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Das Rollenspiel >> Die Unterstadt >> Die Schwarze Orchidee
(Thema begonnen von: Riaril am 03. Juni 2006, 23:22 Uhr)

Titel: Die Schwarze Orchidee
Beitrag von Riaril am 03. Juni 2006, 23:22 Uhr
Tief im Herzen der Unterstadt (http://forum.weltenstadt.de/?board=unterstadt;action=display;num=1148976497), am nordwestlichen Rand des Wolfsmarkts (http://forum.weltenstadt.de/?board=unterstadt;action=display;num=1150922389;start=0#0), befindet sich die Schwarze Orchidee, das verruchteste und berühmt-berüchtigteste Bordell von ganz Talyra. Das Gebäude ist groß, wirkt baufällig und erinnert an eine alte Befestigungsanlage - eine Befestigungsanlage mit der ausgesprochen frevelhaftes Schindluder getrieben wird. Ein breites Treppenportal, welches offenkundig nicht ganz so alt ist wie die meisten anderen Gebäudekomplexe, führt zu einem wuchtigen Eingangsportal empor. Darüber prangt seit einiger Zeit ein nigelnagelneues, protziges Schild, welches Nurio Kulgur der Orchidee großzügig gestiftete, nachdem er sich zu ihrem neuen Besitzer erhoben hat. Sehr viel schöner als das alte Schild, ist das neue Prunkstück über dem Eingangsbogen aber auch nicht. In schwarzen, geschwungenen Lettern steht auf der hölzernen Platte geschrieben: Zur Schwarze Orchidee.
Neben dem auffälligen Schriftzug prangt eine schwarze, stilisierte Blüte, damit auch alle Analphabeten der Unterstadt, und derer gibt es hier viele, sogleich wissen, wo sie sich befinden. Notwendig wäre dies aber nicht, denn die zahlreiche Schar der Treppenkatzen (und –kater), die überall in der Unterstadt wohlbekannt ist, sagt einem jeden deutlich genug vor welchem Etablissement er sich gerade befindet. Und so sitzt die liederliche Schar dar, in Gewänder aus dünnen, hauchzarten Stoffen gekleidet, die mehr entblößen als sie verdecken. Die meisten von ihnen sind noch blutjung, dem Kindesalter gerade eben erst entwachsen und fast alle von ihnen warten sehnsüchtig darauf, von Madame Grappe in den erlesenen Kreis der Orchideen aufgenommen zu werden, die ihre Gäste ausschließlich im Inneren des Bordells umgarnen.

Lässt man die Treppenkatzen hinter sich und betritt die Schwarze Orchidee, so wird man gewiss überrascht sein. Von Außen mag die Anlage baufällig, schmutzig und heruntergekommen wirken, doch im Inneren wird man von geradezu verschwenderischem Luxus empfangen. Bereits die große Empfangshalle lässt einem die Augen übergehen. Dicke Teppiche, in welchen man bei jedem Schritt  versinkt, bedecken den Boden und auch die Wände sind mit kostbaren Brokatteppichen und ähnlichem Plunder geschmückt. Überall stehen riesige Vasen, gefüllt mit herrlichen Blumengestecken, deren Duft sich mit dem schweren Dunst von Parfüm vermischt, welches die Damen in der Schwarzen Orchidee aufgelegt haben. Dazwischen stehen überall größere oder kleiner Statuen herum, vornehmlich Standbilder Inaris sowie ihrer Archonen Damarias, Veissa und Lalaid. Die übrigen Räume sind nicht weniger prunkvoll ausstaffiert. Es gibt einen Schankraum mit offenem Kamin und kleine abgetrennte Alkoven für abgeschiedene Zusammenkünfte. Hier kann man lernen wie Rubinwein und gebratener Schwan schmecken und wie es sich anfühlt, auf ceresdorer Seidenlaken zu liegen - immer vorausgesetzt, man bringt das nötige Gold mit, um diesen völlig dekadenten Luxus zu genießen.
Auch die restlichen Räume, in welche man sich zu gegebener Zeit zurückziehen kann, sind mit prächtigen Teppichen, wallenden Vorhängen, kostbaren Wasserpfeifen, kleinen Silberbecken, Diwanen, Kissen und Ruheliegen ausgestattet, auf welchen sich die wahren Schätze der Schwarzen Orchidee tummeln und wie die Spinne in ihrem Netz darauf lauern, ihren willigen Opfern das Gold aus der Tasche zu ziehen. Für jeden Geschmack ist etwas dabei: Füllige warme Mogbarmädchen, gertenschlanke Elben, junge, hübsche Menschenfrauen, Lustknaben oder dunkelhäutige Damen aus den Südländern. Wer die Wahl hat, hat die Qual. Und ist man erst einmal in der Schwarzen Orchidee gefangen, verlässt man sie so schnell nicht wieder. Denn wie gesagt, ruhige Zimmer stehen, über drei Stockwerken verteilt, in ausreichender Zahl zur freien Verfügung und niemand bleibt hier lange allein. Mit katzenartiger Geschmeidigkeit, raubtierfeinem Gespür und der List einer Schlange angeln sich die Mädchen einen jeden Gast den sie wollen.

Madam Grappe, die Herrin all dieser Mädchen, thront zwischen ihren Orchideen wie eine dicke Matrone, ihren ebenso runden Kater liebevoll im Arm. Gebieterisch schaut das Tier mit seinen stechenden, grimmigen Augen umher und mustert jeden neuen Gast eingehend. Nur selten gewährt er jemand anderem als seiner Herrin die Ehre, über sein langes, seidenweiches, weißes Fell zu streichen. Die ungekrönte Herrscherin der Schwarzen Orchidee begrüßt derweil jeden Gast auf ihre eigene vortreffliche Art. Einige Auserwählte kommen sogar in den großen Genuss einer seltenen Ehre: sie werden in jenes geheimnisvolle Hinterzimmer vorgelassen, welches die Hausherrin ihr eigenes privates Refugium nennt. Dort werden die Karten aufgelegt. Gelegentlich wagt Madame Grappe zu solchen Anlässen einen Blick in die Zukunft, wesentlich öfter zieht sie aber ein gepflegtes Spiel in angenehmer Gesellschaft vor. Manch reicher Freigeist verließ ihr Refugium daher als gebrochener Mann, denn was das Kartenspiel anbelangt, ist Madame Grappe mit allen schmutzigen Wassern gewaschen.
Doch auch wenn sich die Grappe sich nach wie vor gerne als uneingeschränkte Herrin in der Schwarzen Orchidee aufspielt, so ist sie, trotz all ihres Einflusses, nur noch eine Marionette, seit Nurio Kulgur, ein Steingartenvetter Borgils, der neue Besitzer der Schwarzen Orchidee ist. Im Hintergrund zieht Kulgur dort an allen wichtigen Fäden und ganz Verwegene behaupten gar: Wie dem einen Zwergen die Hälfte der oberen Stadt gehöre, so gehöre dem anderen die Hälfte der unteren Stadt.



Die NSCs der Schwarzen Orchidee

Madame Grappe, die Leiterin des Bordells Schwarze Orchidee, eine alte, dicke Matrone mit einem ebenso fetten, langfelligen weißen Kater. Früher einmal war die ehemalige Hure eine schöne Frau, aber ihre Glanzzeiten sind längst vorbei. Dennoch hegt die behäbige Frau noch immer eine Vorliebe für üppige, dekadente Kleider, reichlich aufgetragene Schminke, welche ihr teigiges Gesicht geradezu maskenhaft erscheinen lässt, und aufwendige Turbane - gehässige Mäuler behaupten, sie schmücke sich lediglich damit, um darunter ihr schütter gewordenes Haar oder gar einen unansehnlichen Glatzkopf zu verbergen. Für auserwählte Besucher legt Madame Grappe gelegentlich die Karten, doch ob etwas Wahres an ihren Prophezeiungen ist, weiß niemand zu sagen. Die Bordellleiterin zieht es ohnehin zumeist vor ihre Karten zu einem ganz anderen Zweck aufzulegen: schon so mancher wohlhabende Dummkopf verließ ihr Reich als gebrochener Mann, den was Kartenspiele anbelangt, kennt die Grappe jeden noch so dreckigen und hinterhältigen Kniff.

Nurio Kulgur, der unorthodoxeste Zwerg, den man sich nur vorstellen kann. Gepudert, parfümiert und stets angetan mit den elegantesten Kleidern nach der neuesten, geckenhaftesten Mode, mit Schleifchen und Spangen in Haar und Bart, Spazierstock oder Schirm. Nurio hat die gepflegtesten Manieren, die man sich nur denken kann und eine schon fast gezierte Art sich auszudrücken, doch darf man sich weder von seinem Aussehen noch von seinem Auftreten täuschen lassen: er ist gerissen, skrupellos, steinreich, grausam und verschlagen, und nach Blaerans Tod ist er zu einer der mächtigsten Persönlichkeiten der Unterstadt avanciert. Nurio handelt vor allem mit Informationen, kostbarem Diebesgut und erlesener Schmuggelware, und ist Besitzer der Schwarzen Orchidee.

Ailes und Ceres*, die Töchter von Madame Grappe. Ceres, eine üppige, goldlockige Schönheit, hat sich schon lange nicht mehr in der Orchidee, die sie verabscheut, blicken lassen. Ihr Name ist in dem Etablissement aber immer noch in aller Munde. Von Zeit zu Zeit kann es sogar vorkommen, dass jemand, unwissend von Ceres Abwesenheit, nach ihr verlangt.
Die schweigsame, unauffällige Ailes hat nichts von der spöttischen, hochmütigen Sicherheit ihrer sieben Götterläufe jüngeren Halbschwester an sich und ist den meisten Gästen der Orchidee nur als der Schatten bekannt, denn sie dient ihrer Mutter mit unterwürfiger, alles erduldender Ergebenheit. Sie bietet keinen verlockenden Anblick. Ailes, die immer dunkle, schlichte Gewänder trägt, wirkt vielmehr knochig und hohlwangig, was zusätzlich dadurch betont wird, dass sie ihr glattes, aschgraues Haar stets im Nacken zu einem festen Knoten zusammen bindet. Und wenn jemand optisch so rein gar nicht in die Orchidee passen mag, dann ist dies Ailes.  
*Achtung! Ceres ist ein ehemaliger SC und wurde am 21. Grünglanz 508 d5Z im Zuge des Quests "CSI Talyra" ermordet aufgefunden.


Ein paar ganz besondere Orchideen:

Aranis, die derzeitige Schwarze Orchidee. Die feurige Südländerin macht ihrem gegenwärtigen Titel wirklich alle Ehre: Schwarz glänzendes, schulterlanges, welliges Haar; dunkelbraune Augen umrahmt von langen, dichten Wimpern; sinnliche, volle Lippen; sehr dunkle, samtige Haut - wer von diesem wohl gerundeten, festen Körper kosten will, muss eine wahrlich mehr als gut gefüllte Geldkatze sein eigen nennen können.

Eilidh und Parla, zwei kleine, dralle Mogbarmädchen, sind sowohl einzeln als auch im Doppelpack zu haben. Für jeden, der gerne etwas mehr in den Armen hält, genau das Richtige. Eilidh und ihre jüngere Schwester haben krauses, kastanienbraunes Haar, nussbraune Augen, runde, sommersprossige Gesichter und rot glänzende Wangen. Die Rundungen ihrer Körper sind äußerst üppig und lassen eigentlich nichts zu wünschen übrig.

Lux, die Flammenblüte, gehört zu den exotischsten Juwelen der Schwarzen Orchidee, denn sie ist eine Fee. Wie alle Geschöpfe ihrer Art ist sie nicht sonderlich groß, nur knapp 27 Sekhel. Ihre seidige Haut schimmert elfenbeinfarben, ihre Augen funkeln rotbraun, ihr Haar, so fein wie Spinnenseide, ist immer zu einer frechen-fransigen Kurzhaarfrisur zurechtgemacht und von feurigem, flammendem Rot, während ihre Schmetterlingsflügel in warmen hellem kirschrot, flammenorange und sonnenblumengelb schillern. Sich nur einfach so von Lux verwöhnen und bezaubern zu lassen, hat allein schon deshalb einen stolzen Preis. Wünscht jemand gar, dass sich die Fee extra für ihn auf Menschengröße verwandelt, so kostet ihn dies mindestens das Doppelte.  

Nairca, eine halbe Blutelbe und Aranis schärfste Konkurrentin - wer Gefahr und Schmerz nicht scheut und den besonderen Nervenkitzel sucht, sollte sich ihr zuwenden. Ein freundschaftlicher Rat am Rande: zusätzlich zu einer prall gefüllten Geldkatze kann eine ordentliche Portion Mut nicht schaden. Wen dies nicht schreckt, den erwartet ein schlanker, hochgewachsener Körper von raubtierhafter Anmut und Geschmeidigkeit; helle, fast schon schneeweiß zu nennende Haut; lange, auf Hochglanz polierte Fingernägel; blutrote Lippen; pechschwarze Augen und ebenso schwarzes, glattes Haar, welches von etlichen weißen Strähnen durchzogen ist und bis zum Gesäß hinabreicht.

Sotirios, der unbestritten hübscheste aller Lustknaben der Schwarzen Orchidee. Wilde, schwarze Locken, strahlende, azurblaue Augen und ein fester jugendlicher Körper, so schön anzusehen wie eine meisterlich gefertigte Bronzestatue, bekommt man unter anderem von ihm geboten – übrigens ein Anblick, den auch Madame Grappe gerne von Zeit zu Zeit genießt.


Einige aus der Schar der Treppenkatzen:

Fayza, Lileas und Nyree, drei blutjunge, kindliche Schönheiten. Sie gehen dem Gewerbe in der Schwarzen Orchidee noch nicht lange nach. In hauchdünne Gewänder gehüllt, dienen sie auf den Stufen vor dem Bordell zunächst einmal als Blickfang, doch selbstverständlich sind auch sie für klingende Münze zu haben. Fayza ist eine südländische Schönheit, in ein paar Jahren, wenn sie sich im Gewerbe halten kann, ist sie möglicherweise eine ausgezeichnete Anwärterin für den Titel der Schwarzen Orchidee; zudem ist Fayza die kleinste der drei Grazien. Lileas, die Schwanenbraut, eine Elbe, besitzt helle, milchige Haut, rose Lippen, stechendgraue Augen und langes, weißes Haar; sie ist noch etwas scheu. Nyree, eine Halbelbe, ist die größte der drei jungen Frauen; sie hat ebenfalls recht helle Haut, graugrüne Augen, Sommersprossen und feuerrotes, fülliges Haar.

Maura, die älteste Dame, die in der Schwarzen Orchidee arbeitet. Die brünette Frau mit den braunen Augen ist aber noch immer recht ansehnlich, auch wenn sie schon die ersten Falten und grauen Strähnchen aufweißt. Ihr Körper ist rund und etwas mollig, aber nach wie vor fest und die scheuen, jungen Kätzchen können von ihrem schlagfertigen Mundwerk noch so einiges lernen. Vor allem ältere Herren nehmen Mauras Dienste gern in Anspruch, denn wie alle Treppenkatzen ist Maura günstiger zu haben, als die hübschen Orchideen. Darüber hinaus steht sie in dem Ruf eine gute Zuhörerin zu sein. Aus diesem Grund erfährt Maura natürlich etliches, was die Männer sonst eher für sich behalten würden, und Madame Grappe weiß dieses Talent sehr gut für ihre eigenen Zwecke zu nutzen.

Sunan und Thao, der älteste und der jüngste Treppenkater; die beiden Männer sind gute Freunde. Sunan ist Ende dreißig und bereits ein gestandener Mann, weshalb sich die Leute schon des Öfteren fragen, wieso er noch immer in der Schwarzen Orchidee seinen Körper verkauft. Wer ihn kennt, weiß, dass er dies vor allem tut, um dem jungen Thao zur Seite zu stehen, als dessen Beschützer er sich gibt und den er mehr als einen Bruder liebt. Wer Thao nicht höflich und angemessen behandelt, kann es daher sehr rasch mit dem dunkelhäutigen, schwarzhaarigen Hünen zu tun bekommen, der auch oft von Madame Grappe gerufen wird, wenn es darum geht, Gäste aus der Orchidee zu befördern, die sich mehr als ungebührlich benommen haben. Thao ist ein zierlicher, schlanker Jüngling mit blond gelocktem, kinnlangem Haar und blassen, veilchenblauen Augen. Niemand weiß genau wie er ausgerechnet in der Schwarzen Orchidee gelandet ist. Die ewigen Lästermäuler am Wolfsmarkt tuscheln jedenfalls schon, dass sich der etwas kränklich wirkende junge Mann auf Dauer nicht in der Unterstadt behaupten kann und gewiss eines Tages ein recht tragisches Ende finden wird.

Titel: Re: Die Schwarze Orchidee
Beitrag von Aynur am 17. Juni 2008, 20:59 Uhr
Maura öffnet Aynur mit einem kräftigen Stoss die Eingangspforten zur Schwarzen Orchidee und hakt sich bei der viel jüngeren Dirne ein. „Hach Mädchen, schön dich wieder zu sehen. Viel ist passiert seit du das letzte Mal das warst.“ Tuschelnd erzählt Maura der rothaarigen Frau, was sich alles zugetan hat in der Unterstadt wie auch in der Schwarzen Orchidee, als die Beiden schon unterbrochen werden. Sie stehen in der grossen Eingangshall, welche Aynur jedes Mal wieder die Sprache verschlägt. Der schwere Duft von Parfüm gemischt mit den unterschiedlichsten Blumenaromen verursacht bei Aynur immer leichte Kopfschmerzen, doch der Anblick der teuren Brokatteppichen und wunderbar gearbeiteten Statuen entschädigt dies. Vor ihnen steht Madame Grappe, in einem hellroten, üppigen Gewand, welches ihre Fülligkeit nur noch mehr unterstreicht. Unter ihrem Arm trägt sie die allseits verhasste Katze, welche mit glänzenden Augen die beiden Dirnen betrachtet. „Manchmal habe ich das Gefühl, dass die Katze eigentlich diesen fetten Körper steuert…“ Flüstert Aynur leise Maura zu und verkneift sich ein breites Grinsen. „Madam Grappe, wie schön Euch wieder zu sehen.“ Mit einem Blick auf den hoch aufgesteckten, Tomatenroten Turban, welcher auf dem fetten Haupt der Bordellmutter thront, macht Aynur eine geschmeidige Verbeugung und setzt ihr charmantestes Lächeln auf.

>Aynur meine Liebe….was machst du denn wieder hier in der Stadt?< Madame Grappe kann ihre Überraschung nicht verbergen und Aynur tritt einen Schritt näher. „Hach…ich dachte ich schau mal wieder hier vorbei, gucke ob es immer noch ein kuscheliges Plätzchen für mich hat hier in der Schwarzen Orchidee und bringe etwas Geld in Eure Kassen.“ Die dicke Frau lächelt süffisant und winkt Aynur zu sich. >Aber sicher doch meine Schöne, wir können jemanden wie dich immer gut gebrauchen und du kennst ja unsere Regeln. Dein altes Zimmer ist erst gerade frei geworden und du kannst sofort mit der Arbeit beginnen. Ich hoffe für dich, dass du schnell viele Kunden zufrieden stellen kannst…< Sie streicht Aynur durch das weiche, dunkelrote Haar und schaut sie eindringlich an, bevor sie sich umdreht und elegant wie ein Walross wieder zurück zu den Besuchern der Schwarzen Orchidee geht. Aynur und Maura werfen sich einen verschwörerischen Blick zu, lachen laut auf und gehen dann die Treppe hinauf bis ins oberste Stockwerk, wo sich die Zimmer der Mädchen befinden.  

Aynur stösst die knarrende, alte Holztüre auf, welche in ihr bescheidenes, altes Zimmer führt. Die Zimmer der Treppenkatzen sind nicht sehr gross, aber dennoch gemütlich. Sie verziehen sich auch nur zum Schlafen in diese Räume ansonsten können sie sich den Luxus der Kundenräume gönnen, wenn sie bei der Arbeit sind. Mit beschwingten Bewegungen breitet Aynur ein hübsches Tuch auf der abgelegenen Decke aus, hängt ihren Umhang und eine Jacke an den Kleiderhaken, steckt ihre Wäsche in die Schubladen der schrägen, kaum mehr zu schliessenden Kommode aus hellem Holz und wischt mit einem Stück Stoff den kleinen Spiegel über der Kommode sauber. Schon viel besser… Sie will sich gerade frisch machen, als es an der Tür klopft und Maura, bewaffnet mit einem Krug Honigwasser und zwei Tellern voller Köstlichkeiten, herein tritt. >Auf deine Rückkehr Herzchen…auf das du uns dieses Mal länger erhalten bleibst.< Die beiden Frauen stossen lachend an und unterhalten sich dann noch eine Weile, bevor sich Maura wieder an die Arbeit macht.

Erst jetzt findet Aynur Zeit, sich frisch zu machen, ihre Augen mit dunklem Kohlenstift zu umranden und ihre Haare zu bürsten. Sie zieht sich eine frische Bluse an, schnürt ihre Sandalen wieder fest zu und macht sich dann auf den Weg nach Unten, wo schon viele Gäste warten. Auf der Treppe trifft sie auf einige altbekannte Gesichter und kommt mit einigen ins Gespräch, hört neue Gerüchte und alte Geschichten. Unten im Schankraum angekommen, trifft sie auch auf Sotirios, welcher sich anmutig wie ein Kater auf einem der roten Liegesofas räkelt. Er schaut auf, als Aynur das Zimmer betritt und wirft ihr ein betörendes Lächeln zu. >Aynur, die Schlangenfrau ist wieder zurück.< Er nimmt die, etwa einen Kopf kleinere, Frau in die Arme und gibt ihr einen sanften Kuss auf die Wange. „Es ist auch schön dich wieder zu sehen Sotirios.“ Aynur schenkt ihm ein Lächeln und geht wieder hinaus in die Eingangshalle. Sie wird heute auf der Strasse arbeiten müssen um die Kunden wieder auf sich aufmerksam zu machen. Doch Aynur ist zuversichtlich, dass sie bald auch wieder in der Orchidee zu ihren Kunden kommt. Sie weiss, dass ihre enorme Beweglichkeit bei vielen Männern, und auch Frauen grosses Interesse auslöst, also ist dies alles nur eine Frage der Zeit. Mit hocherhobenem Haupt, einem strahlenden Lächeln und einem koketten Blick geht Aynur hinaus auf die Strasse vor die Schwarze Orchidee und zeigt dort, was ihr Körper alles kann.

Titel: Re: Die Schwarze Orchidee
Beitrag von Keeshar am 18. Juni 2008, 17:14 Uhr
Während Keeshar über den Wolfsmarkt geht begutachtet er verschiedene angebotene Schmuckstücke. Hier ein Diadem, dort ein Ring, dort ein Armreif…
Keeshar seufzt. Freiwillig machte er das hier gerade nicht.
Er hatte den Auftrag bekommen, nach Schmuck Ausschau zu halten, der einer Prinzessin würdig war…
Und bei dem Wort „Prinzessin“ wusste Keeshar, warum er sich auf die Suche machen soll…
Sein Boss hatte mehrere Kinder… teilweise eheliche Kinder, teilweise uneheliche Bastarde… und sein Boss kümmerte sich um die meisten, irgendwie.
Aber sein Liebling war seine jüngste Tochter, seine „Prinzessin“ – in Keeshars Augen eine verwöhnte Ziege.
Anscheinend war irgendwas Besonderes in dem Leben dieser Prinzessin los, so dass der Vater sie mit Schmuck beschenken wollte… und deshalb musste Keeshar Schmuck aus dem achso entfernten Talyra schicken.
Dies war eines seiner vielen Projekte… eins, dass er am liebsten ganz ignoriert hätte.
Aber nein, das ging nicht, also schaute er sich den Schmuck an, der hier in der Unterstadt dargeboten wurde.
Keeshar erkannte meistens echten, teuren Schmuck wenn er ihn begutachtete und befühlte. Außerdem war er inzwischen doch so bekannt, dass die meisten Händler ihm keinen billigen Schund anboten… aber leider war dabei nicht das passende dabei.
Zu unauffällig, viel zu schwer, falsche Größe… Keeshar findet einfach nicht das passende Geschenk für den Geschmack der Prinzessin.
Schließlich entschließt der Rothaarige sich ein Diadem aus Gold, mit verschiedenen Rubinen zu kaufen, mit der passenden Kette aus dünnen Golddrähten dazu… Soll die kleine Prinzessin notfalls rot anlaufen und sich ärgern wenn es ihr doch nicht gefiel.
Und da er gerade schon dabei ist – Keeshar kauft für sich selbst ein Armband aus Silber. Verschiedene, ineinander verwickelte Ranken, Blätter die aus blattgrüner Jade bestehen -das Armband gefällt Keeshar - und ab und an gibt er auch gerne etwas Geld für etwas aus das ihm gefällt. Das macht er schon freiwillig, für sich selbst etwas kostbares einkaufen...
Der Armreif wandert sofort an seinen linken Oberarm, der andere Schmuck wird sorgfältig eingepackt und dann in einer Umhängetasche transportiert…

Er nähert sich gerade der schwarzen Orchidee, als er die gaffenden, teilweise abwesenden Blicke einiger Männer bemerkt.
Was ist da los? wundert sich der Rothaarige, runzelt die Stirn – und sieht dann sie.
Langes, dunkelrotes Haar, sonnengebräunte Haut, den Körper betonende Kleidung, Stiefel die die wunderbaren Schenkel betonten…
Eigentlich hätte Keeshar ihr keine größere Aufmerksamkeit geschenkt.
Gutaussehende Huren gab es einige in der Unterstadt (genauso wie dreckige Huren), Huren die wussten wie sie sich kleiden mussten um Kunden anzulocken... und Keeshar war sich sicher, dass es sich bei der Damen da um eine Hure handelte. Und diese Frau, die arbeitete anscheinend in der Schwarzen Orchidee – warum sollte sie sonst vor dem Etablissement sein…
Nein, was Keeshars Aufmerksamkeit doch noch auf die Hure lenkte war die Tatsache, dass sie zur Zeit auf ihren Händen stand, ihren Körper verbog und mit den Beinen gelenkige Bewegungen ausübte.
Eine rothaarige, schöne Artistin. Keeshar grinste.

Und während die anderen Männer weiter gafften, dann aber teilweise ganz schnell den Blick wieder abwendeten (sie wussten, dass sie sich eine der Orchideen einfach nicht leisten konnten), schaute Keeshar offen weiter zu, grinsend, begutachtend… eine wunderbare Vorstellung.

Titel: Re: Die Schwarze Orchidee
Beitrag von Aynur am 19. Juni 2008, 20:31 Uhr
Aynur bezieht draussen vor der Treppe zur Orchidee ein kleines Plätzchen und breitet ein einfaches Tuch auf dem Boden aus. Noch scheint sich niemand für die junge Dirne zu interessieren. Die Leute der Unterstadt gehen mit abwesenden Gesichtern vorbei, einige Männer werfen einen beinahe schon sehnsüchtigen Blick auf die Treppenkatzen, welche sich auf den Stufen zum Eingangsportal räkeln, doch auch sie gehen ohne anzuhalten weiter. Nicht viele Leute können sich die Dirnen und Lustknaben aus dem edel Bordell leisten, doch viele würde einiges dafür tun um einmal die Süsse dieser schönen Frauen und Männer zu kosten.

Bevor die Rothaarige mit ihrer Darbietung anfängt, dehnt sie ihre Arme und Beine. Obwohl sie immer jeden Tag für einige Stunden übt, damit sie ihre Beweglichkeit nicht verliert, braucht sie einige Augenblicke, bis ihre Glieder warm und dehnbar sind. Nach dem sich Aynur aufgewärmt hat beginnt sie mit einigen leichten Übungen wie den Handstand, einen Spagat oder den Sitz der Göttinnen. So verhindert sie, dass sie mit zu extremen Bewegungen ihre Muskeln und Sehnen schädigt und wärmt sich weiter ein. Nach und nach werden ihre Bewegungen komplizierter und die Leute auf der Strasse beginnen der Schlangenfrau zuzusehen. Aynur tanzt und vollbringt immer wieder die aussergewöhnlichsten Verdrehungen. Ihr Körper scheint Knochenlos zu sein und beweglich wie der einer Schlange.  

Aynur achtet nur sporadisch auf die Leute welche ihr zuschauen, doch ab und an wirft sie einen verführerischen Blick in die Menge und ihre Augen leuchten wie zwei geschliffene Smaragde. Ein leichter Schweissfilm bedeckt ihre goldbraune Haut, was dieser noch einen zusätzlichen Schimmer gibt. Als sie ein weiteres Mal in die Menge blickt, entdeckt sie einen mittelgrossen Mann mit einer ähnlichen Haarfarbe wie die ihre, nur etwas heller. Wo sein rechtes Auge sein sollte, sitzt eine schwarze Augenklappe und sein Gesicht ist von Pockennarben übersäht. Ihr sticht sofort die Kette, welche er am linken Oberarm trägt, ins Auge, denn dieses Schmuckstück dürfte sicherlich nicht ganz billig gewesen sein. Vielleicht mein erster Kunde? Aynur wirft dem Fremden ein strahlendes Lächeln zu, während dem sie gerade ihre beiden Füsse auf ihre Schultern legt.  

Nach dem Aynur mit ihrer Vorführung fertig ist, verflüchtigt sie die Menge wieder. Nur wenige sprechen die junge Frau an, fragen nach dem Preis oder geben sonstige Kommentare ab. Als alle weg sind, steht nur noch der kräftige Mann mit den Pockennarben dort und schaut sie ohne scheu mit einem anerkennenden Lächeln an. Aynur greift nach ihrem Wasserbeutel, trinkt einige Schlucke und wischt sich den Schweiss mit ihrem Tuch vom Gesicht. Sie blickt ihn dabei unverwandt an und tritt dann einige Schritte zu ihm. „Na du? Hat dir meine Vorstellung gefallen?“ Mit einem koketten Lächeln wischt sich Aynur mit dem Tuch die Schweissperlen von ihrem Dekolleté und betrachtet den Rothaarigen interessiert.

Titel: Re: Die Schwarze Orchidee
Beitrag von Keeshar am 20. Juni 2008, 11:58 Uhr
Während Keeshar der Frau zusieht geschehen mehrere Dinge in seinem Kopf gleichzeitig.
Einerseits ist er fasziniert. Das ein Mensch so etwas kann, das war außergewöhnlich. Sicherlich, er hatte schon verschiedene Artisten gesehen, auch einige Verrenkkünstler, aber solch eine Vorstellung hatte er noch nie zu Auge bekommen. Und dass ihm diese Vorstellung hier in der Unterstadt gemacht wird, dass ist - zusammen mit der Tatsache dass diese Vorstellung von einer kaufbaren Hure gegeben wird – noch faszinierender.
Etwas Wiederwillen kommt in Keeshar hoch, als er einige Bewegungen sieht die ihn besonders an eine Schlange erinnern… Widerliche Biester aber dann schiebt er diesen unangenehmen Gedanken zur Seite, genießt lieber weiter die Vorstellung.
Ihm kommen Geschichten in Erinnerung, in denen Diebe sich in große Körbe gezwängt haben um ungesehen in ein Haus transportiert zu werden – diese Frau wäre wohl wesentlich unauffälliger, weil sie einen kleineren Korb nutzen könnte, so eng  kann sich diese Frau zusammenfalten…
Und zuletzt bemerkt Keeshar ein Ziehen in seinen Lenden – und bemerkt dafür den Grund für seine seltsame Stimmung in den letzten Tagen.
Wann hatte ich zuletzt eine Frau? überlegt der Rothaarige, kommt aber zu keinem Ergebnis – eine unzufriedenstellende Situation.
Er überlegt, ob er eine der billigen Huren von den anderen Straßenecken zu sich holen soll, auch wenn er sie vorher dringend in einen Waschzuber stecken müsste… was das wieder an Zeit braucht…

Die Frau legt gerade ihre Füße auf ihre eigenen Schultern (Bei dieser Aktion zieht es einen Moment lang äußerst schmerzhaft in den Oberschenkeln des Mannes), als sie ihm ein strahlendes – aufforderndes? – Lächeln zuwirft.
Einen Moment lang drückt es unangenehm in der enger werdenden Hose.
Wieso nicht.. Ich werde mich später einen Idioten nennen… aber was solls…

Die Entscheidung ist gefallen – bald wird Keeshar die Vorzüge einer Orchidee kennenlernen.
So begutachtet er weiter die Vorstellung der Frau, grinst dabei wie ein Kater der eine Maus in seiner Reichweite kommen sieht.
Dann ist die Vorstellung beendet. Und Keeshar wartet. Ungeduldig war der Rothaarige nur in den seltensten Momenten, und auch jetzt hat er keine Probleme damit zu warten.
Männer sprechen die Tänzerin an, gehen dann schnell weiter – Keeshar kann die Enttäuschung in deren Gesichtern erkennen.
Er wartet weiter.
Und tatsächlich, die Maus nähert sich dem Kater.
>Na du? Hat dir meine Vorstellung gefallen?<
„Eine wunderbare Vorstellung. Ich habe selten jemanden mit solchen Fähigkeiten gesehen.“ antwortet er, das übliche Knurren in seiner Stimme so gut es geht unter Kontrolle haltend.
„Die Götter haben dich reich an Gaben beschenkt. Darf ich?“
Vorsichtig nimmt er das Tuch aus der Hand der Tänzerin, tupft vorsichtig einige Schweißperlen von der Stirn der kleineren Frau.
„Wir sollten reingehen. Nicht dass du dich erkältest, so verschwitzt wie du bist.“
Keine Frage nach dem Preis, kein Handeln und feilschen. Keeshar wird den Preis dieser Frau zahlen.

Titel: Re: Die Schwarze Orchidee
Beitrag von Aynur am 23. Juni 2008, 10:14 Uhr
>Eine wunderbare Vorstellung. Ich habe selten jemanden mit solchen Fähigkeiten gesehen.< Meint der Rothaarige mit leicht knurrendem Unterton. >Die Götter haben dich reich an Gaben beschenkt. Darf ich?< Er nimmt ihr behutsam das Tuch aus den Fingern und tupft einige Schweissperlen auf ihrer Stirn weg. Dabei schaut Aynur ihm tief in das verbliebene Auge und ein leichtes Lächeln umspielt ihre Lippen. Der Löwe scheint ganz sanft zu sein. Was für eine Überraschung. >Wir sollten reingehen. Nicht dass du dich erkältest, so verschwitzt wie du bist.< Die Dirne nickt nur, wirft ihr dunkelrotes Haar zurück und geht neben ihrem neuen Kunden wieder zurück in die Orchidee.

Neidische Blicke der anderen Treppenkatzen folgen den Beiden, doch Aynur kümmert sich nicht darum, stösst die Türe auf und betritt mit dem Rothaarigen zusammen die Orchidee. „Mein Name ist übrigens Aynur und falls es dir nichts ausmacht, möchte ich zuerst noch ein erfrischendes Bad nehmen. Du kannst mich natürlich begleiten oder aber ich bringe dich auf das Zimmer und komme so bald wie möglich nach?“ Fragend schaut die Dirne ihr Gegenüber an und streicht ihm mit den Fingern sanft über seinen Handrücken.  Bevor der Mann antworten kann, kommt Madam Grappe aus dem Schankraum und begrüsst den Neukunden höflich. Dabei wirft sie Aynur einen anerkennenden Blick zu und nickt zufrieden.

„Seit gegrüsst in unserem Etablissement werter Herr. Ich hoffe Ihr werdet einen angenehmen Aufenthalt haben und falls Ihr etwas benötigt lasst es mich wissen.“ Die fette Matrone deutet eine etwas unbeholfene Verbeugung an und lässt die Beiden dann wieder alleine. Aynur grinst amüsiert und verdreht spielerisch die Augen. „Ich bin mir sicher dass du einen angenehmen Aufenthalt haben wirst.“ Meint sie mit einem verführerischen Lächeln und deutet auf einen Gang welcher nach hinten führt. „Dort hinten sind die Baderäume. Es gibt abgetrennte Räume mit grossen Wannen, in denen man sehr gut zu zweit drin Platz findet. Falls du aber lieber nach Oben gehen willst, werde ich dich in eines der Zimmer bringen. Ich werde mich auch beeilen so bald wie möglich bei dir zu sein.“

Titel: Re: Die Schwarze Orchidee
Beitrag von Keeshar am 24. Juni 2008, 13:50 Uhr
>Mein Name ist übrigens Aynur und falls es dir nichts ausmacht, möchte ich zuerst noch ein erfrischendes Bad nehmen. Du kannst mich natürlich begleiten oder aber ich bringe dich auf das Zimmer und komme so bald wie möglich nach?<
Keeshar schnaubt nur aus, überlegt einen Moment... schafft es gerade noch "Ich heiße Keeshar" zu antworten, da kommt Madame Grappe heran (Keeshar hat diese dicke Erscheinung schon einige Male kurz gesehen), begrüßt den Einäugigen mit einer ausgesprochenen Höflichkeit, die Keeshar mit einem angedeuteten Handkuss erwidert.  
Dabei sieht Keeshar einen Moment den dicken, weißen Kater, der zu Madame Grappe gehört, funkelt ihn an, grinst das Vieh, als die beiden Damen in eine andere Richtung gucken, tierisch an... woraufhin das Tier erst einmal faucht,  dann einen Buckel macht, und anschließend doch lieber einen Umweg macht um dem Einäugigen nicht zu nahe zu kommen...
Posierliches Tierchen

>Dort hinten sind die Baderäume. Es gibt abgetrennte Räume mit grossen Wannen, in denen man sehr gut zu zweit drin Platz findet. Falls du aber lieber nach Oben gehen willst, werde ich dich in eines der Zimmer bringen. Ich werde mich auch beeilen so bald wie möglich bei dir zu sein.<  
Kurz überdenkt Keeshar noch einmal dieses Angebot.  
Ein Bad wäre was angenehmes, schon.. aber das hier war fremdes, ihm noch unbekanntes Teritorium...
"Ich warte dann doch lieber in dem Zimmer auf dich. " antwortet er kurz ab.
Aynur nickt, zeigt ihm lächelnd den Weg, geleitet ihn in ein Zimmer, in dem sie ihn dann zurück lässt.
Keeshar staunt.
Dicke Teppiche, in denen er kaum den Boden spürt, riesige Vasen, Plunder, Plunder, Plunder...
Würde Keeshar hier wohnen... er würde das meiste von dem Zeug einfach so rauswerfen... Aber er war nicht hier um zu wohnen... er war hier um sich zu amüsieren.
Das Bett war weich, angenehm, zum Versinken.  
Keeshar grinst breit, er ist absolut zufrieden... zumindest für den Moment.
Er legt das Paket mit den Schmuckstücken auf einen Stuhl, seine Jacke darüber, oben drauf seinen Gürtel mit dem Rabenschnabel. Kurz zögert der Rothaarige, dann kommt seine in manchen Situationen auftretende Paranoia zum Vorschein.
Er greift nach dem Messer, zieht es aus der Scheide, begutachtet die scharfe Klinge - und legt das blanke Messer dann in Reichweite unter das Bett.
Eigentlich weiß Keeshar, dass diese Maßnahme völlig unbegründet ist. Diese Aynur wird ihn garantiert nicht töten wollen, und es wird auch garantiert niemand ins Zimmer reingesprungen kommen, wenn er nackt auf der Hure liegt... (und wenn schon, selbst dann war er ja nicht unbewaffnet), aber diese Paranoia hat ihm in Cardossa schon einige Male das Leben gerettet.

Dann setzt sich Keeshar, so dass er mit seinem linken Auge die Eingangstür sehen kann, wartet... und dann öffnet sich die Tür.
Der Anblick, der Keeshar da geboten bekommt, lohnt sich. Der Mann leckt sich über die Lippen, begutachtet Aynurs Körper, spürt das seine Hose immer enger wird...
Oh ja, er fühlt sich hervorragend, und er wird das was jetzt kommt wirklich genießen.

Titel: Re: Die Schwarze Orchidee
Beitrag von Aynur am 25. Juni 2008, 10:58 Uhr
>Ich warte dann doch lieber in dem Zimmer auf dich."< Aynur nickt und begleitet den Rothaarigen hinauf in eines der luxuriösen Zimmer. „Mach des dir schon mal gemütlich. Ich bin bald wieder zurück.“ Die Dirne wirft ihm ein strahlendes Lächeln zu, zwinkert schelmisch und verschwindet aus dem Raum. Sie geht schnell nach Oben in ihr eigenes Zimmer, nimmt ein hübsches Tuch und einen frischen Rock aus ihrer Kommode, klemmt sich ihre Bürste und ein Waschschwamm unter den Arm und geht dann nach Unten in die Baderäume.

Ohne zu zögern entkleidet sie sich, nimmt eines der duftenden Öle und ein Stück Seife von dem schmalen Holzregal und steigt in eine gefüllte Wanne mit erfrischend kühlem Wasser. Sorgfältig wäscht sie ihren Körper und ihr Haar mit der Seife und streicht dann etwas Öl auf ihre Haut, damit diese weich und geschmeidig wird. Nach kurzer Zeit steigt sie wieder aus der Wanne, reibt sich mit einem bereitgelegten Handtuch ab und schlüpft in einen kurzen Rock. Sie bindet sich ein leichtes, durchscheinendes Tuch um die Brust, welches den flachen, durchtrainierten Bauch frei lässt und legt ihre Armreifen wieder an. Ihr Haar schüttelt sie aus, bürstet es ein wenig durch und geht dann frisch gebadet und duftend wie ein Lavendelbeet wieder nach Oben.

Vor dem Zimmer angekommen atmet Aynur kurz durch und öffnet dann langsam die Türe. Der Einäugige sitzt mit einem zufriedenen Grinsen auf dem Bett und leckt sich die Lippen beim Anblick von Aynurs Körper. Die Dirne schliesst leise die Türe, geht langsam auf den Mann zu, öffnet dabei den Knoten des Tuches, welches so oder so schon sehr wenig von ihrer prallen Oberweite verdeckt und lässt es achtlos zu Boden fallen. Ihre grünen Augen glitzern im fahlen Kerzenschein und ihre Haut glänzt wie frisch poliertes Holz. Kurz vor Keeshar bleibt sie stehen und lässt ihm die Zeit, damit er ihren Körper mit allen Sinnen betrachten kann. Plötzlich packt er sie, zieht sie mit kräftigen Armen auf seinen Schoss, dreht sie dann auf den Rücken und drückt sie erregt auf das Bett. Mit schnellen Handgriffen hat er sich aus seiner Kleidung befreit und widmet sich nun voll und ganz dem Körper der Dirne, so wie sie dem seinen. Die Wildheit des Mannes erstaunt Aynur keineswegs, sie hat sogar damit gerechnet. Ab und an kommt ein Knurren über seine Lippen und Aynur erwidert dieses mit einem schnurren, das einer Katze gleicht.

Nach dem sich die Beiden der Lust hingegeben haben, liegt Keeshar mit einem zufriedenen Grinsen neben Aynur in den zerwühlten Seidenlaken. Diese lächelt ebenfalls und räkelt sich wie eine zufriedene Katze auf dem weichen Bett. „Ich hoffe deine Investition hat sich gelohnt?“ Fragt sie charmant und reicht ihm eine Schale mit frischen Früchten. Sie selber isst auf eine recht zweideutige Art und Weise eine Sonnenbeere und leckt sich danach ausgiebig die Lippen. „Was treibst du eigentlich so in der Unterstadt? Ich habe bis jetzt noch keine Geschichten über dich gehört, dabei liebe ich Geschichten.“ Sie lächelt verzückt, wischt sich einen Tropfen Sonnenbeerensaft von ihren Brüsten und gibt die etwas naive Dirne. Natürlich ist sie darauf hinaus, dass sie einiges über ihren Kunden erfährt. Sie ist erst einen Tag wieder zurück in der Unterstadt, doch sie hat schon einiges Aufgeschnappt und Aynur weiss, dass sich mit Informationen gutes Geld machen lässt.  

Titel: Re: Die Schwarze Orchidee
Beitrag von Keeshar am 30. Juni 2008, 21:07 Uhr
>Ich hoffe deine Investition hat sich gelohnt?<
Zufrieden schnaubt Keeshar. Er ist entspannt, der Druck in seinem Lendenbereich verschwunden, mit dem Druck ist auch das seltsame Gefühl das ihn seit Wochen beeinflusst wie weggeblasen...theoretisch könnte er jetzt einschlafen und erst in mehreren Stunden wieder aufwachen... er ist kurz davor einzudösen...

>Was treibst du eigentlich so in der Unterstadt? Ich habe bis jetzt noch keine Geschichten über dich gehört, dabei liebe ich Geschichten.<
"Wie gesagt, ich heiße Keeshar, und ich will mir ein großes Stück vom Kuchen mit dem Namen "Unterstadt" abschneiden. Zur Zeit organisiere ich einen Teil des Schmuggels, habe einige Diebe unter mir, ich erpresse einige Kaufleute in der Oberstadt um Schutzgeld, ich sammle Informationen und schleime mich bei Frauen, Kindern und Weicheiern ein.
In der Oberstadt kennt man mich als "Rikardon der Pelzhändler", dieses andere Ich ist aber zur Zeit auf Handelsreise... achja, und ich bin ein Gestaltwandler, ein Warg... ein vollblütiger Warg... ich kann mich jederzeit in verschiedene Tiere verwandeln... Reicht dir das an Geschichten?"

Einen Moment lang überlegt Keeshar, was Aynur wohl sagen würde, wie sie drein gucken würde, wenn er ihr alles SO erzählen würde...Das wäre einen Versuch wert...
Stattdessen lacht Keeshar laut, schallend, tief aus dem Bauch heraus, so dass Aynur einen moment lang zusammenzuckt.
Dann hält er im Lachen inne, schaut Aynur (die auf seiner linken Seite liegt, so dass er sie im verbliebenen Auge behalten kann) an.
"Wie gesagt... ich heiße Keeshar... ich mache... Dies und Das..." Wieder lacht der Rothaarige kurz auf. "Ich denke, wenn du Geschichten magst, wirst du schnell welche über mich..."
Eigentlich will Keeshar sagen: "... wirst du schnell welche über mich hören..." aber in dem Moment reißt jemand die Tür auf, so dass der Rothaarige schweigt, sich in einer blitzschnellen Bewegung umdreht und nach dem Messer unter dem Bett greift...
Er hat das Messer in der Hand, starrt auf den potentiellen Angreifer an, blickt immer wieder zu Aynur, die genauso überrascht zur Tür starrt...
"Oh, hier ischt jemand..." lallt der Mann, (Keeshar kann den Alkohol riechen) der gerade das Zimmer betreten will, und dann von einer Frau, einer anderen Hure, weitergezogen wird.
"Entschuldigt, wir wussten nicht dass du hier bist Aynur, mein Fehler... Los, Palet, komm mit..." "ischt gut..."

Ein Fehlalarm. Kein Angriff. Nur die weitgeöffneten Augen der Hure an seiner Seite...
Er knurrt, legt den Dolch beiseite, seufzt.
"Eine der Geschichten die du hören wirst ist, dass ich keinen ungebetenen und unerwarteten Besuch mag...."
Der Rothaarige hält inne, schaut nochmal zur Tür.
"Palet? Palet die Ratte kommt hierhin? Angeblich soll er es in Verd geschafft haben, aus dem Kerker zu entkommen..."

Titel: Re: Die Schwarze Orchidee
Beitrag von Aynur am 02. Juli 2008, 15:07 Uhr
Auf ihre Frage folgt erst Mal Schweigen und dann lacht ihr Bettgenosse laut auf. Aynur zuckt erschrocken zusammen und schaut ihn dann lächelnd an. Sie weiss zwar nicht, was genau an ihrer Frage so lustig war, aber es freut sie, wenn sich der Rothaarige so darüber amüsieren kann. >Wie gesagt... ich heiße Keeshar... ich mache... Dies und Das...Ich denke, wenn du Geschichten magst, wirst du schnell welche über mich...< setzt der Einäugige lachend an und wird dann unterbrochen, als die Türe polternd aufgerissen wird und ein betrunkener Mann mit zerzaustem Haarschopf verdutzt in das Zimmer schaut. Keeshar dreht sich abrupt um, packt ein Messer unter dem Bett hervor und schaut angriffslustig zwischen Aynur und dem Fremden hin und her. Aynur ist selber überrascht von dem unangemeldeten Besuch und zieht Fragend die Augenbrauen in die Höhe. >Oh, hier ischt jemand...< lallt der Betrunkene und eine Alkoholfahne weht den Beiden entgegen. Die Rothaarige verzieht angewidert das Gesicht, als eine andere Dirne ins Zimmer tritt und den Störenfried am Arm packt und ihn wieder aus dem Zimmer zieht.  >Entschuldigt, wir wussten nicht dass du hier bist Aynur, mein Fehler... Los, Palet, komm mit...<

Lachend sitzt Aynur auf dem Bett und schüttelt den Kopf, amüsiert über diesen ungewöhnlichen Vorfall. Nicht oft streunen betrunkene Gäste ohne Begleitung in der Orchidee herum und öffnen dabei geschlossene Türen, denn meistens weiss jede Treppenkatze, wo genau ihr Besucherraum ist. Sie wendet sich an Keeshar, welcher immer noch etwas verdutzt, mit dem Messer in der Hand, neben ihr sitzt. Er legt seufzend den Dolch beiseite und wendet sich wieder seiner Gespielin zu. >Eine der Geschichten die du hören wirst ist, dass ich keinen ungebetenen und unerwarteten Besuch mag....< Die Dirne lächelt verständnisvoll und streicht ihm sanft über den Arm. Der Rothaarige blickt immer noch mit gefurchter Stirn zur Tür. >Palet? Palet die Ratte kommt hierhin? Angeblich soll er es in Verd geschafft haben, aus dem Kerker zu entkommen...< Er schaut Aynur fragend an und diese nickt lachend. „Nun ja…ob Ratte oder nicht…bei uns ist jeder Willkommen der einen genug grossen Geldbeutel besitzt. Und was Verd anbelangt, hast du richtig gehört. Ob Verd, Blurraent, Sûrmera oder Talyra spielt für Palet keine Rolle….er hat da seine Tricks.“

Die Dirne zwinkert Keeshar verschmitzt zu und dieser schaut sie fragend an. Leise klärt sie ihn auf, wie Palet seine Ausbrüche verübt und Keeshar scheint vom Wissen der Dirne sichtlich beeindruckt zu sein. „Nun, in meinem Beruf kann man sich einen ordentlichen Batzen dazu verdienen. Viele der Freier denken doch immer wir Dirnen sind naiv und dumm und deswegen geben sie uns Informationen, welche sie vielleicht besser für sich behalten hätten. Du scheinst da anders zu sein.“

Titel: Re: Die Schwarze Orchidee
Beitrag von Keeshar am 27. Juli 2008, 15:06 Uhr
Sie lächelt nur nickend, sagt nichts zu dem Messer, dazu, dass er sie schmerzhaft verletzt hätte, wenn Palet den Raum noch weiter betreten hätte.
Seltsame Frau...
>Nun ja…ob Ratte oder nicht…bei uns ist jeder Willkommen der einen genug grossen Geldbeutel besitzt. Und was Verd anbelangt, hast du richtig gehört. Ob Verd, Blurraent, Sûrmera oder Talyra spielt für Palet keine Rolle….er hat da seine Tricks.<
"Achso?" misstrauisch zieht der Rothaarige eine Augenbraue in die Höhe, starrt sie aus seinem verbliebenen Auge an, die Hure lächelt, und dann erzählt sie, wie die Ratte es geschafft hat, den Stadtwächtern zu entkommen, ihnen höchst erfolgreich und auf überraschenderseise aus dem Weg zu gehen.
Er schüttelt den Kopf, knurrt einen Moment lang, schnaubt dann laut aus...
"So eine Ratte... den Namen hat er wirklich zurecht..."

>Nun, in meinem Beruf kann man sich einen ordentlichen Batzen dazu verdienen. Viele der Freier denken doch immer wir Dirnen sind naiv und dumm und deswegen geben sie uns Informationen, welche sie vielleicht besser für sich behalten hätten. Du scheinst da anders zu sein.<
Hierauf sagt Keeshar nichts.
Soll sie doch selber herausfinden, dass er sich gut mit allen möglichen Huren stellt (ohne ihre sonstigen Aufforderungen nachzugehen) um an die nötigen Informationen zu kommen, die er braucht... dass ER also die Huren keineswegs für dumm und naiv hält, und dementsprechend aufpasst, was er sagt.

Nachdenklich schweigt er weiter, steht auf und geht an seine Kleidung, um dort nach seiner Geldkatze zu greifen.
"Dein Preis?"
Einen Moment lang meint er Enttäuschung in ihren Augen zu sehen, aber dann nennt sie, immer noch zuvorkommend lächelnd, die Summe, die er sofort abzählt und in ihre Hand legt.
Ein stolzer Preis für einige Entspannende Stunden und Aktivitäten. Aber nungut.
Dann greift er erneut in seinen Beutel, hält die glitzernde Münze hoch.
"Die Münze hier ist für die Geschichte über die Ratte."
Er legt sie ebenfalls in die Hand von Aynur. Und zaubert dann mit einem Taschenspielertrick eine Münze hinter ihrem Ohr hervor.
"Und diese Münze... ich sags mal so, wo die ist, sind noch weitere... aber die kommen erst zum Vorschein, wenn sie weitere Geschichten zu hören kriegen..."
Sie lächelt etwas breiter, nickt.
"Schick eins der Kinder, die immer aufm Marktplatz herumlungern los, wenn du was von mir willst, wenn du was interessantes hast."
Er zieht sich beinahe gelangweilt seine Hose wieder an, schweigt während die andere Wäsche folgt... und erst als er fertig ist, und seine gekaufte Ware wieder unter seinem Arm hat dreht er sich zu der Prostituierten um, zeigt ein leicht raubtierhaftes Grinsen während er sie anblickt.
"Ich werde hier ab und an vorbeischauen, denke ich... und zwar nicht nur, weil ich Geschichten so sehr mag..."
Dann deutet er eine leichte Verbeugung an und verlässt das Zimmer.

Als er die Orchidee verlässt, streckt er sich, hält einen Moment inne... ja, der Besuch hatte sich wirklich gelohnt.

Titel: Re: Die Schwarze Orchidee
Beitrag von Aynur am 21. Aug. 2008, 11:36 Uhr
Nach dem Keeshar das Zimmer verlassen hat, schläft Aynur noch eine Weile bis der Morgen anbricht und steht dann ausgeruht auf. Die Schlangenfrau sammelt ihre Kleidung zusammen, macht das Bett und bindet sich kunstvoll ein Tuch um ihren Körper, bevor sie nach Unten geht. Eine wirklich unterhaltsame Nacht und dieser Keeshar könnte für mich noch ganz interessant werden. Mit einem zufriedenen Grinsen, schliesst sie die Tür hinter sich zu und geht Barfuss über den weichen Teppichboden zur Treppe. Sotirios, welcher in Begleitung einer Kundin die Stufen hinaufkommt, wirft sie einen verschmitzten Blick und einen Luft-Kuss zu und geht dann gutgelaunt in die Baderäume. Auf ihren Weg begegnet sie einigen Treppenkatzen, welche sie interessiert mustern und hinter ihrem Rücken tuscheln. Die Konkurrenz wird in der Schwarzen Orchidee immer ganz genau angeschaut und beurteilt und so beachtet Aynur die anderen Dirnen kaum, als sie deren Weg kreuzt.

Nach einem erfrischenden Bad mit Lavendelseife, zieht sich Aynur ein paar frische Kleider an und geht nach unten in den Schankraum. Kunden hat es am frühen Morgen nicht sehr viele und so können die Dirnen ungestört ihr Frühstück zu sich nehmen. An diesem Morgen entscheidet sich Aynur für Früchte, zwei Scheiben Brot und etwas Käse, dazu eine Tasse Milch. Mit dem Essen verzieht sich die rothaarige Schönheit in eine Ecke und zerschneidet gemütlich einen Apfel, welchen sie dann in kleinen Stücken in den Mund steckt. Tabea, eine Treppenkatze mit langem, rotblondem Haar und den wohl längsten Beinen der Stadt gesellt sich zu ihr und lächelt sie freundlich an. „Guten Morgen Aynur, na hattest du eine gute erste Nacht hier?“ Aynur schaut von ihrem Teller auf und direkt in die funkelnden blauen Augen ihres Gegenübers. „Oh hallo Tabea. Schön dich anzutreffen. Ja, danke der Nachfrage. Ich hatte eine wirklich erfolgreiche Nacht.“ Ein Stück Käse wandert zwischen die vollen, roten Lippen und die Dirne lächelt vielsagend.


Die beiden Frauen nehmen gemeinsam ihr Frühstück ein, unterhalten sich über dies und jenes und natürlich werden auch die Mordfälle der letzten Monde thematisiert. „Wirklich schrecklich was mit diesen armen Mädchen passiert. Ich kann nur hoffen, dass es keine von uns erwischt als nächstes.“ Erzählt Tabea mit sorgenvollem Augenaufschlag. Aynur zeigt sich ungerührt und nickt bloss. „Ja, ich hoffe die schnappen den Mörder bald, sonst haben wir sicherlich bald einige Blaumäntel hier unten. Wobei…die würden sicherlich gut zahlen für einige Informationen und Dienstleistungen.“  Tabea schüttelt bloss den Kopf ab Aynurs Kaltherzigkeit, doch es ist bereits bekannt dass die schöne, charmante und immer gut aufgelegte Frau eine kalte Seite hat, welche gerade beim Thema Tod öfters zum Vorschein kommt. „So Tabea, ich sollte mich jetzt auf den Weg machen. Ich muss ein wenig Werbung machen für mich, also ziehe ich wohl ein wenig durch die Unterstadt und besuche ein paar bekannte Kunden.“ Die Rothaarige verabschiedet sich, steht vom Tisch auf und verlässt dann die Schwarze Orchidee um ein wenig über den Wolfsmarkt zu schlendern.

Titel: Re: Die Schwarze Orchidee
Beitrag von Sigourny am 09. Jan. 2010, 22:46 Uhr
Als sich Sig der schwarzen Orchidee nähert, hat sie fast das Gefühl heim zu kommen, jedenfalls ein bisschen. Immerhin war sie hier aufgewachsen, sie die Tochter einer der Treppenkatzen, die kurze Zeit in den Genuss kam, zur Orchidee aufzusteigen ehe ein allzu heißblütiger Freier sie in Sithechs Reich befördert hatte. Sig kann sich kaum an ihre Mutter erinnern, nur dass sie ihr immer Schlaflieder vorgesungen hatte. Sie soll sehr jung und sehr schön gewesen sein aber auch naiv und ein wenig leichtgläubig. Das immerhin behauptet Maura, die die kleine Sigourny aufgezogen hatte (sie war beim Tod der Mutter gerade fünf gewesen). Wie die alternde Dirne es beim Madame Grappa durchgesetzt hat, dass die Kleine bleiben durfte und später nicht automatisch zur Hure wurde, bleibt deren Geheimnis, nicht einmal Sig hat es je erfahren. Mit vierzehn hat sie das Bordell dann verlassen, bereits in diesem Alter eine geschickte Diebin und Einbrecherin. Wer der zahlreichen Freier ihr Vater ist, weiß sie nicht, aber nach Aussagen Mauras hat sie sein Hirn geerbt, denn von der naiven Art ihrer Mutter hat sie nicht einen Deut mitbekommen, ganz im Gegenteil.

Maura lehnt an einer der Säulen am Aufgang. Ein breiter Grinser breitet sich auf deren Gesicht aus, als Sig erkennt. >Was sehen meine alten Augen? Sigourny, die verlorene Tochter! Was treibt dich in den Schoß deiner heimatlichen Lasterhöhle? Doch wohl nicht doch der Wunsch zur Orchidee zu werden? < Mit Kennerblick mustert die Hure den wohlgeformten Körper der Diebin. Sig lacht. „Nein Maura du weißt: Ich verkaufe meinen Körper nicht. Wenn ihn ein Mann bekommt dann ist er entweder ein Geschenk von Herzen oder weil ich ihn oder irgendwas von ihm will! Und das ist was anderes als Geld!“ Sie zwinkert Maura zu. „Aber du hast recht, es hat einen Grund warum ich hier bin: Ich brauche deinen Unterstützung! Aber lass uns wo reden, wo wir ungestört sind!“ Maura nickt, hackt sich unter und führt die Diebin ins Innere der Orchidee.

Hier hat sich nichts verändert: In den Teppichen versinkt man nach wie vor und der Geruch nach schwerem Parfüm hängt überall. Gemeinsam gehen die beiden Frauen die Treppe empor in Mauras Zimmer. >Also was brauchst du? Bist du in Schwierigkeiten? < Die Ältere kommt geradewegs auf den Punkt. Sig schüttelt den Kopf. „Nein aber du musst mir einen Gefallen tun: Ich brauch was zum Anziehen!“ Maura zieht die Augenbrauen hoch. Sig beeilt sich zu erklären: „Ich hab ne ziemlich große Sache am Laufen aber dazu brauch ich…sagen wir mal Arbeitskleidung! Du verstehst?“ Die Treppenkatze grinst. >Pass bloß dass du dir nicht die Finger verbrennst! Wildern in der Unterstadt in den Revieren von Nurio Kulgur kann ins Auge gehen. < Sig winkt ab. „Nicht was du denkst! Zum einen ist es nicht hier in der Unterstadt und zum anderen solle nur die Ablenkung sein…aber muss dafür perfekt sein!“ >Und wer soll die Klientel sein?< „Bedienstete im Seeviertel!“ Maura stößt einen Pfiff aus! > Na dann wollen wir mal! < Mit diesen Worten beginnt sie in der Truhe zu kramen und zieht dann eine beinahe durchsichtige Bluse, ein schwarzes Mieder, das knapper nicht sein könnte und einen roten Rock heraus. Letzterer sieht auf den ersten Blick harmlos aus doch als Sig alles anprobiert, erkennt sie, dass selbiger an diversen Stellen geschlitzt ist – und wie hoch! Die Diebin grinst. „Genau das Richtige! Danke Maura! Wenn alles vorbei ist, kriegst dus wieder!“ Die alternde Hure winkt ab. >Lass stecken Mädchen! Ich pass da mein Lebtag nimmer rein und an dir sieht das Zeug gut aus und wer weiß…vielleicht hilfts dir zu nem besseren Leben!“ Ein kleiner Anflug von Schwermut klingt in ihrer Stimme mit. Sig umarmt ihre Ziehmutter wortlos. Maura erwidert die Umarmung ehe sie sich strafft. >Ich muss wieder runter, sonst macht die Grappa nen Aufstand! Schau noch mal vorbei an der Treppe ehe du gehst! < Sig nickt und sieht noch einige Minuten auf die Tür, durch die Maura verschwunden ist. Ein besseres Leben..wenn alles läuft wie geplant dann konnte das stimmen!



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