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(Thema begonnen von: Falcon An Cu am 23. Juni 2002, 11:37 Uhr)

Titel: Wegesend
Beitrag von Falcon An Cu am 23. Juni 2002, 11:37 Uhr
Die Bäume um ihn herum waren dunkel und schwer mit den Augen zu durchdringen, vor ihm Ritt der Bote der zu ihm gekommen war. Seine Umrisse waren nur undeutlich zu sehen, er trieb sein Pferd, einen Grauschimmel unerbittlich an. Sie hatten das Anwesen verlassen um Richtung Norden die Stadt durch das Nordtor zu verlassen.

Falcon hatte nicht gerade das an, was man Reisekleidung nannte. Eigendlich hatte er vor mit Arwen auf das Fest zu gehen. Nachdem er die Nachricht gelesen hatte, spielte er kurz mit dem Gedanken ihr alles zu Erzählen. Doch am Fuß der Treppe wante er sich wieder ab. Er wollte sie nicht mit in die Geschichte reinziehen. Ohne ein Wort verließ er zusammen mit dem Boten das Anwesen.

Sie folgten der Straße nach Norden. Die ganze Nacht ritten sie ohne ein Wort zu wechseln, warum auch, beide wußten was sie erwartete. Am frühen Morgen erreichten sie Wegesend, ein Gasthaus das von einem rundlichen Menschen und seinen drei Töchtern betrieben wurde. Das Gebäude besteht aus dunklen Holzstämmen und ist mit einem Dach aus Gras bedeckt, so hat es zumindest den anschein, die Fenster sind rund und sehen aus wie Augen, besonders in der Nacht wenn das Licht aus der Gaststube auf die Straße scheint. Durch das Sommerfest in Weltenstadt war an diesem Morgen nicht sonderlich viel los. Aus dem gemauerten Kamin drang schon Rauch, doch sonst war es still.

Falcon stieg ab und betrat das Gasthaus. Der Bote kümmerte sich erst um die Pferde, dann folgte er ins innere.

Titel: Re: Wegesend
Beitrag von Falcon An Cu am 23. Juni 2002, 11:54 Uhr
Der Schankraum ist wesentlich kleiner als der der Harfe, Stühle und Bänke aus dem gleichen Holz wie das Haus selber vermitteln das Gefühl in einem Baum zu sein. Die Theke ist auch um den Stumpf einer Eiche herumgebaut, wie ein Halbmond nimmt sie die ganze hintere Wand ein. Der Wirt schaut kurz auf als Falcon den Gasthof betritt, mit einem Nicken deutet er auf einem Tisch am Fenster. Anscheinend wurde er schon erwartet. Ein grauhaariger Mann saß dort und umschloss mit beiden Händen einen Bächer aus dem feiner Dampf aufstieg.

" Ich hoffe es ist so wichtig wie du geschrieben hast, alter Mann."

Falcons Stimme war nicht gerade freundlich, ohne auf eine Einladung oder eine Antwort von dem alten zu warten setzt sich der Elb hin.

" Es ist lange her das wir uns trafen, das letzte mal bei Stock und Stein. Du siehst gut aus, das Stadtleben scheint dir zu bekommen" pflüssterte er.

" Komm zu Sache alter, ich habe nicht eine wunderschöne Frau sitzen lassen um mir dein geschwaffel anzuhören, also was gibt es so wichtiges."

" Was es wichtiges gibt " der alte lacht laut auf, was den Wirt dazu veranlasst den Kopf über die Theke zu strecken.

" Ich will dich vor einer Dummheit bewahren, ich habe gehört das du Arwen getroffen hast...und mit ihr zusammenlebst"

" Was geht es dich an...alter Mann "

" Was mich das angeht? Eine Menge, du Tölpel oder hast du vergessen das du ein Versprechen gegeben hast, ist dein Gedächnis wirklich so schlecht, muß ich daran errinnern, muß ich das? "

Die letzen drei Worte hatte er geschriehen. Was ihm einen strengen Blick vom Wirt einbrachte. Falcon war zusammengezuckt

" Ich dachte..."

" Ja eben du dachtest, das war schon immer deine Schwäche mein Junge" der alte legte seine Hand auf die des Elben.

Titel: Re: Wegesend
Beitrag von Falcon An Cu am 23. Juni 2002, 19:33 Uhr
Der elb zieht seine Hand zurück, die berührung des alten war ihm unheimlich, eine Grabeskälte durchfuhr ihn. Mit einem Wink bestellt der alte was zu Trinken, bei dem rundlichen Wirt.

" Du mußt nach Hause kommen, deine Leute erwarten dich" sagte der alte leise.

Falcon überlegte kurz, dann antwortete er.

" Ich habe ein neues Zuhause gefunden...und eine Frau die mich wirklich liebt."

" Ach ja, hast du das? Und was ist mit Aerina, was ist mit deiner..."

" Sprich nicht weiter alter Mann, beschwöre nicht die Schatten der Vergangenheit wieder herauf, das ist nicht nötig, sie leben auch euer Zutun immer in mir. Du weißt das ich mich losgesagt habe, losgesagt von meiner Heimat..von meinem Rang  und meiner Familie. Kehre zurück, dorthin woher du gekommen bist und richte denen die dich zu mir geschickt haben aus...ich sei Tot!...Vergesst Falcon An Cu aus dem Hause des Falken."

Falcon wollte aufstehen doch der alte hielt ihn am Handgelenk fest, sein Blick war Hart und durchdringend.

" Weißt du was das bedeutet...weißt du das Wirklich? Du bist verstoßen, darfst nie wieder die Ländereien deiner Familie betreten...dein Name wird aus den Geschichtsbüchern verschwinden...ist es das was du willst, zu einem nichts werden?"

"Lass mich los alter, was weißt du was ich will."

Traurig verläßt Falcon das Gasthaus, sein Rotfuchs steht im Stall, nachdem er ihn gesattelt hat. Reitet er richtung Süden davon.

Titel: Re: Wegesend
Beitrag von Falcon An Cu am 24. Juni 2002, 11:49 Uhr
Tief in Gedanken versunken reitet Falcon zurück nach Weltenstadt. Die alte Geschichte holte ihn immer wieder ein.

Einst hatte er sich mit seinem Vater deswegen schon überworfen gehabt. Unter der Vermittlung seines Onkels hatte es so etwas wie eine Versöhnung gegeben. Und nachdem er seinen Eid auf Mieelikki abgelegt hatte, war seine Familie damit einverstanden gewesen, als er sich Bedenkzeit erbeten hatte, ehe er das Erbe des Falken antreten würde. Er hatte seinem Vater versprochen, dass er zurückkehren würde, wenn er bereit sei sein Erbe anzutreten.

Woher wussten sie von Arwen? Davon, dass ich mit ihr zusammenlebe?

Irgendwie ist er auf eine merkwürdige Art erleichtert. Die Entscheidung gegen sein Erbe hatte er tief in seinem Innern schon lange getroffen gehabt, sich von seiner Familie losgesagt gehabt. Vielleicht war es ein Zeichen, dass ihn diese Nachricht am Abend des Sommerfestes erreicht hatte.

Er schüttelt den Kopf um die trüben Gedanken zu vertreiben und gibt seinem Hengst die Sporen. Der Rotfuchs springt augenblicklich in einen schlanken Galopp. Falcon hat nur noch ein Ziel, zurück nach Weltenstadt, zurück zum Anwesen am See und zu Arwen.

Titel: Re: Wegesend
Beitrag von Falcon An Cu am 02. Feb. 2003, 13:16 Uhr
Stunden später kommen sie müde und erschöpft an dem Gasthaus an, das sein Ziel gewesen ist. Nichts hat sich in den Monaten verändert, das Haus steht immer noch zwischen den Bäumen, nur das es momentan total zugeschneit ist. Bis auf den Eingangsbereich der vom Wirt von Schnee und Eis befreit war, ist alles weiß.

Falcon bringt den Rotfuchs in den kleinen Stall hinter dem Haus, aus dem ein jnger Bursche kommt um ihn zu versorgen. Mutig führt der junge das mächtige Pferd in eine Box und fängt sofort an mit ihm zu reden, ihn trocken zu reiben.

Hier bist du in guten Händen, mein Alter.

Sich den Schnnee von den Stiefeln klopfend betritt Falcon kurze Zeit später die gemütliche Gaststube, die Hitze die ihm entgegenschlägt ist fast unangenehm, hatte er doch den ganzen Tag im freien verbracht. Der Wirt der gebückt über dem Feuer steht und sich die Hände wärmt schaut erfreut auf, als er die Türe hört. Auf sein pausbäckiges Gesiicht macht sich ein strahlendes lächeln breit.

" Willkomen, mein Herr " ruft er ihm entgegen " " Willkommen in Wegesend"

Er scheint mich vergessen zu haben. Sehr gut, ich habe keine Lust unangenehme Fragen zu beantworten.

" Guten Abend Herr Wirt, könnte ich vielleicht eine kleinigkeit zu Essen bekommen...und einen platz am Kamin"

" aber sicher doch Herr, wie ihr selber sehen könnt sind zur Zeit alle Plätze frei, so das ihr freie Wahl habt. Es ist im Winter immer das selbe müßt ihr Wissen, nur selten verirren sich Reisende wärend des Frostet hier hin, aber das egal, dafür kommen umsomehr im Sommer. Wäre eine Pilzsuppe mit Kräuterbrot genehm? Dazu einen guten Schluck?"

Der Wirt zwinkert dem Elben zu und verschwindet dann in der Küche. Falcon zieht seinen Umhang aus und hängt ihn über einen der Stühle, dann setzt er sich nahe des Kamins hin, legt die Füße hoch und wartet auf sein Essen.

Titel: Re: Wegesend
Beitrag von Falcon An Cu am 03. Feb. 2003, 23:26 Uhr
Der Wirt kommt nach einiger Zeit mit der versprochenen Pilzsuppe und dem Brot zurück und stellt Falcon die gut duftende Suppe auf den Tisch, er zögert kurz dann fragt er den Elben ob er sonst noch was für ihn tun könnte, aber Falcon schüttelt nur den Kopf, woraufhin der wirt sich wieder an seine Arbeit macht. Falcon schaut ihm nicht weiter nach, er isst gedankenverloren seine Suppe.

Draußen zieht sich ein Unwetter zusammen, genau wie in seinem Inneren. In den letzten Wochen war soviel geschehen, das sein Leben verändert hatte und noch weiter verändern würde, dessen war der Elb sich sicher. Sein Vater würde bestimmt nicht Kampflos aufgeben, da hatte Arwen recht, doch das er ausgerechnet seinen Bruder schickt um ihn zu töten nagt doch sehr an dem Templer. Konnte er sich jemals sicher fühlen, oder sich je der Illusion hingeben das er Arwen bechützen könnte. Sein Vater hatte bewiesen zu welchen Taten er fähig war, diese Sache mußte as der Welt geschaft werden, es gab soviel das aus der Welt geschaft werden mußte. Der Fluch lastet noch immer wie ein dunkler Schatten auf Arwen, wartet nur darauf das sie unachtsam ist in ihrem Bestreben, um dann mit Macht über sie her zu fallen und sie zu verschlingen.

" Herr hat euch die Suppe nicht geschmeckt, ich bin untröstlich "

Erst jetzt merkt Falcon das er kaum was von der Pilzsuppe gegessen hatte.

" Ich hatte doch nicht viel Hunger, bringt mir bitte nur noch eine Karaffe von diesem roten Wein den ihr im Frühjahr hattet."

Der Wirt verkneift sich jegliche Antwort, räumt nur schweigsam den Teller weg, dieser Elb wollte nicht reden. Schade dachte sich der Wirt, zu gerne hätte er neuigkeiten gehört von der Welt ausherhalb seines Gasthauses. Nach kurzen Minuten kommt er mit einer Karaffe aus geschliffenem Glas rotem Wein wieder, dazu ein Glas aus feinem Kristal, dessen Siel wie der einer Rose nachempfunden war. Die Flüssigkeit errinnert Falcon an Blut, als er sie in das Glas schüttet und es dann gegen das Kaminfeuer hält um deren Glanz zu bewundern.

So viel Blut habe ich schon vergossen um gutes zu tun, doch woher nehme ich mir das recht heraus darüber zu Urteilen was gut ist und was schlecht ist. Wer bin ich das ich Richter spielen darf? Ich war immer ein Beschützer, erst für das Haus meines Vaters, dann für meine Männer in den Grenzkriegen und nun für Arwen. Wenn dies mein Schicksal ist so will ich es gerne annehmen.

Das Unwetter zieht immer näher herran, von draußen schlagen die Fensterläden gegen die Scheiben und der Wirt hat alle Hände voll damit zu tun sie zu schließen. Falcon nippt von seinem Wein, als seine Gedanken zu seinem ersten Treffen mit Arwen zurückgleiten...vor so langer Zeit.

Es war ein Frühlingstag, die ersten Blumen streckten ihre Köpfe in den Himmel um die Sonne zu begrüßen. Sie saßs an einem See, einem kristallblauen See und sang ein Lied, und der liebliche Klang ihrer Stimme ließ ihn erstarren. Sein Verstand sagte ihm damals das er nicht so denken durfte, war er doch schon damals ausgewählt das Haus der Falken zu beschützen, und als solcher durfte er sich nie eine Frau nehmen, so geboten es die Gesetze. Aber vor so langer Zeit vergass er alle Gesetze, sie hatten für ihn keine Gültigkeit. Der Klang ihrer Stimme hatte ihn verzaubert und sein Schicksal mit dem ihren Verbunden...für immer miteinander Verbunden. Damals traute er sich nicht sie an zu sprechen, so leise wie er gekommen war schlich er davon. Erst einige Tage später wurde sie ihm offiziel vorgestellt, und als er in ihre grünen Augen schaute, ihre Hand berührte war es um ihn geschehen...endgültig.

Ein Donner reist ihn aus seinen Träumereien, das Unwetter befindet sich anscheinend direkt über dem Haus, ein Blitz erhellt den Raum kurz taghell.

" Mein Herr, bei diesem Wetter könnt ihr unmöglich weiterreisen, soll ich euch ein Zimmer fertig machen?"

Falcon schaut den besorgten Wirt einen augenblich an, dann atwortet er lächelnd.

" Lass deinen Sohn mein Pferd satteln, ich habe noch einen weiten Weg vor mir. "

" Aber Herr..." versucht es der Wirt nocheinmal.
Doch als er sieht das Falcon sich seinen Umhang wieder anlegt und keine anstalten macht ihm zu antworten, läuft er in den Stall um seinem Sohn beim Satteln des Rotfuchses zu helfen, der freudig schnaubt als er Falcon sieht.




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