Wasservorrat entnahm sie geschickt den toten Leibern der erlegten Wesen.

Auch kam sie hin und wieder in die Nähe der heruntergekommenen, ungastlichen Städte der letzten Einwohner dieser Lande. Sie betrat sie nie, das sie von der Feindseeligkeit der Bewhoner ihr und ihrer Rasse gegenüber wußte. Doch vor eine dieser Städte traf sie auf einen älteren, schildbewerten Mann mit Namen Elond, welcher vor ihr keine Angst zeigte und sie in seine Gesellschaft aufnahm. Am Anfang skeptisch und ständig auf der Hut ging die Narg mit dem Menschen, zu welchem sie Vertrauen faßte.

Von ihm erlernte sie die Hohesprache der anderen Völker, welche sie akzentfrei zwar sprechen konnte, dieses jedoch auf eine eher altmodische Art. Und Elond brachte ihr auch die Angewohnten der Menschen bei, ohne dies vorsätzlich zu wollen. Doch konnte die Narg viel von ihm beobachten.

So streiften beide über ein Jahr lang durch die unwirtlichen Gegenden, mal nach Westen gehend, mal nach Osten, jedoch immer gen Norden geneigt. Elond erzählte der Narg viel über die Stadt Talyra, welche er zu verlassen gezwungen wurde. Jedoch wurde die Narg nie einer Antwort gewahr, warum dieser Umstand antrat. Er erzählte ihr von geheimen Gängen, von besonderen Orten und außergewöhnlichen Personen. Den Großteil seiner Erzählungen vergaß die Narg nicht, sondern wußte sich dieser Informationen immer wieder zu bedienen.

Auf die Frage des alten Herrn Brink hin, wo dieser schneidige Herr denn war, da Brink diesen gut kannte. Daraufhin erwiderte die Narg, das er verstorben sei, doch wollte sie dazu keine genauen Angaben machen. Der alte Brnik fragte auch nicht weiter nach, da er spürte, wie nah es der Riesengestalt ging.

Als Na'Toth endet, meint der Schreiner zu ihr: "So habt Dank, werte Na'Toth. Eure Geschichte ist sehr interessant und Wert, weitererzählt zu werden. Somit ist Euer Soll getan und ich verabschiede mich. Ihr braucht mir für meine Arbeit nicht zu zahlen, da Ihr diese Geschichte zum Besten gabt."

Dann verabschiedet er sich, Na'Toth nickt zurück, und der alte Brink verschwand wieder in Richtung Handwerksviertel.

Titel: Re: Refugium der Schamanin
Beitrag von NaToth am 31. März 2003, 09:14 Uhr
Drei Tage waren seit dem Besuch des alten brink vergangen. Na'Toth hat seinen Besuch genossen. Zum ersten Mal seit Elonds Tod hat sich jemand offensichtlich für sie und ihre Geschichten interessiert. Dies hat ihr Auftrieb gegeben, in dieser Stadt auch noch weiter zu verweilen und auf bessere Zeiten zu hoffen, in welchen sie angesehener ist.

In den letzten drei Tagen hat sie sich wieder vermehrt ihren schamanischen Studien gewidmet. Die Meditation dauerte dieses Mal zwar nur wenige Stunden an, doch fühlte sich Na'Toth hernach frischer, freier und ihrem Ziel, eine ausgebildete Schamanin zu werden, wieder näher.

Das unterirdische Kellergwölbe, welches ihre Wohnstatt ist, hat ihr eine nahezu perfekte Umgebung beschert, in welcher sie abgeschieden von dem Lärm und dem Krach draußen auf den Straßen der Stadt, ihren Studien nachgehen konnte.

Entgegen ihrer alten Lebensart, dem aggressiven in ihr nachzugeben und nur die ganz harte Kost an giftiger oder gar tödlicher Erdmagie zu erreichen, hat sich Na'Toth nun verstärkt den Ursprüngen dieser Zauberrichtung gewidmet. So hat sie Erdgeister heraufbeschworen, welche ihr bei so mancher Arbeit behilflich sein würden, und hat somit den Aspekt des kämpfenden Erdgeists außer Acht gelassen.

Doch weiß sie auch, das sie sich auch wieder um ihre Verteidigung kümmern muß. So hat sie reihenweise Erdgeister heraufbeschworen und kontrolliert, welche ihr im Notfall zur Seite stehen, jedoch nicht darüber urteilen können, einem anderen Lebewesen den Tod zuzufügen.

Denn eines hat die Narg in den ganzen Wochen ihres Aufenthaltes hier gelernt: ihre Art und sie selbst sind hier nicht angesehen. Anstatt die Menschen und Elben dafür verantwortlich zu machen, hat sie erkannt, das nur sie allein etwas bewegen kann. Ihr kommt immer wieder die Sache mit dem Hund in den Sinn, welchen sie, sich verteidigend, sicher verletzt hat. Und dies hat in ihr eine Art von Mitgefühl entwickelt, nicht stark ausgeprägt, aber immerhin schon vorhanden.

Das lange Gespräch mit dem alten Brink hat ihr noch weitere Zuversicht gegeben, sich mit dem Leben zwischen all den Fremden hier anzufreunden.

Sie entschließt sich am frühen Morgen, die Stadt Richtung Larisgrün zu verlassen und wieder einmal etwas für leibliches Wohl zu sorgen. So bekleidet sie sich wieder mit der alten, beigefarbenen Kutte, welche sie über ihre leichte Lederrüstung wirft, verschließt beide Türen, welche der alte Brink hervorragend renoviert hat, und begibt sich Richtung Westtor.

Titel: Re: Refugium der Schamanin
Beitrag von NaToth am 07. Apr. 2003, 14:13 Uhr
So erreicht die Narg wieder ihre Heimstatt, in den Kellergewölben des kleinen, unbeachteten Hauses im südlichen Teil dieser Stadt, umgeben von einer in Frühling und Sommer saftigen Wiese. Hier erscheint sie in dichtem Regen, bis auf die Haut hinunter genäßt.

Die erste Tür schließt sie mit einem mittelgroßen Schlüssel auf, den ihr der Handwerker Brink für ihr Schloß gegeben hat. Hinter sich verschließt sie die Tür nicht, da sie einen Durchzug durch ihre unterirdische Wohngehalle bevorzugt.

Die zweite Tür wird, wie üblich, nur von einem schweren Kantholz aus dem Stamm der Eiche gehalten. Diese Bodenluke bekommen nur Leute auf, welche sich zu viert daran versuchen. Doch für die Narg ist dies kein Problem mehr. Zu Beginn, als sie diesen Ort zum ersten Mal aufgesucht hat, war es schon schwieriger, ihn zubetreten.

Die Nargfrau, mit Unmengen an Kraft gesegnet, weiß diese jedoch nicht richtig einzusetzen. Aufgrund ihres ebenso hohen Gewichts von 185 kg wirk sie sehr behäbig, gar langsam. Jedoch ist es ihr in all den Jahren gelungen, die Stille, das Auftreten, ihrer Schritte so zu lenken, das man es nicht hört.

nun also ist die Bodenluke offen und entläßt frische, vom Regen befeuchtete Luft in die unteren Ebenen. Na'Toth folgt der frischen Luft, und während sie sich unten, in dieser relativ zur Oberfläche ausstreckenden Kälte entkleidet, hört sie, wie der Regen draußen nachläßt, wie auch der Wind. Sie muß schmunzeln, da der Regen erst endet, als sie wieder im trockenen sitzt.

Nach der völligen Entkleidung geht sie nackt die Treppe wieder hinauf und wirft ihre Kutte über die Bodenlukentür. Dann verschließt sie die Haustr halb, legt das Kantholz so davor, das jemand, der es wegreißen will, mit aller Macht, und dem größtmöglichen Lärm, dies zu bewältigen weiß.

Unten wieder angekommen legt sie das Fell des Wolfes lang und breit aus und legt sich darauf zu Bett. Wenig später ist sie auch eingeschlafen.

Titel: Re: Refugium der Schamanin
Beitrag von NaToth am 08. Apr. 2003, 09:31 Uhr
So erwacht die Scholarin am nächsten Morgen wieder aus ihrem tiefen Schlaf. Es war eine ereignißlose Nacht gewesen, was verständlich sein muß, da Narge überhaupt nicht träumen.

Das Wolfsfell, welches sie am Tage zuvor unter ihrer Kutte vor dem Regen gerettet hatte, war ihr ein guter Schlafplatz gewesen. Ich werde mich auf meinen Jagden weiter nach solch tollen Fellen umsehen.

Hunger verspürte sie, wie schon geahnt, überhaupt nicht. So war ihr der Tag freigestellt, wieder etwas für ihre Studien im Bereich Schamanismus zu tun. Doch zuerst kleidet sie sich an.

Die leichte Lederrüstung beläßt sie dieses Mal dort, wo sie ist, und begnügt sich mit dem Ankleiden eines leichten Leinenhemdes, langärmlig, und einer Leinenhose, langbeinig. Beides hatte Na'Toth vor längerer Zeit, vor Einbruch des Winters, in den Beutel versteckt, welchen sie selten mit sich herumträgt. Seit sie diese Höhle hier bewohnt, lag der Beutel in einer Ecke herum. Nun erinnerte sich Na'Toth wieder des Inhalts und holt ihn hervor.

Nachdem sie mit Einkleiden fertig ist, beginnt sie mit kleinen Zaubersprüchen die Kohlebehälte, welche in der Mitte ihrer Wohnstatt verteilt sind, zu entzünden. Dies soll ihr die richtige Atmosphäre für die Meditation geben.

Die Feuer brennen gut und hell, und Na'Toth setzt sich in die Mitte des brennenden Kreises und beginnt ihre Meditation.

Titel: Re: Refugium der Schamanin
Beitrag von NaToth am 09. Apr. 2003, 13:04 Uhr
Es ist abends, als sie von ihrer Meditation abläßt. Die Feuer im sie herum sind noch längst nicht erloschen, obwohl die Schalen, in welchen sie brennen, nicht mit Holz gefüllt sind. Ein klein wenig Erdenmagie hat das Feuer bewogen, weiter zu brennen.

Die leichten Kleider auf ihren dicken Haut gefallen ihr gut. Sie spürt sie kaum, egal ob sie durch den Raum geht oder sie sich setzt. Sie bieten ihr zwar nicht den Schutz wie die leichte Lederrüstung, doch was sollte ihr hier schon passieren in diesen doch friedliebenden Stadt.

Sie pustet die einzelnen Feuer einzeln aus, bevor sie sich aufrecht in den Raum stellt und erst einmal ihre Glieder wieder reckt. Knappe neun Stunden hat sie nun so dagesessen, ohne sich einmal zu bewegen, und sich ihrer Magie hingegeben. Sie hat sicher das eine oder andere wieder hinzugelernt und sich in anderen Bereichen stetig verbessert. Doch war und ist sie ihrem Weg der friedlichen Magie treu geblieben.

So hat sie sich während der heutigen Session vermehrt um die Heilung gekümmert. Ihr Ziel ist es nun, soweit es geht, schwierige Verletzungen und Krankheiten zu heilen. So hat Na'Toth aus verschiedenen Gesprächen der Einwohner von der Heilerin Morgana gehört, welche sie nun aufzusuchen gedachte.

So steigt die Narg nach oben und nimmt ihre wieder getrocknete Kutte von der Bodenlukentür, bezieht sich mit ihr und macht sich erneut nach oben, um die Türen ganz zu öffnen. Das schwere Kantholz entnimmt sie der äußeren Tür und versperrt somit die innere, während ihr draußen der große Schlüssel zu Hilfe eilt, um die Tür zu schließen.

Dann entfernt sich die Narg Richtung Norden, dem nördlichen Stadttor entgegen, wo sie das als Kräuterkate genannte Haus vermutet. Der frische Wind befreit sie von den letzten Zügen der Meditation, welche doch einiges geschlaucht hat.

Titel: Re: Refugium der Schamanin
Beitrag von NaToth am 10. Apr. 2003, 08:01 Uhr
Wieder in ihrem unterirdischen Wohnbereich angekommen holt sich die Narg erst einmal einen großen Kessel voll Wasser aus dem nahegelegenen Bach. Sie sammelt das restliche Holz ein, welche andere nicht gebraucht hatten, und macht so in ihrer Heimstatt ein Feuer, über welches sie den Wasserkessel stellt.

In das wenig später kochende Wasser wirft sie das schwarze Pulver, übelriechende Chemie, und wirft hernach ihre Kutte hinein. Der Mann auf dem Markt hat ihr versprochen, das die Kutte sowohl gereinigt als auch geschwärzt wird.

Nach vielen Minuten, Na'Toth hat vergessen, wie lange sie die Kutte in dem Wasserbad halten soll, löscht sie das Feuer und geht hinaus auf die große Wiese vor dem Haus. Dort entnimmt sie dem heißen Wasser die nun schwere, schwarze Kutte und legt sie, nach ordentlichem Auswringen, auf der trockenen Wiese aus. Das Wasser gießt sie über die Wiese am Bach, dabei schaut sie, das niemand sie bei dieser Umweltverschmutzung beobachtet. Der Kessel wird noch ausgespült, bevor es zurück in den Bau geht.

Unten angekommen macht sich Na'Toth schwer beschäftigt über ihre leichte, dunkelbraune Lederpanzerung her, welche sie so pflegt, das sie die lange Tragelosikgkeit im Sommer durchstehen wird.

Nach einigen Stunden ist die Kutte getrocknet. Na'Toth beschaut sich das Ergebnis und ist sehr zufrieden. Die Farbe hat sich nun gleichmäßig verteilt. Sie hängt die Kutte zur letzten Trocknung über die Bodenlukentür und bereitet sich für die Nacht vor, da es doch schon wieder spät geworden ist.

Titel: Re: Refugium der Schamanin
Beitrag von NaToth am 10. Apr. 2003, 08:04 Uhr
Am anderen Tag erwacht sie zu gegebener Stunde, kleidet sich neu ein in ihre nun schwarze Kutte und verläßt ihre Heimstatt wieder, um die Schmiede des Zwergs Sol aufzusuchen. Die Türen verschlossen, wendet sie sich ab, Richtung Nordosten gehend.

Titel: Re: Refugium der Schamanin
Beitrag von NaToth am 14. Apr. 2003, 07:20 Uhr
Wieder ihre Heimstatt erreichend macht sie sich bereit, wieder in das Larisgrün zu gehen, um sich einer weiteren anstrengenden Woche der Übungen, der Prüfungen hinzugeben. So hat die Narg nun das Ziel, soviel wie nur möglich über Heilung zu erfahren. Zu ihrem eigenen Nutzen will sie diesen bisher von ihr kaum beachteten Bereich erkunden, um sich später vielleicht teuer den Leuten zu verdingen.

So räumt sie die Felle ordentlich auf, wirft die Aschenreste in ihren Kohleschüssel auf einen Haufen und entsorgt diesen und macht sich dann auf, die Türen zu ihrer Wohnstatt verschließend, Richtung Westen aus der Stadt, wieder, wie es sie erfreut, auf ihren langen Stab gestützt, mit silbernem und zugespitztem Ende.

Titel: Re: Refugium der Schamanin
Beitrag von NaToth am 02. Mai 2003, 08:50 Uhr
Viele Tage nun liegt sie schon darnieder, in sich selbst gekehrt, von der Welt vergessen. Es gab in der Zeit, in der sie in dieser Stadt lebte, so wenige positive Sachen und soviel negatives, das sich innerlich ein Druck angestaut hatte, welcher sich nun auf spezielle Art und Weise Luft macht.

Na'Toth war vor einigen Tagen nach einem hilfreichen Gespräch mit dem Wirt der Harfe wieder in ihre Heimstatt zurückgekehrt und hat sich diverse Gedanken gemacht, was ihr Verhalten, das Verhalten der hier ansässigen Personen, ja das Verhalten der gesamten Welt ihr und ihrem Volk gegenüber betrifft. Und diese langen Gedankengänge haben sie einerseits stark erschöpft, andererseits unglaublich deprimiert. Nicht, das sie jedermanns Liebling sein will, dafür mag Na'Toth einen Großteil der Leute nicht. Doch die ständige Hatz, welche ihr entgegenschlägt, übertragen sich auf das Gemüt selbst solch grausamer Wesen wie die Narge.

Na'Toth hat sich eingesperrt in ihrer Wohnstatt, von der Welt vergessen, und sich dem mythischen hingegeben. Sie spürt in den letzten Wochen eine solch starke schamanische Kraft in sich wie nie zuvor. Sie hat die Versuche ihres Volkes, auf diesem Gebiet der Magie Fuß zu fassen, einige Zeit studiert, und ihr ist bewußt, das keiner ihres Volkes der Sandnarge, je soweit war in seinem Schaffen und Drängen, die Erdmagie zu erkunden.

Doch bringt ihr das nicht den erwünschten Funken Hoffnung. Sie vegetiert in ihrer Wohnstatt vor sich hin, denkt über die Vergangenheit nach, welche so grausam mit ihrem Volk umgesprungen ist, und denkt über die Zukunft nach, in welcher sich Na'Toth unplatziert sieht. In langen, kräftezehrenden Sessionen beschwört sie immer wieder Erdgeister verschiedener Arten, mit denen sie ihren Horizont erweitern will. Doch die Kräfte reichen schon lange nicht mehr aus. Je mehr Geister sie heraufbeschwört, desto geringer werden ihre Kräfte, desto mehr nehmen die Geister ihren Verstand in Besitz.

Davon bekommt Na'Toth nichts mehr mit. Das sie sich zu weit vorgewagt hat auf ihrem Weg Richtung Schamanin, das merkt sie gar nicht mehr. Die Stärke der Erdgeiseter, welche sie gerufen, ist stärker als sie selbst. Und nur noch ein kleiner Fleck der Vernunft kann sie retten. Doch wird dieser Fleck es schaffen? Die Macht der Geister ist immens groß, und austricksen lassen die sich sicher nicht. Na'Toth ringt mit sich selber und merkt nicht, wie sehr sie sich verletzt.

Die Kratzwunden an Armen und Beinen zeigen die Verzweiflung Na'Toths, allein in der Welt zu stehen, mit keinem Freund in der Nähe, ausgestoßen vom eigenen Volke, verhaßt von der neuen Heimat. Einzig zwei Menschen sind ihr im Gedächtnis heften geblieben. Der eine, Elond, ihr Begleiter für ein knappes Jahr ist tot, gefressen von der Narg höchstpersöhnlich, als er sie an unbekannte Häscher verkaufen wollte. Der andere, der alte Brink, Handwerker im Handwerksviertel dieser Stadt, den hat sie in den letzten Tagen desöfteren klopfen gehört. Er scheint sich tatsächlich Sorgen zu machen. denkt der kleine Fleck Vernunft, doch dieser Gedankengang wird von den herrschenden Geistern zurückgedrängt.

Na'Toth liegt gar jämmerlich am Boden ihrer unterirdischen Wohnstatt, die Türen verrammelt, sodaß nur wenige draußen, in der so freien Welt hören können, welche Schmerzen sie aushalten muß. Sie brüllt unmenschlich, wie damals, als sie den Hund des Druiden in seine Schranken wies. Sie läßt Tränen des Schmerzes über sich ergehen, ihr ist es egal. Dem Tode nahe, was sie nicht weiß, geht sie den Weg des Grauens. Hier spürt sie den Haß, die Gewalt, das nackte Grauen, was ihr Volk unter den anderen Völkern im Laufe der Geschichte angerichtet hatte. Die Rufe, das dieser Gewaltmarsch enden soll, sind längst verklungen; Na'Toth ist schwach, sehr schwach, und läuft dem Tode entgegen ...

Titel: Re: Refugium der Schamanin
Beitrag von NaToth am 03. Mai 2003, 21:33 Uhr
Mit einem lauten Schrei fährt Na'Toth aus ihrem Dämmerzustand nach oben, sich endgültig von der Gewalt der Geister befreiend, und bleibt erschöpft und schweißgebadet liegen. Sie atmet schwer und in ihrem Kopf dreht sich alles.

Nach weiteren Minuten stützt sie sich langsam nach oben, den Kopf leicht schüttelnd, und rappelt sich so langsam auf. Ihre Arme und Beine schmerzen, blutverschmiert, so daß sie kaum zu stehen vermag.

Mit der Hand an der Wand abstützend, zieht sie ihre Kutte zu sich herüber, um sie umständlich über sich zu ziehen. Dann nimmt sie ihren Stab, den sie nach einiger Sucherei doch findet, und stützt sich nun vollends auf ihn.

Langsam nur, sehr langsam, begibt sie sich in Richtung Bodenluke, welche sie von unten aufstößt. Die obige TÜr öffnet sie ebenfalls, da sie nicht verschlossen, und tritt hinaus in die dunkle Nacht. Sich kurz umschauend und dabei kaum etwas wahrnehmend, begibt sich die Narg sehr langsamen Ganges in Richtung Norden. Wohin Ihr Gespür sie führt, weiß sie nicht, nur das sie ihm folgen soll.



Powered by YaBB 1 Gold - SP 1.3.2!
Forum software copyright © 2000-2004 Yet another Bulletin Board