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(Thema begonnen von: Jakob am 26. Feb. 2003, 21:51 Uhr)

Titel: Das Knoblauchsland
Beitrag von Jakob am 26. Feb. 2003, 21:51 Uhr
im Südwesten der Stadt, dort wo es nach Brioca im Süden und Liedberg im Westen geht, befinden sich einige Bauernhöfe und ihre Felder und Weiden.

Neben Knoblauch bauen die Bauern hauptsächlich Weizen und Gerste an.
Einige Bauern, die mit den größeren Höfen, haben auch Rinder- und Schafherden.

Auch Rüben, Kohl, Gurken, Kürbisse, Erdbeeren, ja eigentlich alles, was das Land so hergibt, werden angebaut und von fleißigen Händen liebevoll aufgezogen.

Ländlicher Duft liegt in der Luft, der sich als Gemisch aus Schafsgeruch, Knoblauchodeur und Gülle niederschlägt. Oft ist das Schmatzende Kauen und Klingeln von Kühen und ihren Glocken zu vernehmen, gemischt mit dem freudigen Gekläffe von den Schäferhunden, dem dumpfsinnigen Gegluckse der Hühner, dem noch dumpfsinnigeren Geschnatter der Gänse, die sich darauf freuen geschlachtet zu werden und dem leisen Pfeifen der Bauern die sich die Arbeit beim Pflügen mit schiefen Liedchen versüßen.

Titel: Re: Das Knoblauchsland
Beitrag von Jakob am 27. Feb. 2003, 12:19 Uhr
Als der alte Hahn vom Nachbarhof sein im wahrsten Sinne des Wortes sehr krähendes Krähen von sich gibt, ist die Sonne noch nicht aufgegangen.
Jakob rollt sich noch ein paar Mal im Bett herum, dann streckt er einen Arm aus, und umfasst das kleine Bündel aus Schaffelldecke und etwas blassem weiblichem, das sich darin zusammengerollt hat und nun an ihm kuschelt.
Das Bündel gibt glucksende Geräusche von sich, dann bohrt sich ein zierlicher Arm unter der Decke hervor, in seine Decke hinein und zwickt ihn in den Bauch.

"Iiiiek, na warte!"
das Bündel lacht hell, und oben kämpft sich ein blonder Haarschopf mit einem zierlichen grazilen Gesicht heraus, noch etwas verschlafen, und lacht ihn aus.
"Frau Gwendolynn L'aneyllen, euer letztes Stündlein hat geschlagen!"
Gwendoynn kichert noch ein wenig, und rollt sich zu einer Größe zusammen, wie es nur Frauen können.
Jakob fragte sich schon seit er Gwendolynn kannte, wie Frauen es fertig brachten, sich entgegen aller Naturgesetze auf ein Viertel ihrer Größe zusammenzufalten. Besonders jetzt, wo sie ja zu zweit war.
"Leide!" Er fällt über sie her und sucht den Eingang in das Deckenbündel, was sich als nicht sonderlich leicht herausstellt. Unter der Decke gluckst es, eine Nase spitzt heraus und schnappt kurz nach Luft.
Nun hat Jakob endlich ein Loch gefunden, und beginnt damit, seine Frau zu kitzeln.
Die hält es noch einige Minuten aus, dann flüchtet sie kreischend aus dem Bett, allerdings etwas gemäßigt, mit dem dicken Kugelbauch vor ihr kann sie sich nicht so schnell bewegen.

"Gewonnen!" Jakob lacht. Mittlerweile ist er hellwach.
Während Gwendolynn Feuer anmacht und Wasser aufsetzt, streift Jakob seine Kleidung über und zieht sich die Stiefel an. Er seufzt auf, als er an der Sohle ein kleines Loch entdeckt. Langsam tappt er aus dem Schlafzimmer. Seine Frau steht an der Feuerstelle und gießt gerade wässrigen Kaffee in die große Tasse.
"Guten Morgen, mein Schatz!" Mit der einen Hand auf dem bauch hebt sie die Tasse hoch und stellt sie auf den Holztisch.
"Mor'n, Sonnenschein. Lass doch, ich mach das schon... du sollst dich ausruhen!"
Die beiden lächeln sich verliebt an, als Jakob seine Hand auf Gwens Bauch legt und seine Frau liebevoll küsst.
Sie schlürfen den faden Kaffee gemeinsam aus der großen Tasse, dann begibt sich Jakob in den kleinen Stall, und Gwendolynn holt die Schafwolle und die Spindel heraus, und beginnt geschickt, Wolle zu spinnen.

Titel: Re: Das Knoblauchsland
Beitrag von Jakob am 27. Feb. 2003, 16:23 Uhr
Jakob schlendert in den Stall, schnappt sich die Mistgabel und eine Karre und beginnt mit seiner Arbeit.
Jetzt, im Winter, hat er nicht so viel zu tun, aber er ist es gewöhnt, mit den Hühnern aufzustehen und bald ins Bett zu gehen.
Sanft drückt er die dicke Paula zur Seite, die ihm einen hochnäsigen Blick schenkt, mit den Ohren zuckt und dann euterwackelnd einen gemächlichen Schritt zur Seite tappt.
Jakob schaufelt den Mist in die verrostete Karre, füllt ein wenig Stroh nach und geht zu den Schweinchen weiter.
Zwei hielt sich Jakob immer fest, eine Sau und einen Eber, die Ferkelchen zog er auf um sie dann zu verkaufen. Nächstes Jahr würden sie die Jungen behalten und die alten schlachten, bevor sie zäh würden.
Nun drängen sich noch 4 Schweinchen in dem dunklen Koben, und quieken freudig nach Futter.
Als sie noch ganz klein waren, da waren sie niedlich. Jetzt aber sehen sie einfach nur zu lang und zu dreckig aus, wie sie mit ihren Rüsseln in der Erde pulen.


Titel: Re: Das Knoblauchsland
Beitrag von Jakob am 27. Feb. 2003, 23:20 Uhr
Nachdem auch die Ziege versorgt ist und mit einem liebevollen Klaps auf den Hintern versehen wurde, ist der Misthaufen wieder um ein paar cm. gewachsen.

Jakob verteilt Heu an die Tiere, dann schnappt er sich pfeifend einen Beutel mit Korn und füttert die Hühner.
Die fallen wie jeden Tag auf seinen Trick herein, stürzen auf das Frühstück los und Jakob kann gemütlich die Eier klauen. Vorsichtig legt er sie in den mit Stroh ausgelegten Korb und trägt sie ins Haus.

"heute nur sechs". Er blickt auf die braunen SChalen herunter, dann seufzt er.
"ACh Jakob mein Liebster. HAuptsache wir haben genug. ICh mache heute mittag Omelette, einverstanden?"
Jakob nickt etwas schwerfällig. "Wir haben nicht mehr viel Zeit... ich glaube nicht, dass man uns Aufschub gibt..."
"Mein Liebster Jakob." Gwendolynn lächelt sanft und streckt ihm einen Arm entgegen. Er fasst ihre Hand und geht zu ihr.
"Wir schaffen das schon. Die Ernte war schlecht, vielleicht hat der Mann Verständnis dafür. Du wirst sehen, wir schaffen das. Heb das Sparschwein doch hoch... es ist schon recht schwer. ICh habe gestern gezählt, es fehlen nur noch 50 Goldstücke!"

"Fünfzig...." murmelt Jakob.
Für 50 GOldstücke könnten sie lange Zeit ohne Hunger leben. Aber sie hatten ja noch Schulden, und nun schränkten sie sich ein wo es ging und legten jeden Groschen beiseite.
Eines Tages aber, würden die SChulden bezahlt sein. Und dann würde jeder Groschen ihnen gehören. Und er würde seiner Gwendolynn einen goldenen Ring kaufen, einen richtigen goldenen Ehering, damit sie nicht mehr das hässliche angelaufene Kupferblech um den Finger tragen müsste.
Und jeder würde sehen, dass sie seine Frau war, und wie stolz er auf sie war, und wie lieb sie ihn hatte.

Eines Tages..

Titel: Re: Das Knoblauchsland
Beitrag von Jakob am 03. März 2003, 19:48 Uhr
jakob rafft sich von seinen Tagträumen wieder auf, stellt den Korb mit den Eiern in die Küche, und begibt sich in den Stall. Dort holt er einen Leiterwagen und eine Axt, dann macht er sich auf in den Wald.
Den ganzen Vormittag verbringt er damit, Holz zu schlagen. Immer wenn er einen kleinen Baum gefällt hat, entnimmt er einem kleinen Beutel einen Baumsamen, und pflanzt ihn in die Erde.
"Wachs schön" oder "Bald bist du auch groß und stark" pflegt er dann zu sagen.

Als die Sonne ihren Zenit erreicht, zieht Jakob einen mit mitteldicken Stämmen vollgepackten Wagen hinter sich her auf den Hof.
Er läd die Stämme ab, wischt sich den Holzstaub vom Hemd und betritt die Küche.

Gwendolynn hat mittlweile ein köstliches Omelette gezaubert und frisches Brot gebacken.
Die beiden trinken klares Quellwasser, während die Wintersonne durch die kleinen Scheiben des Hauses fällt, plaudern über belanglose Dinge und lachen dabei.

Titel: Re: Das Knoblauchsland
Beitrag von Jakob am 04. März 2003, 00:32 Uhr
"Soll ich dir beim Abwasch helfen?" Jakob blickt Gwen lächelnd an.
Diese strahlt zurück. "Nichts da, ich bin schwanger, nicht krank!" Sie nimmt Jakob den Teller aus der Hand, den er abräumen wollte.
"Kümmer dich um denZaun, dass wir die Tiere wieder frei laufen lassen können. Und nun Marsch marsch, bevor es wieder zu schneien anfängt. Der Tag heute ist zu schön um herumzureden."

"JAwoll, Cheffin!" Jakob salutiert und bekommt ein Handtuch auf den Hintern. Er gibt ein Geräusch von sich, das irgendwo zwischen einem tiefen Quietscher und einem lachenden Glucksen liegt und verschwindet wieder nach draußen.
Erneut zieht er den Leiterwagen hinter sich her in den Wald, und fällt Holz.
Als er endlich glaubt genug zu haben, ist es bereits am Dämmern.
Der Bauer schafft das aneschleppte Holz unter das Scheunendach, dann kehrt er müde aber zufrieden mit seiner Arbeit nach Hause.

Titel: Re: Das Knoblauchsland
Beitrag von Jakob am 04. März 2003, 21:54 Uhr
Den nächsten Tag verbringt Jakob damit, die Stämme in Bretter zu sägen und den Zaun zu reparieren. Das stellt sich als schwieriger heraus, als er dachte.
Schließlich reißt er sich auch noch die Hand an einem hervorstehenden Spreißel auf. Gott sein Dank blutet die Wunde nur wenig... ein paar tröstende Worte von seiner Frau und ein sauberes Tuch mit etwas Wasser lassen den Schmerz schnell vergehen.
Als Jakob fertig ist, betrachtet er stozl sein Werk. Der Zaun sieht aus wie neu, und scheint sehr stabil geworden zu sein. Morgen könnte er die Tiere wieder heraus lassen - man merkte ihnen die Unruhe an, und die überschüssige Energie vom vielen Herumstehen im Stall.


Gwendolynn hatte den Tag mit Brettchenweben verbracht und eine wunderschöne lange Borte fertiggestellt. Aus selbstgesponnener und -gefärbter Wolle, in wirklich liebevoller Arbeit. Sie war stolz darauf, weil die Fäden sehr gleichmäßig waren - JAkob würde sie hoffentlich gut verkaufen können. Die Elfe legt das Band in einen Korb mit weiteren Borten, und lächelt ein wenig wehmütig: irgend ein reicher Stadtbewohner würde sich mit der stundenlangen Arbeit von ihr schmücken, ohne sie je gekannt zu haben. er würde das band an einem wunderschönen Kleid tragen, und viel Lob dafür vielleicht bekommen - für ein Kleid, das Gwendolynn sich niemals würde leisten können.

Titel: Re: Das Knoblauchsland
Beitrag von Jakob am 06. März 2003, 01:19 Uhr
Den Abend verbringen die beiden kuschelnd vor dem Kaminfeuer.
Gwendolynn liegt auf Jakobs Bauch, während er ihr eine GEschichte erzählt und ihr Haar streichelt.
Als er geendet hat, küsst Gwen ihren Mann leidenschaftlich. Die beiden verschwinden ihn ihrem Bett, und küssen und streicheln sich zärtlich. Wegen dem dicken Bauch und der Angst um das Baby schläft Jakob nicht mehr mit seiner Frau, aber das hält die zwei nicht davon ab, sich alle Liebe zu schenken, die sonst möglich ist.

"Ich liebe dich so sehr..." Jakob schaut Gwen ganz tief  in ihre dunkelblauen Augen. "Wenn das Baby da ist, dann kommt hier ganz schön Leben in die Bude!" Er lacht, aber seine Gedanken hängen am GEld, das er bald zurückbezahlen muss. Wie sollen sie sich nur um das Kind kümmern, wenn sie die Schulden nicht bezahlen können?

Jakob löscht die Kerze, und umarmt seine Frau.
Eng umschlungen schlafen sie ein.

Titel: Re: Das Knoblauchsland
Beitrag von Jakob am 10. März 2003, 21:02 Uhr
Mit dem ersten Hahnenschrei ist Jakob wieder auf den Beinen. Fleißig erledigt er die Stallarbeit und freut sich, als die träge Morgensonne sich langsam am Himmel hinaufschiebt und der Schnee zu glitzern beginnt.

nachdem die Tiere versorgt sind lässt sich Jakob von seiner Frau den großen korb mit den Borten geben, und macht sich auf den Weg nach Talyra.

Titel: Re: Das Knoblauchsland
Beitrag von Jakob am 17. März 2003, 21:41 Uhr
Fröhlich pfeifend erreicht jakob nach dem langen Fußmarsch wieder seinen kleinen Hof.
Gwendolynn sitzt draußen auf einem alten Korbstuhl und genießt die Sonne. Auf ihrem schoß hockt der fette Kater Muck und schnurrt genüsslich vor sich hin.

"hallo mein Süßer." Sie lächelt ihn mit ihrem himmlischen Lächeln an, und ihre Augen strahlen liebevoll.
Jakob schaut sie kess an, und schwenkt den Korb in der einen Hand, während seine andere gegen die münzen in seiner Tasche klappert.

"Er hat etwa 30 Stück gekauft. Und er war begeistert. Ich habe ihm unsere Adresse gegeben, wenn er wieder etwas braucht meldet er sich, hat er gesagt."
Jakob ist glücklich, und fällt Gwen in die Arme (was der Katze gar nicht passt. Sie huscht vom Schoß der Elfe und verschwindet griesgrämig im Stall).
Jakob zeigt Gwen die Silberstücke, und ihre Augen leuchten genauso hell wie das Geld.
Sie springt auf, läuft ins Haus und holt das rote Tonschweinchen. Lustig klappern die Münzen darin, als sie hereinfallen.

"Siehst du, Jackl, wir schaffen das schon. Ich habs dir doch gesagt". Ihre helle Haut sieht im sonnenschein noch blasser aus, und sie wirkt so zerbrechlich.
jakob streicht ihr sanft über die Locken und haucht ihr einen Kuss auf die Stirn.

"Sag mal... du kannst doch ein wenig schreiben, oder? In der Stadt ist ein Brett, da waren Bilder, Skizzen und Texte dran, sah aus wie ein Aushangbrett. Schreib doch mal was, dass du Stoffe, Wolle und Borten machst. Da melden sichbestimmt einige Leute und kaufen was."

Gwendolynn hört aufmerksam zu, dann nickt sie.
"Aber Papier ist teuer..."
"Es muss ja kein gutes sein. Oder wir malen einfach auf ein Stückchen dünnes Holz. Warte, ich mach was..."
Noch ein kuss, dann verschwindet jakob in der Scheune und beginnt, ein Holzbrettchen dünn zu hobeln.

Titel: Re: Das Knoblauchsland
Beitrag von Jakob am 20. März 2003, 20:32 Uhr
Als das Brettchen fertig ist - nicht zu dünn, dass es nicht bricht - beginnt Gwendolynn so gut sie es kann zu schreiben:

"Fertige Borten an und Gewebe, gerne auf Anfrahge. Aus mitgebbrachter ohder von mir gesponnener Wolle. Wer mag bite bei Gwendolynn melden - kleiner Hof im Knoblauchsland, der mit der grünen Tür."

Nun ist das Brett ziemlich voll, die letzte Zeile ist sogar ein wenig gequetscht.
Gwendolynn liest Jakob vor, was sie geschrieben hat, und beide sind zufrieden damit.

"Ich lauf schnell, und häng es auf, Liebste."
Jakob nimmt das Schild vorsichtig an sich, aber das Holz hat die Farbe gut aufgenommen und nichts ist verschmiert. Zügig macht sich Jakob wieder auf den Weg in die Stadt.

Titel: Re: Das Knoblauchsland
Beitrag von Jakob am 31. März 2003, 20:49 Uhr
Als jakob wieder nach Hause kommt ist es bereits dunkel.

im Wohnhaus schimmert der fahle schein einer einzelnen Kerze. Jakob betritt die Stube, und sieht recht bedrückt aus.

"Oh Gott, ich habe mir Sorgen gemacht!" ist das erste, was Gwendolynn sagt. Dann fügt sie hinzu: "Du bist ja ganz nass, was war denn los?".

Jakob läd das GEmüse auf dem Küchentisch ab,lässt sich müde auf einen Stuhl plumpsen, und berichtet dann von den traurigen Ereignissen in der Stadt.

"Ich habe das gute Gemüse eingesammelt, ein Festessen für uns.. andere wefen es einfach weg..." endet er seine Erzählungen.
Dann sitzen die beiden mit traurigen Gesichtern da, Arm in Arm, bis Gwen schließlich aufsteht, das Gemüse in die Küche trägt und beginnt, daraus ein Abendessen zu machen.

Titel: Re: Das Knoblauchsland
Beitrag von Jakob am 07. Apr. 2003, 22:23 Uhr
Nach dem wundervollen Abendessen waren die beiden ins Bett gegangen. Doch Gwendolynn hatte recht unruhig geschlafen. Zu starken Kopfschmerzen hatte sich ein Schnupfen gesellt, und nun lag sie mit leichtem Fiber im Bett, ihre Augen glänzten unter schweren Lidern hervor und sie klagte immer wieder über Kopf- und Gliderschmerzen.

Als Jakob von der Stallarbeit kommt, ist Gwen gerade wach.
"Es tut so weh..."
Jakob streicht leicht über ihre Hand, und zuckt ein wenig zusammen, als die Elfe zu Husten beginnt.
"Dich hats ganz schön erwischt, Süße."
Gwen nickt und schaut ihn etwas schief an. "Sei nur brav zu mir und umsorg mich, sonst stecke ich dich an, dann wirst du leiden! Ihr Männer seid so zimperlich!" Ulkt sie, und hustet wieder.
"Ich mach mir Sorgen...." Der Bauer wirft einen prüfenden Blick auf die schwangere Frau, die fibert und für die die dünne Decke in so einer Situation und bei den immer noch niedrigen Grühlingstemperaturen nicht gerade gesundheitsfördernd ist.
"Komm, wickel dich da noch ein!" er breitet seine Decke über ihr aus, und legt ein wenig Feuerholz in den Ofen nach. Viel ist nicht mehr da, er würde neues holen müssen.
Die Elfe hustet wieder udn verzieht das Gesicht. "Es zieht so im Rücken... der schwere Bauch ist einfach zu viel für mich." Sie zwinkert, aber wirkt matt.

"Pass auf... wenn was ist, blinke mit dem kleinen Spiegel, ok?" Jakob holt eine Spiegelscherbe aus einem Regal, und die Öllampe steht in Reichweite.
"Ich sage Nortand bescheid. Ich werde in die Stadt gehen und einen Tee besorgen". Entschlossen steht er auf. "Das wird schon wieder...." ihre Stimme klingt verschleimt und dünn. Ohne auf sie einzugehen wirft sich Jakob den Baumwollumhang über die Schultern und geht eine Kräuterkundige suchen, in den Taschen einige wenige Münzen.

Titel: Re: Das Knoblauchsland
Beitrag von Jakob am 12. Apr. 2003, 17:46 Uhr
Jakob betritt die kleine Stube, gefolgt von der Heilerin.
Gwendolynn sieht gar nicht gut aus. Auf dem Kopf hat sie einen feuchten Lappen, und ihre Haut ist schwitzig, die Augen glänzen wässrig. Allerdings obwohl träge, ist sie doch bei Bewusstsein.

"Hallo Liebling..." ihre Stimme klingt schwach. Jakob tritt zu ihr un dhält ihre Hand.
"Ich habe Hilfe geholt." sanft streicht er ihr über den arm und deutet mit dem Kopf auf Morgana.
Gwen lächelt müde.

Titel: Re: Das Knoblauchsland
Beitrag von Morgana am 13. Apr. 2003, 12:18 Uhr
Morgana betritt hinter Jakob die Stube. Sie ist schlicht und zweckmässig eingerichtet, aber das kümmert Morgana nicht eiter. Sie tritt zu Jakob an die Liegestatt seiner Frau. Ihr Gesicht wirkt wächsern und der Bauch wölbt sich schon weit hervor, sie muss im letzten drittel der Schwangerschaft sein, so wie Jakob es auch sagte, das würde die Behandlung etwas erleichtern.

Morgana nimmt den feuchten Lappen von der Stirn der Frau unf legt ihre Hand auf dieselbe. Ihr Kopf ist sehr warm und das Fieber recht hoch, doch der Atem der Frau geht regelmässig und einen Schnupfen scvheint sie nicht zu haben. Morgana hatte gehofft, das es sich nur um die übliche Frühjahrserkältung gehandelt hätte, aber dem scheint nicht so zu sein.

Vorsichtig tastet sie den Bauch der Frau ab und legt ihr Ohr auf denselben. Das Kind ist sehr aktiv und sein Herzschlag, der ganz leise durch die gespannte Bauchdecke zu hören ist, scheint gleichmässig zu sein. Das Fruchtwasser und die Versorgung des Kindes scheint also auch in Ordnung zu sein.

Während sie die Frau untersucht stellt sie kurze Fragen, wie opb sie irgendwo Schmerzen habe, oder sich unwohl fühle. Doch alle gestellten Fragen verneint die Frau, bis auf das sie starke Kopfschmerzen hat.

Morgana ist recht ratlos, sie kann die Ursache des Fiebers nicht genau feststellen. Sie zeigt es den Beriden aber nicht, um sie nicht zu verunsichern. Nachdem sie die Untersuchung beendet hat, legt sie der Frau einen neuen kalten Lappen auf die Stirn und wendet sich dann an Jakob.

"Ich werde euch einige Kräuter hierlassen, aus denen ihr einen Tee aufbrühen müsst, den gebt ihr eurer Frau dreimal am Tag zu trinken. Macht ihr ausserdem kalte Wadenwickel und dann sollte das Fieber bald verschwunden sein. Sollte keine Besserung eintreten gebt mir Bescheid, dann komme ich noch einmal vorbei. Das Fieber rührt wahrscheinlich von einer Überanstrengung her und wird sich legen, wenn sie Ruhe hat und den Tee regelmässig trinkt."

Titel: Re: Das Knoblauchsland
Beitrag von Jakob am 14. Apr. 2003, 00:10 Uhr
Jakob nimmt den Tee entgegen und nickt Morgana dankbar zu.
"Das wird bestimmt helfen, Ihr macht sie schon wieder gesund." Sagt er, um sich selbst zu beruhigen.

"Wieviel schulde ich Euch denn? Wir haben ein bisschen Geld gespart, oder nehmt Ihr auch Lebensmittel? Unsere Hühner legen gute Eier, und wir haben sogar ein wenig Butter hier."

Titel: Re: Das Knoblauchsland
Beitrag von Morgana am 14. Apr. 2003, 15:51 Uhr
Morgana freut sicxh über das Vertrauen, das der Mann ihr entgegen bringt, doch sie weiss nicht, ob es auch wirklich gerechtfertigt ist. Denn Morgana weiss selber nicht ganz genau, was das Fieber ausgelöst haben könnte. Sie lächelt dem Mann zu und begint zu sprechen.

"Macht euch mal keinen Gedanken über die Bezahlung. Wie ich gesehen habt bauen die Bauern hier Knoblauch an. Wenn ihr den Knoblauch erntet hätte ich gerne etwas davon und vieleicht aud ein oder zwei Zwiebeln, die ich dann in meinem Garten einpflanzen kann. Das würde mir als Bezahlung schon genügen. Seid ihr damit einverstanden?"

Titel: Re: Das Knoblauchsland
Beitrag von Jakob am 14. Apr. 2003, 16:39 Uhr
Jakob errötet leicht und nickt heftig.

"Sicher, viele Dank, ich werde es nicht vergessen, Zwiebeln und Lauch bauen wir auch an, und ich kann ja noch ein paar Kartoffeln mitbringen, richtig schöne große...."

Er begleitet Morgana zur Türe heraus und sieht der Kutsche nach, die fröhlich trapsend den Hof verlässt, dann wendet er sich wieder seiner Frau zu udn hält ihre Hand ein wenig.
Schließlich macht er über dem Ofen Wasser heiß und brüht den Tee auf.
Gwen nippt vorsichtig daran, offensichtlich sehr geschwächt, und fällt schließlich in einen unruhigen Schlaf.


Titel: Re: Das Knoblauchsland
Beitrag von Tyo von und zu Nif am 28. Apr. 2003, 19:18 Uhr
Zwei speckige, fleckige Zipfelmützen scheinen auf dem Zaun entlangzuhüpfen. Doch der zweite Blick enthüllt darunter die verfilzten Zöpfe und dreckverkrusteten Gestalten der kleinen Dogi-Brüder, die davor entlangspazieren. Der Lautstärke und Höhe ihrer Stimmen nach zu urteilen haben sie sich mal wieder in der Wolle; vor ihrem Gekreisch flüchten eine Handvoll Krähen, die sich eben noch am Getreide gütlich getan hatten.

Da erregt etwas Tyos Aufmerksamkeit, und er bleibt gebannt stehen. Seine Knopfäuglein richten sich auf eine Scheußlichkeit, die er im Garten erspäht hat: "Nun sieh dir DAS an, Bruder! Wie abartig sind diese... MENSCHEN, sich SO etwas freiwillig in den Garten zu pflanzen? Schon der Gestank..." Angewidert deutet er mit dem schwarzgeränderten, verwachsenen Nagel seines Zeigefingers auf einen Strauch Rosen.

Titel: Re: Das Knoblauchsland
Beitrag von Kyo von und zu Nif am 28. Apr. 2003, 19:27 Uhr
Kyo beugte sich hinter einem Strauch, als würde er sich übergeben und wischt sich dann sein auch so verschmutztes Gesicht am Rockzipfel einer hysterischen Dame ab, die daraufhin kreischend davonstürmt. Als Kyo sich zu Tyo umdreht, findet er ihn in den ersten Sekunden nicht. Da sieht er auf der anderen Seite des Zauns eine bunte Mütze herumwackeln. Mit Ächtz und Stöhn zieht er seinen kleinen Körper über den Zaun.

Titel: Re: Das Knoblauchsland
Beitrag von Tyo von und zu Nif am 28. Apr. 2003, 19:36 Uhr
"Wo bleibst du denn!", brüllt Tyo, der bereits kopfschüttelnd und sich die Haare raufend um den Rosenbusch herumspringt. "Wir müssen doch was dagegen tun..." und er stopft sich den Zipfel seiner Mütze in die Nase.
"Feuer!", ruft er plötzlich, und sein Gesicht hellt sich wahrscheinlich auf - man sieht es nicht so richtig unter der Schmutzkruste. "Es brennt doch sicher gut, und die Welt ist wieder etwas besser hinterher. Bruder, such zwei Stöckchen, wir müssen Feuer machen!"

Titel: Re: Das Knoblauchsland
Beitrag von Kyo von und zu Nif am 28. Apr. 2003, 19:49 Uhr
Kyo kratzt sich am Kopf, denkt eine Weile nach, reagiert. Schnell sind zwei trockene, von der Sonne schon gewärmte Stöcke zur Hand und es wird eifrig gehobelt. Bald fängt das trockene Holz an zu glühen, dann leicht zu brennen. Jeder nimmt einen der Stöcke und macht sich daran, die Rosenstöcke zu entfachen. Kyo fängt an ein Trinklied zu summen und bald gröhlen die zwei Brüder aus vollem Halse die alte Trinkweise:

Was brauchen wir mehr
als gutes Bier
was brauchen wir mehr
am Feuer hier
was brauchen wir mehr
als einen brennenden blumenkranz
was brauchen wir mehr
beim feuertanz...

Titel: Re: Das Knoblauchsland
Beitrag von Jakob am 28. Apr. 2003, 20:05 Uhr
Einige Tage sind vergangen, in denen Jakobs Arbeit deutlich hinten angestanden ist... Jede freie Minute kümmert er sich um seine Frau, legt ihr kühle Lappen auf den Kopf und brüht ihren Tee auf. Langsam geht das Fieber zurück und die glänzenden Augen der Elfe wirken nicht mehr so gelblich. Ihre Gesichtsfarbe kehrt wieder zurück und überzieht ihre Wangen mit einem leichten rosanen Hauch.
Jakob ist mehr als glücklich, zumal auch eine ältere Frau vorbeigekommen war und ihnen ein paar Zierborten und einen dünnen Sommerschal abgekauft hatte.

An diesem bewölkten Tag nun widmet sich Jakob endlich wieder dem Feld hinter dem Haus und sät fleißig und geduldig Samen aus. Er ist froh. dass es nicht so warm ist, denn die Arbeit am Pflug ist doch ziemlich schweißtreibend.
Ein wenig entfernt sieht er zwei Kinder mit Fellmänteln bekleidet spielen und hört sie ein schräges Liedchen gröhlen, aber er kann die Worte nicht richtig verstehen. Ein wenig schief beginnt er, selbst ein Lied zu pfeifen und grinst leise in sich hinein.
Der Frühling ist schon etwas wudernbares, es geht einem gleich viel besser

Titel: Re: Das Knoblauchsland
Beitrag von Tyo von und zu Nif am 28. Apr. 2003, 21:52 Uhr
Nach einiger Zeit hört Kyo auf zu grölen und betrachtet zufrieden ihr Werk. "Ein prima Feuer, Bruder. Die Büsche sind fast beseitigt." Übrigens auch sonst schon ein großer Teil des hinteren Gartens... Plötzlich wird es Tyo heiß, und das liegt nicht nur daran, dass er so nah am Feuer steht. Er schaut sich um - es hat sich mächtig ausgedehnt, schon brennt eine Vogelscheuche, weiter hinten auf dem nächsten Beet... "Äh, Bruder..." fängt er an und bewegt sich langsam rückwärts in Richtung Zaun. "Deine Mütze brennt..."

Titel: Re: Das Knoblauchsland
Beitrag von Kyo von und zu Nif am 29. Apr. 2003, 17:22 Uhr
"Whaaaaaaaaaaaaaaaaaaa!" Mit diesem sicher in jeder Sprache verständlichem Schrei rennt Kyo auf seinen Kopf einschlagend durch den Garten. Dabei bemerkt er den hart arbeitenden Mann auf dem Feld hinter dem Haus. Nach dem er seiner brennenden Mütze entledigt  (sie liegt nun auf einem Heuhaufen neben dem Haus...tststs) und eine Ersatz-Wollmütze aus seinem Fell gezogen hat, macht er seinen Bruder, der gerade eifrig auf die schon nicht mehr als Pflanzen erkenntlichen Rosen einschlug, auf den Mann aufmerksam. Trotz des Feuers müssen beide Grinsen. Anscheinend durchzuckt dieselbe Idee die kleinen Köpfe unter den Wollmützen.

Titel: Re: Das Knoblauchsland
Beitrag von Jakob am 02. Mai 2003, 19:17 Uhr
Das Singen der beiden Kinder verstummt urplötzlich, gefolgt von einem lauten panischen Schrei.
Was ist denn jetzt los? denkt Jakob noch, dann erbleicht er und sein Herz beginnt zu rasen.
Der Heuhaufen hat sofort Feuer gefangen, und die Flammen schlagen bereits auf das Haus über.
Ein lauter Schrei entfährt Jakobs Kehle, als er auf das Gebäude zurennt.
"Gweeeeeeeeeeeeen!"
Faeris hilf, dass sie wach wird! Hilf mir!

Jakob brüllt so laut, und mittlerweile hat sich auch der Rauch so sehr verdickt, dass die Bauern aus den umliegenden Häusern stürmen.
Ein leichter Wind ist aufgezogen und weht lustige Funken in Richtung der anderen - reetgedeckten - Häuser.
Dann geht alles ganz schnell... die Anwohner reagieren sofort, holen Eimar und bilden eine lange Kette, um zu löschen oder wenigstes das Schlimmste zu verhindern.
Der Efeu entlang der Wand von Jakobs Hof knistert vor sich hin, überall hängen dicke schwarze Rauchschwaden in der Luft und verbreiten bestialischen Gestank.
Entfernt nimmt Jakob war, dass die beiden Kinder über und über behaart sind, und gar nicht wie Kinder aussehen, sondern wie kleine böse Dämonen.
Er rennt weiter. Die Luft in seiner Lunge sticht ihm in die Brust. Jakob sieht nur noch das Schlafzimmerfenster, alles andere blendet er aus. Es kommt ihm wie eine Ewigkeit vor, als er, schon beinahe am Haus angekommen eine blasse Gestalt am Fenster bemerkt, die es öffnet und versucht, hinauszuklettern.
Gerade als er ankommt ist Gwendolynn, noch immer sehr schwach, über den Sims gekrochen und fällt hart auf den Erdboden. Die Angst in ihren Augen ist unübersehbar. In der Hand hält sie ein kleines TOngefäß, von dem beim Fall der henkel abgesplittert ist: Die Spardose... ihr ganzes Geld. Darum hat sie so lange gebraucht.
Ängstlich krabbelt sie in ihrem dünnen Nachthemd weg vom Haus, schürft sich Hände und Knie auf.
Jakob erreicht sie, zieht sie nach oben, hebt sie hoch und läuft so schnell er kann mit ihr fort vom brennenden Haus.

"Alles in Ordnung? GEht es dir gut?". Die Elfe nickt, und Jakob setzt sie vorsichtig in einer Wiese ab, um bei den Löscharbeiten zu helfen.

Titel: Re: Das Knoblauchsland
Beitrag von Jakob am 15. Mai 2003, 21:18 Uhr
Die Männer arbeiten schnell und eifrig, vielleicht weil ein jeder auch Angst um seinen eigenen Hof hat.
Einige Kinder stehen am Rand herum und weinen, von älteren Frauen und Männern an die Brust gedrückt, während nun auch die jungen Frauen herbeieilen und Eimer heranschleppen.

Ein alter Bauer kümmert sich um Gwendolynn.
Zunehmend kommt Wind auf, der dicke Wolken mit sich bringt. Das Feuer schlägt nun in die andere Richtung, doch ist es Glück oder Unglück? Böig fegt er über das Haupthaus hinweg und verhindert, dass sich die Flammen dort ausbreiten, doch schon greift der rote Hahn auf den Stall über.
Jakob schreit auf und stürzt auf das hälzerne Gebäude zu. Mehrere Männer versuchen ihn abzuhalten, aber es hat keinen Sinn. Schon ist er hineingerannt, um die Tiere loszubinden.
Es geht alles so schnell. Die Ziege und die zweite Kuh bekommt er los, dann kann er nur noch die kleine Tür vom Hühnerstall öffnen, bis er einsieht dass der Rest keinen Sinn mehr hat. Er hört das verzweifelte Blöken der kleinen Schafe vermischt mit panischem Quieken der jungen Schweinchen. Blind von dem Ruß in seinen Augen reißt er mit aller Kraft am Schweineschober, dann kracht ein brennender Balken neben ihm herunter und Jakob hastet stolpernd und hustend aus der Scheune. Keine Sekunde zu spät, gerade als er das Haus verlässt bricht das Dach lodernd durch und verbirgt alles was sich noch darin befindet unter dicken Rauchwolken und heißer Asche.
jakob strauchelt udn fällt, er hustet und sieht nicht mehr wo er ist, so beißt der Rauch in seinen Augen. Einige aufgebrachte Stimmen nimmt er noch war, sowie einige vereinzelte Wassertropfen auf seiner verbrannten Haut.
Dann verliert er das Bewusstsein.

Titel: Re: Das Knoblauchsland
Beitrag von Jakob am 02. Juni 2003, 21:07 Uhr
Als Jakob kurz zu sich kommt spürt er nur einen scharfen Hustenreiz. Er nimmt von ganz weit entfernt viele Stimmen war und als er versucht die Augen zu öffnen flimmern bunte Lichter davor. Dann sinkt er wieder zurück in seine Bewusstlosigkeit.

Gwendolynn war fassungslos gewesen und hatte mit schreckgeweiteten Augen zzugesehen, wie ihr Ehemann blind vor Angst udn Verzweiflung in die brennende Scheune gelaufen war. Sie war unfähig gewesen zu schreien, und als die Balken herunterkrachten und gleißende Holzspäne nach allen Seiten davon flog und ihr die Sicht verbarg glaubte sie, sich in einem bösen Traum zu befinden. Dann legte sich der Rauch und sie sah, dass ihr Mann zumindest lebend heraus gekommen war, doch wie lange würde er in diesem Zustand verweilen.
Sie reißt sich von dem älteren Mann los, der sich um sie gekümmert hatte, und sinkt neben Jakob auf die Knie.
Sie ist nicht fähig zu schreien, aus ihrem Mund dringen nur seltsame Laute. Immer wieder und wieder küsst sie seine Stirn, bis man sie gewaltsam beiseite zerrt und eine Bäuerin jakob einen kalten feuchten Lappen auf die Stirn legt.
Dann beginnt es zu regnen, und vielleicht ist dies das einzig gute in dieser ganzen Situation. Die Scheune ist nun vollständig abgebrannt, das Haupthaus jedoch bis auch immense Schäden im Dachbereich noch bewohnbar. Ein nebenhof hatte ebenfalls Feuer gefangen, allerdings konnte dieser gelöscht werden bevor ein verheerender Schaden entstanden war.
Aus einem Tränenschleier nimmt Gwendolynn war, wie alle um Jakob herumstehen, der kurz einen Hustenalfall bekommt und dann wieder zusammensackt. Sie merkt wie ihre Kräfte schwinden und sinkt langsam, gestützt von dem alten Mann, zu Boden, wo sie weinend liegen bleibt.
Ein Ferkelchen kommt auf sie zugetappelt und quiekt sie hysterisch an. es ist fast schwarz, nur der Rüssel ist hellrosa und feucht.
Gwendolynn nimmt das Schweinchen auf den Arm und drückt ihre Stirn in seine Borsten. Es war das kleine Schweinchen, das schon immer aus dem Schober ausgebüchst war, und sie hatten nie herausgefunden, wie es dies schaffte. Kurze Bilder durchzucken Gwens Gedanken: wie sie immer und immer wieder dem Ferkel hinterhergelaufen waren, bis sie es wieder im Stall hatten. Nun hatte diese Gewieftheit diesem Tier das Leben gerettet.

Titel: Re: Das Knoblauchsland
Beitrag von Jakob am 02. Juni 2003, 23:09 Uhr
Als die Kutsche in raschem Trab die Gehöfte erreicht springen die Bauern in alle Richtungen beiseite, heftig winkend und rufend, ein jeder deutet wild gestikulierend in eine Richtung.
Der Junge war freudestrahlend auf dem Kutschbock gesessen, denn so etwas edles hatte er noch nie gesehen. Nun aber erfüllt die Angst wieder sein Herz. Er war zwar weder mit Jakob noch mit Lena verwandt gewesen, aber hier waren sich die Menschen wie eine riesige Großfamilie, und er sorgt sich um die beiden, die immer so nett zu ihm gewesen waren.
So blickt  klamm auf den Wiesenstreifen, auf den man die beiden in Decken gehüllt gelegt hatte.

Als sie alle von der Kutsche steigen, treten die letzten Männer beiseite, und der Junge sieht, dass zwei Bauern ihre Mützen abgenommen haben und sehr betroffen aussehen. einer der beiden Menschenhügel ist vollkommen mit einer Decke verhüllt und in den Gesichtern der Bauern liegt Trauer und Unverständnis.

Wie versteinert bleibt der Junge stehen, dann löst sich ein gellender Schrei aus seinem Hals und er rennt weinend davon. Ein Mann, vermutlich sein Vater, folgt ihm hastig.

Titel: Re: Das Knoblauchsland
Beitrag von Schilama am 02. Juni 2003, 23:28 Uhr
Als Schilama in die Kutsche einsteigt und diese auch sogleich losfährt, wär sie beinahe genauso wie Morgana weggekippt, doch kann sie sich noch halten, da sie schon sitzt. Die Kutsche rattert über die Strassen, verlässt durch das Westtor die Stadt und steuert auf Knoblauchland zu, wo sie auch wenig später ankommen.

Eillig steigen alle wieder aus, Orga als erstes, dann stürmt Morgana hinaus, danach sie und als letztes noch Lyn. Der Blick fällt als erstes, auf die abgebrannte Scheuene, wo noch der letze Qualm in den Himmel steigt. Sorfort darauf, erregen aber einige wild gestikulierende Leute ihre Aufmerksamkeit die in Richtung Wiese deuten.
Der Regen hatte schon während der Fahrt leicht eingesetzt, doch nun gießt es und ein Blitz ist auch schon in der Ferne zu sehen und der dazugehörige Donner, erst recht zu hören.
Nachdem die Lage überblickt ist, steuert Morgana mit Schilama und Lyn im Schlepptau, auf die versammelten Menschen zu, ob Orga ebenfalls mitkommt, weiss sie nicht.
Die Leute machen Platz, zwei Bauern haben die Hütte vom Kopf genommen und schauen trüb drein. Der Junge der bis eben noch auf dem Kutschbock sass, rennt schreiend davon. Schilama blickt nur einen Moment zu Morgana ehe sie näher treten, um zu schaun, ob der angeblich halbtote, nun wirklich schon Tod ist...

Titel: Re: Das Knoblauchsland
Beitrag von Lyn am 02. Juni 2003, 23:46 Uhr
So umsichtig der Kutscher auch gefahren ist, den Insassen war es so vorgekommen, als ob er sich in einen Heidentempo nur von Schlagloch zu Schlagloch bewegt hätte.
Zumindest Lyn war es so ergangen und entsprechend wackelig war er nach dem Ausstieg auf den Beinen. Aber unbarmherzig und mit bewundernswerter Energie schleifte die Elbe Morgana und ihn hinter sich her. Mitten in eine Traube betrübt dreinschauender Menschen, die sich um einen, mit einer Decke verhüllten, leblos am Boden Liegenden versammelt hatten. Dicke Regentropfen fallen auf sie herab und Lyn überlegt für einen Moment ob er seine Magie einsetzen sollte um sich vor ihnen zu schützen. Aber kaum das sich der Gedanke gebildet hat, verwirft er ihn auch schon wieder. Es würde in den nächsten Stunden sicher noch genug kräfteraubende Magie erforderlich sein so das er sich diesen Unbill lieber aussetzen als seine Kräfte unütz zu verzettlen. So wartet er lieber ab, wie Morgana die Situation beruteilen würde. Schließlich war sie die Expertin und noch dazu in der Lage die Vitalität aller Lebenden zu erspüren.

Titel: Re: Das Knoblauchsland
Beitrag von Morgana am 03. Juni 2003, 00:00 Uhr
Schilama sprüht nur gerade so vor Tatendrang und zieht die anderen einfach mit sich mit, zu zwei Körpern die in Decken gehüllt da liegen. Der Junge war schreiend aus ihrem Gesichtfeld entschwunden und schon beim nähertreten bemerkt Morgana, das eine der in deckengehüllte Person, keine Aura mehr um sich hat. Sie muss also verstorben sein, allerdings ist es noch nicht lange her, da sich noch ein ganz schwacher aber vollkommen dunkler Schimmer um die Person gelegt hat.

Also wendet sich Morgana der Person zu, die noch lebt und als sie näher tritt erkennt sie Jakob. Der Regen prasselt hernieder und lässt die Stimmung noch drückender wirken , als sie schon ist. Morgana knotet sich schnell die Haare zusammen, die ihr nur ins Gesicht gefallen wären und nimmt die Decken von Jakob herunter. Der Regen hat sein Gesicht schon einigermassen gereinigt, so das Morgana sehen kann, um was für Verbrennungen es sich handelt. Als erstes mussten die halb verbrannten Kleider entfernt werden. Morgana blickt kurz zu Schilama. "Würdest du vieleicht nach den anderen sehen, die auch verletzt sind, vieleicht kann dir Orga da ein wenig helfen. Das hier sieht schlimmer aus als es ist, ich denke Lyn und ich schaffen das hier und die anderen werden auch Hilfe brauchen. Schaff alle die husten aus dem Rauch raus und sieh zu, das sie viel frische Luft bekommen."

Dann wendet sie sich an Lyn. "Würdet ihr mir helfen, seine Kleidung zu entfernen. Einige Stücke haben sich in die Haut gebrannt und es wäre hilfreich, wenn ihr eine Blutung verhindern könntet." Die Regentropfen rinnen durch ihr Haar und über ihr Gesicht, doch Morgana merkt nicht viel davon, auch das ihre Kleidung schon ganz durchnässt ist stört sie nicht. Das Kleid klebt eher wie eine zweite Haut an ihr und so behindert sie die Kleidung kaum bei ihrer Arbeit.

Titel: Re: Das Knoblauchsland
Beitrag von Lyn am 03. Juni 2003, 00:51 Uhr
"Selbstverständlich!" murmelt Lyn und wappnet sich innerlich der Dinge, die da kommen würden. Er kniet sich zu den Verwundetetn nieder und wartet ab, wie Morgana verfährt.
Beine, Bauch und Unterleib des Verletzen sind relativ unversehrt, aber dafür sind Schultern, Arme und Rücken um so mehr betroffen. Mit einem scharfen Dolch trennt die Heilerin den Stoff und entfernt erst solche Teile, die dem keinen Widerstand entgegenbringen. Als nächstes folgen solche, die nur leicht haften und deren vorsichtes Entfernen keine zusätzlichen Wunden verursacht. Doch schließlich bleiben jene, die reglrecht ins Fleisch eingebrant sind und die sich nicht ohne Gewalt würden trennen lassen. Einige lassen sich durch einen beherzten Ruck entfernen, andere müssen herausgeschnitten werden. Bei jeden dieser Eingriffe läßt Lyn seine Magie wirken. Fühlt sich hinein in das geschundene Gewebe, formt die Energien um geplatzte Blutgefäße sich schließen zu lassen und das verbrannte oder fortgerissene Gewebe neu zu bilden oder regenerieren zu lassen.
Die Anstrengung dieser Taten zeigt sichtbare Spuren an ihm. Schon bald ist er schweißgebadet und seine Lieder flattern förmlich, während sein Atem nur noch keuchend geht. Er wirkt wie in Trace. Morgana ist schon versucht aufzhören, doch er bedeutet ihr forzufahren. Nur zögerlich setzt sie ihre Arbeit trotz ihrer Sorge um den Vathyrn fort. Aber es sind noch üble Stellen vom Stoff zu befreien. Die Heilerin bittet Lyn sich etwas zurückzuhalten, doch, in seiner desolaten Verfassung, beide Hände auf den Verletzten, ohne seinen Sprachstein, auflegend scheint er nicht in der Lage sie zu verstehen. So sind die schlimmsten Wunden des Verwundetetn geheilt, während sich Lyn zitternd, selbst in knieender Position nur schwankend aufrecht haltend seime Hände haltsuchend nach Morgana tasten läßt.

Titel: Re: Das Knoblauchsland
Beitrag von Schilama am 03. Juni 2003, 01:41 Uhr
Schilama weiss selbst noch nicht so genau, wir ihr Tatendrang zustande kam, vielleicht hat sie sich einfach nur um die Leute gesorgt. Morgana und Lyn, kümmert sich um Jakob, während Schilama noch einen Moment zu der anderen, zugedeckten Person schaut, doch es gibt keinen Zweifel, dass diese schon tod ist.
Auf Morganas gesagtes, gibt sie ein, "ja, mach ich" zur Antwort und schaut sich nach Orga um. Sie wurde ihr zwar noch nicht vorgestellt, aber sie kann leicht erahnen, wer Orga ist, da diese die einzige ist, die sie in der Kutsche nicht gekannt hat.

Schilama erspäht Orga auch nach einige Augenblicken und geht zu ihr, "Orga nehm ich an?" fragt sie und die Fremde bestätigt es, "ich bin Schilama, könntet ihr mir ein wenig helfen? Ich würde gerne die Leute ein wenig von der Rauchquelle wegschaffen", Orga willigt ein und gleich darauf machen sie sich an die Arbeit
Da die meisten Leute unverletzt sind, ist es kein Problem sie ein wenig zur Seite zu schaffen.
Das größte Problem ist der Qualm, der immernoch herüberweht, was auslösst, dass trockene Huster um sie herum ertönen. Der Standortwechsel hat weniger gebracht, als sie gedacht hat, ich muss irgendetwas unternehmen, sonst kippen hier noch welche um, denkt sie sich.

Sie entfernt sich ein wenig von den anderen Leuten und murmelt einige Wort in ihrer Sprache, während sie sie die Hände zusammengelegt vor sich hällt. Oh Vendis, wende den Wind in eine andere Richtung, ich bitte dich. Es dauerte einige Augenblicke, doch dann dreht sich der Wind tatsächlich, ob dies ein Zufall ist oder tatsächlich ihr Geben, weiss sie nicht sicher. Schilama hätte auch versuchen können mit ihren eigenen Kräften, den Wind zu drehen, doch dass hätte den Großteil ihrer Konzentration in Anspruch genommen und so hätte sie den Verwundeten nur schwer helfen können.

Jetzt kann ich mich um die Leute kümmern, denkt sie lächelnd und geht zurück zu Orga und den Anderen. Die meisten Verbrennung sind nur gerinfügig, meist an den Armen, da manche der Leute zu nah herangengangen sind, um das Feuer zu löschen und deswegen stellen sie in der Behandlung auch kein großes Problem da, da die Verbrennung fast nur geringfügig sind...

Titel: Re: Das Knoblauchsland
Beitrag von Morgana am 03. Juni 2003, 09:07 Uhr
Der Regen hat ein wenig nachgelassen, doch ganz aufgehört hat er noch nicht. Schweigend arbeiten Lyn und Morgana zusammen. Morgana merkt, das es für Lyn anstrengend ist, weitaus anstrengende,r als für sie selber, doch er lässt nicht nach und tut was er kann.  Während sie arbeitet kann sie nicht mit Lyn sprechen, da er seinen Sprachstein nicht umfassen kann, aber Lyn scheint Morgana blind zu verstehen und alles geht ohne Worte zu verlieren.

Während sie arbeitet, hört sie den umstehenden Bauern zu, die noch rätseln wie das Feuer ausbrechen konnte. Doch immer öfter hört man, wie sie zwei Wesen beschreiben, die völlig mit Fell bedeckt sind und hier Unfug getrieben haben und das diese ein Feuerlied gesungen hätten. Morgana hört aufmerksam zu, wenn es Brandstiftung war, würde sie Olyvar informieren müssen. Diesmal ist es noch einigermassen gut gegangen, was heisst gut gegangen, es gab immerhin schon eine Tote.

Morgana blickt kurz zu dem Leichnahm herüber, die dunklen Schatten um den Körper sind verschwunden, die Seele ist endgültig heimgegangen. Während sie weiter arbeitet, spricht sie mit den umstehenden Leuten."Würdet ihr einen Boten in die Stadt schicken, damit sich die Priester des Leichnahms annehmen können. " Einer der Bauern grummelt etwas vor sich hin und geht dann aber los.

Morgana widmet sich dann wieder ganz Jakob, sie wirft kurz einen besorgten Seitenblick auf Lyn, doch er bedeutet ihr nur, das sie weitermachen soll. Noch drei vier grössere Stellen und die Kleidung ist entfernt. Morgana atmet einmal tief durch und schliesst die Augen für einen Moment. Dann spürt sie Lyns Hand, die nach ihrer greift und sie nimmt die Hand und hilft ihm vorsichtig aufzustehen, in dem sie mit der anderen unter seinen Arm greift.  Sie bringt ihn an einen der Bäume die am Hofrand stehen und lässt ihn sich dorthinsetzten. "Ich bin gleich wieder da. Ruht euch ein wenig aus."

Morgana geht wieder hinüber zu Jakob und beginnt damit die Wunden mit Salbe einzustreichen, die nicht mit Lyns Magie schon zum Grossteil geheilt sind. Es sind noch einige und Morgana legt einige Verbände an. Jakob hustet zwischendurch immer wieder fürchterlich und Morgana versucht ihm so viel frische Luft, wie möglich zu verschaffen, damit sich der Rauch aus seinen Lungen löst. Als die letzte Wunde versorgt ist, blickt sie zu Schilama, die ihr zu winkt und zu verstehen gibt, das bei iht alles in Ordnung ist.

Morgana weist einige Bauern an, Jakob vorsichtig auf eine Bahre zu legen ,die inzwischen jemand gebracht hat, und ihn in eines der vom Feuer verschonten Gehöfte zu bringen, damit er aus dem Regen kommt. Dann geht sie hinüber zu Lyn an den Baum und lässt sich neben ihm nieder, und atmet mehere Male tief durch. Dann beginnt sie leicht zu zittern, der Regen hat ihre Kleidung vollkommen durchnässt und jetzt wo die Anspannung nachlässt bemerkt sie, das der Wind recht kalt geworden ist, sie reibt sich mit den Händen über die Oberarme , um wenigstens ein bissschen warm zu werden.

Titel: Re: Das Knoblauchsland
Beitrag von Orga am 03. Juni 2003, 09:41 Uhr
Orga blickt sich um, sieht einen vollkommen verkohlten Bereich in der Nähe des Hauses, von dem das Feuer ausgegangen sein muß, denn fächerförmig gehen die Spuren zum Haus und zu den vollkommen zerstörten Ställen.
Als Schilama zu ihr kommt machen sie sich bekannt und sie geht der jungen Elbin zur Hand, so gut sie kann während Yohn das Gelände und das Haus nach schwelenden Stellen absucht, doch durch den einsetzenden Regen scheint die Gefahr endgültig gebannt.
Sie sieht gerade Morgana, wie sie Lyn zum Baum hilft und sich nach einigen Anweisungen selber zu ihm begibt und geht zur Kutsche und holt zwei Packdecken, die sie Morgana und Lyn um die Schultern legt. Noch einmal geht sie, um eine Metallflasche und vier kleine Becher zu holen, die immer in der Reisekiste liegen und schenkt allen einen Schluck von dem guten Roten ein und holt noch einen Eimer Wasser aus dem Brunnen und stellt ihn neben sich ab, sie hatte das dringende Bedürfnis, das Kratzen in ihrem Halse hinunter zu spülen.
Sie steht mit ihnen unter dem Baum und betrachtet den sicher vorher schon bescheidenen Hof, aber nun macht er einen vollkommen trostlosen Eindruck, wenn auch das Haus noch einigermaßen erhalten geblieben ist. Sie hatten alle Glück gehabt, daß die Bauern es geschafft hatten, das Feuer zu löschen.

Titel: Re: Das Knoblauchsland
Beitrag von Schilama am 03. Juni 2003, 10:19 Uhr
Nachdem Schilama auch die letzten Verwundeten versorgt hat, gesellt sie sich zu Morgana, Lyn und Orga, bleibt allerdings stehen, denn ihr ist auch ein wenig kühl, doch sich zu bewegen, war für sie schon immer die beste Lösung gegen Kälte. Als Orga ihr einen kleinen Becher mit Wein reicht, schaut sie einem Moment misstrauisch darauf, nimmt ihn dann aber nickend, und mit einem Lächeln an, und nippt daran, da dieser ja auch eine wärmende Wirkung hat, kommt ihr das nur recht.
Wie Orga die Sachen plötzlich herbeigezaubert hat, kann sie nur vermutet, nun ja, in so eine Kutsche wird viel reinbassen, denkt sie grinsend, als sie diese anschaut.

Dann blickt sie zu Lyn und Morgana. Morgana sieht erschlöpft aus, bei Lyn ist es auch nicht besser, eher schlechter, hoffentlich haben die Beiden sich nicht verausgabt. Die Verwundeten gehen langsam Heim, den fast keiner braucht Hilfe dazu, nur die wenigen die sich am Bein verbrannt haben, doch denen wird auch schon unter die Arme gegriffen. Nur wenig später, sind die meiste Leute gegangen, nur ein paar sind geblieben, um auf die schweigenden Schwestern zu warten.
Schilama begibt sich ein wenig Abseits, lächelt aber leicht, denn sie ruft sich die Erinnerung zurück, wie sie zu Morgana gekommen ist und mit einem Schmunzeln, das wohl kein ander Lehrling, so viel Praktische Übung, in Hinsicht auf Patienten hatte, wie sie jetzt, ein wenig sehr viel, zu viel, doch dadurch konnte ich wenigstens helfen, denkt sie wieder leicht lächelnd...

Titel: Re: Das Knoblauchsland
Beitrag von Morgana am 03. Juni 2003, 10:32 Uhr
Morgana nimmt dankend die Decke von Orga entgegen und legt sie sich um die SChultern, doch ihr zittern will nicht aufhören. Wahrscheinlich ist es gar nicht die Kälte, die sie zittern lässt sonden die Überanstrengung. Als Orga von irgendwoher einen Becher WEin hervorgeholt hat und ihn Morgana reicht legt sie dankbar beide Hände um den Becher und nimmt einen grossen Schluck. Der WEin ist herb und rinnt schon fst brennend ihre Kehle runter, ws allerdings auch an der noch immer vom Rauch geschwängerten Luft liegen kann. Vom Magen aus breitet sich langsam ein warmes Gefühl in Morganas Körper aus und das Zittern lässt ein wenig nach.

Morgana blickt zu Lyn und er wirkt immer noch sehr erschöpft. Sie blickt kurz zu Schilama: "Schilama meinst du, du kannst hier irgendwo etwas Essbares für Lyn auftreiben, auf so einem Gehöft dürfte das doch nicht schwer sein." Sie zwinkert leicht mit den Augen und Schilama scheint zu verstehen, das sie nichts weiter darüber sagen soll, das würde die Bauern nur verunsichern. Morgana steht auf und zieht sich die Decke enger um den Körper. "Ich sehe noch einmal nach Jakob."

Titel: Re: Das Knoblauchsland
Beitrag von Schilama am 03. Juni 2003, 11:08 Uhr
Schilama wendet sich zu Morgana, als diese mit ihr spricht, doch auf das Gesagte hin, grübelt sie etwas, natürlich gibt es hier jede Menge Tiere, aber ich kann doch nicht das nächst beste schlachten, um für Lyn das Blut zu besorgen, schließlich gehören sie nicht mir. Trotzdem nickt sie Morgana zu und geht dann erst in Richtung des abgebrannten Stalls, doch wenn dort noch Tiere liegen, sind sie halb verkolt und sie schätzt, dass das Blut für Lyn dann auch nicht mehr geeignet ist.
Deswegen begibt sie sich zum benachtbarten Gehöf, da hätte ich auch gleich darauf kommen könne, und fragt einfach danach, mit einer plausiblen Ausrede natürlich. Ein wenig später kommt sie mit einem kleinen Behälter zurück und gibt ihn Lyn. Da sie sieht, dass er den Sprachstein noch nicht in der Hand hällt, nickt sie ihm nur zu und geht zu Morgana, die sich wieder um Jakob kümmert. Doch anstatt nach Jakob zu fragen, fragt Schilama lieber nach Morgana, denn diese sieht gar nicht gut aus, "wie geht es dir? Vielleicht sollten wir bald zurück, damit du dich ausruhen kannst", meint sie ein wenig besorgt...

Titel: Re: Das Knoblauchsland
Beitrag von Morgana am 03. Juni 2003, 11:24 Uhr
Morgana winkt mit der einen Hand ab, als Schilama sie fragt, ob es ihr gut ginge. "Mir geht es gut, mach dir um mich keine Soregen, hast du Lyn etwas Blut besorgen können? Er ist ziemlich erschöpft." Dann wendet sie ich Jakob zu, an dessen Seite mittlerweile seine Frau kniet. Sie lächelt der Schwangeren zu und erklärt ihr einiges. Es würde nicht nötig sein Jakob mit in die Kate zu nehmen, die schlimmsten Wunden hatte Lyn gut versorgt, mit seiner Magie, und die restliche Pflege könnte seine Frau oder eine Magd übernehmen.

Nachdem sie Gwen alles genau erklärt und diese Morgana versichert hat, das sie das schaffen würde mit der Hilfe der anderen, nickt ihr Morgana zu und erhebt sich. Kurz schwankt sie ein wenig, sthet dann aber fest wieder auf ihren Füssen, ihr war kurz schwindelig geworden, wahrscheinlich hatte sie zu vielvon dem Rauch eingeatmet und dies bei der Kozentration auf ihre Arbeit gar nicht bemerkt.

Der Regen hat aufgehört und nur noch von den Bäumen und den Dächern tropft es herunter. Morgana geht wieder hinüber zu Lyn und setzt sich wieder neben ihn, viel länger hätte sie auch nicht stehen können. Schilama war ihr gefolgt und blickt sie besorgt an. Morgana versucht ein Lächeln, was ihr anscheinend gründlich misslingt, wie sie an Orgas und Schilamas Gesichtsausdruck erkennen kann. "Lasst mich einen Moment in Ruhe hier sitzen ehe wir aufbrechen, damit ich...." ein Husten unterbricht den Satz den sie gerade spricht und fast hätte sie würgen müsssen, doch zum Glück lässt der Hustenreiz gerade in dem Moment nach.

Morgana lässt den Kopf auf die Knie sinken und versucht ruhig und gleichmässig zu atmen.

Titel: Re: Das Knoblauchsland
Beitrag von Schilama am 03. Juni 2003, 11:57 Uhr
Schilama hört zu, wie Morgana Jakobs Frau erzählt, was zu tun ist und dank Lyns Hilfe, ist es für die Frau auch kein großes Problem mehr, ihren Mann zu versorgen. Als Morgana aufsteht, merkt sie schon, dass etwas nicht stimmt, aber gleich darauf setzt sie sich wieder neben Lyn, anscheinend hatte Morgana die Sache ziemlich mitgenommen. Als Morgana dann sagen will, dass sie nur noch etwas Ruhe bräuchte bevor sie aufbrechen und dann plötzlich zu Husten anfängt, weiss sie, dass diese zuviel Rauch abgekommen hat, die Windrehung reichte aus, damit wir dahinten nicht betroffen waren, doch Morgana muss es mit Lyn noch erwischt haben. Ich hätte mehr tun müssen und mich nicht darauf verlassen sollen, dass es reicht, "Orga, hättet ihr noch etwas zu trinken für Morgana? Wasser würde reichen", meint sie und schaut wieder zu Morgana, die noch den Kopf auf die Knie gelegt hat.
Als Orga ihr einen Becher mit Wasser bringt, nickt sie dieser dankbar zu, wartet aber noch, da Morgana in dieser Haltung wohl kaum etwas trinken würde "geht es? Wir sollten vielleicht gleich aufbrechen, damit du dich Zuhause ausruhen kannst", meint sie mit einem besorgten Lächeln..

Titel: Re: Das Knoblauchsland
Beitrag von Morgana am 03. Juni 2003, 12:26 Uhr
Erst einige Augenblicke später bemerkt Morgana, das Schilama mit ihr gesprochen hat. Langsam hebt sie den Kopf und nimmt dann dankbar den Becher Wasser entgegen, sie trinkt einige Schlucke und spricht dann mit recht krächzender Stimme, die einem Raben alle Ehre machen würde. "Lasst mich einfach noch einen Moment hier sitzen, ja."

Bei dem Gedanken an die schwankende Kutsche wird ihr übel, ihr ist eh schon schwindelig und die Kutschfahrt würde das eher verschlimmern, als verbessern. Sie hustet noch einmal kräftig und ihr Hals fühlt sich rauh und kratzig an. Als der Husten vorrüber ist lehnt sie sich an den Baum zurück und wirft einen kurzen Blick auf Lyn. Viel kann sie allerdings nicht erkennen, sie sieht alles nur noch recht verschwommen. Sie tastet nach Lyns Hand, vieleicht könnte sie ja so erspüren wie es ihm ginge. Sie findet seine Hand dicht neben ihrer und ergreift sie. In dem Moment wird ihr schwarz vor Augen und ihre Sinne schwinden, einen Moment nimmt sie alles wie durch Wolken und dicke Watte wahr. Die Laute um sie herum verstummen, ihr Kopf fällt auf Lyns Schulter, wovon sie selber allerdings nichts mehr mitbekommt.

Titel: Re: Das Knoblauchsland
Beitrag von Lyn am 03. Juni 2003, 21:03 Uhr
Lyn ist zu erschöpft als das ihm bewußt wird, wie er zu den Platz unter der Baumgruppe gekommen ist. Auch was in der darauf folgenden Zeit geschieht nimmt er nur verschwommen wahr. Seine Wahrnehmung ist mehr nach innen gerichtet, bestrebt die Folgen der eben angewandten Magie auszugleichen. Gelegentlich nimmt er die Anwesenheit einer vertrauten Person, -Morgana?-, wahr. Aber kaum, das er seine Sinne wieder ein wenig nach außen gerichtet hat ist sie auch schon wieder verschwunden.
Irgendjemand legt ihm eine Decke um die Schultern, der Schutz vor der Kälte, den sie bietet tut ihm gut. So ist er schon wieder ein wenig bei Sinnen, als ihm die elbische Gehilfin Morganas einen Behälter reicht und ihm zunickt. Zuerst versteht er nicht ganz was das bedeuten soll. Erst als er ihn öffnet und ihm der vertraute Duft seiner angestammten Nahrung in die Nase steigt begreift er. Für einen Moment überlegt er aufzustehen und einen abgeschieden Platz zu suchen, doch rasch gibt er den Gedanken wieder auf. Zum einem war noch immer ziemlich erschöpft, zum anderen war es unwahrscheinlich, das er in der näheren Umgebung einen finden würde außerdem war er dort wo er war nicht in unmittelbarer Beobachtung. Also setzt er, seinen Wunsch nach Diskretion beiseite schiebend den Behälter an und läßt das belebende Naß durch seine Kehle rinnen. Ein angenehm wohlige Gefühl dehnt sich von seinen Magen aus über seinen Körper aus, und als Morgana sich wieder zu ihm begibt lächelt er sie bereits wesentlich entspannter und gelöster an.
Sein wacherer Zustand läßt ihn aber nun auch erkennen, das es ihr alles andere als gut geht. Sie läßt sich schwer zu boden sinken, ihre Stimme wirkt erschöpft und wird von einem Hustenanfall unterbrochen, ihr Kopf sinkt auf die Knie und sie und nur mit Mühe gelingt es ihr einigermaßen ruhig und gleichmäßig zu atmen. Ihre Assistentin kommt hilfreich mit einem Glas Wasser an, aber es dauert eine Weile bis sie auf sie reagieren kann. Sie trinkt einige Schlucke, doch ihre Stimme bleibt krächzend und ein weiterer Hustenanfall überkommt sie. Sie lehnt sich an einen Baustamm und blickt mit glasigen Augen zu Lyn herüber wobei sich eine Hand ihm tastend nähert. Besorgt ergreift der Vathyrn diese. Morgana drückt kurz seine Hand bevor ihr Kopf auf seine Schulter fällt und sie leblos zusammensackt. In sanfter Umarmung stützt Lyn sie. Ihr Atem geht ruhig aber rasselnd ihr Puls scheint normal. Jedenfalls soweit es Lyn beurteilen kann. Wahrscheinlich braucht sie einfach nur Ruhe beruhigt er sich und bettet sie in bequmer Position auf dem Gras am Fuß der Bäume.

Titel: Re: Das Knoblauchsland
Beitrag von Morgana am 03. Juni 2003, 21:33 Uhr
Morgana bekommt von all dem nichts mit, sie sieht nur Dunkelheit und um sie herum ist eine endlose Stille, die Morgana allerdings nicht als unangenehm empfindet. Bald wird die Dunkelheit aber heller und Morgana wiess erst gar nicht wo sie sich befindet.

Wo bin ich, was ist mit mir geschehen. Eine wohlige Wärme streicht über ihre Haut und das Kältegefühl, das sie eben noch hatte verschwindet, es ist ihr als würde sie die Augen aufschlagen und sie betrachtet mit Ertsaunen was sie sieht. Eine Wiese übersäht mit Blumen und überall fliegen bunte Schmetterlinge, gerade so wie es an einem herrlichen Sommertag sein sollte. Morgana betritt die Wiese ohne sich auch nur einen Moment herumzudrehen und zu erkunden, von wo sie gekommen ist. Sie hat Angst wenn sie es tun würde, würde das alles um sie herum verschwinden.

Die Ruhe, die hier herrscht ist wohltuend und Morgana atmet tief den Duft der Blumen ein. Sie geht ein Stück auf die Wiese und setzt sich dann mitten in das Blumenmeer. Von irgendwo kommt eine Stimme, sie ist ihr vollkommen unbekannt und doch vertraut. "Bleib eine Weile hier und ruh dich aus, geniesse die Sonne die Blumen und die Freude." Morgana sieht sich um, doch sie kann nirgends jemanden entdecken, der die Worte gesprochen hat, aber die Stimme war gutmütig und sanft. Morgana blickt in den Himmel und schaut den Wolken hinterher, die langsam über den Himmel ziehen und die seltsamsten Formen annehmen. Einige sehen aus wie Tiere und andere scheinen ein Gesicht zu formen.

Morgana fühlt sich so wohl, wie schon lange nicht mehr, die herrliche Ruhe, die Unbeschwertheit, das alles hat sie so lange nicht mehr gehabt, einfach einen Tag geniessen ohne über irgendetwas nachdenken zu müssen. Sie sieht den Vögel hinterher, die dicht über ihren Kopf geflogen sind und lässt den frohen Gedabnken, die sie dabei überkommen freien Lauf.Hier möchte ich nicht mehr weg, es ist so wunderschön hier, hier fühle ich mich sorgenfrei. Sie legt sich in das weiche Gras und lässt die Gedanken an all die herrlichen Dinge, die sie erlebt hat an sich vorrüber gleiten.

Morgana ist es egal, wie sie auf diese Wiese gekommen ist und wie sie wieder von dort in die wirkliche Welt zurückkehren soll, das hat alles keinen Wert, wichtig ist nur , das sie einmal ganz entspannt ruhen kann und sich seit langer Zeit wieder einmal richtig frei fühlt.


Titel: Re: Das Knoblauchsland
Beitrag von Jakob am 03. Juni 2003, 21:51 Uhr
Einige Bauern bringen Jakob in einen nicht zerstörten Teil des Bauernhauses und Gwendolynn macht sich wie in Trance daran, kühle feuchte Tücher um seinen Körper zu wickeln. Die vorherige Aurfegung aller ist nun einer furchtbaren Erschöpfung gewichen. Die Leute reden nicht mehr, blicken sich nur stumm an, und über allem lastet die Trauer um die alte Lena, die für fast alle Bewohner des Knoblauchslandes eine Großmutter war, eine liebevolle Seele die für jedes Problem einen Rat gehabt hatte. Ihr Schaukelstuhl auf dem Sandplatz vor Andorels Haus würde nun für immer leer sein und jeden daran erinnern, dass nichts mehr ist wie früher.

Trotz der immensen Sorge um ihren Mann weiß Gwen, dass sie im Moment nicht viel für Jakob tun kann, außer beten. Stumm fleht sie Sitech an, ihr ihren Lebensinnhalt nicht zu entreißen und Erbarmen zu zeigen. Und so, wie die anwesenden Männer mit höngenden Köpfen und Schultern neben ihr stehen scheint sie nicht die einzige zu sein.

Dann füllt sie einen großen, leicht angerußten Trog mit Wasser, taucht alles an Stoffresten was sie finden kann hinein, und schickt einen der Männer auf die Wiese, damit er die feuchten Tücher an die Hustenden verteilt, die sie sich vor die regennassen Gesichter halten und tief einatmen.

Sie selbst begibt sich auf eines der Gemüsefelder, hält ihre Schürze wie einen Sack vor sich und schaufelt so viele große Salatköpfe hinein, wie sie aufnehmen kann.
Dann macht sie sich beladen auf die Suche nach der Heilerin.
Als sie sie findet bleibt ihr Herz für einen Moment stehen. Ganz langsam tritt sie auf die kleine Gruppe zu, den Salat vor sich wie ein dickes Wickelkind, den Mund halboffen und unfähig, einen Laut über die Lippen zu bringen.

Titel: Re: Das Knoblauchsland
Beitrag von Schilama am 03. Juni 2003, 22:08 Uhr
Schilama sieht mit freuden, dass Morgana das Glas Wasser entgegenimmt und davon etwas trinkt, dann sagt diese noch mit krächzender Stimme, dass es ihr gleich besser gehen würde und lehnt sich an den Baum zurück, ich weiss nicht ob das reicht Morgana, denkt sie besorgt. Als Morgana dann plötzlich zusammenklappt und Lyn sie stützend nimmt und sacht ins Gras bettet, geht sie sofort zu ihr und schaut was sie hat: Der Puls ist eigendlich normal, der Atem auch, bis auf ein wenig rasselndes Geräusch, was aber bestimmt vom Rauch herrüht, sie muss sich überanstrenht haben und der Husten den der Rauch verursacht hat, hat ihr dann den Rest gegeben.
Sie blickt zu Lyn und Orga hinüber, versucht aufmunternt zu Lächeln, doch es gelingt ihr nur halbwegs, "wir sollte sie zurück in die Kräuterkate bringen, da kann sie sich ausruhen und aufwärmen, hier ist ja sowieso alles getan", meint sie, doch irgendwie hat es sie ein ungutes Gefühl, als sie Morgana so anschaut, das bildest du dir ein, du machst dir Sorgen, da ist das kein Wunder.

Sie steht auf, blickt zum Kutscher hinüber und winkt ihn herbei, "könntet ihr mir eben helfen?" der Kutscher nickt und zusammen bringen sie Morgana in die Kutsche. Dann geht sie zu Lyn hinüber und die Frau Jakobs steht noch mit halb offenem Mund da und blickt zur Kutsche, wo Morgana hingebracht wurde, "es ist alles in Ordnung, sie hat sich nur überanstrengt", hoffe ich zumindest. Orga ist derweil schon eingestiegen, um auf Morgana zu achten und wartet auf Schilama und Lyn.
Schilama blickt Lyn lächelnd an, wartet aber bis dieser sich entsinnt, wieso sie nur stumm vor ihm hockt. Nachdem er den Sprachstein in den Händen hällt, beginnt Schilama, "wir fahren jetzt wieder zurück zur Kräuterkate, ich denke doch, du willst mit", sagt sie schmunzelnd, "die Kutsche fährt jetzt auch langsamer, wir haben keine Eile und Morgana so durchzupoltern wär bestimmt nicht gut", meint sie wieder ein wenig besorgter...

Titel: Re: Das Knoblauchsland
Beitrag von Lyn am 03. Juni 2003, 22:31 Uhr
Während Morgana in die Kutsche verladen wird weicht Lyn nur kurz von ihrer Seite als Schilama ihn etwas fragen will. "Selbstverständlich will ich mitkommen. Mir liegt viel an Morganas Wohlbefinden."
Schließlich setzt sich die Kutsche in Bewegung. Langsamer und vorsichtiger als die letzte Fahrt, verläuft die Strecke zur Kate vergleichsweise ruhig und gemächlich. Morgana ist zwar noch immer ohnmächtig, aber ihr Atem und Puls ist ruhig und Schilama zeigt sich zuversichtlich, das sie einfach nur erschöpft ist und etwas Ruhe braucht. So wird sie gleich nach der Ankunft von der vielzahl helfender Hände sogleich in ihr Bett gebracht.

Titel: Re: Das Knoblauchsland
Beitrag von Jakob am 03. Juni 2003, 23:37 Uhr
"Halt!" endlich ist es Gwendolynn wieder möglich, etwas zu sagen, aber da ist die Kutsche schon um die Ecke gebogen, und die Elbe steht alleine da mit den Salatköpfen in der SChürze.

"Ich muss sowieso in die Stadt... die sind für die Heilerin, nicht?" spricht sie ein junger Mann mit einem Handkarren an, und die Elbe nickt dankbar.
"Ich werde auf der Wache erzählen, dass es vermutlich Brandstiftung war... soweit ich weiß haben einige kleine Wesen noch ein Lied von Feuer gesungen, udn dann hat es auch schon gebrannt. E sist ein Unglück für uns alle." Er legt seinen Arm um Gwendolynn und blickt sie betrübt an.
"Was auch immer geschieht, Gwen, die Götter wollen es so. Und eines Tages werden wir ihren Willen verstehen. Du weißt, dass wir alle für dich da sind!"
Mit diesen Worten setzt er sich mit dem beladenen Karren und den Salatköpfen in Gang.
Die Elbe blickt ihm einige Minuten nach, dann kümmert sie sich um Jakob, der jedoch weder Zeichen von Besserung noch Verschlechterung zeigt, und beginnt schließlich vorsichtig, Trümmer und Dreck aus dem beschädigten Teil zu kehren.

Titel: Re: Das Knoblauchsland
Beitrag von Orga am 04. Juni 2003, 07:40 Uhr
Orga erreicht den Hof und nimmt die Tücher über den Arm während Yohn den Korb trägt und klopft an die Türe des Bauernhäuschens, die nur leichte Brandspuren trägt. Das Feuer hatte sie glücklicherweise nicht ergriffen. Der verkohlte Geruch des vollkommen zerstörten Stalles und Schuppens hängt jedoch schwer in der Luft und bewirkt ein ungutes Gefühl in der Magengegend. Erst jetzt wird ihr bewußt, daß sie seit dem Frühstück nichts zu sich genommen hat und lächelt müde. Als sich nach erneutem Klopfen niemand an der Türe zeigt vermutet sie, daß sie nach den Anstrengungen schlafen und sie stellen den Korb in den Eingang, legen die Tücher über ihn und Orga schließt leise die Türe.  Sicher wird die junge Frau den Korb mit den Tüchern gleich entdecken, wenn sie erwacht.
Am liebsten wäre sie neben Yohn auf den Kutschbock gestiegen um die frische Luft in vollen Zügen zu genießen, aber sie läßt es lieber und so geht es in leichtem Trab nun endlich zurück zu ihrem Heim. Sie freut sich schon auf ein warmes Bad, um den verkohlten Geruch wieder los zu werden, der ihr anhängt und muß wieder an die verbrannten Ställe denken. Sicher wird ihnen in einem solchen Fall geholfen. Spontan erinnert sie sich wieder an die Worte, die sie von dem Manne vor Morganas Haus gehört hat, als er zu dem Jungen sprach und sie weiss wieder, woher sie ihn kennt, Er war auf dem Fest in der Stadthalle, Hernry sagte, daß er der Lord Commander sei. Orga klopft kurzentschlossen an die Kutsche und nachdem Yohn anhält sagt sie ihm, daß er bei der Steinfaust kurz anhalten möchte. Irgend jemand mußte sich um die Leute kümmern.

Titel: Re: Das Knoblauchsland
Beitrag von Jakob am 04. Juni 2003, 21:25 Uhr
Als Gwendolynn aus den Haus tritt um frisches kühles Wasser vom Brunnen zu holen glaubt sie, ihren Augen nicht zu trauen. VOr der Hasutüre steht ein hübsch bedeckter Korb. vorsichtig lüpft sie das Tuch darüber und in ihren Augen sammeln sich Freudentränen. Der Korb ist voll mit wunderbaren Lebensmitteln. Wer immer ihn dort abgestellt hatte, meinte es gut mit ihnen.
Gwendolynn hebt den schweren Korb hoch, stützt eine HAnd in den Rücken und hievt die Sachen in die Küche. Erschöpft verschnauft sie - die Anstrengungen waren schon viel gewesen, aber in schwangerem Zustand waren sie noch viel schlimmer.
Dann packt sie den Inhalt des Korbes in den Schrank, befühlt die einzelnen Dinge und riecht an dem guten Wein und der Wurst.
Sie merkt, wie in der ganzen schrecklichen Situation die Anspannung ein klein wenig von ihr abfällt. Dann nimmt sie ihren Trog wieder auf und wankt langsam zum Brunnen. Gerade als sie den vollen Trog wieder zum Haus zurückhieven will kommt ein Nachbar herbeigeeilt und hilft ihr tragen.

"Meine junge Lady, das ist Männersache. Ihr beide habt genug erlebt, lass dir helfen und schon dich lieber. Wir sind doch alle für euch da!"
Die Elbe nickt dankbar udn schwach, und in ihrem blassen Gesicht leuchten die dunklen Augen kurz auf.
Gemeinsam gehen sie zurück in das Bauernhaus und versorgen Jakob, der nun zu schlafen scheint und nicht mehr so oft hustet.

Titel: Re: Das Knoblauchsland
Beitrag von Jakob am 17. Juni 2003, 23:37 Uhr
zwei Tage vergehen, und Gwendolynn kommt kaum zur Ruhe. Sie kümmert sich aufopfernd um Jakob, dem es auch bald wieder besser geht, aber er ist noch sehr geschwächt.
Frühmorgens wenn es noch nicht so heiß ist, geht sie hinaus auf die Felder, denn der Spargel muss unbedingt gestochen werden, sonst würde er verderben. Und sie weiß, dass sie das Geld dringend brauchen. Jetzt mehr als vorher.
Die tadelnden Bemerkungen der anderen Bauern schlägt sie alle in den Wind.

An diesem Tag nun soll auch die alte Lena beerdingt werden. Einer der Männer hat ihr einen Sarg geschnitzt, und so machen sich die Bewohner des Knoblauchslandes allesamt mit Blumen in den Armen zur Prozession auf. Die Stimmung ist Äußerst gedrückt. Ein alter Mann der schlecht auf den Beinen ist kümmert sich um Jakob, so dass Gwendolynn mitgehen kann.
vier Bauern tragen den Sarg, auf dem ein großer Blumenkranz liegt. Die alte Lena war die letzten beiden Tage in einem Keller aufgebahrt gewesen und jeder hatte sich ausgiebig von ihr verabschiedet.
Auch heute rinnen Tränen von verschiedenen Wangen, nicht nur bei den Frauen.
Der Zug setzt mit leisem Singsang an Sitech seinen Weg richtung Sitechs Acker fort. Es ist drückend heiß, aber keiner der Beteiligten spürt die Hitze zu sehr, so arg wie sie in Gedanken udn Trauer versunken sind.

Titel: Re: Das Knoblauchsland
Beitrag von Szandor DuBois am 18. Juni 2003, 00:46 Uhr
Eine strahlend weiße Taube flattert ins Zimmer des Bauernhauses hinein und lässt einen kleinen Brief fallen. dann schwirrt sie wieder hinaus.

"Ich möchte an die Abzahlung der geliehenen Summe von 300 Goldstücken erinnern. Die Frist verfällt in 12 Tagen. ich denke sie wissen, was auf dem Spiel steht.
S.A.E. duBois."
darunter prangt das Sigel der duBois.

Titel: Re: Das Knoblauchsland
Beitrag von Jakob am 27. Juni 2003, 15:43 Uhr
Als Jakob aufwacht fühlt er sich sehr benommen. Seine Haut schmerzt wie eine offene Wunde, in die man Salz gestreut hat. Ein Stöhnen entfährt seinen Lippen, und sofort fühlt er feuchte Lappen auf seinem linken Arm. Der SChmerz weicht ein wenig zurück. Sein rechter Arm liegt in einer Wassereimer, und als er den Kopf wendet sieht Jakob, dass der Arm leutend rot und mit Blasen übersät ist.
Langsam blickt er hoch und sieht Gewendolynn, die so müde und traurig aussieht wie er sie noch nie gesehen hat.
"Ich bin wieder da." sagt er und seine Stimme ist heiser, dünn und rauh. Ein Hauch von Lächeln huscht über sein Gesicht.
Die Elbin blickt ihn aus dunklen Augen an und lächelt etwas gequält zurück. Jakob kann sehen, dass sie geweint hat.
"Nicht weinen.. geht mir gut. Bauen s Haus widr auf." Bringt Jakob hervor, und eine dicke Träne kullert über Gwendolynns Gesicht.
"Wir haben noch 12 Tage, Jakob. Der Geldleiher hat heute geschrieben. noch 12 Tage. Und es fehlen noch 48 Goldstücke. Den Spargel konnte ich verkaufen, aber das Vieh ist tot, Jakob. Keine Milch, keine Wolle, kein Fleisch."
sie redet leise und Jakob hört die Hoffnungslosigkeit in ihren Worten. Er will sie trösten, aber er fühlt sich zu schwach um sie zurückzurufen, als sie aufsteht und in die zerstörte Küche geht.
Ein Windhauch fährt durch sein Haar, und Jakob bemerkt, dass im hinteren Teil des Hauses das Dach fehlt.
Dann sinkt er wieder in irritierten Schlaf.

Titel: Re: Das Knoblauchsland
Beitrag von Jakob am 18. Juli 2003, 14:40 Uhr
Morganas Heilmittel wirkt schneller als es die beiden jemals gedacht hätten. Am nächsten Tag hat Jakob zwar noch einen sehr trockenen Hals udn muss oft husten, aber er kann aufstehen und wenn er sich auf etwas aufstützt auch gehen.
Gwendolynn sieht man die Anstrangungen sehr an. Die letzten Tage waren einfach zu viel für sie gewesen. Sie ist blass und hat große Ringe unter den Augen, auch hält sie sich ständig den Rücken. Ihr war es gelungen einiges Gemüse zu verkaufen, doch die Zeit drängt.
Nun sitzen die beiden an dem leicht angekohlten Küchentisch, den sie unter das noch vorhandene Dach geschoben haben, und zählen die Münzen. Sie zählen sie mehrmals, denn beide sind sie nicht gut im Rechnen, Jakob noch weniger als Gwen. Aber schließlich kommen sie immer wieder auf die selbe Summe, udn sie reicht einfach nicht.
"Wir haben noch ein paar Tage, Jakob. Liebster, wir schaffen das schon."
Jakob blickt düster gerade aus. Er sieht kein Licht mehr. Ein Großteil des Viehs war bei dem Brand ums Leben gekommen, das konnten sie nicht mehr verkaufen. Was sollten sie sonst hergeben, um die Schulden bezahlen zu können? Das geliehene Geld hatten sie ja beisammen, aber die Zinsen waren einfach zu hoch.
Jakob seufzt. "Lass uns in die Stadt gehen, zu den Tempeln. Wir müssen den Göttern danken dass es nicht schlimmer gekommen ist."
Gwendolynn nickt stumm. Sie hatten lange darüber gestritten, udn schließlich hatte sie aufgegeben. Ihr Verstand sagte ihr, dass auch ein Gott es verstehen würde, wenn man ihm aus Geldnot nichts opfert. Aber Jakob sah es anders. Und sie wusste dass sie nicht gegen seinen Sturkopf ankam. Vielleicht hatte er ja auch recht.
Sie ging in die Scheune und holte das kleine Ferkelchen, das den Brand überlebt hatte. Dann laden sie Spargel, Salat und anderes Gemüse auf einen Leiterwagen. Gwen setzt das Schweinchen vorne auf den Wagen, dann geht sie langsam los, während Jakob vorsichtig Schritt um Schritt tut, immer auf die Sparren des Wägelchens gestützt.
So ziehen sie den Weg richtung Stadt.



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