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Das Rollenspiel >> Die Unterstadt >> Totes End
(Thema begonnen von: Keeshar am 15. Feb. 2012, 11:28 Uhr)

Titel: Totes End
Beitrag von Keeshar am 15. Feb. 2012, 11:28 Uhr
Im Osten der Unterstadt befindet sich ein Viertel das von allen nur "Totes End" genannt wird.
Den Gerüchten nach ist das "Tote End" der letzte betretbare Bereich der Unterstadt, alles was weiter im Osten liegt ist nicht betretbar oder zu verschüttet.

Im Toten End stehen verschiedene Gebäude. Teilweise recht gut erhaltene Hütten aus den frühen Zeiten Talyras, teilweise Holzverschläge. Teilweise wurden Spalten im Fels wohnlich ausgebaut.
Inmitten dieser Ansammlung von Häusern unter der Erde lebt der übliche Abschaum der Unterstadt.
Diebe, Schmuggler und Huren leben beieinander, dazwischen Krüppel, Obdachlose und Straßenkinder. Sie alle haben im Toten End eine Möglichkeit um einen weiteren Tag zu überleben gefunden


Titel: Re: Totes End
Beitrag von Keeshar am 15. Feb. 2012, 11:39 Uhr
Ein Cardosser namens Keeshar ist der Herrscher des Toten End. Ihm gehorchen die Kriminellen, folgen seinen Befehlen.
Und nicht nur die Männer gehorchen Keeshar. Auch die meisten Frauen und Kinder sind ihm treu ergeben, denn Keeshar behandelt seine Gefolgsleute mit ausgesprochener Höflichkeit und Rücksichtsnahme –wenn es ihm nützt.

Mitten in dem Viertel namens „Totes End“  steht ein Haus, dass schon vor Urzeiten an der Oberstadt gestanden hat, bis es nach und nach in der Erde versank. Und genau in diesem Haus hat Keeshar sein Heim aufgeschlagen.
Das Haus besitzt Mauern aus armdicken Granitsteinen und mit Eisenstangen vergitterten Fenstern. Die Türen sind aus dicken Eichenbrettern gezimmert worden.
Es besitzt zwei Stockwerke und ein Dach, und nur die Götter wissen, wie es so lange stehen bleiben konnte, während eine neue Stadt über der alten errichtet wurde.
Das Haus hatte mehrere kleinere Zimmer, in denen Keeshar die Handlanger unterbringen konnte, denen er genug vertraute, im Keller lagerte der Rothaarige verschiedene Gegenstände, von Hehlerware über Waffen bis hin zu auf ehrlichem Weg gekauften Gegenständen.
In der oberen Etage wohnte Keeshar selber in zwei aneinanderliegenden Räumen, von denen der hintere mit dem Dachboden durch eine einfache Leiter verbunden war.  
Das Haus hatte auch einige Besonderheiten, von denen bis auf Keeshar niemand wusste – ein Fluchttunnel im Warenlager des Kellers, gerade hoch genug, dass ein Mann sich dort hindurch zwängen konnte und eine Ausstiegsluke in dem Dach, das aus Eichenschindeln gebaut worden war.

Titel: Re: Totes End
Beitrag von Uio am 15. Feb. 2012, 16:59 Uhr
Irgendwann im Herbst 510

(Der zweite Abend nach dem Vorfall am Strand)


Mühsam zwenkt sich der junge Hexer den schmalen Zugang zur Unterstadt hinunter. Immer wieder kratzen scharfe, spitze Steine an seiner Haut und fügen ihm kleine Kratzer zu. Ein paar mehr oder weniger macht nun wirklich nichts, denkt sich Uio und beißt vor Schmerzen die Zähne zusammen. Diese miese Made! Flucht er erneut über Kali Maya. Nur wegen ihr muss ich mich hier abmühen.
Um die guten Kleider nicht zu zerfledern, hat Uio sie ausgezogen und klettert, ein Bündel Kleidung mit dem Gürtel an seiner Hüfte gebunden, hinter sich her ziehend, mehr schlecht als recht durch den viel zu engen Gang. Verdammt! Verflucht! Die Wochen guter und vor allem ausreichender Nahrung haben ihn doch mehr in die breite gehen lassen als erwartet. Dazu kommt, das der schmächtige Junge einfach gewachen ist. Das letzte Stück zwenkt sich Uio durch ein enges Loch und landet unsanft auf dem Boden. Sein Sturz wird zwar etwas von dem Kleiderbündel abgefangen, aber ein kleiner Schmerzensschrei entfährt dem Jungen trotzdem. Tausende von Flüchen, die allesamt Kali treffen sollen, rasen durch seinen Kopf, während er sich wieder anzieht.

Den Kopf voll mit Gedanken und sehr damit beschäftigt, die Trauer und Angst wegzuschieben, erreicht Uio das Ostviertel der Unterstadt. Hier angekommen fühlt sich Uio, der sich nun Keylan nennen wird und das vermutlich für eine lange lange Zeit, plötzlich sicher. Ein eigenartiges Gefühl. Aber, ja! Wenn er wirklich in der nähe von Keeshar ist und die Gunst des Bandencheffs des Viertels hat...was sollte ihm dann noch passieren? Nichts jedenfalls, was er nicht kennt. Und mit ziemlicher Sicherheit würde er einiges lernen können. Aber auch auf eine Menge verzichten.

Ein letztes Mal seufzt er tief und biegt dann in die Gasse ein, wo Keeshars Haus steht.
In seinem Hals bildet sich ein Kloß, den er nur schwer heruntergeschluckt bekommt, als er die Gestalten sieht, die dort vor dem Haus stehen. Die sehen nämlich nicht so aus, als wäre mit ihnen zu spaßen.
Na los, Keylan, mach schon! Feuert er sich selbst an!

Der Junge nimmt alle Mut zusammen und geht geradewegs auf das Haus zu. Wie erwartet werfen ihm die weitaus älteren Männer düstere Blicke zu. Der ein oder andere grinst schmierig und manche schauen sich an und blicken dann wieder auf den Jungen. Du bist kein Angsthase Keylan! Genau Keylan ist kein Angsthase, komm schon. Ruhigen Schrittes geht er zwischen den Schlägertypen her mit einem wirklich mulmigen Gefühl im Bauch. Aber ihm bleibt keine andere Wahl. Zu diesem Gutmut oder wie der heißt, will er nicht gehen. Niemals! Das hätte sie wohl gern, dass sie über mich Bescheid weiß, weil ich ihren Rat annehme. Die Gedanken an die bleiche Made macht ihn wieder sauer und überdeckt seine Furcht vor dem Unbekannten oder den üblen Kerlen, die sich auf ihn stürzen könnten.

Aber es stürtzt sich keiner auf ihn! Es fragt ihn auch niemand, was er will. Es scheint als wüssten alle, wer er ist und wohin er will. Das gefällt dem Jungen nicht. Aber er kann es nicht ändern. Langsam geht er die Stufen zur Tür hoch und bleibt einen Moment vor der Tür stehen. Also gut! Langsam hebt er die Hand, die sich schwer wie Blei anfühlt, und klopft an die Holztür. Zu Uios Überraschung öffnet sich ziemlich rasch die Tür und der zahnlose Alte kommt mit einem wiederwärtigen Grinsen zum Vorschein.
"Jaaaa?", fragt er übertrieben langgezogen und der junge Hexer bekommt das Gefühl, dass er es eigentlich weiß, aber unbedingt von ihm hören will.
"Ich möchte zu Keeshar!", sagt er schnell heraus. Die Tür schwingt zu Uios Erstaunen nicht auf, sondern schließt sich wieder. Mit großen Augen steht er da und fragt sich was er tun soll, als die Tür wieder aufschwingt und der alte schmierige Mann mit der Glatze wieder dasteht.
"Keeshar lässt dich rufen, wenn er Zeit für dich hat!" Mit einem "Bams" geht die Tür wieder zu und wieder steht Uio/Keylan verdattert da und ...ja. Warten...hier...na toll! Knurrig verzieht der Junge einmal kurz das Gesicht, straft sich dann aber selbst in Gedanken einen Dummkopf. Was hast du gedacht, Uio, dass er dich mit offenen Armen empfängt, wenn du einfach abhaust und kein Wort sagst? Erinnere dich daran, wer er ist und hör auf zu nöhlen. Außerdem denk daran wer du bist, Keylan!!!

Den Umhang eng um sich gelegt, sitzt Keylan schon eine ganze Weile da, etwas abseits von den Männern, die ihn immer mal wieder mit einem fragwürdigen Blick bedenken, ihm aber nicht zu nahe kommen und ihn weitesgehend in Ruhe lassen. In dem Kopf des Jungen setzen sich immer wieder Sätze zusammen. Sätze, die er Keeshar sagen will und das möglichst nicht wie ein ängstlicher, dummer Junge! Mit den Händen zieht er den Stoff wieder enger um sich, ihm ist kalt! Aber was ist denn das? Die unverletzte Hand ertastet so etwas wie ein Loch...nein. Neugierig fährt die Hand weiter in das vermeidliche Loch hinein und siehe da...
Der Umhang, von dem er dachte er wäre Kalis Umhang ist in wirklichkeit ein weiter Mantel mit Ärmeln...Nathans Mantel! Interessiert, aber nicht zu auffällig duchsucht er die nun entdeckten Manteltaschen. Ein paar Knöllchen, ein paar Münzen und undiffinierbares Zeug, was er so nicht eindeutig ertasten kann.
Grade als er mit den Armen in die viel zu großen Ämel geschlüpft ist, öffnet sich die Tür und der Glatzkopf ohne Zähne erscheint wieder. Mit einem hinterlistigen Grinsen zeigt er auf Uio und winkt zu sich. "Keeshar hat jetzt Zeit!"

Die ganze Situation ist im unangenehm und so soll es auch sein, so vermutet Uio, nein natürlich Keylan! Der schmierige Glatzkopf, den er wirklich als gaffend und wiederlich empfindet, führt ihn durch den Flur in den Raum in dem Keeshar bereits auf ihn wartet. Mit ausdruckloser Miene, die eher unfreundlich wirkt, schaut er auf Keylan und macht keine aAnstalten, ihn in irgendeiner Form willkommen zu heißen. Ganz klar, das er ihn spüren lassen will, dass er derjenige ist, der hier das Sagen hat und eindeutig am längeren Hebel sitzt. Ja, Keylan willkommen in der Unterstadt! So selbstsicher wie es ihm nur möglich ist, versucht der junge Dieb ihm entgegen zu treten. Jedoch will er nicht zu frech oder unhöflich wirken. Kurz nickt er Keeshar zur Begrüßung zu und beginnt ruhig zu sprechen.

"Ich...hoffe...Ihr dachtet nicht, dass ich einfach verschwinde...ohne mich bei Euch zu bedanken!", der Junge mit den eigentlich rotbraunen Haaren schaut zu Boden. "Danke, Ihr habt mich aufgelesen und versorgt. Mir Essen gegeben und Kleidung!" Stille breitet sich zwischen den beiden aus und als Uio/Keylan weiterspricht schaut er auf und schaut Keeshar jetzt direkt in die Augen. "Ich weiß sehr wohl, dass ich in Eurer Schuld stehe! Und...Ihr sagtet, Ihr könntet jemanden wie mich vielleicht gebrauchen. Ich habe niemanden mehr und brauche Arbeit und ein Dach über dem Kopf...dazu kommt, dass ich mich vorerst nicht mehr in der Oberstadt blicken lassen kann!"

Titel: Re: Totes End
Beitrag von Keeshar am 17. Feb. 2012, 13:09 Uhr
Keeshar sitzt an einem Tisch, die Ellenbogen aufgestützt, die Arme verschränkt als der Bursche, Keylan hereinkommt.
Der Blick des Pockennarbigen verdüstert sich kurz, als er seinen Gast mustert.
Die Haare sind mit irgendetwas völlig verdreckt. Eine Mischung aus Schwarz und Braun. Die Haut selber sieht auch sehr verdreckt aus, auch wenn die Kleidung sauber ist. Und der Bursche trägt einen Mantel, den Keeshar zum ersten mal sieht.
Keeshar weiß, dass der Mantel kein Geschenk (oder zurückforderbare Leihgabe, je nachdem wie sich die Geschäftsbeziehung zwischen Keylan und ihm weitergeht) von ihm ist.
Der Mantel scheint auch nicht dem Burschen zu gehören, er passt ihm nicht. Naja, vermutlich hatte er ihn sich irgendwoher organisiert.

Keylan starrt mit herabhängenden Schultern auf den Boden.
>Ich...hoffe...Ihr dachtet nicht, dass ich einfach verschwinde...ohne mich bei Euch zu bedanken! Danke, Ihr habt mich aufgelesen und versorgt. Mir Essen gegeben und Kleidung!<
Keeshar schweigt, starrt den Burschen weiter an. Der hebt nun endlich den Blick.
>Ich weiß sehr wohl, dass ich in Eurer Schuld stehe! Und...Ihr sagtet, Ihr könntet jemanden wie mich vielleicht gebrauchen. Ich habe niemanden mehr und brauche Arbeit und ein Dach über dem Kopf...dazu kommt, dass ich mich vorerst nicht mehr in der Oberstadt blicken lassen kann!<
Immer noch schweigt Keeshar, lehnt sich zurück.
Dem Burschen ist die Situation sichtlich unangenehm.  Gut so.

"Ärger in der Oberstadt, hm? Deshalb also dieser Dreck auf deinem Kopf? Nette Verkleidung, Keylan."
Der Bursche errötet. Keeshar ignoriert es, und spricht weiter.
"Arbeit und ein Dach über den Kopf. Damit kann ich dienen."
Der Einäugige sieht ein Aufleuchten, ein Funkeln von Hoffnung den Augen seines Gegenübers. Zeit, einen leichten Dämpfer zu setzen.
"Allerdings müssen wir uns jetzt unterhalten, damit ich weiß, was für Essen du verdienst, und was für ein Zimmer. Das können Abfällen, die hier übrig bleiben, sein, oder gutes Brot, Fleisch, Gemüse.  Dass kann eine Schlafstelle draußen an der Wand sein mit einer einfachen Decke, oder ein Zimmer mit Bett und Kohlebecken."
Keylan nickt. Der Bursche weiß, dass er keine andere Wahl hat.
Und jetzt lacht Keeshar erst einmal herzlich auf. Genug Drohungen.
"Setz dich, Keylan, du siehst aus, als würdest du gleich wieder umkippen. Setz dich, setz dich!"
Der Rothaarige deutet auf einen Stuhl auf der anderen Seite des Tisches. Dann brüllt er laut, so dass Keylan zusammenzuckt: "TJES! Hier sind zwei hungrige Männer!"
Von draußen sind weitere, gedämpfte Schreie zu hören, Tjes sorgt dafür dass die Befehle weitergeleitet werden.
Keylan hat sich inzwischen hingesetzt, rutscht mit seinem Hintern hin und her, die Situation ist ihm ungemütlich.
"Also, Keylan. Zuerst kommst du in dem Zimmer unter, in dem du aufgewacht bist. Du musst zu Kräften kommen und die Wunde muss verheilen. Es nützt uns beiden nichts, wenn die Wunde sich entzündet und wir dir vielleicht noch mehr Finger abnehmen müssen. Wenn es dir besser geht, schauen wir uns nach einer anderen Bleibe für dich um."
Der Bursche starrt auf seine Hand, man kann eine Wut in seinen Augen erkennen.
Vermutlich hadert er mit seinem Schicksal. Kein Wunder. Aber damit muss er jetzt klarkommen.
"Natürlich erwarte ich Gegenleistungen für diese Versorgung. Loyalität ist mir wichtig. Aber ich denke das muss ich dir nicht sagen.
Im Moment liegen mir zwei Dinge auf dem Herzen. Erstens: Du sagst, du bist ein Hexer. Dass du Magie wirken kannst, habe ich gesehen. Aber erzähl mir einfach mal ein bisschen über dein Können. Und zweitens... sobald du gegessen hast...,"
Jetzt mustert Keeshar den Burschen das erste Mal mit einem offensichtlich abwertenden Blick.
"... sobald du gegessen hast und wir fertig geredet haben, nimmst du ein Bad. Deine Frisur sieht lächerlich aus und du stinkst. Ich mag sowas nicht."
Keeshar lacht auf, als er das verdutzte Gesicht von Keylan sieht.
"Also. Willst du mir vor dem Essen etwas erzählen, oder willst du dir erstmal den Magen vollschlagen?"

Titel: Re: Totes End
Beitrag von Uio am 20. Feb. 2012, 10:14 Uhr
"Ärger in der Oberstadt, hm?", beginnt de rothaarige Mann mit den Narben im Gesicht. "Deshalb also dieser Dreck auf deinem Kopf? Nette Verkleidung  Keylan." Ja deshalb, ich bin sicher du weißt, wovon ich rede!, denkt Uio bei sich, würde es aber niemals sagen . Das wäre sicher zu übermütig und feist!
"Arbeit und ein Dach über den Kopf. Damit kann ich dienen. Allerdings müssen wir uns jetzt unterhalten, damit ich weiß, was für Essen du verdienst, und was für ein Zimmer. Das können Abfällen, die hier übrig bleiben, sein, oder gutes Brot, Fleisch, Gemüse.  Dass kann eine Schlafstelle draußen an der Wand sein mit einer einfachen Decke, oder ein Zimmer mit Bett und Kohlebecken." Der Junge mit den schlammgefärbten Haaren nickt wissend nach Keeshars Ansprache. Auch wenn aus Uio, der in der Unterstadt geborene Dieb und bettelnden Straßenjunge mit magischen Fähigkeiten nun der Hexer, Dieb und gutgestellte von Keeshar namens Keylan werden soll. Er ist nicht dumm. Uio und Keylan wissen, dass er nicht das gemachte Bett zu erwarten hat. Aber er will sich auch nicht mit dem Minimum zufrieden geben. Er ist nicht zimperlich und kein Feigling!
Plötzlich beginnt Keeshar an zu lachen und bietet ihm an, sich hinzusetzen. Keylan nimmt sein Angebot an und setzt sich still auf den Stuhl gegenüber von Keeshar.

"TJES! Hier sind zwei hungrige Männer!", ruft Keeshar dann so laut, dass der ihm gegenübersitzende Junge zusammenzuckt. Zwei hungrige Männer. Uio mag es, wenn
er als Mann bezeichnet wird und nicht als Kind/Junge. "Also, Keylan. Zuerst kommst du in dem Zimmer unter, in dem du aufgewacht bist. Du musst zu Kräften kommen und die Wunde muss verheilen. Es nützt uns beiden nichts, wenn die Wunde sich entzündet und wir dir vielleicht noch mehr Finger abnehmen müssen. Wenn es dir besser geht, schauen wir uns nach einer anderen Bleibe für dich um." Bestätigend nickt Uio und hört Keeshar weiter zu.
"Natürlich erwarte ich Gegenleistungen für diese Versorgung. Loyalität ist mir wichtig. Aber ich denke das muss ich dir nicht sagen." Wieder nickt er und lächelt ein wenig.
"Im Moment liegen mir zwei Dinge auf dem Herzen. Erstens: Du sagst, du bist ein Hexer. Dass du Magie wirken kannst, habe ich gesehen. Aber erzähl mir einfach mal ein bisschen über dein Können. Und zweitens... sobald du gegessen hast..." Doch bevor Uio antworten kann, spricht Keeshar mit abwerteteten Blick weiter.
"... sobald du gegessen hast und wir fertig geredet haben, nimmst du ein Bad. Deine Frisur sieht lächerlich aus und du stinkst. Ich mag sowas nicht."
Uio ist erstaunt. Ein Bad? Wieder lacht Keeshar und fügt noch einen letzten Satz hinzu.
"Also. Willst du mir vor dem Essen etwas erzählen, oder willst du dir erstmal den Magen vollschlagen?"

"Nun ich, ähm...bin etwas verwirt. Aber, ich denke beim Essen redet es sich bestimmt leichter!"
Und Keylan beginnt leicht zu lächeln. Nach einer Weile wird den beiden, wie Keeshar sagte, Männen ein wahrhaft gutes Mahl aufgetischt. Uio staunt nicht schlecht. "Das sieht wirklich...gut aus. Ich sollte mir den Bauch vollschlagen. Wer weiß ob ihr morgen noch der Meinung seid, dass ich es verdiene", Keylan, nein Uio gewinnt etwas von seinem spitzbübischen Charm zurück und grinst passend frech zu seinen Worten. Er wartet einen Moment bis er weiter spricht, dann aber mit ernsterem Gesichtsausdruck. "Ich werde euch nicht enttäuschen Keeshar! Wenn ich für Euch arbeite, gebe ich mein Bestes, darauf könnt ihr einen lassen!" Er weiß, dass das ziemlich hoch angesetzt ist, aber was hat er schon zu verlieren und das er sein Bestes geben will, ist die Wahrheit. Schließlich gibt es einiges, was er zwar kann, aber auch noch lenen kann und will. "Ich beherrsche das Feuer!", fährt er weiter auf, "nunja, sagen wir mal so, ich abeite daran. Meine Macht sucht ihre Wege und ich lerne, sie zu nutzen. Ich übe zweimal am täglich. Morgens und Abends!" Das entspricht nur zum Teil der Wahrheit, aber er nimmt es sich vor, es zukünftig zu tun. Diese Konzentrationssache, die Nathan ihm immer wieder jeden Tag einbläuen wollte und hat, zeigt nun auf besondere Weise seine Wirkung. Der junge Hexer nimmt sich vor, nun zwei Mal am Tag zu üben. Was genau und wie er das machen will, daran denkt er jetzt nicht, aber er ist sich sicher, er wird einen Weg finden.

Titel: Re: Totes End
Beitrag von Keeshar am 22. Feb. 2012, 19:13 Uhr
>Das sieht wirklich...gut aus. Ich sollte mir den Bauch vollschlagen. Wer weiß ob ihr morgen noch der Meinung seid, dass ich es verdiene< grinst Keylan frech.
Wirklich, ein Spitzbube denkt sich Keeshar, und ein kleines Lächeln erscheint auf seinen Mundwinkeln, um sofort wieder zu verschwinden.
Auch der freche Unterton in Keylans Stimme verschwindet schnell
>Ich werde euch nicht enttäuschen Keeshar! Wenn ich für Euch arbeite, gebe ich mein Bestes, darauf könnt ihr einen lassen!<
Keeshar schüttelt kurz den Kopf wegen der Sprache des Burschens. Dann lacht er kurz wieder auf, nickt dem Burschen aufmunternd zu. Und der Bursche fährt fort, die Fragen des Einäugigen zu behandeln.
>Ich beherrsche das Feuer! Nunja, sagen wir mal so, ich abeite daran. Meine Macht sucht ihre Wege und ich lerne, sie zu nutzen. Ich übe zweimal am täglich. Morgens und Abends!<
Mehrere Fragen kommen in Keeshar auf, die er erstmal für  sich behält.
Ein Hexer...lehrling also. Sicherlich hatte der Bursche auch einen Lehrer oder Meister oder wie immer man so jemanden schimpfte. Wo war der Meister? Wusste er, dass sein Lehrling sich in der Unterstadt herumtrieb? Und vorallem: Könnte es Probleme geben, wenn er herausfinden würde, dass sein Lehrling sich bei Keeshar und seinen Männern aufhielt...
Fragen über Fragen... aber die konnte er noch einige Zeit später beantworten.
Er nickt nur. Übungen sind immer gut.
"Einverstanden. Aber übertreibe es nicht, die nächsten Tage musst du dich erholen. Ich werde ab und an nach dir sehen.
Wenn du Probleme haben solltest, die du mit mir besprechen willst.. wende dich an Tjes. Er ist meine rechte Hand, und wird dich dann zu mir bringen. Außerdem bringt er dir alles, was du für deine magischen Übungen brauchen solltest. Und du kannst dich auch bei sonstigen Fragen an ihn wenden. Und ich ziehe mich jetzt auf mein Zimmer zurück, ich muss noch einige Sachen erledigen. Tjes zeigt dir auch nachher, wo du das Bad zu dir nehmen kannst."
Mit diesen Worten steht Keeshar auf, verlässt das Zimmer und begibt sich in sein eigenes Zimmer auf dem Dachboden.

Am nächsten "Tag" sucht Keeshar seinen Gast auf. Kurz klopft er an die Tür, um dann einzutreten.
Keylan steht mit einer Schere in seiner gesunden Hand vor einem Spielgel. Er ist gerade dabei, sich eine Strähne aus seinen nun wieder sauberen Haaren heraus zu schneiden.
Da weder die Schere, noch der Spiegel zuvor in Keylans Zimmer waren, muss der Bursche Tjes darum gebeten haben.
"Keylan... du magst ein Mann sein, der Feuer beherrscht. Aber die Schere und das Haare schneiden beherrscht du nicht. Ich schick dir nachher eine der Frauen vorbei, die übernimmt das dann für dich. Wie geht es deiner Hand?"
Kurz wartet er die Antwort ab, um dann recht schnell auf den Punkt zu kommen, warum er zu Keylan gekommen ist.
"Keylan... ich habe eine Frage an dich. Du bist gestern ja von hier verschwunden. Oh, dafür brauchst du dich nicht entschuldigen, du bist hier ein freier Mann, der dieses Haus jederzeit verlassen darf udn auch verlassen durfte.
Was ich mich aber frage ist eher... wo bist du hin gegangen? Ich meine, in ein Haus rein zu gehen und es dann nicht mehr zu verlassen ist seltsam. Aber gleichzeitig dann an einer anderen Stellung wieder aufzutauchen... Verzeih wenn ich so direkt bin, ich denke mir, dass du als junger Hexer dazu nicht in der Lage bist, oder? Also, was wolltest du da?"
Keeshar lächelt sein Gegenüber freundlich an, während es in dem Auge aufblitzt.

Titel: Re: Totes End
Beitrag von Uio am 27. Feb. 2012, 17:14 Uhr
Nun sich schon drei Tage vergangen und er hat keinen Hinweis darauf, was mit Nathan geschehen ist. Schlimmer noch, er kann sich nicht mehr in die Oberstadt wagen aus der Befürchtung heraus, dass sie ihn suchen, was Uio ganz gewiss für logisch hält. Nachdem er sich gestern den Bauch wortwörtlich vollgeschlagen hat und dann auf Keeshars Wunsch hin ein Bad genommen hat, saß er noch lange wach da und dachte nach. Nathan, wo er wohl ist? Wie es ihm geht? Verdammt und er kann nicht nach ihm suchen gehen, keine Nachforschungen anstellen. Kali ist mit Zoe sicher über alle Berge und über die biestige Made kann er wohl nichts herausfinden, zumal er sich in die Oberstadt begeben müsste und das ist ihm klar, sollte er die nächste Zeit unterlassen. Zoe...was aus ihr wohl wird? Trauer schleicht sich in sein Herz und lässt es schwer werden wie einen riesigen Stein. Er vermisst sie und ihr Lächeln. Ja er vermisst sogar Nathan und seinen grimmigen Gesichtsausdruck. An Aurian denk er auch kurz und an den Wolf, bei dem er hofft, dass er ihm ordentlich zugesetzt hat. Mit Hunden konnte er noch nie gut. Hunde sind meist dazu da, etwas zu bewachen oder zu beschützen. Diebe und Hunde, eine nicht glückliche Konstellation, dass hat Uio schon früh gelernt! Dieses mal jedoch hat er weder etwas geklaut, noch sonst was. Er hatte Angst ja, und sicher, er hat Aurian de Winters Haus angezündet...aber immernoch ist es ihm ein Rätsel, warum die Magierin ihren Hund, an den sich Uio aus der Zeit im Anwesen nicht erinnern kann, auf ihn gehetzt hat.
Mit einen Seufzen steht der junge Hexer Keylan von seinem Schlafplatz auf und schüttelt die schlechten Gedanken und Träume ab, die ihn immer wieder heim suchten. Er reckt und streckt seine Glieder und verzieht das ein und andere mal sein Gesicht. Seine Schulter nimmt ihm den Zusammenprall mit dem Untier noch übel. Aber das ist garnichts im Vergleich zu seiner Hand, diese brennt zieht und kneift fürchterlich. Er muss sich immer wieder zurück halten, nicht zu katzen oder seine verstümmelte Hand einfach mal zur Faust zu ballen. Gerade das tut höllisch weh!
Vosichtig fährt er mit der Hand, die fest in dem Verband steckt und nur die drei gesunden Finger herausschauen, durch seine Haare. Vermutlich sieht er aus wie ein zerpflückter Wischlappen. Der Junge grinst etwas und geht zur Tür.
Tres, der alte Glatzkopf, der nach Aussage von Keeshar seine rechte Hand ist, kommt Keylans Wunsch, ihm einem Spiegel und einer Schere zu geben recht schnell nach. Keylan betrachtet den Alten skeptisch. Er hat sowas Lauerndes, Beobachtendes wie er dasteht, in leicht gebückter Haltung und zahnlos grinsend. Gestern schon war es ihm nicht wohl dabei, das der zahnlose Greis immer in der Nähe herumschwänzelte, während er ein Bad nahm. Aber Uio/Keylan ist klar, dass er sicher von seinem Boss den ein oder anderen Auftrag hat. Was bedeutet, ihn den jungen Hexer im Augen zu behalten. Keeshar wäre auch dumm, würde er dies nicht tun, und für dumm hält Uio/Keylan den Mann nicht. Im Gegenteil!

Gerade als er sich eine Haarsträhne abschneiden will, öffnet sich nach einem leichten Kopfen die Tür. Keeshar betritt den Raum. Der Junge nickt ihm zur Begrüßung zu und auch Keesahr nickt kurz bevor, er dann gleich zur Sache kommt."Keylan... du magst ein Mann sein, der Feuer beherrscht. Aber die Schere und das Haare schneiden beherrscht du nicht. Ich schick dir nachher eine der Frauen vorbei, die übernimmt das dann für dich. Wie geht es deiner Hand?"
Ja Uio/Keylan wächst wieder um ein paar Senkel als Keesahr ihn erneut Mann nennt. Das gefällt dem rothaarigen Hexer! "Es nervt mich, dass ich sie nicht so bewegen kann, wie ich es will, aber ich denke, sonst geht es schon ganz gut.", antwortet der Junge gelassen und fügt etwas leiser hinzu, "Kann froh sein, dass ich sie noch so habe! Das war ein ganz schön großes Vieh! Man, wie ich Hunde und diese Wölfe hasse, der soll mir mal nochmal begegnen!"
Kurz macht er ein grimmiges Gesicht und legt die Schere weg. Ja, soll ihm doch wer anders die Haare schneiden, mit links klappt es noch schlechter als mit rechts und die Hand kann er gerade nicht benutzen."Keylan... ich habe eine Frage an dich.", fährt Keeshar fort und der Junge dreht sich in seine Richtung, hört ihm ruhig zu und schaut ihn an. "Du bist gestern ja von hier verschwunden. Oh, dafür brauchst du dich nicht entschuldigen, du bist hier ein freier Mann, der dieses Haus jederzeit verlassen darf udn auch verlassen durfte. Was ich mich aber frage ist eher... wo bist du hin gegangen? Ich meine, in ein Haus rein zu gehen und es dann nicht mehr zu verlassen ist seltsam. Aber gleichzeitig dann an einer anderen Stellung wieder aufzutauchen... Verzeih wenn ich so direkt bin, ich denke mir, dass du als junger Hexer dazu nicht in der Lage bist, oder? Also, was wolltest du da?"
Uio/Keylan schluckt einen gehörigen Spuckeklumpen herunter. Was, was soll er ihm jetzt sagen, verdammt! Er hat ihn wirklich beobachten lassen und ihn bis zu Kalis Haus verfolgen lassen. Er hatte kurz mal daran gedacht, aber das Risiko in Kauf nehmen müssen, um dem Wunsch seines Meisters nachzukommen. Kali bescheid geben! Eine kurze und eindeutige Antwort, die keine weiteren Fragen aufwirft und seinem Gegenüber das Gefühl gibt, er lügt nicht, wird mit der Zeit die bereits versteicht immer unwahrscheinlicher. Der Junge atmet ruhig ein und aus und sucht in seinem Kopf nach der geeigneten Antwort. Das Auge des Rothaarigen mit den vielen Pockennarben funkelt interessiert. "Also gut ich...", beginnt er und holt tief Luft, "ich hatte etwas zu erledigen. Ich hatte Ärger in der Oberstadt, wurde von diesem Mißtvieh angegriffen und hab mich hier hin geschleppt. Zwei Tage ausgeschaltet und ...ja, ihr versteht sicher, dass es da einige Dinge gibt die...zu erledigen sind!" spricht er forsch und gespannt schaut er auf Keeshar. Wird ihn diese Antwort zufriedenstellen oder wird sein Gönner ihn weiter bearbeiten? Ihm klar machen, wer hier der Boss ist und was er ihm schuldet? Uio/Keylan ist sich fast sicher, dass Keeshar nur selten zweimal nachfragen muss und ganz sicher seine Mittel hat, das was er will zu erfahren. Also ist es dumm von ihm so forsch zu sein oder vielleicht genau das richtige?

Titel: Re: Totes End
Beitrag von Keeshar am 04. März 2012, 23:43 Uhr
>Man, wie ich Hunde und diese Wölfe hasse, der soll mir mal nochmal begegnen!< schimpft Keylan mit einem grimmigen Gesichtsausdruck.
Keeshar antwortet auf diese Aussage nur mit einem leichten Knurren. Immerhin konnte er selber Wolf sein, wenn er wollte. Dementsprechend fühlte er sich durch diese Aussage doch ein klitzeklein wenig angesprochen und angegriffen. Aber dieses Gefühl schiebt der Rothaarige schnell wieder zur Seite, er muss sich auf das Gespräch konzentrieren.
Sein junges Gegenüber ist von der Frage recht überrumpelt. Er stockt, überlegt, bis er zu einer Antwort ansetzt.
>Also gut ich... ich hatte etwas zu erledigen. Ich hatte Ärger in der Oberstadt, wurde von diesem Mißtvieh angegriffen und hab mich hier hin geschleppt. Zwei Tage ausgeschaltet und ...ja, ihr versteht sicher, dass es da einige Dinge gibt die...zu erledigen sind!<
„Zu… erledigen.“ Keeshar lächelt, nickt. „Ja, ich verstehe. Manchmal muss man sowas tun. Danke jedenfalls, dass du uns einen Weg nach oben gezeigt hast, den vorher hier keiner aus der Unterstadt kannte. Ich denke, ich werde einige Männer dort lassen, die den Eingang und den Ausgang bewachen. So ein Weg ist eine Goldgrube. Lebt dort oben irgendjemand, der sich von meinen Männern gestört fühlen könnte?“
Immer noch lächelt Keeshar zuvorkommend freundlich.
Innerlich ist er kurz davor, dem Burschen eins zu scheuern. Einerseits ist er beeindruckt, dass dieser dürre Hexer nicht verraten will, wen er da oben getroffen hat. Das zeugt von einem gewissen Ehrgefühl. Andererseits… dass Keylan ihn so abwimmeln wollte, konnte er nicht durchgehen lassen.

Titel: Re: Totes End
Beitrag von Uio am 06. März 2012, 10:37 Uhr
"Eine Goldgrube, hn?", grummelt der Junge grade so laut das Keeshar ihn verstehen kann. Innerlich verflucht er sich gleich zweimal. Einmal weil Keeshar es wirklich in Erwägung zieht, in seiner Vergangenheit zu bohren und somit ihn noch mehr von sich abhängig machen will und zweites weil Kali recht hatte. Und der zweite Grund bohrt sich mit üblem Gefühl tiefer in ihn hinein.
>>"Dieser Ort war sicher, aber Dank DIR und Nathanael ist es damit vermutlich erst einmal vorbei. Falls dich jemand dabei gesehen hat, wie du den Zugang im Allerley Gifte benutzt hast, wird derjenige das früher oder später auch schaffen. Und wenn dir jemand gefolgt ist, der sich nur halbwegs schlau anstellt, dann wartet er in aller Seelenruhe irgendwo ab, bis du wieder auftauchst." << er hatte es nicht wahrhaben wollen! War noch von den Vorfällen am Strand geschwächt, so aufgebracht wegen Kali und ihrer zickigen Art und ja ganz und gar stur. Er hatte ihr entgegen gebrüllt, dass er jemanden ins Haus zu ihr schicken würde und diese dann ihr Haus auseinander nehmen würden. Wie recht er doch da gehabt hatte...nunja jedenfalls was den letzten Teil betrifft. Uio hofft das Kali Wort gehalten hat und sich mit Zoe und ihrem Balg aus dem Staub gemacht hat und vorerst nicht wiederkommt! Nun und wenn, die giftige Made kann sich sicher wehren. Solang Zoe in Sicherheit ist...
Misst!
Stille ist eingekehrt in dem Zimmer, in dem er vor einigen Momenten noch allein stand und versuchte sich die Haare zu schneiden. Keeshar beobachtet ihn genau. Keylan versucht sich nichts anmerken zu lassen, aber Uio kann schwerlich seine Gefühle im Zaum halten. In ihm brodelt es, er ist unsicher und hat viel zu viel Zeit vergehen lassen, um zu antworten.
"Na, wenn ich Euch diese Goldgrube eingebracht hab, müsstet ihr mir doch danken!", sagt er frecher als er beabsichtigt und bemerkt wie Keeshar sich anspannt. Diese Haltung kennt er nur zu gut. Noch ein Fehler Uio und du bekommt eine geknallt, denkt er sich.
"Ihr könnt sie haben, diese Goldgrube!" Keeshars Augen werden schmal und Uio schluckt schwer. Was soll er ihm sagen?"Da ist niemand!", bringt er dann heraus und hofft, dsas die Sache damit erledigt ist. Vorerst! Uio/Keylan spürt das Keeshar irgendwann eine klare Antwort und klar Verhältnisse will. Aber er hoff das dies nicht heute ist. Er muss nachdenken!
Eine ganze Weile schaut der Bandenchef des Toten Ends auf den Jungen, den er aufgenommen hat und sogar im Begriff ist gesund zu pflegen...und für was? Das wird sich noch zeigen.
Schließlich verlässt Keeshar das Zimmer. Bevor er die Tür schließt, dreht er sich um, blickt noch mal zu Keylan: "Übrigens... oben wird ein Hexer gesucht. Ein Bürschchen in deinem Alter namens Uio. Du solltest dich hier unten versteckt halten, nicht dass du mit diesem Bürschchen verwechselt wirst..."
Und nun entgleitet dem Jungen ein leiser Fluch, der Keeshar als Antwort reichen müsste, wenn er es nicht schon längst wusste.
Mit einem Grinsen, das so ziemlich alles bedeuten könnte, schließt Keesahr die Tür und lässt den jungen Hexer mit sich und seinen Gedanken allein.

Titel: Re: Totes End
Beitrag von Keeshar am 07. März 2012, 12:59 Uhr
In dem Burschen brodelt die Wut, das spürt der Pockennarbige.
Vermutlich ist Keylan auf ihn, Keeshar wütend. Vielleicht auch über sich selbst, immerhin hatte der Bursche diesen Weg gezeigt und offenbart - was bestimmt nicht im Sinn.
Und der Bursche reagiert trotzig und frech.
>Na, wenn ich Euch diese Goldgrube eingebracht hab, müsstet ihr mir doch danken!<
Nur sehr mühsam kann Keeshar sich doch zurück halten, um diesem Burschen nicht eine zu scheuern.
>Ihr könnt sie haben, diese Goldgrube! Da ist niemand!<
Verdient hätte es Keylan für diesen Spruch. Allerdings hat Keeshar das Gefühl, dass der rothaarige Bursche dann vielleicht das Weite suchen könnte. Versprechen, für ihn zu arbeiten, hin oder her.
Er will den jungen Hexer nicht verschrecken. Also steht er nach einem Moment der Stille Zähneknirschend auf und verlässt das Zimmer, bevor ihm die Hand doch noch ausrutscht.
Doch dann hält er doch nochmal kurz inne.
"Übrigens... oben wird ein Hexer gesucht. Ein Bürschchen in deinem Alter namens Uio. Du solltest dich hier unten versteckt halten, nicht dass du mit diesem Bürschchen verwechselt wirst..."
Der Einäugige hört noch den Fluch von Keylan, während er die Tür zuschließt. Ein Lächeln kann sich der Einäugige dann doch nicht verkneifen.
Keeshar weiß, warum er den jungen Hexer gefragt hatte, wie er ihn nennen soll. Natürlich hat der Bursche seinen echten Namen nicht gesagt.
Uio oder Keylan. Das war dem Herren vom Toten End egal. Auch die Vergangenheit des Burschens war egal, solange sie Keylans Arbeit nicht beeinträchtigt.
Dass der Bursche an der Oberfläche gesucht wird, hat zumindest erstmal einen Vorteil für Keeshar - Keylan musste erstmal in der Unterstadt bleiben.

Die nächsten Tage kommen und vergehen rasch.
Keeshar hat erst einmal darauf verzichtet, die "Goldgrube" in die Keylan hinein verschwunden ist, genauer zu untersuchen.
Stattdessen hat er Wachposten davor gesetzt, die den möglichen Eingang zur Oberstadt scharf bewachen. Sie haben den Befehlt, jeden zu verjagen, der zuviel Interesse an diesem Gebäude zeigt - aber ansonsten sollen sie nur beobachten. Er hat ihnen eindeutig klar gemacht, was passiert, wenn sie doch zu neugierig sein sollten. Es wurde um vieles schwieriger, seine Nase in fremde Angelegenheiten zu stecken, wenn man keine eigene Nase mehr hatte.

Keylan ist erstmal in Keeshars Heim geblieben. Der Bursche hatte dem Cardosser anfangs unsichere, misstrauische Blicke zugeworfen. Vermutlich wegen dieser… Diskussion wegen dem geheimen Zugang zur Oberstadt.
Aber Keeshar hatte freundlich weitergelächelt, hatte das Thema nicht mehr angesprochen, und hatte den Burschen stattdessen dazu angehalten, sich einerseits genug Ruhe zu gönnen, dass die Wunde gut verheilt, sich aber andererseits um seine Übungen zu kümmern.
Diese Übungen hatten dann dazu geführt, dass Keylan eine eigene Unterkunft bekommen hat. Tjes war eines Tages entsetzt und wütend zugleich in Keeshars Arbeitszimmer gestürmt, und hatte sich über Keylan beschwert.
>Der Bursche hat den Hocker brennen lassen, während ich neben dem Hocker stand. Der wollte mich anzünden, Boss, du weißt ich bin dir loyal und stell deine Anweisungen nicht in Frage… aber der Bursche muss aus dem Haus, oder ich such mir eine andere Stelle zum Schlafen!<

So hat Keeshar zuerst ernsthaft mit dem rothaarigen Burschen gesprochen. Hat Keylan auf den Kopf zugesagt, dass er sich zu wenig konzentriert, und dass seine Gedanken zu schnell abschweifen – und dass deshalb andere Sachen in Flammen stehen, als er eigentlich zuerst denkt.
Deshalb hatte er dem jungen Hexer eine Konzentrationsübung bei gebracht, die er selber nutzt, wenn er zu wütend ist, und das Tier in ihm zu sehr ausbrechen will.
Außerdem wird Keylan kurzerhand ausquartiert. Er bekommt einen „Raum“ etwas abseits von den belebten Plätzen im Toten End, ein steinernes Gebäude, das Flammen aushalten müsste, und passenderweise auch einen Brunnen in der Nähe hatte, aus dem man Löschwasser holen konnte.
Nunja, zu was anderem als Löschwasser war dieser Brunnen nicht mehr zu gebrauchen, aber das war in dem Fall absolut nebensächlich.
So sind alle zufrieden. Keylan hat seine eigene Bleibe, steht weiterhin unter Keeshars Schutz und wird von ihm auch versorgt, Tjes läuft weniger Gefahr in Brand gesteckt zu werden, und Keeshar hatte weiterhin seinen FeuerhexerLehrling, den er weiter auf seine Seite ziehen kann.

Titel: Re: Totes End
Beitrag von Uio am 08. März 2012, 10:05 Uhr
1 Monat nach dem Vorfall am Strand 510

Langsam bilden sich kleine Schweißperlen auf der Stirn und der Blick des Jungen wird noch ein bisschen ernster. Los komm schon, komm schon!, konzentriert schaut Uio/Keylan auf die Kerze vor ihm. Seine rechte Hand, die vor Energie nur so kribbelt, ist zur Faust geballt. Gleich! Ruhig und tief atmet der Junge ein und aus, ein und aus, ein und aus! Dann mit einer ruckartigen Bewegung, bei der er gleichzeitig die Zähne aufeinander beißt, öffnet der die Faust. Knisternd und lodernd beginnt der Docht sich an der Kerze zu entzünden. Die Flamme ist groß und beginnt sofort, das Wachs der Kerze anzugreifen, zu verschlingen. Ein Lächeln legt sich auf die Lippen des Jungen.
Aber der junge Hexer ist noch nicht fertig! Eine Schweißperle rinnt von seiner Strin hinab an seiner Schläfe. Wieder wird sein Blick ernst und starr auf die Kerze. Tief holt er Luft und schließt dann die Faust. Diesmal muss es klappen! Uio/Keylan konzentriert sich auf die Kerze und seine Hand.

Er hat herausgefunden, dass die rechte Hand, die Hand die nur noch 3 und einen Halben Finger hat, seine magiestarke Hand ist und wenn er sie in seine Übungen mit einbezieht, die Chance auf Erfolg oder gelenkte Magie steigt. Doch zur Zeit läuft es nicht gut. Besser als noch vor ein paar 7 Tagen aber bei weitem nicht gut! Immer wieder funktionieren seine Vorhaben etwas zu entzünden nicht oder es fängt etwas anderes Feuer. Oder es entzündet sich einfach irgendetwas, wenn er es garnicht will. Was ihm erstens eine andere Unterkunft einbrachte und zweitens ein ziemlich ernstes Gespräch mit seinem Boss! Keeshar!
Er konzentriert sich nicht genug. Das sagte sein Meister auch immer, was vermutlich der Wahrheit entspricht, aber das ist leichter gesagt, als getan! Konzentration war bisher nicht unbedingt eines seiner Stärken gewesen.  Zu Uios/Keylans erstaunen nahm sich der pockennarbige Mann Zeit und zeigte ihm einige ihm bisher unbekannte Konzentrationsübungen. Nun zeigen ist gut. Keeshar sagte ihm genau, was er wie tun muss und wollte dabei zusehen, bis es zu seiner Zufriedenheit funktionierte. Zeit, ja Zeit hatte Uio/Keylan nun genug. Und diese Zeit verbrachte er Größtenteils damit seine Übungen zu machen.

Das Wachs der Kerze brennt schnell und zischend hinunter und beklext den Steinboden in Uios/Keylans Zimmer, das sperrlich eingerichtet ist und Steinwände besitzt. Alles was auch nur ansatzweise brennen könnte, hat er aus dem Zimmer verbannt außer Kerzen zum täglichen Üben!
Wieder konzentiert sich der Junge stärker auf das Feuer der Kerze, doch anstatt das die Flamme kleiner wird züngelt sie wie eine Schlangenzunge nach allen Seiten und hätte um ein Haar seine Hand erwischt.
"Verdammt! Los geh aus, geh schon!!!", knurrt er und spürt zu seiner eigenen Überraschung wie das Mana in seinen Andern stattdessen noch stärker, kribbeliger wird und gleichzeitung die Schlangenzungen sich einrollen und eine Kugel bildet. "Nein , nicht!", leichte Panik erfüllt ihn, als er aufspringt und einen der Wassereimer nimmt und diesen auf die flackernde Kugel leert, die sich nun von der Kerze gelößt hat. Blubbelnd und zischend erlischt die Kugel etwas, um kurz danach wieder aufzuflammen. Doch Uio hat den nächsten Eimer und ergießt diesen über sein Magiefeuer.

Erschöpft und müde sinkt der rothaarige Junge auf seinem Nachtlager zusammen. Laut und tief atmet er aus und schaut auf das Chaos in seinem Zimmer. Egal er kann morgen noch aufräumen oder es einfach liegen lassen, wen kümmerts. Das war knapp und Keeshar sollte nach Möglichkeit nichts von einem "fast" Unglück erfahren. Nach dem ersten Vorfall wollte Keeshar jemanden suchen, der ihn mehr Übungen zeigen kann, was Uio/Keylan vehement abgelehnt hat. Er hat einen Meister und braucht keinen "Neuen"!
Bevor er dann die Augen schließt und einschläft denkt er an Nathanae,l über dessen Verbleib er nur Mutmaßungen anstellen kann und an Zoe die er jeden Tag mehr vermisst!

Titel: Re: Totes End
Beitrag von Keeshar am 09. März 2012, 14:27 Uhr
Unsanft wird Keylan aufgeweckt. Jemand zerrt ihn von der Pritsche, die seine Schlafstätte ist herunter, stellt ihn unsanft auf die Beine. Die gleiche Person hält ihn mit einem Arm den Oberkörper und die Arme fest, so dass sich der junge Hexer nicht rühren kann. Die andere Hand hält von hinten den Mund zu.
Der junge Hexer reagiert panisch, versucht sich zu befreien, versucht zu schreien. Doch die Schreie werden von der Hand abgehalten aus dem Mund heraus zu kommen.
Auch die Arme kann der schmächtige Jugendliche nicht befreien, sie werden zu gut festgehalten.
Also bleibt dem jungen Hexer nur übrig, verzweifelt zu strampeln, nach hinten aus zu treten und sich zu winden.

Schließlich reicht es dem Angreifer. Bisher hat er den Burschen nur festgehalten. Jetzt nutzt der Angreifer etwas mehr Kraft, zieht den Kopf nach hinten.

„Keylan! Jetzt sei endlich still! Ich bin es, Keeshar! Bei allen Göttern, beruhige dich!“
Die Stimme klingt eindringlich in Keylans Ohr, doch gleichzeitig ist sie erstaunlich ruhig, fast sanft.
Und tatsächlich, sobald die Gegenwehr bei dem jungen Hexer etwas  nachlässt, wird auch der Griff lockerer.
„Tut mir leid, dass ich dich so wecken musste. Ich hab nur keine Möglichkeit gesehen, dich vor zu warnen.“
Immer noch spricht Keeshar mit einem beruhigenden Unterton auf Keylan ein (soweit das überhaupt durch das ständige Knurren in der Stimme möglich ist)
„Weißt du, Keylan, dass du das Pech anziehst wie die Scheiße die Fliegen? Jetzt grade sind einige Männer auf dem Weg zu dir. Sie wollen dich holen, und zwar mit etwas mehr Gewalt, als ich es jetzt grade machen muss. Ein Misthaufen namens Gero scheint sie losgeschickt zu haben. Sie wollen dich an diese Magierhündin von der Steinfaust verkaufen, die dich hier unten sucht.“ Kurz spuckt Keeshar auf den Boden, als er den Namen der Steinfaust erwähnt. Dann spricht er ruhig weiter.
„Und die Männer sind nicht die einzigen, die dich suchen. Bisher hab ich den Ärger durch diese Magierhündin von dir fern halten können, aber sie sorgt für zuviel Ärger hier unten. Die Leute wollen sich lieber mit mir anlegen, als mit der Steinfaust. Und den Ärger kann ich nicht gebrauchen, so leid das mir für dich tut. Ich muss dich also loswerden.“
Keylan reißt die Augen weit auf, beginnt sich wieder zu winden. Doch er bleibt immer noch derselbe schmächtige Jugendliche, der gegen die Kraft von Keeshar keine Chance hat. Der Mann zieht wieder den Kopf nach hinten, spricht weiter ruhig auf seinen Gefangenen ein.
„Dummkopf. Wenn ich dich auf diese Weise loswerden will, hätte ich dir im Schlaf die Kehle durchgeschnitten. Glaub mir, ich will meinen Hexer nicht verlieren.“  
Diesmal ist ein anderer Unterton in Keeshars Stimme zu hören, die Keylan nicht genau einordnen kann. Aber bevor er sich weitere Gedanken dazu machen kann, spricht der Einäugige weiter.
„Die Leute hier müssen denken, dass ich dich losgeworden bin.  Draußen stehen zwei meiner Männer. Die größten Klatschmäuler, die ich kenne. Wenn ich dich jetzt raus trage, wehrst du dich. Sie müssen sehen, dass ich dir was antun will. Dann bring ich dich in die Kanalisation. Dorthin werden sie uns nicht folgen.  Und dort lass ich dich dann los. Ich weiß, es ist schwierig, mir jetzt grade zu vertrauen… aber Keylan, du hast grade keine andere Wahl.“

Tatsächlich hat Keylan keine andere Wahl, denn schon im nächsten Moment nutzt der Einäugige seine Kraft, und schleppt den schmächtigen Hexer nach draußen.
Der wehrt sich auch, als wenn es um sein Leben geht. Ob das an dem guten Schauspielerischen Talent von Keylan liegt, oder weil Keylan doch Angst um sein Leben hat – wer weiß das schon.
Draußen wartet Tjes auf die beiden. Der Glatzkopf leuchtet den Weg für seinen Boss und den Entführten Hexer. Alle schweigen sie, man hört nur die abgewürgten Schreie von Keylan.
Und so wird Keylan zu einem Bereich geschleppt, an dem einige Tunnel beginnen, die tiefer in das Erdreich führen, in die Kanalisation. Hier bleibt auch Tjes zurück, reicht die Lampe an Keeshar weiter. Der lässt den Mund des Jungen los, der inzwischen das Schreien aufgegeben hat. Und mit der Lampe in der Hand, trägt der Rothaarige den jungen Hexer weiter in die Tiefen der Kanalisation.
Hier, in den verlassenen Bereichen der Unterstadt wimmelt es  von Ratten und anderen Ungeziefer. Das Abwasser stinkt, dass es einem den Atem raubt. Überall tröpfelt es.

Nach einer gefühlten Ewigkeit bleibt Keeshar stehen, lässt Keylan nun los. Der Bursche springt beinahe zwei Schritt zur Seite, schaut immer noch mit einer gewissen Panik in den Augen seinen Boss an.
Keeshar hingegen bleibt ruhig stehen, hält nur die Handflächen so, dass sein Gegenüber sehen kann, dass er unbewaffnet ist.
„Wie ich bereits sagte, ich will dir nichts tun. Hier kannst du dich erst einmal verstecken, bis sich die Unruhe draußen etwas gelegt hat. Es ist alles da, um eine Zeitlang zu verschwinden.“
Der Einäugige bemerkt den Blick des jungen Hexers. Der Bursche versteht nicht, was gemeint ist. Hier, in dieser nassen, stinkenden Brühe soll er sich verstecken?
Keeshar grinst breit, lacht dann auch kurz auf.
„Nein, hier musst du nicht bleiben. Wenn du durch das Loch dort kriechst, durch den Trockenen Abfluß, findest du eins meiner Verstecke für den Notfall. DORT findest du alles, was du brauchst, um einige Zeit zu verschwinden. Wenn du aber doch verschwinden willst.. Die Kanalisation führt auch nach draußen, in den Wald. Zumindest einige der Wege.“
Keeshar zuckt mit den Schultern. Er weiß, dass dem jungen Hexer kaum eine Wahl bleibt. Dann stellt er die Lampe auf den Boden.
„Ich komme morgen wieder. Jetzt muss ich mich erstmal darum kümmern, dass die Männer von Gero es bereuen, in mein Gebiet eingedrungen zu sein. Wir sehen uns, Keylan. Und entschuldige nochmal für Vorhin.“
Klingt da tatsächlich so etwas wie Bedauern in Keeshars Stimme mit? Keylan ist verwirrt.
Dann dreht sich der Einäugige um, und verschwindet im Dunkeln.

Titel: Re: Totes End
Beitrag von Uio am 15. März 2012, 17:13 Uhr
Der rothaarige Junge kann nicht viel tun. Selbst wenn er ausgeruht gewesen wäre, hätte er körperlich keine Chance gegen denjenigen, der ihn aus dem Schlaf reißt. Warum ist es aber erst soweit gekommen? Warum hat er den Angreifer nicht gehört, warum konnte er ihn so unvorbereitet erwischen? Die Antwort ist einfach, der junge Hexer ist erschöpft von dem, was vorher alles passierte. Die Übungen waren anstrengend gewesen, so dass er, der sonst so einen leichten Schlaf hat, in einen tiefen Schlaf gefallen ist. Uio/Keylan ist verwirrt und wehrt sich so gut es ihm möglich ist, erfolglos. Sein Mana ist verbraucht oder gehorcht ihm nicht und der Mann der ihn grob festhält ist einfach zu kräftig!

Schmerzhaft und ruckartig wird nun sein Kopf mit der Hand, die seinen Mund bedeckt nach hinten gezogen.
„Keylan! Jetzt sei endlich still! Ich bin es, Keeshar! Bei allen Göttern, beruhige dich!“
Keeshar?, schießt es durch Uios/Keylans Kopf und er entspannt sich ein wenig. Was bei allen neun Höllen ist hier los?
„Tut mir leid, dass ich dich so wecken musste. Ich hab nur keine Möglichkeit gesehen, dich vor zu warnen.“
Was?
„Weißt du, Keylan, dass du das Pech anziehst wie die Scheiße die Fliegen? Jetzt grade sind einige Männer auf dem Weg zu dir. Sie wollen dich holen, und zwar mit etwas mehr Gewalt, als ich es jetzt grade machen muss. Ein Misthaufen namens Gero scheint sie losgeschickt zu haben. Sie wollen dich an diese Magierhündin von der Steinfaust verkaufen, die dich hier unten sucht.“
Gero, dieser miese Deckssack! Verdammt...Magierhündin? Aurian? Sie sucht mich hier unten?
„Und die Männer sind nicht die einzigen, die dich suchen. Bisher hab ich den Ärger durch diese Magierhündin von dir fern halten können, aber sie sorgt für zuviel Ärger hier unten. Die Leute wollen sich lieber mit mir anlegen, als mit der Steinfaust. Und den Ärger kann ich nicht gebrauchen, so leid das mir für dich tut. Ich muss dich also loswerden.“
Was? Panik durchflutet den jungen Hexer und er setzt noch mal alles daran sich loszureißen, ohne Erfolg.
„Dummkopf. Wenn ich dich auf diese Weise loswerden will, hätte ich dir im Schlaf die Kehle durchgeschnitten. Glaub mir, ich will meinen Hexer nicht verlieren.“  
Uio/Keylan versucht sich zu beruhigen, nachzudenken. Doch das gelingt ihm nur schwer. Keeshar spricht weiter.
„Die Leute hier müssen denken, dass ich dich losgeworden bin.  Draußen stehen zwei meiner Männer. Die größten Klatschmäuler, die ich kenne. Wenn ich dich jetzt raus trage, wehrst du dich. Sie müssen sehen, dass ich dir was antun will. Dann bring ich dich in die Kanalisation. Dorthin werden sie uns nicht folgen.  Und dort lass ich dich dann los. Ich weiß, es ist schwierig, mir jetzt grade zu vertrauen… aber Keylan, du hast grade keine andere Wahl.“

Dann geht alles ganz schnell. Uio/Keylan will etwas sagen, doch Keeshar verliert keine Zeit und zerrt ihn vor die Tür. So gut er kann, widersetzt er sich, nein ...versucht er sich zu widersetzen, doch egal ob es gespielt oder ernst ist, er hätte keine Chance. Keeshar hat recht, er hat keine andere Wahl! Schwer atmend und mit schwächer werdender Gegenwehr betreten sie die Kanalisation. Der beissende Geruch von Allerleih Unrat steigt in seine Nase. Ein leichtes Würgen, aber dann siegt die Angst in ihm vor dem, was gleich geschehen würde. Ja, was würde eigentlich geschehen? Tjes und die anderen bleiben zurück während Keeshar seinen Gefangenen immer Tiefer in die verzweigten Gänge führt. Schnell hat Uio den Überblick verlohren. Ihm ist kotzübel und er kann sich kaum konzentrieren. Endlich bleiben sie stehen und Uio/Keylan wird freigelassen. Unsicheren Trittes und auch verwirrt und ängstlich, was nun geschehen mag, stolpert er ein paar Schritte zurück und betrachtet Keshar argwöhnisch. Bisher hat er Wort gehalten, aber was nun. Zieht er womöglich eine Waffe und entledigt sich dem Balast, der die Fliegen wie Scheiße anzieht dann doch noch?

Er öffnet die Handflächen und zeigt sie ihm.
„Wie ich bereits sagte, ich will dir nichts tun. Hier kannst du dich erst einmal verstecken, bis sich die Unruhe draußen etwas gelegt hat. Es ist alles da, um eine Zeitlang zu verschwinden.“
Uio/Keylan ist noch zu benommen, verwirrt, um etwas zu sagen, aber er versteht nicht recht was Keeshar damit meint. Hier? Was...?
„Nein, hier musst du nicht bleiben. Wenn du durch das Loch dort kriechst, durch den Trockenen Abfluß, findest du eins meiner Verstecke für den Notfall. DORT findest du alles, was du brauchst, um einige Zeit zu verschwinden. Wenn du aber doch verschwinden willst.. Die Kanalisation führt auch nach draußen, in den Wald. Zumindest einige der Wege. Ich komme morgen wieder. Jetzt muss ich mich erstmal darum kümmern, dass die Männer von Gero es bereuen, in mein Gebiet eingedrungen zu sein. Wir sehen uns, Keylan. Und entschuldige nochmal für Vorhin.“
Er hat mit allem gerechnet aber nicht damit. Keeshar entschuldigt sich? Statt Klarheit zu bekommen, oder nur ein bisschen, ist er noch verwirrter als eben noch. Dabei soll es auch bleiben, denn der Mann mit dem Pockennarbigen Gesicht entfernt sich von ihm und verschwindet in der Dunkelheit.

Uio/Keylan kann nicht sagen wie lange er dagestanden hat und mit gemischten Gefühlen in der Dunkelheit, Keeshar hinterher gestarrt hat. Aber urplötzlich, wie ein kalter Wind, der die welken Blätter zwischen den noch starken Grünen aus den Baumkronen fegt, verschwinden die wirren Gedanken und Uio/Keylan schüttelt den Kopf. Er muss sich entscheiden! Versucht er einen Weg nach draußen zu finden oder geht er in das Versteck. Unschlüssig dreht sich der junge Hexer, um als ihm plötzlich so schlecht wird, das er sich übergibt. Es stinkt widerwärtig. Ja vorher war dieser Gestank schon da, aber nicht so schlimm wie jetzt. Es dauert eine ganze Weile bis er sich beruhigt hat. Mit der linken Hand an der Wand abstgestützt, steht er leicht gebeugt mit geschlossenen Augen an.
Reiß dich zusammen Uio...

Durch das enge Rohr was Keesahr ihm zeigte, ist er durch einen schmalen und engen Schacht in dieses Versteck gelangt. Immer wieder würgt der Junge und hustet. Er passt gerade so hindruch und musst auf allen Vieren sich dort hindurchschieben. Nur gut das Uio keine Platzangst oder ähnliches verspürt. Der Weg durch die Kanalisation irgendwohin war und ist keine Option. Was sollte er tun, wenn er dann irgendwann den Weg aus dem Kanallabyrinth gefunden hätte? Wieder nach Talyra herein spazieren und sich einfangen lassen? Allein im Wald leben. Nein, er würde hier bleiben und abwarten müssen.
Seine neue Bleibe beginnt nach dem engen Schacht mit einem Raum der wie der Kanal zuvor aussieht, nur das es hier nicht mehr ganz so ekelhaft riecht. Der Raum enden am anderen Ende in einem Gang, der nicht ganz so eng is, wie der Schacht und er fast aufrecht gehen kann. Kurz denkt er sich, wo er hier gelandet ist und ob er überhaubt hier wieder herausfinden wird, da erscheinen zwei Öffnungen links und rechts von ihm im Lichtschein der Lampe. Jeweils ein Raum, der eine eine Schlafkammer, der andere ein Vorratsraum mit Allerleih Krempel, den der Junge jetzt nicht näher untersuchen mag. Das einzige das er sich herauspickt ist eine weitere Öllampe.

Obwohl Uio/Keylan müde und völlig ausgelaugt ist, kann er bei bestem Willen nicht zur Ruhe kommen. An Hunger, nach dem Brechanfall eben ist nicht zu denken. Etwas trinken? Vielleicht, aber dazu müsste er aufstehen. Mit ausgestreckten Beinen sitzt er auf dem Boden an die Wand gegenüber bei dem Schlafplatz gelehnt, starrt einfach nur auf das schwarze Loch, das zu dem Gang dort vor dem Raum führt und denkt an...garnichts. Sein Kopf ist seltsam leer. Die Laterne hat er auf eine kleine Sparflamme herunter gedreht. Er kann sich jetzt nicht genau umsehen. Das muss warten. Er fühlt sich leer, allein...immernoch ist ihm übel. Also sitzt er einfach da und schaut in die Dunkelheit außerhalb des Lampenlichtes.

Titel: Re: Totes End
Beitrag von Keeshar am 17. März 2012, 22:09 Uhr
Wie viel Zeit genau vergangen ist, kann Keeshar nicht sagen. Wieder einmal flucht er darüber. Durch den fehlenden Wechsel von Tag und Nacht ist es manchmal in der Unterstadt wirklich schwierig, so etwas festzustellen. Meistens kann der Einäugige die Zeit einfach ignorieren, sie war dann doch nicht so wichtig.
Jetzt störte ihn das fehlende Zeitgefühl.
Wobei, er hatte ungefähr noch eine Ahnung, wie viel Zeit vergangen ist. Immerhin hatte er genug zu tun, und diese Tätigkeiten verbrauchten Zeit.
Wenn er aber an den Burschen denkt, der eingesperrt in dem Versteck sitzt, seine Zeit absitzt...
Vermutlich wird es ihm jetzt schon wie eine Ewigkeit vorkommen. Dabei ist es doch erst ein Tag.. oder zwei Tage..
Fluchend packt Keeshar einige Sachen in einen Tragesack zusammen, macht sich dann so schnell er kann auf zu seinem Versteck. Dabei achtet er darauf, dass ihn niemand beobachtet.
Tjes, die kahlköpfige rechte Hand von Keeshar, schaut seinem Anführer nur hinterher. Der Alte versteht nicht, warum sein Cheff so ein Aufsehen um dieses Hexerlein macht. Gut, Magie war in der Unterstadt eher selten. Da konnte man einem Magiebegabten schon mal Honig ums Maul schmieren, und Zucker in den Arsch blasen. Am besten beides gleichzeitig.
Aber so wie sein Cheff sich verhielt, konnte man fast meinen, dass ihm etwas an diesen Feuer herbei zaubernden Knilch etwas liegt.
Tjes schüttelt den Kopf. Was für ein absurder Gedanke.

Einige Zeit später befindet sich Keeshar in seinem Versteck. Er sieht den Lichtschein aus der Kammer, in dem das Bett stand. Keylan hat also sein Angebot, sich hier zu verstecken, angenommen. Was blieb ihm auch anderes übrig.
Gut so. denkt sich der Rothaarige trotzdem, während er mucksmäuschenstill seine Kleidung aus einem wasserdichten Beutel herausholt und sich anzieht. Angeekelt  betrachtet er seine verschmutzen, stinkenden Hände und Füße, reibt sie sich mit einem weiteren, mitgebrachten Lappen so gut es geht sauber Götter... etwas mehr Regen um auch mal hier die hinteren Kanäle durch zu spülen, das wäre dochmal was.
Dann, endlich komplett angezogen, greift sich Keeshar den Tragesack der die ganze Zeit am Eingang des Rohrs gelegen hat. Er muss den Kopf etwas einziehen, damit er die Decke nicht berührt.
Er geht einige Schritte, kann endlich in die Kammer hineinsehen. Und was er da sieht, gefällt ihm nicht wirklich.
Keylan sitzt auf dem Bett, die Arme um seine Beine geschlungen, und starrt auf die Flamme in der Lampe. Er hat tiefe Augenringe, sieht erschöpft aus. Ein Gefühl von Hoffnungslosigkeit geht von dem Burschen aus...
Doch plötzlich bewegt sich der Blick von Keylan, seine Hand bewegt sich ebenso schnell nach oben, und sie beginnt zu leuchten, zu glühen, wie ein Eisen im Feuer.
"Mach keinen Scheiß, Mann!" knurrt Keeshar sofort, bereit den Tragesack fallen zu lassen, um dann außer Reichweite zu springen, was immer dieses Leuchten auch machen würde.
Doch dann sieht er Erkenntnis in Keylans Augen, die einen Moment lang orange wie eine Flamme aufgeleuchtet zu scheinen haben.
Statt Überraschung und Wut auf einen Angreifer kann man nun eine andere Sache in Keylans Gesicht sehen. Anstrengung.
Der junge Hexer starrt auf das Leuchten in seiner Hand, konzentriert sich. Schweißperlen kommen auf die Stirn, dass kann der Pockennarbige von seiner Position aus erkennen.
Einen Moment lang hat er das Gefühl, dass das Leuchten größer, heller wird... Keeshar hält den Atem an... doch dann wird es doch kleiner, und kleiner, bis dieses Leuchten in dem Nichts verschwindet, aus dem sie entstanden ist.
Keylan atmet tief ein und aus. Sein Atem geht schneller, anscheinend hat die Magie, dieses "Kunststück" ihn ordentlich Kraft gekostet.
>Hallo Boss!< grinst der junge Hexer.
Keeshar mustert ihn schweigend. Er hat das Gefühl, als wenn der Bursche eine Maske aufgesetzt hat, um seine wahren Gefühle nicht zeigen zu müssen. Das Grinsen war doch nicht echt, oder etwa doch?
"Du sieht schrecklich aus. Hast nicht schlafen können, hm? Ist kein Wunder, nach dem was du gestern erlebt hast."
Der Einäugige stellt den Tragsack auf den Boden, kramt darin herum, und holt als erstes etwas aus dem Beutel heraus, dass in einem (für die Unterstadt) recht sauberen Tuch eingewickelt ist.
Keeshar wirft den Gegenstand Keylan zu, der fängt ihn geschickt auf.
"Für dich. Dachte mir, du hast Hunger auf was anderes, als Trockenfleisch und Hartkeks."
Keylan öffnet das Tuch, drinnen sind mehrere süße Küchlein. Misstrauisch blickt der junge Hexer von den Kuchen zu Keeshar und wieder zurück.
Er vertraut dir nicht mehr. Kein Wunder, nach gestern.

„Wie ich bereits sagte, ich hatte gestern keine andere Wahl. Du musstest verschwinden, und das war auch gut so. Diese Stadtwachenhündin ist fast bis ins Tote End gekommen, um nach dir zu suchen. Leider bin ich ihr nicht begegnet, ich war damit beschäftigt Gero zu suchen… aber diese Made aus einem Misthaufen hat sich verkrochen und war nicht aufzufinden. Naja, ich habe Geduld, den erwisch ich auch noch." Der junge Hexer scheint diese Idee ganz gut zu finden, er murmelt etwas, dass wie  >Gero kannst du meinetwegen genau so zerdrücken wie einen Made!< klingt.
"Ich habe mir also erstmal nur seine beiden Handlanger vornehmen können." erklärt Keeshar ungerührt weiter. "Die beiden werden ums Tote End einen großen Bogen machen, und wohl auch alle anderen warnen hier aufzutauchen… zumindest, wenn ihnen etwas an ihrer Zunge liegt.“
Ein bösartiger Blick erscheint auf Keeshars Gesicht. Doch schon kurz darauf ist der Blick wieder verschwunden, und ein Lächeln erscheint.
„Ich hoffe du glaubst mir, als ich gestern sagte, dass ich dich jederzeit hätte töten können, wenn ich das gewollt hätte. Will ich aber nicht. Ich will, dass du dich hier versteckt hälst, bis diese Magierschlampe etwas von ihrer Lust nach dir zu suchen, verloren hat. Gleichzeitig will ich einigen Männern in der Unterstadt klar machen, was ihnen blüht, wenn sie es auch nur wagen daran zu denken, dich an irgendjemanden verraten zu wollen.“
Immer noch schaut Keylan den Einäugigen misstrauisch an. Der ignoriert den Blick.
„Du wirst hier also noch etwas warten müssen, Keylan. Aber wenn du hier die ganze Zeit nur rumsitzt, wartest und nichts tust, wirst du verrückt werden. Also musst du was tun.“
Mit diesen Worten wirft Keeshar dem jungen Hexer das nächste Bündel zu.
In diesem befinden sich zwei Messer. Eins aus Holz, eins aus Stahl.
„Wenn du hier schon rumsitzen musst, können wir die Zeit nutzen. Damit du dich verteidigen kannst, wenn du keine Magie mehr wirken kannst.  Außerdem rechnen die wenigsten damit, wenn ein Hexer sich mit einem Messer verteidigt, anstatt mit Magie. Nimm das Holzmesser, ich will nicht, dass sich einer von uns beiden vorzeitig verletzt. Und nun, greif mich an.“
Keylan hält das Messer in der rechten Faust. Obwohl er dort weniger Finger hat, benutzt er sie dennoch recht häufig. Die Klinge der hölzernen Waffe zeigt steil nach vorne.
„Na los, keine Scheu. Es ist nur Holz.“
Und so probiert der junge Hexer seinen ersten Angriff auf Keeshar mit einem Messer – und liegt einen Herzschlag später, ohne Messer, auf dem Boden. Sein Arm ist schmerzhaft nach hinten verdreht. Keeshar hockt über ihm, hält den Arm fest.
„Zum Angriff gehört auch Verteidigung. Das wirst du natürlich auch lernen, einer Klinge auszuweichen, ihr zu begegnen. Genug der Spielchen, fangen wir richtig an. Mal sehen, ob du die nächste Nacht gut schlafen kannst, wenn ich mit dir fertig bin.“

Titel: Re: Totes End
Beitrag von Uio am 20. März 2012, 09:16 Uhr
Nachdem Keylan unter großer Anstrengung seine glühende Hand davon abhalten konnte, größere Feuerkünste zu entwickeln oder gar die unberechenbare Feuerkugel, setzt er sich erschöpft zurück auf den Boden und hört Keeshar zu. Der rothaarige Junge weiß nicht, was er von dem allen halten soll. Keeshar der Anführer und Boss des Toden Ends, der sich angeblich eine Bestie halten soll und so manch andere Schauermärchen über ihn im Umlauf sind, und Uio ist sich sicher, die ein oder andere ist mehr als die Wahrheit, sammelt ihn aus der Gosse auf und sorgt sich um sein Wohlergehen, versteckt ihn? Ihn einen einfachen Jungen. Nun ja, nicht ganz richtig. Ihn einen ehemaligen Straßenjungen, Dieb, Bettler und jungen Hexer. Warum? Das will einfach nicht in seinen Kopf. Um während Keeshar spricht, geistern diese Gedankengänge und Überlegungen durch seinen Kopf. Besonders da Keeshar nun weiß, dass er gesucht wird. Und das wohl mit einigem Aufwand. Aurian, die Gardemagierin sucht in in der Unterstadt. Hier! Unter dort wo er dachte, das ihn hier keiner suchen würde! Und Keesahr, er hilft ihm, obwohl er damit ein hohes Risiko eingeht. Uio/Keylan liegen viele Fragen auf den Lippen, aber er kommt nicht dazu, sie zu stellen oder er kann sie noch nicht stellen. In seinem Kopf herrscht noch ein zu großes Chaos. Keeshar indessen, wirft ihm einen Beutel zu, in dem es lecker duftet. Oh, eine Wohltat für jede Nase hier unten. Beim Anblick der Kuchenstücke läuft dem Jungen das Wasser im Mund zusammen, hat er doch seit er hier angekommen ist nichts Essen können. Der Mann mit den vielen Narben im Gesicht hat recht, er hat Hunger und ja er ist immernoch skeptisch.

Weiter berichtet Keeshar über die Situation um und über den jungen Hexer.
Als er dann Gero erwähnt, zeigt der Junge echte Verachtung! Kaum gedacht, spricht er es auch schon aus: "Gero kannst du meinetwegen genau so zerdrücken wie eine Made!" Ja, Gero sollte sich Keeshar ruhig vornehmen!
„Ich hoffe du glaubst mir, als ich gestern sagte, dass ich dich jederzeit hätte töten können, wenn ich das gewollt hätte. Will ich aber nicht. Ich will, dass du dich hier versteckt hälst, bis diese Magierschlampe etwas von ihrer Lust nach dir zu suchen, verloren hat. Gleichzeitig will ich einigen Männern in der Unterstadt klar machen, was ihnen blüht, wenn sie es auch nur wagen daran zu denken, dich an irgendjemanden verraten zu wollen“, fährt Keeshar fort und Uio/Keylan schaut ihn nachdenklich an. Misstrauen liegt in seinem Blick, aber eher darüber, was sein Gegenüber schon über ihn erfahren hat, als darüber ob das alles wahr ist oder eine Falle. Nein, warum auch immer glaubt der ehemalige Straßenjunge nicht daran, das Keeshar ihn nach alledem an die Steinfaust verkaufen würde. Denn die Steinfaust scheint der Chef des Toten Ends mindestens genaus zu hassen, wie er selbst. Und hat er das grade richtig verstanden? Er macht alles klar, das niemand ihn, ihn Keylan verraten soll? Keeshar unterbricht seine Gedanken. „Du wirst hier also noch etwas warten müssen, Keylan. Aber wenn du hier die ganze Zeit nur rumsitzt, wartest und nichts tust, wirst du verrückt werden. Also musst du was tun.“

Ein zweites Bündel wirft er dem Jungen zu und kommentiert sogleich die Sache.
„Wenn du hier schon rumsitzen musst, können wir die Zeit nutzen. Damit du dich verteidigen kannst, wenn du keine Magie mehr wirken kannst.  Außerdem rechnen die wenigsten damit, wenn ein Hexer sich mit einem Messer verteidigt, anstatt mit Magie. Nimm das Holzmesser, ich will nicht, dass sich einer von uns beiden vorzeitig verletzt. Und nun, greif mich an.“
Langsam holt Uio/Keylan die beiden Messer, eins aus Holz und eines aus Metall, aus dem Beutel und betrachtet diese. Mit der rechten Hand nimmt er das Holzmesser und schaut zu Keeshar hoch.
„Na los, keine Scheu. Es ist nur Holz.“
Langsam steht Uio/Keylan auf und überlegt wie er jetzt vorgehen soll. Er hat noch nie jemanden mit einem Messer angegriffen. Wie soll er das anstellen? Vielleicht...so?
Direkt greift er dann Keeshar an und hat nicht den Hauch einer Chance. Schneller als er gedacht hätte, liegt er auf dem Boden, ohne Messer in der Hand und bekommt den Arm von dem auf ihm knieenden Mann verdreht.
"Ahhh, verdammt!", keucht er.
„Zum Angriff gehört auch Verteidigung. Das wirst du natürlich auch lernen, einer Klinge auszuweichen, ihr zu begegnen. Genug der Spielchen, fangen wir richtig an. Mal sehen, ob du die nächste Nacht gut schlafen kannst, wenn ich mit dir fertig bin.“

Auch wenn Uio/Keylan müde ist und großen Hunger hat, er hört Keeshar so auf merksam bei den folgenden Erklärungen zu und versucht so gut wie möglich seinen Anweisungen zu folgen. Das wäre doch gelacht! Uio ist von Kindesbeinen an Hunger und wenig Schlaf gewöhnt, also wird er jetzt nicht schlapp machen!
Frontaler Angriff mit dem Messer, Abwehren und zu Fall bringen...und wieder von vorn. Hier ein Schlag auf die Hand.  
"Mist!", flucht der junge Hexer. Der Schlag tat weh! Aber er will sich nicht die Blöße geben und den Schmerz zeigen oder rumwimmern! Also weiter! Wieder ein Angriff. Keeshar ist ein harter und erbarmungsloser Lehrer der sein Geschäft versteht und seinen Körper perfekt beherscht. Uio/Keylan ist ein unbeschriebenes Blatt doch zeigt er gute Eigenschaften die ausbaufähig sind! Er ist flink, kann gut ausweichen und ist nicht träge oder schnell außer Atem! Gut, aber noch nicht gut genug.
Nach einer gefühlten Ewigkeit in der Uio das Gefühl hat zig mal auf dem Boden gelegen zu haben mit verdrehtem Arm oder Bein, unzählige Angriffe über sich ergehen lassen hat, die er mehr oder weniger erfolgreich oder unerfolgreich abwehren konnte, lehnt sich der junge Hexer keuchend an die Wand.
"Genug! Ich...brauch was zu trinken...bitte!"
Keesahr betrachtet ihn. Was er wohl denkt? Wohl etwas was mit den vergangenen Übungen zu tun hat. Vielleicht das er ein hoffnungsloser Fall ist...oder...dann nickt der rothaarige Mann und lächelt.
"Mit täglicher Übung wird schon was aus dir werden!", sagt er immer noch lächelnd.
"So?", bringt Uio/Keylan keuchend heraus setzt sich auf den Boden und sucht mit der Hand nach dem Beutel mit Kuchen. Wieder nickt Keeshar und verschwindet für einen kurzen Moment um dann mit zwei Flaschen wiederzukommen, von denen er eine dem Jungen reicht. Uio/Keylan hat schon begonnen den Kuchen zu essen und spült nach einem dankbarem Nicken an Keesahr diesen mit dem Inhalt der Flasche hinunter. Es schmeckt bitter und dann doch etwas süßlich. Aber es hätte auch drittklassiges Wasser sein können, er hätte es getrunken. Sein Körper fühlt sich an wie...verprügelt. Nunja, in gewisser weise ist dies ja auch geschehen. Die Müdigkeit klettert wieder in ihm hinauf genau wie einige Fragen, die er nun doch Keeshar stellen will.
"Sagt mir...Kesshar, warum tut ihr das alles für einen Jungen wie mich? Ihr wisst, ich bin nicht irgendein Junge, ich werde gesucht...ihr wisst bestimmt mehr über mich als ich euch gesagt habe. Aber es will mir nicht in den Kopf, warum ihr das dann alles tut. Euch jemanden ans Bein binden der die Scheiße anzieht wie...Fliegen? Und euch nicht im entferntesten etwas dafür geben kann. Ich kann ja nicht mal mehr frei herum laufen. Hn...nein, wenn sie mich erwischen zerren sich mich in die Steinfaust...Also...warum?"
Im flackernden Licht der Ölampe schaut der rothaarige Junge den Bandenchaef des Toten Ends mit seinen dunklen braunen Augen fragend an. Und ihn seinen Augen liest Keeshar nicht das freche, das er schon hin und wieder gesehen hat.  Nicht der ängstliche oder freche, fröhliche Uio, aber auch nicht der forsche, sich stark zeigende Keylan.
Nein, zum ersten Mal ist er einfach nur er selbst! Egal welchen Namen er sich gibt oder wie ihn einmal jemand genannt hat.

Titel: Re: Totes End
Beitrag von Keeshar am 23. März 2012, 12:07 Uhr
Keylan ist ausdauernd und zäh und wissbegierig. Er versucht die Bewegungsabläufe, die Keeshar ihm zeigt, sofort umzusetzen. Greift immer wieder an, fällt hin, steht wieder auf. Immer und immer wieder. Dabei verzieht er keine Miene.
Und das, obwohl der Bursche müde und hungrig sein müsste.
Wenn er jetzt noch ausgeschlafen und mehr bei Kräften wäre...
>Genug! Ich...brauch was zu trinken...bitte!<
Keeshar mustert den Burschen, der jetzt endlich eine Pause einfordert. Gut so, besser als zusammen zu brechen...
Einen Moment lang meint Keeshar einen Hauch von Unsicherheit in dem Burschen zu sehen...
Also nickt er, lächelt.
"Mit täglicher Übung wird schon was aus dir werden!"
Dann holt er etwas zu trinken, das hatte sich der junge Hexer verdient.
Während Keylan den süßen Kuchen isst und das ganze mit dem Getränk herunterspült, beobachtet Keeshar weiterhin.
>Sagt mir...Kesshar, warum tut ihr das alles für einen Jungen wie mich? Ihr wisst, ich bin nicht irgendein Junge, ich werde gesucht...ihr wisst bestimmt mehr über mich als ich euch gesagt habe. Aber es will mir nicht in den Kopf, warum ihr das dann alles tut. Euch jemanden ans Bein binden der die Scheiße anzieht wie...Fliegen? Und euch nicht im entferntesten etwas dafür geben kann. Ich kann ja nicht mal mehr frei herum laufen. Hn...nein, wenn sie mich erwischen zerren sich mich in die Steinfaust...Also...warum?<

Keeshar runzelt einen Moment lang die Stirn. Was sollte er dem Burschen sagen.

"Du erinnerst mich an einen Jungen vor vielen vielen Jahren. Diesem Jungen wurde auch eine Chance gegeben. Dieser Junge war ich.
Er erinnert sich nur allzugut an seine Kindheit, auch wenn sie schon so lange her zu sein scheint.
Nachdem er sich das erste Mal in einen jungen Bären verwandelt hatte, und von dem Händler bei dem er untergekommen war, fort gejagt worden ist, hatte er mehr schlecht als recht überlebt. Er hatte Getreide von den Feldern geklaut, hatte das gegessen, was andere übrig gelassen haben. Hatte in seiner tierischen Gestalt Fressen im Wald gesucht. Er hatte trotzdem gehungert, weil sich niemand einem solchen jugendlichen Streuner annehmen wollte, einem Streuner der ein nur allzu wildes Aussehen hatte...
Dann war er nach Cardossa gekommen. Dort hatte er zuerst noch auf der Straße gelebt, hatte manche Prügel bekommen, wenn er Essen gestohlen hatte. Arbeit wollte ihm auch niemand geben, wer vertraute schon einem Herumtreiber?
Und war dann mit der örtlichen Diebesgilde in Kontakt gekommen. Diese Männer hatten ihn nicht verprügelt. Nein, sie hatten ihm Arbeit angeboten, mit einer Bezahlung. Sie hatten ihm Essen gegeben, eine Unterkunft. Und er hatte sich in dieser Diebesgilde hocharbeiten können.
Natürlich war seine Fähigkeit, sich verwandeln zu können hilfreich bei diesem Aufstieg gewesen.
Aber wenn ihm niemand eine Chance gegeben hätte...
Ja, Keylan erinnerte ihn stark an sein eigenes Schicksal.

Außerdem fand er den Burschen sympathisch. Auch wenn er wirklich das Chaos anzuziehen scheint. Aber das durfte er ihm doch nicht sagen, dann würde der Bursche ihm sicherlich auf der Nase herumtanzen.
Außerdem war so eine freundschaftliche Beziehung immer ein wenig schwierig und gefährlich, besonders hier unten.

Also reibt er sich den Nasenrücken, bevor er zu einer allgemeineren (und doch ehrlich gemeinten) Antwort ansetzt:
"Du bist ein vielversprechender junger Mann. Und das liegt nicht nur an deiner Fähigkeit, das Feuer zu beherrschen. Du bist zäh. Du hast hier unten überlebt. Du hast dich nicht brechen lassen. Du willst lernen.
Ich denke, du kannst es weit bringen - auch wenn du zur Zeit ein bisschen eingeschränkt wirst. Und ich kann solch vielversprechende Männer gebrauchen.
Wir warten erst einmal ab, wie es weitergeht. Du bleibst hier, versteckst dich. Trainierst. Sowohl die Magie, als auch das Kämpfen. Und andere Sachen, eins nach dem anderen.
Ich denke, hier unten wird sich das alles wieder beruhigen. Vorallem dann wenn die anderen merken, dass du nicht so einfach zu verschleppen sein wirst. "
Kurz überlegt Keeshar, ob er erwähnen soll, dass er Keylan auch in eine andere Stadt bringen lassen kann. Sein eigener Boss ist immer an machtvollen Handlangern interessiert.
Aber dass sagt der Einäugige dann doch nicht. Er will den Burschen lieber hier bei sich behalten. Und zur Zeit muss man einfach abwarten, was oben jetzt passiert.
"Ich zeige dir noch eine Sache mit dem Messer, die du alleine üben wirst. Ich muss wieder los. Ich werde morgen wieder bei dir sein, dann üben wir weiter"

Titel: Re: Totes End
Beitrag von Uio am 25. März 2012, 13:44 Uhr
Nachdenklich schaut Keylan den rothaarigen Mann mit den Pockennarben an und nickt wortlos an den passenden Stellen. Wiedermal benutzt Keeshar das Wort Mann, was dem Jungen mehr als schmeichelt. Aber er ist zu müde und zu nachdenklich, um mehr als mit einem kurzen Lächeln darauf zu reagieren. Ja, es ist das Beste, wenn er hier wartet. Warten ist besser als geschnappt werden....und
"Wie...wie lange bin ich jetzt schon hier?", fragt Keylan plötzlich und schaut fast erschrocken. Was ist wohl alles geschehen in der Zeit, die er weder weiss, ob Tag oder Nacht, ob Tage oder Wochen vergangen sind? Gedanken kreisen und schnappen wilde Ideen auf. Man könnte Nathan schon hingerichtet haben und er hätte nichts davon bemerkt. Nein nicht, hör auf sowas zu denken! Vielleicht haben sie ihn gar nicht erwischt!, versucht er sich zu beruhigen und  einzureden, das alles wieder gut wird.
Aber tief in seinem Inneren weiss er, dass DAS nicht wieder gut werden kann! Uio würde es sich weiter einreden, sich die Welt rosa/rot bemalen und vor der Realität davon laufen. Aber Keylan will und kann nicht davon laufen! Nein das ist vorbei!!!

Nach einer kurzen Antwort von Keeshars Seite zu der Frage, wie lange er schon in der Kanalisation hockt, kommt dieser gleich dazu ihm einige Übungen zu zeigen, die er bis zu seiner Rückker trainieren soll. Nun merkt man dem Jungen seine Müdigkeit deutlich an. Trotzdem drängt Keeshar ihn dazu, ihm einiges einzubläuen! Keylan beißt die Zähne zusammen, verscheucht die dunklen Gedanken über Tod, Folter, Kerker und sonst was für Horrorvorstellungen und strengt sich nochmals an Keeshars Anweisungen zu folgen.

Schon kurz nachdem der Bandenchef des Toten Ends seinen jungen Hexer wieder allein zuück gelassen hat, ist dieser ins Reich der Träume entfleucht. Kaum mehr in der Lage noch klar zu denken oder sich zu bewegen, und seis nur den Mund um noch ein Stück Kuchen zu essen, ist er auf der Schlafstätte zusammengesunken und schnarcht leise vor sich hin.


Ende 510

Tage, Siebentage, Monde vergingen...
Die Zeit ist schon in der Unterstadt kaum messbar, jedoch hier untern in der Kanalisation noch viel weniger. Der einzige Kontakt nach außen ist Keesahr. Dieser kommt oft zu ihm um einerseits nach ihm zu sehen und andererseits
mit ihm den Kampf mit dem Messer und ohne Messer zu üben. Diese Stunden sind Keylan eine willkommene Abwechslung. Weniger begeistert ist er allerdings davon, das Keesahr doch tatsächlich Wert darauf legt, das er lesen und schreiben lernt.  Mehr oder weniger motiviert ergibt er sich Keeshars strengen Unterricht. Doch Zahlen und Buchstaben werden vermutlich niemals seine Freunde werden!

In der vergangenen Zeit ist der gesuchte Straßenjunge, Dieb und Hexer Uio immer mehr zu Keylan geworden. Keeshar weiß natürlich, dass das nicht sein Name ist, aber er hielt es für genau wichtig wie Uio selbst, einen anderen Namen anzunehmen. Von dem einst fröhlichen Uio, der lachend und scherzend mit seiner Freundin Zoe ausgelassen feixte und spielte, fehlt weitesgehend jede Spur.  Nur das schelmische, freche Grinsen kommt hin und wieder an die Oberfläche.  Für Keylan ist die Kindheit vorbei! Er ist gewachsen, sogar ein ziemliches Stück. Aber nicht nur körperlich, sondern auch seine magische Kraft ist gewachsen, was Keylan versucht weitesgehend geheim zu halten.  An manchen Tagen ein Kinderspiel aber an anderen? Dann gribbelt und brennt das Feuer in seinen Adern die ganze Zeit unterschwellig und will bei jeder sich nur bietenden Gelegenheit heraus. Diese Tage sind anstrengend und schlagen sich deutlich auf seine Laune aus.  Er ist dann unruhig, gereizt und unkonzentiert. Eine Mischung die nicht immer gut geht. Manchmal schafft er es, sich dann doch zu konzentieren oder sich abzulenken. Aber oft lässt er dann in seinem dunklen einsamen Versteck dem Mana freien Lauf und schafft es kaum es zu bendigen. Hier unten in der Kanalisaition, stellt das kaum ein Problem da. Denn erstens ist dort niemand außer Ratten und anderem Ungeziefer, das man getrost Rösten kann und zweitens sieht ihn hier keiner. Jedenfalls denkt er das...den Keeshar hat ihn bisher nicht darauf angesprochen.


Mit einem verschmitzten Grinsen wirft der Junge einen Blick auf das Loch in der Steinwand hinter ihm.
Um ein Haar hätte ihn selbst die Kugel umgefegt, vermutlich weil er eine unbedachte Bewegung mit der Hand vollführte. Auch dies gilt es zu üben! Glühend heiß hatte sie erst vor ihm über der Hand geschwebt bis sie dann immer näher kam, um dann als er mit der Hand gestikulierte, pfeilschnell und zischend Richtung Steinwand zu fliegen. Die Wand zerbast nicht, sondern die Kugel verschwand zur Hälfte in ihr und fraß rasend schnell Risse in die Wand. Wie dünne Splitter und Risse, die eine Eisschicht bekommt, wenn man einen dicken Stein auf sie wirft. Keylan musste den Eimer dreimal leeren bis die Kugel erlosch und die Wand keine weiteren Risse bekam. Das kreisrunde, schwarze Loch und die vielen Risse sind noch da, teilweise verdeckt von Nathanaels Mantel, in den er langsam hineinzu wachsen scheint.
Ja, diese Kugel kann zu einer gefährlichen Waffe werden und er will nicht in der Haut derer stecken, die sie abbekommen könnten. Und das sind einige, die ihm auf Anhieb einfallen würden!
Und wenn er beginnt darüber nachzudenken, kommt wieder diese maßlose Wut in ihm hoch. Das sind die Tage, an denen er das Gefühl hat, alles bricht über seinen Kopf zusammen. Er ...hier untern...versteckt und hat keinen Schimmer davon, was in Talyra vor sich geht! Weiss nichts von Nathan, von Zoe...

Ein Knacken und Knirschen ist zu hören und Keylan blickt auf. Ratten, Keeshar oder? Schnell springt er von seinem Lager auf und verbrirgt sich im Schatten. Doch schon nach kurzer Zeit hört er die bekannte knurrige Stimme seines Bosses! Wiedereinmal hört er ihn erst kurz bevor der rothaarige Mann im Licht der Öllampe erscheint und fragt sich wie Keeshar das anstellt.
Um seine Notdurft zu verrichten, geht - nun gehen ist überttrieben - kriecht Keylan durch das enge Eingangsrohr zurück in den Kanalschacht. Dieser ist eng und so schmal, dass er in unangenehmer Position durchkriechen muss. Schon mehr als einmal fragte er sich, ob er, wenn er weiter wächst, jemals wieder hier raus kommen würde. Aber dann fällt ihm wieder Keeshar ein. Er ist groß und kräftig und findet auch einen Weg.

Nach einer kurzen freundlichen Begrüßung hält Keeshar zur Begeisterung des jungen Hexer ein Buch vor die Nase. Keylan kann seine Bgeisterung kaum zügeln und seufzt genervt! Keeshar hingegen grinst und gibt dem Burschen einen leichten Schlag mit dem Buch auf den Hinterkopf.
"Jaja, schon gut!", grummelt dieser und nimmt das Buch.
"Aber eigendlich wollte ich mit euch was anderes Besprechen Boss!"
"Es sind zwei Tage vergangen seit meinem letzten Besuch, wenn du das wissen willst." Der pockennarbige Mann lächelt und lehnt sich gelassen an die Wand und nickt auffordernd Keylan zu endlich anzufangen.
Dieser rollt mit den Augen und schlägt das Buch auf.
"Nein, ich meine wegen mir und...ich würde gern erfahren, was man sich so in Talyra erzählt. Gibt es...vielleicht etwas über einen Mann namens Nathanael?" Keylan seufzt fast erleichtert, das es raus ist. Er hat lange mit sich gerungen, aber Keeshar ist die einzige Möglichkeit, etwas über seinen verschwundenen Meister herauszufinden! Keeshar hingegen schweigt.
"Nathanael, " sagt der junge Hexer dann gefasst und schaut zu Keesahr hoch. ,"ist mein Lehrmeister!"

Titel: Re: Totes End
Beitrag von Keeshar am 27. März 2012, 15:46 Uhr
Wieder einmal bemerkt Keeshar eine verkokelte Ratte, als er sein Versteck betritt. Missmutig tritt er mit dem Fuß dagegen, so dass der Kadaver einige Sekhel zur Seite fliegt.
Der Rothaarige weiß, dass Keylan hier immer wieder Ratten und andere ungebetenen kleinen Gäste ankokelt. Er bemerkt auch die verbrannten Stellen an den Wänden.
All das sorgt bei dem Anführer vom Toten End für Kopfschmerzen.
Er weiß selber, dass unkontrollierte Macht gefährlich sein kann - immerhin hat er seine Macht selber einmal auf eine tödliche Weise missbraucht.
Ungerne denkt Keeshar an diese Zeit zurück.
Und jetzt hat Keeshar das Gefühl, dass Keylan auf einen gefährlichen Weg unterwegs ist. Wenn er die Macht, die er hat nicht kontrollieren kann...
Allerdings weiß Keeshar nicht, wie er dem jungen Hexer helfen kann, besser mit dieser Macht umzugehen.
Er kennt sich mit der Magie von Hexern nicht aus, weiß nicht, dass das Mana einfach herausmuss - seine Art von Gestaltwandel-Magie ist einfach anders.
Auch das kraftzehrende Üben, mit Messern, und sonstiger Körperarbeit hilft dem Burschen nicht, diese Macht unter Kontrolle zu bekommen.
Keeshar wird sich etwas überlegen müssen.

Aber jetzt ist ersteinmal etwas anderes dran.
Keeshar zeigt dem jungen Hexer ein recht dünnes Buch, mit dem sie sich heute beschäftigen werden.
Keylan verdreht die Augen und seufzt, woraufhin Keeshar dem Burschen vergleichsweise sanft eins auf den Hinterkopf gibt.
>Jaja, schon gut!< murmelt Keylan, während er das Buch entgegen nimmt.
Keeshar nickt. Für ihn ist Lesen, Schreiben und leichte Mathematik eine wichtige Fähigkeit, vorallem wenn man innerhalb einer Organisation aufsteigen will.
Dumpfbacken, die zuschlagen können, findet man in der Unterstadt wie Sand am Meer, aber mit Leuten, die Lesen und Schreiben können, war die Unterstadt nicht so gut gefüllt.
>Aber eigendlich wollte ich mit euch was anderes Besprechen Boss!<
"Es sind zwei Tage vergangen seit meinem letzten Besuch, wenn du das wissen willst."schneidet Keeshar dem Burschen das Wort ab. Der junge Hexer versucht andauernd sich aus diesen Leseübungen herauszureden, er will lieber übers Kämpfen, oder sonstige Sachen sprechen - dafür hat Keeshar heute aber keine Geduld.

>Nein, ich meine wegen mir und...ich würde gern erfahren, was man sich so in Talyra erzählt. Gibt es...vielleicht etwas über einen Mann namens Nathanael?" bricht es aus dem Burschen hervor. Es klingt, als müssten diese Worte aus Keylan heraus, und als würde er sie doch lieber nicht ansprechen wollen.
>Nathanael ist mein Lehrmeister!<
Keeshar schweigt, reibt sich den Nasenrücken. Er hatte eigentlich gehofft, dass Keylan diese Frage nie stellen würde. Aber Hoffnungen wurden nunmal regelmäßig zerstört.

"Nathanael. Natürlich habe ich von ihm gehört."
Kurz muss Keeshar an den Mann mit demselben Namen denken, den er vor einigen Zwölfmonden getroffen hatte. Ob es der gleiche Mann war? Das würde zumindest erklären, warum er jenen Nathanael für so "seltsam" gehalten hat. Ein Hexer war eine gute Erklärung. Andererseits gab es viele Nathans, Nathanaels und sonstige ähnlich klingende Namen da draußen...
"Setz dich erstmal, Keylan." Der junge Hexer protestiert, will sich nicht setzen, er ist aufgeregt, Neuigkeiten über seinen Lehrmeister zu erfahren.
"KEYLAN, SETZ DICH!" knurrt Keeshar nun wesentlich lauter, und diesmal gehorcht der Bursche, auch wenn er dabei ein Gesicht wie Sieben Tage Regenwetter zieht.

"Ja, ich hab von einem Nathanael gehört. Und dass du mit ihm zu tun hast, das dachte ich mir auch... als du hier unten bei mir aufgetaucht ist, habt ihn die Stadtwache... eingeladen bei ihm zu bleiben."
Der Gesichtsausdruck von Keylan ist ausdruckslos. Kein Wort, keine Reaktion. Also fährt Keeshar fort.
"Anscheinend hat ihn diese Magierschlampe einen Hexer am Strand gefangengenommen. Ich habe auch was von einem Kampf gehört. Ich denke, das war dein Nathanael. Ich bin mir aber nicht sicher. Meistens wurde eher etwas von einem Hexer gesprochen."
Immer noch versteinert hört Keylan weiter zu, so dass Keeshar weitererzählt.
"Die Magierin hat den Hexer in die Steinfaust gebracht, dort wurde der Hexer in eine Zelle eingesperrt. Soweit ich gehört habe, wird er recht gut dort behandelt. Zumindest soll er nicht in Ketten gelegt sein. Er wartet dort auf seinen Gerichtstermin. Scheint ein besonderes Gericht zu sein, normalerweise treffen sich diese ach so hohen GesetzesHüter viel schneller, um jemanden zu verurteilen. Wann der Hexer seinen Prozess bekommt, weiß keiner. Durch den Verdammten Schneefall draußen, ist das Reisen schwer. Wer auch immer über den Hexer urteilen will, muss sich da erst durchkämpfen." Keeshar seufzt, reibt sich wieder über den Nasenrücken.
"Ich denke, spätestens im Frühling, wenn die Straßen wieder schneefrei sind, und man auf ihnen reisen kann, wird ihm der Prozess gemacht. Kann natürlich auch früher sein. Keine Ahnung, da muss man abwarten."

Innerlich macht sich Keeshar bereit zu reagieren. Er hat so das Gefühl, dass Keylan diese Nachricht nicht sonderlich gut aufnimmt.

Titel: Re: Totes End
Beitrag von Uio am 30. März 2012, 10:20 Uhr
"KEYLAN, SETZ DICH!"
Erst die lauten Worte Keeshars bringen ihn dazu sich seinen Worten zu beugen, sich zu setzen.
Der Hexerschüler Nathanaels hatte schon lange befürchtet was nun der Wahrheit entspricht.
"Ja, ich hab von einem Nathanael gehört. Und dass du mit ihm zu tun hast, das dachte ich mir auch... als du hier unten bei mir aufgetaucht ist, habt ihn die Stadtwache... eingeladen bei ihm zu bleiben." beginnt Keeshar und wartet ab ob  der Junge was sagen will.
Aber...ja, was soll er dazu sagen? Nichts, er schaut einfach gerade aus und lässt den rothaarigen Mann fortfahren.
"Anscheinend hat ihn diese Magierschlampe einen Hexer am Strand gefangengenommen. Ich habe auch was von einem Kampf gehört. Ich denke, das war dein Nathanael. Ich bin mir aber nicht sicher. Meistens wurde eher etwas von einem Hexer gesprochen."
Magierschlampe...Aurian?...Ja, wen sollte er sonst meinen?!denkt er grimmig, sagt aber immer noch nichts.
Keeshar spricht ruhig weiter . Außen wie Stein tobt aber innen bereits ein Strum. Und die Worte die sein Boss nun noch anhängt macht das nicht besser.
"Die Magierin hat den Hexer in die Steinfaust gebracht, dort wurde der Hexer in eine Zelle eingesperrt. Soweit ich gehört habe, wird er recht gut dort behandelt. Zumindest soll er nicht in Ketten gelegt sein. Er wartet dort auf seinen Gerichtstermin. Scheint ein besonderes Gericht zu sein, normalerweise treffen sich diese ach so hohen Gesetzeshüter viel schneller, um jemanden zu verurteilen. Wann der Hexer seinen Prozess bekommt, weiß keiner. Durch den Verdammten Schneefall draußen, ist das Reisen schwer. Wer auch immer über den Hexer urteilen will, muss sich da erst durchkämpfen. Ich denke, spätestens im Frühling, wenn die Straßen wieder schneefrei sind, und man auf ihnen reisen kann, wird ihm der Prozess gemacht. Kann natürlich auch früher sein. Keine Ahnung, da muss man abwarten."

Keylan nickt stumm.
Steinfaust...eingesperrt....Ketten...Gericht....Prozess....Urteil... all die Worte hallen immer wieder durch seinen Kopf. Herzschläge, Minuten vergehen in denen er einfach still dasitzt, langsam seine Fäuste ballt und ohne ein wirkliches Wort zu sprechen seine Lippen bewegt. Keeshar beobachtet ihn genau und ist bereit auf alles möglich kommende zu reagieren.
"Nein!", bricht es dann aus Keylan heraus und er springt auf. "Abwarten, bis sie ihn töten? Verdammte Steinfaustschweine! Verdammte Magier...sollen sie verflucht sein...soll der Dunkle sie holen! Es ist alles ihre schuld!!!"
Eine ganze Weile geht es so weiter. Beschimpfungen, Anschuldigungen, Drohungen, zerbrochene Flaschen, vermischt mit einem ganzen Teil von Uios und Nathans Geschichte fliegen durch den kleinen Raum. Keeshar steht da, hört zu, schaut zu wie der junge Hexer sich abreagiert.
Schließlich kehrt Ruhe ein und Keylan unterdrück mit aller Macht Tränen, die sich langsam in ihn hochgearbeitet haben.
Nein, er will nicht weinen, heulen...nein, nicht vor seinem Boss, dem Bandenchef des Toten Ends! Die Öllampe beginnt leicht zu flackern. Ist das Öl bald leer oder liegt es an dem Jungen? Keylan jedenfals kümmert sich nicht darum und lehnt sich an die Wand, an die er eben noch  die Flaschen geworfen hat. Unter seinen Stiefeln knirschen die Scherben. Er senkt den Blick und betrachtet die überreste zwischen seinen Stiefeln im flackenden Licht. Ein haufen zerbrochener Scherben im Dreck, wie passend, denk der Junge und seuftzt tief bevor er spricht.
"Kann man wirklich nichts tun?" , fragt er leise und schaut zu dem großen Mann hoch, "Könnt ihr nichts tun?"

Titel: Re: Totes End
Beitrag von Keeshar am 04. Apr. 2012, 11:36 Uhr
Der junge Hexer bleibt einfach sitzen, murmelt unhörbare Sätze, starrt ins Nichts.
Einen Moment lang fragt sich Keeshar, ob Sarurnir, der Herr des Wahnsinns und der Krankheiten, Besitz von dem Burschen ergriffen hat. Der Einäugige hat schon verschiedene Menschen gesehen, die aufgrund eines Schicksalsschlags verrückt geworden sind, die nur noch vor und zurück wippten und mit Nicht anwesenden Personen oder Geistern sprechen.
Hatte es Keylan auch so erwischt?

Doch dann springt der Bursche auf, schreit herum >Abwarten, bis sie ihn töten? Verdammte Steinfaustschweine! Verdammte Magier...sollen sie verflucht sein...soll der Dunkle sie holen! Es ist alles ihre schuld!!!<
Weitere Beschimpfungen folgen, während Keylan in dem Versteck auf und abrennt und sich den Frust von der Seele schreit. Keeshar bleibt ruhig, hört zu. So lernt man doch immer mit am besten etwas über die Menschen.
Zwischenzeitlich sind die einzelnen Sätze nicht genau zu verstehen, aber das wichtigste hört Keeshar doch raus.

>Scheiße, verfluchte rattenscheiße!!! wenn ich diesen schielenden hundesohn von Gero nochmal sehen drehe ich ich den Hals um, nein, besser erst bekommt er das feuer in mir zu spüren so wie ich immer seine schläge bekommen habe, dreckskerl!<

>Magierschlampe? ja, das ist sie vermutlich wirklich, tut immer freundlich und dann steckt sie nathan in den kerker weil ich ihr haus ein bisschen angekockelt hab. Hätte ich doch nur das ganze anwesen abgefackelt...so das kein grashalm mehr wächst...ich scheiß auf ihre verfickte freundlichkeit...ich scheiß auf alle verfickt freundlichen magier und ihre sippschaft...die sollen mir ja nicht zu nahe kommen!<

>Keiner macht sich gedanken um einen straßenjungen der sein lebenlang nur gehunger hat. alle denken mit essen und trinken und netten worten ist alles wieder gut. nein ist es nicht...diese verdammten leute in talyra da oben mit ihrer ach so pissfreundlichen und scheißblauröcken. die haben mich nie gekriegt...ich hab gestohlen, gebettelt und...andere verletzt ...keiner hat mich je geschnappt und wird es auch keiner!<

>...wenn die nathan was antun schwöre ich bei allen göttern, pissegal wie die alle heißen, ich verbrenn sie alle...
alle...und wenn sie zoe was antun...scheiße zoe...die ist bei dieser schlange, dieser weißen made mit den zeichen in der fresse! Hätte ich sie doch nur die treppe hinunter gestoßen...dann müsste zoe nicht bei der alten hausen! wenn die ihr was tut dann schneid ich ihr ihre schwarzen augen raus!<

>Nathan hat nichts getan...nichts...er hat mich aufgenommen! was ist schlimmm daran! Ich hab nicht gesehn was zwischen den beiden passiert ist...weil mich dieses mistvieh von wolf angefallen hat...ich hoffe ich hab sein gesicht so entstellt das es nie wieder sehen, essen riechen schmecken kann...ja krüppel!!!<

Während Keylan so seine Wut ablässt, zertrümmert er verschiedene Sachen, wirft einen Becher gegen die Wand des Verstecks, spuckt mehrfach auf den Boden und schlägt und tritt gegen die Wand.
Keeshar runzelt die Stirn.
Er kann verstehen, dass Keylan die Wut in ihm herauslassen muss. Aber er hat so viel Wut auf die Götter und die Welt... das konnte gefährlich werden. Sehr gefährlich.
Sie durfte den Jungen nicht völlig vereinnahmen, ansonsten… könnte es sein, dass sich die Wege von Keeshar und Keylan trennen müssen.

Aber jetzt hat sich Keylan erst einmal beruhigt, er lehnt an der Wand, die Scherben zu seinen Füßen, atmet tief ein, bevor er in ruhigerem Ton eine weitere Frage stellt.

>Kann man wirklich nichts tun? Könnt ihr nichts tun?<
Jetzt seufzt Keeshar leise.
„Keylan, du scheinst ja wirklich viel von mir zu halten, aber da muss ich deine Hoffnungen und Träume leider bremsen. Gegen die gesamte Stadtwache kann ich nichts tun. Ich bin ein Mann. In der Steinfaust sind.. wieviele? einige tausend Mann? Nein, mit denen kann  ich mich nicht anlegen, für deinen Hexermeister kann ich nichts tun.“
Kurz sieht er großes Bedauern in den Augen des jungen Hexers, aber ohne zu zögern spricht der Einäugige weiter.
„Gut, wir hier aus der Unterstadt legen uns jeden Tag mit der Steinfaust an. Aber dass ist doch nichts ernstes, auch wenn es ab und an ein Leben kostet. Wir versuchen die Stadtwachen zu bescheißen, indem wir etwas vor ihren Nasen klauen, oder an ihren Augen vorbeischmuggeln. Sie versuchen uns daran zu hindern. Ein Spiel, mehr nicht.
Stell dir vor, wir, also alle meine Männer und ich,  würden deinen Hexer da aus dem Kerker rausholen. Einmal durch das Eingangstor, quer über den Exerzierplatz, hinein in den Kerkerturm… dort deinen Hexer aus den Ketten holen. Dann raus, an den Männern der Steinfaust - die inzwischen alarmiert sind - wieder vorbei.
Selbst wenn wir das schaffen, was dann? Wenn wir deinen Hexer hier unten verstecken… dann ist das für die Stadtwache kein Spiel mehr. Dann wurden ungeschriebene Regeln gebrochen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie dann nach hier unten kommen, um ihn zu suchen. Kannst du dir vorstellen, was dann hier los wäre? Dann gäbe es hier unten Krieg. Und unzählige Tote, mehr auf unserer Seite als auf ihrer, da bin ich mir sicher.
So leid es mir tut, ich kann nichts für deinen Hexer tun.“

Keylan ist geknickt, scheint aber zu verstehen…
Wieder seufzt der Einäugige. „Ich kann, wie bereits gesagt, mich umhören. Wann der Prozess ist. Wie er ausgeht. Wozu er verurteilt wird. Ob Hexer wegen sowas hingerichtet werden können?

Kurz schließt Keeshar die Augen, überlegt, bevor er weiterspricht.
„Außerdem kannst du auch in der Zwischenzeit was für mich tun. Einer meiner Helfer… ich sag mal, er hat das Spiel mit den Stadtwachen nicht gut gespielt, und hat eine Auszeit nehmen müssen. Du würdest mir helfen, wenn du seine Aufgaben übernehmen würdest.“
Eigentlich hatte Keeshar dies gar nicht vorgehabt. Allerdings hat er das Gefühl, dass der junge Hexer hier in dem Versteck verrückt werden würde, wenn er hier weiter warten müsste, zum Nichtstun verurteilt. Er musste was tun, und dass ging draußen in der Unterstadt besser als hier drinnen.
„Deine Magierin sucht nicht mehr nach dir. Zumindest im Moment nicht. Meine Leute werden den Mund halten über dich. Du kannst also – erst einmal – heraus. Also. Du wirst in zwei Tagen eine Arbeit für mich erledigen. Und je nachdem, wie du sie erledigst, werden weitere folgen.“

Der letzte Satz, auch wenn er wie ein Befehl ausgesprochen war, hatte dennoch eine unausgesprochene Frage in sich. Traute Keylan sich das Ganze auch zu?

Titel: Re: Totes End
Beitrag von Uio am 04. Apr. 2012, 17:21 Uhr
Nachdem Keylan sich abreagiert hat, Sachen gesagt hat, die er jetzt nicht mal mehr nacherzählen könnte, sitzt er da und hört Keeshar zu. Sein Boss erklärt ihm die Situation und ...ja, dass er nicht das Geringste tun kann, außer ihn auf dem laufenden zu halten, was weiterhin passiert.
Der junge Dieb, Hexer und Keeshars Schützling nickt stumm und schluckt schwer. Wie dumm bin ich eigentlich, gegen die Steinfaust hat keiner auch nur den Hauch einer Chance...ich nicht, mein Meister nicht und Keeshar auch nicht. Sie werden über ihn richten und das alles nur wegen mir. Natürlich kann er sich vorstellen, da er jetzt nicht mehr durch die heiße Wut vereinnahmt ist, was passieren würde, wenn sich jemand gegen das Gesetz stellt, gegen die Steinfaust und all ihre Blaumäntel. Wenn sie sich schon so viel Mühe geben, mich zu suchen, dass ich mich hier versteckt halten muss, Keeshar alle Hände voll zu tun hat, mich zu schützen....es wäre nur ein kleines Sandkörnchen im Vergleich, was sie tun würden, wenn... Keylan seufzt erneut und schaut auf den Boden. Mit seinen verbliebenen Fingern an der rechten Hand hebt er eine Glasscherbe auf und schaut sie nachdenklich an. Das Glas ist zerbrochen, kann nicht wieder zusammengesetzt werden. Genauso wie das alles hier. Mein altes Leben wird es nicht mehr geben. Ich bin jetzt Keylan ... aber egal was sie mit euch machen, Meister...ich vergesse euch nicht!

>„Ich kann, wie bereits gesagt, mich umhören. Wann der Prozess ist. Wie er ausgeht.“ <
Wieder nickt der Junge. "Ja, danke!" bringt er leise, mit kratziger Stimme heraus.
>„Außerdem kannst du auch in der Zwischenzeit was für mich tun. Einer meiner Helfer… ich sag mal, er hat das Spiel mit den Stadtwachen nicht gut gespielt, und hat eine Auszeit nehmen müssen. Du würdest mir helfen, wenn du seine Aufgaben übernehmen würdest. Deine Magierin sucht nicht mehr nach dir. Zumindest im Moment nicht. Meine Leute werden den Mund halten über dich. Du kannst also – erst einmal – heraus. Also. Du wirst in zwei Tagen eine Arbeit für mich erledigen. Und je nachdem, wie du sie erledigst, werden weitere folgen.“ <
Keylan blickt auf und setzt sich, eher unbewust, aufrecht hin. Keeshars Worte sind wie ein Befehl und auch gleich ein großer Vertrauensbeweis an ihn. Er würde endlich die Kanalisation verlassen, würde etwas anderes tun als rumsitzen, lesen und schreiben lernen, sein Feuer trainieren, auch wenn es mancher Tage eher ein "im Zaum halten" näher kommt, Kämpfen lernen...
er würde etwas für Keeshar erledigen, eine willkommene Abwechslung.
"Ich spiel das Spiel mit der Stadtwache schon mein ganzes Leben und was ich nicht vergessen habe, dass ich es euch verdanke, das ich es noch habe. Also werde ich erledigen, was ihr verlangt!"
Mit gefasstem Gesichtsausdruck steht er auf, lässt die Scherbe in seiner Hosentasche verschwinden und schaut auf Keeshar. "Also Boss, was soll ich tun!"

Titel: Re: Totes End
Beitrag von Keeshar am 18. Apr. 2012, 10:55 Uhr
Zwei Tage später holt Keeshar den jungen Hexer aus dem Versteck ab.
Er wartet vor dem Zugang, ruft nach Keylan, damit dieser raus kommt.
Er kann nicht reingehen, um ihn heraus zu holen, dann würde sein Geheimnis auffliegen...
Also wartet er, bis der Bursche kommt.
Der kann es gar nicht erwarten, er scheint den Weg in Herzschlags-Schnelle hinter sich zu bringen, dann steht er vor Keeshar.
>Ich bin bereit, Boss!<
Keeshar nickt nur, geht dann mit der Laterne vor, zurück in die Freiheit - auch wenn es sich für Keylan nur um die eingrenzende Freiheit der Unterstadt handelt.

Noch am selben Tag bekommt Keylan seine neue Arbeit zugeteilt. Es handelt sich dabei um leichte Arbeit, Arbeit die vorallem die jungen Mitglieder seiner Bande erledigen müssen - Auslieferungen von (illegalen) Waren innerhalb der Unterstadt, Eintreiben von Schutzgeld innerhalb der Unterstadt bei Leuten, die keine Schwierigkeiten beim Bezahlen machen.
Leichte Arbeiten, ohne Schwierigkeiten. Keeshar will den jungen Hexer beschäftigen, nicht weiteren Schwierigkeiten aussetzen. Davon hat der Bursche selbst genug am Hals, er braucht keine weitere Sorgen, nur weil jemand nicht bezahlen will, und sich mit dem Boten prügeln will.

"Keylan, heute musst du mir einen ganz anderen Gefallen tun."
Keeshar sitzt in seinem Haus auf einem Hocker, einen Becher mit heißem Tee in der Hand.
Der junge Hexer steht vor dem Tisch und lauscht den Befehlen, die nun folgen werden.
"Im Norden vom Toten End lebt einer meiner Männer, sein Name ist Harves. Um genauer zu sein, Harves lebte dort, denn er ist tot. Wundbrand." Keeshar zuckt mit den Schultern. So eine Verletzung konnte, wenn sie rechtzeitig behandelt wird, gut verheilen. Keeshar sorgt für seine Männer, und er ermöglicht ihnen auch eine ärztliche Behandlung. Wenn Harves rechtzeitig gekommen wäre, für eine solche Behandlung, dann wäre er jetzt noch am Leben. Traurig, aber so war es nun mal.
"Jedenfalls, ich kümmere mich um meine Leute. Und auch um ihre Angehörigen. Harves hatte eine Frau und eine Tochter. Die beiden brauchen jetzt unsere Unterstützung. Also, nimm die Sachen dort,“ Keeshar zeigt auf ein Bündel, dass direkt neben der Tür liegt, „bring es zu Harves Haus. Frag dich einfach im Norden durch. Und dann schau, wo du helfen kannst. Nimm dir ruhig Zeit.“

Und so begibt sich Keylan in den Norden vom Toten End. Das Haus, in dem Harves einst lebte, war auch schnell gefunden. Auch wenn in der Unterstadt das Sterben etwas alltägliches war, und die Leute abgestumpft gegenüber dem Schicksal ihrer Nachbarn waren, solche Tragödien sprachen sich schon herum.
Schon bald steht Keylan vor dem Haus in dem Harves einst lebte.
Eine Lederplane ist notdürftig als Türersatz vor den Eingang des kleinen Bretterverschlages gespannt worden. Das, was einmal die Tür war, liegt zerbrochen auf dem Boden. Die Bretter sind morsch geworden, waren dann irgendwann einfach aus der Angel gebrochen.
Überhaupt sieht die Hütte so aus, als würde sie jeden Moment zusammenbrechen.
Vorsichtig klopft der junge Hexer an den Türrahmen, und schon wenige Augenblicke danach schiebt eine junge Frau den ledernen Vorhang zur Seite.
>Was willst du?< fragt sie sofort, mustert den Besuch ausgiebig.
>Keeshar schickt mich. Ich soll deiner Mutter das hier bringen.< Er überreicht das Bündel, dass die junge Frau sofort an sich nimmt und öffnet.
Während sie den Inhalt begutachtet, mustert Keylan die junge Frau, die die Tochter von Harves sein muss.
Sie war vielleicht zwei oder drei Zwölfmonde älter als er selbst, hatte braunes Haar, dass zu einem Zopf zusammen geflochten war. Eine Haarsträhne hatte sich aus dem Zopf heraus befreit. Sie hatte ein feingeschnittenes Gesicht, und wenn die Nase nicht so hakennasig zulaufend wäre, würde man die junge Frau als hübsch bezeichnen.
Ihre Kleidung war mehrfach geflickt, aber relativ sauber.
Schnell packte sie die Gegenstände, die in dem Bündel waren weg. In einem kleineren Beutel klimpern einige Münzen, das hört der junge Hexer, während sie den Beutel irgendwo in dem inneren der Hütte versteckt.
Dann steht sie wieder vor Keylan.
>Meine Mutter ist oben. Am Sithech-Tempel. Sie betet dort für meinen Vater.<
Kurz hält sie Inne, mustert dann noch einmal den jungen Hexer.
>Sie vermisst ihn. Ich nicht. Er hat sich nie um mich gekümmert.<
Sie zuckt mit den Schultern.
>Bedanke dich bitte bei Mylord Keeshar für seine Unterstützung…< Schon will sie wieder hinter dem Ledervorhang verschwinden, aber dann ergreift der junge Hexer schnell das Wort:
>Der Boss hat gesagt, dass ich dir und deiner Mutter helfen soll. Soll ich dir erst einmal die Tür reparieren?<
Nocheinmal mustert die junge Frau Keylan mit ihren grünen Augen. Mehrere Herzschläge vergehen, in denen keiner von beiden etwas sagt. Dann nickt sie.
>Ja, gerne. Mein Name ist übrigens Editha. Irgendwo müsste mein Vater noch sowas wie einen Hammer hier herumliegen haben<

Mehrere Stunden vergehen. Keylan hilft, baut die Tür wieder ein, hämmert einige weitere Latten an die Wand, so dass die Hütte etwas stabiler steht, hilft Editha dann, mehrere Krüge mit Wasser zu füllen.
Nach anfänglichen Zögern unterhalten sich die beiden, jeder erzählt etwas von seinem Leben. Keylan von seinem Leben und seiner Arbeit bei Keeshar, Editha von ihrer Mutter und dem mühsamen Leben hier unten.
Schließlich stehen sie wieder vor der Hütte.
>Danke für deine Hilfe, Keylan.< bedankt sich die junge Frau mit einem Lächeln.
Keylan will sich grade schon verabschieden, da ergreift die junge Frau seine Hand.
>Meine Mutter wird heute wohl nicht mehr zurück kommen. Es ist kalt in meinem Bett. Willst du heute nicht hier schlafen?<
Keylan ist sprachlos, die Worte bleiben wortwörtlich in seinem Hals stecken.
Also grinst Editha nur, drückt dem jungen Hexer einen Kuss auf den Mund,  der Geschmack nach mehr macht, und zieht ihn dann in die Hütte und in ihr Bett.

Titel: Re: Totes End
Beitrag von Uio am 19. Apr. 2012, 11:16 Uhr

Der Kuss den Editha dem Jungen schenkt ist mehr als nur ein einfacher Kuss, er ist ein Anfang. Ein Anfang von etwas was Uio/Keylan vom hören sagen kennt aber noch nie selbst erlebt hat und auch nicht dachte das es sobald passiert. Das um ein paar Zölfmonde ältere Mädchen scheint sich im Gegensatz zu ihm damit auszukennen. Sie kommt schnell zur Sache und geht in seinen Augen ganz schön rann, dafür das sie vorhn noch so schüchtern war. Doch darüber kann er jetzt nicht nachdenken. Man könnte sagen sein Denken reduziert sich plötzlich nur auf SIE, die wie die Götter sie schufen blass und mit weichen Rundungen vor ihm steht und beginnt ihn auszuziehen. Ein eisiger Schauer wie er ihn noch nie gespürt hat durchfährt ihn als ihre kalten und doch wohlig warmen Hände ihn berühen und das Spiel beginnt.

Nach einer langen Zeit, die der junge Hexer nicht einschätzn kann, er sich aber bewußt ist dass viel Zeit vergangen ist, kert er die Haare wild verwuschelt und ein unverkennbaren grinsen auf dem Gesicht zurück zu Keeshars Haus.

Titel: Re: Totes End
Beitrag von Keeshar am 21. Apr. 2012, 11:32 Uhr
Einen Tag, nachdem der breit grinsende Keylan zurück zu Keeshar gekehrt war, macht sich Keeshar auf den Weg.

Er hatte am letzten Tag dem jungen Hexer einen Vortrag gehalten. Bei Keeshar haben Frauen einen hohen Rang inne. Einfach, weil sie alles Leben gebären. Weil es so ist.
Und diese Wertvorstellung teilt er nun, da Keylan wirklich ein Mann ist, diesem auch mit.
"Behandle Frauen mit Respekt. Hilf ihnen, wenn es dir möglich ist! Sei höflich! Und vorallem, wenn du dich längerfristig auf eine Frau einlassen solltest... SORG für sie!"
Keeshar hatte zu diesem Zeitpunkt geschnaubt. Er hatte noch nie eine echte Beziehung. Den meisten Frauen war er zu hässlich, mit seinen Pockennarben und dem einen Auge. Und der Gedanke, dass sich Frauen nur für ihn interessieren, weil er reich war und Macht hatte, hatte sich tief in dem rothaarigen Mann festgefressen. Selbst wenn es einmal ernsthafte Interessen von einer Frau aus gegeben haben sollte, hat Keeshar diese abgeblockt.
Nein, der Einäugige holt sich lieber eine Hure, mit der er seinen Trieb abreagieren kann. Einige Münzen, etwas Spaß und Entspannung, das reichte ihm.
Aber Keylan war jung. Ihm reichte eine Prostituierte vermutlich nicht. Also fuhr der erfahrenere Mann mit seinem Vortrag fort.
"Lass dich nicht auf jede Frau ein, die sich dir an den Hals wirft. Sei wählerisch. Ich hoffe, du besitzt genug Verstand und Geschmack, um nicht über ne Frau rüberzurutschen, nur weil sie dir ihre F**** zeigt, in der noch der Saft von nem anderen Hurenbock trocknet"
Keylan nickt nur, immer noch mit einem unverschämt glücklichen, ungläubigen Grinsen auf den Lippen.
Kurz macht Keeshar seinem jungen Gefolgsmann noch klar, was passiert wenn er die Frauen nicht mit genügend Respekt behandelte - im allerschlimmsten Fall konnte ein Mann, der bei Keeshar so in Ungnade gefallen ist, sein zukünftiges Glück in einem Knabenchor versuchen - als Sopran.
Das war der Moment, in dem das dümmliche Grinsen auch aus Keylans Gesicht verschwunden war.

Aber dieser Vortrag war schon einen Tag her, Keeshar hatte sich auf den Weg in den Norden vom Toten End gemacht.
Zielstrebig geht er weiter, bis er vor einem hölzernen Bretterverschlag steht. Es wurden hier wirklich einiges ausgebessert - so kann Keeshar nun an die hölzerne Tür anklopfen, anstatt an den Türbalken.
Harves Frau kommt heraus. Die Augen gerötet von Tränen, das Gesicht aufgequollen.
"Ist Editha da?"
Die Frau antwortet nicht, sie nickt nur.
Kurz darauf kommt Editha heraus.
Sie macht einen unbeholfenen Knicks, lächelt: >Mylord.<
"So wie Keylan gegrinst hat, hat alles gut geklappt?"
>Natürlich, Mylord. Er ist niedlich.<
Sie grinst, eine Mischung aus Berechnung und wirklicher Sympathie für den jüngeren Burschen.
"Tu, was du nicht lassen kannst. Pass mir nur auf den Kleinen auf, wenn ich höre dass du mit ihm spielst, gibts Ärger."
Keeshars Stimme ist ruhig, sachlich. Aber die junge Frau weiß, dass der Herrscher vom Toten End diese Ansage ernst meint, und dass sie es wirklich schwer haben würde, wenn sie das Gutwollen dieses Mannes verlieren würde.
Keeshar greift in seinen Geldbeutel, holt einige Münzen heraus. Genug, um einige Siebentage gut zu überleben, wenn man mit dem Geld ordentlich umging und sich nicht berauben ließ. Editha atmet tief ein. Das war mehr, als sie eigentlich für diesen Dienst erwartet hat.
"Wenn ihr Unterstützung braucht, melde dich. Aber du weißt, diese Zahlung ist einmalig."
Editha nickt. >Sicher, Mylord. Danke, Mylord.<

Und schon dreht sich Keeshar um, und geht zurück in sein Heim. Er hat noch viel zu tun, und dieses Geschäft war für ihn abgeschlossen. Was jetzt aus Keylan und Editha werden würde, stand in den Händen der jungen Menschen.

Titel: Re: Totes End
Beitrag von Uio am 22. Apr. 2012, 18:22 Uhr
Zur Zeit der Verhandlung Beginn 511

Keylan lebt sich langsam in seinem neuen Arbeitsfeld ein. Nicht ganz neu aber einiges, wie zum Beispiel Geldteintreiben oder Botengänge hat er früher nie ausgeübt. Er bemüht sich die Aufgaben die Boss Keeshar ihm erteilt bestens zu erfüllen. Zwischen Arbeit, Lesen und Schreiben lernen, Kampf- und Magietraining bleibt ihm wenig Freizeit. Der junge Hexer beklagt sich nicht, so kommt er wenigstens nicht  dazu sich Gedanken über Zoe und ihren verbleib oder diese Verhandlung zu machen, von der er nicht weiß das sie bereitz begonnen hat.

Und dann wär da ja noch die süße, verlockende Frucht die der junge Hexer gekostet hat. Wie könnte er das vegessen? Süß und verführerisch für einen jungen Mann der sich gern von  vielen Dingen in seinem Kopf ablenken lässt! Natürlich nur soweit das es ihn in seiner Tätigkeit für seinen Boss nicht einschränkt. Keeshar musste dem Jungen den Kopf mal ordentlich grade rücken und ihn einiges klar machen. So ist Keylan schnell auf den Pfad der Verhütungsmöglichkeiten gekommen oder hat sich von seinem verdienten Münzen eine Hure bezahlt. Editha bezahlt er nicht. Ihr hat er das Haus mehr und mehr in stand gesetzt und ihr ziemlich unbeholfen zu verstehen gegeben, dass er keine versprechen ihr gegenüber eingehen will und kann. Er mag Editha, ja verdammt das tut er, aber...es gibt so vieles was er bedenken muss...aber auch nicht bedenken will...
Er hat eine Verpflichtung Keeshar gegenüber und das reicht ihm!




17. Silberweiss 511 – Ein paar Tage nach der Verhandlung

Mit schweißnassen Händen, die sich an seinen Oberschenkeln festkrallen und zusammen gebissenen Zähnen sitzt Keylan da und hört nur im Hintergrund die Stimme seines Bosses, der ihn mit käftigem Griff auf den Stuhl drückt. In seinen Ohren rauscht es und sein Körper zittert. Vor seinen Augen laufen schnelle Bilder ab, die sich hin und wieder verlangsamen und dann einzelnen Gesichter erst klein dann immer größer werdend aufbauen. Viele Gesichter sind einfach nur farblos. Fremde und doch Bekannte. Dabei handelt es sich um Blaumäntel der Stadtwache. Darunter auch Aurian, die erst freundlich in seine Richtung schaut bis sie dann plötzlich schmal und alles andere als gütig zu Lächeln beginnt und schließlich böse lacht. Wieder fliegen andere Wachleute der Steinfaust als rasante Bilderfahrt vorbei. Langsamer wird es erst wieder, als sich das Gesicht von Nathanael auftaucht. Er lacht nicht. Sein Gesicht ist blass ausdruckslos und unter seinen leeren, blauen Augen prangen dicke schwarze Ränder, wie man sie hat, wenn man tagelang nicht schlafen konnte!
"Nein!", schreit Nathanaels Schüler und bäumt sich ein weiteres Mal auf. Seine sich im Stimmbruch befindende Stimme überschlägt sich in mehreren Tonlagen und klingt eher wie ein gebochenes kreischen. Er scheint Keeshar überrascht zu haben, denn er kann durch seine Hände hindurch abtauchen und macht sich auf zur Tür. Keeshar sagt irgendetwas, was er nicht versteht oder verstehen will, dann bekommt sein Boss ihn wieder zu fassen und drückt ihn gegen die harte Steinwand neben der Tür. Wieder fliegt sein Kopf zur Seite und kurz darauf packt ihn eine starke Hand am Gesicht und zwingt ihn Keeshar anzusehen.
"Du musst dich jetzt beruhigen, Keylan! Hörtst du!!!"
Der Körper des jungen Hexers bebt vor Anstrengung und schnellem Atem. Als würde er einen Dauerlauf machen keucht er. Zum Glück ist das Mana in ihm heute schwach und von der Übung nach dem Aufstehen verbraucht, dennoch musste Keeshar dem Jungen schon die dritte Ohrfeige geben, ihn festhalten und dafür sorgen, dass er nichts dummes tut.
"Verdammt, beruhige dich, sonst schlag ich härter zu und das wird dich Ausschalten für eine Weile! Verstanden?"

Tränen rinnen plötzlich aus Keylans Augen. Er kann nichts dagegen tun sie kommen einfach.
"Hast du mich verstanden?", schreit Keesahr ihn an. Der Junge nickt schwach und sackt dann plötzlich in sich zusammen. Keeshar läßt ihn langsam los und so sinkt der junge Hexer langsam die Wand hinunter.
"Es tut mir leid Keylan. Das einzigste, was du tun kannst ist abwarten und dich nicht zeigen. Ich bin sicher sie warten nur darauf, das du kopflos in die Steinfaust stürmst, um deinen Meister zu sehen, zuretten oder was auch immer. Aber das wäre nicht nur dumm, sondern ich glaube, dein Meister würde das auch nicht wollen!"
Stille. Außer Keylans Schluchtzen ist nichts zu hören.
"Also, beruhige dich und bewahre einen kühlen Kopf!", bohrt Keesahr noch einmal nach.

Es ist ihm zwar irgendwie peinlich, aber dann auch wieder egal. Er muss einfach seinen Gefühlen freien Lauf lassen. Und wenn es einer mitbekommen soll, dann lieber Keeshar als irgendjemand von den Anderen. Seit einigen Wochen ist Keylan zurück aus der Kanalisation. Wie lang genau es letztendlich war, kann er nur grob schätzen. Aber in dieser Zeit, in der der rothaarige Mann, sein Boss, der einzige war den er gesehen hat, hat sich so etwas wie ein starkes Band zwischen beiden entwickelt. Es gab ernste Gespräche, aber auch Lachen konnten sie zusammen. Aus dem, dass er keine Wahl hatte ihm zu vertrauen, ist nun letztendlich echtes vertrauen geworden. Und nicht nur das, Keylan ist Keeshar mehr als nur zu Dank verpflichtet.
Die vielen Blicke, die er erntete, als er wiederkehrte, waren sehr verschieden und oft undeffinierbar. Er selbst störte sich nicht daran, versuchte sein starkes und neues Ich, Keylan zu leben. Keeshar hatte seinen Leuten wohl während seiner Abwesenheit, die Zeit in dem Versteck der Kanalisation, genug eingebläut und zu verstehen gegeben, dass sich niemand mit dem Pockennarbigen Mann anlegen sollte. Wenn Keeshar nunmal diesen jungen Hexer schütze und aufnahm mussten das alle akzeptieren, was sie auch taten. Was aber nicht heißen soll das Keylan nun viele Freunde hat. Nein, er ist nach wie vor lieber allein und eigenbrötlerisch, ein Einzelgänger. Außnahmen bilden da nur die beiden Männer, die ihn einst gefunden haben und zu Keeshar brachten. Die beiden haben an dem Burschen wohl einfach gern und locken ihn hin und wieder mit Witz und freundlichen Neckereien heraus. Das ist aber auch schon, mit Ausnahme gelegendlicher Ausflüge in die Weiberwelt, die einzige Abwechslung zu dem sonst strengen Zeitplan den er sich selbst auferlegt hat, um nicht ans Nachdenken zu kommen.
Keylan trainiert nach wie vor seine magische Fähigkeiten, auf geheißen von seinem Boss lernt er lesen und schreiben sowie Kampf mit und ohne Waffe. Seit er wieder in seinem Zimmer nahe des Brunnens wohnt,  sind aber auch weitere Aufgaben hinzugekommen. Keeshar schickt ihn von Zeit zu Zeit aus für ihn etwas zu erledigen. Meistens handelt es sich dabei um Geldeintreibereien im Ostviertel der Unterstadt. Anfangs mit Anderen traut ihm Keeshar nun einiges allein zu, was ihm deutlich lieber ist. Jedoch hin und wieder lässt es sich nicht vermeiden, auch gemeinsam mit anderen Handlangern Aufträge zu erfüllen oder sie zu begleiten. Keylan murrt nicht. Auch die Anderen murren nicht. Allen Beteiligten ist es weniger recht, etwas gemeinsam zu erledigen, aber wenn der Boss es so will...nein, keiner stellt die Entscheidungen von Keeshar in Frage! Was der Bandencheff des toten Ends sagt, ist Gesetz und das auch für den jungen Hexer!

Nach einer Weile, in der sich Keylan von seinen Gefühlen übermannen hat lassen, seine Ängste in ihm hochgekocht sind, wischt er sich mit dem Ärmel die Tränen weg und steht langsam auf. Immernoch sind seine Beine butterweich, aber er kann stehen!
"Es geht wieder!", sagt er erst leise räuspert sich, um es dann mit deutlicher, fester und tiefer Stimme zu sagen!
"Es geht schon wieder!"
Der Blick des rotbraunhaarigen Jungen ist auf den Boden geheftet. Er schluckt schwer. Keeshar hat recht...ich kann nichts tun...sollte nichts Dummes tun! Ich hasse es, wenn ich nichts tun kann! Verdammte Magier!!!
"Danke!", sagt er dann an Keeshar gewandt. Dieser betrachtet ihn schon die ganze Zeit kritisch. "Danke, das ihr mir von dieser ..." und das nächste Wort spricht er mit heftiger Verachtung aus, " Verhandlung des Magischen Rates, erzählt!"
Er atmet tief ein und schaut dann zu Keeshar auf. "Sagt ihr mir wenn ihr ... etwas neues erfahrt? Und bitte zu den anderen...kein Wort wegen dem Heulen...bitte!"

Titel: Re: Totes End
Beitrag von Uio am 06. Juni 2012, 11:56 Uhr
inari 512

Mit einem kehligen Knurren und lautem Gähnen, gefolgt von einigen seitwärts Drehungen auf dem ohne hin schon zerwühlten Schlaflager, versucht Keylan, langsam wach zu werden. Gestern, wenn man hier unten überhaupt im Sinne von Tag und Nacht, Heute und Morgen oder Gestern sprechen kann, war ein anstrengender Tag gewesen. Immer noch waren sie damit beschäftigt die Schäden des Sturms in den Griff zu bekommen. Es gab viel zu tun und Keeshar nimmt es mit dem Zusammenhalt in seinem Viertel sehr ernst. Also schickt er seine Jungs raus, um das Gebiet wieder auf Vordermann zu bringen. Viele Hütten wurden einfach weg geschwämmt, Häuser und Behausungen sind eingestürzt oder von Geröll und allen möglichen Zeug, was die große Flut mitgebracht hat, unbewohnbar gemacht. Und nicht nur das, die vielen Toten! Ja, auch um die musste sich gekümmert werden. Für einen großen Teil der Unterstadtbewohner kamen die Wassermassen zu plötzlich, überraschten sie im Schlaf oder bei was auch immer. Irgendwann musste jeder selbst schauen, wo er bleibt... und wenn, konnte man nur den Menschen in der direkten Umgebung helfen oder auf Hilfe hoffen. Für Editha und viele andere kam jede Hilfe zu spät. Er wollte zu ihr, doch einer der Männer hielt ihn zurück. Es wäre Selbstmord gewesen, besonders da er nicht Schwimmen kann. Woher auch. In der Unterstadt braucht man normalerweise nicht Schwimmen können. Er wäre elend ersoffen, wenn am falschen Ort zur falschen Zeit gewesen wäre. Wie Editha...

Müde reibt sich Keylan die Augen. Ja, das leben ist hart und ungerecht! Das ist eine Lektion, die er schon von Kindesbeinen an gelernt hat. Damit wird man groß in der Stadt unter der Stadt. Hier, wo man sagt, dass die Schattengewächse wachsen und leben: Gauner, Diebe, anderes Gesocks und eben all das, was sich im Schutze de Dunkelheit und der verwickelten, verschütteten und alten Gemäuer der Unterstadt herumtreibt. Was hatte er als Kind Angst gehabt vor diesen Geschichten...und jetzt, jetzt ist er selbst eine dieser Geschichten. Der junge Feuerhexer, der sich in der Unterstadt verbirgt und für Keeshar, den Bestienmeister arbeitet. Keylan muss unweigerlich Grinsen. Ja, jammern oder sich in Scheinwelten verkriechen ist nicht der richtige Weg. Keylan beschwert sich nicht. Ihm geht es gut. Er hat den Sturm und so viel anderes überstanden, nein, jammern wäre kindisch und albern. Schließlich ist er jetzt kein Kind mehr. Langsam setzt sich der Hexer auf und geht vom Schlaflager in der Ecke zum kleinen Tisch in der Mitte des Raumes. Dort setzt er sich seufzend auf einen kleinen Hocker und sucht in der Dunkelheit nach ein paar Zündhölzern. Scheiß auf Hexerei, ich hab Kopfschmerzen und Muskelkater, kommentiert er sein tun in Gedanken. Er ertastet die kleine Schachtel und zündet, nachdem er ein, zwei Zündhölzer abbricht und laut flucht, die alte Öllampe an.

Gesten nach dem langen Schuften im Ostviertel, dass man das totes End nennt, ist er mit einigen Jungs ein bisschen Feiern gegangen. Feiern? Na klar feierten sie, dass sie überlebt haben und ja vielleicht auch die schwere Last fort trinken, wen sie verloren haben. Und Keylan kennt niemanden, der nicht, auch wenn man es nicht zugab, trauerte. Wie genau er nun in sein Bett gekommen ist, kann der junge Mann nicht genau sagen, aber so wie er sich heute, in diesem Moment fühlt, muss er ordentlich einen gehoben haben. Verschlafen und verkatert reibt er sich den festen hartnäckigen Schlaf aus den Augen. Heute war ein wichtiger Tag! Keylan hat lange auf ihn gewartet und eigentlich nicht vor gehabt, den Tag vor diesem Tag Alkohol zu trinken und...ja an diesem wichtigen Tag Kopfschmerzen zu haben. Seufzend schaut er in die kleine Flamme der Öllampe und massiert seine Stirn. Misst, verdammter Kerl, er hat mich echt überredet Ein freches Grinsen schleicht sich über sein Gesicht. Er würde dem einige Monde älteren Mann schon noch eins auswischen wegen dem blöden Saufspiel gestern.
Schließlich nach eine guten Weile, in der er einfach dagesessen hat, sucht er schwankend seine Kleidung zusammen und wirft sie nach dem obligatorischen Schnuppertest in die Ecke. Keeshar hasst es, wenn er stinkt. Ihm selbst ist das meist egal. Aber wenn sein Boss sagt, er solle sich rein halten, tut er es eben. Keeshar hat einen ungewöhnlichen Sauberkeitsfimmel für einen Unterstätder. Aber es kommt keiner auf die Idee, ihn danach zu fragen oder sich darüber lustig zu machen. Götter nein, manche Dinge stellt man einfach nicht in Frage. Kees sagt wie er es will und seine Leute, Handlanger tun es, ohne mit der Wimper zu zucken. So läuft das!

Ein paar Minuten und viele Handgiffe später zieht er eine halbwegs saubere braune Tunika mit grünen Stickereien über den gewaschenen Körper, seine gute schwarze Hose, die er nicht zum Schuften in den Trümmern anzieht und nimmt Nathans Mantel von Hacken an der Wand. Grinsend stellt er fest, als er ihn überzieht, dass er schon wieder gewachsen ist. Da soll mich bald noch Mal einer  KLEINER nennen.
Noch mit leichtem Kopfpochen, aber dennoch guter Dinge und voller Spannung verlässt Keylan seine Behausung. Da die Mauern aus Stein sind, hat es der Flut gut standgehalten, besser als manch andere Gebäuden hier unten. Er hatte Schwein, Glück...was auch immer. Er brauchte keine neue Unterkunft! Und das war dem jungen Hexer sehr recht. Er hatte sich sehr an das Zimmer mit den Steinwänden gewöhnt. Sein Rückzug, sein Raum zum Allein sein und in Gedenken an seinen Meister seine Übungen zu machen...mal mit mehr mal mit weniger oder gar keinem Erfolg. Die letzte Zeit lässt er es ganz schön schleifen und hat eher andere Dinge im Kopf als Lernen oder Üben. Eines davon sind natürlich Mädchen, Frauen oder wie einige sagen Weiber. Aber letzteres findet Keylan eher abwertend. Klar gibt es Frauen, die er als Weiber bezeichnen würde, aber mit denen will er nichts zu tun haben. Man könnte fast sagen, er ist wählerisch. Und seit dem Tod von Editha auch nicht unbedingt weniger ...eher mehr.

Wie lang ist es jetzt her? Zu lang...
Er hat immer noch ein schlechtes Gewissen und ist ziemlich sauer auf die verfluchte bleiche Made, die ihm nach dem Desaster am Strand und dem Verlust von Nathan, Zoe und Freiheit in Talyra einen heftigen Stich versetzt hat. Und Keylan/Uio ist sich sicher. Mit voller Absicht! Sie wollte, dass er leidet! Nargenbastardschlampe, schimpft er gehässig in Gedanken und erinnert sich schnell daran, dass er heute nicht beabsichtig sie zu sehen, sondern den ersten Schritt wagen will, um Zoe zu finden. Und dafür ist heute genau der richtige Tag, das spürt der Hexer genau.
Es dauert seine Zeit bis er einen geeigneten Aufstieg gefunden hat. Auch hier hat das Unwetter, das Talyra heimsuchte, Einiges verändert! Dort,wo mal sein früherer Aufstieg war, bei dem er sowieso zweifelte, ob er überhaupt noch hindurch passt, ist jetzt alles verschüttet. Aber er hat sich vorher gut informiert und umgehört. So sucht er einige Möglichkeiten auf und beschaut sich die Zugänge und wählt schließen einen aus und zwei zum Abstieg für später! Es ist immer wichtig, mehrere Möglichkeiten zu haben! Oben angekommen ist es bereits am Dämmern. Keylan zieht die Kapuze von Nathans Mantel über und macht sich auf zum Zielort.

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