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Das Rollenspiel >> Das Umland >> Dornheim
(Thema begonnen von: Arglin am 04. Okt. 2008, 23:31 Uhr)

Titel: Dornheim
Beitrag von Arglin am 04. Okt. 2008, 23:31 Uhr
----> Die Sonnenhügel

"Nun reg dich doch nicht so auf. Dornheim ist die größte Stadt in der ganzen Gegend. Hier gibt es sehr viele Menschen in deinem Alter. Was meinst du wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass dich schonmal jemand hier gesehen hat und dich zudem noch erkennt? Ausserdem frage ich dich wie willst du es denn sonst machen? Irgendwann musst du in eine Stadt oder ein Dorf gehen, das weist du ganz genau. Aber du hast Recht wir müssen uns etwas einfallen lassen."

Leicht entnervt beginnt Arglin zu überlegen. Wie bekommt man ein bekanntes Kind unerkannt in eine Stadt mit hunderten Einwohnern? Und wie bekommt man ein bekanntes Kind überhaupt über längere Zeit unbemerkt in etliche Weiler, Dörfer oder gar Städte? Irgendwann und sei es auch noch so unwahrscheinlich, wird es jemanden geben der sie erkennt.

"In Ordnung. Ich mache dir einen Vorschlag. Ich besorge dir etwas um dein Aussehen etwas zu verändern und wenn wir in der Stadt sind überlegen wir uns wie wir das Problem mit deiner Bekanntheit in den Griff kriegen. Einverstanden?"

Auf ein zögerndes Nicken von Leana die sich noch nicht ganz sicher zu sein schien was sie von Arglins Vorschlag halten soll, marschiert dieser nach Dornheim um von seinen Geldreserven ein schlichtes Leinenkleid, eine Wollweste und einen Umhang mit Gugel zu erstehen.
Mit diesen Kleidungsstücken auf dem Arm kehrt er zu Leana zurück die sich sogleich an das Umkleiden macht.

So verkleidet nimmt Leana ihren ganzen Mut zusammen und kehrt mit Arglin in eine Taverne am Stadtrand ein wo sie sich ein Zimmer mit 2 Betten für die kommenden drei Nächte mieten und zugleich eine warme Mahlzeit bestellen.
Gerade als sie an einem Tisch Platz genommen haben und beginnen wollten zu Essen sieht Arglin plötzlich eine ihm nur zu bekannte Gestalt die Taverne betreten.

"Das ist doch... na klar. Das ist die Gelegenheit!" murmelte Arglin mehr zu sich selbst als zu Leana um danach zu ihrem völligen Entsetzen quer durch die Taverne zu rufen: "He Junge. Ja genau du. Komm mal her."

Es war der Bote welcher ihm vor einigen Monden am Riatyr aufgesucht hatte um die Nachricht von Meister Dirmad zu überbringen. Damals hatte Arglin den Eindruck gewonnen das dieser junge Bote seine Aufgabe sehr ernst nimmt und sich nie dazu hinreissen lassen würde etwas anderes als das ihm aufgetragene zu übermitteln.

"Herr Arglin. Welch eine Freude euch hier zu treffen." begann der Bote nun schon wesentlich selbstbewusster als noch bei ihrem letzten Aufeinandertreffen.
"Was treibt euch in diese Gegend?"

Arglin überlegt kurz wie er es am geschicktesten in Worte fasst und Antwortet dann mit einem fast schon übertrieben melancholischen Tonfall:

"Leider nichts erfreuliches. Ich war gerade in den Sonnenhügeln als ich dieses arme Bauernmädchen hier traf. Völlig verängstigt berichtete es mir von einer Rotte Wildschweinen welche nicht weit entfernt ein weiteres Mädchen welches offenbar nicht von hier stammte angriffen."

Eine klug gesetzte Atempause dramatisierte die Nachricht und lies sie an Wirkung gewinnen.

"Natürlich" so fuhr er fort " habe ich mich sofort auf den Weg gemacht um ihr beizustehen. Aber wir kamen zu spät. Das war kein schöner Anblick das dürft ihr mir glauben."

Der Blick des Jungen sagt mehr als tausend Worte es vermögen. Offenbar kauft er Arglin die Geschichte tatsächlich ab. Arglin bekommt schon fast ein schlechtes Gewissen weil er so einen guten Jungen belügt.
Aber es hilft nichts. Entweder das oder ich muss sie immer durch die Dörfer schmuggeln wie einen Dieb.

"Doch nun zu meinem Anliegen. Ich erfuhr während ihren letzten Atemzügen dass sie die Tochter eines Grafens sei. Natürlich glaubte ich zuerst an eine Phantasie von ihr, immerhin war sie schwer zugerichtet. Aber hier in der Stadt sagte man mir dass offenbar vor einigen Tagen tatsächlich eine Grafentochter davongelaufen sei. Lord Maelor Iorwerth aus dem Hause Iorwerth seines Zeichens Graf der Feenmark höchst persönlich habe nach ihr suchen lassen heist es."

Das leichte Zucken Leanas bei dem Namen ihres Vaters bleibt Arglin nicht verborgen. Doch der Bote bemerkt von alledem nichts. Er ist zu sehr von der traurigen Kunde ergriffen.

"Ihr seid mit eurem Pferd schneller als ich und ich weiß das ich mich auf euch verlassen kann. Wärt ihr so freundlich und würdet die traurige Kunde an Lord Maelor Iorwerth überbringen? Sagt ihm Arglin aus Ardun, Händler und Juwelenschleifer, versichert ihm dass seine Tochter ihre letzte Ruhestätte an einem der schönsten Orte in den ganzen Immerlanden hat."

Mit diesen Worten überreicht Arglin dem Boten ein Silberstück und noch bevor dieser etwas erwidern konnte scheucht ihn er ihn aus der Taverne mit der Anweisung er solle sich sputen und von nichts aufhalten lassen.

"Nun was sagt ihr jetzt? Noch ein oder zwei Wochen und kein Mensch sucht mehr nach euch. Selbst wenn sie euch erkennen sollten so werden sie an eine Sinnestäuschung glauben." wendet sich Arglin breit grinsend der immer noch geschockten Leana zu welche ihn ungläubig anstarrt während er beginnt gut gelaunt zu speisen.

Titel: Re: Dornheim
Beitrag von Leana am 05. Okt. 2008, 09:55 Uhr
Leana sitzt gerade mit Arglin in einer Taverne um zu speisen. Sie fühlt sich trotz ihrer neuen Kleidung noch sehr unsicher und hat Angst, dass sie jemand erkennen könnte. Sie versucht sich so unauffällig wie möglich zu verhalten und hat auch darauf bestanden mit Arglin in der dunkelsten Ecke der Taverne Platz zu nehmen. Als sie langsam beginnt ruhiger zu werden, sich ihre verkrampften Muskeln wieder entspannen und sie aufhört wie ein aufgescheuchtes Reh um sich zu blicken, ruft Arglin einen jungen Mann an den Tisch.
Was tut er denn da? Ist er völlig verrückt geworden? Ich bin darauf bedacht, dass mich niemand erkennen kann und er ruft irgendeinen dahergelaufenen Mann zu uns an den Tisch!

Leana hört aufmerksam mit zitternden Händen dem Gespräch der beiden zu. Ihre Hände, die sich gegenseitig festhalten, legt sie in ihren Schoß. Sie versucht weiterhin ruhig zu atmen und sich nichts anmerken zu lassen. Als Arglin den Namen ihres Vaters fallen lässt, schrickt sie zusammen. Leana weiß, dass Arglin ihre Reaktion nicht entgangen ist. Sie hofft das der Fremde ihr nicht ausreichend Beachtung schenkt um ihr kurzes Zucken bemerkt zu haben.

Endlich verschwindet der Bote wieder.
Eins muss man ihm lassen: Arglin weiß was er tut, selbst wenn er mich mit solchen Aktionen in totale Panik versetzt. Auch wenn dieser ganze Plan ausgedacht ist -  realistisch wäre es. Jetzt ist nur zu hoffen das es auch gelingt ihren Vater von ihrem angeblichen Schicksal zu überzeugen...
Noch während Leana dies denkt, hat Arglin bereits unbeschwert und grinsend mit damit begonnen seine Mahlzeit zu verzehren.
Nach wenigen weiteren Sekunden nimmt auch Leana einen Happen des vor ihr stehenden Bratens.
Es schmeckt wirklich köstlich. Zwar nicht so gut wie die Mahlzeiten am Hof, aber dennoch sehr gut.
Schon nach kurzer Zeit hat sie alles aufgegessen und legt sich eine Hand auf den Bauch, da sie sich wie gemestet fühlt.
"Puh, war das gut. Aber nun lass uns nach oben gehen. ich bin müde und muss dringend schlafen."

Leana geht voller Vorfreude auf ihr Bett die Stufen hinter Arglin hoch. Im Zimmer angekommen verschließt sie die Tür hinter ihnen. Arglin hat sich bereits auf sein Bett gesetzt und betrachtet seine Waldlichter.
Wahrscheinlich denkt er darüber nach welchen Preis er dafür erzielen kann.
Leana lässt sich ebenfalls auf ihr Bett fallen, das unter dem kleinen Fenster steht. Das Bett ist weich, natürlich nicht so weich wie ihres das sie vor einigen Nächten gegen die Wildnis getauscht hatte, aber dennoch wesentlich besser als im Staub auf dem Boden zu schlafen.
Das Zimmer ist sehr klein und spartanisch eingerichtet, außer den beiden Betten findet sich nicht viel mehr im Raum als noch ein alter, fast schon zerfallender Holzschrank und ein Nachttischchen auf dem eine Kerze brennt. Aber für die paar Nächte ist das mehr als genug. Leana lässt ihren Blick zur Decke schweifen und entdeckt jede Menge Spinnweben, einige davon sogar mit ihrem Bewohner. Ekel durchströmt Leana.
Jetzt hab dich nicht so! Du hast immerhin schon unter freiem Himmel geschlafen. ermahnt sich Leana selbst.

"Ich möchte für die Kleidung, die du mir beschafft hast zahlen" sagt Leana zu Arglin gewandt und ist sich nicht sicher ob er ihre Worte gehört hat.
Er ist so vertieft in die Waldlichter.
"Und den Boten, den zu meinem Vater gesandt hast werde ich dir auch bezahlen."
Arglin blickt auf.
"Aber du hast doch kein Geld." sagt er erstaunt.
"Doch das habe ich." Leana lächelt und zieht den kleinen dunkelroten Stoffbeutel unter ihrem Kleid hervor. Sie öffnet ihn, zieht ein paar Gulden heraus und wirft sie geschickt vor Arglin auf das Bett. Dieser sieht etwas übberrascht zu ihr auf, als benötige er eine Erklärung.
"Ich habe das Geld bei meiner Flucht mitgehen lassen. Schließlich muss ich doch von irgendwas leben, bevor ich selbst Geld verdienen kann."
Siehst du, so klein und dumm ist das Mädchen, dass vor dir sitzt nicht.
"Trägst du noch etwas mit dir herum, das uns von nützen sein könnte?" fragt Arglin neugierig.
Leana lacht.
"Von dem Messer weißt du ja bereits. Außerdem habe ich noch diese Steinschleuder und einige Steine dazu." beantwortet Leana seine Frage während sie die kleine Schleuder unter ihrem Kleid hervorzieht und sie vor sich ablegt.
"Mehr habe ich nun aber wirklich nicht. Mein Proviant ist ja schon verbraucht."
Arglin blickt Leana staunend an.
Diese wendet sich zufrieden und mit leicht Stolz erfülltem Blick ab. Sie nimmt ihr Geldsäckchen zur Hand, verknotet es ordentlich und legt es unter ihr Kopfkissen. Die Steinschleuder legt sie ebenfalls dazu. Anschließend schnürrt sie ihr Messer von ihrem Oberschenkel ab und legt es auch noch unter das Kissen.
Leana entkleidet sich und schlüpft schnell unter die Decke.
Mit einem gemurmelten "Gute Nacht" lässt sie Arglin mit seinen Gedanken allein und fällt sofort in tiefen Schlaf.

Titel: Re: Dornheim
Beitrag von Arglin am 05. Okt. 2008, 10:10 Uhr
Die Nacht ist ereignislos und ruhig wenn man von den üblichen Stadtgeräuschen absieht. Am nächsten Morgen wacht Arglin auf und muss sich ersteinmal orientieren. Es ist schon lange her dass er zuletzt in einer Stadt übernachtet hat. Normalerweise zieht er es vor so wenig Zeit wie möglich bei Menschen zu verbringen.

Leana ist ebenfalls gerade wach geworden und streckt sich ausgiebig. Offenbar war diese Nacht wesentlich entspannender für sie als die letzten Nächte in der Wildnis, denn sie lächelt ihn gut gelaunt an.

"Guten Morgen. Ich hoffe du bist ausgeruht denn nach unserem Frühstück werden wir gleich den örtlichen Schmied aufsuchen. Vielleicht gibt es hier sogar einen Juwelier dem wir die Waldlichter verkaufen können."

Mit diesen Worten erhebt Arglin sich von seinem Bett, schnallt sich seine Beutel um, schnappt sich seinen Eichenstab und verlässt dann gemeinsam mit Leana das Zimmer um in der Taverne zu frühstücken.

Titel: Re: Dornheim
Beitrag von Leana am 05. Okt. 2008, 13:38 Uhr
"Guten Morgen!" sagt Leana fröhlich während sie sich streckt. Sie muss sich eingestehen, dass sie die Nacht in einem Bett wirklich genossen hat.
Leana muss sich mit dem Anziehen beeilen, denn Arglin ist bereits fertig und steht schon an der Tür.

Die beiden suchen sich zum Frühstücken einen etwas abseits stehenden Tisch. Leana spürt das Arglin nicht gerne unter Menschen ist. Er kommt ihr noch ruhiger vor, als er es sonst sowieso schon ist. Außerdem hat auch sie nichts dagegen, dass sie nicht direkt zwischen den vielen anderen Menschen sitzen muss.
Die Taverne ist recht voll besetzt, was vermutlich daran liegt das sich hier einige Reisende befinden. Ein paar von ihnen erscheinen Leana nicht ganz geheuer und sie blickt sich möglichst unauffällig nach ihr bekannten Gesichtern um. Als sie schließlich niemanden entdeckt, der ihr schon einmal irgendwo begegnet sein könnte, widmet sie sich ihrem Frühstück zu.

"Wir gehen also heute als erstes zu einem Schmied."
stellt sie fest, nachdem sie sich an Arglin Worte beim Verlassen des Zimmers erinnert hat.
Arglin nickt nur.
Aja... Heute wirklich nicht sonderlich gesprächig.
Leana isst schwiegend weiter und hängt ihren Gedanken nach.

Nachdem die beiden ihr Frühstück beendet haben, begeben sie sich vor die Tür nach draußen auf die Straße.
Leana blinzelt dem hellen Sonnenlicht entgegen.
"Es ist ganz schön warm heute, dafür das wir Herbst haben. Ich würde sagen zur Schmiede geht es da lang."
Da Arglin schon wieder nicht antwortet, marschiert Leana in Richtung Marktplatz los. Schließlich wird der Schmied ja nicht komplett außerhalb sein.
Beim Gehen sieht sie auch immer wieder nach rechts und links und versucht Personen zu erkennen.
Arglin meinte ja, dass wohl noch etwas Zeit vergehen muss, damit keiner mehr nach mir sucht.

Titel: Re: Dornheim
Beitrag von Arglin am 05. Okt. 2008, 13:56 Uhr
Nachdem Arglin sich mit Leana auf die Suche nach einem Schmied gemacht hat und fündig wurde, fängt er an mit ihm zu verhandeln. Sieben Waldlichter stehen zum Verkauf und unter Leanas aufmerksamen Blick wandert der Preis von einem Goldstück und 70 Silberlingen nach unten bis sie sich schließlich nach gut einer halben Stunde harter Verhandlungen auf 1 Goldstück und 10 Silberlinge geeinigt haben.

"Siehst du?" Beginnt Arglin an Leana gerichtet nach den Verhandlungen " Hätten wir uns nicht die Mühe gemacht und die Steine gereinigt hätten wir höchstens 50 oder noch weniger Silberlinge herausschlagen können. Hier ist übrigens dein Anteil für das reinigen."

Mit diesen Worten gibt Arglin ihr die 10 Silberlinge welche sie nach kurzem Protest sofort verstaut.
Nun machen sie sich auf die Suche nach einem Juwelier welcher ihnen von dem Schmied empfohlen wurde.
Arglin fühlt sich sichtlich unwohl in den ganzen Menschenmengen obwohl diese ihn aufgrund seiner Statur meiden.

Doch plötzlich spürt Arglin einen Ruck an der Stelle an der sein Beutel mit den Edelsteinen hängt und im nächsten Moment sieht er einen kleinen Jungen, nicht älter als 7 Winter, mit einem kleinen Messer und seinem Beutel davonrennen.

Arglin nimmt sofort die Verfolgung auf und hat dank seines Größenvorteils auch bald zu dem Jungen aufgeschlossen. Er packt ihn mit der Hand am Genick und hebt ihn hoch so dass seine Füße in der Luft baumeln, während der Kleine Arglin mit ängstlichem Blick anstarrt und wohl schon auf eine ordentliche tracht Prügel eingestellt ist. Nun schließt auch Leana zu den Beiden auf.

Titel: Re: Dornheim
Beitrag von Leana am 05. Okt. 2008, 14:47 Uhr
Leana und Arglin gehen sind nach langer Verhandlung auf dem Weg zum Juwelier.
Leana ist wieder damit beschäftigt, sich nach bekannten Gesichtern umzusehen und so bemerkt sie im ersten Augenblick nicht, das Arglin nicht mehr neben ihr läuft.
"Ar..." Nein lieber nicht rufen. Bloß keine Aufmerksamkeit auf mich lenken.
Leana versucht Arglin in der Menschenmenge auszumachen. Als sie ihn endlich entdeckt geht sie schnellen Schrittes zu ihm hinüber.
"Was ist hier..." setzt Leana an. Doch ehe sie zu Ende spricht erkennt sie Lage. Arglin hält den Jungen am Genick fest, so das dieser über dem Boden baumelt. In der Hand des Junges baumelt auch etwas. Ein Beutel! Und wenn Leanas Sinne sie nicht täuschen, ist es der Beutel in dem Arglin seine Edelsteine aufbewahrt. Der Junge muss ihn losgeschnitten haben.
"Du kleines... Wie kannst du es wagen zu stehlen? Die Hände sollte man dir abhacken!" entrüstet sich Leana, achtet aber darauf, dass sie nicht zu laut schimpft. Es muss ja nicht jeder mitbekommen was hier vor sich geht. Jedenfalls nicht so lange sie noch davor fürchtet erkannt zu werden.

"Aber ich wollte doch nur..." stammelt der Kleine.
"Es ist mir egal was du wolltest!" erwidert Leana und ihre Augen blitzen so böse, wie die eines gefährlichen Raubtiers.
"Und jetzt gib her." fordert sie ihn auf, als sie nach dem Beutel greift. Doch der Kleine denkt gar nicht daran und umfasst den Beutel nur noch fester. Damit hatte Leana nicht gerechnet. Gerade sah er doch  noch so aus als würde er sich gleich in die Hosen machen. Außerdem ist er ihr und Arglin völlig ausgeliefert, da er immer noch festgehalten wird.
"Ich sagte du sollst hergeben!" faucht Leana. "Oder muss ich dir wehtun?"
"Das wagst du nicht du Weib."
Sie ist entsetzt über so viel Dreistigkeit eines so jungen Kindes. Ihr Entsetzen wandelt sich sofort in schäumende Wut. Sie greift nach ihrer Steinschleuder, sucht einen besonders schweren, spitzkantigen Stein und befördert diesen mit Hilfe der Schleuder gegen die Hand des Jungen mit der er den Beutel festhält.
"Aua! Sag mal bist du von einem Dämon besessen?" kreischt der Kleine auf, während ihm der Beutel aus der Hand gleitet.
Leana bückt sich danach, schließt ihn fest in die Hand, erhebt sich wieder und sieht dem Jungen fest in die Augen.
"Ich hoffe das war dir eine Lehre. Wer meinem Begleiter etwas anhaben will, muss auch damit rechnen, das ich ihm helfen werde. Beim nächsten Mal kommst du nicht so einfach davon. Und jetzt sieh zu, dass du nachhause kommst."
Leana dreht sich zu Arglin: "Ich denke er hat gelernt. Lass ihn runter."


Titel: Re: Dornheim
Beitrag von Arglin am 05. Okt. 2008, 17:11 Uhr
Arglin der noch ganz verwirrt von Leanas heftiger Reaktion ist, lässt den Jungen unachtsam zu Boden fallen. Ich wusste ja das etwas Feuer in ihr steckt aber gleich so viel? Er nimmt den Beutel entgegen den ihm Leana reicht und befestigt ihn erneut an seinem Gürtel.

"Du scheinst dich in der Stadt schnell einzugewöhnen für eine Dame von Adel." Bemerkt Arglin beifällig als sie sich wieder auf den Weg zum Juwelier machen.

Arglin hat den Laden des Juweliers aufgrund seiner Körpergröße schnell entdeckt, bleibt vor der Tür stehen und wendet sich an Leana.

"Da du so gelehrsam bist darfst du die restlichen 7 Steine an den Juwelier verkaufen und mit ihm handeln. Versuch einen guten Preis rauszuschlagen und zeig mir was du gelernt hast."

Ich bin ja mal gespannt wie sie sich schlägt. Der Schmied meinte der Juwelier würde zwar gut bezahlen aber auch ein sehr verbissener Händler mit nicht gerade den besten Umgangsformen beim Handeln sein.

Während Leana zögerlich den Laden betritt lehnt sich Arglin an die Wand des Geschäfts und beobachtet die Straße.

Titel: Re: Dornheim
Beitrag von Leana am 05. Okt. 2008, 20:41 Uhr
Arglin lässt den Jungen los. Leana muss bei seinem Aufprall auf den Boden ein Lachen unterdrücken.
Sie setzt gemeinsam mit Arglin ihren Weg fort.
"Du meinst also ich würde mich schnell in die Stadt eingewöhnen?" fragt Leana grinsend.
"Ich denke da irrst du. Ich weiß nur wie ich mit kleinen biestigen Jungs umgehen muss. Hatte anscheinend wirklich was Gutes, dass ich mich immer gegen meinen älteren Bruder wehren musste."

Vor dem Juwelier angekommen beauftragt Arglin Leana die Steine zu verkaufen.
Was soll das denn nun schon wieder?
"Das kann ich nicht!" erwidert sie. Aber Arglins Blick lässt keine Widerrede zu.

Leana betritt zögerlich das Geschäft. Sie war noch nie bei einem Juwelier. Eigentlich sollte sie die Gelegenheit nutzen um sich umzusehen. Doch daran denkt sie gar nicht. Sie ist wahnsinnig aufgeregt.
Ich handle doch niemals einen vernünftigen Preis für die Steine aus. Wie soll ich das denn machen? Bei Arglin sah das alles so einfach aus, aber bei mir... Ich weiß nicht...

"Guten Tag. Kann ich dir helfen mein Fräulein?"
Leana schrickt aus ihren Gedanken auf als sie von einem alten weißhaarigen Mann begrüßt wird. Ihm scheint das Geschäft zu gehören.
"Ähm... ja. Ich möchte diese Steine hier verkaufen."
Leana holt die Steine aus dem Beutel, den Arglin ihr gegeben hatte und legt sich die 7 Steine auf die Handfläche.
"Oh." sagt der Juwelier beeindruckt. "Diese Steine sind wirklich außergewöhnlich schön. Komm mal mit an meinen Tisch dort hinten, damit ich sie mir näher betrachten kann." Leana umschließt die Steine mit der Hand und folgt dem humpelnden Mann zu einem großen Holztisch, auf dem mehrere entzündete Kerzen ein warmes Licht verbreiten.
"Und nun lass mal sehen." Der Juwelier nimmt vorsichtig einen der grünen Steine in die Hand. Leana spürt ihre Anspannung.
Er ist nett, aber deswegen werde ich trotzdem verhandeln müssen. Das wird sicherlich nicht leicht. Ich habe nicht einmal eine Ahnung wieviel so ein Stein wert ist. Was hat Arglin vorhin für einen Preis erzielt?
Leana denkt nach, lässt den Juwelier aber nicht aus den Augen. Traue niemanden den du nicht kennst!
Der Mann legt den Stein zurück in Leanas Handfläche um sich nun einen hellgrünen Stein zu betrachten.
"Du scheinst mir sehr misstrauisch." sagt er murmelnd zu ihr.
"Ja das bin ich." Sie lächelt entschuldigend.
"Damit hast du auch Recht." entgegnet der Alte und lächelt zurück, dann widmet er sich mit zusammengezogenen Augenbrauen wieder dem Stein zu.

Ich glaube es waren 1 Goldstück und 10 Silberlinge. Ja genau so war es.  Aber haben wollte er 1 Goldstück und 70 Silberlinge...
Der Juwelier legt den Stein zurück und greift nach dem nächsten. Diesmal einer, der von dem gleichen grün ist wie der Stein den Arglin Leana geschenkt hat. Bei dem Gedanken muss sie unwillkürlich lächeln.
"So einen Stein hier..." er hebt ihn hoch "habe ich schon sehr lange gesucht. Ich habe vor langem einen Auftrag für eine Königsfamilie bekommen und es wird ein Stein in solcher Färbung gesucht. Für diesen Stein würde ich glatt etwas mehr zahlen. Aber weißt du was? Ich nehme sie alle. Sie sind allesamt sehr schön. Bearbeitest du sie selbst?"
Leanas Herz macht einen kleinen Freudenhüpfer.
"Ja. Gemeinsam mit meinem Gefährten."
"Wirklich gute Arbeit meine Kleine. Ich bekomme selten so einzigartige Steine. Ich würde dir dafür... sagen wir 2 Goldstücke und 50 Silberlinge?"
Leana denkt nach. Das ist viel mehr als Arglin für die Steine veranschlagt hatte, die sie bei dem Schmied verkauft haben. Allerdings hieß es auch der Juwelier würde gut zahlen.
Aber was heißt denn bitte gut?

"Wie wäre es mit 3 Goldstücken?" schlägt Leana vor. Selbst wenn sie jetzt total unverschämt klingt, sie macht das schließlich zum ersten Mal und wenn es schief geht nimmt sie eben sein Angebot an. Das klang immerhin auch nicht schlecht.
Der Juwelier lacht.
"Du verhandelst wohl zum ersten Mal, was?"
"Ja." gesteht Leana und wird rot.
"Na gut mein Fräulein. Dieser eine Stein ist mir wirlklich viel wert. Zudem laufen die Geschäfte gerade recht gut und du bist mir sehr sympatisch. Du bekommst deine 3 Goldstücke."
Er geht zu einer kleinen Truhe in der er sein Geld aufbewahrt, holt die 3 Goldstücke heraus und reicht sie Leana. Diese übergibt ihm gleichzeitig die 7 Steine.
"Der Stein an deiner Kette steht nicht zum Verkauf?" fragt der Juwelier.
Leana greift an den Stein und schüttelt den Kopf.
"Nein. Dieser hier ist unverkäuflich."
"Schade. Wirklich sehr schade." Er schüttelt traurig den Kopf.
"Auf Wiedersehen mein Mädchen. Ich hoffe du kommst noch einmal mit solch schönen Steinen vorbei."
"Das wird man sehen. Auf Wiedersehen."

Leana verlässt den Juwelier ohne die Steine, dafür aber mit 3 Goldstücken.
Sie tritt vor Arglin, der immer noch die Straße beobachtet.
"Hier." sagt Leana so beiläufig wie es ihr möglich ist als sie Arglin das Geld in die Hand legt.

Titel: Re: Dornheim
Beitrag von Arglin am 05. Okt. 2008, 22:46 Uhr
Wie vom Blitz getroffen bleibt Arglin mit den 3 Goldmünzen in der Hand stehen. Wie um alles in der Welt hat sie es geschafft einem Juwelier der einen solchen Ruf hat wie dieser, einen solchen Betrag für die Steine abzuknöpfen? Er wirft einen schnellen Blick in den Laden bevor er sich aufmacht um Leana zum Markt zu folgen. Der Ausdruck auf dem Gesicht des Juweliers erklärt einiges.
Offenbar hat Arglin den Sympathiebonus von Menschen gegenüber ihren eigenen Artgenossen unterschätzt. Noch dazu wenn sie dem anderen Geschlecht angehören.

"Vielleicht sollte ich dich in Zukunft die Verhandlungen übernehmen lassen. Du scheinst ein richtiges Verkaufstalent zu sein." Meint Arglin als er Leana endlich eingeholt hat die von ihrem Erfolg augenscheinlich sehr motiviert wurde.

"Jetzt müssen wir nur noch Proviant und etwas Ausrüstung kaufen. Dank dem von dir erzielten Gewinns wird unser Mahl die nächsten Tage nicht so spärlich ausfallen wie die letzten Male."

Schon nach kurzer Zeit haben sie den Markt von Dornheim erreicht auf dem sich allerlei bunter Stände und vielerlei Menschen tummeln. Arglin möchte das alles so schnell wie möglich hinter sich bringen. Er hasst diese Menschenaufläufe regelrecht. In manchen Städten gibt es auf den Märkten mehr zwielichtiges Volk als ehrliche Menschen in der ganzen Stadt.

"Na dann mal los." Mit diesen fast schon gequält klingenden Worten setzt Arglin sich in Bewegung und bahnt sich seinen Weg zu den einzelnen Ständen an denen er Verpflegung, ein paar Werkzeuge und vielleicht noch die ein oder andere nützliche Information erwerben möchte. Seine Statur und sein kalter Blick lassen ihn dabei sehr wenig Mühe haben da die Menschen die ihn erblicken von alleine den Weg freigeben und so schaffen Arglin und Leana innerhalb von zwei Stunden alles nötige für die Weiterreise zu besorgen. Darunter sind auch ein paar nützliche Werkzeuge wie eine Handhacke, Feilen und einige kleinere Beutel samt dazugehörigem Gürtel für Leana.

Als hätte er die Frage aus ihrem Blick gelesen noch bevor sie gestellt wurde beruhigt Arglin Leana: "Keine Angst. Du musst heute nicht wandern. Aber morgen früh brechen wir nach Norden zu den Bergen dort auf. Sie werden Strauchberge genannt. Dahinter befindet sich der Dunkelwald. Ich habe gehört in den Bergen soll es Bergkristalle, Milchquarz und sogar einige seltene Kristallarten geben."

Titel: Re: Dornheim
Beitrag von Leana am 06. Okt. 2008, 06:12 Uhr
Leana ist sichtlich zufrieden mit sich. Und das Arglin so verdutzt war fördert ihre gute Laune noch.
Ok. Ich musste ja nicht wirklich viel dafür tun. Aber was solls. Hauptsache die Steine sind verkauft und wir haben Geld. Anscheinend sogar viel mehr als Arglin erwartet hat. Da muss ich wohl doch sehr unverschämt gewesen sein...

Auf dem Markt angekommen fühlt sich nicht nur Arglin sehr unwohl, sondern auch Leana. Sie lässt ihren Blick, so wie sie es schon die ganze Zeit tut, wieder durch die Menge schweifen. Da sie in den Menschenmassen nicht mal anstatzweise eine Möglichkeit jemanden zu erkennen, lässt sie panisch werden. Sie beeilt sich Arglin zu folgen, damit sie hier bald wieder wegkommt.
Arglin unterrichtet sie, dass sie morgen aufbrechen werden.
Morgen schon? Nun ja was solls, dann kommen wir endlich von den Menschen hier weg.

Als sie die Taverne erreichen um ihre Sachen abzulegen, beschließt Leana sich zu erholen. Morgen soll sie mit Arglin wieterziehen und da will sie möglichst ausgeruht sein.
Sie legt sich unter fragenden Blicken Arglins ins Bett obwohl es erst Nachmittag ist.
"Ich möchte mich ausruhen." sagt sie erklärend.
Sie zieht die Decke über sich und fällt in einen tiefen Schlaf.

Titel: Re: Dornheim
Beitrag von Arglin am 06. Okt. 2008, 08:48 Uhr
Als Arglin nach einer für seinen Geschmack viel zu kurzen Nacht aufwacht blickt er sich im Zimmer um. Es ist noch alles ruhig und Leana schläft offenbar noch tief und fest. Leise steht Arglin auf und beginnt die Sachen für die heute anstehende Reise zusammenzupacken.

Das Proviantpäckchen legt er in den Weidenkorb, dessen Vergurtung er penibel überprüft um später keine unangenehmen Überraschungen zu erleben. Ebenso sorgfältig prüft er den Zustand seiner Handhacke und der Beutel. Er will nichts verlieren oder gar mit einer kaputten Hacke in den Strauchbergen herumlaufen.
Plötzlich nimmt er eine Bewegung hinter sich wahr. Anscheinend ist Leana gerade aufgewacht, denn sie setzt sich gerade in ihrem Bett auf und blinzelt aus den verschlafenen Augen.

"Guten Morgen. Ich hoffe ich habe dich nicht geweckt." Begrüßt Arglin sie leise.
"Aber jetzt da du schonmal wach bist werden wir in einer Stunde aufbrechen. Also mach dich fertig während ich uns ein Frühstück organisiere." fügt er hinzu und verlässt den Raum um in der Taverne ein vernünftiges Frühstück aufzutreiben.

Titel: Re: Dornheim
Beitrag von Leana am 06. Okt. 2008, 16:54 Uhr
Als Leana aufwacht scheint schon ein neuer Tag angebrochen zu sein. Jedenfalls ist Arglin bereits dabei Reisevorbereitungen zu treffen. Leana streckt sich und obwohl sie den ganzen gestrigen Nachmittag und die komplette Nacht durchgeschlafen hat, fühlt sie sich erschöpft. Sie setzt sich in ihrem Bett auf. Noch ehe sie Arglin einen guten Morgen wünschen kann, ist dieser auch schon wieder verschwunden um sich um das Frühstück zu kümmern.

Mir ist so warm...
Leana greift sich an die Stirn.
Irgendwie wärmer als normal. Und mein Hals kratzt auch.
Leanas Herz klopft schneller.
Ich kann doch jetzt nicht krank werden!
Sie lässt sich zurück in ihr Kissen fallen und denkt nach was sie jetzt tun soll.
Eigentlich sollte ich liegen bleiben. Aber das geht nicht. Arglin und ich wollen aufbrechen.

Leana wirft die Decke zurück, steht langsam auf und kleidet sich an. Sie verstaut ihr Eigentum wieder dort wo es hingehört und setzt sich zurück aufs Bett. Leana lehnt sich mit dem Rücken an die Wand und schließt die Augen um auf Arglin zu warten.

Titel: Re: Dornheim
Beitrag von Arglin am 07. Okt. 2008, 10:09 Uhr
Arglin wartet bereits ungeduldig im Schankraum der Taverne, doch Leana kommt einfach nicht. Genervt erhebt sich Arglin von dem Tisch und steigt die Treppen hinauf zu dem Zimmer welches Arglin und Leana bewohnen. Arglin beschließt Leana nocheinmal klarzumachen das ihr Leben in dem ihr alles hinterhergetragen wurde nun vorbei ist und sie sich gefälligst selbst bequemen muss.
Doch die ganzen Pläne sind vergessen als er die Tür öffnet und Leana dort sitzen sieht. Sie sitzt angezogen und Kreidebleich mit geschlossenen Augen auf ihrem Bett und lehnt an der Wand.

"Gehts dir nicht gut?" Fragt Arglin Leana besorgt.

Auf ihr kaum wahrnehmbares Kopfschütteln hin fühlt Arglin ihre Stirn und nun ist es sicher. Leana ist krank. Wahrscheinlich hat sie sich unterkühlt und erkältet als sie in den Fluss gefallen ist.
Sofort macht sich Arglin auf den Weg in den Schankraum um einen Küchenjungen zu einem Arzt hier in der Stadt zu schicken der sich um Leana kümmern soll.

Titel: Re: Dornheim
Beitrag von Leana am 07. Okt. 2008, 18:03 Uhr
Nach schier endlos langer Zeit taucht Arglin im Zimmer auf. Leana nimmt alles nur verschwommen war. Nachdem er die Temperatur an ihrer Stirn gefühlt hat, ist er wieder verschwunden. Wohin er gegangen ist, weiß Leana nicht.
Sie steht so gut es geht auf, wankt zur Tür und macht sich auf den Weg nach unten.
Vielleicht ist er ja dort und frühstückt.
Leana hat Mühe die Stufen nach unten zu kommen, ihr ist schwindlig und auf einmal schrecklich kalt. Sie zieht ihr Kleid fester um sich. Mit ihren zitternden Händen stützt sie sich an der Wand ab während sie die Stufen hinabsteigt.

Leana erblickt Arglin im Gespräch vertieft mit einem Küchenjungen. Sie steuert auf die beiden zu.
"Da bist du ja. Los, lass uns aufbrechen. Der Morgen ist schon weit fortgeschritten für einen Aufbruch wie unseren."

Titel: Re: Dornheim
Beitrag von Arglin am 07. Okt. 2008, 18:18 Uhr
Als Arglin Leana erblickt deutet er dem Küchenjungen loszugehen und betrachtet Leana von oben bis unten. Sie ist blass, zittert und schwankt gefährlich. Jedenfalls ist sie mit Sicherheit nicht in der Lage auch nur irgendwohin zu gehen.

"Du gehst nirgendwohin. Du bist krank und kurierst dich erstmal aus. Ich habe alles schon geklärt und wir haben das Zimmer bis du genesen bist."

Mit diesen Worten und ohne die schrillen Widerworte Leanas auch nur ansatzweise zu beachten, packt er sie an ihren Hüften und wirft sie sich über die Schulter um sie nach oben zu tragen und dort ins Bett zu legen.

"Du bleibst wo du bist und wehe dir du rührst dich vom Fleck bis du wieder gesund bist. Haben wir uns verstanden?"
Mit diesen strengen Worten setzt Arglin sich gegenüber auf das Bett und wartet gespannt bis der angeforderte Heiler endlich eintrifft.

Endlich angekommen beginnt dieser auch sofort mit seiner Untersuchung und stellt wie erwartet fest, das Leana sich ordentlich erkältet hat und nur knapp an einer Lungenentzündung vorbeigeschrammt ist.

"Sie muss diese Kräuterbrühe trinken dann wird sie schon in ein paar Tagen wieder auf den Beinen sein. Helfen sie mir mal eben. Der Trunk schmeckt widerlich aber er hilft."
Mit diesen Worten versucht der alte Mann Leana eine grün-braune Flüssigkeit in den Mund zu träufeln, welche sie aber sofort wieder ausspuckt und anfängt sich zu wehren wie eine Furie.

Arglin verdreht genervt die Augen packt mit einer Hand ihre Hände und mit der anderen hält er Ihren Mund offen so das der Heiler ihr Schluck für Schluck den Trank verabreichen kann.

Arglin bedankt sich bei dem Mann, bezahlt ihn und schließt die Tür nachdem der Heiler gegangen war.

"Was mach ich bloß mit dir." Seufzt er an Leana gewand.


Titel: Re: Dornheim
Beitrag von Leana am 07. Okt. 2008, 18:50 Uhr
Arglin zwingt Leana wieder nach oben ins Bett. Kurz daruaf erscheint ein Arzt, der Leana eine abscheuliche Brühe verabreicht. Leana versucht sich mit Händen und Füßen zu wehren. Aber nachdem Arglin sie festhält, hat sie keine Möglichkeit mehr auch nur ansatzweise zu rebellieren.

"Was du mit mir machen sollst?" nimmt Leana das von Arglin begonnene Gespräch auf.
"Du könntest mich hier zurücklassen und alleine losziehen. Dann bin ich keine Last für dich und kann auch nicht mehr deine Pläne durhckreuzen." sagt Leana und die Traurigkeit in ihrer Stimme ist nicht zu überhören.
"Oder aber du harrst hier mit mir aus und wir ziehen zusammen weiter. So einfach ist das."
Dann dreht Leana sich demonstrativ von ihm weg, zieht sich die Decke bis zur Nasenspitze und versucht einzuschlafen.
Bitte sei noch da wenn ich wieder aufwache.

...sie rennt wild durch den Wald. Ein großes Wildschwein ist hinter ihr her. Leana rennt im Zick-Zack zwischen den Bäumen entlang. Der große Eber hinter ihr kommt immer näher. Plötzlich brechen noch mehr Wildschweine zwischen den Bäumen hindurch und beginnen Jagd auf Leana zu machen. Sie zerreißt sich ihre Kleidung im Unterholz und bekommt kaum noch Luft vom Rennen. Die Schweine kreisen sie ein. Alle haben blutrote Augen und sind vom Jagdfieber gepackt. Egal wohin Leana blickt -  sie sind überall. Und dann stürzen sie sich auf sie...

Leana wirft sich wild im Bett umher bis sich schließlich mitten in der Nacht unter Schreien aufwacht.
"Aaaaaaaaaaaaaaaa!"
Sie ist schweißgebadet, ihr Puls geht viel zu schnell, sie zittert am ganzen Körper und atmet in kürzen Stößen.
Im Dunkel beugt sich eine Gestalt über sie und hält sie fest. Ihr entfährt ein kurzer Schrei, bis sie begreift, das es Arglin ist, der sie festhält. Sie klammert sich an ihn und beginnt zu weinen.
"Da waren... die Bestien... aus dem Wald... überall." bringt sie stockend hervor. Ihr Körper bebt noch immer unter dem Schluchzen.

Titel: Re: Dornheim
Beitrag von Arglin am 07. Okt. 2008, 19:09 Uhr
"Ist ja gut. Es ist alles gut. Ich bin hier und werde nicht weggehen. Ich werde nicht zulassen das dir etwas passiert." versucht Arglin Leana mit sanfter Stimme zu beruhigen.

Er hält sie weiterhin im Arm als sie sich langsam beruhigt und nach einiger Zeit auch aufhört zu weinen. Mit sanftem Blick mustert Arglin Leana und lächelt sie an.

"Es war wohl doch ein bisschen zuviel für dich. Alles auf einmal. Aber ich kann dir versichern solange du mit mir unterwegs bist wird dir keiner etwas tun. Und jetzt schlaf weiter. Ich bin bei dir."
Mit diesen Worten legt Arglin sich neben Leana, nimmt sie in den Arm und streichelt ihr zärtlich über den Kopf.

Titel: Re: Dornheim
Beitrag von Leana am 07. Okt. 2008, 19:38 Uhr
Leana findet nur langsam und mit Arglins Hilfe wieder zurück in die Realität.
Er hält sie fest im Arm und redet beruhigend auf sie ein.
Leana tut es gut, endlich wieder in den Arm genommen zu werden und die Wärme eines anderen Menschen zu spüren. Obwohl sie sich nach außen meist sehr selbstbewusst gibt, ist sie im Inneren noch immer ein Kind, dass beschützt werden will. Zu Hause hat sie sich immer an ihre Amme gewandt, da sie die Einzigste war zu der Leana vollstes Vertrauen hatte. Aber ihre Amme hat sie genau wie alles andere zurück gelassen... Und zum ersten Mal wird Leana wirklich bewusst, welch großes Opfer sie gebracht hat nur damit sie nicht verheiratet werden konnte.
Irgendwann schläft Leana wieder ein. Den Rest der Nacht verbringt sie einigermaßen ruhig. Als sie wieder aufwacht, liegt der Tag noch im Morgenrot.
Leana bemerkt, dass Arglin neben ihr liegt.
Was macht er denn in meinem Bett?
Dann gräbt sich der schrecklich Fiebertraum wieder in ihr Bewusstsein und sie erinnert sich daran, dass Arglin sie letzte Nacht beruhigt hat, nachdem sie aufgewacht war.
Er muss wohl neben mir eingeschlafen sein.
Um Arglin nicht zu wecken, bewegt sich Leana möglichst wenig.
Er soll wenigstens ausschlafen, wenn ich ihn in der letzten Nacht um seinen Schlaf gebracht habe.

Als Arglin schließlich aufwacht wünscht sie ihm einen guten Morgen. Ihr geht es nicht mehr ganz so schrecklich wie am Tag zuvor, dennoch scheint das Fieber noch nicht gesunken zu sein. Leana fühlt sich auch nicht sicher genug um aufzustehen und so bittet sie Arglin ihr doch bitte etwas zu Essen zu besorgen.
Ich habe gestern den ganzen Tag über nichts zu mir genommen außer diese Brühe von dem Arzt.
"Und bring mir bitte viel Wasser mit. Ich komme um vor Durst."

Titel: Re: Dornheim
Beitrag von Arglin am 14. Okt. 2008, 20:03 Uhr
Arglin umsorgt Leana mehrere Tage bis diese sich nach ein paar weiteren Besuchen des Heilkundigen endlich von ihrer Krankheit erholt. Mit jedem Tag der vergeht, geht es Leana besser und schließlich können Arglin und Leana den Aufbruch in die Strauchberge wagen.

Arglin bereitet das Gepäck erneut auf die Abreise vor, bezahlt das in Anspruch genommene Zimmer und schon nach kurzer Zeit schlendern er und Leana durch die Gassen Dornheim´s den hoch über ihnen aufragenden Gipfeln der Strauchberge entgegen.

"Was für ein Ziel hast du bei deiner Reise?" fragt Arglin Leana unvermittelt.

Er hat sich oft so seine Gedanken gemacht welches Ziel er verfolgt aber bis er sich dessen bewusst wird, dauert es wohl noch einige Zeit.

Titel: Re: Dornheim
Beitrag von Leana am 15. Okt. 2008, 20:26 Uhr
Nach Leanas Genesung ist sie mit Arglin aufgebrochen. Leana hoffte von Tag zu Tag mehr, dass sie endlich wieder gesund werden würde. Ihr war es sehr unangehnem, dass Arglin wegen ihr seine Reise nicht fortsetzen konnte. Um möglichst schnell wieder gesund zu werden hat Leana die bittere Medizin des Arztes ohne Widerrede geschluckt, selbst wenn sie danach jedes Mal das Gefühl hatte sie würde ihren Mageninhalt in den nächsten Minuten ansehen können...

>Was für ein Ziel hast du bei deiner Reise?<
fragt Arglin sie, als sie gerade gemeinsam Richtung Strauchberge wandern.
Leana muss nachdenken bevor sie antworten kann.
"Ich weiß es nicht. Ich kenne mich in der Welt hier draußen sehr wenig aus und habe keine Ahnung wohin mich mein Schicksal führen wird. Vielleicht werde ich irgendwo wieder sesshaft oder ich mache es wie du und wander durch die Gegend."
Ja ich denke die Antwort trifft was ich ausdrücken will. Ich hab mir gar keine Gedanken gemacht was passieren wird, wenn ich nicht mehr zu Hause bin.

Sie gehen schweigend weiter und Leana fällt auf, dass es ihr hier draußen in der Natur wesentlich besser gefällt als in einer überfüllten Stadt.

"Wie lange werden wir unterwegs sein? Gedenkst du eine bestimmte Stelle in den Strauchbergen zu erreichen?"
Irgendwie komisch. Ich folge ihm wohin auch immer er eigentlich unterwegs ist und mache mir keine Gedanken wo wir landen könnten.



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