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(Thema begonnen von: Faron am 05. Feb. 2008, 11:25 Uhr)

Titel: Unterwegs im Umland
Beitrag von Faron am 05. Feb. 2008, 11:25 Uhr
« Vinyamar Alalminórë

Geduldig wartet Faron in der Halle des Ulmenanwesens, so wie Cassandra es ihm angeboten hat. »Ullmar sattelt eben das Pferd und kommt dann nach vorne, vor das Haus... Oh, das soll nicht heißen, dass Ihr draußen in der Kälte und diesem Wetter warten sollt. Er wird kommen und Bescheid geben, wenn er aufbruchbereit ist.« Der Faun hatte der Obersten Magd daraufhin freundlich zugenickt und sich höflich von ihr verabschiedet, ohne darauf hinzuweisen, dass es ihm nicht das geringste ausgemacht hätte, vor der Tür zu warten – ganz im Gegenteil. Doch Cassandra hatte ihre Worte gut gemeint, sie wollte einfach höflich sein, jedem anderen Blaumantel hätte sie gewiss das selbe Angebot gemacht, ohne dabei zu bedenken, dass Faune nun einmal keine Menschen oder Elben sind. Die ohnehin sehr dichte Körperbehaarung der Faune bildet im Winter ein regelrechtes Fell und einen ausgezeichneten Schutz gegen Wind und Wetter bietet. Zudem trägt Faron seine Jacke aus Schaffell und darüber seinen grauen Wollponcho und fürchtet eher, dass ihm auf dem Weg hinaus zum Hof von Muriels Eltern unter dieser dicken Winterbekleidung zu warm wird. Er lächelt in sich hinein und schaut zur Tür hinüber, durch die gerade ein etwa großer, kräftiger Mann, etwa im selben Alter wie die Oberste Magd hereinkommt, ihn kurz mustert und sich schließlich als Ullmar vorstellt. Faron nickt und erwidert den Gruß. „Dann lasst uns aufbrechen“, brummt er und folgt dem Großknecht hinaus. Dort steht bereits ein gesatteltes Pferd bereit, das, wie Faron vermutet, für gewöhnlich eher als Zugpferd genutzt wird. Interessiert begutachtet er das Tier genauer, kein reines Verder Kaltblut wie er erkennt, aber dennoch schön und kräftig. Lächelnd steckt der dem Pferd ein Stück Zucker zu, bevor er Ullmar Platz macht, damit dieser aufsitzen kann.  

Gemeinsam machen sich die beiden Männer auf den Weg, Ullmar zu Pferd, Faron zu Fuß, was einige Blicke auf sie lenkt. Ihr Weg führt sie über den Markt und in Richtung Platz der Händler, da sie die Stadt gen Süden verlassen müssen, und die Neuigkeiten vom Perlenharfen entgehen ihnen nicht. Die beiden wechseln bestürzte Blicke, während sie den hinter vorgehaltener Hand geflüsterten Gerüchten zuhören bis der Faun kurzerhand einen der letzten Blaumantel aufgreift, als dieser sich gerade auf den Rückweg zur Steinfaust begeben will.       Der Faun erkennt den Mann und spricht ihn sogleich mit Namen an. „Halt, was ist geschehen?“, fragt er und zieht den Mann etwas zur Seite, sodass weder Ullmar noch noch sonst jemand in der Nähe, ihre Unterredung problemlos mitanhören kann. In knappen Worten schildert der Blaumäntel dem Faun die jüngsten Ereignisse, soweit er davon Kenntnis hat. „Das sind schlimme Neuigkeiten“, stimmt Faron ihm zu und verabschiedet sich mit düsterer Miene, um sich wieder an Ullmars Seite zu begeben, während der Blaumantel zur Steinfaust aufbricht. Als der Faun dem fragenden Blick des Großknechts begegnet, meint er lediglich: „An den Gerüchten scheint etwas dran zu sein. Doch genug davon, lasst uns lieber zusehen, dass wir weiterkommen.“ Sein Miene wirkt hart und verschlossen und verbietet jede weitere Frage wie von selbst, weshalb der weitere Weg eher schweigend verläuft.

Sie verlassen die Stadt über den Platz der Händler und halten sich immer Richtung Süden, dorthin, wo sich die kümmerlichen Dorfruinen von Weidengrund befinden. Das Wetter ist grau und ungemütlich und die Landschaft durch die sie kommen wirkt einsam und trist. Zu Ullmars Überraschung gestellt sich irgendwann Cara, Farons Schellenfalke, zu ihnen und zieht am wolkenverhangenen Himmel über ihnen seine Kreise. „Er findet mich immer“, erklärt der Faun und unterbricht damit erstmals seit einer ganzen Weile die Stille. „Und jagt wie kein Zweiter.“ Stolz schwingt in seiner Stimme mit. Er liebt die Arbeit mit dem Mondfalken in der Steinfaust, aber Cara hat er selber aufgezogen und bereits von klein auf ausgebildet. Gleichmäßig läuft Faron neben Ullmar her, der ihm vom Pferd aus immer wieder den einen oder anderen Seitenblick zu wirft. Der Faun genießt die Bewegung, die ihm der Ausflug ins Umland bietet, testet seine Konstitution und stellt befriedigt fest, dass sie unter seiner Arbeit in der Steinfaust nicht gelitten hat. Wie Cassandra gesagt hat, erreichen sie den Hof in nicht ganz drei Stunden, nachdem sie dem Pfad neben dem Wasserlauf nahe der Dorfruine gegen den Strom durch die Felder und in den Wald hinein gefolgt sind. Das Gehöft selber ist nichts besonderes, aber immerhin groß genug, um ein Auskommen zu haben, von dem eine kleine Familie leben kann.

Langsam nähern sich Faun und Reiter dem Anwesen. Schließlich sitzt Ullmar ab und geht auf Farons Bitte hin als Erster zum Haus hinüber, um Muriels Eltern über ihre Ankunft und den Grund ihres Kommens in Kenntnis zu setzen. Schnell stellt sich heraus, dass es in der Tat eine gute Idee war, den Großknecht mitzunehmen. Die Eltern des toten Mädchens sind einfache Leute, die ihre Waren zwar auf dem Markt von Talyra feil bieten, aber ansonsten nur wenig in der Stadt zu tun haben und zurückgezogen auf ihrem Grund und Boden leben. Die aschfahlen Gesichter, die die beiden bei seinem Anblick bekommen, sagen dem Faun sehr schnell, dass sie sein Volk bisher nur vom Hörensagen und aus alten Erzählungen kennen, Geschichten in denen sein Volk zumeist als Dämonen oder dergleichen dargestellt wird. Diese Erkenntnis, auch wenn sie nicht überraschend kommt, ist für den Faun nach wie vor bitter und ruft schlechte Erinnerungen. Für Muriels Eltern ist es nicht leicht mit Faron zu sprechen, genau genommen beantworten sie all seine Fragen indem sie Ullmar ansehen, so als sprächen sie eigentlich mit ihm und nicht mit dem Faun, aber auch Faron fällt die Unterhaltung nicht leicht. Sein Stamm hat  an den Aberglauben der Menschen etliche unschuldige Angehörige verloren, auch aus den Reihen seiner eigenen Familie. Dass dies schon lange Zeit zurückliegt, spielt dabei keine Rolle.

Bedauerlicherweise können Muriels Eltern seine Fragen ebenfalls nicht beantworten, was, nachdem Faron gesehen hat wie einsam sie hier draußen leben, ihn nicht weiter verwundert. Schließlich bleibt ihm und Ullmar nichts anderes übrig, als sich wieder zu verabschieden und unverrichteter Dinge den Rückweg anzutreten, nachdem er den beiden unglücklichen Eltern mitgeteilt hat, was er auch Cassandra schon gesagt hat, nämlich das die Maester die Untersuchung der Leiche mittlerweile abgeschlossen haben und sie vermutlich bald den Schweigenden Schwestern übergeben werden. Missmutig verlässt der Faun den Hof. Ullmar, der Großknecht wurde tränenreich (von Muriels Mutter) und mit einigem Händeschütteln (von Muriels Vater) verabschiedet, während Faron sich mit ängstlichen Blicken und ein paar gestammelten Abschiedsworten begnügt hatte. Die jüngsten Ereignisse in Talyra hatten weder der Großknecht noch der Faun mit einem einzigen Wort erwähnt, der Schmerz der armen Leute war so schon schlimm genug, auch ohne sie noch weiter zu beunruhigen.

Der Weg zurück zur Stadt verläuft ebenso schweigsam wie der Weg hinaus zum Hof. Das Wetter hat sich während er verstrichenen Stunden nicht gebessert, und der Besuch bei Muriels Eltern hat die Laune der beiden Männer nicht gerade gehoben. Hin und wieder begegnen sie ein paar Bauern und dem einen oder anderen Handelsgespann, doch im Großen und Ganzen ist außerhalb der kleinen Dörfer und Weiler kaum jemand im Umland unterwegs. Als sie endlich den Platz der Händler erreichen, verabschiedet sich Faron höflich von seinem Begleiter. „Danke das ihr mich begleitet habt, Ullmar“, erklärt er, „auch wenn wir nicht viel erreicht haben.“ „Schon gut“, entgegnet der Großknecht und nickt ihm zum Abschied noch einmal kurz zu, bevor er sein Pferd wendet und zum Ulmenanwesen aufbricht. Der Faun sieht ihm noch einen Moment hinterher, dann verlässt auch er den Platz der Händler und begibt sich auf direktem Weg in die Steinfaust, wo er hofft von Rhordri oder einem anderen mehr über die Ereignisse im Perlenhafen in Erfahrung bringen zu können.

Die Steinfaust »

Titel: Re: Unterwegs im Umland
Beitrag von Cinaed am 06. Nov. 2009, 17:50 Uhr
« Das Anwesen de Winter

Kurz vor Allerseelen

Aurians Stimme klingt ein wenig traurig, als sie auf Bemerkung zum Anwesen entgegnet: »Danke! Es ist halt noch sehr viel zu tun damit es wieder so wird wie es wohl mal war...« Der Elb nickt, er kann sich gut vorstellen, was in der Halbelbe vorgeht. Es sicher nicht leicht für sie, so völlig ohne familiären Rückhalt, und vermutlich auch ohne größere finanzielle Mittel – jedenfalls wenn die Gardemagierin die meisten anfallenden Ausgaben ganz allein von ihrem Sold bestreiten muss. Cináed weiß nur zu gut, welche Kosten auf einem Anwesen wie dem der Halbelbe anfallen. Und er kann sich sehr gut vorstellen, was die junge Frau dazu bewogen hat, sich nach einem Pächter für den ihr verbliebenen Landbesitz der de Winters umzusehen. Die notwendigen Reparatur- und Instandhaltungskosten sind gewiss nicht gering. Der Hochelb lächelt Aurian aufmunternd zu. „Das wird schon“, meint er zuversichtlich. „Wie mir scheint, habt Ihr ja ein paar tüchtige Mägde, die ich unterstützen.“ Zwar kennt er weder Avila noch Lyall, doch kann er Aurians Worten zweifellos entnehmen, dass sie auf beide Frauen sehr große Stücke hält.
Als die Magierin sich für die mitgebrachten Kleinigkeiten bedankt, wischt er ihre Worte mit einer Handbewegung beiseite. „Nichts zu danken.“ Er grinst. „Wir ersticken derzeit schier an Kompott, Mus und Marmelade“, erklärt er. „Sollte Eure Magd mehr gebrauchen können, sagt mir einfach Bescheid. Oder haltet auf dem Markt Ausschau.“ Aurian lächelt. »Ich werde die Sachen rasch in die Küche bringen, einen Moment!«, erklärt sie dem Elben. Und an Dikta gewandt fügt sie hinzu: »Und du benimmst dich!« Cináed lacht und zwinkert Dikta verschwörerisch zu. „Wir werden uns schon verstehen, hm?“ Áed trabt wiehernd näher und beäugt das fremde Pony über den Zaun der Koppel hinweg gutmütig, während Cináed Aurian hinterher schaut, als diese eilig zum Haupthaus hinüber läuft und kurz darauf darin verschwindet.

Es dauert geraume Zeit, dann kehrt die junge Lady de Winter zurück, bereit für einen Ausritt. Wie sie so freundlich lächelnd vom Haus zur Koppel herüber gelaufen kommt, bietet sie einen wirklich hübschen Anblick. Ihre Wangen sind leicht gerötet und der Wind zerzaust ihr leicht das lange schwarze Haar. Und ohne ihre Uniform sieht sie so gar nicht nach einer Stadtgardistin aus. Vielmehr erinnert sie Cináed an Nara, 'seine' liebenswerte, lebenslustige Nara, nach der sich die jungen Burschen mittlerweile nur so die Köpfe verrenken. Sie müssten eigentlich sogar in einem ähnlichen Alter sein, stellt der Hochelb fest. Vielleicht ist Aurian auch etwas älter... aber sicher nicht viel. Jetzt, wo er sich ihrer Jugend bewusst wird, empfindet er das Verhalten des alten Tallards als doppelt falsch. Einer jungen Frau das Leben so schwer zu machen, ist einfach nicht richtig, stellt er fest und schüttelt, völlig in Gedanken, leicht den Kopf. Ein halbes Leben an Hass und Groll zu verschwenden, wie es der alte Tallard tut, erscheint Cináed absolut sinnlos und unverständlich.
Aurian holt ihr Pony von der Koppel und dann können sie auch schon aufbrechen. »So fertig, von mir aus kann's los gehen!«, verkündet die Halbelbe und es ist ihr deutlich anzusehen, dass sie sich auf den bevorstehenden Ausritt mindestens genauso sehr freut wie Dikta. Cináed klopft Áed aufmuntern den Hals. „Dann lasst uns aufbrechen“, entgegnet er ebenfalls gut gelaunt und gemeinsam führen sie ihre Tiere vom Hof, hinaus auf die Straßen der Stadt und schlagen den Weg ein, den der Hochelb auch am Vorabend genommen hat: Sie gehen am kleinen Haus am Bach vorbei, queren die Brücke, die dahinter folgt, und folgend er Straße immer weiter bis sie in die Gasse der Webstühle abbiegen. Weiter geht es; vorbei an der Schusterei Nomadenstiefel, den hohen Mauern des Elda-Anwesens sowie dem Haus der Bücher auf der einen und der alten Schneiderei auf der anderen Straßenseite bis zum Händlertor. Die Vier passieren das Tor, überqueren den Platz und dann ist es endlich soweit. Aurian und Cináed schwingen sich geschickt in den Sattel und... auf geht's!

Gemeinsam folgen sie der Großen Südstraße in Richtung Sarthefurt. Auch hier, vor den Toren der Stadt, hängen noch immer dünne Nebelschwaden über den Feldern. Und während sie so dahin reiten, kreuzen Bauern und Reisende ihren Weg – die einen (so wie Aurian in Cináed) verlassen die Stadt gerade, die anderen sind (genau umgekehrt) auf dem Weg dorthin.
Áed hat sichtlich Freude an dem kleinen Ausflug, denn es kommt nur selten vor, dass sie dazu Gelegenheit bekommt – normalerweise wird sie eher als Wagenpferd den als Reitpferd eingesetzt. Ab und an findet sie auch als Jagdpferd Verwendung, wenn Cináed einmal genug Zeit hat, um sich einer der Jagdgesellschaften seiner Freund anzuschließen, was allerdings nicht sonderlich häufig vorkommt. Früher, als Tara noch dazu in der Lage war, waren sie und Cináed öfter miteinander ausgeritten, doch diese Tage sind schon lange vorbei. Áed ist quasi eine der wenigen verbliebenen lebenden Erinnerungen an jene Zeit, als es auf Gyn-y-Defaid noch etwas mehr Pferde gab – das Letzte auf dem Hof geborene Arloner Fohlen.
Der Hochelb blickt zu Aurian hinüber. Sie wirkt fasst schon etwas zu groß für Dikta, doch dem Pony scheint das nichts auszumachen. Er lächelt. Die zierliche Magierin erweckt nicht gerade den Eindruck, als wäre sie schwer genug, um eine ernsthafte Belastung für die muntere Dikta darzustellen. „Ihr reitet gerne aus, nicht wahr?“, erkundigt Cináed sich, dies ist mehr eine Feststellung als eine richtige Frage. „Ein wenig erinnert Ihr mich an meine Frau...“ Ein trauriges Lächeln schleicht sich wenige Sekunden lang auf seine Lippen. „Sie liebte es über unsere Ländereien zu reiten, je schneller und wilder umso besser.“ Die Erinnerung daran lässt ihn amüsiert auflachen. „Mehr als einmal hat sie mir ein gehörigen Schrecken eingejagt.“ Der Elb grinst. „Ich mag ein recht passabler Reiter sein, aber nicht so gut wie sie es einst war.“ Liebevoll klopft er Áed den Hals. „Deshalb schätze ich meine Hübsche hier so... mit einem Wildfang wäre ich heillos überfordert.“

Titel: Re: Unterwegs im Umland
Beitrag von Aurian am 08. Nov. 2009, 14:38 Uhr
Als sie den Platz der Händler überquert haben, sitzen Aurian und Cináed auf und reiten die Große Südstrasse entlang. Trotz der Nebelschwaden ist es ein guter Tag für einen Ausritt und die nPferde sind motiviert und schreiten flott aus, ohne dass ihre Reiter viel treiben müssten. Auf Cináeds Frage –eigentlich ist es ja mehr eine Feststellung, ob sie gern ausreite, nickt die Halbelbe lächeln. „Ich habe leider neben meinem Dienst nicht sehr viel Zeit dazu  aber ja, sehr gern sogar!“ Die Magierin grinst. Sie ist vielleicht nicht die eleganteste Reiterin, aber dafür sicher. Schon als kleines Kind war sie daheim immer wieder auf den Arbeitspferden der Bauern gehockt und sein es nur, ob sie in die Schmiede zu reiten. In der Steinfaust hatte Cedric dann versucht, ihr den nötigen Feinschliff in Reiterei zu verpassen, war allerdings zu der Erkenntnis gekommen, dass auch ihm als Lehrmeister Grenzen gesetzt sind: Aurian ist zwar sicher im Sattel, aber wirklich elegant? Nein das war sie nicht! Doch für ihre Bedürfnisse reicht es!

>Ein wenig erinnert Ihr mich an meine Frau...< Cináeds Blick wird bei diesen Worten traurig und die Halbelbe kann diese Wehmut auch deutlich spüren. Er muss sie sehr geliebt haben… denkt sie bei sich, während sie seinen Worten lauscht. Die junge Magierin weiß nicht recht, was sie sagen soll, sie will ihm nicht zu nahe treten, immerhin kennt sie ihn kaum. So sagt sie nichts, doch ihr Blick spiegelt das Mitgefühl wieder, dass sie für ihn und seine verstorbene Liebe empfindet. Doch der melancholische Augenblick verfliegt fast eben so schnell, wie er gekommen ist als der Herr von Gyn-y-Defaid seiner Stute liebevoll den Hals täschelt. >…mit einem Wildfang wäre ich heillos überfordert.< Fast wie als Antwort auf seine Bemerkung muss Dikta zeigen, dass sie nicht  zu Unrecht den Ruf als frechstes Pony der Steinfaust genossen hatte: Ein aus dem Feld auffliegender Vogel verleitet die kleine Stute zu einem übermütigen Bocksprung und einigen schnelleren Schritten Aurian kann den Wirbelwind nach einigen Metern wieder zügeln, während Cinàed gemächlich hinter her trabt. Die Halbelbe verdreht mit gespielter Entrüstung die Augen. „Dieses Pony!“ stöhnt sie mit einem Grinser. „Ich hoffe eure Stute hat sich nicht zu sehr erschreckt! Dikta ist einfach manchmal unmöglich!“

Mittlerweile haben die beiden Reiter die Abzweigung zum alten Pferdehof erreicht. Dort biegen sie allerdings in einen Bauernpfad ein, der genau in die entgegengesetzte Richtung führt. Wieder einige hundert Schritt weiter geht ein schmaler Waldweg in nördlicher Richtung weg, ob der Sträucher leicht zu übersehen. Ab hier übernimmt Aurian die Führung. Der Pfad  ist so schmal, dass sie nur hintereinander reiten können. Das Laub, das die ersten Herbststürme noch an den Bäumen gelassen haben, schimmert in allen nur erdenklichen Rot-, Braun- und Gelbtönen. Von einem der Bäume linst ein hellbraunes Eichhörnchen herunter, das wohl mit dem Anlegen seines Wintervorrats beschäftigt ist. Den Großteil der Nüsse und Egger würde es nie wieder finden, aber es würde wohl langen, um den Winter zu überstehen. Noch eien weitern Blick gönnt es den beiden Reitern, ehe es flink von Ast zu Ast davonhüpft, eifrig auf der Suche nach weiterer Nahrung.
Der Weg führt über eine kleine Kuppe, dann endet der Wald mit einem Schlag und vor ihnen liegt ein wunderschönes, unberührt wirkendes Stück Land. Dieses fällt vom Waldrand gesehen leicht nach Süden ins Tal hinab, sodass die beiden Reiter einen schönen Ausblick haben. Ein kleiner Bach bahnt sich seinen Weg und nur vereinzelt haben sich Bäume in die weite des Weidelandes verirrt. „Das ist es!“ sagt Aurian nicht ohne Stolz. Sie hat bewusst diese Stelle gewählt um ihren Grund zu präsentieren, weiß sie doch zu gut um die Schönheit der Aussicht. „Dort hinten, unter der Eiche, entspringt die Quelle. Soweit ich weiß ist sie noch nie zur Gänze versiegt, jedenfalls hat man mir das so berichtet!“ Die Halbelbe sieht Cináed von der Seite an, gespannt auf seine Reaktion.

Titel: Re: Unterwegs im Umland
Beitrag von Cinaed am 10. Nov. 2009, 11:44 Uhr
Während Áed gelassen dahin schreitet, stellt Dikta übermütig klar, dass sie ganz gewiss ein kleiner Wildfang ist. »Dieses Pony!« stöhnt Aurian mit gespielter Entrüstung, nachdem es ihr gelungen ist das vorwitzige Tier wieder zu zügeln. »Ich hoffe eure Stute hat sich nicht zu sehr erschreckt! Dikta ist einfach manchmal unmöglich!« Cináed lacht. „Nein, nein, keine Sorge“, erklärt er amüsiert. „Schreckhafte Pferde können wir auf dem Glyn-y-Defaid nicht brauchen. Bei so vielen ängstlichen Schafen müssen zumindest die restlichen Hoftiere Ruhe bewahren können...“ Bei diesen Worten grinst der Hochelb.

Aurian und er reiten gemächlich weiter und gelangen schließlich an die Abzweigung zum Pferdehof, von welcher ein alter Bauernpfad genau in entgegengesetzte Richtung abgeht, sodass man auch von einer Art Wegkreuzung sprechen könnte. Diesen Bauernpfad schlagen die beiden Reiter nun ein. Täte man dem Weg bis zu seinem Ende folgen, so würde man geradewegs nach Glyn-y-Defaid gelangen, doch schon nach knapp 100 Schritt biegen sie auf einen schmalen Waldpfad ab der gen Norden führt (zurück in Richtung der kleinen Ortschaft Nachtschatten). Ab hier übernimmt Aurian die Führung, obschon Cináed die Gegend selbstverständlich kennt. Er weiß sehr genau wo sich die Ländereien der de Winters befinden, hat sich während vergangenen Zwöfmonde aber tunlichst davon fern gehalten, solange der alte Tallard sie als seinen eigenen Grund und Boden beanspruchte.
Da der Pfad sehr eng ist, müssen die beiden Reiter ihre Pferde hinter einander laufen lassen und das herabgefallene Laub der Bäume raschelt unter ihren Hufen. Die ersten Herbststürme haben bereits etliche Blätter von den Bäumen geholt, doch die verbliebene Pracht schimmert in den schönsten Farbtönen und -schattierungen: Rot, orange und golden. Krähen krächzen in den Baumkronen, Mäuse huschen aufgeschreckt durchs Unterholz und Eichhörnchen tragen fleißig Nüsse für den Winter zusammen, während Aurian und Cináed auf Dikta und Áed vorüberreiten. Die beiden Reiter genießen die Durchquerung des Waldstücks. Noch schöner wäre es, wenn die Herbstsonne über den Baumwipfeln erstrahlen würde, anstatt immer wieder hinter Nebelschwaden zu verschwinden – aber auch das hat seinen Reiz.

Ganz unvermittelt endet der Wald und sie befinden sich auf kleinen Kuppe. Die Halbelbe und der Hochelb zügeln ihre Pferde und halten an. Vor ihnen erstreckt sich das Weideland der de Winters von welchem Aurian gesprochen hat. »Das ist es!«, erklärt sie stolz und deutet mit ausgestrecktem Arm in die entsprechende Richtung. »Dort hinten, unter der Eiche, entspringt die Quelle. Soweit ich weiß ist sie noch nie zur Gänze versiegt, jedenfalls hat man mir das so berichtet!« Gespannt wartet die Halbelbe die Reaktion ihres Begleiters ab, während dieser sich ein wenig in seinem Sattel aufrichtet, um sich einen besseren Überblick zu verschaffen.
Nur vereinzelt stehen Bäume auf dem Weidegrund. Die große Eiche, die Aurian erwähnt, ist einer der markantesten davon. Zu Füßen des mächtigen Baumes befindet sich eine Quelle, die den kleinen Bachlauf speist, welcher das vor ihnen liegende Weideland durchzieht. Einstmals wurde das Weideland zudem von alten Steinmauern umgeben – Cináed kann sich sogar noch recht gut an den deren Bau erinnern – aber da sich in den vergangenen 20, 25 Zwölfmonden niemand mehr darum gekümmert hat, sind heute nur noch eingefallene Überreste zu erkennen. Der Elb strafft die Schultern, die Mauern wieder vernünftig herzurichten, wird viel Arbeit und Mühe bereiten. Er streicht sich ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht und erklärt: „Ein schöner Flecken Erde.“ Lächelnd sieht er die junge Frau an seiner Seite an. „Lasst uns hinunterreiten“, schlägt er vor. „Ich will die Quelle näher in Augenschein nehmen und den Zustand der Mauerreste und verbliebenen Holzpfosten überprüfen.“

Gemeinsam reiten Aurian und Cináed bis zu der alten Eiche hinüber. Dort sitzen sie ab und lassen die Pferde grasen, während sie sich weiter umsehen. Die Quelle ist in der Tat viel versprechend, der Zustand der Mauern hingegen ist miserabel – von den Holzpfosten ganz zu schweigen, eigentlich alle sind bereits so stark vermodert, dass sie komplett ersetzt werden müssen.
Die 'Inspektion' dauert eine ganze Weile. Cináed sieht sich überaus gewissenhaft um und überprüft alles, was ihm wichtig ist, sehr genau. Erst nachdem er der Meinung ist alles gesehen zu haben, was von Bedeutung ist, erklärt er: „Euer Land ist für mein Vorhaben mehr als geeignet.“ Er sieht Aurian freundlich an. „Das Land ist gut, die Quelle und der Bachlauf sind ideal... allerdings werden auch viele Reparaturen von Nöten sein“, meint er ernst, fügt aber (als er Aurians besorgtes Gesicht bemerkt) rasch hinzu. „Hört zu, ich mache Euch folgenden Vorschlag: Erlasst mir im ersten vielleicht auch noch im zweiten Zwölfmond einen angemessenen Teil der Pacht. Im Gegenzug kümmere mich mit meinen Leuten um alle notwendigen Arbeiten, um die Zäune und Mauern auf Eurem Land wieder in Stand zu setzen, und trage die entsprechenden Kosten. Danach zahle ich Euch dann die volle Pacht.“ Fragend sieht er die junge Lady de Winter an. „Was haltet Ihr davon?“

Titel: Re: Unterwegs im Umland
Beitrag von Aurian am 10. Nov. 2009, 12:54 Uhr
Aurian und ihr Begleiter reiten die Wiese hinab zur Eiche und somit zur Quelle. Aus der Nähe betrachtet sieht man dem Land sehr wohl an, dass sich schon lange niemand mehr darum gekümmert hat. Die Steinmauer, die den Besitz einst umgeben hat, zerbröckelt bereits, teils sind noch Schutthaufen vorhanden, teils ist sie schon komplett verwittert. An jenen Stellen, an denen Holzpflöcke im Boden verankert waren, ragen nur mehr morsche Stümpfe heraus. Das Tor, das neben der Quelle den Einlass auf den Weidegrund gewährt, hängt schief in den Angeln, ebenso halb verfault wie die anderen Holzsteher. Die beiden Elben sitzen ab und lassen die Pferde grasen. Die beiden Stuten senken sofort die Nasen und zupfen an den verbliebenen Gräsern, die von den ersten Reifnächten noch nicht dahingerafft wurden. Cináed sieht sich um. Er kennt sich aus und nimmt sich viel Zeit, dass Land zu inspizieren. Aurians Herz klopft bis zum Hals. Sicher, von oben war der Ausblick wunderschön, wildromantisch aber bei näherem Hinsehen sieht man doch nur zu deutlich die Spuren der Zeit. Es scheint eine kleine Ewigkeit zu dauern, doch dann sieht der Elb die junge Magierin an. >Euer Land ist für mein Vorhaben mehr als geeignet Das Land ist gut, die Quelle und der Bachlauf sind ideal... < Aurian fällt ein Stein vom Herzen. Doch als er weiter spricht, schwindet ihre zarte Zuversicht >…allerdings werden auch viele Reparaturen von Nöten sein. < Reparaturen? Ohoh das klingt nicht gut. Ich hab keine Ahnung…wie..?? Ihre Besorgnis und vor allem ihr Schreck müssen ihr ins Gesicht geschrieben stehen, denn der Hochelb lächelt sie beruhigend an, auf seine eigene Art, die so manch Herz höher schlagen lässt. >Hört zu, ich mache Euch folgenden Vorschlag: Erlasst mir im ersten vielleicht auch noch im zweiten Zwölfmond einen angemessenen Teil der Pacht. Im Gegenzug kümmere mich mit meinen Leuten um alle notwendigen Arbeiten, um die Zäune und Mauern auf Eurem Land wieder in Stand zu setzen, und trage die entsprechenden Kosten. Danach zahle ich Euch dann die volle Pacht. < Nun ist Aurian vollkommen perplex. Damit hätte sie nicht gerechnet. Das Angebot ist in Augen mehr als nur fair. Nie hätte sie die Mittel und das Wissen, um das Land so herzurichten, dass es vollwertiges Pachtland darstellt! Vor der notwendigen Zeit ganz zu schweigen! „Das … das ist sehr nett von Euch, danke. Also ja ich geh auf den Vorschlag ein!“ Aurian lächelt und streckt Cináed die Hand zum Einschlagen hin. Sie ist doch um einiges kleiner als er, sodass sie den Kopf etwas in den Nacken legen muss, um ihm ins Gesicht zu sehen!

Titel: Re: Unterwegs im Umland
Beitrag von Cinaed am 10. Nov. 2009, 20:10 Uhr
Cináeds Angebot scheint Aurian sehr zu erstaunen, denn sie sieht ihn völlig verdutzt an und es dauert einen Augenblick bevor sie antwortet. Dann aber willig sie mit einem erfreutem Lächeln in den Handel ein. »Das... das ist sehr nett von Euch, danke. Also ja ich gehe auf den Vorschlag ein!« Mit diesen Worten streckt sie ihm ihre Hand entgegen, um die getroffene Vereinbarung mit einem Handschlag zu besiegeln. Dabei legt die Magierin den Kopf ein wenig in den Nacken, um dem Herrn von Glyn-y-Defaid geradewegs ins Gesicht sehen zu können, da sie doch um einiges kleiner als der hochgewachsene Elb. Cináed lächelt freundlich. „Ihr müsst mir nicht danken“, erklärt er nun ganz erfahrener Gutsbesitzer. „Ich denke nur praktisch: Ihr selbst habt weder die nötige Zeit noch ausreichend Männer, um die Weiden instand zu setzen... ich schon. Und auf diese Weise profitieren wir beide von unserer Vereinbarung.“ Lächelnd schlägt er in den Handel ein. „Also, damit ist es abgemacht!“ Der Hochelb sieht sich nach den Pferden um. „Kommt, lasst uns nach Glyn-y-Defaid reiten und alles Nötige schriftlich festhalten“, schlägt Cináed vor. „Auf dieser Grundlage können wir dann später in der Stadt- und Zeremonienhalle vom zuständigen Schreiber einen bindenden Vertrag aufsetzen lassen.“ Gemeinsam gehen Aurian und er zu Dikta und Áed hinüber. Der Elb greift nach den Zügeln seiner Stute und nickt dem Tier zu. „Zeit heimwärts zu reiten.“

Glyn-y-Defaid »

Titel: Re: Unterwegs im Umland
Beitrag von Njucon am 30. Aug. 2010, 14:32 Uhr
Zufrieden schnaubt der schwarze Hengst und kaut an seinem Mundstück, an dem die lockeren Zügel zu seinen Herren auf seinem Rücken führen. Es ist ein herrlich angenehm kühler Tag im Goldschein an dem Njucon die Nordstraße entlang reitet. Er hat es nicht eilig und genießt es, allein nur in Begleitung seines treuen Vierbeiners unterwegs zu sein. Erst hier bemerkt er, wie sehr er doch das Reisen liebt und ertappt sich hin und wieder dabei mit Hochgefühl daran zu denken, in Richtung seiner Heimat zu reiten, auch wenn er weiß, das er sein Land nicht bereisen kann und selbst schon ihm so nahe zu kommen, ein nicht gerade unerhebliches Risiko darstellt. Was würde sein Vater wohl mit ihm machen, wenn ihn einer seiner Leute aufspüren würde … sicher würde er sich nicht mit einer Unterhaltung abspeisen lassen oder mit dummen Ausreden von denen Njucon eh nichts hält.

Njucon reist mit leichtem Gepäck. Nur das notwendigste hat er mitgenommen und den Rest verkauft. Seine Kleidung ist unauffällig und schlicht schwarz, gebraucht aber in denoch gutem Zustand. Natürlich gab es auch die Möglichkeit von Talyra aus über den Ildorel zu reisen, Njucon entschied sich aber für die längere und einsamere Reise zu Pferd. Nicht einen Tag hatte er seinen Entschluss bereut. Auch Talyra zu verlassen war die richtige Entscheidung gewesen. Außer eine Hand voll hübscher Damen, denen er das Herz brechen würde, gab es nichts das er vermisste.

Eine Kutsche fährt an ihm vorüber und wie so vielen das gänzlich weiße Gesicht umrahmt von weißen Haaren und seinen blutroten Augen fremd und unheimlich erscheint, schaut der Kutscher misstrauisch zum Albino hinüber und wendet seinen Blick sogleich ab. Was in Talyra, der Weltenstadt alltäglich und normal ist, fremdartige Wesen und Erscheinungen zu begegnen, ist außerhalb der Stadt völlig anders. In Steinmühle dem Dorf in dem er ein paar Tage geblieben war, gewöhnte man sich nur schwer an seinen Anblick.

Gehe ich recht in der Annahme, Ihr genießt es wieder etwas…Besonderes zu sein, nicht alltäglich…
„Stelle ich Euch in den Schatten, das Ihr so traurig daher redet?“
Ha! Zeigt mir jemanden, der mich nicht für etwas Außergewöhnliches hält.
„ Sehr gut Iali, dazu müsste ich jemandem von einem sprechenden Schwert erzählen, in dem eine Seele wohnt…das klingt etwas sehr glaubwürdig. Ach und nicht zu vergessen, nur ich kann mit diesem Schwert reden!“ Njucon lacht laut und wirft den Kopf in den Nacken.
„ Bei aller liebe und versteht das jetzt nicht falsch, niemand würde mir glauben und mich für verrückt erklären. Ich selbst würde mich für toll halten, wenn ich es nicht selbst erleben würde.“
Wer sagt dass Ihr nicht verrückt seid?
„Richtig, niemand kann Eure Existenz bezeugen. Ihr könntet auch nur in meiner Einbildung leben…kann man denn in diesem Fall überhaupt von Leben sprechen? Wohl kaum. Ihr…nein Eure Seele existiert in diesem Schwert. Und nur ich kann Euch hören und …spüren. Das klingt wahrhaftig nach Geisteskrankheit.“

So reitet der junge Albino auf der Straße entlang und kümmert sich wenig darum, wie und wer ihn argwöhnisch beschaut, ob seines Aussehens oder der Tatsache, dass er mit sich selbst zu reden scheint.  Und ald schon erreicht er den großen Fluss Grünwasser. Einen großen Vorteil hat er bei dieser Reise. Seine Arbeit im Haus der Bücher hat ihm vielerlei Einsicht in Verzeichnisse und Karten gebrach, die er sich zum Teil abzeichnete. So steht sein Reiseplan mit dem Ziel Ambar schon fest.


-----> Reise nach Ambar

Titel: Re: Unterwegs im Umland
Beitrag von Njucon am 22. Apr. 2012, 18:39 Uhr
< ---- Amber Richtung Talyra Beginn 512

Die Reise zurück in die Stadt, die man in vielen Gegenden die Weltenstadt nennt, war diesmal anders als das letzte Mal. Zeit ist vergangen, Zeit in der er sich und somit sein Ziel sich geändert hat. Er hegt keinen Groll gegen seinen Vater oder seinen ihn verstoßenden Clan, er spürt nicht mehr die Angst vor der Zukunft, die er nie zugeben wollte, er will keine Rache an irgendjemanden nehmen, warum auch? Kein Verstecken, keine Ungewissheit! Nein er hat mit Ilai eine nicht zu verachtende Kraft und Macht gefunden, die er für sich zu nutzen weiß und einsetzen wird, um sein Ziel zu erreichen. Und das Ziel ist einfach!
Mitglied der Malsebior zu werden und aufzuklären, was das schwarze Schwert damit zu tun hat und was genau Ilai eigentlich ist. Zudem sind die Malsebior eine durchaus interessante Gruppierung. Das ganze entwickelte sich wirklich vorzüglich und zu Njucons und Ilais bester Zufriedenheit.

Mit Markes Jung de Wall hat er genau ins Schwarze getroffen. Er ist tatsächlich ein Malsebior oder zumindest einer, der ihn in die Loge einführen kann. Ihm gefiel die Art des Albinos und so lernten sie sich näher kennen und kamen nach anderen Themen schnell zum Kern. Njucon, ausgegeben als Elric, besitzt ein Schwert das Zeichen der Malsebior besitzt und ist bereit gewisse Opfer zu bringen, um diesem Geheimbund würdig zu werden. Zu seinem Erstaunen ist die Aufnahme in den Orden der Malsebior, der Markes angehört, an eine Aufgabe oder eine Beschaffung geknüpft, die Njucon sobald er bei einem Glass Wein allein in seinem Zimmer saß, mit einem breiten Lächeln begrüßte.
"Es gibt einen Stein, einen grünen etwa Faustgroßen Turmalin den du beschaffen musst! Er wird in den Händen eines Hexers vermutet, der einen Rabenvogel besitzen soll. Sein Name ist Nathanael. Er gilt als gefährlicher und gerissener Gegner. Diejenigen von uns, die nach ihm suchten, kamen nie wieder zurück. Seit ca. drei Zwölfmonden haben wir seine Spur irgendwo in den Eisenbergen verloren. Sein derzeitiger Aufenthaltsort ist uns dummerweise unbekannt. Nun was hältst du davon, diesen Stein für uns zu besorgen? Ich denke, das ist genau das Richtige für dich, Freund Elric! Die richtige Aufgabe, um endgültig zu beweisen, dass du einer von uns bist!", sagte Markes, in dem vergangenen Gespräch in Amber, lächelnd und klopfte ihm auf die Schultern.

Grinsend dreht die weiße Hand des Albinos, das grade gefüllt Weinglas im Uhrzeigersinn herum. Die roten Augen sind listig auf ein Schriftstück gerichtet, was Markes ihm aushändigt hat und weitere hilfreiche Informationen beinhaltet.
"Ja das ist genau die richtige Aufgabe für mich!"

Ist das nicht?
Ja genau Ilai, das ist er!
Oh, das könnte sogar echt amüsant werden!
Gewiss, das könnte es. Aber wir sollten nicht zu leichtsinnig vorgehen
Nein, wir sollten listig sein und unseren Plan gut durchdenken

„Es sind noch einige 7 Tage bis Talyra, ich denke wir werden genug Zeit haben, die Zeit zu genießen und unseren Plan gut zu durchdenken.“ Mit einem Zug trinkt er das Glas aus und schenkt sich neu ein.
Weib und Wein...wie konnte ich das nur vergessen!
„Ja! Wie konntest du nur.“, der blasse Mann mit dem ebenso weißen Haar und blutroten Augen lacht laut auf.
„Wein, Weib und Gesang! Morgen reisen wir weiter, doch heute Abend wird gefeiert und das auf Kosten unseres gemeinsamen Freundes, Markes Jung de Wall!“

Wenige Minuten später sitzt Njucon zwischen zwei ansehnlichen, vollbusigen Damen, von denen er beide zu später Stunde in sein Bett führen wird, bestellt teuren Wein und lässt den Barden ein Lied aus seiner Heimat spielen!



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